So, mal zusammenfassend was ich in den letzten Tagen so konsumiert habe
K19 - Showdown in der Tiefe
Der unter den Matrosen beliebte Kapitän Polenin (Liam Neeson) wird kurz vor Fertigstellung des ersten russischen nuklear betriebenen U-Bootes, dem K-19, welches eigentlich unter seinem Kommando steht, von dem Hardliner und parteitreuen Kapitän Vostrikov (Harrison Ford) abgelöst. Als das Boot pünktlich aus dem Dock ausläuft, um die Überlegenheit und Macht der russischen Marine zu demonstrieren und auf der ersten Fahrt einen Raketentest durchzuführen, gibt es noch reihenweise technische Defekte. Es kommt während der Fahrt immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Polenin und Vostrikov, welche eskalieren, als plötzlich Reaktorprobleme auftauchen und eine Kernschmelze droht. Nach einer ersten notdürftigen Reperatur, bei der die Techniker allesamt hohe Strahlendosen erleiden und dem Tod nahe sind, schafft es das U-Boot noch, sich einige Meilen weiterzuschleppen, als plötzlich der Reaktor wieder Probleme bereitet und eine Reparatur unmöglich zu werden scheint. In diesem Moment taucht ein amerikanischer Zerstörer auf, der das an der oberfläche fahrende U-Boot entdeckt und den in Not geratenen Russen, welche immer stärker verstrahlt werden, seine Hilfe anbietet. Nun beginnt der unausweichliche Konflikt zwischen dem vaterlandstreuen Vostrikov, der den Stolz der Nordmeerflotte und seine Mannschaft unmöglich den Amerikanern überlassen will, und dem gemäßigten Polenin, dem die Gesundheit und das Überleben seiner Mannschaft weitaus wichtiger sind.
Der Film ist über weite Strecken schlicht langweilig. Der Anfang ist noch recht erträglich, aber sobald das Boot erstmal seinen Hafen verlassen hat wird es unerträglich. Die Dialoge sind oberflächlich und langweilig und die gesamte Repratur des Reaktors, so wichtig das auch gewesen sein mag -immerhin hat der Film ja den Anspruch, auf historischen Tatsachen zu basieren- ist einfach nicht unterhaltsam. Noch dazu kommen dann solche schwülstigen "Bitte sagen sie meiner Frau, dass ich sie liebe"-Szenen. Harrison Ford reißt da auch nichts mehr raus. Der einzige Lichtblick war die Szene, als Vostrikov das U-Boot bis an die Belastungsgrenze tauchen lässt und danach ein Alarmauftauchen durch die Eisdecke befiehlt, um den Raketenstart durchzuführen.
Spy Game
In China wird der CIA Agent Tom Bishop (Brad Pitt) gefangengenommen, als er versucht, eine unbekannte Person aus dem Gefängnis zu befreien. Ihm droht schon am nächsten Morgen die Erschießung, wenn der Präsident ihn nicht als einen seiner Geheimdienstmitarbeiter bestätigt, was jedoch zu einem internationalen politschen Debakel führen würde. Also sucht der CIA nun einen plausiblen Grund für seinen Alleingang und ein Motiv dafür, ihn fallenzulassen. Dazu benutzen sie seinen ehemaligen Ausbilder, CIA Agent Nathan Muir (Robert Redford), welcher ihn rekrutiert hat und lange Zeit sein Führungsoffizier war. Muir soll ein klares Bild von Bishop liefern und erzählt so der Task Force lange Geschichten von ihren gemeinsamen Einsätzen in Vietnam und Beirut. Allerdings merkt der CIA nicht, dass Muir, dessen letzten Tag vor der Pensionierung dies darstellt, ein doppeltes Spiel treibt, da er ahnt, dass die Regierung Bishop, welcher ihm ans Herz gewachsen ist, fallenlassen und so in den sicheren Tod schicken will. So beginnt Muirs ziemlich verworrenes Spiel aus Tricks und Lügen, um Bishop irgendmöglich zu retten.
Der Film ist beim ersten Sehen relativ verwirrend und stellenweise etwas langatmig. Der Großteil besteht ohnehin aus Rückblenden, in denen die gemeinsame Geschichte von Muir und Bishop aufgerollt wird. Seine Rekrutierung in Vietnam und die sehr Lange Beirut Episode, in der man auch erfährt, wer die Person ist, die Bishop in China retten wollte. Auch auffallend ist die ziemlich moderne Produktion, vor allem an den Schnitten (viel Verwendung von Slow-Motion und Fast-Forwards) und der elektronischen (aber guten) Musik. Ebenfalls gibt es kaum Farbechtheit in dem Film, vieles ist in einem farbarmen Graublau gehalten oder in Braun- und Orangetönen (Beirut). Alles jedoch sehr zum Stil des Films passend. Die Schauspieler bringen zwar keine Höhenflüge, sind aber durchaus gehobene Standardkost. Durchaus sehenswerter Film, guter Mix aus Action, Spannung und Charakterportraitierung.
Get Carter
Jack Carter (Sylvester Stallone), seines Zeichens Auftragskiller, erfährt eines Tages, dass sein kleiner Bruder, zu dem er schon seit fünf Jahren keinen Kontakt mehr hat, bei einem Autounfall unter Alkoholeinfluss tödlich verunglückt ist. Er fährt gegen den Willen von seinem Boss zur Beerdigung in die entfernte Kleinstadt und beschließt der Sache nachzugehen. Dabei trifft er eine Menge alte Bekannte, gerät in Schwierigkeiten mit seinem Boss und deckt Stück für Stück die wahren Umstände und Gründe für den Tod seines Bruders auf, immer weiter sich selbst und dessen Familie gefährdent und in dem Sumpf aus Sex, Geld und Intrigen versinkend.
Naja, die Erwartungen waren nicht wirklich hoch, trotz der relativ guten Besetzung mit Stallone, Mickey Rourke und sogar Micheal Caine. Die erste Stunde des Films ist dann auch relativ langweilig und berichtet nur davon, wie er in die Stadt reist, sich mit der hinterbliebenen Familie streitet und verschiedenste Leute zum Tod seines Bruders ausfragt. Erst danach kommt etwas Dynamik ins Spiel und es gibt die ersten Toten, wobei der Bodycount allerdings für Stallone Verhältnisse enttäuschend niedrig ausfällt. Insgesamt hat der Film eine ziemlich depressive Atmosphäre. Es regnet die ganze Zeit, die Dialoge sind zäh und bewusst lustlos gehalten. Die Produktion fällt ebenfalls wieder sehr modern aus, hat mich direkt an Spy Game erinnert. Viele schnelle Schnitte und Fast-Forwards.
Die Schauspieler sind annehmbar. Stallone gibt sich ernst und trauernd, was ihm sogar noch relativ gut gelingt. Aber Michael Caine, der sowieso nur eine Nebenrolle besitzt, hätte man sich praktisch sparen können. Genauso wie Mickey Rourke. Die Rollen sind profillos und austauschbar. Insgesamt recht zäher Streifen mit wenig Spannung. Die eigentliche Rache Carters an den Mördern seines Bruders (immerhin heißt der Film ja in Spanien sogar "Il Vendetta di Carter") fällt im eindeutig zu kurz und unspektakulär aus. Die meiste Zeit wird dafür verbraucht, Carters Recherchen und Unterhaltungen mit der Tochter seines Bruders zu zeigen, welcher letztendlich eine bedeutende Rolle für die Ermordung ihres Vaters beifällt. Wenn man mit den Erwartungen an einen typischen Stallone Streifen (leichte, unterhaltsame Action) aufwartet, wird man enttäuscht. Meiner Meinung nach hätte man Stallone komplett streichen und einen anderen Darstellter engagieren können, da wäre nichts verlorengegangen.