Geld- Und Bodenreform

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Dabljuh
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Geld- Und Bodenreform

Beitrag von Dabljuh » 23 Sep 2005, 13:22

Tach Alls

Weil viel zu wenig Leute auch nur schon davon gehört haben, versuche ich den Leuten die Freiwirtschaftslehre nach Silvio Gesell etwas näherzubringen. Zuerst mal die Linksammlung:

INWO - Initiative für die Natürliche Wirtschaftsordnung
Natürliche Wirtschaftsordnung. Das Buch von Silvio Gesell um das sich alles dreht
Die Robinsonade, das bekannteste Anschauungsgeschichte zur Freiwirtschaft
Giralkartoffeln. Eine Gutenachtgeschichte für Ökonomieprofessorkinder
Das Experiment von Wörgl (30er Jahre)
Wo kommen bloss die ganzen absurden Rassisten/Antisemiten/Faschisten Anschuldigungen her?

Am besten man fängt mit der Robinsonade an, die ist nicht allzuschwer und auch nicht allzulang.

Hier die kurzfassung worum's geht: Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer. Das ist nicht einfach der Lauf der Dinge, sondern hängt mit systembedingten Fehlern im Geld- und Bodensystem zusammen. INWO ist so eine gruppe die politisch aktiv ist um die notwendigen Reformen in Deutschland durchzusetzen.

Ganz einfach gesagt, Kapitalismus funktioniert nicht, kommunismus funktioniert nicht, und Silvio Gesell, der begründer dieser Wirtschaftstheorie, erklaert wieso, und bietet gleichzeitig ein 'drittes' Wirtschaftssystem an: die Natuerliche WirtschaftsOrdnung 'NWO'

Die Lösung liegt darin, dass man ein Geld benutzt dass sich genau wie alle Warengüter im laufe der Zeit abnutzt, und so das massive Anhäufen von Geld und das Verlangen von Zinsen verhindert. Selbiges gilt auch für Landbesitz. Dadurch erhöht sich die Geldumlaufgeschwindigkeit, die Inflation tendiert langfristig nach null, und die Schere zwischen Arm und Reich wird geschlossen. Ausserdem wird die Arbeitslosigkeit "Abgeschafft" und die Reallöhne steigen während gleichzeitig die Arbeitszeit sinkt.

Kokaid
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ohje

Beitrag von Kokaid » 23 Sep 2005, 14:02

gibts für so höchst interessantes Zeuch nicht andere Foren ? ;)


wenn mein Kopf zur Zeit nicht so mit anderem Kram vollgstopft wäre würde ich vielleicht sogar versuchen das zu lesen, aber eigentlich wundert es mich nicht dass "viel zu wenig Leute auch nur schon davon gehört haben" :crazy:
Koka

Dabljuh
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Beitrag von Dabljuh » 23 Sep 2005, 14:43

Folgender Sehr lustiger Link wurde mir eben noch zugesteckt, ist von einem Freund von Marx, argumentiert aber im einklang mit der Freiwirtschaftslehre.

Das Recht auf Faulheit

Nightkin
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Beitrag von Nightkin » 23 Sep 2005, 14:50

Dabljuh hat geschrieben:Folgender Sehr lustiger Link...
Ich habe wirklich sehr gelacht. Das war total lustig!
Echt jetzt!


...
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*nachdenk*

Beitrag von Gorro der Grüne » 23 Sep 2005, 19:42

soll ich diesen doch recht überflüssigen thread gnadenlos zuspammen oder nicht?

vielleicht einen kleinen flamewar mit ICM oder Herrn Nachtkind?
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patrick.nq
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Beitrag von patrick.nq » 23 Sep 2005, 19:53

Gorro der Grüne hat geschrieben:soll ich diesen doch recht überflüssigen thread gnadenlos zuspammen oder nicht?
Lieber nicht, wohl eher verziehst du dich wieder da hin, wo du her gekommen bist. :dozey:

Das hier ist das Allgemeine Forum! Hier darf alles rein, was nicht gegen die Forumsregel verstößt.

Ich weiß nicht, was ihr an diesem Thread auszusetzen habt. Es gibt genug Müll- und GZ-Threads hier im Forum, wenn euch die scheinbar mehr interessieren... :o

Das Diskussionsthema ist doch gar nicht schlecht.
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KillerFaultier
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Beitrag von KillerFaultier » 23 Sep 2005, 21:33

wie es der zufall nur mal eben will, war ich erst gestern in münchen auf einem vortrag des autors und geldsystemkritikers Günter Hannich von http://www.geldcrash.com .

ich kann die bücher von hannich nur wärmstens emfehlen, genauso wie sein forum (über die seite zu erreichen). dort finden sich massig leicht verständliche informationen zum thema.

des weiteren kann ich die zeitschrift (und partei) http://www.humanwirtschaft.de empfehlen welche sich ebenfalls mit diesen themen beschäftigt und deren chefredakteur nicht zufällig auch Günter Hannich ist!

und für alle die denken daß dieses thema zu kompliziert und generell uninteressant ist kann ich nur sagen: es ist das wichtigste thema unserer tage und geht absolut JEDEN an denn jeder ist davon unmittelbar und direkt betroffen!

in der tat lohnt es sich sogar dafür mal eine runde JA2 auszulassen!

rob34
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Beitrag von rob34 » 23 Sep 2005, 21:46

habe ich das richtig verstanden, dass dieser "ökonom" den wert der geldes regelmäßig sinken lassen will?
welchen sinn macht es dann, überhaupt noch geld zu erwerben? Ich würde mein Geld lieber in sicherere Anlagen investieren (Goldbarren, Frauen,...) anstatt in Geld, wenn diese Idee umgesetzt würde. Jeder andere würde genauso handeln. Im Endeffekt ist in so einem System Geld keine Wertanlage mehr, sondern Konsumgut, und würde somit komplett seinen Sinn verlieren.
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Dabljuh
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Beitrag von Dabljuh » 23 Sep 2005, 22:00

>>>>habe ich das richtig verstanden, dass dieser "ökonom" den wert der geldes regelmäßig sinken lassen will?

So in etwa.

Der sinn dahinter ist genau, dass man aufhört, Geld anzuhäufen und es stattdessen wieder ausgibt oder anlegt (spart). Weil, die möglichkeit, Geld anzuhäufen ohne dass es an Wert verliert, ist die hauptursache für, naja alles was scheisse ist, laut Gesell.

Nightkin
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Beitrag von Nightkin » 24 Sep 2005, 01:19

Gorro der Grüne hat geschrieben: vielleicht einen kleinen flamewar mit ICM oder Herrn Nachtkind?
Ha!
Bitte fühlen Sie sich hiermit geflamet!
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rob34
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Beitrag von rob34 » 24 Sep 2005, 16:17

Dabljuh hat geschrieben: Der sinn dahinter ist genau, dass man aufhört, Geld anzuhäufen und es stattdessen wieder ausgibt oder anlegt (spart). Weil, die möglichkeit, Geld anzuhäufen ohne dass es an Wert verliert, ist die hauptursache für, naja alles was scheisse ist, laut Gesell.
Dann häuft man halt goldbarren oder hosenknöpfe an, ist jacke wie hose. Wenns das Geld nichts wert ist, entsteht sofort eine Ersatzwährung (zB. Zigarretten nach dem Krieg). Niemand will Geld, das an Wert verliert, dass würde zum Hamstern und Tauschhandel führen. Dieser Kerl will sich wohl mehr wichtig machen, als eine LÖsung anbieten.
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KillerFaultier
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Beitrag von KillerFaultier » 24 Sep 2005, 16:31

falsch rob34, die lösung ist real, funktioniert und wurde bzw. wird bereits angewendet.

so gab es damals etwa die ulmer wära oder "das wunder von wörgl", einer kleinen gemeinde in tirol welche während der wirtschaftskrise in den 30er jahren durch einführung einer regionalen schwundgeldwährung ein regelrechtes wirtschafts und wachstumswunder ausgelöst hat während der rest des landes in der rezession versank. als dann aber die staatliche notenbank davon wind bekommen hat, hat sie diese alternative währung kurzerhand wieder verboten, damit wars dann wieder essig mit wachstum und wohlstand!

auch heutzutage gibt es zahlreiche regionalwährungen auf genau demselben prinzip wie z.b. den "Justus" oder den "chiemgauer", in kanada den "GOGO" und in japan gibt es eine ganz starke freigeld bewegung!

das prinzip funktioniert ganz prima und ist die einzige dauerhafte lösung unserer momentanen wirtschaftlichen probleme welche alle aus den fehlern unseres kapitalsystems entstehen, namentlich dem zins und zinseszinsprinzips!

übrigens, das freigeld ist genauso viel wert wie unser jetziges geld: im prinzip garnichts weil es sich dabei nur um bedruckte papierzettel handelt.
der euro genau wie der dollar sind durch keinerlei reale werte gedeckt, allein die staatliche garantie als gesetzliches zahlungsmittel verleiht im wert!

ich empfehle zum einstieg in das thema nochmals die seite von Günter Hannich: http://www.geldcrash.com unter "Kurzinfo" findet man einen gut verständlichen überblick über die thematik.

Thor Kaufman
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Beitrag von Thor Kaufman » 24 Sep 2005, 17:11

Ist bekannt, hab' dazu mal einen Aufsatz von Jürgen Probst gelesen.

Wer sich für das Thema interessiert, lese das hier: http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/probst/

patrick.nq
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Beitrag von patrick.nq » 25 Sep 2005, 18:13

Man darf diese Geldreform nicht mit einer (schweren, bzw. galoppierenden) Inflation verwechseln, die etwa nach dem Krieg stattgefunden hat und somit der Schwarzmarkt mit Zigaretten usw. florieren ließ.
Das sind zwei grundlegend verschiedene Aspekte.


INFLATION: eine Schwächung der Kaufkraft des Geldes, eine Erhöhung des Preisniveaus

Bedeutung: zu viel Geld im Umlauf, um zu wenig Produkte/Service einzukaufen, d.h. Angebot und Nachfrage sind aus dem Gleichgewicht geraten

Mv = Py

M = nationale Geldmenge im Umlauf; v = Geschwindigkeit der Geldmengenzufuhr; P = allgemeines Preisniveau; y = reales Bruttosozialprodukt

Inflationsrate = prozentuale Änderung der Geldmenge - prozentuales Wachstum des realen Bruttosozialproduktes + prozentuale Änderung der Geschwindigkeit der Geldmengenzufuhr
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