Der Kampf durch Arulco

Söldnertreffpunkt für alle Themen rund um "Jagged Alliance 2" und den Nachfolger "Unfinished Business".

Moderator: Flashy

derLumpi
Evil Mod
Beiträge: 8882
Registriert: 30 Mai 2001, 12:07

Beitrag von derLumpi » 30 Jan 2002, 22:24

Wir hatten die letzten Gegner zurückgetrieben.
Sie waren in der Nähe der Strasse, 50 Meter vom Panzer entfernt.
Ich schob gerade ein neues Magazin in mein M16, als ich ein leises knattern hörte.
Es kam aus östlicher Richtung, wurde schnell lauter.
"Lumpi, weise Doc ein!"
Wie stellte sich das Dark vor?
Sowas hatte ich noch nie gemacht.
KLar hatte man in etlichen Fimen gesehen wie man sich das in Hollywood vorstellte.
"Doc?
Lumpi hier, schön dich zu sehen.
Feind 50 Meter südwestlich des Panzers, befinden uns dazwischen!"
"Roger!
Haltet die Köpfe unten!"

Was jetzt folgte schien direkt aus einem Kriegsfilm zu kommen.
Skyrider flog dicht über den Baumwipfeln an.
Der Lärm des Rotors war Ohrenbetäubend.
Man konnte die MGs zwar nicht hören, ihre Durschlagskraft war aber nicht zu übersehen.
.

Ypsilon83
Elite-Söldner
Beiträge: 7358
Registriert: 03 Jun 2001, 23:10
Wohnort: Odenwald
Kontaktdaten:

Beitrag von Ypsilon83 » 30 Jan 2002, 22:38

Ypsilon wurde mit CAT zu Dark gerufen, der sich wieder von dem Panzer entfernt hatte und wieder auf dem Hügel war, während die Anderen die Gegend durchkämten. Er schaltete sein Headset ab, er musste die Batterien etwas schonen, während er zu Dark ging. Als er ankam, sprach Dark gerade etwas in sein Heatset. Ypsilon sollte die Strasse sichern und um ihm das zu sagen musste er zu ihm kommen? Na wunderbar. Die Gefangene sah ihn etwas ängstlich an, als er neben ihr stand. Vollständig getarnt, gefühlsloser Gesichtsausdruck, beinahe drei Kopf grösser und das MG entsichert an ihre Schläfe gesetzt. Ein Heli näherte sich, Ypsilon war nicht informiert, ob er zu ihnen gehörte, oder zu den anderen. Der Heli schoss, vom Boden kam Gegenfeuer, der Heli fing an zu rauchen, ging kurz runter, setzte jemanden ab und flog wieder ab.
Die Personen waren in der Nähe des Panzers runtergekommen. Aber die Anderen waren nicht mehr dort, sie sicherten die Gegend.
Ypsilon war da schon auf dem Weg zurück zu seiner Position, Dark wollte noch mit CAT und der Gefangenen reden. Er sah den Heli wieder aufsteigen, dann stürmte er los. Mit wenigen Sätzen sprang er den Hügel hinab, die Fremden waren bewaffnet, sahen aber im Moment in die andere Richtung. Bis sie ihn bemerkt hatten, stand er schon fast hinter ihnen. Denen dröhnten wohl noch die Ohren von dem Heli.
Ypsilon riss das MG hoch.
"Waffen wegwerfen und Hände langsam hinter den Kopf. Ganz langsam Guys, sonst mach dreh ich euch durch die Mangel."
Der eine Fremde wollte etwas sagen.
"Mach erst, was ich dir sag, danach darfst du sprechen!"
Sie warfen ihre Waffen weg, dann legten sie die Hände hinter dem Kopf. Ypsilon ging um sie herum und stellte sich vor sie.
"So, jetzt will ich wissen wer ihr seid."
"Ich bin Qujo, der Neue und das ist Marcel. DocSchuh hat uns in Cambria mit dem Heli abgeholt und dann hierher gebracht."
"Sollst du dich bei unserem Teamführer Lumpi melden?"
"Ich dachte, er heisst Dark Magic?"
Ypsilon nahm die Waffe runter.
"Heisst er auch, aber man muss ja sicher gehn. Ich bin Ypsilon, sorry wegen dem Empfang, aber ich bin da recht vorsichtig. Ausserdem ists recht gefährlich, ohne Ankündigung in einem Kampfgebiet aufzutauchen, ich weiss wovon ich spreche."
Die beiden nahmen ihre Waffen wieder an sich.
"Du hast ein M60?"
"Was besseres war nicht da."
Qujo sah Ypsilons MG an, sagte aber nichts, das würde wohl noch kommen.
"Pah, M60. Zu pflegebedürftig, Lauf wird zu schnell heiss, kein Einzelfeuer, schiesst manchmal noch nach dem Loslassen des Abzugs weiter und hat ne zu geringe Feuerrate. Das is ein Spielzeug."
Ypsilon führte die beiden zu Dark. Sollte er sich darum kümmern.
Die Gefangene schien nicht sonderlich froh zu sein, ihn wieder zu sehen. Er beachtete sie nicht weiter und ging auf seine Position.
Er schaltete sein Heatset wieder ein.
"Ypsilon, allgemeiner Statusbericht. Bin in Position, Strasse gesichert."
Kassenwart und Co-Leader im KdA
MITGLIED DES SÖLDNERTEAMS IM KAMPF DURCH ARULCO
ANSPRECHPARTNER BEIM B&HMP

SÖLDNER DES B&HMP

:sid:YPSILON:mg:

derLumpi
Evil Mod
Beiträge: 8882
Registriert: 30 Mai 2001, 12:07

Beitrag von derLumpi » 30 Jan 2002, 22:49

Der Heli überflog die feindliche Stellung, die MGs spuckten den Tod vom Himmel.
Ich war fasziniert von dem Schauspiel.
Erde wurde aufgepeitscht, Körper durchbohrt.
Der Heli drehte ab, zog eine weiße Rauchschleppe hinter sich her.
Jetzt erst bemerkte ich, dass unser Troß sich in Richtung Wall in Bewegung setzte.

Wir erreichten den Wall, besser das, was davon noch übrig war.
Die Leichen waren übel zugerichtet.
Den heruntergeschluckten Brechreiz konnte ich nicht mher zurückhalten.

"Feindkräfte eliminiert, Gegend gesäubert!"
Ich fühlte mich gut, trotz des Geschmacks im Mund.
Das ich diesen Soldaten den Tod gebracht hatte, tat meiner Euphorie keinen Abbruch.
.

CAT Shannon
Scharfschütze
Beiträge: 3712
Registriert: 02 Mär 2000, 13:06

Beitrag von CAT Shannon » 31 Jan 2002, 09:44

Der Helikopter hatte die endgültige Entscheidung gebracht. Oder vielmehr, er hatte die endgültige Vernichtung des feindlichen Stoßtrupps beschleunigt. Die Gegend war feindfrei, jetzt konnte ich gefahrlos zu Dark herunterkommen. Ich wandte mich an meine Gefangene: "Mein Chef will mit dir reden. Aufstehen!" Sie gehorchte und auch ich stand auf, stolperte aber sofort, da mir vom Blutverlust schwindelig geworden war. "Keine falsche Bewegung." Sie hatte zwar nicht einmal versucht zu flüchten oder mich in dem geschwächten Moment anzugreifen, aber ich ging lieber kein Risiko ein. "Wo ist dein Gewehr?" "Ich hatte kein..." "Sehe ich so blöd aus? Wo?" Sie deutete auf das Gebüsch, aus dem heraus sie mich angesprungen hatte. Ich ging zu ihr und setzte ihr die Pistole an den Kopf. "Aufheben und hergeben. Schön langsam!" Sie reichte mir das Gewehr, ein israelisches Galil im Kaliber 5,56x45mm. Das durchsichtige Plastikmagazin war leer. Ansonsten hätte sie mich vermutlich durchsiebt statt mich mit dem Messer anzuspringen. So ein Gewehr hatte ich noch nie gesehen, aber es ähnelte der Kalaschnikow und die kannte ich natürlich. Leicht und gleichzeitig robust, die Israelis machen gute Waffen, dachte ich mir, als ich mir das Galil umhängte. Außerdem verkauften sie sie an jeden, der des Weges kam und Geld hatte. Um vom Ausland unabhängig zu sein hatten sich die Israelis eine kostspielige eigene Rüstungsindustrie aufgebaut und die musste sich rentieren. Das führte natürlich hin und wieder dahin, daß radikale Palästinenser Israelis mit deren eigenen Waffen umbrachten, die über einige Mittelsmänner gekauft worden waren.
"Gehn wir. Du hast sicher eine Menge zu erzählen." "Wenn du glaubst, ich würde mein Land verraten..." Weiter kam sie nicht. Ich stellte mich vor sie, zog meine Sonnenbrille ab und starrte ihr in die Augen. Nur wenige Leute hielten dem eiskalten Blick meiner grau-blauen Augen stand. Ich hatte lange geübt, um nicht zu blinzeln. Nach wenigen Sekunden wandte sie den Blick ab und sah zu Boden. "Mädchen, hör mir gut zu, denn was ich jetzt sage, sage ich nur einmal. Du ahnst gar nicht, wie viel Glück du hast, noch am Leben zu sein. Diesen Tag kannst du dir als zweiten Geburtstag im Kalender anstreichen. Und du hast noch mehr Glück, daß ausgerechnet ich dich geschnappt habe. Ich bin bloß ein Söldner, mir geht’s in diesem Krieg nur ums Geld. Aber einige meiner Kameraden haben gute Gründe, die Leute, die so eine Uniform wie deine tragen, nicht zu mögen, und ich weiß nicht, was die tun werden, wenn ich dich ihnen überlasse. Aber ich würde es an deiner Stelle nicht ausprobieren wollen. Also, auf geht’s."
Die Begegnung mit Y war auch nicht unbedingt angetan, das Selbstbewußtsein meiner Gefangenen zu stärken, ebensowenig wie die finsteren Blicke einiger weiterer Kameraden, die in der Nähe standen. "Keine schlechte Arbeit, Cat." meinte Dark "Aber wie bist du auf die Idee gekommen, sie zu schnappen?" Ich überlegte meine Antwort sorgfältig. "Hast du jemals getötet, Dark?" Er nickte. "Nun, ich nicht." erwiderte ich.
"Wie bitte?"
"Ich habe etliche Feinde erschossen, aber noch nie wirklich getötet. Ich drücke bloß den Abzug und sie stürzen zu Boden, das ist alles. Noch nie ist jemand näher als fünf Meter an mich herangekommen. Das war irgendwie... ich konnte einfach nicht abdrücken."
"Schon OK, wie gesagt, nicht schlecht gemacht."
"Was machen wir jetzt mit ihr? Ich meine, wir dürfen uns die Chance zum Angriff auf Grumm jetzt nicht entgehen lassen. Und da können wir sie ja wohl kaum mitnehmen, oder?"
"Stimmt, Cat. Hast du eine Idee?"
"Wir haben zwei Möglichkeiten. Entweder wir bringen sie nach Cambria, oder..." Ich fuhr mit zwei Fingern über meine Kehle. Eine unmißverständliche Geste. Es würde mir zwar nicht gefallen, aber ich würde Darks Entscheidung akzeptieren.
"Nein, sowas machen wir nicht! Das überlassen wir Deidranna und ihren Leuten. Also schön, du hast sie geschnappt, also kümmerst du dich um sie, Cat. Aber sei bloß vorsichtig, ich kann eigentlich keinen Mann entbehren, also sieh zu, daß du so schnell wie möglich zurückkommst, klar?"
"Alles klar. Ich beeile mich. Oh, und marschiert nicht gleich bis Meduna durch ohne mich." fügte ich mit einem Aufgenzwinkern hinzu, dann machte ich mich auf den Weg.
Zumindest in der kommenden Nacht würde ich hoffentlich in einem richtigem Bett statt einem Erdloch schlafen können und etwas richtiges zu essen bekommen.
Life is a sequence of missed opportunities.

Shadow-of-Death
Profi-Söldner
Beiträge: 471
Registriert: 05 Okt 2001, 17:27
Kontaktdaten:

Bei Grumm

Beitrag von Shadow-of-Death » 31 Jan 2002, 16:00

Der Kampf war entschieden. Isaac hatte zwar nicht gewusst dass die Rebellen über bewaffnete Helikopter verfügten, aber die geradezu niedergemetzelten Soldaten hatten ihm sofort zu verstehen gegeben dass Deidranna gewaltigen Nachholbedarf hatte, wenn sie mit der rasanten Entwicklung der Rebellen mithalten wollte um nicht in einer Woche mit Panzern niedergewalzt zu werden.
Augenscheinlich waren die Gegner tot, doch Isaac hatte schon Situationen erlebt, die ähnlich wie diese aufgebaut waren und wo ein verwundeter Soldat noch für einige Verluste gesorgt hatte, weil er sich tot gestellt hatte oder einfach nur Ohnmächtig gewesen war.
Der Sandmann verschwand wieder im Wald, weil er die offene Fläche der Straße nicht mochte und ging auf seinem Weg zu seinen Kameraden zu durch den Wald. Dabei machte er noch einen großen Bogen und holte seine AWS, die Waffen der getöteten Gegner und die Pflanze für SEAL. Seine erlegten Feinde waren alle recht unterschiedlich bewaffnet gewesen. Die beiden Rekruten hatten eine AK47 sowie eine MP53 besessen während der, nun aufgeschlitzte Elite, mit einem ausgezeichneten G33 SG1 ausgestattet gewesen war. Leicht beeindruckt nahm Isaac alle Waffen mit und rannte dann in einem lockeren aber doch schnellen Dauerlauf in Richtung der Söldner.
Obwohl er durch die Waffen ziemlich beladen war, wollte er sich doch einen kleinen Spaß machen und gleichzeitig seine Fähigkeiten testen. Er huschte von Gebüsch zu Gebüsch als die Söldner in Sichtweite waren und versuchte sich unauffällig anzuschleichen. Er verursachte dabei kein Geräusch und tauchte plötzlich unvermittelt hinter Perez auf. Der wirbelte erschreckt herum und schaute leicht entgeistert in das durch die dick aufgetragenen Tarnfarben wie leblos wirkende Gesicht des Sandmanns.
“Mach das NIE wieder. Verstanden? Ich hätte dich erschießen können.”, Sagte Perez leicht verärgert.
“Hättest du nicht. Ich habe volles Vertrauen zu deiner Auffassungsgabe und deinen Fähigkeiten. Du bist nicht so einer der erst schießt und dann schaut auf was.”, Entgegnete Isaac nur.
Plötzlich bemerkte Isaac aus den Augenwinkeln eine fremde Gestalt unter den Söldnern. Isaac hatte die Gefangene entdeckt. Sie war eine Elitesoldatin. Auch wenn man durch die Tarnfarben in Isaacs Gesicht hindurch sehen könnte. Sein Gesichtsausdruck blieb unbewegt. Doch wenn man in seine Augen sah, konnte man den puren Hass eines Mannes sehen, der alles in seinem Leben verloren hatte, was ihm jemals wichtig gewesen war.
Ein früherer Kamerad hatte mal gesagt dass der Sandmann die Augen eines Toten hatte. Sie waren sehr dunkel und früher waren sie einfach nur leer gewesen. Als wenn man einem Toten in die Augen schaut. Doch nach dem Ereignis in seiner Hütte war diese Leere aufgefüllt worden. Mit Hass.
Isaac ging langsam auf die Elitesoldatin zu. Sie war schon durch die Begegnung mit Y nicht gerade die ausgeglichen. Doch als jetzt ein weiterer feindlicher Soldat auf sie zukam, der ihr wahrscheinlich genauso groß, wenn auch nicht ganz so breit erscheinen musste, und aus dessen Augen ein Feuer zu kommen schien das sie auf der Stelle verbrennen würde, wenn es das könnte; Da wurde sie noch um einiges kleiner als sie es so oder so schon war.
Ihr Selbstbewusstsein schien geradezu zertrümmert zu sein und sie versuchte sich in die Reichweite von Cat zu bringen, von dem sie sich vielleicht so etwas wie Schutz, vor den wütenden Söldnern erhoffte. Doch da konnte sie wohl vergeblich suchen, so wie Isaac den Scharfschützen kannte.
Plötzlich hielt ihn eine Hand zurück. Es war Perez, der ihm mit einem Kopfschütteln bedeutet der Gefangenen nichts zu tun. Geradezu widerwillig legte sich das Monster in Isaac langsam wieder schlafen und seine Augen nahmen wieder diese ausdruckslose Leere an die man von ihnen kannte.
Langsam drehte er sich um und lud die Waffen die er immer noch auf dem Rücken trug bei der restlichen Beute ab. Danach schaute er bei Lumpi vorbei der sich um die Wunden in seinem Gesicht und an linken Unterarm kümmerte. Der einzige Arzt den die Söldner hatten schaute leicht grünlich im Gesicht aus und roch auch ziemlich nach erbrochenem. Isaac kannte das. Der Anblick einer frischen Leiche hate ihn die ersten Male auch einen Großteil seines Mageninhalts gekostet ehe er weitgenug abgestumpft war das ihn so etwas kalt ließ. Doch gerade von einem Arzt der doch eigentlich schon alles gesehen haben musste hatte er so etwas nicht erwartet. Anscheinend hatte Lumpi noch nicht allzu viele Einsätze hinter sich. Doch so etwas fragte man in dieser Branche nicht. In deser Branche fragte man besser überhaupt nicht...

C-TR_Perez
Kopfgeldjäger
Beiträge: 240
Registriert: 11 Sep 2001, 17:12
Kontaktdaten:

Beitrag von C-TR_Perez » 31 Jan 2002, 16:12

Vorbei, es war vorbei, das alles hatte ein Ende gefunden, und doch war es ein schlimmes Ende...
Stumm stand ich vor den Überresten der Gegner, Leichen gab es nicht viele, dafür viele Leichenteile, Ärme, Hände, zersplitterte Schädel...
Immer nur Blut und Tod in den Augen, keine Möglichkeit den Blick abzuwenden, gefesselt von dem grausamen Schaubild stand ich da, alleine...
Um mich herum die anderen, mit den gleichen Gedanken? Mit dem gleichen Gefühl?
Kann ein Mensch von so etwas überhaupt unberührt bleiben?
Ich konnte es nicht...
"Ich such die Umgebung ab."
Dark nickte mir nur zu...ohne etwas zu sagen.
Ich verließ den Leichenhaufen der vor mir aufragte, trat in den Wald, es war fast still, vielleicht zu still.
Der Boden war weich, ich setze mich hin und blickte mich um...
Das Gras war an manchen Stellen rot, Blut, Blut eines Soldaten der sich retten wollte, doch er hat es nicht geschafft, keiner hatte es geschafft...
Schritte, abgedämpft durch das Moos, langsam kamen sie auf mich zu, ich blickte mich nicht um.
Dann ein weiteres Geräusch, jemand setzte sich neben mich...
"Was ist los Perez?"
Eine bekannte Stimme, Kampfsau...
"Ich habe schon einigen Menschen das Leben genommen, aber niemals so...
Dieser Berg von Leichen...das kenn ich nicht."
"Weißt du, ich hatte auch meine Probleme damit, und warscheinlich hat sie jeder von uns auch jetzt noch, aber, wenn diese Soldaten niemand aufhält, dann werden nicht mehr sie, sondern unschuldige Bürger Arulcos dort liegen.
Der Preis ist hoch, dafür aber auch der Lohn..."
"Warscheinlich hast du recht."
Ich sah in den Wald hinein.
Warscheinlich...

Lutz
Profi-Söldner
Beiträge: 483
Registriert: 13 Aug 2001, 13:16
Kontaktdaten:

Beitrag von Lutz » 31 Jan 2002, 21:02

Das Grumm-Massaker

Das Massaker, anders konnte man es wirklich nicht nennen, war schrecklich gewesen. Bis jetzt hatte ich immer verdeckt und nach Möglichkeit unauffällig gearbeitet. Diese Brutalität war faszinierend. Wir hatten sie einfach umgemäht. Weggepustet.
Alles ging sehr schnell. Nach 10-30 Minuten war alles schon vorbei gewesen.
Danach hatte der Heli gelandet und jetzt suchten wir durchsuchten wir den Haufen Matsch, der einmal ein Haufen Soldaten gewesen war nach brauchbaren Materialien.
Dann kam Cat mit einem Prachtstück von Imi Galil an. Ich ließ alles stehen und liegen, diese Waffe musste ich haben !
Ich hatte mich schon in ihr äußeres verliebt und hielt sie in Gedanken schon in den Händen, als ich Cat fragte, ob er mir sie verkaufen oder einfach so geben würde.
Dark rief jetzt den Trupp zusammen. Wir würden das weitere Vorgehen besprechen. Ich ging leise zu Roach rüber und wir zogen beide unsere Cigarillos raus. Die erste Phase war überstanden...
"Gott ist gemein, er nimmt einem die Haare vom Kopf und steckt sie einem in die Ohren" [Bruce Willis]

********* !

Ypsilon83
Elite-Söldner
Beiträge: 7358
Registriert: 03 Jun 2001, 23:10
Wohnort: Odenwald
Kontaktdaten:

Beitrag von Ypsilon83 » 31 Jan 2002, 22:02

Der erste Teil der Eroberung war vorbei. Ypsilon hatte Tiger zu sich gerufen und ihn zur Schnecke gemacht. Er drohte ihm mit einer Tracht Prügel, wie er sie noch nie bekommen hatte, wenn er sich noch einmal über einen Befehl hinweg setzen würde. Tiger antwortete ihm patzig, dass er gar nicht zum Team gehören würde und deshalb auch keinen Befehlen folgen würde.
Ypsilon holte aus und schlug zu. Er stopte den Schlag jedoch wenige Zentimeter von Tigers Kopf entfernt. Dieser fuhr zusammen. Damit hatte er nicht gerechnet.
"Du pfeifst also auf Disziplin? Dann pfeif ich auch mal drauf. Noch mal so ein Ding und ich stoppe nicht mehr. Ich hab nix gegen dich, aber das geht zu weit. VERSTANDEN?"
Das letzte Wort brüllte er, dass es schallte. Dann ging er mit ihm Leichen durchsuchen. Sollte der Kleine ruhig mal etwas sehen. Ypsilon fand bei dem MG-Schützen, oder besser gesagt bei dem was von ihm übrig war einiges an Munition für sich. Bei diesem Angriff würde er keine Probleme mehr haben. Von dem MG war jedoch nicht mehr viel übrig. Er fand bei einem anderen Soldaten verschiedene Granaten für seinen Talon. Er hob einen abgerissenen Arm auf und zeigte ihn Tiger.
"Siehts du den Körper zu dem hier irgendwo? Der hat da nämlich den Ring einer Handgranate am Finger. Vielleicht ein Grenadier. Und vielleicht sind noch ein Paar für uns übrig."
Tiger schien gleich zu kotzen, aber noch unterdrückte er es. Die meisten Sachen waren schon zu Dark gebracht worden, aber an die besonders verstümmelten Leichen traute sich keiner ran. Das war für die Meisten zu viel.
Ypsilon drehte einen Soldaten vom Bauch auf den Rücken.
"Schau nicht her Tiger, ausser der Anblick eines halben Gesichts macht dir nichts aus."
"Wieso halbes Gesicht?" Frage Tiger, während er sich umdrehte.
"Weil die andere Hälfte da hinten am Baum hängt."
Das war für Tiger zu viel, er rannte hinter ein Gebüsch und übergab sich.
Auch Ypsilon musste bei den zerfetzten Leichen schlucken. Aber er war mittlerweile daran gewöhnt aus der Nähe zu töten, oder sich die Ergebnisse seines MGs anzusehen.
Dann ging er mit Tiger zusammen zurück zu Dark.
Tiger würde zu seinem eigenen Besten wohl besser ab sofort in seiner Nähe bleiben.
Kassenwart und Co-Leader im KdA
MITGLIED DES SÖLDNERTEAMS IM KAMPF DURCH ARULCO
ANSPRECHPARTNER BEIM B&HMP

SÖLDNER DES B&HMP

:sid:YPSILON:mg:

SEAL
Alpha-Squad
Beiträge: 1833
Registriert: 23 Mai 2001, 18:03
Kontaktdaten:

Beitrag von SEAL » 01 Feb 2002, 00:10

Das Rumgestochere in den Leibesresten der Toten machte wenig Sinn, aber wenn was sein mußte, mußte sein....
Kurz darauf war Lagebesprechung, Dark sprach kurz mit Cat, der eine Frau anschleppte, noch dazu eine Gegnerin, wo hatte er denn die aufgegabelt?? Egal...
Wer waren die zwei Fremden?
Der ine stellte sich als Söldner vor, sein Name war Cooya oder so ähnlich, jedenfalls seltsam und schwer zu merken. Sein Begleiter schien ein Einheimischer zu sein. Dieser Verdacht wurde so gleich durch diesen Cooya
bestätigt...Marcel,25 Jahre alt, frisch aus Cambria...eine Gurke also. Nuja wenn die Bewohner diesen Flecken Erdes alles Killermaschinen wären, dann wäre wir ja überflüssig, da wir aber da waren, mußten die Leute Flaschen im Kampf sein, wie alle neuen Rekruten eben...mit der Zeit würden sie lernen, aber die hatten sie nicht, also hatten sie den Freiheitskampf fast verloren....Hm, Cat wollte die Frau nach Cambria bringen, so ein Glückspilz, so eine lange Strecke, ganz allein mit einer Frau, das würde mir auch gefallen, ganz zweifelsohne.
Aber egal, in Grumm gab es bestimmt auch ein paar südländische Schönheiten, die romantisch veranlagt waren...wenn nicht konnte man ja auf viele Art und Weisen nach helfen....Tiger war recht bleich, wohl nichts gewöhnt....tstststs und das als Söldner, unverstädlich,....
"He Y, hast du lust zu wetten?"
"Um was geht es?"
"500$, Wer abjetzt zu erst kotzt, verliert. Zur wahl stehen Tiger und Lumpi...gilt ab jetzt, was vorher war zählt nicht...Na, was ist?"
"Hm, ich überlegs mir...."
KDA, der beste Thread der Welt
die coolste Seite im Netz: http://www.frozenboard.de

Exegi monumentum aere perennius.

Graf TIGER
Alpha-Squad
Beiträge: 1435
Registriert: 07 Mai 2001, 10:15
Kontaktdaten:

Beitrag von Graf TIGER » 01 Feb 2002, 09:54

Der Chopper hatte die Schlacht endgültig entschieden. Die Anderen hatten jetzt auch zu mir aufgeschlossen.

Y war wohl nicht gerade gut gelaung. Und auf mich zu sprechen schon gar nicht. Ob ich mich doch irgendwann mal in son blödes hierarchisches Disziplinsystem einfinden konnte? Wir würden sehen.
Dann versuchte er mich auch noch zum kotzen zu bringen, indem er mir zerfetzte Körperteile, und solch schreckliches Zeug zeigte. Der konnte mich mal! Als ob ich das nicht kannte! Ich schritt rasch zurück durch den Wald zur Strasse, wo unter einem Busch noch meine Kalaschnikow sein musste. Y glaubte wohl, ich sein hinter die Büsche kotzen gegangen, so wie der grinste. Und zugegebenermassen war ich nicth weit davon entfernt. Das Schlachtfeld sah einfach schrecklich aus
Beim Weggehen höhrte ich auch noch Seal's dummer Wettvorschlag. Da kam mir ein Gedanke.
Erst gieng ich zum Busch am Strassenrand, wo zum Glück immernoch meine Kalaschnikow lag. Ich sollte aufhöhren, soe immer so unbesorgt hinzuwerfen!
Dann gieng ich zum Panzer zurück, Lumpi stand mit Dark, Job und ein paar anderen dort. Ich gieng auf ihn zu. Er sah zwar blass, aber gut gelaunt aus. Ein Versuch wars wert:"Hey, Doc! 550$, wenn du Seal oder Y ankotzst! Die haben eine Wette auf dich abgeschlossen!"
Ich sagte ihm nicht, dass die Wette auf uns beide angeschlossen war.

PinkRabbit
Elite-Söldner
Beiträge: 6774
Registriert: 23 Aug 2001, 11:00

Beitrag von PinkRabbit » 01 Feb 2002, 14:29

Die Basis war noch größer als es Faith erschienen war. Unter der Erde befanden sich 3 weitere Kelleretagen, die das doppelte der Fläche, die sich über der Erde befand, einnahmen. Den meisten Raum beanspruchte dabei ein Notfallbunker um die führenden Persönlichkeiten, Deidranna und ihr Herrschaftsgefolge, falls es einen gefährlichen Angriff seitens der Rebellen geben sollte, zu evakuieren um irgendwann eine erneute Machtübernahme zu garantieren.

Die erste Kontrolle überstand sie ohne unnötig aufgehalten zu werden. Der Soldat nahm sicherlich an, dass Personen höheren Ranges irgendeinen wichtigen Grund hatten sich da unten aufzuhalten. So war es auch, doch ahnte niemand das ihr Grund gleichzeitig eine Gefahr für die Armee sein konnte, wenn sie die Informationen fand, die sie vermutete zu finden.
Das zweite Kellergeschoss wirkte plump und erdrückend durch die unverputzten und kalten Betonwände. Es wirkte wie ein Rohbau, den man noch nicht beendet hatte und einfach so stehen ließ, bis man es wieder brauchte oder man sich erinnerte, das es unterirdisch noch ein Fundament gab, das zu zerfallen drohte. Die Verantwortlichen für diesen Bau, hatten einen einfachen Kargolift eingebaut, dessen Kabine nur durch einfache Eisenstäbe begrenzt wurde.

Faith schaffte es unter einiger Kraftanstrengung das Gitter des Rolltores hochzuschieben und die Kabine zu verlassen, der Mechanismus schien leicht eingerostet zu sein, was wiederum bedeutete das sich selten jemand im Archiv aufhielt. Ein langer Gang führte den Flur entlang, sie war allein hier unten, das einzigste vernehmbare Geräusch waren ihre wiederhallenden Schritte. Der Gang wurde etwas breiter und gabelte sich nach ungefähr 400 Metern in zwei Richtungen, wovon eine zu einem weiteren Lift, der in das nächste Geschoss fuhr, in dem sich der Bunker befand führte, der andere Weg weißte in die Richtung des Archivs. Faith hatte sich sicherheitshalber eine Taschenlampe mitgenommen, da sie nicht wusste ob der Notstromgenerator für die Beleuchtung in den Untergeschossen schon fertiggestellt worden war. Ihre Sorge war unbegründet, an der Wand befand sich ein Schalter hinter einem bruchsicheraussehendem Gehäuse. Das Ende ihrer Taschenlampe beseitigte das Problem und nach einer halben Minute eigenartiger Summgeräusche, wurde der Flur von einem ständig flackernden Licht, einigermaßen erhellt. Am Ende, konnte sie eine solide Stahltür ausmachen.



Ungefähr 30 Minuten, nachdem der Hauptmann in das Untergeschoss gefahren war, kam die Wachablösung. Normalereise wurden nur Rekruten für den Wachdienst eingeteilt, deren Training erst ein paar Wochen nach ihrer Ankunft begann, damit sie etwas zu tun hatten und sich nicht an das faule Leben gewöhnten, doch diesmal meldete sich ein Leutnant zum Dienst. Es war schon vorgekommen das sie auch Soldaten abkommandierten, die schon längere Zeit im Dienst waren, um ihnen eine Strafe aufzubrummen wegen kleinerer disziplinarischer vergehen. „Leutnant Heraz meldet sich zum Dienst.“ Sagte er schlecht gelaunt und starrte den Rekruten hasserfüllt an. Er kannte den brutalen Mann, der in der ganzen Basis für seine sadistische Handlungsweise berüchtigt war, obwohl er selbst erst eine Woche hier war.
Er salutierte und wurde sofort angeschrieen. „Name, Dienstgrad, Aufgabe.“ Es war besser sich ihm zu fügen. „Joaquin Volveremos, Rekrut, Wachdienst“ „So, Frischfleisch also, Manieren gegenüber einem Ranghöheren Soldaten wird man dir spätestens bei der Ausbildung beibringen.“ „Jawohl Sir.“ Antwortete Joaquin, wobei er sich jedoch mehr als unwohl fühlte, das hinterhältige Grinsen Heraz’s, der es sichtlich genoss die Wut über seine Bestrafung an Rangniederen Personen auszulassen, machte ihn nervös. „irgendwelche Vorkommnisse?“ „Nein nichts, Sir.“ Der Rekrut war sich nicht sicher ob Heraz damit etwas meinte das nennenswert gewesen wäre oder im allgemeinen ein Vorkommnis, deswegen verneinte er und hoffte inständig es würde keine negative Reaktion seitens Heraz geben.
Dieser sah sich gerade die Liste an, in der sich Die Archivbesucher beim Betreten eintragen und beim Verlassen austragen mussten. Er sah auf und starrte Joaquin in die Augen, wobei er mit der rechten Hand die Liste festhielt und unablässig damit rumwedelte. „Was glaubst du wer du bist das du mich anlügen kannst! Ich sehe hier einen frischen Eintrag und du sagst mir es sei nichts gewesen.“ Dieser Mann fand auch bei jeder Kleinigkeit etwas zum Niedermachen. „Sir, ich...wusste ja nicht...was sie meinten mit...“ Er wurde bei seinem misslungenen Rechtfertigungsversuch unterbrochen. „So ist das also, du wusstest nicht was ich meinte wie?! Und dann, willst du mich auch noch zum Narren halten mit deiner erlogenen Entschuldigung.“ Jetzt befand sich Heraz Gesicht so nah vor dem des Rekruten das dieser die feinen Äderchen in Heraz Augen sehen konnte. Ihm war der Schweiß ausgebrochen, sein siebenter Tag und schon wurde er für etwas beschuldigt, von dem er noch nicht einmal wusste was es war. „Und ich nehme an..“ fuhr Heraz in gefährlich leisem Tonfall fort „.. Sie hat dir auch keine Genehmigung für den Archivbesuch vorgelegt wie?“ Der Rekrut war inzwischen nur noch fähig zu stammeln, er zitterte und suchte verzweifelt nach Worten „Nein.. das ich. .dachte das wäre nicht nötig.“ „Das dachtest du also, wo hast du nur dein kleines Primatenhirn gelassen! Was glaubst du denn was hier alles ohne Erlaubnis geht!“ schrie er wutentbrannt „Ich weiß nicht.“ Joaquin Volveremos war den Tränen nah, die Angst wurde noch größer, er war verschreckt durch den plötzlichen Wutausbruch von Heraz und verspürte vermutlich nur noch den Wunsch einfach wegzurennen. „Ich weiß nicht ,SIR“ tönte Heraz weiter. „Aber ich werde es dir sagen, Hosenscheißer, wir wollen ja nicht dass das Muttersöhnchen dumm stirbt! Es geht absolut nichts OHNE Bestätigung von Oben. Also merk dir das fürs nächste Mal!“
J
oaquin nickte nur noch und versuchte die Tränen zurück zuhalten. Er fühlte sich zu unrecht so behandelt, doch traute sich nicht es seinem Gegenüber in sein zufriedenes Gesicht zu schreien aus Angst es würden ihm schreckliche Dinge wiederfahren. Anscheinend hatte es dem Leutnant gereicht, er war zufrieden, seine Wut, die sich gebildet hatte, als man ihn zum Wachdienst schickte wegen unziemlichen Verhaltens gegenüber eines Ranghöheren , hatte sich gelegt. Jetzt wurde es zu stillem Hass gegen Hauptmann Duval, die anscheinend eine kleine Andeutung gemacht hatte und man ihn deswegen Verdammt hatte diese Arbeit auszuführen. Doch es schien etwas gutes zu haben, es eröffnete ihm eine Möglichkeit sich an ihr zu rächen.
Er drückte auf den Knopf und vernahm ein Geräusch was ihm signalisierte das der Lift wieder nach oben fuhr. „Sie können gehen, ich übernehme das mit der Bescheinigung.“ Fuhr Heraz nun in respektvollem Ton fort.
Der Rekrut, machte sich über sein gewandeltes Verhalten ihm gegenüber keine Gedanken und sah zu das er weit weg von Heraz kam.

Der Fahrstuhl rastete ein und er öffnete ohne große Mühe das Tor. Die Liste steckte er ein um möglicherweise vorhandenes Beweismaterial verschwinden zu lassen. Wer wusste schon was sich alles für Rachemöglichkeiten eröffnen würden, wenn er erst mal unten angekommen war.
Er setzte ein sadistisches Grinsen auf und fuhr Gedankenverloren in die Tiefe.
You look Kind of clean cut... but then again.. you could have murdered your granny with a hammer.

Ypsilon83
Elite-Söldner
Beiträge: 7358
Registriert: 03 Jun 2001, 23:10
Wohnort: Odenwald
Kontaktdaten:

Beitrag von Ypsilon83 » 01 Feb 2002, 15:20

SEAL wollte wetten. Eigentlich wettete Ypsilon nicht, aber Ausnahmen müssen sein.
Tiger dürfte sich wieder gefangen haben, also Lumpi.
Ein Arzt, der bei Leichen kotzt. Recht amüsant.
CAT machte sich gerade mit seiner Gefangen auf den Weg zurück nach Cambria und langsam sammelten sich alle bei Dark.
"SEAL? 500 Dollar auf Lumpi."
"Geht klar."
Wie aufs Stichwort kam Lumpi auf die beiden zu.
Lumpi würgte, ging noch einen Schritt auf SEAL und Ypsilon zu, dann drehte er sich weg.
Jedoch genau auf die Seite, auf der Tiger stand. Dieser war grinsend von hinten an Lumpi herangetreten. Und nun kotzte Lumpi ihm auf die Schuhe.
Tiger verging das Lachen. Er machte einen Sprung zurück und schrie auf.
Ypsilon und SEAL lachten.
Nach ein paar Sekunden war Lumpi fertig. Tiger war nicht sehr erheitert und knurrte ihn an.
"Kann ich doch nicht wissen, dass du hinter mir stehst. Ich kann das nicht."
"Ypsilon sah die beiden an, dann sah er SEAL an. Gehn wir zu Dark. Mal sehen, was er jetzt vorhat. Übringes, du schuldest mir 500 Dollar.
Kassenwart und Co-Leader im KdA
MITGLIED DES SÖLDNERTEAMS IM KAMPF DURCH ARULCO
ANSPRECHPARTNER BEIM B&HMP

SÖLDNER DES B&HMP

:sid:YPSILON:mg:

SEAL
Alpha-Squad
Beiträge: 1833
Registriert: 23 Mai 2001, 18:03
Kontaktdaten:

Beitrag von SEAL » 01 Feb 2002, 16:09

"Seal? 500$ auf Lumpi."
"Geht klar..."
Ich verfluchte mich innerlich für diesen doofen ausspruch vorallem als ich sah wie käsegrün Lumpi angtorkelt kam...ohje, der würde es nicht mehr lange schaffen, ich mußte was tun...zu spät, jetzt kotze er schon dem Tiger auf die Schuhe. Die Szene hatte was Komisches.
"Gehen wir zu Dark. Mal sehen, was er jetzt vor hat. Übrigens schuldest du mir 500$"meinte Y mit einem süffisanten Lächeln. So ein Mist aber auch, hätte nicht gedacht, daß Lumpi so schwach im Nehmen war...nun ja, Spielschulden sind Ehrenschulden, also gab ich Y zähneknirschend seine fünf, ihm zustehenden, 100$-Scheine. Dann waren wir bei Dark. Er eröffnete die kurze Besprechung:
"Ok, bisher war es ein Erfolg, nun....."
KDA, der beste Thread der Welt
die coolste Seite im Netz: http://www.frozenboard.de

Exegi monumentum aere perennius.

Graf TIGER
Alpha-Squad
Beiträge: 1435
Registriert: 07 Mai 2001, 10:15
Kontaktdaten:

Beitrag von Graf TIGER » 01 Feb 2002, 19:54

Zuerst sah mich der Artzt verdutzt an. Dann murmelte er ein OK vor sich hin und gieng auf Y und Seal zu. Unauffällig folgte ich ihm. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Anscheinend hatte Y auf Lumpi gewettet, denn als er ihn angetorkelt kommen sah, grinste er schief. Ich grinste auch ... noch. Denn schon glaubte ich, das Spiel gewonnen zu haben, als unser Doc sich blitzschnell umkehrte, und ... mir auf die Schuhe kotzte.
Ich war sprachlos. Erst wollte ich wütend werden, doch ich besann mich anders. Eigendlich war es genau gut so. Seal hatte seinen blöden Wettvorschlag verloren, und Lumpi hatte mir meinen doofen Vorschlag auch heimgezahlt. Trotzdem würde ich ihm seine 550$ nun sicherlich nicht geben. Er hatte jetzt Genugtuung genug.
Wir giengen, alle mehr oder weniger wieder besser gelaunt, zurück zu den Anderen. Unser Chef fieng gerade an, den Einsaz zu analysieren.

Ltd. Kamikaze
Bravo-Squad
Beiträge: 893
Registriert: 16 Mär 2001, 14:05
Kontaktdaten:

Traconna, kurz vor Mittag

Beitrag von Ltd. Kamikaze » 01 Feb 2002, 20:27

Ich befolgte die Beschreibung, die der Wirt mir gegeben hatte. Vorbei an einer kleinen Parkanlage und einigen Wohnhäusern gelangte ich dann zu dem "Stützpunkt".
Es war eigentlich nur ein kleiner Bunker, ein Wellblechhaus und der dazugehörige Parkplatz. Niemand war zu sehen. Ich stand unschlüssig vor dem Tor, als mich eine Stimme in gebrochenem Englisch anbrüllte: "What are you doing here?" Ein Soldat kam auf mich zu gerannt, er hatte nur eine Pistole in der Hand. Instinktiv griff ich zu meinem Messer, doch besinnte mich schnell eines besseren und hob die Hände. "What are you doing here?" wiederholte er seine fragte und richtete die Pistole auf meinen Kopf. Der Soldat war relativ jung, so um die zwanzig, warscheinlich ein Wehrdienstleistender, falls es so was in Tracona gab. Seine Hand zitterte leicht. Seine Gesichtsmuskeln stark angespannt. Schweiss lief im von der Stirn. Er blinzelte mich gegen die Sonne an und erwartete die Antwort. "I want to go to Sardena, and a man told me, that you go there regulary. He told me, too, that you take passengers for some money." Die Antwort kam in akzentfreiem Englisch. Der Mann musterte mich von oben bis unten, drehte sich um und deutete mir an, ihm zu folgen. Ich folgte ihm ins Wellblechhaus, wo ich erst mal nach Waffen untersucht wurde. Die Sucher hatten Erfolg, sie fanden meine Pistole und mein Kampfmesser. Beides weckte ihr Missvertrauen gegenüber meiner Persönlichkeit. Nun stand ich in einem Büro, zwei Personen mit entsicherten Waffen zielten auf mich, und vor mir saß ein etwas älterer Mann, knapp vierzig, die Zigarrenkiste auf dem Schreibtisch, und beobachtete mich. Zu meiner Verwunderung sprach er – wenn auch schlechtes – Deutsch.
"Du wollen nach Sardena?" fragte er mich mit herausfordendem Unterton.
"Was wollen du da, woher kommst du?"
All diese Fragen beantwortete ich Warheitsgemäß. Die Aussage, dass ich mir ein Auto kaufen wolle, überzeugte den Soldaten wohl, denn seine nächste Frage war: "Was kannst du bezahlen?"
Am Ende einigten wir uns auf 15 $. "Der nächste LKW geht in einer halben Stunde, ich lasse Fahrer Bescheid sagen. Waffen du kriegst wieder, wenn Fahrt ist vorbei." So endete unser Gespräch, und ich war relativ zufrieden.
Vive la Frozenboard !!! :palme:

CAT Shannon
Scharfschütze
Beiträge: 3712
Registriert: 02 Mär 2000, 13:06

Auf dem Weg nach Cambria

Beitrag von CAT Shannon » 02 Feb 2002, 18:20

Wer auch immer die Uniformen der Gardetruppen entworfen hatte, hatte ganze Arbeit geleistet. Er hatte es geschafft, dass sogar ein zierliches Ding wie meine Gefangene darin eindrucksvoll wirkte. Ich hatte ja ausreichend Zeit, sie genau unter die Lupe zu nehmen, während wir nach Cambria gingen. Ich war heilfroh, das Schlachtfeld zu verlassen und ich hatte den Eindruck, Fiona O´Leary war auch froh, von meinen Kameraden wegzukommen. Ihr Gewehr hatte ich immerhin noch an Lutz verscherbeln können und die P7 konnte ich an West verkaufen. Mit dem Helikopter waren noch zwei Neuankömmlinge eingetroffen, aber ich hatte keine Gelegenheit gehabt, mich mit ihnen bekannt zu machen. Das würde warten müssen. Seal hatte mir noch anzüglich nachgegrinst, seine Gedanken hatte ich praktisch von seinem Gesicht ablesen können.
Wir bewegten uns etwa hundert Meter parallel zur Straße durch den Wald, direkt über die Straße zu laufen war viel zu gefährlich. Man wurde zu leicht gesehen. Davon abgesehen verlief die Wanderung aber ganz gemütlich. Der nächtliche Regen hatte die Luft abgekühlt und die Sonne erwärmte sie jetzt langsam wieder. Die Sonnenstrahlen, die durch die Bäume drangen ließen Fiona O´Learys Haare schimmern. Es hätte genauso gut meine Verlobte sein können, mit der ich zusammen durch einen Park in Dublin schlenderte, anschließend im Pub ein Guinnes trank und schließlich...
Plötzlich hörte ich einen hellen, peitschenden Knall, dann schlug etwas knapp einen Meter von meinem Kopf entfernt in einen Baum, Sekundenbruchteile später war der dumpfere Mündungsknall eines Gewehrs zu hören. „Scheiße, Deckung!“ rief ich, warf mich auf den Boden und schlug meiner Gefangenen im Fallen die Beine weg. Dann rollte ich mich hinter den Baum, in den die erste Kugel eingeschlagen war. Keine Sekunde zu früh, dann schlug schon die zweite ein. Und drei Sekunden später die dritte. Ich fluchte leise, aber mit Hingabe vor mich hin. Meine Unaufmerksamkeit hatte mich fast den Kopf gekostet. Wegen einem Mädchen, das mich vor zwei Stunden wie ein Schwein abstechen wollte. Und dass, obwohl ich verlobt war. Ich war ein verdammter Idiot. Mit dem Rücken zum Baum setzte ich mich auf. Der Stamm war dick genug um jede Kugel abzufangen. Das hinderte den feindlichen Schützen aber nicht daran, noch zwei Schüsse abzugeben. Er konnte nicht weit weg sein, zweihundert Meter höchstens. Vermutlich war er wegen seines Fehlschusses genau so sauer wie ich wegen meiner Unachtsamkeit. Ich blickte zu Fiona herüber. Sie lag hinter einem umgestürzten Baum, hielt sich die Hände über die Ohren und zitterte am ganzen Körper. Viel Kampferfahrung schien sie nicht zu haben, Mitglied der Gardetruppe oder nicht. Um sie konnte ich mich später kümmern, jetzt musste erst mal der Schütze weg. Aber das war einfacher gesagt als getan. Als ich mich auf den Boden geworfen hatte, war mir mein Gewehr von der Schulter gerutscht und jetzt lag es einen halben Meter von mir entfernt auf offener Fläche. Ich angelte mir einen Ast und versuchte, das Gewehr am Tragriemen zu mir zu ziehen. Prinzipiell eine gute Idee, aber der gegnerische Schütze machte mir einen Strich durch die Rechnung. Der Ast zersplitterte unter dem Einschlag einer Kugel und ich war genauso weit wie vorher. Ich mußte mir etwas anderes einfallen lassen. Vielleicht sollte ich eine Rauchgranate werfen. Nein, entschied ich, keine gute Idee. Der schwache Wind würde mir den Rauch genau ins Gesicht blasen, ich könnte die Orientierung verlieren und dem Sniper genau vors Zielfernrohr stolpern. Er wußte genau, wo ich steckte, diesmal würde er nicht vorbeischießen. Dann fiel mir etwas besseres ein. Ich zog mein Kampfmesser aus der Stiefelscheide, nahm die Rolle mit Fallschirmleine vom Rucksack und knotete sie ans Heft des Messers. Egal wie gut der gegnerische Schütze war, auf zweihundert Meter eine Schnur zu treffen, das gab es nur im Film, denn selbst die präzisesten Scharfschützengewehre weisen eine gewisse Streuung auf.
Das Messer landete genau dort, wo es auch landen sollte. Ich zog die Leine an, das Messer verfing sich im Gewehrriemen, ein Ruck an der Schnur...und das Gewehr schlitterte mir praktisch in die Arme. Jetzt hatte ich zumindest meine Waffe, lag aber immer noch bewegungsunfähig hinter dem Baum. Naja, eins nach dem anderen...
Life is a sequence of missed opportunities.

Phoenix 576
Alpha-Squad
Beiträge: 1834
Registriert: 04 Feb 2001, 21:34
Kontaktdaten:

irgendwann nach Alma, keine Ahnung wann oder wo, schwer auf die uhr zu guggen

Beitrag von Phoenix 576 » 02 Feb 2002, 18:57

Explosionen, Lärm, Schüsse, das Aufdröhnen der Maschinen, der Motorenlärm, die Fahrzeuge die entsetzt aufheulten, dieser Gewalt der sie ausgesetzt waren, das scheppernde Blech des explodierenden Krads, das kreischende Reißen des Metalls. Ich fühlte mich einfach nur wohl.
Es war ein eigenartiges Gefühl mit dem Alten wieder zusammenzuarbeiten, irgendwie ein gutes Gefühl endlich wieder mit einem absoluten Vollprofi der alten Garde zusammenzuarbeiten, mit mattscho war es ähnlich, aber ICM war doch noch eine Klasse drüber. Ein einfach andres Gefühl, es war fast perfekt. Es würde mich nicht wundern wenn ich plötzlich wieder Foxtrotts Stimme im Ohr hören würde, es wäre mir nicht anormal aufgefallen. Aber das Einzige das an mein Ohr drang, war das gequälte Aufheulen der Maschine neben uns, mattscho beschleunigte um den LKW einzuholen, jetzt bekam er auch seinen Teil der Action, und zwar etwas ziemlich Kompliziertes. Aber er war gut, er würde das schon schaffen, er hatte schließlich noch immer den größten Antrieb die Mission „Fallen Angel“ erfolgreich zu beenden.
Mattscho raste weiter vorwärts und zog gleichauf mit dem LKW, ein regelrechter Feuersturm löste meinen Blick von meinem Freund. Von der Ladefläche des LKWs kam uns eine Salve entgegengerast. Das war ein Problem, wir durften nicht zurückschießen, schließlich war unser Paket noch im LKW. Wieder das Aufblitzen des Mündungsfeuers im LKW, ich duckte mich runter und spürte wie die Kugeln gegen die Seite des Jeeps prallten, es schien bloß ein kleines Kaliber zu sein, 9mm oder dergleichen. Trotzdem musste ich etwas dagegen tun, und wenn es nur das war, den Gegner unten zu halten. Ich stellte mich wieder auf, lehnte mich gegen die Windschutzscheibe um einen besseren Halt zu haben, dann riss ich den Abzug durch. Mein Mündungsfeuer war erheblich größer, und die Wirkung auf mich ebenso. Ich wurde nicht nur vom Jeep sondern auch von der Waffe hin und her gerissen. Scheiß Automatiks! Ein Klicken zeigte mir dass das Magazin leer war, ich warf mich zurück auf den Sitz, machte mich so klein es ging, und lud dann nach. Mein zweites 20-Schuss Magazin rastete ein. Jetzt hatte ich noch ein Ersatzmagazin, und dann noch die Pistole.
Ein Hupen ließ mich hochfahren, ein nicht endende wollendes Hupen. Wir fuhren etwas nach vorne um mit dem Jeep aufzuschließen. Mattscho versuchte sich gerade in der Akrobatik, als etwas Neues mich aufschrecken ließ. Vor mir erschienen zwei weitere weiße Schlitze. Das waren die beinahe zugeklebten Frontlichter der Motorräder, eine banale aber wirkunsvolle Taktik! Sie fuhren nebeneinander, hatten vor uns in die Zange zu nehmen. Ich wirbelte zu ICM, auf seinem Gesicht zeigte sich ein Grinsen! Ich musste zweimal hinsehen um es zu glauben, obwohl ich sicher nicht besser aussah, das waren wir. Die alten Männer, die beim Töten grinsten. ICM drückte das Gaspedal durch. Wir beschleunigten beängstigend schnell, und die beiden Motorräder rückten immer näher. Ich blickte wieder ICM an, sein Gesicht schien sich leicht zu verkrampfen, nahm einen verbissenen Eindruck an. Noch 150 Meter. Jetzt hatten wir die Bestätigung, die Krads wollten uns wirklich in die Zange nehmen.
Noch 50 Meter, ich stellte mir gerade vor, wie die beiden ihre Waffen heben würden um uns entsprechend zu begrüßen, was hatte ICM vor? Ich würde einen schaffen, aber zwei? Niemals. Ich lud die erste Kugel in den Lauf und legte die Waffe an. Noch zwanzig Meter.
Plötzlich wurde alles hundertmal heller. Das Licht blendete mich und ließ mich instinktiv die Augen zusammendrücken, die Waffe verzog durch mein Zusammenzucken nach oben.
ICM hatte die Scheinwerfer eingeschaltet, und dadurch mich aber auch die beiden Krads geblendet, und uns so wohl das Leben gerettet. Sicherlich nicht das erste Mal. Ich glaubte im Augenwinkel zu sehen wie eines der Motorräder den Halt verlor und umkippte, war mir aber nicht sicher, und hatte keine Zeit mich umzudrehen, da ICM plötzlich das Steuerrad nach links riss und ich gezwungen war, alle Kraft sowie Konzentration zu gebrauchen um im Jeep zu bleiben. Das Gelände neben der Straße war fast unfahrbar, selbst für einen Jeep, und besonders für einen Jeep der äußerst schnell war. ICM bremste langsam ab, und ich blickte sofort nach hinten, ein Licht folgte uns, klein, blendend, tödlich. Ich legte wieder das Gewehr an, blickte über Kimme und Korn und wartete. Er war noch zu weit weg. Sekunden verstrichen, ich würde gründlich durchgerüttelt. ICM bog etwas ab, er wollte sich nicht zu weit von der Straße entfernen. Das Krad schloss auf und ich zielte genau, mein Finger wanderte zum Abzug als plötzlich neben mir aus dem Gebüsch etwas hervorbrach und mit einer gefährlichen Kurve sich parallel zum Jeep drehte. Ich wollte herumwirbeln, wusste aber dass ich zu langsam sein würde. Es war das zweite Motorrad, das wie wir ohne Licht gefahren war und sich an uns angeschlichen hatte, wenn man das von Fahrzeugen behaupten konnte. ICM riss das Steuerrad herum, man hörte bloß einen gequälten Schrei, sowie der kreischende Laut zerreißenden Metalls, der Jeep hüpfte auf meiner Seite einmal etwas mehr, und ein Mann war auf eine der brutalsten Art und Weisen gestorben. Das war heftig gewesen.
ICM machte einen Vollbremsung, ein eindeutiges Zeichen für mich. Ich stellte mich wieder in den Jeep, blickte nach hinten, legte die Waffe an. Ich ignorierte das Feuern der 7,65mm Geschosse aus der Scorpion. Diesen Klang würde ich immer wiedererkennen. Ich visierte schnell das Licht des Motorrads an, diese Aktion dauerte den Bruchteil einer Sekunde und drückte ab, zielte erneut und drückte wieder ab, zielte erneut und drückte wieder ab. Die eintretende Stille war wahrlich unheimlich. Wo vorher nur noch Lärm gewesen war, war jetzt nichts mehr. Einige peitschende Schüsse ließen mich zusammenfahren. mattscho, ICM schien das Gleiche zu denken, denn er riss das Fahrzeug herum und raste sofort los, und wieder kehrte der Lärm zurück...

so long...

derLumpi
Evil Mod
Beiträge: 8882
Registriert: 30 Mai 2001, 12:07

Beitrag von derLumpi » 02 Feb 2002, 20:19

Nachdem ich Tigers Wette zu nichte gemacht hatte, reif Dark uns zusammen.
"Zu erst werd ich euch unseren neuen Mann vorstellen!" er nickte in die Entsprechende Richtung.
"Qujo." sagte er kurz und knapp.
Hände wurden flüchtig geschüttelt und Begrüßungsfloskeln gemurmelt.
Er hatte auch einen Angehörigen der Cambria Miliz mitgebracht.
Einigen schien das zu mißfallen, aber warum?
Schließlich war es ihr Land, warum sollten sie bei der Berfreiung keine aktive Rolle spielen dürfen?
Ich schüttelte die Gedanken beiseite, Dark war bereits bei seiner üblichen "Ansprache".
"...alle am Waldrand.
Wir haben keine gesicherten Erkenntnisse wieviel Soldaten sich noch in Grumm aufhalten, deshalb werden wir uns vorerst aufs Beobachten beschränken.
Es wird nicht ohne Erlaubnis das Feuer eröffnet!
Fragen?"
Dark sah in die Runde.
.

PinkRabbit
Elite-Söldner
Beiträge: 6774
Registriert: 23 Aug 2001, 11:00

Beitrag von PinkRabbit » 03 Feb 2002, 17:02

Die Tür bestand aus massivem Stahl, der zusätzlich noch mit Blei verkleidet wurde um sie vor äußeren Angriffen oder unberechtigten Zugriffen zu schützen.
Sie wurde nicht durch ein einfaches Schloss gesichert, wie sie zuerst angenommen hatte, sondern durch eine Buchstaben-Zahlenkombinationsschloss, welches offensichtlich durch eine andere Stromquelle gespeist wurde um die Funktionalität zu sichern.
Sie vermutete das die Autorisierten Personen eines hohen Ranges die nötige Sicherheitsstufe besaßen und somit auch die Kombination kannten, Major Smith müsste demnach auch dazu gehören. Selbst die Wachhabenden Soldaten mussten sie kennen, falls es Probleme gab. Ihre Gedankengänge rasten, gab es einen Notfallplan bei Stromausfall des Hauptstromgenerators, der vorsah die Tür manuell zu öffnen? Wurde die Kombination möglicherweise nach einer bestimmten Zeit geändert oder hatte sogar jeder ein eigenes Passwort um zu überprüfen wann der Zugriff erfolgte und von wem? Doch wieso sollte man die Kombination alle paar Tage ändern wenn das Archiv nur ein paar staubige, uninteressante Akten enthielt?!

Sie kam sich Paranoid vor, wohl auch deswegen weil sie sich nicht gut genug über den Mechanismus informiert hatte, geschweige denn an die nötige Ausrüstung gedacht hatte, die sie benutzen konnte um den Code herauszubekommen.
Ein einfaches Vorhängeschloss hätte sie ohne Schwierigkeiten aufbrechen können, doch für diese Sicherheitsmaßnahme brauchte sie technisches Equipment welches sicher auf der Basis zu finden war. Doch wenn sie ein zweites mal hierher zurück kehren würde, dann könnten einige Leute misstrauisch werden, sie ließ es auf einen Versuch ankommen.
Die Codes durften nicht zu leicht zu durchschauen sein, doch andererseits einfach genug um ihn sich merken zu können. Etwas das jedem Soldaten niederen Ranges nicht zugänglich war, eine Information die nur in den Ranghöheren Kreisen bekannt war. Die Bewach er des Archivs müssten demnach ein gesondertes Passwort kennen, das sie von gewissen Zugriffsrechten und Privilegien im Archiv ausschloss.
Faith versuchte es mit verschiedenen Abkürzungen die nicht jedem bekannt waren, doch wie zu erwarten war, wurde der Zutritt verweigert. Das einzig erfreuliche war jedoch, dass es keine Eingabebegrenzung gab, die nach 3maliger Falscheingabe einen stillen Alarm auslöste, eine warnende Fehlermeldung blieb aus.
Sie beschloss es mit etwas so einfachem zu probieren das es theoretisch schon wieder sicher schien, „Deidranna1936“ . Der Zutritt wurde verweigert.

Sie suchte nach einer weiteren Möglichkeit, die richtige Kombination zu finden oder das Schloss zu umgehen, als sie ein lautes ratterndes Geräusch vernahm. Faith konnte es zuerst nicht einordnen, doch dann erinnerte sie sich an das Rolltor des Lifts, jemand außer ihr schien das selbe Interesse zu haben.
Die Entfernung des Fahrstuhls bis zum Archiv betrug geschätzte 1000 Meter, nicht viel wenn man bedenkt das es 40x so viel Möglichkeiten gab, das richtige Passwort zu finden.
Es lief nicht wie sie es sich vorgestellt hatte, trotz der Berufsroutine brach ihr der kalte Schweiß aus. Bei früheren Aktionen dieser Art hatte sie ein zuverlässiges Team zur Seite stehen und das richtige Material, es existierte auch immer ein Plan falls etwas schief gehen sollte, doch diesmal wurde es gefährlich. Sie wusste weder wen es ins Archiv trieb noch was sie erwarten würde wenn man sie anklagte. Sie war sich noch nicht einmal sicher ob sie einen gerechten Prozess bekommen würde oder ob es so was überhaupt gab. Während Faith sich dieses Horrorszenario ausmalte, tat ein anderer Bereich ihres Gehirns was dort all die Jahre trainiert wurde und nun wieder zum Einsatz kam. Der Körper reagierte während das Gehirn viele Sachen gleichzeitig koordinierte. Das Gehör lauschte den näher kommenden Schritten, aus diesen Informationen wurde eine ungefähre Zeit errechnet, in der es zur Konfrontation kam.

______


Der Fahrstuhl erreichte sein Ziel nach 3 Minuten ungeduldiger Fahrt ins Untergeschoss. Heraz trat auf den Flur und sah seine Vermutung bestätigt. Mrs. Duval war noch hier, der Flur war beleuchtet. Nun wollte er nichts mehr dem Zufall überlassen, Möglicherweise rechnete sie ja mit jemandem der ihr auf die Schliche gekommen war. Er zog seine 9mm Pistole und starrte den Gang hinunter. Wer wusste schon was diese Frau alles plante. Langsam und darauf bedacht so wenig Lärm wie möglich zu verursachen, entfernte er sich vom Lift. Doch so sehr er auch versuchte diese Fremdgeräusche zu unterdrücken, die Wände reflektierten jedes noch so leise Geräusch und verwandelten es in ein Echo, was doppelt so laut zu sein schien.
Gut, sie würde gewarnt sein, wenn sie sich nicht schon im Archiv befand, aber in einem engen Gang wird sie sich kaum verstecken können. Seine Gedanken waren schon weiter als er selbst und befassten sich gerade mit ihrem vor Entsetzen gekennzeichneten Gesichtsausdruck, als er an einer Abzweigung angelangte.

______


Es wurde ernst, die Schritte stoppten. Auf den letzten Metern war das Schritttempo verlangsamt worden, was bedeutete das es sich nicht um eine einfache Kontrolle der Zustände hier unten handeln konnte.
Sie schätzte das es sich um eine männliche Person handelte, die Art des Ganges und die Lautstärke des Echos, ließen vermuten das es ein kräftigeres Auftreten war, auch wenn diese Person anscheinend versuchte zu schleichen.
Sie beschloss die Zeit noch etwas zu nutzen und die kleine Chance die sich ihr bot nicht verstreichen zu lassen, sie würde noch früh genug erfahren wer sich außer ihr hier herumtrieb. Da ertönte auch schon eine Stimme, die von den Wänden zu ihr getragen wurde und sich durch die relativ hohen Räume verstärkte. „Oh, Mrs. Duval, es überrascht mich sie hier anzutreffen.” Es lief ein Schauer über Faith’s Rücken, sie kannte diesen herablassenden Tonfall nur zu gut, er gehörte zu Heraz. Er schein keineswegs überrascht zu sein, auch wenn er es behauptete. Faith drehte sich um, sie schätzte die Entfernung ab. Er stand weit genug entfernt, man konnte keine genauen Details ausmachen, also war sie einigermaßen sicher. Diese Reichweite überstieg auch die von einfachen Handwaffen und sie bezweifelte das er mit einem Sturmgewehr hier aufkreuzen würde, wahrscheinlich freute er sich darauf die Auseinandersetzung im Nahkampf zuende zu führen. „ Ich nehme an sie sind nicht in diesen dunklen Keller gekommen um sich mit mir über unerwartete Ereignisse in ihrem Leben auszutauschen.“ Gab sie im selben Tonfall zurück. Auch wenn sie es nicht sah, sein verzerrtes Grinsen konnte sie beinahe erahnen, er wusste das er ihr im Moment noch überlegen war, wenn auch zu weit entfernt um ihr etwas anzutun.

„Nein, ich bin hier weil ich die undankbare Aufgabe einem jungen Rekruten abgenommen hab, die Bestätigung ihrer Zutrittsbefugnis zu überprüfen.“ „Und noch eine Überraschung, ihr Leben scheint heute so aufregend zu sein wie lange nicht mehr. Aber lassen wir doch diese Freundlichkeiten und sie sagen mir einfach was sie hier unten suchen.“
„Sie und wenn sie mir die Freude machen würden ihre Waffe zu entladen, sie weit von sich zu schieben und die Hände hinter den Kopf nehmen, dann mache ich ihnen auch ein Geschenk.“
„Und wie das aussieht kann ich mir denken.“ Fügte sie leise hinzu. Allerdings bot sich ihr damit eine Chance ins Archiv zu kommen. Er würde ihre Leiche ohnehin in der hintersten Ecke verstecken, es wäre ihm zu mühselig sie dorthin zu schleifen, den Weg konnte sie auch selbst zurück legen, in lebendem Zustand. Noch dazu kam, dass sie wenig ausrichten konnte aus dieser Entfernung und im Nahkampf schon eher eine Überlebenschance hätte, noch dazu wenn er sich von seinen sadistischen Trieben geleitet, über sie hermachen würde, was ihm zweifellos zuzutrauen wäre. Es war die einzigste Möglichkeit an Informationen zu kommen und mit ein wenig Glück diese auch noch zu verwenden.

Faith entlud das Magazin einzeln, so dass Heraz die Kugeln, die auf dem Boden aufschlugen und ein klingendes Geräusch von sich gaben, mitzählen konnte. Danach schob sie die Waffe von sich weg, drehte sich zur Wand und hörte wie Heraz langsam näher kam. Jetzt konnte sie nur noch hoffen das sie mit ihrer Einschätzung richtig lag.
You look Kind of clean cut... but then again.. you could have murdered your granny with a hammer.

PinkRabbit
Elite-Söldner
Beiträge: 6774
Registriert: 23 Aug 2001, 11:00

Beitrag von PinkRabbit » 03 Feb 2002, 17:03

:susp: sorry wegen dem Doppelposting, aber's gab ne Fehlermeldung beim posten, deswegen dacht ich hat net geklappt..

plz löschen.
You look Kind of clean cut... but then again.. you could have murdered your granny with a hammer.

Black Roach
Bravo-Squad
Beiträge: 587
Registriert: 19 Okt 2001, 08:52
Kontaktdaten:

Beitrag von Black Roach » 05 Feb 2002, 14:30

Langsam blickte ich mich um. Dieses Gefecht zumindest schien beendet zu sein, man konnte nur darauf hoffen, das so bald keine weitere Verstärkung hier eintreffen würde.
Leider konnte ich nicht von mir behaupten, besonders nützlich gewesen zu sein, ich war schon zu Beginn des Angriffes erfolgreich ausgeschaltet worden: Noch immer meinte ich das Objekt zu sehen, welches direkt in meine Stellung geflogen war. Mich, ein wenig abseits von den anderen hatte sie getroffen, eine hinterhältige, kleine Dose, voll mit Reizgas. Sie war praktisch direkt vor meine Nase gefallen, nicht mal eine Sekunde hatte das Tränengas gebraucht um in meine Augen zu gelangen, mich zu blenden. Genauso schnell hatte ich es schon unbewusst eingeatmet, der Schmerz schien mich von innen zu zerreißen. Dann hatte ich das Bewusstsein verloren, als ich endlich wieder zu mir kam, schien der Kampf bereits vorbei zu sein, es fielen keine Schüsse mehr. Mühsam hatte ich wieder aufgerafft, energielos, einen schalen Geschmack auf der Zunge, der sehr an Erbrochenes erinnerte. Ich lief langsam geduckt in richtung Panzer, dort schienen sich bereits andere Söldner vor dem Gegner verschanzt zu haben. Noch immer schmerzte mein Körper und ich fühlte mich, als ob ich eine lange Strecke gerannt wäre.
Als ich näher kam, sah ich, dass wohl so eine Art Besprechung abgehalten wurde. Ich verstand nicht, was beredet wurde, ich konnte mich nicht mehr konzentrieren. Schliesslich kam Lutz auf mich zu: "Hey, wo warst du denn?" Ich winkte ab "Nich so wichtig." "Sieht so aus, als hätten wir gewonnen..." damit zog er einen Zigarrillo hervor. Ich erinnerte mich daran, wie er mir noch vor dem Angriff auch einen gegeben hatte, holte ihn hervor und steckte ihn mit Lutz' Feuerzeug an. Eigentlich war ich Nichtraucher, aber wenigstens vertriebt der Zigarrillo den üblen Geschmack aus meinem Mund. Ich schloss die Augen und das einzige, was ich wahrnahm, war die Droge, die ich nahm, die leisen Stimmen der anderen und den leichten Blutgeruch in der Luft.
ViVa La CaCuRaChA!
__________________
there is no beginning,
there is no end,
there is only change.

derLumpi
Evil Mod
Beiträge: 8882
Registriert: 30 Mai 2001, 12:07

Beitrag von derLumpi » 05 Feb 2002, 15:38

Wir waren wieder auf dem Weg.
Den Schauplatz des Gefechts hinterunslassend, schlichen wir durch den Wald, WESTwärts.
Dark wollte, dass wir uns am Waldrand auf die Lauer legen.
Wir hatten keine genauen Zahlen über die Truppen in Grumm, deshalb wollte er wohl erst einmal die Lage überprüfen.
Die Sonne stand nun viel höher, erwärmte den Boden, ließ das Regenwasser verdunsten.
Vor mir Qujo mit dem Milizionär aus Cambria, hinter mir Dark und Job.
Lang würde der Marsch nicht mehr sein.
Aber was kam danach?
.

Qujo
Bravo-Squad
Beiträge: 804
Registriert: 01 Dez 2001, 17:29
Kontaktdaten:

Beitrag von Qujo » 05 Feb 2002, 18:34

Nach einem kurzen Zwischenspiel gingen wir weiter.
Marcel war ziemlich bleich aus, seit dem er gesehen hatte, was unsere MG's angerichtet haben.
Ich bemühte mich möglichst leise zu gehen aber der Patronengurt meiner Waffe schepperte bei jedem Schritt.
Schon nach kurzer Zeit wünschte ich mir, ich hätte die Rugger mitgenommen, denn das MG war verdammt schwer.
Plötzlich gab mir der Söldner vor mir mit Handzeichen zu verstehen, anzuhalten.
Ich ging in die Knie und gab die Meldung nach hinten weiter.
Ich lauschte, doch nichts geschah, bis auf einmal ein kurzer Schrei ertönte. Offenbar war unserem Späher ein verirrter Soldat in die Arme gelaufen.
Fünf Minuten später ging es weiter.
Brandgeruch hing in der Luft, als wir uns der Stadt näherten.
Hinter einem Kleinen Erdhügel etwa 1000 Yards vor Grumm machten wir Rast und warteten auf die Berichte der Späher.
Gerne wäre ich mitgegangen, denn auch ich war als Späher ausgebildet, doch im Moment hatte ich eine andere Aufgabe.
I rather be a hammer than a nail.

mattscho
Alpha-Squad
Beiträge: 1705
Registriert: 14 Sep 2000, 15:38
Kontaktdaten:

Beitrag von mattscho » 05 Feb 2002, 22:17

Nah am Reifen/ Gefangenentransport Alma - Meduna

Die Fahrerkabine kam immer näher und näher. Ich stand auf, das Motorrad beantwortete meine Aktion mit gewaltigem Schlingern. Nur mühsam gewann ich die Kontrolle über diese Bestie. Ich streckte meine Hand aus. Noch ein bisschen, dann hatte ich den Einstiegsgriff in meiner Hand. Plötzlich rasten ICM und Zulu an mir vorbei. Ich erschrak, für eine kurze Zeit war der Einstiegsgriff nur sekundär. Der Jeep verfolgte ein paar Motorräder. Das war gut so, sie hielten sie mir vom Leib. Ich konzentrierte mich wieder auf den Einstieg. Ich erhob mich ein weiteres Mal, machte mich lang, bekam den Griff zu fassen. Meine Faust ballte sich um das rostige Metal. Ohne Kontrolle machte das Gefährt was es wollte. Sie brach fürchterlich aus. Mir blieb nichts anders als abzuspringen. Mit der anderen Hand hielt ich mich ebenfalls an dem Griff fest. Das Krad kam unter die Räder. Ein Geräusch erklang das jedem Motorradjünger das Herz brechen ließ. Ich hoffte, dass ICM mir deswegen nicht den Kopf abreißen würde.
Meine Füße schliffen auf der Erde. Nur unter äußersten Kraftanstrengungen gelang es mir meine Füße an das Trittbrett zu bekommen . Ich atmete kurz durch und öffnete dann die Tür. Nun drang der laute Klang der Hupe durch Mark und Bein. Mit einer Hand zerrte ich den durchsiebten Körper des Fahrers aus dem Wagen. Plump fiel er zu Boden.

Mit entsicherter TMP voraus blickte ich in die Fahrerkabine. Ich wurde mit einem Tritt begrüßt. Ich schleuderte heraus, hatte Müh und Not mich zu Halten. Zu allem Ärger fiel mir die TMP herunter. Fröhliche Suche ICM. Wieder kletterte ich in die Fahrerkabine. Der Beifahrer war gerade dabei hastig seine Pistole aus dem Holster zu ziehen. Einen Augenblick später blickte ich den Abgrund der Mündung. Ein Klicken bestätigte, dass sie soeben entsicherte worden war. Mein Arm wanderte zu seinem und riss ihn hoch. Zwei Schüsse hinterließen im Dach der Kabine deutliche Spuren. Ich rammte meinen Ellenbogen in seinen Brustkorb. Er schleuderte nach hinten. Ein weiterer Schuss ließ das Glas splittern. Augenblicklich wirbelte ich auf ihn zu. Eine kurze Handbewegung zum Türgriff später, fiel der Beifahrer mit einem gellenden Schrei aus dem Fahrzeug. Gedankenverloren beobachtete ich, wie er sich mehrfach überschlug.

Ich übernahm die Kontrolle des Trucks. Ich hupte dreimal kurz, es war das verabredete Zeichen. Langsam bremste ich das Fahrzeug ab. ICM kam aus dem Gebüsch angebraust. Von den Krads war nichts zu sehen...
„Alles klar.“ kam es mit erhobenem Daumen von Zulu.
„Ich möchte, dass wir jetzt in den Truck gehen und die restlichen Wachen festnehmen.“
„Kein Problem“

„Hier spricht die Arulcanische Befreiungsfront. Ihr Gerät ist umstellt. Sie werden jetzt alle Waffen niederlegen und den Truck langsam, mit erhobenen Händen verlassen. Wenn sie sich dieser Gefangennahme widersetzen werden sie standesrechtlich erschossen. Kooperieren sie, werden Sie am Leben bleiben. Es liegt an ihnen. Wenn Sie uns verstanden haben, dann lassen Sie uns es wissen.“
„Si Seniores, wir haben verstanden. Wir ergeben uns.“
ICM hatte Talent als Redner.
„Ok, dann steigen sie jetzt bitte einer nach dem anderen aus. Langsam. Die Wachen zuerst.“

Ich öffnete die Rückwand. Es stiegen zwei Wachen mit Händen über dem Kopf aus. Sie wirkten verblüfft als sie nur drei Söldner erblickten. Sofort war ICM bei ihnen, schien sie zu filzen und fesseln gleichzeitig, in einer Bewegung. Nach und nach stiegen alle Gefangenen aus. Zulu stand mit entsicherter Waffe hinter ihm, überwachte den Vorgang. Sie schienen routiniert als ob sie dieses Manöver schon öfters gemacht hatten. Und wenn ich Zulus Geschichten glauben schenkte, dann hatten sie das auch.

Und dann stieg sie aus.
„Angelina.“ Sie blickte mich mit ihren rehbraunen Augen an. Als sie mich erkannte fiel sie mir um den Hals.
„Danke, Ethan“, schluchzte sie.
„Danke“
„Hey, das war ich dir schuldig.“

Nun gab es bei ihr kein Halten mehr. Ihr Körper wurde von einem Weinkrampf durchgerüttelt. Sie zitterte, klammerte sich an mir fest.
„Ist ja gut, jetzt ist ja alles vorbei.“
Eine Träne kullerte über meine Wange.
Ist ja alles vorbei..., hauchte ich in ihr Ohr.

Und so umschlungen ließen wir uns auf den Boden sinken, mitten auf einer kleinen Landstraße, in einem Land um das sich keiner scherte, ineinander in den Armen was das Letzte war was mit auf dieser Welt geblieben war.

Ist ja alles vorbei...

CAT Shannon
Scharfschütze
Beiträge: 3712
Registriert: 02 Mär 2000, 13:06

Duell mit dem Sniper

Beitrag von CAT Shannon » 06 Feb 2002, 10:35

„Was man sehen kann, kann man auch treffen“ war einer der beliebtesten Sprüche meiner Ausbilder gewesen. Nur dummerweise konnte ich schlecht den Kopf hinterm Baum hervorstecken, um nachzusehen wo der Schütze steckte. Dann hätte ich nämlich keinen Kopf mehr, schließlich wusste der Bastard, wo er mich suchen musste. Ich zog mein Kampfmesser aus dem linken Stiefel, kramte in meinen Taschen nach dem kleinen Stahlspiegel und steckte mir ein zuckerloses Kaugummi in den Mund (die hatte ich zur provisorischen Zahnpflege immer dabei, im Feld findet man eben nicht immer fließendes und vor allem sauberes Wasser). Dann klebte ich den Spiegel mit dem Kaugummi an die Spitze des Messers und suchte vorsichtig den Bereich ab, in dem ich den Schützen vermutete. Nichts zu sehen. Der beste Schütze war er nicht, aber von Tarnung schien er etwas zu verstehen. Aber er musste einfach noch da sein. Er hatte unmöglich verschwinden können, ohne dass ich es gehört hätte, genauso wie ich mich unmöglich bewegen konnte.
Mir schoß ein Zitat meines Ausbilders für Scharfschützentaktik durch den Kopf: „Ihr schlimmster Feind ist der feindliche Scharfschütze. Von allen Zielen, die Sie finden können, hat er immer, überall und unbedingt Priorität. Er ist Ihre gerechte Strafe und Sie sind seine.“ Da ist was dran, dachte ich grimmig.
Ich musste mein Gegenüber dazu bringen, seine Position preiszugeben. Er war vermutlich immer noch ziemlich sauer, so wie er auf den Baum gefeuert hatte. Vielleicht konnte ich das ausnutzen. Ich angelte mir einen Zweig und setzte meinen Jungle Hat darauf. In der linken Hand das Messer mit dem Spiegel, in der rechten den Zweig mit dem Hut und ich musste aufpassen, keinen Teil meines Körpers zu zeigen. Der reinste Hochseilakt. Auf den Spiegel konzentrieren, den Hut langsam hinterm Baum hervorragen lassen... Da, der Mündungsblitz, jetzt weiß ich, wo du steckst, Mistkerl...den Zweig schlägt es mir aus der Hand... nach links abrollen...autsch, verflucht, genau auf die Armwunde...das Gewehr in Anschlag...Blick durchs Zielfernrohr...da ist er...er schwenkt das Gewehr zu mir...jetzt schnell zielen...den Abzug ...der Schuss bricht...sofort weiterrollen...kein Gegenfeuer...geschafft!
„Fiona, alles in Ordnung. Ich habe ihn erwischt. Geh rüber und durchsuch ihn. Und komm nicht auf dumme Ideen.“ Immerhin könnte ja noch ein Scharfschütze auf der Lauer liegen und im Zweifelsfall war ich der wichtigere von uns beiden.
Sie gehorchte zögerlich und schlich vorsichtig auf den Toten zu. Ich wechselte wiederum meine Position, damit sie mich nicht entdecken konnte wenn sie zurückkam. Nach einer kurzen Zeit kam sie zurück zum Baum mit den Geschossnarben. Sie war noch blasser geworden als sie ohnehin schon war. Als ich sie von hinten ansprach zuckte sie zusammen und fuhr herum. Ihre Augen sahen durch mich hindurch, voller Unglauben über das, was sie gerade gesehen hatte. An ihrer Haltung konnte ich sehen, das jeder Gedanke an Widerstand oder Flucht aus ihrem Kopf verschwunden war. Sie gab mir die Pistole des Toten, eine 9mm Makarov, drei Magazine für ein Dragunov-Scharfschützengewehr, Kaliber 7,62x54R, ein Kampfmesser, eine Feldflasche und einen Beutel, in dem sich zwei EPA-Pakete befanden. „Was ist mit seinem Gewehr?“ fragte ich. Sie starrte mich ungläubig an, dann schlug sie die Augen nieder. „Das Gewehr war nicht gut.“ lautete die gemurmelte Antwort. „Mach mir die Freude. Was genau ist mit dem Gewehr?“ Ihre Stimme war bloß noch ein Flüstern als sie antwortete: „Das Zielfernrohr war durchschossen.“ Ich lächelte schwach. „Tatsächlich.“
Hoffentlich fanden Soldaten der Armee den Toten, so daß sich dieses kleine Kunststück herumsprach.
Life is a sequence of missed opportunities.

derLumpi
Evil Mod
Beiträge: 8882
Registriert: 30 Mai 2001, 12:07

Beitrag von derLumpi » 06 Feb 2002, 20:34

Nachdem KSau "Alles klar" durchgab, schlichen wir weiter.
Die Luft war drückend, die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch.
Daran hatten wir uns aber in der langen Zeit, in der wir schon in Arulco waren, gewöhnt.

KSau führte uns in eine Senke, die direkt am Waldrand lag.
Wir konnten den Schauplatz des nächtlichen Überfalls nun genau in Augenschein nehmen.
Die Überreste der Wachtürme waren nur noch Asche.
Etliche Sandsackstellungen dienten den Verteidigern als Deckung, aber weit und breit war kein Soldat zu sehen.
.

C-TR_Perez
Kopfgeldjäger
Beiträge: 240
Registriert: 11 Sep 2001, 17:12
Kontaktdaten:

Beitrag von C-TR_Perez » 07 Feb 2002, 15:25

Dunkelheit über mir, die Krone des Baumes, vor dem ich still saß, verdeckte das Sonnenlicht fast gänzlich, still vor mich hin blickend, vor mir eine Gruppe von Menschen, Kämpfer, Krieger...die Söldner.
Ein unbekanntes Gesicht dabei, schon wieder ein Neuer, Qujo sein Name...
Alle begrüßten ihn, Händeschütteln hier und da...
Ich saß an den Baum gelehnt auf dem trockenen Boden,
finster blickte ich in ihre Richtung...
Ich saß lange dort...

Nun waren wir wieder auf dem Weg, das Grauen hinter uns gelassen, in Richtung Grumm...wo wir vielleicht ein neues Grauen anrichten werden...oder werden müssen.
CAT war nicht mehr bei uns, so bestand unser Spähtrupp nur noch aus Kampfsau und mir.
Bei den Minen war es ruhig...
Es begann nun langsam zu dämmern, die Dunkelheit würde bald wieder über uns kommen, wie beim vorherigen Angriff auf die Minen...Ironie des Schicksals.
Auch der Rest des Trupps folgte auf Kampfsaus Zeichen, und bald standen wir wieder alle vor den Minen, nur diesmal sind wir die Sieger...

Robin Hood
Alpha-Squad
Beiträge: 1720
Registriert: 21 Apr 2001, 11:54
Kontaktdaten:

Beitrag von Robin Hood » 07 Feb 2002, 20:17

Die Fahrt dauerte schon einige Stunden. Trotz der Dunkelheit war es angenehm warm und die Temperatur beugte einem Frösteln vor. Meine zwei Bewacher waren mit einer ausgelassenen Diskussion beschäftigt und beobachteten mich jeweils nur für kurze Momente. Trotz der Schlampigkeit wäre aber ein versuchter Ausreisser einem Suizid-Kommando gleich. Das Resultat wäre schlussendlich das gleiche gewesen, wie es mir wahrscheinlich sonst schon drohte. Ich hätte machen können, was ich wollte, einerseits waren da meine zwei persönlichen Widersacher und hinter mir folgte noch der zweite Lastwagen. Schätzungsweise rund zehn Personen, die mich an einer Flucht hindern würden; die zwei Begleitsmotorräder nicht miteinbezogen. Zwar durften sie mich nicht töten, schliesslich war ich mit Leib und Seele ein lebendiges Beweisstück und ein kleinerer, aber bedeutungsvoller Erfolg für Deidranna. Wahrscheinlich würde sie die Nachricht meiner Entlarvung laut in die zerstörte und primitive Welt Arulcos hinausposaunen, in der Hoffnung, die arg angeschlagene Motivation der Soldaten um nur ein paar "Lang lebe Deidranna!" zu heben.

Ich zählte die Sekunden, ich zählte die Minuten, ich zählte die Stunden. Die Zeit schlich dahin und womöglich waren Angelina und ich, natürlich mitsamt unserer Kohorte, erst einige Fahrtminuten unterwegs doch mit kam es vor wie eine nicht enden wollende Ewigkeit. Immer wieder rutschte ich auf der kleinen und unbequemen Pritsche, mit der ich mich als Sitzgelegenheit abfinden musste, herum, ausgelöst durch ein Schlagloch, welches der Fahrer natürlich gekonnt wusste voll und mit ganzer Kraft zu strapazieren und einen regelrechten Hüpfer des Gefährts auszulösen. Meine Gegenüber regten sich zusehends mehr über den unangenehmen Fahrstil ihres Kollegen auf und liessen mehrere Flüche in die einsame, dunkle und unheimliche Gegend hinaus.

Auf einmal drangen Schüsse an mein Ohr. Zuerst ein Schuss und danach ein kurzes Geräusch, welches auftritt, wenn Kugel auf Metal trifft. Anscheinend hatte der Schütze kein Erfolg gehabt, denn der zweite Schuss liess nicht lange auf sich warten. Kaum ertönte der Knall des Abdrückens, konnte man auch schon ein lautes Wummern vernehmen und irgendeine Explosion erhellte die Dunkelheit um den Konvoi. Der Schütze hatte erstklassige Arbeit geleistet, in der Dunkelheit und wahrscheinlich bei voller Fahrt ein seinerseits bewegendes Ziel getroffen. Die Soldaten verfielen in helle Aufruhr, entsicherten ihre Gewehre und lugten nach draussen. Dort war mittlerweile ein kleiner Schusswechsel entfacht worden. Der Klang mehrerer Salven drang an mein Ohr und diese wurden wiederum erwidert; mit Erfolg oder ohne war nicht zu erkennen.

Der eine Bewacher meiner Wenigkeit sprang auf und hetzte sich zum kleinen Fensterchen, das zwischen Ladung und Fahrerhaus lag. "Schneller, schneller!", schrie er in einer ängstlichen und im höchsten Grade aufgebrachten Stimme. Es war förmlich zu spüren, wie seine Angst alles in ihm gnadenlos zusammenzog und ihm praktisch die Luft abschnitt. Auch die Schweissperlen, die sich langsam vor Stress und Bedrückung auf seiner Stirn bildeten, wären bei geschlossenen Augen glasklar erschienen. "Schneller, schneller...."

Ich sass dort, auf einem miesen, ausrangierten Wagen und machte erstaunlicherweise nichts. Ich wusste nicht, was zu tun, tausend Gedanken schwirrten durch den Kopf, tausend Gedanken, die den Weg für den logischsten aller anderen verschlossen: Flucht! Flucht, sechs Buchstaben, Freiheit, acht Buchstaben, beide in meiner Situation mit der gleichen Bedeutung. Doch die Handfesseln und die verminderte Bewegungsfreiheit meiner Füsse machten dies praktisch unmöglich. Sie durften mich zwar nicht töten, aber das hiess noch lange nicht, dass sie mich nicht anschiessen konnten oder durften. Und gegen zehn bis an die Zähne bewaffnete Soldaten, behindert in seinen Bewegungen und ohne jegliche Orientierung war solch ein Unterfangen praktisch aussichtslos.

Der andere Soldat trat an mich heran, versetzte mir einen leichten Kolbenschlag mitten in den Bauch, gerade so, dass man nach Luft schnappen musste. "Du nicht bewegen, du nicht müssen sterben!", versuchte er mir in einem üblen Englisch die bekanntesten Wörter in dieser Situation. Der Motor des Wagens brummte währenddessen auf, die Wellen drohten zu überdrehen und die Leistung des Gefährts wurde bis ans äusserste strapaziert. Die Geschwindigkeit erhöhte sich merklich und verunmöglichte endgültig einen Ausbruchsversuch. Sich auf jenen trockenen, harten und sandigen Boden zu werfen, wäre vergleichbar gewesen mit dem Aufschlag auf einer Betonplatte nach dem Turmspringen. Immer schneller verschwand die Gegend hinter uns, verschluckt vom Dunkel, verschluckt von den spärlichen Sträuchern am Wegrand, verschluckt von der Abgeschiedenheit. Während meine Fahrtgelegenheit gewann deutlich an Entfernung gegenüber den Schüssen, die langsam nur noch am Horizont scheinbar wahrnehmbar waren, und sezte seine rasante Fahrt weiter.

Anscheinend galt der Angriff dem hinteren Wagen des Konvoi oder er war ziemlich fehlgeschlagen oder ... es folgte noch eine böse Überraschung. Der hintere Fahrer verschwand ebenfalls im Dunkeln und den zwei Soldaten mit mir auf der Fracht war ihre Erleichterung anzusehen. Es folte keine Überraschung, es folgten Kilometer um Kilometer, ohne Überraschung, ohne Erstaunen ohne jegliche scheinbare, glückliche Lücken in der Sicherheit der Wächter und Fahrer. Der Fahrer lockerte seinen bis anhin eisernen Tritt auf das Gaspedal, der Motor keuchte auf und die Maschinen konnten wieder in ihre gewohnte Verwendung einsteigen.

Das Ereignis lag schon einige Momente zurück, wahrscheinlich aber nur wenige Sekunden oder ein paar Minuten, als mich eine Frage beunruhigte: Wer waren die Angreifer gewesen? Waren es meine Freunde gewesen, attackierten sie diesen Konvoi? Doch wie wären sie hierher gekommen und warum? Hatten sie von mir Wind bekommen?

Ich wusste es nicht. Und für einmal konnte ich es auch nicht wissen. Doch in Arulco gab es nicht viele Möglichkeiten, die in Betracht kommen, wenn der Armee Arulcos geschadet wird: Entweder die Rebellen oder jemanden, den ich bis jetzt noch nicht zu Gesicht bekommen hatte, einer verdeckte Gestalt oder für solch einen Angriff eher Gestalten.

Was oder wer es auch immer war, hatte es anscheinend nur auf den hintersten Wagen abgesehen. Zwar wurde ein Begleitsmotorrad zerstört, doch dies wahrscheinlich nur, um die Fosierung der Geschwindigkeit seitens des ersten Wagens zu fördern. Doch warum nur der letzte? War dort etwas wichtiges im Wagen? Transportierten sie sonst noch etwas ausser uns? Uns?

Angelina.......

Graf TIGER
Alpha-Squad
Beiträge: 1435
Registriert: 07 Mai 2001, 10:15
Kontaktdaten:

Beitrag von Graf TIGER » 07 Feb 2002, 21:08

Ein "Alles klar" von unseren Spähern kam durchs Haedset. Kein einziger Gegner war zu sehen.
Ich war müde, sehr müde. Ich hatte seit meiner Ankunft in Arulco kaum richtig geschlafen. Und das kam mir schon wie ne halbe Ewigkeit vor, dabei waren das gerade mal 2 Tage! Eigendlich war ich seit da unuterbrochen im Einsatz. Aber was wollte ich machen? Das war schliesslich mein Leben. Und ich hatte es, jedenfalls zum Teil, selbst so gewählt.
Leise schlichen wir der Mine entgegen. Aber kein einziger Soldat war hier zu sehen. Die hatten sich wohl alle versteckt. Dark hatte jedenfalls den Befehl gegeben, nicht zu schiessen, ohne seine Anweisungen.
Ich war relativ weit hinten am Trupp, bei meinem "Aufpasser" Y. jetzt verteilten wir uns jedoch. Wir ware nah am Eingang der Mine, gerade an der Felswand. Die Bäume wurden immer lichter, das war ein Nachteil für uns, sowie für die Gegner, da beide weniger Deckung hatten. Ich gieng zwischen Y und Seal, von beiden etwa 20 Meter entfernt. Dann, plötzlich, entdeckte ich weiter vor mir hinter einem Gebüsch eine Bewegung. Bei näherer Betrachtung bemerkte ich, dass es sich hier um einen gegnerischen Sodaten handelte. Aber anscheinend war er verletzt, jedenfalls bewegte er sich ständig, was ein normaler Mensch vorsichtigerweise unterlassen würde.
"Hier Tiger, da ist einer, aber der führt Tänze auf, als ob er uns auf sich aufmerksam machen wollte!" raunte ich ins Haedset. "Y hier, seh ihn ebenfalls!" Kam es von Y. "Seal, ich auch!"

Ypsilon83
Elite-Söldner
Beiträge: 7358
Registriert: 03 Jun 2001, 23:10
Wohnort: Odenwald
Kontaktdaten:

Grumm, in der von Lumpi angegebenen Position

Beitrag von Ypsilon83 » 09 Feb 2002, 17:51

Tiger hatte einen Soldaten entdeckt.
"Ypsilon, Einheit lautlos ausschalten."
"Hier SEAL, ich übernehme."
"Verstanden."
Kurze Pause, SEAL legte mit der schallgedämpften MP an und schon kam die Treffermeldung.
"Hier Dark, haltet euch zurück und beobachtet."
Sie waren wieder etwas weiter von der Mine weggegangen und lagen nun zwischen Sträuchern. Ypsilon hatte sein Richtmikro zur Hand genommen und versuchte Feindaktivitäten zu finden.
Sie sahen zwar zwischen den Sandsackstellungen keine Soldaten, aber sicher waren da welche.
"Ypsilon, Scharfschütze lokalisiert. Scheint uns nicht entdeckt zu haben."
"Wo ist er und wie siehst du ihn?"
"Zwischen den Trümmern des rechten Wachturmes. Ich seh ihn nicht, ich hör ihn nur."
"Hier Sandmann, wo ist er genau, ich sehe ihn nicht."
"Siehst du den einzelnen Balken, der in den Trümmern steht?"
"Positiv."
"Von der Oberkante drei Grad nach links und sieben Grad nach unten. Dann hast du ihn."
"Hab ihn."
"Hier Dark, nicht feuern, wir beobachten nur. Ypsilon, siehst du noch weitere?"
"Ypsilon, ich seh mich noch um...besser ich hör mich mal um."
Unendlich langsam bewegte sich das Mikro weiter, während Ypsilon durch das angebrachte Zielfernrohr sah.
Wo waren die nur?
Kassenwart und Co-Leader im KdA
MITGLIED DES SÖLDNERTEAMS IM KAMPF DURCH ARULCO
ANSPRECHPARTNER BEIM B&HMP

SÖLDNER DES B&HMP

:sid:YPSILON:mg:

SEAL
Alpha-Squad
Beiträge: 1833
Registriert: 23 Mai 2001, 18:03
Kontaktdaten:

Beitrag von SEAL » 09 Feb 2002, 22:34

"Hier Tiger, da ist einer, aber der führt Tänze auf, als ob er uns auf sich aufmerksam machen wollte!" flüsterte der Adlige in seinen Funk.
"Ypsilon, Einheit lautlos ausschalten."kam der Hinweis von Y, aber ich war schon dabei..
"Seal, ich übernehme", informierte ich sicherheitshalber noch die Anderen. Da war er...wie eine Schlange pirschte ich mich an mein noch ahnungsloses Kaninchen beziehungsweise Opfer heran. Jetzt war ich in einer sehr guten Schußlage, und auch die Entfernung stimmte einigermaßen. Langsam richtete ich mich s weit auf, das der oberkörper gerade so über dem Boden schwebte, fast wie eine Cobra: leise, bissig, tödlich.
Sollte ich ihn hinterrückserschießen, so wie ein Feigling, oder lieber von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann? So oder so, würde er nicht den Hauch einer Chance haben, es ging hier nur um das Prinzip...hm, also von Angesicht zu Angesicht...Ich zog die schallgedämpfte MP5k heraus, zielte auf seinen Hinterkopf, und entsicherte die Waffe.
Der Verstasnd befahl mir jetzt abzudrücken, doch ich wollte den Kick, den Nervenkitzel...Leise ahmte ich den Schrei eines Käuzchens nach, was die erhofft Wirkung erzielte: der Mann drehte sich um, blickte nun genau in meine Richtung, doch ob er mich noch gesehen hat ist fraglich, denn meine Maschienenpistole hatte bereits einen 9mm großen Metallklumpen auf die ca. 30m lange Reise geschickt. Erschrocken blickte der Soldat auf seine Uniform, auf der sich nun langsam eine dunkle Verfärbung zeigte, ehe er zu Boden fiel. Ich wartete noch kurz, denn erfahrungsgemäß konnte sein gehirn noch einige Zeit lang Stromimpulsean die Muskelzellen schicken. Nach fünf Minuten erschien mir die Zeit angemessen zu sein, und ich robbte zu dem Leichnam. Er war tot, dank meiner Kugel, doch war er schon vorher verwundet gewesen.
Rasch gab ich einen Lagebericht für Y, den Grafen und natürlich auch das restliche Team durch, ehe ich mich daran machte, die sterbliche Hülle des Menschen vor mir auf Intereesantes zu durchsuchen, was aber zu meinem Leidwesen nicht von Erfolg gekrönt war.
Ich verlies diesen Ort des Todes genauso lautlos und unbemerkt, wie ich ihn erschaffen hatte. Das Einzige was mich verraten konnte, war das "Plopp" der Waffe von Heckler und Koch, welches keine Reaktionhervorgerufen hatte, und natürlich die Patronenhüsle des Geschosses, falls sie denn je gefunden wurde.
Ich ging wieder auf meinen Posten bei dem sich als heldenaufspielenden Bären und dem Tiger. Fragte sich nur, wer der Ochs' in diesem Krieg werden würde....
KDA, der beste Thread der Welt
die coolste Seite im Netz: http://www.frozenboard.de

Exegi monumentum aere perennius.

icecoldMagic
*sabber*
Beiträge: 9151
Registriert: 25 Mär 2001, 22:00
Kontaktdaten:

nachts / beim König der Nacht und einem kleinen Jungen

Beitrag von icecoldMagic » 10 Feb 2002, 04:12

„Hier spricht die Arulcanische Befreiungsfront. Ihr Gerät ist umstellt. Sie werden jetzt alle Waffen niederlegen und den Truck langsam, mit erhobenen Händen verlassen. Wenn sie sich dieser Gefangennahme widersetzen werden sie standesrechtlich erschossen. Kooperieren sie, werden Sie am Leben bleiben. Es liegt an ihnen. Wenn Sie uns verstanden haben, dann lassen Sie uns es wissen.“

Tja... mit diesen Worten hatte ich mich für eine Seite entschieden. Nicht vor den Soldaten des Feindes, was sie gehört hatten würde keiner je erfahren, aber vor Zulu und seinem Freund. Ob es stimmen würde war egal, sie hatten es gehört und ich hatte so gehandelt.
Meine Worte waren kaum in dem klapprigen Gefährt verhallt als die Insassen auch sofort einwilligten. Sicherheitshalber standen wir im toten Winkel, also neben der hinteren Ausstiegsklappe. Mit drei raschen Handgriffen war die Klappe geöffnet und Zulu erhob seine Waffe und sicherte. Als der erste Körper erschien zog ich ihn sogleich zur Seite, identifizierte die Gestalt als maskulin und drehte ihr mit einer Hand den Arm auf den Rücken. Zeitgleich tastete ich den Körper nach Waffen oder Sprengkörpern ab. Nach einem negativen Erstbefund erhöhte ich den Druck auf den beanspruchten Arm und zwang den Soldaten in die Knie zu gehen. Gleichzeitig zauberte ich einen Kabelbinder unter meinem Mantel hervor, griff mir den zweiten Arm, verdreht ihn in dieselbe, unangenehme Position und zog die Kabelbinder hart um seine beiden Armgelenke.
Eine Aktion die kaum fünf Sekunden benötigt hatte. Routine unter geübten Männern der alten Herren...
Das gleiche Spiel wiederfuhr dem zweiten Bewacher während unser Ninja nervös wie ein Rekrut den Ersten beobachtete. Er schien vor Sorge Schmerzen zu haben, so wie er das Gesicht verzog.
Das änderte sich schlagartig als eine dritte Person von der Klappe sieg.
Er stürzte zu ihr, nahm sie in seine Arme, tröstete sie...
Nach Vorschrift absolut fahrlässig, menschlich hervorragend.
Ich kümmerte mich um die Vorschriften.
Mit gezückter Seitenwaffe überprüfte ich den Truck. Keine weiteren Objekte im Laderaum und die Fahrerkabine war auch leer.
Ich lief zurück zu Zulu der mit seinem G3 die zwei Gefangenen im Auge behielt. Mit Handzeichen machte ich ihm klar das er die Umgebung im Auge behalten sollte während ich das zuende führte was dieses kleine Abenteuer mit sich brachte...
Mit einem energischen Ruck zog ich die beiden Tangos auf die Beine und stieß sie vor mir her ins spärliche Unterholz abseits der Straße, schätzungsweiße vierzig Meter ins Gehölz.
Sie starben, ohne Vorwarnung, ohne ein Wort, noch als sie liefen. Jeder bekam einen sauberen Schuss ins Genick, beide Abschüsse schnell hintereinander, zweimal bellte die P99 und die letzten beiden die mich gesehen hatten ohne meinen Namen zu wissen, starben.
Zulu blickte mich nur ausdruckslos an als mich das Gebüsch lautlos wieder ausspuckte, sein Gesicht zeigte keine Regung, aber was in seinem Geist kreiste konnte ich nicht wissen, ich wollte es auch garnicht...
"I don't wanna snuggle with Max Power."
"Nobody snuggles with Max Power. You strap yourself in an' feeeel theee cheeeeseee!"

CAT Shannon
Scharfschütze
Beiträge: 3712
Registriert: 02 Mär 2000, 13:06

Stadtrand von Cambria, früher Abend

Beitrag von CAT Shannon » 10 Feb 2002, 12:01

Wäre ich noch unerfahren gewesen hätte mich der Anblick Cambrias wahrscheinlich schockiert. Über der Stadt hing eine dichte Rauchwolke, an mehreren Stellen stiegen noch immer Rauchsäulen auf. Die Stadt war angegriffen und schwer getroffen worden, soviel war klar. Genaueres würde ich erst erfahren, wenn ich mit jemandem gesprochen hatte, der vor Ort gewesen war, als der Angriff erfolgte. Aber erst einmal mußte ich feststellen, ob die Stadt überhaupt noch in unserer Hand war.
Mit dem Tarnnetz bedeckt pirschte ich mich langsam auf eine Entfernung heran, aus der ich die Bewacher der Stadt erkennen könnte. Fiona O´Leary hatte ich vorher Arme und Beine zusammengebunden, ich glaubte zwar nicht, daß sie irgendwelche Dummheiten versuchen würde, aber im Söldnergeschäft wird man nicht alt indem man Risiken eingeht. Das kleine Abenteuer mit dem Sniper hatte mir diese Lektion nochmal ins Gedächtnis gerufen.
Durch das Zielfernrohr suchte ich die Stadt nach sichtbaren Personen ab und entdeckte auch fast sofort einige Bewaffnete an den Sandsackstellungen, die die Stadt umgaben. Sie trugen zivile Kleidung.
Also war die Stadt höchstwahrscheinlich noch in unserer Hand. Ich band Fiona los, nahm ihr Barett und Sonnenbrille ab und legte ihr meine Tarnjacke um die Schultern um das Abzeichen auf ihrem linken Ärmel zu überdecken. Die Einwohner Cambrias mussten außer sich vor Wut und Verzweiflung sein und ich wollte nicht, dass sie ihren Zorn an meiner Gefangenen ausließen. Immerhin war ich fast erschossen worden bei dem Versuch sie hierher zu bringen. Am Ortseingang wurde ich von mehreren Milizionären empfangen, in ihren Gesichtern war die Wut über ihr vermeintliches Versagen zu sehen, aber sie erkannten mich sofort als Söldner und ließen mich unbehelligt. Ich winkte zwei von ihnen zu mir. „Was ist hier passiert?“ „Die Armee hat die Stadt mit Mörsern beschossen, Senor. Es hat viele Tote gegeben, auch Zivilisten. Viele Häuser sind zerstört. Wir konnten nichts tun.“ Die Frustration war ihm anzusehen. Und ich konnte ihn auch nicht aufmuntern, wir hatten zwar den Jagdtrupp aus Grumm zerschlagen, aber das war für die Menschen in Cambria jetzt eher bedeutungslos. In ihren Augen waren die Söldner gegangen und hatten sie im Stich gelassen. Aber irgendetwas aufmunterndes musste ich sagen. „Ihr habt die Stadt gehalten. Dadurch habt ihr vielen Menschen das Leben gerettet. Und jetzt habe ich eine andere Aufgabe für euch. Steht das Cafe noch?“ „Si, Senor.“ „Schön. Diese junge Dame hier“ ich nickte zu Fiona O´Leary „ist unser...Gast. Bringt sie ins Cafe und passt auf sie auf. Ich muß kurz ins Krankenhaus und mich um das hier kümmern.“ Ein kurzer Blick auf den Verband um meinen linken Oberarm. Die beiden Milizionäre musterten Fiona aufmerksam und ihre Mienen wurden grimmig als sie ihre Kampfstiefel und die schwarze Uniformhose sahen. Das Mädchen wich verängstigt zurück. Ich zog die Sonnenbrille ab und sah beiden Milizionären in die Augen. „Ihr seid dafür verantwortlich, dass ihr kein Haar gekrümmt wird, comprende?“ Beide schluckten und nickten. „Si, Senor. Ihr wird nichts geschehen.“ Die beiden nahmen sie in die Mitte und zogen ab. Ich wanderte zum Krankenhaus.
Der Eingangsbereich war mit zahlreichen Verletzten bevölkert, die von einer Schar eifriger Schwestern provisorisch versorgt wurden. Es war ein deprimierendes, aber dennoch vertrautes Bild, dass man in jedem Krieg zu Gesicht bekam. Nicht der Kampf war für gewöhnlich das schlimmste, sondern das, was danach kam. Eine der Schwestern kam auf mich zu. „Ich bin Schwester Jenny. Was kann ich für Sie tun?“ Sie sprach mich auf Englisch an. „Ach, nichts weiter schlimmes, bloß diese Verletzung am Arm, aber...“ Sie ließ mich nicht ausreden, sondern eilte davon, um einen Arzt zu holen. Als Söldner genoß man hier wohl eine Sonderbehandlung, denn etliche der Verletzten hatten eine Behandlung weitaus nötiger. Kurz darauf kam sie mit Dr. Beaumont im Schlepptau zurück. Ich hatte den Arzt schon öfter gesehen, schließlich hatten wir im Krankenhaus unsere Einsätze besprochen. Er führte mich in einen Operationsraum und nahm den Verband ab. „Hm, nichts ernstes, aber der Schnitt muß genäht werden. Sollte nicht allzu lange dauern. Kompliment an ihren Sanitäter übrigens. Ach ja, verzeihen Sie, wenn ich Ihnen kein Betäubungsmittel geben kann.“ „Schon OK“ presste ich zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor. Wenigstens war der Doktor schnell. Als er fertig war, reichte ich ihm fünf 100$-Noten. Gott sei Dank war Lutz so scharf auf das Galil gewesen. „Wenn ich mich jetzt noch schnell duschen und rasieren könnte...“ „Sie wissen ja, wo die Waschräume sind.“ Eine halbe Stunde später hatte ich sämtliche Spuren des Feldeinsatzes beseitigt und meinen normalen Anzug angelegt. Wenn ich mich nicht im Feld befand, legte ich Wert auf meine äußere Erscheinung. Also, auf ins Cafe und die nächste Aufgabe des Tages angepackt.
Life is a sequence of missed opportunities.

derLumpi
Evil Mod
Beiträge: 8882
Registriert: 30 Mai 2001, 12:07

Beitrag von derLumpi » 11 Feb 2002, 20:47

"Tiger, Seal wenn die Sache vorbei ist, werden wir uns unterhalten!"
zischte Dark in sein Headset.
"Verdammt, wir dürfen uns keinen Fehler leisten."

Wir lagen jetzt nun schon 30 Minuten am Waldrand, aber nichts schien sich in Grumm zu bewegen.
Nichteinmal in der Mine schien gearbeitet zu werden, dabei war Grumm doch das industrielle Zentrum Arulcos.
Das mußte bedeuten, dass sie uns bereits erwarteten.

"In 10 Minuten setzen wir uns in Bewegung!
Keiner geht allein vor!"
.

Gunny
Evil Mod
Beiträge: 3028
Registriert: 01 Jul 2001, 17:08

Beitrag von Gunny » 11 Feb 2002, 23:30

Andr und Jose, sein Spotter, saßen bereits eine halbe Stunde bei mir und wurden in die kommende Mission eingewiesen. Wir hatten alle wichtigen Dinge soweit erledigt, die Funkfrequenzen waren bekannt, ebenso die Parolen. Was uns seit zehn Minuten beschäftigte, war das Studium der Karten des Zieles.
„In Anbetracht der Kämpfe in Grumm ist es mehr als wahrscheinlich, das die Verwundeten ins Krankenhaus gebracht werden. Ich schlage also vor, die Stellung so zu wählen, das sie immer einen Blick darauf haben. Wäre ganz interessant zu erfahren, wie effektiv die Behandlung ist. Außerdem dürfte dort am meisten zu sehen sein, der Rest der Stadt ist ja weitgehend reine Wohngegend.“
Jose tippte auf einen Punkt auf der Karte. „Dieser Hügel bietet einen guten Überblick. Ich kenne ihn aus meiner Kindheit, wir haben dort immer gespielt. Man kann von dort aus bis zur Universität schauen und sieht sogar einen Teil der Mine.“ Wir schauten uns besagten Hügel näher an. Andr schüttelte mit dem Kopf. „Nein, ist zu offen. Wir haben weder gedeckte An- noch Abmarschwege. Und wenn du dort früher bereits gespielt hast, warum sollte das heute anders sein? Nein, der Hügel ist nicht gut. Wenn, dann etwas weiter südlich, dort sieht es besser aus.“ Er zeigte auf einen anderen Punkt auf der Karte. Jose gab mit einem Nicken zu verstehen, das er einverstanden war.
„Schaut euch auf jeden Fall das Gelände genau an, Karten können nicht alles wiedergeben“, warf ich ein. „Ist klar Major. Aber eine Frage hätte ich noch.“
„Worum geht’s, Andr?“
„Warum dürfen wir nur schießen, wenn wir einen der ausländischen Söldner im Visier haben? Jeder der eine Waffe trägt, ist doch ein Ziel, egal ob Arulcaner oder nicht.“
Ich kratzte mir am Kinn, fühlte die Bartstoppeln. War der Tag schon so lang, ging es mir durch den Kopf? Mein Gesicht schien jedenfalls ja zu sagen. „Nun, ich möchte zwei Botschaften damit übermitteln. Einmal, das es ein gefährliches Pflaster für irgendwelche Söldner hier ist und zweitens das wir sehr wohl unterscheiden können, zwischen den Verantwortlichen und den armen Schweinen die für sie draufgehen müssen. Verstanden?“
Er nickte und auch Jose schien es verstanden zu haben. „Und passen sie um Himmels Willen auf die anderen Patrouillen auf. Ich will nicht, das es zu irgendwelchen wilden Feuergefechten mit eigenen Einheiten kommt. Primärer Auftrag ist die Aufklärung von Cambria, Sekundärziele sind die Söldner. Ist das klar!“ Die letzten Worte sprach ich betont aus, um keine Unklarheiten zuzulassen.
„Ist klar Major.“
„Gut, dann bereiten sie sich vor. Der Abmarsch ist für morgen früh 0230h geplant. Das ermöglicht es euch im Dunkeln aufzubrechen und euch auch im Dunkeln anzunähern. Wegtreten.“ Ich erwiderte den Gruß und Andr und Jose verließen das Büro. Mit der Hand fuhr ich mir wieder über das Gesicht. Ich war müde und geschafft von diesem Tag. Meine Gedanken schweiften in die Vergangenheit, in die Zeit als ich noch Soldat war. Die Erlebnisse von damals, tauchten vor meinem inneren Auge auf. Was war noch damals auf dieser Übung? Wir hatten uns halb tot gelacht, als... mitten in meine Gedanken klingelte das Telefon.
„Ja, was gibt’s?“ Die leise Stimme aus dem Hörer flüsterte mir etwas ins Ohr, was mich augenblicklich hellwach werden lies. „Sehr gut, bin schon weg.“ Triumphierend knallte ich den Hörer auf die Gabel und stand auf. Mit einem Ruck riß ich die Tür auf und brüllte den Flur hinunter.
„Rooooooddddrrriigggguuueeeezzzzzzz, Essscccccobaarrrrrr!“
Kaum 15 Sekunden nachdem ich wieder Platz genommen hatte stürzten beide ins Büro. „Was ist passiert Major, gibt’s Probleme?“, stieß Escobar atemlos hervor. „Nein, nicht direkt, aber ich werde für ein, zwei Tage nach Meduna fahren. Rodriguez,“ ich wandte mich direkt an ihn, „sie und Sanchez kommen mit. Machen sie einen Jeep klar, volle Bewaffnung, man kann ja nie wissen. Abfahrt ist so schnell wie möglich. Escobar, informieren sie Fai... Hauptmann Duval, das sie solange das Kommando hat, sie sind Nummer 2. Und Escobar!“
„Ja, Major?“
„Sie soll ein Auge auf Heraz haben, er wirkt etwas zu aggressiv in letzter Zeit. Das gilt auch für sie.“
„Geht klar.“
Rodriguez sprach mich an. „Sir worum geht’s in Meduna?“
„Das sage ich ihnen auf der Fahrt, ist was spezielles.“
„Jawohl, dann werde ich jetzt Sanchez holen und den Jeep vorbereiten.“ Ich nickte und er verließ den Raum. „Sonst noch was Major?“ „Nein Escobar. Die Operationen sind soweit klar. Andr und Jose werden heute Nacht ihren Spähauftrag angehen. Über die Patrouillen sind alle informiert. Halten sie ein Ohr am Funk, falls eine Meldung von ihm kommt. Wir machen weiter mit dem Training. Das sollte die Jungs den Schock mit dem Spion vergessen lassen.“
Er nickte und schickte sich an ebenfalls zu gehen, als mir etwas einfiel, was ich total vergessen hatte. „Stop, ich habe noch etwas für den Hauptmann.“ Escobar drehte sich wieder um und wartete, was ich ihm geben würde. Mit dem Bleistift schrieb ich etwas auf ein Stück Papier, welches in einem Umschlag verschwand. Es war der Code für das Archiv. Ich hatte total vergessen ihn Faith zu geben als ich ihr den kleinen Spezialauftrag erteilte. Hoffentlich versuchte sie nicht illegal einzudringen. Der Alarm den sie auslösen würde, wäre sehr schwer zu erklären gewesen. „Geben sie ihr den Umschlag nur persönlich, Escobar, persönlich!“ Er nahm ihn und ging.
Ich blieb allein zurück. Allein, aber nicht untätig, denn die Ausrüstung musste vorbereitet werden für den kleinen Trip nach Meduna.
Ten thousand gobs lay down their swabs to fight one sick marine -
Ten thousand more stood up and swore,
'Twas the damndest fight they'd ever seen

Zivi-Animateur im RdGE

RIP Möhre

derLumpi
Evil Mod
Beiträge: 8882
Registriert: 30 Mai 2001, 12:07

Beitrag von derLumpi » 12 Feb 2002, 14:45

Es ging los.
Noch 2 Minuten.
Ich prüfte den richtige Sitz meines Rucksacks, paßte die Riemen an.
Dark hatte mir empfohlen, meine Ersatzmagazine aneinander zu kleben.
Ich umwickelte sie also mit Dark´s Klebeband, um sie schneller wechseln zu können, wenn es nötig wurde.

"Y, du gibst uns Deckung, falls wir unter Beschuss geraten!
Wenn wir in Stellung sind, kommst du nach!"
Y bestätigte.
"Geht mir auf Abstand, ich will niemanden später aufsammeln müßen!"

Ich zählte die Sekunden innerlich runter.

3

2

1

"Los, los, los!" bellte Dark.
.

Ypsilon83
Elite-Söldner
Beiträge: 7358
Registriert: 03 Jun 2001, 23:10
Wohnort: Odenwald
Kontaktdaten:

Beitrag von Ypsilon83 » 12 Feb 2002, 22:24

"Los, los, los!"
Auf Darks Kommando setzten sich die Söldner in Bewegung. Ypsilon sass hinter einem umgestürzten Baum, hatte sein MG aufgelegt und sah durch sein Zielfernrohr. Der Scharfschütze in den Trümmern war ein Opfer des Sandmanns geworden, ansonsten war alles frei. Jedenfalls sah es so aus.
Langsam überquerten sie die freie Fläche zwischen dem Wald und der Mine. Totenstille lag über der Gegend. Auch die Söldner schwiegen, jeder war mit dem sicheren überqueren der Freifläche beschäftigt. Man spürte die Anspannung. Jeden Moment konnte ein Schuss fallen, zusammen mit einem vielleicht liebgewonnenen Kameraden.

Ein Schuss. Ein fallender Kamerad, genau vor mir im Blickfeld.
Ich schwenke über das Gelände. Die Anderen haben sich zu Boden geworfen. Die erste Meldung von dem Nachbarn des Getroffenen. Sauberer Treffer zwischen die Augen. MG-Feuer ertönt. Ich höre einen Schrei, dann eine Explosion, weitere Schreie. Meldung! Warum kommt keine Meldung? Da kommt sie. Der Arzt wurde getroffen, dabei ist wohl eine Flasche mit Desinfektionsalkohol erwischt worden. Er brannte sofort am ganzen Körper. Ich schwenke weiter über das Gelände. Ein Blitzen, ein Zielfernrohr. Mein MG ertönt. Ich sehe einen Schuss auf der anderen Seite. Meine Kugeln schlagen in der Deckung meines Gegners ein. Er sitzt zwischen tiefhängenden Ästen, oder besser er sass da. Schmerzen, Streifschuss am Kopf. Das Blut läuft mir ins Gesicht. Hunderte von Kugeln fliegen über das Gelände, schlagen um mich herum und bei meinen Kameraden ein. Ein weiterer Schrei. Die Kleine! Jung und zuversichtlich. Wollte Ruhm und Ehre, nun war sie tot. Und ich mochte sie, ich liebte sie sogar. Nie wieder zu jemandem eine Freundschaft aufbauen, nie wieder und zu niemandem. Das schützt vor seelischen Schmerzen. Den Harten spielen, nichts zeigen. Keinem vertrauen.
"Mission abbrechen! Alle zurück zu den Choppern! Ich wiederhole, alle zurück zu den Choppern!"
Wir ziehen uns zurück, woher wussten die, dass wir hierher kommen würden? Verrat! Es kann nur so sein.
Aber wer?
Motorengeräusche! Jeeps mit MGs. Wir haben ein verdammtes Problem. Bloss weg hier. Bloss weg.


Darks Kommando brachte Ypsilon wieder zurück in die Gegenwart. Er hatte zwar das Gelände gesichert, aber seine Gedanken waren abwesend. Körper und Geist getrennt einsetzen können, eine der wichtigsten Punkte seiner Ausbildung.
Planen und gleichzeitig etwas anderes ausführen können und trotzdem bei beidem hochkonzentriert sein.
"Dark hier, Ypsilon komm nach. Wir geben dir Deckung."
Ypsilon sprang auf und bewegte sich schnell und geduckt nach vorne.
Nie mehr vertrauen.
Ypsilon sicherte die Gegend und arbeitete sich nur noch langsam vorwärts.
Wenn sie kleine Teams bilden würden, würde er entweder ein Team führen, oder alleine arbeiten.
Nie wieder.
Kassenwart und Co-Leader im KdA
MITGLIED DES SÖLDNERTEAMS IM KAMPF DURCH ARULCO
ANSPRECHPARTNER BEIM B&HMP

SÖLDNER DES B&HMP

:sid:YPSILON:mg:

C-TR_Perez
Kopfgeldjäger
Beiträge: 240
Registriert: 11 Sep 2001, 17:12
Kontaktdaten:

Beitrag von C-TR_Perez » 14 Feb 2002, 13:43

Es war still, auf der Seite des Gegners, und auch bei uns, als wäre alles in Ordnung, doch beide wissen, das der andere da ist, man kann die Spannung förmlich riechen...
Die Zeit schien nicht zu vergehen, ich saß hinter einigen Büschen neben Kampfsau, durch das Zielfernrohr die Gegend absuchend, immer auf mögliche Gefahren Blickend...
Bald war es dann soweit, eine kleine Ewigkeit schien zu Ende zu gehen,
das "Los, los, los" drang durch meine Ohr, ich sah die anderen vorstürmen, auf den Eingang der Mine zu, wo die Überbleibsel der Feindverbände auf uns warteten...
Langsam setzte ich mich in Bewegung, nicht so schnell wie die anderen, immer hinter ihnen um Deckung geben zu können.
Die Stille war verschwunden, der altbekannte Schusslärm tönte über das Schlachtfeld, und auch vor den Augen kam langsam Leben auf, verräterische Mündungsfeuer zeigten die Gegner.
Stop, meine Beine bremsten ab, das Gewehr wurde angelegt,
meine Augen glitten an das Gummi des Zielfernrohrs welches sich anpasste, das Gewehr wurde ein Teil von mir...
Das Opfer saß hinter einigen Brocken vor der Mine, zu beschäftigt als dass er mich hätte bemerken können, ich hatte zeit zum Zielen, und dazu ein freies Schussfeld,
schnell war er von all seinen Leiden befreit.
Aufgestanden, rasch huschte ich weiter auf die Mine zu, das MG hörte auf zu rattern, auch Y machte sich auf den Weg...
Ein paar von uns waren am Fuße des Vorsprungs angelangt, es gab nur noch wenig Deckung, ein paar Bäume, sonst nichts.
Bis jetzt hatten wir Glück, alles war ohne größere Verluste gelaufen, aber es würde nicht für immer so bleiben.
Ich stoppte wieder...

SEAL
Alpha-Squad
Beiträge: 1833
Registriert: 23 Mai 2001, 18:03
Kontaktdaten:

Beitrag von SEAL » 14 Feb 2002, 14:40

Los,Los,Los!!! Die Schützen sicherten die Ersten, die nach vorne stürmten, mich inklusive. 25m waren wir vorgerückt, jetzt sicherten wir für Dark, Job, Y und die Schützen. Dark hastete an mir durch, gefolgt von Lumpi und Job. Rund 15m weiter vorne gingen sie in Deckung und sicherten , nun waren wieder die Ersten dran...Nur noch wenige Meter bis zum Mineneingang, wo wir uns aufteilen würden: Einige in die Mine, die Anderen würden im Freien weiterkämpfen...*Trrrrttrrrrrtrrrrr* Die erste feindliche Salve strich über das Schlachtfeld, ich warf mich hinter einen Felsen. Noch waren wir knapp 30m vom Mineneingang entfernt. Ein heller Ton, der entsteht, wenn Metall auf Stein trifft, mischte sich unter das Rattern der Sturmgewehre und Schnellfeuerwaffen, dann regnete es Steinsplitter auf mich, von denen einige scharf wie Rasierklingen waren. an vorderster Front waren wir unter schwerem Beschuß. Ich wand den Blick nach hinten, forderte über mein Headset Unterstützung an, als ich schon Flammen aus dem Gewehr eines unsere Sniper sah, gefolgt von dem Verstummen der Schnellfeuerwaffe, die meine Stellung beharkt hatte, und dem lauten Knall des Gewehres, welcher mit Schallgeschwindigkeit der Überschallpatrone folgte...Hm, kein Beschuss auf meinen Felsen, sehr verdächtig...entweder wartet ein Sniper darauf, daß ich den Kopf hervorstreckte, oder aber die Feinde waren mit meinen Kameraden beschäftigt...
"He Tiger, siehst du irgendwas??" funkte ich den mir am nächsten Söldner an.
"Weiß ich doch nicht, hab selber gerade genug zu tun...." kam eine ziemlich angefressen kligende Rückmeldung.
"Moment....ah ja, ich erkenne dein Problem" informierte ich ihn, nachdem ich mich vorsichtig zur Seite gedreht hatte. "..da ist noch ein Feind auf zwei Uhr von Dir ausgesehen. hinter einigen Sandsäcken, die sind ca 1,2 m hoch, und 20m von Dir weg....hm, hast du keine Handgranaten??"
Seine Antwort ging im Bellen meiner Waffe unter, als ich zwei Bursts abfeuerte, wo ich einen Gegner ausgemacht hatte.
"Du hast ihn erwischt SEAL", kam die positive Rückmeldung eines Scharfschützen.........
KDA, der beste Thread der Welt
die coolste Seite im Netz: http://www.frozenboard.de

Exegi monumentum aere perennius.

PinkRabbit
Elite-Söldner
Beiträge: 6774
Registriert: 23 Aug 2001, 11:00

Beitrag von PinkRabbit » 14 Feb 2002, 18:54

„Wie ist der Code?!“ Sein Gesicht befand sich unmittelbar neben ihrem, sein Atem streifte ihren Hals und die wenigen Worte die einen scharfen, bedrohlichen Unterton annahmen, verursachten ein leichtes frösteln. Sie hätte wissen müssen das Wachdiensthabenden der Zugriff auf das Archiv nicht gestattet wurde.
„Wenn ich das Passwort wüsste, würde ich jetzt nicht hier draußen stehen und ihren schlechten Atem ertragen müssen.“ Die Theorie im Umgang mit solchen Situation sah vor das man den Agitator nach Möglichkeit nicht provozierte und ihm das scheinbare Gefühl von Sicherheit vermittelte, während ein Squad Team hinter seinem Rücken den Zugriff plante. Faith hatte weder das Team noch eine reelle Chance die Sache zu ihren Gunsten zu beenden wenn sie nach dieser Methode vorging. Bekanntlich waren alle guten Dinge 3, zwei Einschätzungen ihrerseits waren falsch, die letzte war vielleicht das Ende, auf die eine oder andere Weise.
Heraz befand sich in einer Stresssituation, er wollte sich rächen, doch musste dazu seine Dienstvorschriften verletzen und diverse andere Straftaten begehen, die ihn, bei möglicher Veröffentlichung der Fakten, an den Strick oder ins Gefängnis brachte. Obwohl ersteres eher einer schnellen Exekution wegen ungehorsam im Dienst glich, Deidranna wollte eine Armee die gehorchte und sich nicht auf Privaten Rachefeldzügen war.
Er war nervös, auch wenn er es überspielte, aggressiv und somit unberechenbar in seinen Reaktionen, was aber die Voraussetzung war für Faith’s Taktik. So wie die Dinge im Moment lagen hatte er nicht viel Möglichkeiten zu reagieren, was es wiederum zu einem geringen Teil planbar machte.
Ein Schwall spanischer Flüche brach aus Heraz heraus, seine linke Hand ließ Faith’s Oberarm kurz los, drehte sie, bis er ihr direkt ins Gesicht sehen konnte, sein Griff verstärkte sich sofort wieder, während er ihr die ungesicherte Waffe an die Stirn setzte.

„Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du mir dankbar sein wenn ich dir die Kugel gebe!“ Der pure Hass blitzte in seinen Augen. Faith erwiderte den Blick, obgleich ihr herz für einen kurzen Moment aussetzte, doch die Berufserfahrung half ihr eine undurchdringliche Maske aufzusetzen. „und jetzt gibst du mir den Code, sonst wird ich hier und jetzt mit dir Abrechnen, das wird aber endgültig sein.“ Heraz drückte den kalten Lauf nun an die Außenseite ihrer Schläfe.

Der Puls hämmerte Faith in den Schläfen, ihre Beine drohten jeden Moment einzuknicken, sie fühlte sich schwach. Sie hatte viele Nahkämpfe erlebt, Auge in Auge mit dem Gegner, doch es gab immer einen Ausweg. Bei den Geiselnahmen, befand sie sich auf der sicheren Seite, an dem Ende mit dem Abzug, doch diesmal sah sie sich einer neuen Situation gegenüber, auf der gefährlichen Seite, der Seite mit der schwarzen Öffnung, aus der jederzeit ein 9mm Projektil ihr Ende bedeuten konnte. Würde er sie umbringen?! Wann würde man ihr verschwinden bemerken, wie einfach könnte er sich davon stehlen?! Doch selbst wenn er es schaffen würde, was sollte er tun. Ein Leben lang auf der Flucht sein, die Angst im Nacken, auf der Opferseite. Es war schwer. Wovor hatte er Angst, empfand er sie überhaupt, war es ihm vielleicht egal?
Er würde nicht zurück schrecken jemanden zu töten, doch was war mit Ranghöheren Soldaten aus seiner Einheit.
Eine wahnwitzige Idee schoß ihr durch den Kopf. Sie riskierte alles, warf das Gewicht in die Waagschale um sie zu ihren Gunsten umzuwerfen, es war eine Idee die sie damals die Suspension eingebracht hatte, ihr aber gleichzeitig eine neue Chance gab, bei der CRS anzufangen.
Es gab nur diese eine Chance, wenn sie sich sein Auftreten gefallen ließ, endete es in jedem Fall negativ für sie.

„Wenn sie glauben das sie mir Befehle erteilen können nur weil sie eine geladene Waffe in ihrer Hand halten und sie auch bedienen können, haben sie die falsche Vorstellung von einem Leben in der Armee.“ Ihre Blicke trafen sich, während sie ihr Urteil selbst bestimmte.
„Sie haben sich an die geltenden Vorschriften zu halten, ihre einzigste Aufgabe die sie erfüllen müssen ist Gehorsam. Für persönliche Anfeindungen ist das nicht die richtige Organisation. Wenn ich ihnen etwas befehle haben sie es auszuführen, wenn ihnen eine höher gestellte Person etwas befiehlt haben sie sich daran zu halten. Aus dieser einfachen Regel besteht ihr Leben, das ist ihr Leitspruch, ihre Lebensphilosophie. Mehr nicht. Und wenn sie glauben das es sie in irgendeiner Weise privilegiert mich zu bedrohen dann sind sie der dümmste Soldat den es jemals in irgendeiner Armee gegeben hat. Und falls sie es noch nicht gewußt haben, die meisten Deserteure sind tot!“
Sein Blick haftete sich an ihren, seine Miene zeigte Erstaunen. Die Heftigkeit dieser Rede ließ ihn vergessen das er sie vor kurzem noch erschießen wollte, der Mut der Verzweiflung ließ sie weiter reden. Sie selbst hörte sich selbst von weit her die Konzentration hatte sich auf ein anderes Vorhaben verlagert. Ihre Stimme klang erstaunlich klar und ihres Ranges angemessen. Fast unbemerkt ließ Faith ihre Hand vorwärts gleiten, immer bedacht darauf keine hektische Bewegung zu machen, es erforderte ein hohes Maß an Körperbeherrschung, denn ihre Hand zitterte.

Sie sprach weiter während sie sich langsam aber stetig der Waffe näherte, nah genug um einzugreifen, weit genug entfernt um sein Blickfeld nicht zu durchkreuzen.
Mit einer plötzlichen Bewegung umfasste sie die Waffe riss sie nach oben, duckte sich gleichzeitig nach rechts unten und übte Druck auf Heraz Zeigefinger aus, so dass sich mehrere Schüsse lösten. Der Lärm war ohrenbetäubend und Faith verlor für kurze Zeit ihr Gehör, doch sie machte sich keine Gedanken über eine mögliche Taubheit, es ging ums Überleben. Heraz reagierte jedoch schneller als erwartet, obwohl auch ihm der Lärm auf die Ohren schlug, was man daran erkennen konnte, dass er schmerzvoll das Gesicht verzog und versucht war an sein Ohr zu fassen. Er packte sie mit der noch freien Hand an den Haaren und riss sie zurück, ein Schmerz durchfuhr sie. Der Zweikampf hatte begonnen, es hatte unglaublicherweise funktioniert. Die Routine überspielte die voran gegangene Unsicherheit.

Er war körperlich stärker als sie, doch die nötige Taktik fehlte ihm. Er versuchte die Waffe in ihre Richtung zu lenken, doch Faith machte eine plötzliche Bewegung nach vorn um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Heraz Griff lockerte sich nicht von der Waffe, er klammerte sich daran, weil er wusste das es, wenn es noch eine Chance gab, seine letzte war, sie in Schach zu halten. Faith bekam ihren rechten Arm frei, der sich zwischen Heraz und der Wand fest geklemmt hatte, sie kämpften auf engstem Raum, was für Heraz ein weiterer Nachteil war. Mit einem gezielten Schlag an die Nieren nahm sie ihm die Kraft, Heraz ließ die Waffe fallen und griff sich, seinem Reflex folgend an die Seite während er auf die Knie sank.

Es wäre unnötig gewesen, doch sie wollte sicher gehen das er sie nicht mehr bedrohen konnte, deswegen setzte sie mit einem gezielten Kick auf sein Nasenbein nach, welches mit einem vernehmlichen Geräusch brach.
Wie in Trance drehte sie den schweren Körper von Heraz auf die Vorderseite um ihm, die Hände auf dem Rücken, die Handschellen anzulegen. Er würde eine Weile ohnmächtig bleiben und durch den Schmerz und die Handschellen daran gehindert werden sich zu wehren, wenn er wieder aufwachte.
Es war vorbei. Faith begann wieder zu zittern und ließ sich gegen die Wand gelehnt auf den Boden sinken. Die Hände über das Gesicht gelegt, versuchte sie sich zu beruhigen und ihre nächsten Schritte zu planen.
You look Kind of clean cut... but then again.. you could have murdered your granny with a hammer.

mattscho
Alpha-Squad
Beiträge: 1705
Registriert: 14 Sep 2000, 15:38
Kontaktdaten:

Beitrag von mattscho » 14 Feb 2002, 22:12

Morgendämmerung in Cambria

Als die Motoren vor den Toren von Cambria verstummten, kehrte zum ersten Mal seit einer halben Ewigkeit Ruhe ein. Als ich in die warmen Augen von Angelina schaute, fiel die gesamte Last von mir ab.

Wir stiegen aus, ein paar Schritte weiter war Angelinas Heim.
“Willkommen zu Hause.“
Hinter der schweren Holztür wartete das Chaos. Angelina erschrak.
“Entschuldige, dass ich noch nicht aufgeräumt habe.“
Ein Lächeln huschte über ihre Lippen und verschwand gleich wieder bei dem Anblick des Blutes in ihrem Schlafzimmer. Auch ihr wunderschöner Spiegel hatte einigen Kugeln nicht standgehalten. Gott sei Dank hatte der alte Schrank keinen Kratzer abbekommen. Ich war ihr eine Erklärung schuldig.

“Nachdem sie dich festgenommen hatten, blieb ein Soldat zurück und hat das Haus nach Informationen über die Rebellen gesucht. Natürlich hat er nichts gefunden und natürlich hat er sich auch nicht im geringsten um deine Wohnung gekümmert, als er sie verwüstete. Zulu und ich hatten ihn im Schlafzimmer überrascht und nach einen kurzem Kampf überwältigen können. Von ihm erhielten wir die Information, dass du in Alma bist.“
Angelina hörte zu. An ihrem gedankenverlorenen Blick konnte man erkennen, dass sie sich die Szenerie lebhaft vorstellen konnte. Es tat ihr weh, ein Kampf in ihrem Haus.

“Wo steht dein Putzzeug?“
“Wieso?“
“Irgendjemand muss doch die Sauerei wegmachen.“

Wieder ein schüchternes Lächeln.
“Ist schon gut, das brauchst du jetzt nicht machen. Ich bin müde; von der ganzen Anspannung. Wenn du nichts dagegen hättest, würde ich mich nun zurückziehen. Zum Putzen hast du heute Nachmittag genug Zeit.“
Es stimmte mich froh, dass sie während der letzten Zeit ihren Humor nicht verloren hatte.
“Wie ihr befehlt, eure Hoheit.“

Dann küsste sie mich. Es war nur im Vorübergehen, es war nur auf die Wange, es war sicher nichts mehr als ein kleines Dankeschön, doch es bedeutete mir sehr viel. In gewisser Weise war das der Lohn für die Mühen der letzten Tage. Ein ziemlich kleiner Sold im Vergleich zu dem, was ich sonst für eine Mission bekam, doch es war mehr als ich erwartete.
Ich trat in die Küche, ein Apfel, dem man ansah, dass er schon einige Tage alt war, lag einsam und allein in der reich verzierten Obstschale. Ich nahm ihn mir und trat heraus auf die Veranda um den wunderschönen Sonnenaufgang zu beobachten. Doch der Blick wurde mir von zwei älteren Herrschaften versperrt, von denen ich nicht wusste, was die Zukunft für sie bringen würde...

derLumpi
Evil Mod
Beiträge: 8882
Registriert: 30 Mai 2001, 12:07

Beitrag von derLumpi » 14 Feb 2002, 22:28

Wir passierten Seal.
Von Dark und Jb eingerahmt, rannte ich weiter, bis wir die anderen sicherten.
Wir hatten nun die vordesten Sandsackstellungen erreicht.
Gerdae überquerten Qujo, der Milizionär und West den ungeschützten Bereich.
Eine Garbe riss den Boden auf, Qujo war bereits bei uns, der Milizionär ging zu Boden, ebenso West.
Sofort begannen Job und ich das Feuer zu erwiedern.
"MG am Fenster des Minengebäudes!" brüllte Job.
Unsere Waffen spuckten eine Kugel nach der anderen.
Holz splitterte.
Aus den Augenwinkeln sah ich, wie ein Soldat in der Mine verschwand.
Wir gingen wieder in Deckung, Magazinwechsel.
"Sperrfeuer, West du kommst dann hierrüber!"
Dark veruschte die Konfusion etwas zu ordnen.
Qujo hatte das MG auf die Sandsäcke gelegt, blieb aber in Deckung.
"LOS!"
.

CAT Shannon
Scharfschütze
Beiträge: 3712
Registriert: 02 Mär 2000, 13:06

Cambria, am Abend vor Mattschos Ankunft

Beitrag von CAT Shannon » 15 Feb 2002, 11:28

Das Cafe stand tatsächlich noch, allerdings hatte eine Mörsergranate, die auf der Straße eingeschlagen war, die außen stehenden Tische und Stühle zertrümmert und alle Fensterscheiben aus den Rahmen gedrückt. Durch die offenen Fenster konnte ich laute Stimmen aus dem Inneren hören. Als ich eintrat konnte ich sehen, daß sich eine Gruppe aufgebrachter Zivilisten um die Gefangene geschart und sie in eine Ecke gedrängt hatte. Offenbar wollten sie den Zorn über die Zerstörungen in der Stadt an ihr auslassen. Die beiden Milizionäre, die ich mit Fionas Bewachung beauftragt hatte, waren nirgends zu sehen.
Auch wenn ich meine Kampfausrüstung im Krankenhaus gelassen hatte, meinen Colt hatte ich immer dabei. Ich zog die Pistole hinter meinem Rücken hervor und feuerte einen Schuß in die Decke. Es hatte den gewünschten Effekt. Das einzige Geräusch, daß unmittelbar nach dem Schuß zu hören war, war das Klingeln der Patronenhülse auf dem Fliesenboden und das Rieseln des Deckenputzes.
Dann stürzten die beiden Milizionäre durch die Tür, die zur Küche führte. "Was zum Teufel geht hier vor? Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt oder was?" Einer der beiden versuchte sich zu verteidigen: "Senor, wir wollten..." "Ruhe! Ich habe präzise Anweisungen gegeben. Und ihr habt sie mißachtet. Jetzt schafft die ganzen Leute hier raus!" wies ich die beiden an, die wie begossene Pudel dastanden ohne zu wissen, was sie sagen sollten. Die Frage der Disziplinargewalt über die Milizen mußte auch irgendwann einmal geklärt werden, aber das war Darks oder Jobs Aufgabe. Als sämtliche Zivilisten das Cafe verlassen hatten bot ich Fiona einen Stuhl an und postierte die beiden Milizionäre hinter ihr. Dann ging ich zum Wirt, um Kaffee zu besorgen.
Hierzulande wurde der Kaffee statt mit Zucker mit Rum getrunken und war wirklich hervorragend. Aus meinen Recherchen über Arulco wußte ich, daß Kaffee und Rum zusammen mit Tabak und Baumwolle vor Jahren die Hauptexportartikel des Landes gewesen waren. Der Export hatte nie großen Umfang erreicht, hatte aber ausgereicht um der Bevölkerung einen bescheidenen Wohlstand garantieren zu können. Aber das war vor Entdeckung der Erzvorkommen gewesen. Seit Deidrannas Machtergreifung waren etliche der Farmen verwaist, da die Farmer in den Minen arbeiteten. Mit Gold und Silber ließ sich eben mehr verdienen als mit Kaffee und Tabak und daher hatte man etliche Farmer zum Berufswechsel "motiviert", nicht selten dadurch, daß die Armee die Felder verwüstete, die Häuser und Scheunen niederbrannte oder die landwirtschaftlichen Geräte zerstörte. Die Farmen, die noch existierten, produzierten in erster Linie die Nahrungsmittel für die Bevölkerung des Landes, damit die Gewinne der Minen nicht für Nahrungsmittel ausgegeben werden mußten. Wenn es ums Geld ging warf man jede Moral über Bord, ich selbst war da keine Ausnahme.
Ich bat den Wirt, für andauernden Kaffeenachschub zu sorgen, mit einem kleinem Schuß Rum in meinem, dafür aber umso mehr im Kaffee für meine Gefangene. Der Wirt machte große Augen als ich ihm einen 100-US-$-Schein auf den Tresen legte. Soviel Geld bekam er sonst vermutlich in einem ganzen Monat nicht zu sehen. Als ich Fiona wieder gegenübersaß konnte ich sehen, daß ihre Wangen gerötet waren. Offenbar hatte jemand sie geschlagen, bevor ich gekommen war. "Tut mir leid, daß das passiert ist. Es wird nicht wieder vorkommen." Sie umfaßte ihre Kaffeetasse mit beiden Händen und blickte auf die Tischplatte herunter, noch immer von den Ereignissen des Tages überwältigt und schockiert. "Fangen wir doch mit deinem Lebenslauf an" forderte ich sie auf und legte mir den Notizblock zurecht. Die Idee war, sie ohne Unterbrechung erzählen zu lassen um sie zum Reden zu bringen.

Fiona O´Leary war am 1. August 1981 in Dundalk geboren, hatte aber Irland nie selbst gesehen. Bereits drei Monate nach ihrer Geburt hatte die Familie fliehen müssen. Acht Jahre lang waren Fiona und ihre Mutter ihrem Vater durch die ganze Welt gefolgt, wo der als „Sicherheitsberater“ für eine Reihe zwielichter Gestalten arbeitete. In Arulco war die Familie gerade angekommen, als Enrico Chivaldori Deidranna Reitman heiratete. Zum Zeitpunkt des Staatsstreiches war Fiona gerade erst acht Jahre alt, aber sie erinnerte sich noch an die gespannte Atmosphäre in den Wochen kurz bevor und nachdem der alte König ermordet worden war. Später hatte sie erfahren, daß ihr Vater einer der führenden Planer des Putsches gewesen war. Sein Lohn war der Posten des Spionageabwehrchefs gewesen, ein Posten mit beträchtlichem Einfluß, erst recht am Hof einer paranoiden Diktatorin. Die Familie O´Leary kam in den Genuß der Privilegien, wie sie mit der Zugehörigkeit zur „Nomenklatura“ üblicherweise verbunden sind: ein komfortables Haus in der Hauptstadt, Zugang zu Luxusgütern aller Art und allgemeiner gesellschaftlicher Einfluß. Mit sechzehn Jahren trat Fiona dann in die Armee ein.
„Wie bist du denn auf die Idee gekommen?“ wollte ich wissen. Eine solche Karriereentscheidung war bei privilegierten Kindern meines Wissens eher ungewöhnlich. Fiona zuckte mit den Achseln. „Die Jobs in der Armee werden hier am besten bezahlt. Jedenfalls in der Garde. Und man wird respektiert.“
Nicht, daß sie irgendetwas respektwürdiges während ihrer Dienstzeit geleistet hatte, wie sie selbst freimütig erzählte. Offenbar begann der Rum seine Wirkung zu zeigen, auf jeden Fall wurde sie ziemlich redselig. Die Aufnahme in die Garde verdankte sie in erster Linie dem Einfluß ihres Vaters, da sie selbst die Mindestanforderungen bestenfalls haarscharf erfüllte. Auch die Ausbildung absolvierte sie weniger als das sie sich durchmogelte. Praktisch in der ersten Ausbildungswoche entwickelte sie ein bemerkenswertes Talent dafür, sich vor unangenehmen Aufgaben zu drücken. Genau dieses Talent, zusammen mit dem Einfluß ihres Vaters, hatte ihr auch seit Beginn des Krieges geholfen, wenn es darum ging, einem Einsatz aus dem Weg zu gehen. Stattdessen hatte sie lieber im Palast Wache geschoben, was zwar langweilig aber ungleich sicherer gewesen war. Auch andere Gardisten, die zu bedeutenden Familien gehörten, verbrachten den Krieg auf diese Weise. Außerdem hatte sie während dieser Zeit eine Menge interessanter Informationen aufgeschnappt, die sie bereitwillig mit mir teilte.
Diese ruhige Zeit war jedoch zu Ende gegangen, als die Raketenstation bei Cambria zum zweiten Mal angegriffen wurde. Die Herrin (wie Deidranna im Land allgemein genannt wurde) war nervös geworden und hatte sich kampferprobte Soldaten als Palastwache kommen lassen. Als Ersatz schickte man diejenigen Gardisten, die bis dahin in Meduna ihren Dienst getan hatten, an die Front, was in Fionas Fall nach Grumm bedeutete. Den nächtlichen Angriff auf die Mine hatte sie nicht direkt miterlebt, die Teilnahme am Jagdkommando am nächsten Morgen war ihr erster und letzter Einsatz gewesen.
"Und was passiert jetzt mit mir?" fragte sie,nachdem sie ihre Erzählung beendet hatte.
"Abwarten. Erst einmal werden wir dich hier unterbringen. Solange der Krieg nicht vorbei ist, giltst du als Kriegsgefangene, danach...Darüber würde ich mir Gedanken machen, wenn es soweit ist. So, komm jetzt." Es war schon spät geworden, ich war ko und wollte bloß noch ins Bett. Als Fiona aufstehen wollte klappte sie zusammen. Vermutlich war ein Dreiviertelanteil Rum pro Tasse Kaffee doch etwas übertrieben von mir gewesen.
"Merde" murmelte ich. Jetzt würde ich sie auch noch tragen müssen. Ich hob sie auf.
"Wo können wir sie unterbringen, ohne daß wir allzu viele Leute als Wachen abstellen müssen?" fragte ich die Milizionäre. Die Stadtbevölkerung würde wahrscheinlich eine Gefangene aufknüpfen, wenn bekannt wurde, daß durch ihre Bewachung die Sicherheit der Stadt beeinträchtigt würde. Vermutlich wäre es das Beste, sie über kurz oder lang nach Drassen oder Omerta zu schaffen, da diese Orte inzwischen so stark befestigt waren, daß die Armee keinen Angriffsversuch mehr unternommen hatte.
"Normalerweise in der alten Polizeiwache, Senor. Aber die ist getroffen worden und fast völlig zerstört." Zu schade, in einer Polizeiwache hätte es vermutlich geeignete Unterbringungsmöglichkeiten gegeben. "Na schön, ich nehme sie mit ins Krankenhaus, da wird sich ja wohl ein Raum finden lassen. Und ihr beide kommt mit!" Sie würden die Bewachung übernehmen, um ihren vorherigen Fehler wieder gutzumachen.
Im Krankenhaus angekommen brachte ich Fiona im Aufenthaltsraum für die Ärzte unter. Der lag mitten im Gebäude und hatte nur eine Tür, und davor postierte ich die beiden Milizionäre. Dann suchte ich mir selbst ein unbelegtes Bett. Eine Weile lag ich noch wach und dachte über den vergangenen Tag nach. Einerseits hatte ich eiskalt einige Menschen getötet und keinen Gedanken daran verschwendet, andererseits gab ich mir ziemliche Mühe und riskierte sogar mein Leben, um jemanden zu schützen, der mich hatte umbringen wollen. Und warum? Ich mußte mir eingestehen, ich hatte keine Ahnung. "Du wirst doch wohl nicht sentimental werden, Cat?" dachte ich mir, dann drehte ich mich um und schlief ein.
Life is a sequence of missed opportunities.

Ypsilon83
Elite-Söldner
Beiträge: 7358
Registriert: 03 Jun 2001, 23:10
Wohnort: Odenwald
Kontaktdaten:

Beitrag von Ypsilon83 » 15 Feb 2002, 23:47

Ypsilon war kurz vor der freien Fläche, als das Feuer begann. Er warf sich zu Boden und robbte nach in Deckung.
"Ypsilon, habe Freifläche noch nicht überquert. Sitze fest und kann nicht feuern. Brauche Feuerschutz zum überqueren."
"Negativ, können nicht feuern, stehen selbst unter Sperrfeuer."
Er bewegte sich hinter einen Busch und richtete sich etwas auf.
Er schätzte die Entfernung bis zu den Gegnern und wie weit seine Kameraden vorgerückt waren. Die Entfernung dürfte reichen. Er hob sein Gewehr etwas weiter nach oben und feuerte den Talon ab.
"Ypsilon, achtung Granate!"
Ein Zischen, dann hörte er schon den Einschlag und vor allem die Explosion der Splittergranate.
"Lumpi hier, Volltreffer Ypsilon. Ablenkung perfekt."
Er hörte ein Qujos M60 und stürmte einfach los. Eine Kugel schlug neben ihm ein, seine Schritte wurden noch grösser.
Mit einem Sprung warf er sich hinter die Sandsäcke. Geschafft.
Dann ging er geduckt in Qujos Richtung, der feuerte. Er kam kurz hinter ihn, um sich über die Lage zu erkundigen.
"MG im Minengebäude, links zwei Soldaten hinter den Sandsäcken. Noch zwei oder drei Leute hinter dem Minengebäude. Schauen kurz raus und gehen wieder weg. Höchstwahrscheinlich noch Zivilist im Gebäude."
"Und die Sandsäcke?"
"Keine Chance."
"Dann machen wir sie mal nervös. Verschick ich mal meinen ersten Liebesgruss."
Dann sprach er ins Headset.
"Ypsilon in Position, bin jetzt dabei."
Er entfernte sich einige Meter von Qujo und ging hinter einer anderen Sandsackbarriere in Deckung. Dann legte er an und schoss auf die Deckung der beiden Soldaten. Der Höllenlärm brach wieder los. Die obersten Sandsäcke zerfetzten, der Sand spritzte herum und die Mauer wurde etwas kleiner.
Er sah zu Qujo hinüber. Es war für ihn immer wieder ein Hochgenuss, wenn jemand sein MG noch nicht kannte. Qujo machte ein recht verdutztes Gesicht, ob es der Lärm des MGs, oder die Wirkung war wusste Ypsilon nicht, aber dann fing er sich und nahm sich wieder seine Ziele vor.
Die nächste Salve. Wieder in die Sandsäcke. Die nächste Salve zwischen einige Felsen, wo er mindestens einen Soldaten sah. Jetzt war es wichtig, dass sie die Verteidigung ihrer Gegner sprengen.
Kassenwart und Co-Leader im KdA
MITGLIED DES SÖLDNERTEAMS IM KAMPF DURCH ARULCO
ANSPRECHPARTNER BEIM B&HMP

SÖLDNER DES B&HMP

:sid:YPSILON:mg:

icecoldMagic
*sabber*
Beiträge: 9151
Registriert: 25 Mär 2001, 22:00
Kontaktdaten:

Cambria / Morgendämmerung

Beitrag von icecoldMagic » 16 Feb 2002, 05:01

Die Fahrt nach Cambria war lang. Keiner sprach ein Wort.

Ich hatte den Truck an die Seite der „Straße“ gefahren und ihm die Reifen zerschossen. Verbrannte Erde. Meine TMP blieb leider verloren, es wäre zu umständlich gewesen sie jetzt bi Dunkelheit zu suchen. Naja, ich hatte ja noch drei weitere... auch das Motorrad war zu nichts mehr nütze, der komplette Rahmen war verzerrt, Totalschaden. Ich ließ es einfach an Ort und Stelle.
Mattscho hatte mir keines Blickes gewürdigt als wir einstiegen, ob er jetzt so sehr auf die Frau konzentriert war oder ob es ihm nicht passte das ich die Soldaten erschossen hatte war nicht herauszufinden. Zulu saß auf dem Beifahrersitz und spähte in die Nacht, das G3 zwischen seinen Füßen.
Unser Schützling lehnte sich an den Ninja der wie mein Nebensitzer die Umgebung im Auge behielt. Nach einer schweigsamen, gemächlichen Fahrt kamen wir vor ihrem Haus an. Mattscho ging mit ihr in das weiße Gebilde, Zulu setze sich auf die oberste Stufe der Veranda.
Die Sonne dämmerte und man konnte jetzt schon spüren das es ein heißer Tag werden würde. Die letzen Wolken würden sich bis spätestens Mittag verzogen haben und dann würde der Boden wieder kochen.
Ich lehnte mich an die Balustrade, ein Stiefel auf die Stufe gestellt.
Müde rieb ich mir den Bart, nahm meinen Hut ab.
Wortlos.
Zulu packte sich eine Zigarette aus, blickte auf das Päcken, schnaubte lachend aus, zündete, zog... genoss...
„Du siehst ich überlebe...“, und nahm zum Hohn einen tiefen Zug.
Ich blickte stumm in den Horizont.
Rauch hing noch vereinzelt über der Stadt, überall sah man die Spuren der Verwüstung. Dieses Haus lag vielleicht ein bisschen abseits und hatte den Angriff unbeschadet überstanden, doch trotzdem war es ein mittelschwerer Schlag für die Rebellion.
Arulcanische Befreiungsfront... pah... diese Jungs hatten noch nicht einmal einen richtigen Namen... aber trotzdem...
Ich richtete meinen Blick wieder auf diesen Burschen, dieser exzellente Scharfschütze mit der Wollmütze. Ein Team von Freaks waren wir gewesen, jeder mit Macken aber alle nur zu einem Zweck... warum suchte er mich? Ich konnte ihm auch nicht helfen gegen seinem Kampf gegen unseren ehemaligen Arbeitgeber. Das er hier war um sich für so etwas zu bedanken... in unserem Job war so es doch normal, das man seinem Kollegen das Leben rettete, oder sah das nur ich so? Aber er schien es sehr persönlich zu nehmen.
Aber wer wusste schon das ich ohne ihn, niemals an mein Ziel gekommen wäre.
Ich wusste schon damals das ich es alleine nicht schaffen würde, aber ich hatte meine alten Ängste noch nicht überwunden...

Hinter uns trat Mattscho auf die Veranda und vor uns entsprang die Sonne dem Horizont und schob sich immer weiter in den Himmel.
Ein neuer Tag hatte begonnen und alle waren gespannt was er bringen mochte.
"I don't wanna snuggle with Max Power."
"Nobody snuggles with Max Power. You strap yourself in an' feeeel theee cheeeeseee!"

Graf TIGER
Alpha-Squad
Beiträge: 1435
Registriert: 07 Mai 2001, 10:15
Kontaktdaten:

Beitrag von Graf TIGER » 16 Feb 2002, 20:03

Wir wurden von den Anführern zurückgepfiffen, weil wir uns ohne Befehl etwas weit vorgewagt hatten.
Erst als der ausdrückliche Befehl von Dark kam, mussten wir alle schnell vorrücken.
Dann kam das Gegenfeuer. Wir gingen alle so schnell wie möglich in Deckung.
Ich hockte hinter einem Baum und etwa 20 Meter vor mir feuerte einer hinter einer Sandsackmauer wie wild auf meine Position. Mir blieb nichts anderes übrig, als hinter dem Baum hocken zu bleiben und zu warten. Plötzlich fragte auch noch Seal übers Haedset :"He Tiger, siehst du irgendwas?" Natürlich sah ich irgendwas, wenn auch keinen Feind. Trotzdem wusste ich, wo etwa einer war. Aber ich schnautzte nur:"Weiß ich doch nicht, hab selber gerade genug zu tun....", zurück. "Moment ... ah ja, ich erkenne dein Problem!", meldete Seal plötzlich, doch dann beschrieb er unnötigerweise die Geneue Beschaffenheit der Deckung des Gegners, was mir absolut nichts nützte. "Hast du keine Handgranate?", fragte er weiter. "Negativ, alle schon verbraucht." keuchte ich zurück, aber ich wusste nicht, ob er mich verstanden hatte, denn meine Meldung würde vom Rattern seiner Waffe übertönt. Immerhin hörte nun der Beschuss auf mich auf, und eine andere Stimme meldete :"Du hast ihn erwischt, Seal!" Das war ja nochmal gut gegangen.
Ich murmelte ein "Danke" ins Haedset und suchte die Gegend vor mir nach weiter Zielen ab.
Ich schnappte aus Funkmeldungen auf, dass einige Gegner in der Mine selbst seien. Aber ich hatte absolut keine Lust, in den Dunklen Gängen dort unten zu kämpfen, auch wenn es da dunkler war, als hier draussen. Und ich liebte die Dunkelheit.
Also wandte ich mich dem Minengebäude zu. Y und ein paar andere beharkten die Stellungen der Gegner darumherum schon. Ich war etwas seitwärts, was mir einen kleinen Bonus verschaffte, da die Genger abgelenkt waren.
Hinter ein paar Felsen nahm ich Position. Ich legte mein Gewehr an und wartete auf einen günstigen Abschuss. Dabei dachte ich wieder einmal nach. Diesmal über mein Gewehr. Eine gute alte "Avktomatik Kalashnikov - 47", unmodifiziert. Viele bezeichneten diese Waffe als "Terroristenware" und als minderwertig, da sie in Ländern mit schlechten Verhältnissen zu sehr billigen Preisen bezogen werden kann. Trotzdem liebte ich diese Waffe. Für mich war sie ein Symbol für den Wiederstand der armen, gegen Terrorregime. Und für ihren Preis war sie extrem leistungsfähig. Doch ich musste sie dringend etwas modifizieren, so kam ich langsam nicht mehr weit. Mal sehen, ob ich von diesem West etwas bekommen konnte, ich hatte gehört, er sei Waffenhändler.
Jetzt tauchte plötzlich ein Kopf hinter einer Sandsackmauer auf. Die anderen konnten ihn anscheinend aus ihrer Position nicht erkennen, aber ich hatte freies Schussfeld auf den mit vielen blonden Haaren bewachsenen Kopf. Ich zielte genau, dann zog ich langsam den Abzug. Vier 7.62 Warschauer Pakt-Munitionskugeln, Panzerbrechend, verliessen in sehr kurzen Abständen den Lauf meiner Waffe. Und alle durchbohrten den Kopf meines Opfers in ebenso kurzen Abständen. Blut spritzte auf, und der Kopf verschwand wieder, um nie wieder zu erscheinen.

PinkRabbit
Elite-Söldner
Beiträge: 6774
Registriert: 23 Aug 2001, 11:00

Beitrag von PinkRabbit » 16 Feb 2002, 22:00

Faith fühlte sich erschöpft, sie zitterte immer noch, wenn auch nicht mehr so stark. Der kalte Schweiß stand ihr auf der Stirn, ihr Herzschlag verlangsamte sich allmählich. Sie überwand sich aufzustehen und brauchte einige Minuten damit sie nicht wieder zusammensackte, ihr Beine fühlten sich immer noch wie Wackelpudding an. Was sollte sie tun? Als erstes mußte sie ihr lädiertes Äußeres wiederherstellen, um unangenehme Fragen zu vermeiden und um ihrer Eitelkeit nachzugeben. Sie mobilisierte ihre Kräfte aufs neue und schliff Heraz über den kalten Boden in Richtung Kargolift, der noch ein Stockwerk nach unten führte. Es hatte einige Zeit gedauert den schweren Körper 300 Meter weit bis zur nächsten dunklen Ecke zu schleppen.
Sie setzte ihn mit dem Rücken zur Wand ab und ging in schnellem Schritt in die entgegengesetzte Richtung, zu dem Lift, der sie wieder an die Oberfläche brachte. Sie spürte ihre Beine kaum noch als sie den Lift erreichte, ein Schritt folgte dem nächsten, automatisiert. Die Zeit die der Lastenaufzug brauchte um sich dem Tageslicht zu nähern, nutzte Faith damit ihre Uniform zu richten und die Frisur einigermaßen in Form zu bringen, trotz eines Kampfes auf Leben und Tod, den sie nur knapp für sich entscheiden konnte, dachte sie weniger an ihre Gesundheit, als an die Wirkung die ein Hauptmann auf die Soldaten machte, der mit schlechtem Beispiel voran ging und seine Uniform nicht korrekt trug.

Ihr kam es vor als starrte man sie an, auf ihrem Weg zum Büro des Majors, ein Gespenst ihrer Einbildung oder Nachwirkungen des Schocks. Nun, da sie wieder an der Oberfläche war und den feuchten, stickigen Bunker verlassen hatte, spürte sie die Kopfschmerzen, sie beschloss sich durchchecken zu lassen wenn sie ihren Auftrag ausgeführt hatte.
Faith trat nach draußen und richtete ihre Schritte zu dem Hauptgebäude, das einige hundert Meter neben dem kleinen Gebäude, indem sich das Lager, der Bunker und das Archiv befand.
Auf halbem Weg kam ihr Escobar entgegen, er steuerte direkt auf sie zu, anscheinend hatte er Faith gesucht.
Als er sie erreicht hatte, wandelte sich sein Blick, er nahm einen erstaunten, halb besorgten Ausdruck an. „Mrs. Duval, sie bluten.“ Faith sah ihn mindestens so erstaunt wie er sie vorher, dann fasste sie sich an die Schläfe, einer Geste Escobar’s folgend, die ihr signalisierte wo sich die Wunde befand.
Er hatte recht, wahrscheinlich rührten die Kopfschmerzen daher, es musste im Kampf mit Heraz passiert sein. Sie versuchte das Blut mit einem Taschentuch, welches sie von Escobar gereicht bekam, wegzuwischen, doch die Wunde hörte nicht auf zu bluten und es sickerte weiter. Sie gab den Versuch das Blut weg zu wischen auf und drückte statt dessen die Wunde zu. „muss mich wohl irgendwo gestoßen haben.“ Murmelte sie halb zu sich selbst und hoffte das er sich damit zufrieden gab.
Escobar gab ihr einen Umschlag. „Anweisung von Major Smith, ich soll ihnen diese Nachricht geben, persönlich. Ist sicher etwas wichtiges. Außerdem soll ich ihnen ausrichten das Major Smith nach Meduna fährt und sie stellvertretend für ihn, vorübergehend, das Kommando übernehmen.“ Sie nahm den Umschlag und salutierte, Escobar tat es ihr gleich, drehte sich um und ging auf das Hauptgebäude zu.

Faith öffnete den Umschlag und hielt eine kleine Notiz in der Hand, sie brauchte eine Weile um zu realisieren das es der Code zum Archiv war, der ihr soviel Ärger eingebracht hatte.
Sie prägte sich die Kombination ein steckte den Zettel in den Umschlag zurück und verbrannte das Dokument, in der Nähe des kleinen Gebäudes, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen. Eine Vorsichtsmaßnahme, falls man sie fragen sollte was sie im Archiv zu suchen hatte und sie möglicherweise nach geschmuggelten Akten durchsuchte.
Weitere 10 Minuten später befand sich Faith wieder im Archivbunker. In wenigen Minuten würde sie wissen ob der Rebell die Wahrheit gesagt hatte oder es nur ein Produkt seiner Wut gegen Deidranna und ihre Armee war.
Sie trat wieder in den langen Flur der zu der Abzweigung führte, doch ging nicht weiter. Etwas stimmte nicht. Hatte sie Heraz nicht in der nähe des 2ten Fahrstuhls abgesetzt?! Sie war zu weit entfernt um Einzelheiten ausmachen zu können, doch der Schatten , den Heraz’s zusammengesunkener Körper geworfen hatte, war verschwunden. Sie beschleunigte ihren Schritt und griff automatisch an ihr Pistolenhalfter. Es war leer.
Sie verfluchte sich und den kurzen Moment in dem sie sich der Schwäche hingegeben hatte. Die Waffe lag wahrscheinlich noch in der Nähe der Tür, wenn Heraz sich ihrer nicht schon bemächtigt hatte. Dieser Tag verdiente 5 rote Striche, wenn sie ihn überstehen sollte. Faith schlich in beachtlichem Tempo und mit minimalem Geräuschaufwand zum Ende des Flurs. Sie hielt ihren Atmung flach und atmete in kurzen schnellen Zügen um jedes Fremdgeräusch von dem ihrigen Unterscheiden zu können.
Ein schabendes Geräusch war zu vernehmen. Stoff und Metall das auf rauhem Untergrund entlang schabten.
Wie war es möglich das er nach so kurzer Zeit schon wieder bei Bewußtsein war. Eine Konstitution wie sie ihr nur selten untergekommen war. Mit einem vorsichtigen Blick um die Ecke überblickte sie die Lage und schätzte den Gefahrengrad ein.
Heraz war zwar aus seiner Ohnmacht auferstanden, doch hatte sich noch nicht von den Schmerzen erholt. Er versuchte sich der großen gesicherten Tür zu nähern um die Waffe zu holen. Er hatte es irgendwie geschafft seine Hände vor seinen Körper zu bekommen, doch sie steckten noch in Handschellen, soweit Faith das von ihrer Position sehen konnte. Seine gebückte Haltung, rührte von Faith’s Nierenkick, er presste seine gefesselten Hände in die Seite und bewegte sich schleppen, fast kriechend vorwärts. Sie trennten ungefähr 300 Meter von Heraz, der seinerseits nur noch 100 vor sich hatte, bis er bei seinem Zielobjekt angelangt war. Ihr Blick fiel auf den zertrümmerten Schaltkasten, die Taschenlampe lag daneben. Mit wenigen Schritten war sie auf der anderen Seite, Heraz im Auge behaltend. Sie atmete tief durch und begann so schnell es ging, außerhalb von Heraz’s Blickfeld vorwärts zu schleichen., die Taschenlampe in der rechten Hand.
Nach 100 Metern schlug ihr Herz schneller, Heraz war fast an seinem Ziel angelangt. Wenn sie sich nicht beeilte, könnte er das Magazin einlegen und sich umdrehen, dann würde nichts aus den 5 Kalenderkreuzen werden, sondern nur aus einem Holzkreuz auf dem ihr Name eingeschnitzt war und das sie irgendwo in der Steppe aufstellten.
Sie nahm größere Schritte, wurde schneller und begann schließlich das letzte Stück zu sprinten. Heraz hatte das Geräusch bemerkt, stellte mit einem Schulterblick fest das es sich um Faith handelte und versuchte von Panik ergriffen eine Patrone in das Magazin zu schieben, um die 45‘er zu laden. Er hatte eine der Patronen erwischt und legte sie mit zitternden Händen ein. Er rammte das Magazin in die Waffe, die mit einem klicken signalisierte dass das Magazin eingerastet war.
Mit einer schnellen Bewegung drehte er sich um.
Ein dumpfer Knall sagte Faith das er die Waffe fallen gelassen hatte und nun gleichfalls zu Boden sank. Zum zweiten Mal an einem Tag dem unrühmlichen Ende nur knapp entkommen. Sie suchte die restlichen Projektile zusammen, lud das Magazin und schließlich die Waffe, welche anschließend an ihren angestammten Platz ins Halfter kam.
Ihre Finger tippten das Passwort in das Eingabefeld. Das zischen der Tür und die Geräusche von aufeinander schabendem Metall waren die Bestätigung für die Richtigkeit des Codes.
Er gab den Weg zum 2 größten Archiv in Arulco frei. Hier lagerte alles. Statistiken, Krankenberichte, Bevölkerungsentwicklung, Finanzen des Staates.
You look Kind of clean cut... but then again.. you could have murdered your granny with a hammer.

PinkRabbit
Elite-Söldner
Beiträge: 6774
Registriert: 23 Aug 2001, 11:00

Beitrag von PinkRabbit » 17 Feb 2002, 15:21

Nachdem sie erneut einen langen Gang passiert hatte, stand sie vor meter hohen Metallregalen, in denen sich Aktenschränke oder Einzelexemplare befanden. Die Luft war von Staub erfüllt, der in dem Lichtkegel der Taschenlampe tanzte. Faith war sich nicht sicher wonach sie suchen sollte.
Kriegsberichte wurden im Staatsarchiv verwaltet, mit der höchsten Sicherheitsstufe. Sie ging zunächst ziellos durch die Gänge, blätterte in einigen Akten um sich mit dem Aufbau der Berichterstattung vertraut zu machen und blieb vor einem Stahlschrank stehen. Er sah noch recht neu aus und unterschied sich vom fast zerfallenen Rest in diesem Raum. Faith’s Neugier wurde geweckt. Ein Fabrikneuer, verschlossener Stahlschrank. Wohlmöglich enthielt er die Antworten sie brauchte.
Dem Schloß war mit der Taschenlampe nicht beizukommen, außerdem würde es sichtbare Spuren hinterlassen, was ihr früher oder später weiteren Ärger einbringen könnte. Faith hielt sich an ihre Standardausrüstung, mit der sie bei einem hochmodernen Schloß nichts hatte ausrichten können, an diesem, soliden, nach einfachem Muster aufgebauten Schloß schon. 2 Minuten. Sie kam aus der Übung, zu ihrer aktiven Zeit im Antiterrorkorps hatte sie bei solchen Schlössern nicht mal eine Minute gebraucht.
Faith nahm eine der Akten die sich im Inneren befanden genauer in Augenschein. Das Erstellungsdatum lag noch nicht lang zurück. Es handelte sich um Statistiken.
Faith war enttäuscht. Wieso verschloss man so etwas in einem stabilen Schrank?
Es handelte sich nicht um normale Statistiken, wie sie feststellte. Es waren die Bevölkerungsstatistiken von Arulco. Geburtenrate, Sterberate, Bevölkerungszuwachs Pro Monat.
Doch der Krieg währte erst 2 Jahre, die Entwicklung jedoch war seit Deidrannas Machtübernahme rückläufig.
Zunächst nur schwach, doch kurz vor dem heftigen Widerstand der Rebellen stieg die Sterberate an und das wo der Krieg noch nicht einmal begonnen hatte.
Wenn es Tote gab, dann musste es auch Totenscheine geben, sie legte die Akte zur Seite und suchte nach einer anderen. Doch diese enthielt nur einen Querverweis auf ein Exemplar in Meduna.
Lag es an der Mißwirtschaft von Deidranna, an Armut oder geheimgehaltenen Umweltkatastrophen?! Die Zahlen ließen sich nicht rational erklären.
Dann stieß sie auf eine andere Akte die ein Verzeichnis der eingezogenen Soldaten enthielt. Sie sollten im Namen Deidrannas gegen die Rebellen kämpfen, der Großteil waren Zivilisten die erst die Musterung über sich ergehen lassen mussten und bei befinden von ausreichender Konstitution zu einer Spezialausbildung geschickt wurden. Es gab auch ein paar Verweigerer, die sich gegen das System stellten und für ihre Rechte eintreten wollten. Doch es fehlte jeglicher Querverweis was mit diesen Personen passiert war. Manche waren körperlich untauglich aufgrund einer Behinderung, sie wurden, laut Akte, ausgemustert und nach Hause geschickt.
Sie wurde nervös, die Zahlen in der Statistik, die über die arulanische Armee erstellt wurde, besagten etwas anderes als dieses Schreiben. Die gehäuften Todesfälle stimmten mit dem Anwerben von Soldaten für die Armee überein.
Faith Herzschlag setzte aus. Sie verknüpfte die beiden Fakten zu einer ungeheuerlichen Vermutung. Doch die Beweise würden nicht ausreichen. Sie hatte sich 2 verschiedene Sachen zusammen gepuzzelt, doch es konnte auch ein Zufall sein oder die Folge davon, dass die Männer ihre Frauen und Kinder zu Hause lassen mussten und niemand dafür sorgte das Essen nach Hause kam. Sie hoffte es. Dann fand sie ein numeriertes Blatt Papier. Es gehörte nicht in diese Akte, man hatte es wahrscheinlich falsch einsortiert. Sie las sich den darauf gedruckten Bericht durch. Dieser bestätigte ihre Vermutung nur zur Hälfte doch würde ausreichen um den Major um eine Fortführung der Recherchen zu bitten. Das Blatt enthielt wieder einen Querverweis, zu einer Inventarliste, die alle Lieferungen an das Gefängnis dokumentierte. Arbeitsgeräte, Medikamente, medizinisches Equipment um die Patienten vor Ort zu behandeln, auf den ersten Blick nichts ungewöhnliches. Doch die Liste der Medikamente enthielt nicht nur Dinge, um kleinere Wunden zu desinfizieren, sondern auch eine größere Menge von Tetrodotoxin. Das Gift von einem Kugelfisch, sie hatte mit dieser Substanz während ihrer Beschäftigung bei der CRS zu tun gehabt. Man hatte die Stadt bedroht das Gift in die Wasserversorgung einzuspeisen. Sie hatten damals mit Hochdruck nach den Erpressern gefahndet und verdankten die Aufklärung des Falles nur einer glücklichen Fügung.
Man hatte ihnen einen Schnellkurs über dieses Gift verpasst. Es löst Muskelkrämpfe und Atemlehmung aus. An einem Gegenmittel wird gearbeitet, ist aber zur Zeit noch nicht vorhanden.
Faith Magen krampfte sich zusammen, Deidranna hatte einige der Gefangenen anscheinend auf diese Art beseitigen lassen.
Sie las weiter. Deidranna hatte das Gerücht über ihre Machenschaft verbreiten lassen um die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen. Sie wollte ihnen demonstrieren was passiert wenn sie es wagen sollten sich gegen ihre Herrschaft zu wenden.
Sie hatte ihre Antwort und wahrscheinlich warteten noch mehr Enthüllungen dieser Art in Meduna auf sie, denn es war das einzigste Blatt in der Akte, das die höchste Sicherheitsstufe besaß.
Trotz ihrer vorher getroffenen Vorkehrung den Code zu verbrennen entschloss sie sich dieses Beweismittel einzustecken um dem Major ein Ergebnis ihrer Suche präsentieren zu können.
Faith legte die Akten wieder in den Schrank zurück, wobei ihr ein Vermerk auffiel. Ein Aufkleber mit dem Hinweis das diese Lieferung nach Meduna gebracht werden sollte und sich hier nur zur Zwischenlagerung befand.
Sie verschloß die Tür, prüfte ob alles so aussah wie vor ihrem auftauchen und entschied das es einer oberflächlichen Prüfung standhalten würde.
Ein Problem hatte sie inzwischen Ansatzweise gelöst, doch ein anderes wartete vor dem Archiv auf sie.
Wie sollte sie den Zustand von Heraz erklären ohne sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen und ihre Recherchen im Archiv auffliegen zu lassen. Auch konnte sie sich nicht sicher sein das Heraz, wenn er von der Krankenstation der Basis wieder entlassen wurde, sein Wissen für sich behielt. Sie traute ihm durchaus zu eine Intrige zu planen um seinem Ego Geltung zu verschaffen. Sie trat in den beleuchteten Gang. Diesmal hatte sich Heraz nicht so schnell erholen können, er war immer noch Ohnmächtig. Seine Nase war geschwollen und weißte an der gebrochenen Stelle eine Rötung auf. Die Beule auf dem Hinterkopf würde der behandelnde Arzt erst bei eingehender Untersuchung feststellen, außer dem offensichtlichen Nasenbeinbruch waren keine weiteren äußerlichen Verletzungen feststellbar. Auf die selbe Weise wie vorher, schleifte sie Heraz zu dem Lift, doch diesmal zu dem, der sie nach oben brachte. Die ganze Aktion ging schneller von statten, da sich inzwischen ein brauchbares System für Heraz Transport gefunden hatte. Im Fahrstuhl entschloss sie sich ihm die Handschellen abzunehmen, die Druckstellen würden sich nach einiger Zeit zurückbilden.
Faith hatte es geschafft unter größten Schwierigkeiten an ihr Ziel zu kommen und die Antwort die sie erwartet hatte blieb aus. Jetzt wusste sie etwas, was die Aussage des Rebellen teilweise bestätigte und sie in eine unangenehme Situation brachte. Sie kämpfte für die Seite, die terroristische Absichten verfolgten, welche sie früher immer versucht hatte zu verhindern. Das schlimmste daran war aber, dass sie die Rebellen für Terroristen gehalten hatte, doch die eigentlichen Täter in dieser Armee zu finden waren und sie war ein Teil davon.
Der Lift rastete ein und riss sie aus ihren Gedanken. Heraz wurde in eine Ecke postiert, die man von weitem schlecht einsehen konnte. Sie beschloss noch ein wenig zu warten bis sie Bescheid gab das von Heraz Wachstation keine Rückmeldung kam, als Grund konnte sie eine kurze Überprüfung der Diensttuenden angeben.
Mit schnellen Schritten näherte sie sich dem Hauptgebäude, in der Hoffnung das sie den Major noch antraf, bevor dieser seine Reise nach Meduna antrat.
You look Kind of clean cut... but then again.. you could have murdered your granny with a hammer.

Black Roach
Bravo-Squad
Beiträge: 587
Registriert: 19 Okt 2001, 08:52
Kontaktdaten:

Beitrag von Black Roach » 17 Feb 2002, 19:22

Nach vorne rennen. Die anderen sichern. Nach vorne rennen. Die anderen sichern. Bis jetzt hatt das ziemlich gut geklappt, ich musste nur noch versuchen das letzte Stück zu den Sandsackbarrieren zu kommen, ohne getroffen zu werden. Kein Problem... Dem Funksprüchen der anderen war zu entnehmen, dass sich Gegner beim und im Minengebäude aufhielten. Hoffentlich war deren Deckung nicht zu gut. Egal, jetzt musste ich erst einmal versuchen, zu den anderen bei den Sandsäcken zu kommen. Ich streckte meinen Kopf hinter dem Felsen, der mir eine vorläufige Deckung gegeben hatte hervor, um einen einigermassen geschützen Weg nach vorne zu finden. Was mir allerdings als erstes ins Auge fiel war das Mündungsfeuer eines MGs direkt aus dem Gebäude, das auf mich gerichtet war. Kugeln schlugen um mich herum ein, trafen den Felsen. Erde spritzte auf und drang in meine Augen. Automatisch lies ich mich auf den Boden fallen und kroch so schnell wie nur möglich zurück. Der Steinbrocken, der vorher meine Deckung gewesen war, hielt zwar die meisten Kugeln ab, aber dennoch...alzu viel Schutz bot er mir nicht, es war vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis mich eine Patrone treffen würde... "Verdammt, werde hier kräftig beharkt!Bin etwa zehn Meter hinter den Sandsäcken. Kommt aus dem Gebäude. Könnte etwas Hilfe gebrauchen..."
ViVa La CaCuRaChA!
__________________
there is no beginning,
there is no end,
there is only change.

Qujo
Bravo-Squad
Beiträge: 804
Registriert: 01 Dez 2001, 17:29
Kontaktdaten:

Beitrag von Qujo » 17 Feb 2002, 20:52

Um mich herum knallte und ratterte es. Ich hatte das Gefühl miten in einem 2. klassigen Kriegsfilm zu stecken.
Auf jemanden, der zum ersten mal in einer solchen Situation ist, kann so ein Gefecht schon ziemlich beängstigend wirken.
Klar, mein erster Job war das nicht, aber ich stand zum ersten Mal unter solch starkem Feuer.
Ich versuchte die Gedanken zu verscheuchen und mich auf die Gegner vor mir zu Konsentrieren.

Neben mir hämmerte ein weiteres MG. Der Typ am Abzug war ein Riese. Mit meinen 1,78 bin ich auch ncht gerade ein zwerg, aber der Kerll überragte mich um gut einen Fuss.
„Verdamt, womit ballert der da eigentlich?“ fragte ich mich, als eine Garbe aus seiner Waffe einige Sandsäcke einfach zerriss.
Plötzlich waren wir in Staub gehüllt. Eine Gewehrsalve lies vor unserer Stellung Dreckfontänen hochspritzen. Das rief mir ins Bewustsein, was für ein netes Ziel zwei Mgs auf einem Hauffen sein muss.
Rund 15 Yard rechts und 10 Yards vor mir lag ein kleiner Graben. Der Weg dorthin würde riskant sein, abervon dort aus könnte ich die Stellungen von der Flanke her bestreichen.
„Wechsle Stellung, brauche Cover!“ brüllte ich meinen Companero zu.
Dann sprinntete ich los....
I rather be a hammer than a nail.

Antworten