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Beitrag von insert_name » 12 Nov 2001, 00:35

Die Arroganz der Amis in Bezug auf ihre UN Zahlungen ist eh unglaublich.

2Schatten: Dann sag mir mal bitte wofür die NATO noch gut ist ,wenn der Bündnissfall jedesmal so angezweifelt werden würde?
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Fuzzi Q. Jones
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Beitrag von Fuzzi Q. Jones » 12 Nov 2001, 01:37

Die NATO ist ursprünglich wohl geschaffen worden, um militärischen Bedrohungen anderer Art zu begegnen als jenen, mit denen sie sich zur Zeit konfronriert sieht.
Nach dem Fall des eisernen Vorhangs und dem Auseinanderbrechen des Warschauer Pakts zu Beginn der Neunziger Jahre hatte die NATO ja zunächst einmal ihr altes und im Grunde genommen auch einziges Feinbild verloren. Die Verantwortlichen in den Mitgliedsländern haben es einfach versäumt, das Bündnis an die neuen weltpolitischen Gegebenheiten anzupassen.
Ob mit den Anschlägen vom 11.09.2001 tatsächlich ein Grund eingetreten ist den Bündnisfall auszurufen, ist zum Teil umstritten. Warum sollen die allesamt souveränen Mitgliedsstaaten des Bündnisses darüber nicht diskutieren dürfen?
Die Schuldfrage ist eben weniger klar als das die USA, die Bundesregierung und der überwiegende Teil der dt. Medienlandschaft es ständig behaupten.
Warum wird ausgerechnet Afghanistan angegriffen? Bin Laden kommt aus Saudi-Arabien, unter den mutmaßlichen Attentätern vom 11.09.2001 war meines Wissens nach kein einziger Afghane.
In Afghanistan gibt es Stützpunkte und Schlupfwinkel für islamische Terroristen? Die gab es streng genommen auch in der BR Deutschland, auch wenn sie natürlich nicht vom Staat toleriert wurden, aber hat denn der Sicherheitsappparat wirklich genug getan, um die Terroristen zu entlarven? Soll der Bündnisfall sich vielleicht auch gegen Deutschland richten?

Zur Zeit handelt der größte und mächtigste Bündnispartner insgesamt betrachtet doch eher ziellos, getrieben von purem Aktionismus um die Volksseele zu beruhigen. Damit dieser Aktionismus möglichst wenig eigene Opfer fordert und auf weltweit möglichst breite Akzeptanz stößt, sucht man sich mit Afghanistan einfach den wahrscheinlich schwächsten Gegner aus, der, auf Grund von schweren Menschenrechtsverletzungen auch international wenig Akzeptanz und Ansehen besitzt, so daß sich wohl kaum jemand für dieses Land verwenden wird.
Ein Konzept für ein Afghanistan nach den Taliban gibt es bisher nicht, die derzeitigen Verbündeten Afghanen möchte man gar nicht an der Regierung haben. Es wird bisher fast nichts unternommen, um der sich anbahnenden humanitären Katastrophe in Afghanistan zu begegnen.

Und da stellt jemand die Frage warum der Bündnisfall angezweifelt wird.

Fuzzi Q. Jones
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Fossi
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Beitrag von Fossi » 12 Nov 2001, 13:21

Wenn der Bündnisfall ausgerufen wird, muss Deutschland mitmachen, das ist nun mal der Sinn eines militärischen Beistandpaktes. Allerdings heißt das nicht, dass man keine Kritik äußern darf. Schröder scheint aber Beistand mit Arschkriechen zu verwechseln.

Bei den Beweisen der USA gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Es gibt sie, sie sind stichhaltig, werden aber, um weiteren Ermittlungen nicht zu schaden, nicht veröffentlicht.
2. Es gibt nur Hinweise oder sehr fadenscheinige und schwache "Beweise"
Die Zukunft wird es zeigen, hoffe ich.

Müssen sich die Amis eigentlich selbst bombardieren ? Schließlich haben sie mehr als einmal Terroristen unterstützt ( Contras, Exilkubaner, Taliban etc ).
Was für die eine Seite Terroristen sind, können für die andere Freiheitskämpfer sein.

Die USA machen schon wieder ihren altbekannten Fehler, aktionistische Außenpolitik ohne vernünftiges Konzept für die Zukunft.

MSG Fossi
BÄR-tige Eminenz im Rat der grauen Eminenzen

"Wocka, wocka, wocka, ...aber Spaß beiseite" :tada:

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Fuzzi Q. Jones
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Beitrag von Fuzzi Q. Jones » 12 Nov 2001, 14:06

Bleibt aber weiterhin die Frage offen, ob es sich bei den Anschlägen vom 11.09.2001 um eine Aktion handelte, die als Reaktion die Ausrufung des Bündnisfalles wirklich rechtfertigt.
Unter dem Eindruck der Fernsehbilder, die ja wieder und wieder gezeigt wurden, könnte sich bei den Verantwortlichen auch ein gewisser Eindruck verfestigt haben, der dann zu einer etwas unüberlegten und nicht bis in die letzte Konsequenz durchdachte Entscheidung führte, den Bündnisfall zu beschließen.

Selbstverständlich ist eine dt. Bundesregierung verpflichtet sich ihrer internationalen Verantwortung zu stellen, also auch den Bündnisfall zu akzeptieren. Eine dt. Bundesregierung, bestehend aus den den Grünen und der SPD, die durchaus in einer sehr pazifistischen Tradition stehen, hätten aber im Vorfeld des NATO-Beschlusses andere Möglichkeiten sondieren müssen und nicht einfach blind einer Vorlage des großen Bruders zustimmen sollen.

Dem Gequatsche der dt. Bundesregierung, man wolle sich auch dafür einsetzen die humanitäre Situation in Afghanistan zu Verbessern sind bisher äußerst wenig Taten gefolgt.

Interessant ist auch, die derzeitigen Vorgänge innerhalb der Fraktionen zu beobachten, die derzeit die Regierung stellen.
Da werden öffentlich, frei gewählte Abgeordnete, die in ihrer Entscheidung nur ihrem eigenen Gewissen unterworfen sind unter Druck gesetzt, weil sie nicht so abstimmen wollen wie es die Regierung von ihnen erwartet.

Fuzzi Q. Jones
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Beitrag von MacGyver » 12 Nov 2001, 14:23

langsam hängt mir das thema nun wirklich zum hals raus...

Es gibt keine Bewiese. Schröder macht aus 2 Gründen mit: Erstes weil der große Bruder befielt, 2. weil er sich seinen nächsten Wahlsieg sichern will. Die NATO ist nichts anderes als USA befielt, alle anderen Folgen. Und das "damals hat man uns vor dem Bösen Russen beschützt" kann man auch von einer anderen Seite sehen: Wegen dem ganzen Wettrüst-scheiß brauchten wir erst die NATO. Genauso wie "Amerika hat uns anach dem Krieg wieder aufgebaut". Ja, haben die nicht vorher völlig Sinnfrei die deutschen Städte kaputtgebombt? Aber so weit denkt wieder keiner.

Ach ja, ich hoffe, ich muss keinem mehr erklären, dass Politik und Gewissensentscheidungen nicht auch nur im geringsten irgendeine Gemeinsamkeit haben.

"wenn wir jetzt nicht mitmachen, wäre die NATO ja sinnlos". 1. "Wenn wir den USA gegenüber kritsich sind, stelen wir eine Institution der USA in Frage" ja, und??? 2. Genau, die NATO wäre und ist sinnlos! Wofür brauchen wir die denn? Um die Momgolen zu stoppen? oder die Afrikaner, die Europa einnehmen wollen? Vielelicht brauchen wir ja auch noch ein paar Milliarden mehr im Rüstungshaushalt, um uns vor den ABC-Waffen der Russen zu schützen: Atombomben kombiniert mit gefährlichen Schimmelpilen und überaus tötlichem Rost.

Wer entweder zu dumm ist oder sich selbst belügt und mir nicht glaubt, kann ja mal in den Spiegel gucken. Ja, in den auch, ich meinte aber eiegntlich den hier: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... -2,00.html

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Beitrag von MacGyver » 12 Nov 2001, 14:50

Hier ein Kommentar von meinem Freund Donald, dem verteidigungsminister:

"Erstens werden wir Ziele zum zweiten Mal treffen", sagte er, "und zweitens, nicht uns kommen die Ziele abhanden, sondern Afghanistan." (aus http://www.spiegel.de/kultur/literatur/ ... -2,00.html sehr lesenswert)

Ich dachte, wir führen einen Krieg gegen den Terrorismus und nicht gegen Afghanistan... Und ich dachte, die Amis zerstören täglich Munitionslager, Luftabwehrstellugen und Terroristencams... Oder vielleicht doch Krankenhäuser... Oder machen sie aus Schutt jetzt Staub... wer weiß...

Fuzzi Q. Jones
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Beitrag von Fuzzi Q. Jones » 12 Nov 2001, 14:50

@ MacGyver: Wenn du keine Lust mehr auf das Thema hast, dann meide doch einfach die einschlägigen Threads.

Ob es Beweise für die Beteiligung von wem auch immer an den Anschlägen vom 11.09. gibt, ist fraglich. Es kann sie geben, es kann sie auch nicht geben, zumindest liegen sie einer breiten Öffentlichkeit nicht vor, daraus zu schließen es gäbe keine Beweise halte ich für voreilig.
Ob sich Schröder mit seiner "Solidarität-um-jeden-Preis-Politik" wirklich den nächsten Wahlsieg sichert, halte ich für sehr fraglich.

Es ist einfach Fakt das sich die Sowjetunion nach dem 2. Weltkrieg gerne weitere Teile Europas einverleibt hätte, die Schutzfunktion der USA und der NATO für Westeuropa ist hier nicht von der Hand zu weisen. Wie es in einem Europa unter sowjetischer Vorherrschaft ausgesehen hätte und wohin das geführt hätte, kann man sich noch heute in weiten Teilen Osteuropas und der ehemaligen SU ansehen. Wem das gefällt, nichts wie hin.
Das Politik und Gewissensentscheidung nichts miteinander zu tun haben ist mir neu. Zumindest im Grundgesetz ist das ausdrücklich vorgesehen. Seit wann gilt denn das Grundgesetz nicht mehr?

Fuzzi Q. Jones
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