Erstmal vorweg möchte ich sagen, das ich nicht gerade sehr religiös veranlagt bin, d.h. ich gehe norm. nicht in die Kirche oder besuche irgendwelche kirchlichen Veranstaltungen. Ursprünglich wollte ich mit dem ganze Spektakel gestern und heute auch nichts zu tun haben, aber irgendwie hat man mich dann doch überredet.
Ich möchte mich hier gerne mal über einige Punkte äußern, die ich da erlebt habe.
- Also, was die Pilger angeht bin ich mehr als positiv überrascht. Durchweg nette, fröhliche, gut gelaunte Menschen, die einen sofort Grüßen. Wir wohnen etwa 50-100m Luftlinie von dem Straßenstück weg, an dem die Busse ankommen und wo der Papst auch später vorbeikommt, also trifft man hier natürlich allerlei Kulturen. Meine Mutter kam auch auf die glorreiche Idee, eine Deutschlandfahne mitzunehmen und von verschiedenen Pilgern unterschreiben zu lassen (was übrigens ziemlich cool aussieht).
- Was den Weg angeht: Von den Bushalten bis zum Marienfeld sind es gut und gerne nochmal 6-7km zu Fuß oder mit dem Rad. Auf der Strecken stehen aber genug Toiletten (

So ein Pilgerstrom kommt einem ein bisschen vor wie Karneval. Vorne hauen die Kenianer auf ihren Bongos rum, dahinter spielt der typische Spanier Gitarre und hinten singt der Gospelchor aus den USA. Richtig cool.
- Auf dem Marienfeld spaltet sich dann meine Meinung. Ich kam ohne Karte, Perso oder sonstwas auf das Feld, konnte locker bis vorne zum Hügel durchspazieren und befand mich am Ende knapp 60 Meter vom Papamobil entfernt, in dem der Papst fröhlich winkt.
Was ich jedoch ein bisschen komisch fand, war die Tatsache, das NIEMAND während der ganzen Zeit kontrolliert hat, ob ich überhaupt auf das Feld draufdarf, wo dann mein Platz gewesen wäre und ob ich ned zufällig ein dutzend Handgranaten in meinem Rucksack versteckt haben könnte. Soviel zum Thema Sicherheit.
- Der Rückweg war dann auch noch so ne Sache. Ohne Licht am Rad über ne Landstraße. Von hinten und Vorne immer wieder Rettungswagen, die einen fast Platt fahren. Und das allerblödeste. Die Straße hat nur auf einer Seite einen Rad/Fußgängerweg, auf der anderen Seite wohne ich aber. Tja, da der Papst aber jeden moment wieder zurückkommt, durften wir natürlich ned rüber. Das hat dann noch etwa 30 Minuten gedauert, dann kamen etwa 20 Wagen mit 160 die Straße runter. Das wird er dann wohl gewesen sein. Danach war jedenfalls wieder alles frei und ich war um kurz vor 12 nachts wieder zu hause...
Fazit: Also, was die Sicherheit anging war n totaler reinfall. Jeder Selbstmordattentäter wäre da locker zum Zug gekommen (So krass das jetz auch klingt, aber ich finde, das muss ma gesagt werden). Ich hätte auch jeden Fall ned gedacht, das ich so nah (60m, immerhin) an den Papst komme, geschweige denn überhaupt auf das Feld und das die Straße 7km entfernt besser kontrolliert wird, als die Eingänge am Marienfeld. Gut, man kann ned jede Tasche kontrollieren, aber wofür bezahlt man bitte für ne Karte, die man eh keinem vorzeigen muss, und überhaupt, die man locker hätte fälschen können...
Soweit mein Bericht... ;-) Weitere Beträge erwünscht...
Greetz, Vips