Der Kampf durch Arulco

Söldnertreffpunkt für alle Themen rund um "Jagged Alliance 2" und den Nachfolger "Unfinished Business".

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Phoenix 576
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in der Nähe von Cambria/ Nachmittag

Beitrag von Phoenix 576 » 05 Mai 2002, 21:01

Die Gedanken wollten sich überschlagen, aber ich ließ nur einen einzigen Gestalt annehmen.
FUCK!!! Wir waren in einer blöden Situation.
Angreifer! Zahl und Ort unbekannt.
ICM riss das Steuer herum, und das Fahrzeug schlingerte von der Straße in ein holpriges Feldstück. Vor uns eine Kurve nach rechts, der Straßenrand dicht bewaldet, dahinter wären wir sicher. Ich griff nach hinten, zog eine Tasche hervor. Meine. Gut. Bewaffnung, aber keine passende für diese Situation. Wir bräuchten ein Schnellfeuergewehr. Wieder knallte es hinter uns, ich duckte mich instinktiv. James riss das Steuer wieder herum. Ich musste mich festhalten um nicht aus dem Jeep zu fliegen, das Trägheitsprinzip von Newton bewahrheitete sich wieder. Noch 30 Meter, ein paar Sekunden, dann wären wir in Sicherheit. Eine Bodenerhebung ließ mich in meinem Sitz hochfahren, ich krachte unsanft auf den harten Sitz zurück. Militärjeeps hatten viele Vorteile, aber gepolsterte Sitze waren Mangelware.
Hinter uns ertönte eine Salve, wieder duckten wir uns, aber sie war zu hoch gezielt, zerfetzte lediglich die Belaubung einiger Bäume, mehr nicht. Plötzlich schoss mir ein weiterer Gedanke durch den Kopf, die Bewaffnung der Leute aus San Mona. Ich griff wieder nach hinten, tastete nach einem Sturmgewehr, ergriff einen langen Lauf und zog die Waffe zu mir. Scheiße! Nur die Schrotflinte. Dann kam endlich die Kurve, ICM riss das Steuer scharf nach rechts. Der Jeep rutschte und holperte über die unebene Erde, wollte ausbrechen. Aber ICM schaffte es die Maschine unter seiner Kontrolle zu behalten. Dann erstarrten wir, vor uns waren weitere Gegner. Zwei Jeeps. Einer der Fahrer starrte uns mit offnem Mund an, war genauso erschrocken wie wir. Ich zählte zwei uniformierte Personen die neben den Jeeps standen, zwei Fahrer. Vielleicht ein weiterer, unsichtbar für mich, aber da hatten wir sie schon passiert. All das, dauerte nur zwei Sekunden, zu kurz zum Reagieren.
“Scheiße!“ stöhnte ich auf, Hinter uns starteten zwei Motoren, die Maschinen heulten gequält auf. Ich blickte nach hinten, warf die Schrotflinte zurück, suchte nach einer passenden Waffe und ergriff ein AR-10. Einer der Jeeps raste von uns weg, zu den versteckten Schützen im Wald, wie ich annahm, der andere nahm die Verfolgung auf. Während ich meine Waffe entsicherte rief ich ICM zu:
„Fahrzeug, 6 Uhr, zwei, drei Tangos! Holen schnell...“ Eine Salve, aus dem Jeep hinter uns, verhinderte weiteres Gespräch. Ich antwortete mit den gleichen Argumenten, ein halbes Dutzend 7,62er Geschosse raste durch die Luft, es zeichneten sich sogleich zwei große Löcher in der Windschutzscheibe ab, aber keine Kugel hatte einen der zwei Schemen getroffen. Die Fahrt war zu wild, dass Zielen eigentlich unmöglich wurde. Ich duckte mich wieder in meinen Sitz, als einer der Soldaten seine Waffe durch eins der faustgroßen Löcher in der Windschutzscheibe steckte und mit Schießen begann. Das Rattern hallte über die ganze Ebene Ein kurzer Blick zu ICM, er blickte mit eisernem Blick vor sich, auf das Feld, versuchte Schlaglöchern auszuweichen, dann rief er mir etwas zu:
„Noch 150 Meter!“ Ich blickte nach vorne, und sah einen rettenden Waldrand vor mir. Würden wir es bis dorthin schaffen, wären wir in Sicherheit. Im dichten Dschungel waren wir die Besten! Ich richtete mich wieder auf und war sofort wieder unten, mehrere Geschosse prallten von der Karosserie des Jeeps mit einem Jaulen ab. Noch 120 Meter. Aber der gegnerische Jeep war auf 30 Meter herangekommen. Ihr Fahrzeug befand sich in einem viel besseren Zustand als das unsere, und sie nutzten diesen Vorteil sehr gut aus. Ihr Fahrer war ein Meister, verstand es jedes unserer Ablenkungsmanöver vorherzusehen, und so darauf zu reagieren, dass er noch mehr Boden gewann.
“Vorsicht!“ brüllte ICM mir zu. Er vollführte einen kurzen Schlenker nach links, riss dann das Steuer brutal nach rechts. Ich hielt mich krampfhaft am Überrollbügel fest. Jetzt hatte ich den gegnerischen Jeep seitlich, auf meiner Seite. Ich presste den Kolben des amerikanischen Sturmgewehrs wieder an meine Schulter. Ein Gedanke schoss mir während des Zielens durch den Kopf. Windschutzscheibe, Glas, Splitter, Ablenkung, Chaos. Das war es, ich zielte, hoffte auf ein ruhiges Stück Feld vor uns, und drückte ab.
Ein Geschoss bohrte sich in den Motorblock, richtete aber keinen Schaden an, zwei Kugeln durchschlugen die Windschutzscheibe, das Glas gab schlussendlich dem Druck nach, Tausende kleine Glassplitter ergossen sich ins Innere des Jeeps. Der Fahrer wollte sich das Gesicht schützen, riss die Hände hoch, der Jeep schlingerte nach links aus, überschlug sich fast, dann hatte der Fahrer sich wieder gefasst und griff nach dem Steuerrad, er trat die Bremse durch, wendete und nahm die Verfolgung wieder auf. Ich hatte uns wertvolle 50 Meter Vorsprung verschafft. Der Wald kam immer näher, ich gab noch zwei einzelne Schüsse auf den Jeep ab. Einer der Soldaten hinter uns verfeuerte sein ganzes Magazin auf uns, dem Klang nach ein 5,56mm Sturmgewehr. Mehrere Geschosse sirrten recht nahe an uns vorbei. ICM suchte nach einer Lücke im Dschungel, er riss das Steuer wieder herum, jagte auf eine kleine, freie Stelle zwischen einigen großen Bäumen zu. Bevor der Wagen richtig zum Stehen kam, sprang ich auch schon heraus, meine Tasche in der einen Hand, das Schnellfeuergewehr in der anderen, ich brauchte Munition, ich gab mir fünf Sekunden, suchte nach weiteren Magazinen für mein AR, zwischen den Waffen und der Ausrüstung auf dem Rücksitz. Nichts! Scheiße! Dann eben nicht. ICM griff sich seine Tasche ebenfalls, nahm sich eine AK103 und eine UZI aus dem Wagen. Er kam zu mir gerannt, wühlte mit einer Hand in seiner Tasche, ich beobachtete das anfahrende Fahrzeug und feuerte zwei schnell aufeinanderfolgende Schüsse auf den Jeep ab. Dann hatte ICM endlich gefunden was er suchte, eine Handgranate, er werkelte damit am Jeep herum, ich konnte nicht weiter zusehen, musste mich auf die Gegner konzentrieren.
"Du rechts, ich links.“ Dabei wies er mit dem Finger in die jeweilige Richtung. Ich nickte nur, und schlug mich dann in den Dschungel, der mich sofort verschluckte. Ich hörte noch ein kurzes Rascheln von ICM, dann nur noch das Dröhnen des Jeeps. Der Dschungel war hier äußerst dicht, und steil nach oben ansteigend. Die ansässigen Bauern hatten wohl den Wald bis hierhin gerodet um Ackerbauland zu bekommen, aber hier wo das flache Land aufhörte und sich eine recht hohe, steile Hügelkette befand, hatten sie den Wald stehen gelassen. Verständlich, und das kam mir gerade recht. Ich rannte fast lautlos durch den Dschungel, hier war ich Zuhause. Dieses Terrain war mein Spezialgebiet. Der Kampf konnte beginnen. Das Ar-10 schussbereit in den Händen ließ ich mich auf den Boden sinken. Ich blickte mich um, merkte mir einen großen Baum, den ich später wiederfinden würde. Dort versteckte ich meine Tasche mit dem Snipergewehr, der defekten MP5KA4 und dem großkalibrigen Taurusrevolver, nachdem ich mir einige Pistolenmagazine in die Hosentaschen gesteckt hatte, unter einigen Wurzeln. Ich hatte jetzt nur noch das Schnellfeuergewehr mit fünf Kugeln im Magazin, zwei Pistolen, und mein Messer am Körper. Ich entledigte mich meines Mantels, er würde hier nur hindern, an Ästen kratzen, über den Boden schleifen, wenn ich kroch. Er würde mich verraten! Jetzt war ich bereit...

so long...

Graf TIGER
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Beitrag von Graf TIGER » 05 Mai 2002, 21:34

Seal nahm mich und DoN sofort mit, um Ausrüstung für die neuen Milizionäre zu hohlen. Das gab ne ganze Menge zu schleppen. Und gutmütig, wie ich war, belud ich mich so sehr mit Gewehren, Munition, und anderem Zeugs, bis ich kaum noch gerade stehen konnte. DoN erging es kaum besser, da Seal keinen Finger krümmte, ausser seiner eigenen Ausrüstung trug gar nichts.
Nunja, ich sagte nichts, denn es geschah mir auch recht, da ich ihn solange warten lassen habe. Aber DoN tat mir etwas leid. Andererseits konnten wir ja auch nicht sicher sein, ob er nur ein Spion der Feinde war.
Als wir wieder beim Schiessplatz ankamen, konnte ich kaum noch gerade stehen. Seal grinste fies zu Qujo hinüber, aber ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen.
"OK. Alle herhören!" brüllte Seal die Milizionäre an. "Jeder nimmt sich hier eine Waffe! Wir machen jetzt Schiesstraining! Verstanden?" - "Ja, Sir!" riefen einige zurück. "Äh Seal ..." - "Was ist denn nun schon wieder, Herr Graf?", antwortete mir Seal nicht gerade freundlich. "Ich kann Qujo beim Schiesstraining helfen. Ich kann gut spanisch und schiessen sogar noch besser. Du kannst jetzt auch mal Pause machen!" Zuerst sah er mich verblüfft an, er war viel ausgeruhter, als ich, nach dem Aurüstungstransport. Doch dann grinste er. "Wie du willst. Aber ich werde kein Auge von dir lassen!" - "Schon gut, schon gut! Ich hau nicht mehr ab!", grinste ich zurück.
Zuerst mussten wir den Schiessstand fertigstellen, das nahm schon wieder einige Zeit in Anspruch. Als das Ganze stand wandte ich mich den Rekruten zu. "OK Jungs, bevor wir anfangen, wild drauflos zu ballern, möchte ich euch noch etwas sagen. Erstmal ist wichtig, dass jeder eine Waffe hat, die zu ihm passt. Der beste Schütze kann mit einer Waffe, die ihm nicht liegt, nicht gut schiessen. Merkt euch das! Also findet jetzt erst mal heraus, was für eine Waffe euch liegt! Wenn ihr nicht wahnsinnig sportlich seid, aber gut schiessen könnt, versuchts mal mit einem Scharfschützengewehr! Oder wenn euch der Rückstoss einer automatischen Waffe nichts ausmacht, dann nehmt ein gutes Sturmgewehr, oder gar ein leichtes MG!" Die Milizionäre hörten mir gespannt zu. So ein Vortrag war ihnen allemal lieber, als kilometerweise Fitnesstrainign. Doch auch das musste sein.
"So Jetzt verteilt euch und stellt euch am Schiesstand geordnet auf. Jeder gibt fünf Einzelschüsse ab und stellt sich dann wieder hinten an. Alles Klar?" - "Klar, Sir!" antworteten mir einige stramm. "Ich bitte euch, ich bin nicht ein Offizier einer Armee. Nennt mich Tiger oder sonstwie, aber ich bin weder ein Sir noch sonst ein Idiot!" - "Ähm, ok, klar ..." antworteten sie mir etwas verwirrt. Ich konnte mit dem 'Sir'-Zeugs nunmal einfach absolut nichts anfangen.
Sie machten sich nun daran, mit den Schiessübungen anzufangen. Doch schon nach kurzer Zeit brach ein totales Chaos aus. Viele hatten noch nie eine Schusswaffe in den Händen gehabt. Ein paar wussten nicht, wie die Waffe auf Einzelfeurer zu stellen und ballerten wild drauflos. Andere trauten sich kaum den Abzug zu ziehen. Qujo und ich hatten alle Hände voll zu tun, um die Sache irgendwie im Rahmen zu halten. Hier und da erteilten wir Ratschläge, dort wiesen wir jemanden zu recht, undsoweiter.
Als ich für einen Moment verschnaufte und die Gegend überblickte sah ich plötzlich Luisa. Sie stand, mit den Ellbogen auf eine Abschrankung gestützt im Abendlicht und schaute dem Treiben zu. Oder sollte ich sollte ich sagen, sie schaute mir zu? Jedenfalls hatte ich diesen Eindruck.
Erst versuchte ich so zu tun, als wäre nichts geschehen und beschäftigte mich weiter mit den Milizionären. Aber ich konnte nicht verhindern, dass mein Blick immer öfters zu ihr hinüberschwenkte. Und jedesmal schaute auch sie mich an.
Eben erklärte ich einem völlig verkampften Rekrut, wie er sein Gewehr besser halten konnte, als ich aus den Augenwinkeln bemerkte, dass sie auf mich zukam. Ich drehte mich zu ihr um. Als ich sie so sah, wurden meine Knie weich. Sie war einfach bezaubernd. Ich konnte nicht erklären wieso, sie war ganz schlicht gekleidet und hatte das lange Haar einfach hinten zusammengebunden. "Sieh an, der Señor Tiger!" Sagte sie lächelnd, als ob sie mich eben erst entdeckt hätte. "Guten Abend, Seniorita! Kann ich etwas für sie tun?" fragte ich ziemlich verunsichert. "Nunja, ich denke schon.", sie lächelte noch mehr, "haben sie Lust auf einen Abendspaziergang?" - "Äh, sicher, liebend gerne, aber ich ..., ich kann jetzt hier nicht einfach weg.", stotterte ich nur noch. "Oh, lassen sie sich Zeit! Sie wissen ja, wo ich wohne. Hohlen sie mich ab?" - "Äh, gerne." - "Danke! ich werde auf sie warten." Mit diesen Worten machte sie kehrt und verschwand in Richtung Stadt. Ich kratzte mich am Hinterkopf. 'Wohin das wohl noch führt', fragte ich mich. "Hübsche Braut!", grinste jemand hinter mir. Ich drehte mich um. Seal! Ich hatte ihn gar nicht kommen sehen. "Was ...", ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Doch er grinste nur schief. "Solange du deine Pflichten nicht vernachlässigst ..." er zuckte mit den Schultern. "Natürlich nicht!" sagte ich schnell und wandte mich wieder den Milizionären zu. Doch die waren bereits am zusammenräumen. "Wir machen Schluss für heute. Aber es gibt wahrscheinlich noch ne Besprechung. Halt dich verfügbar!" sagte Seal. "OK, alles klar!" antwortete ich und half den Rekruten beim Verräumen. "Wie stehts eigentlich mit den Wachen?" fragte ich Qujo, als er an mir vorüberging. "Die besten von denen", er wies auf ein paar Milizionäre, "sind eingeteilt. Was mit uns ist weiss ich noch nicht." - "OK, danke!"
Dann machte ich mich zu Luisa auf. Sie sass vor ihrem Haus auf einer Sitzbank. "Hallo! Können wir gehen?", begrüsste sie mich. "Ja, ich denke schon." antwortete ich ihr. "Gut! Lass dein Zeugs hier!" Sie nahm mir meine Ausrüstung ab und stellte sie ins Haus.
Dann nahm sie mich bei der Hand und sagte: "Komm wir gehen zum Strand." - "Okay.", mir wars recht, solange ich sie sehen konnte.
Wir gingen schweigend nebeneinander her. Am Strand setzten wir uns in den Sand nebeneinander. Sie hielt immer noch meine linke Hand. Dann brach sie das Schweigen: „Ich ..., wissen sie, sie erinnern mich irgendwie an meinen Vater!“ Sie sah traurig aufs Meer hinaus.
Ich hatte mir Antworten auf viele Dinge überlegt, die sie hätte sagen können, aber DAS hatte ich sicher nicht erwartet. So wechselte ich erstmal schnell wieder das Thema, bevor mir etwas blödes herausrutschen konnte. "Wir sollten das 'Sie' weglassen. Darf ich Luisa zu ihnen sagen?“ – „Natürlich!“, sie lächelte, „Und wie soll ich sie nennen? 'Tiger' klingt irgendwie komisch für einen Menschen." - "Das sagen viele, aber was soll ich antworten? Ich hab vor ein paar Jahren in Kambodscha mein Gedächtnis verloren. Alles was mir geblieben ist, ist erstens ein Traum, in dem ich ganz allein mitten im Urwald liege. Und immer kommt dann ein riesiger Tiger durchs Gebüsch auf mich zu und ich kann mich nicht von der Stelle rühren. Aber sobald der Tiger sich mir nähert wache ich auf.
Und zweitens das" Ich zog mein Halskettchen hervor. Es war eine feine, aber robuste Goldtkette und daran eine Platte, worauf das Wort 'Graf' eingraviert war. "Und der ausgestopfte Tigerkopf auf meinem Helm stammt von einem toten Tiger, der neben mir gefunden worden sein soll. Jedenfalls berichteten das mir die Leute, die mich in Kambodscha gefunden und geheilt hatten. Ich hatte eine Böse Wunde am Kopf und am Arm." ich wies auf drei parallel verlaufende Narben an meinem rechten Oberarm. "Seither nenne ich mich Graf Tiger. Und ich werde das auch weiter tun, biss ich meine Vergangenheit entdecke. Aber ich glaube nicht mehr wirklich daran, dass ich das je werde." Sie sah mich lange an.
"Weisst du, ich hab immer geglaubt, diese Soldaten und Söldner seinen nur Gefühlslose Kriegsmaschinen. Aber du machst mir irgendwie einen ganz anderen Eindruck. Du strahlst mehr Gefühle aus, als jeder andere Mensch, den ich bis jetzt kannte, ausser meinem Vater vielleicht.", als sie ihren Vater erwähnte wurde sie plötzlich wieder traurig. Ich wollte nicht in sie dringen, aber mir fiel nichts anderes ein, was ich hätte sagen können, und es interessierte mich sehr, was mit ihrem Vater los war. Doch ich musste gar nicht fragen, sie erzählte es mir von selbst, als ob sie meine Gedanken gelesen hätte: „Er ist vor vier Monaten von der Armee gefangengenommen worden. Er und sein bester Freund Marcos waren die einzigen hier in Grumm, die etwas gegen die Herrin taten. Aber so viel konnten sie auch nicht tun. Trotzdem sind jetzt beide tot. Mein Vater hat in einem Gefängnis der Herrin kaum Überlebenschancen und Marcos wurde beim heutigen Angriff erschossen. Er war der Anführer der Gruppe, die euch entgegenkam.“ – „Das ..., das tut mir leid!“ Ich legte meinen linken Arm um ihre Schulter. „Schon gut!“, murmelte sie, aber es liefen ihr trotzdem die Tränen über die Wangen. Ich strich sie mit meinem Daumen weg. Dann sassen wir eine Weile schweigend da.
Plötzlich fragte sie: „Und wieso bist du jetzt bei diesen Söldnern hier in Arulco?" - "Nun, ich bin nicht wirklich ein Söldner.
Ich habe in Kambodscha, und dann auch in vielen anderen Ländern die schrecklichen Kriege erlebt und habe mir geschworen, für das Gute in der Welt zu kämpfen, so auch hier. Im Gegensatz zu vielen meiner Kollegen hier arbeite ich nicht für Geld. Ich habe von ein paar Rebellengruppen für meine Dienste einen hohen Lohn bekommen, und das reicht für das wenige, was ich brauche." Sie sah mich mit grossen Augen an. „Du bist wundervoll ...!“ Dann küsste sie mich auf die Wange. „Das hab ich nicht verdient!“, murmelte ich. „Was?“ – „Womit habe ich eine so wundervolle Frau wie dich verdient?“ – „Ganz einfach. Weil ich dich liebe!“ Ich seufzte. Ich mochte das Volk hier. Es war so direkt. Dann küsste ich sie.
Doch irgendwann stand ich auf. „Ich muss wieder nach meinen Kollegen sehen. Wir sehen uns bestimmt wieder!“, sagte ich und ging davon. Ich traute mich nicht, mich nochmals umzublicken.

mattscho
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Beitrag von mattscho » 07 Mai 2002, 18:06

nachts am Rand von Wien

Es war bitterkalt hier in der Nähe der Alpen. Keine Wolke am Himmel, ein schöner Sternenhimmel, abnehmender Mond, es kühlte sehr schnell ab. Die Uhr zeigte 0:01. Seit zweieinhalb Stunden lag ich nun schon hier und wartete auf dem verlassendem Bahngelände mit meinem Feldstecher in der Hand auf den richtigen Moment um zuzuschlagen. Er müsste gleich kommen.

Ich beobachtete das kleine Wachhaus am Eingang und viel mehr den Wärter darin. Er war noch nicht sehr alt, nicht mal dreißig, er vertrieb sich die Zeit mit einem Buch, einem Block und einem Stift. Nur ein kleiner Student, der versuchte sein Studium zu finanzieren, kein Problem für den König der Nacht. Aber ich disziplinierte mich, nicht schon wieder Gewalt anwenden, es gibt einen eleganteren Weg, für Angelina.

Er schaute auf seine Uhr, legte das Buch beiseite, gähnte kurz und ging los. Es war sein Kontrollgang. Der richtige Moment war gekommen. Ich betätigte einen Knopf auf meiner Uhr. Der Countdown lief. T-20 Minuten. Wie ich beobachtet hatte, lief der Wächter alle zwei Stunden seine Route ab, beim ersten Mal dauerte es 23 Minuten und 41 Sekunden. Zwanzig Minuten waren mehr als ausreichend. Der Student war hinter einem der vielen Häuser verschwunden, die Luft war rein, die schwarze Kreatur erhob sich.

Ich musste eine Straße überqueren, die hell erleuchtet war, was mir überhaupt nicht gefiel. Ich grub die Hände tief in die Tasche, zog den Pullover tief ins Gesicht und lief Straße entlang. Dann wechselte der frierende Zivilst zufällig die Straßenseite. Ein letzter Kontrollblick und Zugriff. Der Wärter hatte die Tür abgeschlossen, doch sie war kein Problem für meinen Dietrich. T-18 Minuten.

Innen erwartete mich das reinste Chaos, wenn sich hier irgendetwas veränderte, niemand würde es merken. Ich schaute mich um. Der Student machte gerade Mathe.

Seite102/2b: Berechnen Sie wie viele Möglichkeiten es beim Lotto „6 aus 49“ gibt.

Kombination ohne Wiederholung

n=49 k=6

n!/(n-k)!k! = 49!/43!6!=13983816

Irgendwie tat er mir Leid.

Der Monitor fiel mir auf. Er zeigte ein Stück des Geländes, Haus 4b, es war Kamera 6, eine von vielen auf dem Grundstück. Die Fernbedienung lag zwischen Arbeitsblättern, Fragmenten von Notizen, Stiften und anrüchigen Zeichnungen. Ich schaltete durch Kamera 3, Haus 2, Kamera 4, Haus3a, dort war der Wächter. T-17 Minuten.

Kamera 9, Haus5c- Das Lager meiner Beute. Das Problem war, dass ich von dieser Kamera die ganze Zeit beobachtet wurde. Ich durchsuchte die Schränke, in einem unteren Schubfach fand sich das Gesuchte: Alte Überwachungsvideos. Kamera 9 - 04.05., das musste es sein. Der Videorekorder brummte. T-15 Minuten.

Das Wetter stimmte, die Kamera stimmte, nur das Datum, die Uhrzeit und das Zählwerk des Videorekorders nicht. Doch ich hoffte, dass der Student bei all seinen Matheaufgaben dies nicht bemerkte. Ein weiteres Buch lag auf dem Tisch F. Padberg Zahlbereiche. Ich legte es vor den Videorekorder, das Zählwerk verschwand hinter 200 Seiten Mathematik. T-14 Minuten.

Jetzt brauchte ich noch den Schlüssel, aber das war die einfachste Übung. Aus dem Schlüsselschrank nahm ich den Ersatzschlüssel für Haus 5c-das Sprengstofflager. Noch ein letztes Mal schaute ich auf meine Blaupause des Geländes und prägte mir den Weg bis dorthin ein. Das Grundstücksamt in Wien ist wirklich großzügig zu Leuten in Anzügen, die mit einer S-Klasse vorfahren und von sich angeben Immobilienmakler zu sein.T-13 Minuten.

Ich schaute mir den Hefter des Studenten an, blätterte auf die nächste Seite. Ein jungfräuliches weißes Blatt strahlte mich an. Ich weiß nicht warum ich in dieser Situation den Füllfederhalter des angehenden Mathematikers nahm, wahrscheinlich konnte ich diese Reinheit nicht ertragen, vielleicht wollte ich auch Anerkennung für diesen genialen Einbruch, jedenfalls stellte ich ihm eine Aufgabe, an der er , wenn er das nächste Mal umblättern würde, eine zeitlang sitzen dürfte.
Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit mit der der Wächter den kleinen, aber feinen Unterschied bemerkt.


Phase 2 trat in Kraft, ich verließ den Raum so, wie ich ihn vorgefunden hatte, jedenfalls fast.
T-12 Minuten.

Cold Steel
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Irgendwo in Arulco

Beitrag von Cold Steel » 10 Mai 2002, 19:26

Ich wartete ungeduldig im Busch auf die Söldner die wir schon vor 20 Minuten entdeckt hatten. Offensichtlich handelte es sich um einen gut ausgerüsteten Trupp. Jedoch sahen sie auch so aus als ob sie mit dem ganzen High-Tech nichts anfangen können. Sie kamen immer näher, ich blieb ruhig doch Wardog, der zu meiner rechten hinter einem Stein hockte zitterte am ganzen Körper. Man sah die Angst, jedoch auch die Entschlossenheit in seinen Augen. Die entfernung zu den Söldnern war nur noch ca. 20m.
Einen von Ihnen hatte ich im Visier meines Belgischen FN-FAL.
Schritt für Schritt näherten sie sich unserem Trupp das aus 5 Leuten bestand. Wardog stieß einen lauten Kriegsschrei aus,
sprang auf und gab ca. 6 Schuss ab. Man sah ihm an das er am liebsten weitergefeuert hätte, doch er wurde erst von einer Kugel im Oberkörper getroffen. Die nächsten 2 Schuss trafen ihn beide in die Stirn. Es waren offensichtlich Pistolenkugeln, denn sonst wäre nichts von seinem Kopf übriggeblieben. Er fiel zu Boden worauf sich Kilercat erhob und den Täter mit einem Feuerstoss
zu Boden beförderte. Nach Bruchteilen einer Sekunde fiel sie ebenfalls zu Boden. Jetzt waren nur noch ich Armstrong und Gostovski übrig. Per funk erteilte ich ein paar Anweisungen, worauf sich Armstrong in das nahe Waldstück schlug. Gostovski rührte sich nicht vom Fleck. Der Angstschweiss floss ihm die Stirn runter. Er lies seine Waffe fallen, erhob sich und sagte: ''Ich erge...'' Bevor er den Satz beebdet hatte, hatte er 5 Kugeln in der Brust und einen Schuss im Kopf. Nun begriff ich das ich es mit einem sehr gut ausgebildetem Trupp zu Tun hatte. ''Armstrong, feuer eröffnen'', sproch ich vergebens. Wie es aussah befand sich Armstrong bereits ausser reichweite des Funkgeräts und somit über alle Berge. Nun war ich auf mich allein gestellt. Ich wusste das Ich sterben würde doch ich würde bis zu letzten Tropfen Blut kämpfen. Von weitem hörte ich ein Motorgeräusch, doch das war mir egal. Ich hatte einen von Ihnen im Visier. Ein SChus ging zwar daneben, jedoch der andere Traf ihn genau zwischen die Augen.
Jetzt waren es nur noch Drei. Was ich nicht bemerkte war dass das Motorgeräuch imer näher kam. Mittlerweile zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen und die Gesichter der Söldner wurden sichtbar. Als ich genauer Hinsah, sah ich Maddog. Er war ein ziemlich Dummer mechaniker aus Estoni. Das war das schwächste das ich je gesehen habe. Denn bei ihm waren Shank und Dynamo aus dem Gefängnis in Tixa. Für mich als Mitglied der Leibgarde war das kein Problem. Ich schoss Dynamo in den Oberschenkel worauf dieser zu Boden fiel. Doch die anderen Söldner lächelten noch. Ich begriff erst als ich das Geräusch einer aufgehenden Autotür hörte. Das war das letzte was ich hörte...
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PinkRabbit
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Beitrag von PinkRabbit » 10 Mai 2002, 22:48

Wie übermittelt man eine Nachricht, von der sein Gegenüber annimmt sie könnte nicht schlimmer als all die anderen sein, diese jedoch um ein vielfaches übertrifft?!
Faith hatte nun die Möglichkeit es herauszufinden.
Mit zwei Schritten war sie beim Radio angelangt und schaltete es ein um möglichen Abhörmaßnahmen vorbeugend entgegen zu wirken. „Nun, sie sollten sich die Inventarliste genau durchlesen, achten sie auf die Sicherheitsstufe und den Querverweis. Wohlmöglich wird ihnen nichts Ungewöhnliches daran auffallen, weil der betreffende Stoff nicht in allen Kreisen bekannt ist und eher für….“ Sie suchte nach einer diplomatischen Umschreibung, doch fand keine. Diplomatie war noch nie ihre Stärke gewesen, sie hatte sich immer gewundert wie andere so was fertig brachten. Sie hatte zu lang gegrübelt, der Major sah von seinem Blatt hoch und sah sie fragend an.
„…für…terroristische Aktivitäten missbraucht wird. Es ist ein Gift, für das es gegenwärtig kein Gegenmittel gibt. Durch sein Vorkommen im Kugelfisch, kann man solcherlei Aktionen, sofern sie denn im kleinen Stil ablaufen, vertuschen.“
„Zusammengefasst kann man sagen, dass Deidranna nicht die Ziele verfolgt die sie dieser Armee weiß machen will.“
Der kritischste Punkt war erreicht, sie konnte aufhören und Major Smith über das Gesagte nachdenken lassen so dass er seine eigenen Schlüsse ziehen konnte oder sie ging einen Schritt weiter und prüfte ob er an die erstrebenswerten, aber leider falschen Ziele Deidranna, einer freien Nation, mit geordneten Verhältnissen, ohne Armut und Not oder er favorisierte den Schein, den Vorwand um zu kämpfen und sich ein Stück vom großen Kuchen abzuschneiden, sofern Deidranna siegreich davon ging.
Sie wusste es nicht genau, obwohl ihr irgendetwas sagte, dass er dem zweiten Profil keineswegs entsprach.
Das Lied hatte geendet und es folgte ein Rauschen und Knistern. Der Major sagte nichts er sah sich die Unterlagen genau an.
„Können sie diese Schwerwiegende Behauptung belegen. Ich kann mich nur auf ihre Aussage bezüglich dieses Stoffes verlassen.“
In der Zwischenzeit hatte das Rauschen aufgehört und wurde von Miles Davis „Tuxedo Junction“ angelöst. Die Jazzklänge ließen Faith ein wenig entspannen, obwohl die Situation immer noch eigenartig war.
„Ich kann ihnen Ergebnisse der Tests mit dieser Substanz besorgen. Haben sie sich den Auszug des Protokolls durchgelesen? Das ist der offensichtlichste Beweis den ich ihnen liefern kann. Der Rest der Akte wird wahrscheinlich in Meduna aufbewahrt.“
Er nickt stumm. Seit er dieses Blatt in den Händen hielt hatte er gewusst das Faith recht hatte, doch glauben konnte er es nicht.
Wer würde es schon gern glauben für die falsche Sache Einzustehen und seine eigenen moralischen Werte zu verwerfen, sei es wissentlich oder nicht.
„Ich würde die Ergebnisse gern sehen.“
Faith bejahte mit einem Nicken, erhob sich und ging zur Tür.
You look Kind of clean cut... but then again.. you could have murdered your granny with a hammer.

Cold Steel
*sabber*
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Beitrag von Cold Steel » 12 Mai 2002, 20:21

Hey Pink Rabbit, du hast gesacht ich soll dat hier rein Posten...

Geburtsname: Andy


Pseudonym: Cold Steel


Rufname: Neustädter


Nationalität: Amerikaner


Geburtsdatum: 29.05.1986


Geschlecht: Männlich


Skills: Messerwerfen


Gesinnung: -


Kampfart: Leise


Sold: 2,500$


Fähigkeiten: Messerwerfen

Trage hier bitte Deine Fähigkeiten ein!
Gesundheit: 75
Treffsicherheit: 89
Beweglichkeit: 82
Geschicklichkeit: 62
Medizin: 3
Führungsqualität: 52
Sprengstoff: 12



Schwächen und Stärken

Trage hier bitte Deine Schwächen und Stärken ein!

Schwächen (zB Rauchen oder Nichtschwimmer): Gewichtsproblem


Stärken (zB Ruhepool oder Organisator): -



Feinde und Freunde



Trage hier bitte Deine Feinde und Freunde ein!

Feinde (konkrete Personen oder bestimmte Gruppen): Händler, Minenvorarbeiter


Freunde (konkrete Personen): Jake, Maddog

Deine Ausrüstung: Dsrt Eagle, W-Messer x2, .357 Mag x2, Stahlhelm, Schutzweste, Feldflasche


Deine Biographie: -

Wat gibt's zu verbessern?
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Gunny
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Beitrag von Gunny » 15 Mai 2002, 18:14

Sie hatte die Türklinke bereits in der Hand als ich sie zurückrief.
„Warten sie, setzen sie sich wieder hin.“ Der Hauptmann drehte sich zu mir um, eine Hand noch an der Klinke. Ich sah, wie sich eine Augenbraue unmerklich nach oben schob. Sie ließ los und setzte sich wieder. Ihre Augen fixierten mich, wartend auf das Kommende. Ich lehnte mich wieder zurück in meinen Sessel und schaute sie ebenfalls an. Das Radio dudelte im Hintergrund weiter vor sich hin. Aus dem Lautsprecher erklang „Paint it black“ von den Stones, eines meiner Lieblingslieder. Erinnerungen kamen in mir hoch, Erinnerungen an eine andere Zeit und einen anderen Ort. Die große Moschee von Prizren erschien vor meinem inneren Auge, genauso wie alte Kameraden.
„Das ist ein ganz schöner Hammer, nicht wahr?“
Ein Nicken antwortete. „Ja Major. Wenn das alles stimmt, wovon ich überzeugt bin, dann ist die Lage offensichtlich etwas anders als wir es gedacht hatten, beziehungsweise als man uns sagte. Wir müssen alles genau überdenken, aber vorsichtig.“
„Müssen wir das wirklich?“ Augenblicklich verengten sich ihre Augen etwas, wurden hart. Ein Funkeln schien von ihnen auszugehen. Das zeigte mir, das sie an die Richtigkeit ihrer Beweise und der Schlussfolgerungen daraus glaubte.
Ich fuhr fort. „Oder gebietet unser gesunder Menschenverstand und das was wir Selbstachtung nennen nicht eine logische Reaktion? Das Gefühl, wenn man morgens in den Spiegel schaut, sich selbst darin sieht und sich die Frage stellt ob es das wert ist? Gewiß, wir kämpfen für Geld, für die Interessen anderer, doch unsere wahre Loyalität gehört nur unserem Herzen und unserem Gewissen. Bei den meisten jedenfalls.“
Das Funkeln ließ nach, sie blickte mich wieder normal an.
„Ich habe mich gefragt, wann sie mich fragen würden was ich in Meduna wollte.“
Sie nickte. „Das interessiert mich in der Tat, doch ich erachtete meine Entdeckung als wichtiger. Außerdem gehe ich davon aus, das sie mich und den Rest der Truppe zu gegebener Zeit mit den relevanten Daten versorgen.“
„Nun, da haben sie sicherlich recht, doch hat mein Aufenthalt dort mehr oder weniger mit unserer jetzigen Situation zu tun. Ich wollte in Meduna den gefangenen Rebellen etwas befragen. Die Betonung liegt auf wollte, denn bei meiner Ankunft war gerade ein Verhör angesetzt. Kennen sie Mike eigentlich?“
„Nicht persönlich, aber der Name tauchte mehrmals in den täglichen Briefings auf. Er scheint eine Sonderstellung innerhalb der Armee einzunehmen. Er scheint ebenfalls ein Söldner zu sein.“
„Das ist richtig. Er leitet alle Operationen im westlichen Arulco, aber alles weiß ich auch nicht. Das Ganze ist recht undurchsichtig. Wie dem auch sei, er lud mich ein, an der Befragung durch seine Leute teilzunehmen.“ Ich stockte kurz, denn ich sah die Szenerie in der Zelle wieder vor mir. „Die Methoden der Befragung waren recht, wie soll ich es ausdrücken, unkonventionell. Ich denke sie verstehen was ich meine.“
Ein Schatten schien auf ihrem Gesicht zu liegen als ich sie ansah. Offensichtlich war ihr diese Art des Verhörs nicht unbekannt. „Und was taten sie?“
Ich beugte mich vor, sie tat es mir nach und unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. „Ich konnte es nicht mehr aushalten und bin gegangen“, sagte ich leise. „Und dann habe ich mir eine Waffe besorgt, sie in dem Gefangenentransporter versteckt und es ihm durch die Blume gesagt.“ Bumm, das hatte gesessen. Ich lehnte mich wieder zurück.
Sie blieb vorgebeugt sitzen und schaute mich an. „Wem gesagt? Dem Rebellen?“
„So könnte man sagen. Ich habe es nicht wortwörtlich gesagt, aber mit etwas Überlegung kommt er darauf. Und mit etwas Glück hilft es ihm. Das war alles was ich tun konnte, mehr war nicht drin.“
Sie nahm wieder eine normale Sitzhaltung ein. „Sie wissen was das bedeutet. Warum also?"
Im Radio lief inzwischen OMD’s „Pandoras Box“ und das beschrieb die gegenwärtige Situation ganz gut.
„Nun, vielleicht hat sich mein Gewissen geregt, sie wissen schon, die Spiegelsache. Und ein direktes Eingreifen war mir nicht möglich. Und ja, ich weiß was das bedeutet. Wir müssen in Zukunft vorsichtiger sein, viel vorsichtiger. Und wir müssen uns gewisse Optionen“, ich betonte das Wort, „offen halten. Da kann uns ihre Entdeckung ganz hilfreich sein. Das heißt, wenn sie das Risiko eingehen wollen. Ich kann es verstehen, wenn sie nein sagen. Dann löse ich den Vertrag auf und sie sitzen in ein paar Stunden im Flugzeug.“
Ich war gespannt auf ihre Antwort.
Ten thousand gobs lay down their swabs to fight one sick marine -
Ten thousand more stood up and swore,
'Twas the damndest fight they'd ever seen

Zivi-Animateur im RdGE

RIP Möhre

PinkRabbit
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Beitrag von PinkRabbit » 15 Mai 2002, 20:42

„Sir, Verträge sind im Krieg genauso wenig wert wie die Genfer Konvention oder die Achtung der menschlichen Würde. Sie oder Wir, Loyalität seiner Armee gegenüber, persönliche Schicksale interessieren nicht. Sie gehen ein unnötiges Risiko ein wenn sie ihren Austritt in dieser Situation offiziell bestätigen lassen, sie würden es nicht mal zum Flughafen schaffen, dafür würde gesorgt werden.“
Sie hatte ähnliche Loyalitätsfragen erlebt, während ihrer Undercoverarbeit. Niemand konnte einfach so austreten, in keiner Gang, terroristischen Gruppierung und letztendlich aus keiner Armee die sich im Krieg befand. Eine Sackgasse, zu der zwei Wege führten, der eine kürzer der andere länger.
„Ich habe aufgehört meinem Gewissen gegenüber zu treten und ständig dieselben Fragen zu beantworten, jetzt muss ich sie zum letzten Mal beantworten. Also tun wir etwas um das Risiko zu minimieren, keine offiziellen Wege, das setzt dieser Aktion ein zu schnelles Ende.“
Sie war sich noch immer nicht völlig sicher über seine Absichten. Sicher, er hatte ihr berichtet was in Meduna vorgefallen war, sein Blick war aufrichtig und direkt, doch es konnte genauso gut eine Prüfung sein.
Sie schüttelte den Gedanken ab, schließlich hatte sie selbst ja bewiesen dass sie in den Situationen, wo Misstrauen von Vorteil gewesen wäre, blind in die Falle gegangen war.
Major Smith hatte mit ihrer Antwort gerechnet, war sich dessen sicher gewesen und hatte nur ihre Bestätigung abgewartet. Anstatt darauf zu antworten, sagte er nur „Übrigens, Hauptmann, das hätte ich schon längst machen sollen. Meine Kameraden nennen mich Gunny, und meine Freunde Steve.“ Keine Zweifel mehr. Sie war überrascht und gleichermaßen erfreut. „Sie können mich Faith nennen Major…. Ich meine Steve.“ Sie schüttelten sich die Hände, der Pakt war besiegelt, das „Du“ auch. Wahrscheinlich würde ihr die kleine Umstellung noch ein wenig Probleme bereiten, doch sie hatte das Gefühl das es nicht lang dauern würde.
„Meinen sie… meinst du, jemand hat bemerkt, dass du dem Rebellen geholfen hast?“ Faith senkte ihre Stimme, da das Radio schon wieder einer Funktionsstörung zum Opfer gefallen war.
„Ich hoffe nicht…“ seine Antwort enthielt ein Großes Aber, etwas was die bestehende Situation um ein vielfaches verkomplizieren konnte.
„….aber“ da war es. Das Damoklesschwert. „Mike hat mich ziemlich überrascht, als er um die Ecke kam, ich bin mir nicht sicher ob ihm meine Unsicherheit aufgefallen ist und er Verdacht geschöpft hat.“
Die Falle schien gelegt zu sein, man wartete nur noch dass die Opfer ihren Weg dorthin fanden. Sie mussten etwas tun, einen Plan schmieden. Plan A schien offensichtlich zu sein, Pflichten erfüllen, unauffällig den normalen Alltag darstellen und im Hinterkopf an Plan B denken, der noch nicht fest stand.
„Dann sind wir uns einig. Wir bleiben vorerst und versuchen aus dieser Sache heil heraus zu kommen.“ Führte Major Steve Smith seinen Satz fort.
Er wirkte noch niedergeschlagener als bei seiner Ankunft, die Müdigkeit schien sich in anbetracht des Problems noch stärker bemerkbar zu machen. „Vielleicht solltest du deinem Gewissen noch ein wenig Schlaf gönnen.“ Ein lächeln huschte über ihr Gesicht, die Situation hatte etwas tragisch Komisches an sich, wie eins dieser schlecht gemachten Remakes eines Filmklassikers. Die Protagonisten versuchen verzweifelt eine Situation zu meistern und der Welt dabei etwas Gutes zu tun, sterben jedoch eines Heldenhaften patriotischen Todes.
Sie wusste warum sie Helden nicht mochten, die Hälfte von ihnen war Tod und die noch lebenden machten Werbung für Zigaretten. Faith wurde sich ihrer sarkastischen Gedanken bewusst und war froh das sie diese nicht ausgesprochen hatte. „Du hast nicht zufällig eine Zigarette?“
You look Kind of clean cut... but then again.. you could have murdered your granny with a hammer.

derLumpi
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Beitrag von derLumpi » 16 Mai 2002, 21:28

Y hatte eine reine Partisanen-Aktion geplant.
Das barg Risiken, würde die Armee aber auch ablenken, dass wäre etwas völlig Neues.
„2 Männer?“
Er nickte.
„Gut, wenn du die Vorbereitungen abgeschlossen hast, sag mir Bescheid, damit wir unsere Aufklärungsmission darauf abstimmen können.“
In den harten entschlossenen Augen war kurzzeitig ein leichtes Leuchten zu sehen.
„Wir sollten uns auf die Nacht vorbereiten.“
Unsere Schritte brachten uns dem provisorischen Exerzierplatz näher.
.

Ypsilon83
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Beitrag von Ypsilon83 » 16 Mai 2002, 22:05

Die beiden Söldner kamen auf den Platz, auf dem sich mittlerweile die Söldner und die zukünftigen Milizen versammelt hatten.
Lumpi rief alle zusammen, während Ypsilons Blick über die neuen Milizen strich. Einige zuckten zusammen, als sie bemerkten, dass er sie ansah, andere erwiderten seinen Blick und starrten ihn herausfordernd an.
"Ypsilon?"
Er wante sich um und sah in die Gesichter seiner Kameraden. Lumpi nickte ihm zu. Your turn.
"Kampfsau, Lutz. Wie sieht es mit den Ausrüstungslisten aus?"
"Beinahe fertig Ypsilon. Nur noch zwei oder drei Lager."
"Okay, was ist mit dem, aus dem sich SEAL bedient hat?"
"Das haben wir nochmal durchgearbeitet. Sonst wären wir wohl schon fertig."
Ein kurzer Seitenblick auf SEAL, der die Augen verdrehte.
"SEAL, wie viele Leute haben wir?"
"Genug, um die Stadt zu verteidigen...jedenfalls wenn sie fertig ausgebildet sind."
"Okay. DocSchuh?"
"Hab meine Leute schon bei SEAL dazugestellt."
Alles klar. Perez, Sandmann?"
"Wir hatten am Eingang Hilfe von einigen Minenarbeitern. Wir haben Sandsackbarrieren aufgebaut, Schusspositionen eingebaut und die Trümmer der Türme auch in der Verteidigung verbaut."
"Gut. Tiger, Roach, Schatten?"
"Alle Leichen begraben. Ausrüstung und Waffen sind im Hauptquartier der Armee."
"Das werden wir ja jetzt auch als HQ verwenden."
Ypsilon nahm seinen Notizblock.
"Wer bildet die Milizen im Schiessen aus?"
Er schrieb sich die Söldner auf, die sich meldeten.
"Fitness?"
Wieder aufschreiben.
"Nahkampf?"
Hier schrieb er auch sich dazu, ebenso wie bei Fitness und Sprengstoffen.
So arbeitete er alle wichtigen Punkte durch.
"Die Schützenausbilder achten bitte besonders auf MG-Schützen. Jeder wird mit jeder Waffe üben. Wenn er eine besondere Stärke hat, wird er diese Waffe auch benutzen. Wir brauchen einige MG-Schützen, also alles ab 90 Prozent Trefferquote mit dem MG."
Wer nicht ausbildet kümmert sich bitte um die Ausbesserung der Verteidigung. Meine Notizen dazu und alle weiteren Daten hängen wir morgen früh in unserem neuen HQ aus.
Teilt euch jetzt selbst für die Nachtwache ein. Immer zu zweit. Lumpi und ich werden die Nacht damit verbringen die Aufzeichnungen durchzusehen. Ausserdem werden wir die Zeitpläne für das Milizentraining aufstellen und die Waffenlisten durchsehen. Wird zwar ne harte Nacht, aber was solls.
Ähm....hab ich was vergessen? Es muss jetzt alles geplant werden, damit es schnell genug geht. Die Armee wird uns bald angreifen, fürchte ich. Also dann, schickt die Milizen nochmal heim, morgen beginnt ihr Training. Und dann stellt die Wachen auf."
Ypsilon ging mit Lumpi davon.
"Das ist der Preis des Anführers. Man hat immer zu tun. Aber wenn du willst, kannst du dich später hinlegen, ich mach dann alleine weiter, Lumpi."
"Mal sehen Ypsilon."
Die Zeit lief ihnen davon.
Kassenwart und Co-Leader im KdA
MITGLIED DES SÖLDNERTEAMS IM KAMPF DURCH ARULCO
ANSPRECHPARTNER BEIM B&HMP

SÖLDNER DES B&HMP

:sid:YPSILON:mg:

CAT Shannon
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Grumm, nächster Tag, gegen Mittag

Beitrag von CAT Shannon » 17 Mai 2002, 12:16

"Das nächste Mal" schwor ich mir in Gedanken "fahre ich selbst, und wenn ich den Burschen KO schlagen muß um den Wagen zu kriegen." Ich konnte immer noch nicht so recht glauben, daß ich es tatsächlich lebendig und in einem Stück nach Grumm geschafft hatte. Der Fahrer fragte sich zum Hauptquartier der Söldner durch wo ich mit zitternden Knien aus dem Wagen stieg. Kaum war ich draußen wendete der Wagen und schlingerte mit durchdrehenden Reifen wieder davon. Ich wartete eine Minute, damit die Blässe aus meinem Gesicht verschwand, dann betrat ich das Hauptquartier, wo ich einen auf der Tischplatte dösenden Lumpi vorfand.
Eine Viertelstunde ließ ich mir die Änderungen, die es gegeben hatte, seit ich nach Cambria marschiert war, durch den Kopf gehen. Die zweifellos schwerwiegenste war wohl der Wechsel der Befehlshaber. Auch über Y´s wahre Identität war ich aufgeklärt worden, aber das war kein unmittelbarer Grund zur Besorgnis. Ob er nun Russe oder Amerikaner war konnte mir persönlich gleich sein. Söldner werden nicht nach ihrer Nationalität sondern nach ihrem Können beurteilt. Erfreulich dagegen war die Entscheidung, daß nun ich und die übrigen Scharfschützen auf freie Jagd gehen sollten. Meines Erachtens war es dringend notwendig, etwas gegen die Patroullien der Armee, die sich außerhalb der Städte frei bewegen konnten, zu unternehmen. Sie stellten eine konstante Bedrohung für Bewegungen durch das offene Land dar. Und es wäre zu zeitaufwendig, jede dieser Truppen aufzuspüren und zu vernichten. Scharfschützen, die die Moral dieser Einheiten durch überraschendes Zuschlagen brachen, waren ein wesentlich effizienteres Mittel.
Nachdem ich selbst auf dem neuesten Stand war berichtete ich alles, was sich in Cambria ereignet und was ich dort erfahren hatte. Zunächst war da die Sache mit dem Mörserüberfall. Dann mußte ich Lumpi über Vipers Tod informieren und auch darüber, daß unser Spion Robin von der Armee geschnappt worden war. Lumpis Reaktion auf diese letzte Information überraschte mich allerdings, denn er hatte geglaubt, Robin wäre beim Sabotageversuch an der Raketenbasis von Cambria ums Leben gekommen. Wir hatten also jemanden im feindlichen Lager gehabt, ohne daß irgendjemand davon wußte. Zu guter Letzt berichtete ich noch das, was ich für den heikelsten Teil hielt: die Vereinbarung mit Mattscho, die ich immerhin ohne Zustimmung unserer Leader geschlossen hatte. Insgeheim verfluchte ich mich noch immer dafür, ich war niemand, der gern Entscheidungen traf oder Verantwortung trug. Ich beließ es lieber dabei, Vorschläge zu machen und andere darüber entscheiden zu lassen.
Ich hatte gerade mit meinem Lagebericht geendet als die Tür aufging und einer der neuen Söldner hereinkam.
"Ich glaube, ihr kennt euch noch nicht" meinte Lumpi "Cat, das ist Quio. Er ist mit dem Heli angekommen, der uns beim Kampf gegen den Armeestoßtrupp unterstützt hat. Quio, das ist CAT Shannon."
Ich kannte den Ausdruck auf Quios Gesicht: Das Gefühl, jemanden schon einmal gesehen zu haben, aber ohne zu wissen wann und wo.
Life is a sequence of missed opportunities.

Graf TIGER
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Beitrag von Graf TIGER » 18 Mai 2002, 13:53

Ich war einer der letzten, die auf dem Platz ankamen. Lumpi und Y kamen aber als allerletzte.
Sie wollten, dass wir in Zukunft Guerillia-artig den Feind hier und dort immer wieder etwas pieksten. Mir gefiel das, ich hatte sowas schon oft gemacht, und es führte sehr oft zum Erfolg.
Dann wurden die Trainer für die Milizen definitiv eingeteilt. Ich meldete mich fürs Schiesstraining.
Die Grundausbildung sollten mit allen möglichen Waffen geschehen. Ich fand das zwar zwecklos, aber akzeptierte es. Ausserdem brauchten wir viele MG-Schützen. Das würde sich auch machen lassen.
Wir waren zwar genug, dass ich nur eine Stunde lang Nachtwache hatte, aber schlafen konnte ich trozdem nicht, obwohl ich seit mehr als 2 Tagen kaum geschlafen hatte. Es war einfach so viel geschehen, dazu kam noch,dass ich ununterbrochen an Luisa denken musste.
Die ganze Nacht schritt ich die posten ab, quatschte da und dort über dies und das und schritt dan wieder weiter.
Als die Sonne aufgieng war ich total übernächtigt und konnte kaum noch die Augen offen halten.
Als das Milizentrainig begann, grinsten mich die anderen an "gut geschlafen, Tiger?"-"Klar, immer!" entgegnete ich, mein Grinsen glich aber eher einem Gähnen.

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Beitrag von Black Roach » 18 Mai 2002, 15:42

Nachdem ich mir aus der Waffekammer eine Glock 18, sowie einige 9mm und 5.56mm Magzine genommen hatte, machte ich mich auf den Weg zur Schmiede. Alle Feinde waren besiegt worden, jetzt hieß es die Stadt möglichst gut zu sichern. Allerdings konnte ich weder wegen meiner Hüftverletzung beim Aufbau von Sandsackbarrieren helfen, noch traute ich mir zu, den Milizen etwas beizubringen. Reden und Erklären waren nicht gerade meine Stärken. Also versuchte ich mich dadurch nützlich zu machen, indem ich beschädigte Ausrüstung reparierte. Aber dazu brauchte ich Werkzeug, ich selbst hatte keins, also musste ich mir wohl oder übel welches bei der Schiede leihen. Ich betrat das Haus des Schmieds grüßte und fragte: „Könnten Sie mir vielleicht etwas von ihrem Werkzeug leihen?“ „Wozu?“ „Viele Waffen, die wir den Soldaten abgenommen haben, sie in einem schlechten Zustand. Ich denke, es wäre besser wenn ich wieder in Schuss bringen würde.“ Der Schmied nickte „Ok, ich glaube ich kann dir helfen, die Sachen zu reparieren. Ich hab Erfahrung damit, früher sind manchmal Soldaten zu mir gekommen um die ihre Waffen reparieren zu lassen, die hab ich dafür sogar noch ordendlich ausgenommen.“ er lachte „Aber ihr braucht nichts zu zahlen, ich bin sogar dankbar dafür, dass ich meinen Teil gegen Deidrannas Herrschaft beitragen kann.“ „Gut, ich hole dann mal einige Waffen.“ meinte ich und ging zu Waffenlager. „Hey, was hast du mit den Waffen vor?“ maulte mich Kampfsau an. „Will sie reparieren.“ erwiederte ich mürrisch. „Nimm die da drüben, die sind schon registriert“ Er deutete auf einen Stapel hinter mir. Ich nickte. „Hey du, hilf mir tragen“ rief ich einem vorbeilaufenden Milizionär zu. Später lagen alle Waffen in der Schmiede, die beschädigt waren. „Ok, lass und anfangen.“ meinte der Schmied. „Ich bin übrigens Arnie und du?“ „Will. Erzählen Sie mir was von diesem Land.“ forderte ich Arnie auf, während ich eine klemmende AKM auseinandernahm; ein Gespräch würde sicherlich helfen, die langweilige Arbeit etwas angenehmer zu machen.
ViVa La CaCuRaChA!
__________________
there is no beginning,
there is no end,
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derLumpi
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Beitrag von derLumpi » 18 Mai 2002, 17:34

Ich schreckte auf, als die Tür aufgerissen wurde.
Völlig übermüdet, war ich über den Skizzen der geplanten Verteidigungsstellungen eingedöst.
Cat stand in der Tür, er war also aus Cambria zurückgekehrt.
Er schloss dir Tür, nickte Y zu, der in einer Ecke über ein Papier brütete.
"Gut, dass du wieder hier bist."
Ich machte ihn mit den Veränderungen vertraut, die sich nach unserer Trenung ergeben hatten.
Seine Augen blitzten auf, als ich ihm grünes Licht für die Scharfschützenaktion gab, es war immerhin sein Vorschlag gewesen.

Cat hatte sich mittlerweile auf einen Stuhl auf der mir gegenüberliegenden Seite des Tisches gesetzt, als er Bericht erstattete.
Zunächst der Mörserüberfall auf Cambria.
Es hatte eine Menge Verletzte gegeben und einige Gebäude waren zerstört worden.
Das würde der Bevölkerung einen Schlag versetzen.
"Ich bin der Meinung, wir sollten die Sache vertraulich behandeln.
Wir haben es hier bis jetzt noch einfach, nach dem ersten Angriff der Armee wird das sicher anders aussehen!" ich sprach aus, was ich dachte.
Cat's Gesicht verhärtete sich, als er weitersprach.
Viper war einem Scharfschützen zum Opfer gefallen.
Wieder ein Todesfall.
Unsere Truppe schmolz dahin.
Viper war ein lange Zeit bei uns gewesen, seit, seit Tixa.
Der Gedanke lies mich erschauern.
Die Narben schmerzten, während Cat weitersprach.
Er erzählte von einem Spion, den die Armee enttarnt hatte.
Moment mal!
"Ein Spion?"
Er nickte und seine Lippen formten einen mir bekannten Namen "Robin".
Sollte das unser Robin sein?
Freeze hatte uns erzählt er wäre gefallen.
Er hatte Rob's Leiche zurücklassen müßen, um nicht selbst ums Leben zu kommen.
Diese Entscheidung hatte ihm schwer zu schaffen gemacht.

Ich war verwirrt, war es DER Robin oder war das eine Falle, auch wenn ich deren Sinn nicht verstehen konnte.
Wir mußten vorsichtig sein, aber wir sollten dieser Sache nachgehen, zumal Cat nichts von der Quelle sagte, aus der die Information stammte.

Von der Vereinbarung zwischen Mattscho und Cat nahm ich nur die Hälfte war, weshalb ich darauf vorerst nicht näher einging.
Die Tür ging wieder auf und Qujo stand in der Tür.
Ich stelte die beiden einander vor.
.

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Beitrag von KdA-Erzähler » 20 Mai 2002, 10:41

gegen 23 Uhr am Abend zuvor in Cambria

Die Sterne leuchteten klar in dieser vollen Nacht, keine Wolke verdeckte den Vollmond, dessen heller Schein und das laute Zirpen der Grillen Angelina den Schlaf raubten. Sie hasste es wach im Bett zu liegen, sich von einer Seite auf die andere zu wälzen, zumal sie morgen um fünf aufstehen musste. Sie hatte Frühschicht im Krankenhaus. Sie entschloss sich noch einmal aufzustehen und auf den Balkon zu gehen.

Es fröstelte ihr in ihrem dünnen Nachthemd, als sie nach draußen trat. Sie kam in dem einzigen noch stehenden Hotel in Cambria unter, mit Blick auf das zerstörte Zentrum, aus dessen Ruinen noch immer feiner Rauch emporstieg. Sie setzte sich auf den Gartenstuhl, der auf dem Balkon neben dem Tisch stand. Eine Flasche Wein und ein Glas standen darauf, die Flasche, ein Rotwein aus Chile Jahrgang 92, war ein Geschenk von dem Wirt, den sie im Krankenhaus gut versorgt hatte. Nun hielt sich die Flasche gegen das milchige Licht des Mondes. Die dunkle Flüssigkeit schwappte von einer Seite zur anderen. Es war noch ein Schluck drin. Sie goss das Glas voll, nahm einen kleinen Schluck, stellte es wieder ab und lauschte den Grillen. Sie genoss diesen Moment, sie liebte das Zirpen der Grillen und das diffuse Mondlicht. Es war ein anderer Grund, der sie nicht einschlafen ließ.

Die letzten Tage waren schön gewesen für Angelina. Sie durfte endlich wieder ihrer Berufung nachgehen, sie war Ärztin aus Leidenschaft. Sie hatte sich in die Arbeit gestürzt, konnte endlich mal die Ereignisse der letzten Zeit vergessen. Fast ununterbrochen hatte sie die letzten zwei Tage gearbeitet, hatte nur ab und zu mal im Krankenhaus ein Nickerchen gemacht. Das Gröbste war überstanden, nachdem die meisten Opfer des Mörseranschlages behandelt waren. Sie war vollkommen übermüdet, doch sie konnte noch nicht einschlafen, etwas beschäftigte sie noch.

Sie spürte schon die letzten zwei Tage, dass ihr irgendetwas fehlte, lange Zeit wusste sie nicht, was es war. Doch nun in dieser sternenklaren Nacht bei einem Glas Wein erkannte sie, was sie die ganze Zeit nicht wahrhaben wollte. Es war wegen Ethan. Er hatte etwas in ihr bewegt und sie hasste sich dafür. Sie hasste sich dafür, dass sie etwas für den Feind empfand. Sie hatte sich in einen Soldaten verliebt, wie konnte das nur passieren. Für sie waren Soldaten Monster, Bestien, seit... , eigentlich schon immer, doch besonders seit diesem einen Ereignis, als der Rebell blutend im Operationssaal von Cambria lag, doch zwei Soldaten sie daran hinderten, ihm das Leben zu retten. Sie hatte nie gesagt, auch nicht Ethan, dass es ihr Bruder war, der dort lag und elendig zu Grunde ging. Ihr zwei Jahre älterer und einziger Bruder war ebenfalls an der Universität eingeschrieben. Er studierte Wirtschaftswissenschaften. Ernesto war ein gerechtigkeitsliebender Mensch, für ihn kam, nachdem die Uni geschlossen wurde, gar nichts anderes in Frage als zu den Rebellen zu gehen. Es war der Auslöser um aus ihrer Abneigung gegenüber Soldaten tiefsten Hass zu entwickeln. Sie war sich darüber im Klarem, dass die meisten Soldaten gezwungen wurden, doch bei Ethan war es schlimmer, er entschied sich freiwillig für diese Art der Dienstleistung.

Aber sie fühlte sich glücklich, wenn er in ihrer Nähe war. Und außerdem hatte er sich nicht verändert? Irgendwie kaufte sie ihm den skrupellosen Söldner nicht mehr ab. Angelina erwischte sich dabei, wie sie die Monate zählte, wie lang sie keinen Freund mehr hatte. Es waren zu viele. Sie vermisste die Wärme, die Geborgenheit, die Leidenschaft. Sie brauchte jemanden mit dem sie über alles reden konnte, gerade nachdem was passiert war. Sie konnte ihre Alpträume nicht ewig in Arbeit ersticken, das war ihr klar, sie musste darüber reden. Und einen kleinen Fortschritt, so hoffte sie jedenfalls, hatte sie bei ihm schon erreicht, schließlich wollte er die Soldaten verschonen und nur Deidrannas Anlagen zerstören.

“Ich red mir doch sowieso alles schön, das hat doch keinen Zweck“, dachte sie resignierend. Sie kam zu dem Schluss, dass sie die Zeit abwarten müsse. Inzwischen war es noch kälter geworden, die feinen Härchen ihres Körper richteten sich auf, versuchten eine wärmende Decke um sie zu bilden. Die arulcanische Schönheit hatte eine Gänsehaut. Sie nahm die Flasche, trank den letzten Schluck aus und suchte sich ihren Weg in ihr warmes Bett. Der Alkohol begann zu wirken, ihre Augenlider wurden schwer. Bald schlief sie ein, in einen langen, ruhigen Schlaf.
Der offizielle Erzähler und Kritiker des "Kampf durch Arulco" Threads.

Qujo
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Beitrag von Qujo » 20 Mai 2002, 15:25

“Qujo, das ist CAT, einer unserer Scharfschützen, CAT, das ist Qujo, unser neuer Mitkämpfer.“
“Angenehm“ Ich reichte ihm die Hand, die er nach kurzem Zögern ergriff.
Irgend etwas an seinem Gesicht kam mir bekannt vor.
Dann wurde Lumpi wieder dienstlich. “Wie stehts mit dem Schiessunterricht?“
Bei dem Gedanken musste ich grinsen. “Zumindest gabs keine Toten.“ bemerkte ich trocken “einige können ganz gut mit der Waffe umgehen, anderen musste ich zuerst erklähren an welchem Ende die Kugeln rauskommen.“ ob dieser Übertribung musten wir alle grinsen. “kans mir vorstellen. Qujo, könntest du CAT hier auf den neuesten Stand bringen, dann kann er dich nachher beim Schiesstraining unterstützen.“ “kein Problem.“
Wir gingen hinaus.
Wo kann man sich am besten über eine geschlagene Schlacht unterhalten? Richtig!

Fünf Minuten später sassen wir gemütlich in der Kneipe bei einem Bier.
“Igitt, was ist das?“ “Bier, jedenfals steht das auf der Etikette, daran musst du dich wohl oder übel gewöhnen. So, jetzt erzähl mal!“
Den Verlauf des Gefechts streifte ich nur kurz, das war weniger relevant. Die Sachen danach waren wichtiger. Nach einer viertel Stunde war ich fertig. CAT war ein guter Zuhörer und stellte relevante Fragen.
“So, jetzt erzähl mal was über dich!“ vorderte er mich bein zweiten “Bier“ auf.
Seufzend begann ich.
“du warst beim SAS?“ “JA!“ da ich gerade die Flasche angestellt hatte, bemerkte ich die Veränderung seines Gesichtsausdrucks nicht.
“War ne gute Zeit,“ bemerkte ich nach einem tiefen Zug “Haben ein paar IRA-Zellen hochgehen lassen, drüben in Belfast.“ CATs Gesichtsausdruck verdüsterte sich. Plötzlich fielen mir die Schuppen von den Augen. “Shanon!!“ beinahe hätte ich die Bierflasche fallen gelassen. Wie konnte ich das übersehen, CAT Shanon einer der besten, wenn nicht gar DER beste IRA-Scharfschütze. Alles was “five“ über ihn weis, sind Berichte von Informanten, die zweifellos zum grösten Teil stimmen, aber nicht beweisbar sind. Der SAS ist schon seid Jahren hinter ihm her.Skrupellos, geduldig, und absolut kalt. So wird er beschrieben.
Was machst du Schwein hier?
Als ich den SAS vor beinahe einem Jahr verlies, hoffte ich niemehr mit diesen irischen Psychopaten in Kontakt zu kommen.
Alles kam wieder hoch Die billigen Mitwohnungen in Belfast, Die Tapeten und Möbel von Blutspritzern übersäht, Hirn, das an den vor Schmutz blinden Kellerfenstern klebte. Der Geruch nach Schweis, Schwefel, Nitratdünger und Pulver.
London, der misslungene Anschlag, die PIRA-Kämpfer, die sich hinter Geiseln versteckt auf den Fluchtbus zuschoben. Standbilder, aufgenommen durch das Visier meiner MP, die junge Frau, vielleicht gerade mal 18, der Maskierte, der sie als Schutzschild vor sich hielt. Die entsicherte Handgranate in der Linken, direkt vor ihrem Kopf, die Pistole in der Rechten, die Befehle des Einsatzleiters “Nicht eingreiffen, auf keinen Fall feuern!“
Wieder der Maskierte wie zum Hohn fuchtelte er mit der Waffe herum, die völlig verängstigte Geisel, die Stimme im Headset “Murphy, Andrews, zurückziehen! In Deckung verdammt!!“ dann wie in Zeitlupe, die Waffe des Maskierten hebt sich, der Kanall, wie weit entfernter Donner, das Mündungsfeuer, ich drehe den Kopf, “Neiiin!“ meine Stimme, wie von weit her, Mikel, den Kopf in den Nacken gelegt, eine Blutfontähne aus seiner Stirne. Wieder der Maskierte, sein Kopf im Visier, den Zeigefinger um den Abzug, noch drei Pfund trennen mich von der Rache, die Stimme im Headset “Zurückziehen! Verdammt Andrews, Nicht feuern! Waffe sichern verdammt!!“
Die Erinnerungen verblasten, die Realität hatte mich wieder, ich fühlte Trähnen in den Augen und Wut, die in mir aufquoll. “Du mieses IRA-Schwein!“ Ohne es zu merken war ich aufgestanden. CATs Augen waren nur noch schmale Schlitze, er war bereit sich zu verteidigen, und ich war bereit anzugreifen.“komm wieder runter Qujo!“ beschwichtigte er mich mit eiskalter Stimme. Ich fühlte, wie ich die Kontrolle verlohr. Mit einem Schrei, der an das Brüllen eines Bären erinnerte, stürzte ich mich auf ihn, warf mich mit ihm zu Boden. Wir kamen fast gleichzeitig wieder hoch, ein Fasustschlag in den Magen lies ihn keuchend zurücktaumeln, ich holte zum nächsten Schlag aus, ein Kinhaken schleuderte mich zurück, warf mich auf die Knie, ganz automatisch fuhr meine Hand an den Holster. Drei Schüsse peitschten duch das Lokal, alles erstarrte, 20 Augenpare richteten sich zur Tür. Lumpi, Tiger und der Riese, Ypsilon standen dort, wie aus dem Nichts aufgetaucht. Tigers AK zeigte auf mich, von der Decke rieselte Putz.
Mit schwerden Schritten kam Ypsilon zu mir rüber, drehte mir den Arm auf den Rücken und zog mir die Pistole aus dem Holster. Lumpi verfuhr mit CAT genau so.
Vor meinen Augen begann die Szene zu verschwimmen, hätte mich Ypsilon nicht fest im Griff gehabt, wäre ich wohl gestürzt.
I rather be a hammer than a nail.

CAT Shannon
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Beitrag von CAT Shannon » 20 Mai 2002, 17:09

Verflucht, was sollte denn das auf einmal? Ich war viel zu überrascht um auf Quios Angriff vernünftig reagieren zu können. Sein Schlag in den Magen hatte mich mehr mitgenommen als ich mir anmerken ließ, aber mit einer gewissen Befriedigung konnte ich sehen, daß seine Lippe von meinem Schlag aufgesprungen war und leicht blutete. Gut, ich hatte wohl doch nicht alles aus der Nahkampfausbildung vergessen. Dann bellten drei Schüsse. Gerade noch rechtzeitig, denn als ich sah, daß Quio zu seinem Holster griff, fiel auch meine Hand wie von selbst auf den Griff meines Colts. Sekundenbruchteile später hätte nur noch einer von uns gelebt, da war ich mir sicher. Nicht so sicher war ich mir darüber, wer der Überlebende gewesen wäre.
"Was sollte das?" wollte Lumpi von mir wissen, während er mir den rechten Arm auf dem Rücken festhielt.
"Woher zum Teufel soll ich das wissen?" fuhr ich ihn an. "Der brüllte irgendwas von wegen IRA-Schwein und sprang mich sofort an. Und dann will er mich abknallen! Was glaubt der eigentlich, wer er ist?"
Ich fand seine Reaktion wirklich unerklärlich. Gut, er war beim SAS gewesen und ich war Mitglied der IRA. Na und, wo war das Problem? In gewisser Weise waren wir beide Profis, jeder auf seiner Seite. Sicher, ich hatte mich darüber geärgert, als er seine Erfolge gegen meine Leute in Belfast geschildert hatte, aber auf die Art, wie sich ein Sportfan über die Niederlage seiner Mannschaft ärgert. Ich hatte nichts gegen die Engländer an sich. Sie hatten bloß nichts in den Sechs Grafschaften Nordirlands zu suchen. Der Kampf um Nordirland war, in meinen Augen, eine rein geschäftliche Sache. Diese Ansicht hatten sogar ehemalige SAS-Soldaten, zum Beispiel Sheila Sterling, vertreten, die ich als Söldner kennengelernt hatte. Am wichtigsten war aber, daß Quio und ich im Moment auf der gleichen Seite standen. Ich hatte gedacht, er wäre wenigstens so professionell, seine persönlichen Gefühle zurückzustellen bis unser Job hier in Arulco erledigt war.
"Halt mir den Kerl bloß vom Hals, sonst passiert noch ein Unglück" knurrte ich, wand mich aus Lumpis Griff und knallte die Kneipentür hinter mir zu. Verdammt!
Life is a sequence of missed opportunities.

Ypsilon83
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Beitrag von Ypsilon83 » 21 Mai 2002, 20:21

Ypsilon stiess Lumpi an, nachdem CAT und Qujo weggegangen waren.
"Komm, wir gehn auch nochmal an die Luft. Frische Luft und vielleicht ein Bier tun immer gut."
Sie gingen gemütlich in Richtung der Bar, sprachen hier und da ein paar Worte mit den Leuten und trafen schliesslich Tiger, der auch noch etwas trinken wollte.
Als die Drei sich der Bar näherten, kam ihnen schon jemand aus der Bar entgegen.
"Soldleute Ärger miteinander, in Bar. Schnell was tun!"
Sie stürmten in die Bar und sahen, wie Qujo und CAT aufeinander einschlugen. Qujo griff gerade an sein Holster.
"Tiger, AK!" zischte Ypsilon.
Tiger reagierte sofort und schoss eine Salve in die Decke, was ein sofortiges Ende der Handlung nach sich zog. Ypsilon und Lumpi sprangen darauf vor, zogen beide Streithähne auseinander und entwaffneten sie. Qujo sackte in sich zusammen, so dass Ypsilon einige Mühe hatte ihn zu halten, bis er ihn ordentlich festhalten konnte. CAT sprach kurz mit Lumpi, dann verliess er die Bar. Ypsilon nahm Qujo auf die Schulter und trug ihn zum Hauptquartier.
"Das muss jetzt nicht jeder mitbekommen, das gibt erstmal Ärger."
Ypsilon setzte Qujo auf einen Stuhl und liess sich von Tiger einen Eimer mit Eiswasser bringen. Dieser verfehlte seine erfrischende Wirkung nicht im Geringsten.
"Hol gleich noch einen Eimer Tiger, vielleicht müssen wir den Hitzkopf noch etwas abkühlen."
Lumpi hatte sich vor Qujo aufgebaut.
"Kannst du mir mal verraten, was zum Teufel das sollte?"
Qujo kam zu sich und wollte aufspringen. Ypsilon stand jedoch hinter ihm und drückte ihn mit seinem Arm auf der Schulter wieder auf den Stuhl zurück.
"Sitzen bleiben und antworten, sonst zeig ich dir mal, wie eine Schlägerrei aussieht!"
Qujos Zähne klapperten, ob vor Aufregung oder wegen des Eiswassers, sie klapperten. Langsam öffnete er seinen Mund, um zu antworten.
Tiger brachte den nächsten Eimer und stellte ihn neben Ypsilon.
Kassenwart und Co-Leader im KdA
MITGLIED DES SÖLDNERTEAMS IM KAMPF DURCH ARULCO
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Qujo
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Grum, Haubtquartier der Söldner

Beitrag von Qujo » 21 Mai 2002, 21:06

“Ok, jetzt da wir wieder klar im Kopf sind, hättest du vielleicht die Güte uns mitzuteilen, was das da eben sollte?“
Ich war alles andere als “klar im Kopf“ hatte aber keine Lust das denen mitzuteilen.
An die Dinge, die nach dem ich diesem Shanon von mir erzählt habe, passiert sind, konnte ich mich nur Vage erinnern, es war wie das Erwachen aus einem Alptraum.
“Ich, ich hatte die Kontrolle verlohren, ich...“
“achnein, gut das du das so offen zugibst, wären wir nie draufgekommen...“
“das reicht, Y! Mit Sarkasmus kommen wir hier nicht weiter.“ Das musste Lumpi sein, genau konnte ich das nicht sagen, denn ich hatte seit der Dusche darauf verzichtet die Augen zu öffenen.
“Also Qujo, wiso hast du die Kontolle verlohren?“
Seufzend öfnete ich die Augen und sah mich um. Lumpi, Ypsilon und Tiger standen um mich herum, wenigstens war dieser Ire nicht da. Sie sahen nicht besonders amüsiert aus, was mich eigentlich nicht sonderlich überraschte.
Stockend, und nur wenig zusammenhängend erzählte ich von dem PIRA Anschlag in London.
“Könnt ihr euch vorstellen,“ ich hatte Mühe meine stimme unter Kontrolle zu halten “Könnt ihr euch vorstellen, wie es war es seiner Frau zu erklähren? Wir..wir liesen den Hausmeister in Hereford einen Stromausfall inszenieren, damit...damit sie es nicht aus dem Fernsehen erfahren musste.“
Die Gesichter der drei Söldner blieben unbewegt, ich konnte nicht sagen, was sie dachten, das beunruigte mich.
Schliesslich brach Lumpi das Schweigen.
“Ok, wir machen später weiter, Y sorg dafür das er sich irgendwo ausschlaffen kann.“
I rather be a hammer than a nail.

derLumpi
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Beitrag von derLumpi » 22 Mai 2002, 17:21

Qujo und CAT verschwanden aus der Tür.
Ich hing meinen Gedanken nach.
Robin.
Was würden sie mit ihm machen, wenn es "unser" Robin wäre?
Vielleicht war es auch eine Falle.
Was sollten wir davon halten?

"Komm, wir gehn auch nochmal an die Luft. Frische Luft und vielleicht ein Bier tun immer gut."
Y riß mich aus meinen Gedanken.
Wir liefen der örtlichen Kneipe entgegen.
In jeder Stadt gab es eine, außer in Chitzena.
Die Betreiber waren die Santos Brüder.
Sie wußten über ales Bescheid, was im Land vorging, allerdings waren sie nicht gewillt es jedem preiszugeben.

Wir sprachen unterwegs mit einigen Milizionären, die wir aufgestellt hatten, um wenigstens ein Minimum an Verteidigungskraft zu gewährleisten.
Sie hätten nicht wirklich eine Chance, waren sie kaum ausgebildet und dürftig bewaffnet aber se würden uns eine kleine Vorwarnzeit geben, in der wir reagieren konnten.
Grotesk.

Tiger, der vom Strand heraufgelaufen kam, schloss sich uns an.
Die Kneipe war nicht mehr weit, als uns ein Mann aus der Kneipe stürzte und schnurstracks auf uns zu rannte.
"Soldleute Ärger miteinander, in Bar. Schnell was tun!"
Ärger?
War mein erster Gedanke, als ich Tiger und Y hinterher rannte.
"Tiger, AK!" zischte Ypsilon, als ich hinter den beiden dir Tür erreichte.

Sofort herrschte Stille in der Kneipe.
Y sprang auf Qujo zu, während ich CATs rechten Arm auf den Rücken drehte und festhielt.
"Was sollte das?"
"Woher zum Teufel soll ich das wissen?"
"Halt mir den Kerl bloß vom Hals, sonst passiert noch ein Unglück" knurrte CAT.
Er entwand sich meinem Griff, ich lies ihn gewähren.
Offenbar hatte er sich wieder unter Kontrolle.
Ein ausführliches Gespräch wäre aber notwendig.

Qujo war in der Zwischenzeit zusammengebrochen.
Y trug ihn über der Schulter zurück zum HQ, wo Qujo erstmal wieder zu bewußtsein gebracht werden mußte.
Nach einigen Minuten und einem Eimer mit laltem Wasser, knnten wir uns ein Bild der Auseinandersetzung machen.
.

derLumpi
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Beitrag von derLumpi » 24 Mai 2002, 10:37

Der Konflikt zwischen Qujo und CAT barg einige Risiken.
Vorerst sollten sie nicht mehr als nötig zusammenarbeiten.
Das würden sie so schnell auch nicht. CAT würde bald wie auch die anderen Scharfschützen losziehen und die Patroullien der Armee dezimieren.
Qujo hingegen würde entweder bei den Aufklärerteams in Alma dabei sein oder bei Ys kleinen Störaktion.

Mir kam das Gespräch mit CAT wieder in den Sinn.
Rob.
Wir mußten unbedingt wissen ob es unser Rob ist.
Falls er es wäre, müßten wir alles daran setzen ihn zu befreien.
In Gefangenschaft zu geraten ist kein Zuckerschlecken bei der brutalen Armee in Arulco.
Erinnerungen an Tixa stiegen in mir hoch.
Der Geruch verbrannten Fleisches, der Geruch von Angst, Angst in diesem Loch zu sterben.

Die Gedanken an Rob im Hinterkopf verlies ich das Hauptquartier, um CAT zu suchen.
Ich mußte wissen, woher die Informtion stammte und wie sicher das ganze war.
.

Phoenix 576
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Beitrag von Phoenix 576 » 24 Mai 2002, 17:47

Ausatmen, einatmen...
Ein Blick auf die Uhr, 1703, dann ein Blick nach hinten, nichts. Sorgfältig studieren die Augen die Umgebung. Nichts. Ein Schritt nach vorne, ein weiterer. Sorgfältig vermeiden die Füße Äste und Blätter auf dem feuchten Boden. Die Hand schiebt einen herabhängenden, mit kleinen grünen Blättern belaubten, Zweig zur Seite, der Körper biegt sich nach vorne und huscht geduckt zwei Schritte nach vorne. Die Hand lässt den Zweig vorsichtig wieder los, fast keine Bewegung, fast kein Geräusch...
Ich bin noch immer gut, ich hatte es nie verlernt. Ein befriedigendes Gefühl. Tief durchatmen, langsam bewegt sich der Körper, noch einen Schritt. Und endlich am Ziel. Eine wunderbare Scharfschützenposition. Ein Fels hier im Wald, mit Moos, Flechten und Farnen dicht bewachsen, die Vegetation dämpft die Schritte. Ich lege mich in Zeitlupe hin, spüre die frische Feuchte des Mooses, es ist weich, federnd, ich rieche den würzigen Duft der Kräuter, fast betäubend. Um mich herum nur Stille. Das Sturmgewehr liegt neben mir, ein glänzendes schwarzes Objekt, so unpassend in dieser Idylle, und doch stört es eigentlich nicht. Keine Geräusche, ich sehe mich um, suche unseren ramponierten Jeep. Die Augen finden ihn, halb versteckt hinter einigen Büschen, aber immer noch gut einsehbar von meiner Position. Ich schätze die Entfernung zum Fahrzeug, schätzungsweise 200 Meter. Eine Leichtigkeit. Tief durchatmen, die Situation kommt mir so bekannt vor. Vor allem der Duft in der Luft, die Blumen, die Pflanzen, die Bäume, die feuchte Erde. Er ist irgendwie unbeschreiblich, mit den Worten aller Sprachen doch nur bruchstückhaft beschreibbar. Wie kann man einen Geruch beschrieben der aus Tausend verschiednen Sachen besteht. Die verfaulenden Blätter, einige Blumen, einige Früchte. Unmöglich.
Es erinnerte mich an eine Mission in Frankreich, Normandie. Irgend ein hoher Politiker der französischen Regierung, ein Gegner der Globalisierung, ein Gegner Amerikas, und vor allem ein Gegner der Aufrüstung. Er wetterte in allen Zeitungen und Nachrichtensendungen über die Atomexperimente seiner Regierung und die Waffenlieferungen an andere Staaten. Sein derzeitiges Hauptziel war es, die Mirage-Lieferungen an einige afrikanische Staaten zu beenden. Unsere Regierung konnte und wollte das natürlich nicht tolerieren, da diese Staaten proamerikaisch waren, so bekam ich meinen Auftrag. Eine Frist von drei Wochen, ein Bündel Geld und zwei Adressen. Ich flog mit meinem Diplomatenpass unter falschem Namen, den ich noch immer besitze, nach Frankreich, suchte die beiden Adressen, die Arbeitsstelle sowie die Villa des Politikers, und versteckte mich in einem Wald zweihundert Meter östlich des Landsitzes.
Seine Wohnung war abgelegen, zwei Leibwächter die im Erdgeschoss Wiederholungen von Glückssendungen anschauten, während sich der Hausherr oben seine junge Freundin vernaschte. Ich lag seit drei Nächten im Wald, es war der gleiche Geruch wie jetzt hier in diesem Wald. Dieser unbeschreibliche Duft, ich fand keine Wörter dafür, nur Erinnerungen.
In der dritten Nacht, es war um 0200, der Politiker hatte sich gerade mit seiner Freundin vergnügt, und stand nun mit ihr auf dem weiten Balkon um eine Zigarette zu rauchen. Ein allabendliches Ritual, nur stand diesmal seine Freundin neben ihm. Das war ausgezeichnet, denn sie war ein sekundäres Missionsziel, nicht unbedingt erforderlich aber ihr Tod war wünschenswert...
Ein leichtes Rascheln ließ mich aufhorchen, es wurde Zeit, der Jeep würde jeden Moment eintreffen. Die Gedanken verschwanden so schnell wie sie gekommen waren, es war nicht die Mission oder der Politiker, oder seine abartigen Sexualpraktiken die ich in Erinnerung behalten hatte, es war der Duft gewesen. Unbeschreiblich...
Ein Blick auf die Uhr, 1705. Sie ließen sich ja echt Zeit, schlau von ihnen, aber sie zögerten ihren Tod nur um Minuten heraus, denn sterben, das würden sie alle...

so long...

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Papa Tango 3-1 / in Warteposition außerhalb Cambrias

Beitrag von KdA-Erzähler » 25 Mai 2002, 01:55

„Ach was, Sarge. Die Jungs sind gut. Der Major weiß was er macht!“
Gefreiter George Hicks stand mit offenem Reißverschluss am Straßenrand, leerte seine Blase in nähere Umgebung und verkündete anbei was er über die verspätete Meldung von Papa Tango 3-2 hielt. Geräuschvoll und mit einem stolzem, zufriedenen Ausdruck auf dem Gesicht ließ er noch eine anale Äußerung folgen, sozusagen um seine Meinung zu unterstreichen, die Gefreiter Salvatore José das Gesicht verziehen ließ.
„Oh Mann, frisst du tote Russen?“ kommentierte er den Geruch den die nähere Atmosphäre anzunehmen begann und erhob sich von seinem nahen Sitzplatz, einer Steinplatte die wundersameweiße nicht überwuchert war, zum Jeep an seiner linken.
Wieder grinste Gefreiter Hicks .Er hatte seine Mütze leicht in die Höhe geschoben und sein dichtes, schwarzes Haar quellte ihm in die Stirn.
„Wir haben Order noch 24 Stunden zu warten bis Papa Tango 3-2 sich bei uns meldet. Bei gegeben Fall durch gegnerische Stör-, Abhör-, oder sonstigen funkgefährdenden Situationen ist Funkstille zu wahren und die gegebene Position zu halten bis entweder Papa Tango 3-2 Meldung gibt oder die angegebene Position erreicht. Sollte keine der beiden Situationen eintreten so muss nach 24 Stunden die Position geräumt werden.“
Lakonisch betete der Leutnant die Dienstorder für diesen Einsatz runter. Eskorte für einen Scharfschützentrupp. Sein schwarzer Schnauzer war zur Nase hochgezogen und die verkniffenen Augen spähten die nahe Umgebung ab, seine rechte Hand formte ein Dach über seinen Augenbrauen um sich das Sehen zu erleichtern.
„ Diese Nachricht zerstört sich selbst in drei Sekunden.“ Witzelte George, was Sergeant Cardoso mit seinem markanten, harten Lachen honorierte. „ Der Sarge“, wie sie ihn alle nannten. Ein bulliger Mann mit kurzgeschorenem, grauem Militärschnitt, dem man ansah das er zwanzig Jahre lang Sieger der Ringkampfmeisterschaften in Arulco gewesen war.
„Und was macht Briggtown dahinten so lang?“, fragte der langgliedrige Mickelle. Schlaksig lehnte er an der tarnfarbenen Motorhaube des zweiten Jeeps und zog genüsslich an seiner selbstgedrehten Zigarette. Auf den folgenden kritischen Blick des bulldoggengesichtigen Sarge hob er nur entschuldigend die Schultern. Lässig stieß er sich vom Kühlergrill ab und ließ das M-4, Kaliber 5,56 Millimeter, 17 Schuss im Magazin, Schulterstütze ausgezogen... locker in die Hand fallen, den Arm durchgestreckt, die Handfläche am Körper nach oben zeigend. Mit einem Ruck riss er das Magazin aus der Waffe und überprüfte die Anzahl der Geschosse auf ihre Vollständigkeit. Ein Grunzen begleitete die negative Feststellung auf ungenügend.
Ha, dachte Gefreiter Mickelle; das kenn ich doch.
Er begann in seiner Tasche zu wühlen und einzelne Patronen in sein halbleeres Magazin laden.
Währendessen durchforschte Gefreiter Johnson den Kofferraum des ersten Jeeps nach Ersatzmaterial. Zu dem Hintergrund des klackenden Magazins und dem zippenden Reißverschlusses richtete sich der Sarge nach hinten um, legte eine Hand auf das Lenkrand, nahm seine Zigarre zwischen die Lippen, schob seinen Helm ein bisschen in die Höhe und schnauzte in Richtung des halb im Wagen verborgenen Gefreiten,“ Johnson, lassen sie das! Das Funkgerät funktioniert einwandfrei! Wir halten Funkstille, Mann, das ist es normal wenn nichts aus der Muschel kommt!“
Langsam bog sich der Kopf des Gefreiten Maik Johnson aus dem Stauraum, die Augenbrauen nach oben gezogen, einen unschuldigen Blick auf seinen Vorgesetzten werfen. Der Mann hatte ihn sechs Monate gedrillt und obwohl es nicht leicht gewesen war hatte dieser gute Soldat ihn auch zu einem guten Soldat gemacht.
„Sir, ich weiß das es der Zerhacker ist. Wir haben hier sicher noch ein Ersatzmodul, das sind fünf Minuten, Sir“, wies er ihn auf seinen Verdacht hin.
„Junge, was soll mit dem Zerhacker nicht stimmen? Hm? Komm, sag’s mir.“
Die einzigste Antwort war ein lautes Rumpeln vom hinteren Teil des Jeeps als Gefreiter Johnson die Suche wieder aufnahm. Sie standen zwar parallel geparkt, blickten aber jeweils in die entgegengesetzte Richtung. Der vordere, der Straße nähere Jeep in Richtung Osten, die Richtung in die der Scharfschützentrupp und vor einer halben Stunde auch das Empfangskommando verschwunden waren. Der zweite Jeep blickte Richtung Westen, auf ein Stück ansteigendes Gelände, mit dem Sarge hinter dem Lenker und den Leutnant auf der Rückbank.
Dieser begann sich langsam auch Gedanken zu machen. Sie hatten Funkstille zu halten und zwei Mann vom Trupp hatten sich in Richtung Cambria aufgemacht um das eigentliche Einsatzteam schon früher in Empfang zu nehmen und etwas Begleitschutz zu liefern falls sie entdeckt worden waren. Aber ohne Funk war das nur halb so schön. Wer wusste ob der nächste Schatten im Busch nicht ein Freund sei oder ein Feind?
„Wer weiß denn schon das wir hier sind, eh?“ bläffte Gefreiter Hicks in Richtung des Sergeants. Gemächlich schulterte er seine Sig Sauer, Kaliber 5,56 Millimeter, 30 Schuss im Magazin, Schulterstütze nach vorne geklappt... und schlenderte zu seinem im Kofferraum wühlenden Kamerad.
Ja, dachte Leutnant Ernesto Sandoval, wer weiß schon das wir hier sind. „Ach, und José, weißt du eigentlich schon warum der Sarge...“, führte Mickelle wieder mal eine seiner Satiren seines Vorgesetzten an. Er hatte sein Magazin wieder gefüllt und seine Waffe ordentlich umgehängt. Zu seinem eigenem Witz lachend ging er auch zum Pool des neusten Ereignisses, dem Kofferraum. Anscheinend war das Objekt der Begierde gefunden worden. Mit einem zufriedenem Grinsen, eine Platine in der Hand haltend, die andere geschlossen um seine HK53, Kaliber 5,56 Millimeter, 29 Schuss im Magazin, eingezogene Schulterstütze... mit dem Ellenbogen den Kofferraum schließend, hüpfte Gefreiter Johnson vor Freude beinahe zum Jeep des Sarge. „Hier“ strahlte Johnson, „und das wird jetzt ausgetauscht... Sir“, und kletterte auf den Beifahrersitz, verstaute seine Primärwaffe und war bald schon eifrig am Funkgerät um seine erlernten Elektronikkenntnise zu demonstrieren.
Nur José hörte ihnen nicht zu.
Er stand am Jeep, neben der Straße.
Und lauschte.
Gefreiter Hicks stellte sich neben ihn.
Und lauschte auch.
Und sie hörten es beide.
Das entfernte Brummen eines Jeeps.
„Leutnant, da tut sich was,“ rief Hicks.
Und dann hörten es alle.
Und dann hörten alle die Schüsse. Scheiß auf die Funkstille, ging es dem Sarge durch den Kopf. Er riss den Hörer vom Funkgerät und... nichts. Kein statisches Rauschen, keine Feindmeldung, nichts. Dann fiel sein Blick auf Johnson, der ihn entschuldigend ansah und die Schultern zuckte. „Ich beeil mich,“ war seine Entschuldigung und bückte sich wieder nach unten, zum Platinenaustauschschacht am Gerät. Sergeant Cardoso war nah dran ihm eine ins Genick zu verpassen.
Und dann schlitterte ein Jeep um die Kurve.
Alles erstarrte. Für Sekunden war das einzigste Bewegte in der Szene der Staub. Und dann trat der Fahrer des dritten Jeeps diabolisch das Gaspedal durch und verschwand wieder.
Dann ging alles schneller, viel schneller. Der Sarge drehte den Zündschlüssel herum, der Leutnant ließ sich auf seinen Sitz plumpsen und Gefreiter Mickelle sprang noch schnell auf den letzten freien Platz. Der Sarge gab Gas, riss den Wagen auf der Straße um 180 Grad herum und fegte dem unbekannten Jeep nach.
José und Hicks sattelten gleichzeitig im zweiten Jeep auf, wendeten eher ungeschickt und machten auf sich auf den Weg das Empfangskommando zu holen.

Sie konnten nicht wissen was sie und ihre Kameraden erwarten würden...
Der offizielle Erzähler und Kritiker des "Kampf durch Arulco" Threads.

derLumpi
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Grumm, später Abend

Beitrag von derLumpi » 27 Mai 2002, 10:34

Ich fand CAT bei den Vorbereitungen für seine nächste Mission.
Wir unterhielten uns über Rob und woher CAT diese Information hatte.
Im Gegenzug erzählte ich CAT wer Rob war.
Wir kamen überein, die Sache vorerst für uns zu behalten.
Zum Abschluss versicherte mir CAT noch, dass es mit Qujo keine Probleme geben würde, sofern er ihn nicht provozieren würde.


nächster Morgen

Die Nacht über hatte über hatte ich Papiere und Notizen gewälzt.
Waffenbestände, Munitionsvorräte, Verteidigungsaufzeichnungen, etc.
Waffen hatte wir genug, auch waren genug Leute vorhanden, die gewillt waren sie zu benutzen um Grumm vor der Armee zu verteidigen.
Nur die Munitionsvorräte machten mir Sorgen.
Wir konnten pro Waffe maximal zwei Magazine ausgeben, dann würde die Munition für die Verteidigung bei einem Angriff kaum ausreichen.

Von draußen drangen bereits die ersten Schüsse vom improvisierten Schießplatz herein.
Ich entschied mich die Papiere bei Seite zu legen und mir die Rekruten einmal näher anzusehen.

Als ich den Schießplatz sah, war ich zu erst schockiert.
An jeder Station stand eine riesige Traube Menschen, die zu sah, wie auf die Zielscheiben geschossen wurde.
Auch wenn wir improvisierten, dass die Schaulustigen so dicht an den Schießständen standen gefiel mir gar nicht.
Seal, der am Schießstand für Sturmgewehre stand winkte mich zu sich.
er wolte gerade etwas sagen, als ich ihm auch schn das Wort Abschnitt:
"Hör mal, die Leute müßen doch nicht so dicht an den Schießständen stehen.
Wir sollten wenigstens ein Minimum an Sicherheit gewähren!"
.

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Beitrag von SEAL » 28 Mai 2002, 15:43

am Morgen:

Der Morgen graute, ich war fit und ausgschlafen. Zwar hatte ich gestern noch die Streiterei zwischen Cat und Qujo mitbekommen, doch das war wohl etwas Privates und interessierte mich nicht brennend. Jetzt kam es auf heute an, und zwar auf den Drill der Milizen. Der Blick auf meine Breitling, welche noch aus meiner Zeit bei der Navy stammte, bestätigte mir, das ich voll im Soll lag: 5:30 Uhr, Zeit für den Morgenappell. Noch etwas schlaftrunken versammelten sich die Milizen auf dem Marktplatz, der zum Exerziertplatz umfunktioniert worden war. Ypsilon als Fitnessguru und Ausbilder war ebenfalls erschienen. Ich gab das Tempo vor, wie in alten Zeiten, Y neben mir. wärend wir uns kurz und knapp über die Aufteilung des Trainings einigten. 20 wurden zum Wache schieben an den verschiedensten Orten eingeteilt, wie zum Beispiel dem Hauptquartier.
30 wurden unter Kampfsaus Führung mit der Wiederherrichtung der Verteidigungsanlagen und der Schädenbeseitung betraut. Die restlichen Milizen wurden zu gleichen Teile an Y, DocSchuh, Graf Tiger, Qujo und mich verteilt. Es war egal, wo sie zu erst hingingen, da eh im Laufe der Zeit gewechselt werden würde...
Ich ging mit meiner Truppe zum Schießstand.
"Wer von euch hat den bereits erfahrung mit Schußwaffen jedweder Art?"
Betretendes Schweigen. Schließlich trat einer hervor...ich war früher mal Jäger, aber das ist schon lange her....mindestens schon 10 Jahre...nunja, seit sie halt die Macht ergriff..."
Das konnte ja heiter werden...nun gut, erstmal die wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen...
"Ok,erst einmal einige Regeln! Das ist jetzt vielleicht langweilig, aber sehr wichtig!!" brüllte ich über den Platz.
1.Regel: Behandelt jede Waffe so, als ob sie geladen und entsichert wäre!
Richtet sie niemals auf eure Kameraden! Verstanden?!"
"Jawohl!" scholl es mir mehrstimmig aus vielen Kehlen entgegen.
"Gut! Das Hölzerne hier, ist der Kolben! Den müßt ihr immer fest an eure Schulter pressen, um den Rückstoß abzufangen...durch das Zielfernrohr seht ihr, wohin ihr schießt. die Kugel trifft genau das, worauf desdas kleine Kreuz im Moment der Abdrückens ruht...! Ok, jetzt nimmt sich jeder eine Waffe, prüft diese, und geht an eine Schießbox. Dort findet ihr jeweils 1 Magazin zum üben. denkt dran, immer langsam schießen, und die Waffen alle auf Einzelfeuer stellen!! Los gehts."
Kaum hatte ich geendet, als auch schon das totale Chaos ausbrach, und jeder sich irgendeine Waffe griff, und anfing damit wild in der Gegend rumzufuchteln.
Zwei stritten sich gar um eine AKSU, und rissen heftig an der Waffe herum, also das Unglück geschah, und sich ein Schuß löste..
*Peng!*
Ein Schrei erschütterte den Trupp und alle liessen ihre Waffen fallen. Nuno lag schreiend am Boden und hielt sich seinen linken Schuh, durch den Blut quoll. Schnell bildete sich eine größere Traube um den am Boden liegenden,. ohne das ihm jedoch einer wirklich half. Provisorisch band ich das Bein ab, als ich Lumpi erspähte. Ich eilte zu ihm, doch bevor ich mein Anliegen aussprechen konnte, machte er mir bereits Vorwürfe wegen mangelnder Sicherheit.
"Dafür ist es etwas spät" knurrte ich gereizt. "Ein Milizensoldat hat eine Kugel in den Fuß bekommen, blutet recht stark, solltest du dir ansehen...."
"Ok, Bring ihn ins Lazarett."
"Carlos, Lolo, ihr zwei tragt Nuno ins Lazarett, folgt einfach Lumpi. Der Rest macht hier weiter, aber einer nachdem anderen, an nur noch einem Schießstand, und in Reihe aufstellen! Sofort!!!!!" schnauzte ich sie sauer an. Nun kam wieder Leben in die erstarrte Masse...
KDA, der beste Thread der Welt
die coolste Seite im Netz: http://www.frozenboard.de

Exegi monumentum aere perennius.

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Beitrag von derLumpi » 28 Mai 2002, 16:20

Nachdem ich Seal auf die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen angesprochen hatte, zeigte er mir warum es gier so einen "Trubel" gab.
Ein Rekrut hatte sich in den Fuß geschossen und der Rest stand um den Verletzten und jeder gab guten Ratschlag, was denn nun zu tun sei.
Die zwei von Seal bestimmten Rekruten halfen dem Dritten auf und stüzten ihn mit jeweis einer Schulter.
Wir steuerten direkt das Lazarett an.

Das Lazarett war genauer gesagt eine Plane, die von 4 Holpfählen gestützt, direkt neben unserem HQ aufgestellt worden war.
Das Lazarett der Armee hatten wir gleich zu Anfang unseres Angriffes eher zufällig zerstört, denn es befand sich in unmittelbarer Nähe der Gebäude, die Y in gesprengt hatte.

Wir legten den Verletzten auf eine Bahre.
Einer von Doc's 'Leuten' war ehemaliger Medizin Student an der Uni in Cambria, bevor sie geschlossen wurde.
Er sollte hier in Grumm die medizinische Grundversorgung gewährleisten.
Wir sahen uns die Wunde an und kamen zum selben Ergebnis.
Die Kugel war einige Zentimeter vor dem Knöchel durch den Mittelfußknochen gegangen.
Insofern hatte er noch Glück gehabt, wäre der Knöchel betroffen gewesen, wäre der Fuß wohl steif geblieben.
"Mach einen Verband.
Zur weiteren Behandlung muß er nach Cambria.
Der Fuß muß 'durchleuchtet' weden, falls es die Kugel Spliter mit abgerissen hat, muß er auch noch operiert werden."
"Soll ich den Hubschrauber anfordern?"
"Nein, nicht nötig.
Darum kann ich mich kümmern." winkte ich ab
.

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Beitrag von mattscho » 28 Mai 2002, 18:02

nachts in Wien

Nacht, dunkle Nacht, so kalt, so schwarz, so düster, Tarnkappe der Shinobi.
Langsam schlich ich mich vorwärts, nicht zu erkennen, die Augen bestens auf die Dunkelheit eingerichtet, kein Laut von sich gebend, aber jede Bewegung hörend. Ich war in meinem Element. T-8 Minuten.

Ich kam am Hauptverwaltungsgebäude vorbei, ein großer, hässlicher Plattenbau, der im faden Mondschein aussah wie ein Monster und sich über fast hundert Meter erstreckte. Drei Eingänge hatte das Gebäude, über dem Mittleren hing ein trostloses Schild, dass den Namen der Firma verriet. Von hier waren es noch dreihundert Meter bis zum Materiallager mit der heißen Ware, dem Sprengstoff. T-7 Minuten.

Ein Pfeifen klang in meinen Ohren, ich kannte die Melodie, pfiff beim Ausatmen leise mit, ehe ich mich beherrschte. Woher kam es? Jetzt mischten sich Schritte unter die Melodie. Es war der eifrige Wachmann. Ich sah ihn im Schein der Laterne, die den Weg spärlich beschien. Es gelang mir gerade noch rechtzeitig hinter eine Mülltonne zu verschwinden.
Verdammt, er war viel zu früh dran, er hatte während seiner Route abgekürzt. Aus meinen komfortablen mindestens sieben Minuten wurden drei. Mein Atem wurde flach, nicht hörbar, als der pfeifende Student an mir vorbei lief , nur getrennt durch ein paar Zentimeter Plastik und eine Menge Müll. Es dauerte eine Ewigkeit bis er endlich wieder hinter der nächsten Ecke verschwand. T-2 Minuten.

Die nächsten dreihundert Meter legte ich in der Rekordzeit von zwei Minuten zurück, als ich außer Atem am Haus 5c, dem Materiallager ankam. Ein Blick auf die Uhr, 3:00 Minuten stand auf dem Countdown, die drei Minuten, die ich durch mein Treffen verloren hatte. Die Zeit war um, der Wärter war jetzt wieder in seinem Häuschen, es war jetzt nur eine Frage der Zeit bis der Wachmann mich entdeckte. Nun bereute ich meine Aktion mit dem Hefter.

Der Schlüssel konnte gar nicht schnell genug das Schloss umdrehen und ich die Tür aufstoßen. Es war ein Paradies für jeden, der sich ein wenig mit Sprengstoff beschäftigte, doch ich hatte keine Zeit für einen Schaufensterbummel. Auf dem Überwachungsvideo war gut zu erkennen, wo der Plastiksprengstoff lag, nach einer kurzen Orientierungsphase, fand ich ihn.
Ich machte mich ans Packen, wieder ein kurzer Blick auf die Uhr, der Countdown war abgelaufen, ein Schauer lief über meinen Rücken, das Herz ging schneller. Doch außer mir blieb alles ruhig. Ich atmete aus.

Das Packen ging schnell, der Rucksack war im Nu gefüllt, ungefähr 15kg explosive Fracht schulterte ich mir auf. In mir machte sich die Hoffnung breit, dass es gut gehen würde. In diesem Moment heulte die Sirene auf. Eine Stimme schallte aus den Lautsprechern.
“Gib auf, du hast keine Chance. Die Polizei ist bereits unterwegs, es gibt keinen Ausweg, das Gelände ist mit Stacheldraht umzäunt, du kommst hier nicht raus.“
Es war interessant die Stimme des Mannes zu hören, den ich mehrere Stunden beobachtet hatte. Ich weiß nicht, warum ich in diesem Moment so ruhig blieb, aber seine Ansage, obwohl ohne Zweifel richtig, versetzte mich nicht in Panik, dazu hatte er zu viel Angst und keine resolute Stimme.

Ich rannte los, aus dem Lautsprecher kam nur noch ein verstümmeltes “Scheiße“, in meinem Kopf raste es, ich berechnete die Zeit, die er brauchte bis hierher und die Zeit, die mein Fluchtweg benötigte plus die Verzögerung durch die 15 kg auf dem Rücken. Es würde verdammt knapp werden. Ich rannte so schnell ich konnte, die Zeit schien sich ins Ewige zu dehnen. Es war die Relativitätstheorie des Flüchtenden. Vollkommen außer Atem erreichte ich den Zaun, irgendwo weiter hinten tauchte ein Schatten auf.

Hektisch suchte ich das Loch, dass ich mir vorher hinter einem Busch in den Zaun geschnitten hatte. Ein Ruf erschallte.“Hey, bleib stehen!“
Endlich fand ich mein Loch und schlüpfte hindurch, sprintete zur Straße, wo Ramon in der S-Klasse mit angelassenem Motor auf mich wartete. Ich schmiss mich auf die Rückbank, schrie nur noch “Fahr Los!!!“. Ramon drückte das Gas durch, ich schaute nach hinten und sah noch den Wachmann hinter uns herschauen. Erleichtert stellte ich fest, dass Ramon die Nummernschilder abmontiert hatte.
"Du bist ein Engel, Ramon“
Nun lehnte ich mich entspannt zurück.

KdA-Erzähler
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Nähe Cambria / Feindkontakt

Beitrag von KdA-Erzähler » 28 Mai 2002, 18:06

„Verdammt fahr schneller Mann! Drück auf die Tube!“ drängte Gefreiter Hicks seinen Kameraden José zur Eile. Es waren keine zwei Minuten vergangen seit der unbekannte Jeep den Kontrollposten passiert hatte und in Richtung Westen weitergerast war.
„Ja puta, ich bin doch schon im roten Bereich Mann, die Karre gibt gleich den Geist auf!“ schrie José seinem Beifahrer über den Lärm des Fahrtwindes und des kreischenden Motors zurück. Mit Mühe behielt er die Kontrolle über das Gefährt, das bei jeder Bodenwelle gefährlich ins Schlingern kam.
„ Da, siehst du sie? Da vorne sind sie,“ brüllte Hicks und zeigte mit zu den Erschütterungen hüpfendem Arm auf die zwei Soldaten die ihnen den Hügel herunter entgegen gerannt kamen. Gefreiter José riss die Handbremse hoch und schlug den Lenker gefährlich nach links. Schaukelnd, mit Schmutzfontäne und bedrohlich brummendem Motor kam der Jeep zum Halt, die Längsseite Sergeant Briggtown und seiner Begleitung zugewandt.
„Machen sie hinne Briggtown, schneller,“ begrüßte Hicks den noch zwanzig Meter entfernten Offizier und öffnete ihm hastig mit einer Hand die hintere Fahrzeugtür.
„Los, los, Cardoso und Sandoval sind da hinten mit Johnson und Mickelle. Warum haben sie das Feuer eröffnet? Was war da los?“ quetschte Hicks den Ranghöheren aus. Hier war Krieg und da juckte es ihn kaum wie er mit einem Vorgesetzten sprach, vor allem wenn sein Sarge in Gefahr war. Obwohl er wusste das der Sarge gut auf sich allein aufpassen konnte...
„ Der Jeep... hielt auf... eure Position zu,“ erwiderte der atemlose Gefreite Adam Gomez, „es schien... die einzigste Lösung auf sie... aufmerksam zu machen. Per Funk... kam keine Antwort!“
Briggtown schien der Sprint nicht bekommen zu sein, er war ziemlich blass im Gesicht und hielt sein M4, Kaliber 5,56 Millimeter, neun Schuss im Magazin, Zielfernrohr mit Vierfachvergrößerung, eingezogener Schulterstütze... verkrampft im Schoss. Gefreiter José schaltete in den ersten Gang, ließ die Reifen auf dem brüchigen Untergrund durchdrehen und machte einen Slide um wieder auf die richtige Spur zu kommen.
„Ja,“ presste Salvatore ironisch zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus, „das lag am Zerhacker.“

Drei Minuten später kamen sie zu stehen. Vor ihnen standen die zwei anderen Jeeps, einer davon war ganz klar der Jeep des Sarges, kein anderer Jeep sah SO aus. Aber vor zehn Minuten hatte der Jeep noch keine Einschusslöcher und die Frontscheibe war auch intakt gewesen. Das andere Geländefahrzeug war ziemlich verdellt, was in der vorherigen Eile aber nicht aufgefallen war. Schnell sprangen die vier Angehörigen der Arulcanischen Armee aus dem Wagen. professionell sicherten sie in Richtung des ansteigenden Waldstückes. José arbeitete sich mit erhobener Steyr AUG, Kaliber 5,56 Millimeter, dreißig Schuss im Magazin, Reflexvisier... zum zweiten Jeep ihres Trupps vor. Briggtown folgte ihm in einem Abstand von fünf Metern und zielte Abwechselnd in den Wald und auf den fremden Jeep.
Hicks und Gomez verschanzten sich hinter dem noch von der rasanten Fahrt jaulenden Jeep und sicherten das Schussfeld vor dem Waldstück.
„Verdammt, wo sind die?“ zischte José zu Briggtown. Dieser antwortete nur mit einem Blick in Richtung der Bäume.
José nickte seufzend. Mit Handzeichen beorderte er Gefreiter Hicks und Gefreiter Gomez zu sich in die Deckung des zweiten Jeeps. Der Abstand zum Gehölz betrug maximal zehn Meter, doch waren dies leider zehn Meter ohne jede Deckung, falls man Gras und ein, zwei kleine Sträucher nicht als Deckung ansah.
„Verdammt, scheiße! Wo ist der Sarge? Wo ist der Leutnant? Wo sind die verdammt? Scheiße Mann!“ fluchte Hicks vor sich hin.
„Schnauze!“ fuhr in Briggtown geflüstert an. „Sei verdammt noch mal ruhig Hicks, wir haben Feindkontakt, kapiert?! Ich bin hier der führende Offizier solang Leutnant Sandoval oder Sergeant Cardoso nicht anwesend sind, hast du das verstanden?“
Keine Antwort, nur ein Blick von Hicks in Richtung Unterholz.
„Hast du das verstanden Gefreiter George Hicks?“ wiederholte der Sergeant mit Nachdruck seine Frage.
„Ja, Sir,“ war die kaum hörbare Antwort Hicks’.
„Gut, also... der Trupp ist da drin, also...“ weiter kam der Sergeant nicht, Hicks war aus der Deckung raus aufgestanden und rannte in Richtung der Bäume.
„Hicks!“ brüllte Briggtown, „Hicks, kommen sie sofort zurück!“
Gomez und José sahen sich nur erstaunt an und begannen dann gleichzeitig George zu sichern.
„Verdammt George,“ schrie Gomez, „was machst du da Mann? Bist du wahnsin...“ doch er Rest seine Satzes blieb ihm im Halse stecken. Jetzt erkannten alle warum Hicks losgerannt war. Ein einzelner Körper schleppte sich auf allen vieren aus dem Gehölz heraus. Hicks war schon auf halben Weg zu ihm. Jeder erkannte den silber-grauen Haarschopf des Sarges. Auch wenn er blutrot verschmiert war...
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Beitrag von KdA-Erzähler » 28 Mai 2002, 18:11

Hicks kniete sich neben seinen Vorgesetzten. Er war jetzt vielleicht ein paar Dutzend lange Schritte vom Waldsaum weg, der aktuelle Ort der Bedrohung, aber das war George egal. Hier lag sein Sarge in seinem eigenen Blut.
„Sarge... Sarge, was war los? Was ist mit ihnen passiert?“ fragte er leise seinen Vorgesetzten, während er sich neben ihn kniete und den Kopf des Sarges in seine Hände betete. Erst jetzt sah er das volle Ausmaß der Wunden. Seine Unterlippe war aufgeplatzt, eine große Wunde klaffte auf seiner Stirn, das recht Schulterblatt stand auf schmerzhafte weiße ab und ein Bein schien gebrochen. Ein offener Schienbeinbruch war immer ein ekliger Anblick.
„Es... er... war überall,“ brachte Sergeant Cardoso über seine blutverschmierten Lippen. Er schien auch Schmerzen beim Atmen zu haben, das bedeutete er musste sich eine oder mehrere Rippen gebrochen, wenn nicht gar innere Verletzungen davongetragen haben.
„Wer Sarge, wer?“ hauchte ihm George ins Ohr, „Wer?“
Der Sarge schluckte.
„ Der Teufel George... der Teufel. Wir hatten sie fast George, fast, doch der Teufel im Wald hat sie geschluckt...“

„Mickelle! Johnson! Sie feuern auf mein Kommando!“
Ganz der Leutnant, immer ein kühler Kopf, dachte Cardoso während er mit der Steuerung des Jeeps kämpfte. Das Gegenfeuer der nicht identifizierten Feinde hatte ihn zum ausweichen gezwungen, mehrere Einschlaglöcher und eine zerplatze Scheibe zeugten von der Zielsicherheit des Beifahrers trotz der Fahrt, aber niemand bezwang Sergeant Esteban Cardoso, den Sarge mit dem eisernen Willen.
Aber wenn der Sarge einen eisernen Willen hatte dann musste der Fahrer des anderen Jeeps einen Willen aus Diamant haben oder ein Selbstmörder sein. Halsbrecherisch nahm er jede Bodenwelle mit Vollgas.
„Jetzt!“ schrie der Leutnant und Johnson nahm zusammen mit Mickelle wieder das Sperrfeuer auf, wirkungslos.
Das Zielobjekt gewann immer mehr an Vorsprung und hielt weiter auf eine Lücke im Waldgürtel zu.
„Wir haben sie,“ grölte Mickelle, „jetzt entkommen sie uns nimmer!“
Und tatsächlich, der Jeep war zum Stehen gekommen, kurz vor der dichter werdenden Vegetation. Zwei schwarze Silhouetten sprangen aus dem Vehikel und verschwanden in verschiedene Direktionen im Wald.
„Machen sie langsam Esteban, die entkommen uns nicht.“
Der Leutnant gibt die Order, der Sergeant führt sie aus. Gemächlich verringerte Cardoso die Geschwindigkeit und ließ den Jeep langsam in Richtung Feind ausrollen.
„Aber wir dürfen den Kontakt nicht verlieren. Mickelle, sie kommen mit mir, Sergeant Cardoso, sie bleiben mit Johnson hier und warten auf Briggtown und den Rest.“
„Aber Sir...“ begann Cardoso mit einem Einwand.
„Nix da, sie bleiben, das ist ein Befehl Esteban!“
„Ja, Sir.“ Na toll, faules Ei spielen, das lag dem Sarge nicht.
Kaum stand der Wagen schon wahren der Leutnant und Mickelle herausgesprungen und liefen im Laufschritt in den Wald hinein. Das letzte was der Sarge sah wie Ernesto seine AK-74, Kaliber 5,45 Millimeter, 27 Schuss im Magazin, Laserpointer aus... entsicherte und mit Gefreiter Mickelle im Unterholz verschwand.
Es sollte das letzte mal sein das er seinen Leutnant in Aktion sah...

Die Zeit lief zäh dahin. Sergeant Cardoso blickte immer wieder auf die Uhr, zählte die einzelnen Sekunden, blickte abwechselnd aus seiner Deckung hinter dem Jeep in Richtung Wald und auf die nahe Straße, sehne der Verstärkung entgegen. Oder sollte er auf die andern Jungs pfeifen, da rein gehen und seinem Leutnant helfen. Er war ein guter Mann, aber zwei gegen zwei, in bewaldetem Gelände... dort war alles möglich.
Johnson war anbei in den Jeep geklettert und versuchte weiter den Zerhacker komplett auszutauschen.
„Scheiß Kabel... verdammt wo ist die Zwicke... ah... da... au! Shit“ und ähnliches waren aus dem Jeep zu hören.
„Johnson, wie lang dauert das noch? Warum geht das nicht?“ wollte der Sarge wissen. Er saß auf dem Gras, mit dem Rücken zum Jeep, die Straße im Auge aber die Ohren konzentrierten sich auf den Bereich hinter ihm.
„Tja, äh...,“ kam es kleinlaut aus dem Jeep, „es schein nicht der Zerhacker zu sein, Sir. ¢tschuldigung...“
Seargent Esteban Cardoso schüttelte nur den Kopf. Sein M-16A2, Kaliber 5,56 Millimeter, 28 Schuss im Magazin, Feuerstellung auf Einzelfeuer... hatte er sich mit der Mündung nach oben zwischen die Beine gestellt, der Trageriemen hing ihm lose über den rechten Oberschenkel, seine Stirn war gegen das Plastik des Gewehres gedrückt, die Augen geschlossen.
Und dann öffnete er sie schlagartig.
Wirbelte herum, ging auf die Knie, zielte über die Oberkante der Karosserie hinweg auf den Wald.
Und dann ertönte es wieder, was er gehofft hatte das es nur eine Überanspruchung der Nerven gewesen war.
Schüsse. Und Schreie...
„Johnson,“ kam es eiskalt über die Lippen des Sarges, „wir gehen da jetzt rein!“
Er nahm sein M-16 fest in beide Hände und arbeitete sich langsam in den Wald vor, Gefreiter Maik Johnson, einen halben Meter neben ihm, seine H&K MP53 erhoben und auf Dauerfeuergestellt.
Und in der Dunkelheit des Waldes, tief in den Schatten, folgten ihnen zwei hellblaue Augen, die so hell waren das sie fast schon von ihnen zu glühen schienen.
Und dann begann das Blutbad.
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Beitrag von Phoenix 576 » 28 Mai 2002, 22:03

„Zulu an Almanach, zwei Tangos im Visier, erbitte Feuererlaubnis.“
„Almanach an Zulu, zurückhalten, kehren sie um! Wiederhole, zurückkommen!“
„Zulu an Almanach, wir haben noch einen Verwundeten hier! Ich lasse den nicht hier!“
„Almanach an Zulu! Verdammt Junge, kommen sie zurück!“
„Fickt euch. Zulu, Funkegerät hat Störung, breche Funkkontakt ab...“

Damals hatte ich mir zwei Wochen Arrest und beinahe eine Vorladung für ein Kriegsgericht eingehandelt. Aber diesmal gab es kein Almanach, keine Kommandeure denen das Schicksal ihrer Leute egal war. Diesmal gab es nur mich... und sie. Drei Personen... Bald nur noch Zwei. Und ich würde einer der Zwei sein.
Ich blickte von den Gegnern unter mir auf, suchte im Wald vor mir nach James, aber er war nirgends zu sehen. Verständlich, ihn sah man nur wenn er es wollte, eine Fähigkeit die ich auch besaß und man hatte früher sogar gesagt, dass ich darin besser sei. Natürlich nie offen, Lob war etwas, dass es bei der Organisation nicht gab.
Meine Augen wanderten zurück, sahen wieder die zwei Gegner. Sie waren nicht weit weg, fünfundzwanzig Meter, eine Kugel... meine Kugel würde die Entfernung im Bruchteil einer Sekunde überbrücken. Die Atmung ging langsam, ruhig. Ich spürte keine Aufregung, kein Kamphoch, war die Ruhe selbst. Sie waren aber gut, dass musste man ihnen lassen, ihre Ankunft mit dem Jeep war, schlicht gesagt, professionell. Und auch ihre Bewegungen hier im Dschungel waren koordiniert und gewissenhaft, sie bewegen sich geschmeidig, verursachten instinktiv keinen Lärm. Eine echte Herausforderung, aber sie hatten einen Fehler begangen, ein angeborener Fehler; das menschliche Auge sucht immer auf seiner Höhe nach Gefahrenquellen, und ich war zehn Meter über ihnen, hier suchten sie mich nicht.
Ich griff langsam nach meiner Waffe die neben mir im Moos lag. Einige Wassertropfen glänzten auf dem Metall. Dann plötzlich, mehrere Sonnenstrahlen schafften es durch die hier lichteren Baumkronen, spiegelten sich in der glänzenden Waffe, in den Tropfen, in meiner Uhr, ich sah kurz mein, mit Dreck eingeschmiertes, Gesicht als Spiegelbild im Glas meiner Uhr. Das Ereignis ließ mich zusammenfahren, nur leicht, nur den Bruchteil einer Sekunde verlor ich die Kontrolle, und doch war es ein Rascheln. Über ihnen, und sie hatten es auch gehört, ich blieb reglos liegen, den Kopf noch immer erhoben. Von unten musste ich eine dunkle Silhouette gegen den etwas helleren Hintergrund sein. Keine Bewegung, das menschliche Auge reagiert auf Bewegung, schossen die Gedanken durch meinen Kopf. Mein Körper wurde zur Statue, und unten standen zwei Personen die mit ihren Waffen in meine Richtung zielten, sie sahen nichts und doch durchbohrten meine grau-blauen Augen sie. Ich nahm jede Information in mich auf, die ich erhaschen konnte. Der Anführer, ich schätzte, dass er es war. Ein hochgewachsener Mann. Alter, Mitte Dreißig. Kräftige Schultern, schmale Taille, der perfekte Körperbau für einen Soldaten. Perfekt genug, um mich hier im Dschungel herauszufordern. Die dunkelgrüne, schlichte Uniform hatte keinerlei Rangabzeichen. Kein gutes Zeichen, er war ein Profi. Auf dem Kopf, eine verwaschene, einstmals dunkelgrüne Mütze. Ich blickte in ein Paar warmer brauner Augen, bald würde das Licht in ihnen erloschen sein...
Seine Waffe, die auf mich gerichtet war, eine russische AK-74. Eine robuste Waffe, Kaliber 5,45 Millimeter, den Kolben fest an die Schulter gedrückt, stand er da, leicht nach vorne gebeugt, den Kopf etwas zur Seite geneigt. Er nahm jegliches Geräusch des Dschungels um ihn herum in sich auf. Mein Blick wanderte zu seinem Gürtel, ein Munitionsbeutel, ich schätzte seinen Inhalt auf drei Magazine. Daneben war etwas, das mir mehr Sorgen machte, drei HE-Granaten. Jede mit einer ungeheuren Zerstörungswut, sein Partner hatte keines dieser kleinen Monster, so stand meine Entscheidung fest wer als Erstes sterben würde.
Dieser zweite Soldat hatte anstatt der Granaten eine Zweitwaffe an seiner Hüfte. Ich erkannte sie sofort, selbst aus dieser Entfernung, ich hatte lange genug mit ihr trainiert. Einen 1911 Colt, Kaliber .45, im Magazin 7 Schuss. Standartwaffe der amerikanischen Streitkräfte für mehrere Jahrzehnte. Er würde niemals die Gelegenheit haben sie zu benutzen. Wenn sie sich endlich abwenden würden...
Sie schauten bereits zu lange in meine Richtung, ich spürte das regelmäßige Pochen meines Herzens in meinem Hals, monoton. Eine kleine Brise strich durch mein, von Dreck und Schweiß, feuchtes Gesicht. Ein mir wohlbekannter Duft kam mit der Brise, Tabak, er hatte vorhin geraucht, dieses Laster konnte in vielen Hinsichten den Tod bedeuten, es verriet einen, aber ich hatte das gleiche Problem, obwohl... ich prüfte den Wind. Er kam aus ihrer Richtung, ich lag gegen den Wind, mein Glück.
Ein Zeichen mit seiner Hand, und sie drehten ab, huschten langsam weiter. Endlich! Meine Hand lag noch immer auf meinem Schnellfeuergewehr, hob sie jetzt geräuschlos hoch und legte das AR-10 an. Ich wechselte von Gesichert auf Einzelschuss. Ein Klicken. Ich stützte beide Ellbogen in das weiche Moos, die Feuchtigkeit hatte meine Kleidung bereits durchdrungen, meine nassen Kleider klebten an mir. Unangenehm, aber nicht störend. Die Augen suchten sich das Ziel, Kimme und Korn wurden zu einem einzigen verschwommenen Punkt auf dem Rücken des Soldaten. Er war, wegen seiner Haarfarbe, in meinen Gedanken „Brownie“ der andere „Blackie“. Brownie duckte sich unter einem tiefhängenden Ast um diesen geräuschlos zu passieren, sodass ich ihn kurz aus dem Visier verlor.
Kimme und Korn wieder ein einzelner Punkt auf seinem Körper, er blieb stehen, drehte den Kopf, suchte das Gelände um sich herum systematisch ab, mit langsamen Bewegungen. Eine ideale Gelegenheit.
Der Finger wanderte zum Abzug, ich spürte das kalte Metall, kleine Schmutzpartikel klebten an meinem Finger. Meine Rücken- und Schultermuskeln spannten sich an, bereit den Rückstoss der Waffe abzufangen. Er blickte wieder in meine Richtung, den nachdenklichen Ausdruck auf seinem Gesicht, ich lag leicht anders, eine Waffe in den Händen, es störte ihn. Etwas hatte sich verändert, er konnte sich nicht erklären was. Und meine Ausbilder hatten recht gehabt, im Tarnen war ich ein ungeschlagener Meister, selbst auf diese kurze Entfernung war ich doch nichts für sie als ein Baumstamm oder ein andres Objekt, dass in diese Umgebung passte. Nur ein Baumstamm, mit einem AR-10...
Wieder schafften es ein paar gleißende Sonnenstrahlen das Blätterdach zu durchdringen und den düsteren Waldboden zu erhellen. Wieder spiegelten sich einige in meinem AR-10. Er zuckte zusammen, realisierte die brutale Wahrheit. Aber sein Körper brauchte eine halbe Sekunde zum Reagieren, meine Kugel brauchte aber keine halbe Sekunde.

so long...

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Beitrag von Phoenix 576 » 28 Mai 2002, 22:04

Ein Donnern, anders konnte man es nicht nennen, hallte durch die grüne Hölle. Für einen kurzen Augenblick schien die Zeit still zu stehen, keine Geräusche, bloß das weit entfernte Wiederhallen des Schusses. Die einzige Bewegung stammte von der Bluteruption die sich auf dem Oberkörper von Brownie bildete. Langsam, mit vor Schmerzen weit aufgerissenem Mund kippte er nach hinten. Dann, das Abdrücken lag vielleicht eine halbe Sekunde zurück, wurde alles aus seiner Starre gelöst. Ich hörte wie neben mir die heiße Hülse zischend ins feuchte Moos sprang. Das Tierreich erwachte zu neuem Leben, das schrille Kreischen von Affen mischte sich in das aufgeregte Zwitschern von ein paar Hundert Vögeln. Während Brownies zerschmetterter Körper mit einem dumpfen, im herrschenden Lärm, unhörbaren, Knall auf den Boden aufschlug, wirbelte Blackie herum. Brownie war nach hinten umgefallen, er schloss blitzschnell daraus wo ich sei, vollführte eine saubere, ließ sich dabei schon nach hinten fallen, die Waffe immer noch im Anschlag, und zog den Abzug durch. Gleichzeitig erreichten die Nervenimpulse Brownies Stimmorgane, das Hirn signalisierte fürchterliche Schmerzen, es befahl seinen Lungen zu schreien. Ein gequältes Brüllen hallte durch den Dschungel, lauter als die Tiere, übertönte fast das Feuern des M4A1 Karabiners seines Mitstreiters.
Ich warf mich sofort nach meinem Schuss rückwärts und presste mich gegen den Boden, nicht zu früh, denn das Armageddon schien sich um mich herum zu manifestieren. Ich hatte damit gerechnet, aber der Soldat war ein wahrhaft ausgezeichneter Schütze. Kugeln prasselten gegen den Felsen, prallten mit einem schrillen Kreischen ab, andere zischten knapp über meinem Kopf vorbei schlugen in die Bäume hinter mir, zerfetzten Geäst und Blätter über mir. Ein Regen aus zerschossenen Zweigen prasselte auf mich hernieder. Ich, das Schnellfeuergewehr fest umklammert, rollte mich seitwärts, immer weiter, drei Umdrehungen, vier. Dann herrschte wieder Ruhe, keine Schüsse, keine Schreie, selbst keine Tierschreie mehr. Nur mein Atmen war zu hören, hektisch, schnell. Die Action hatte begonnen...
Ein weiteres Mal tief Luft geholt, ich presste beide Hände fest auf den Boden, jetzt war Risiko angesagt. Das Gewehr lag vor mir, vier Schuss übrig. Mit einem Ruck stieß ich mich vom Boden ab, nur soweit, dass ich einen Blick über den Rand des Felsens, meiner Position werfen konnte. Die Antwort war eine kurze Salve, die etwas hoch gezielt war, und über mich wegprasselte. Ich lag sofort wieder fest an den Boden gepresst im Moos. Ich saß in der Klemme, keine Situation um mir Sorgen zu machen, aber auch nicht ideal. Mein Gegner war gut, er hatte die Position gewechselt, lag hinter einem Baum, von meiner Ausgangssituation hätte ich ihn nicht treffen können. Eine Grante wäre hilfreich, aber ich hatte keine, er aber auch nicht... Obwohl, Brownie! Dessen Lungen hatten sich wieder mit Luft gefüllt, und ließen einen markerschütternden Schrei von den Lippen, der durch einen Hustanfall abrupt erstickt wurde, er hustete noch zweimal, dann war es still. Von unten hörte man Rascheln, ich überlegte blitzschnell, mein Gegner war schlau und ein guter Kämpfer. Und er hatte drei Handgranaten neben sich liegen... Wenn ich vom Schlimmsten ausging, was ich immer tat, war meine derzeitige Situation eine tödliche Falle. Tief Luft holen, und dann rutschte ich schnell nach hinten, ein halber Meter, ein Ganzer. Die Entfernung zum Rand des Felsens vergrößerte sich gleichmäßig. Ich ging hinter einem Baum in Deckung, dessen Stamm einen Durchmesser von einem Meter hatte, ein riesiger Baum. Ein Lächeln schaffte es auf meine Lippen, ungewollt und doch kam es aus meinem Innersten. Ich war wieder der Jäger, und die Jagd hatte soeben erst begonnen...

so long....

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Beitrag von KdA-Erzähler » 29 Mai 2002, 09:30

Der Verkehr war dicht wie immer.
Warum lag die Redaktion auch mitten in der Innenstadt, fragte sich der füllige Mann hinter dem Lenkrad seines dunklen Ford Explorers, während er Gas gab um gleich wieder zu bremsen, immer im Takt des Verkehrs.
"Suchen sie weiter, ich brauche diese E-Mailadresse!" wies er seine Sekretärin via Handy an.
"Ich bin in 15 Minuten da!"
Er legte das Handy auf den Beifahrersitz und fuhr vom Expressway ab, um gleich in den nächsten Stau zu geraten.
Wieder einmal fragte er sich, warum er nicht die öffentlichen Verkehrsmittel nutzte.
Und wieder kam e auf die gleiche Antwort zurück, er wollte den Komfort seines eigenen Wagens nicht hergeben, um in einem stinkenden, überfüllten U-Bahnwaggon zur Arbeit zu fahren.
Ebenso dachten die vielen Pendler die jeden Morgen nach New York fuhren, um dort ihr täglich Brot zu verdienen.

15 Minuten später

Ping, die Tür des Lifts sprang auf und er trat in seine Arbeitswelt.
Eine Welt von Reportern, Narichten und Zeitungen.
Er schüttelte den Kopf als er nocheinmal an den Verkehr dachte, während er denn Gang zu seinem Büro hinab schritt.
Jeder grüßte ihn ehrfürchtig, wußte doch jeder, dass dieser Mann über ihr Leben bestimmte.
"Guten Morgen, Sarah!" begrüßte er seine Sekretärin.
"Guten Morgen!
Sie haben in 30 Minuten ihr Meeting mit den Redakteuren.
12.30 Mittagessen mit dem Stadtdezernenten für Bildung nd Kultur.
Ach, und die Adresse liegt auf ihrem Schreibtisch."
"Danke, sorgen sie dafür das ich in den 30 Minuten nicht gestört werde!"
Er machte auf dem Absatz seiner Guccie Schuhe kehrt und marschierte in sein Büro.
Die Tasche aus Nappa-Leder stellte er neben seinem Schreibtisch aus Mahagoni ab.
Der Leder Sessel senkte sich etwas ab, als der Mann sich auf ihn setzte um das Wichtigste zu erledigen.
Seine Sekräterin kam mit einer Tasse frisch gekochtem Kaffe herein, stellte sie auf den schreibtisch ab und veerschwand hinter der nun geschlossenen Bürotür.

Der Rechner lief bereits, er öffnete den Outlook Express und begann seine E-Mal zu tippen.
Für gewöhnlich erledigte das seine Sekretärin, aber hier ging es um etwas wichtigeres als um Einladungen oder Rechnungen.
Niemand außer ihm wußte, wer am anderen Ende die E-Mail bekomen würde und vor allen Dingen nicht wo dieser jemand saß.
Er würde seinen besten Reporter zurückholen, der irgendwo Soldat spielte während hier alles drunter und drüber lief.

Es klpfte.
"Ja!"
Die tür öffnete sich einen Spalt und der Kopf seiner Sekretärin erschien "Ihr Meeting!"
"Ja, ich komme!"
Er schickte die E-Mail ab, fuhr den Rechner runter und verlies sein Büro.
Der offizielle Erzähler und Kritiker des "Kampf durch Arulco" Threads.

derLumpi
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Beitrag von derLumpi » 29 Mai 2002, 16:50

Nachdem der verletzte Rekrut versorgt wurde, kümmerte ich mich um meine Angelegenheiten.
Als erstes mußte ich meine Abreise nach Cambria regeln.
Ich brauchte einen Jeep, anders konnte ich nicht schnel genug dort sein und außerdem würde der verletzte Rekrut eine prima Tarnung sein, um meine Nachforschungen über "Rob" zu verschleiern.

Die Kommunikationsanlage der Armee hate unseren Angriff gt überstanden.
Doc hatte einen seiner Leute bereits angwiesen das Gerät zu überprüfen und korrekt einzustellen.
Ich fragte in Cambria nach, ob ein Jeep verfügbar sei.

Meine Miene verfinsterte sich, als die Antwort aus dem Äther drang.
"Negativ, wir haben nicht genügend Treibstoff, kommen"
"In Ordnung, ich werde mir etwas anderes überlegen, Ende"
Das würde bedeuten, zu nach Cambria zu laufen.
Na toll, hoffentlich spielt wenigstens das Wetter mit.
.

Gunny
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Beitrag von Gunny » 31 Mai 2002, 15:17

„Zigarette? Ich rauche nicht und hatte es auch nicht vor. Tut mir leid.“ Ich nestelte an meiner Armtasche und brachte eine Packung Wrigley’s zum Vorschein. "Das wäre das einzige was ich anbieten könnte.“ Ein schelmisches Grinsen stahl sich auf mein Gesicht, denn ich wusste das Faith jetzt garantiert nicht nach einem Kaugummi war. Aber dieses Angebot meinerseits sollte eher die Spannung im Raum etwas lockern.
Sie verzog ihr Gesicht ebenfalls zu einem Lächeln, nur war dieses eher säuerlich, denn sie war sich meiner Absicht vollauf bewusst. "Das ist unfair, wie soll ich denn jetzt zur Ruhe kommen?“
Ich dachte kurz nach und zog dann die unterste Schublade auf. Ein Klirren von Glas, welches gegen Glas stößt erklang dabei. Dann brachte ich eine viertelvolle Flasche Whisky und zwei Gläser zum Vorschein. In jedes Glas füllte ich einen Finger breit der goldgelben Flüssigkeit und reichte ihr eines. Das zweite nahm ich und hob es um ihr zuzuprosten. Faith schaute das Glas nachdenklich an, offenbar war ihr etwas eingefallen. Es schien nichts Gutes zu sein, denn ein Schatten huschte über ihr Gesicht.
„Auf alte Freunde.“
„Auf alte Freunde“, wiederholt sie. Dann stürzten wir beide den Whisky in einem Zug hinunter. Der Alkohol brannte in meiner Kehle. Wir beide stellten die Gläser zurück auf den Tisch. Ich blickte zum Radio, das immer noch spielte. Nachdem zwischenzeitlich etwas Modernes gespielt worden war, klangen jetzt wieder altvertraute Klänge hervor. Es war die „Ballad of the Green Berets“, die ertönte. Ohne Vorwarnung musste ich gähnen, der Körper forderte nach einem anstrengenden Tag seinen Tribut.
„Na gut, kommen wir also zu Ende für heute, ich denke wir hatten der Aufregung genug.“ Ich senkte meinen Tonfall leicht. „Und die Papiere versteckst du gut, wir werden spätestens übermorgen einen kleinen Abstecher nach draußen machen und das Ganze außerhalb der Basis plazieren. Damit haben wir einerseits stets Zugriff wenn benötigt und andererseits minimieren wir das Entdeckungsrisiko. Einverstanden?“
Faith nickte. Auch sie sah ganz schön geschafft aus. Dann erhob sie sich, sammelte alles ein und versteckte es unter ihrer Uniform.
„Schlafen sie... Schlaf gut.“
Ich nickte. "Dito.“
Sie ging und schloß die Tür hinter sich. Ich blieb sitzen, lehnte mich zurück. Die offene Flasche auf dem Tisch lud mich dazu ein, das Glas noch einmal zu füllen, was ich auch tat.
Dann lehnte ich mich zurück und ließ die vergangenen Stunden noch einmal Revue passieren. Was hatten sie mir... uns gebracht? Nichts Gutes im Rückblick, denn die Grenzen waren unscharf geworden. Vorher war es klar gewesen, wir gegen die Rebellen, doch im Lichte der neuen Erkenntnisse von Faith, als auch meiner Erlebnisse in Meduna musste ich meine Position möglicherweise neu überdenken. Wer war Feind und wer Freund? Das einzige wo ich mir sicher sein konnte war Faith, bei allen anderen, selbst Rodriguez und Escobar, konnte, durfte ich mir nicht sicher sein. Zwar glaubte ich, ihnen etwas beigebracht zu haben, nicht nur militärisch, auch persönlich, aber sicher sein konnte ich mir nicht.
Meine Gedanken zogen weitere Kreise. Was würde beim nächsten Aufeinandertreffen mit den Rebellen passieren? Der Göttliche Wind :japan: fiel mir ein. Die nächsten Operationen waren bereits fertig geplant und teilweise angelaufen. Das geschah vor ein paar Tagen und war nicht mehr aufzuhalten. Weiter kam ich mit meinen Überlegungen nicht, denn ich war eingeschlafen.
Ten thousand gobs lay down their swabs to fight one sick marine -
Ten thousand more stood up and swore,
'Twas the damndest fight they'd ever seen

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RIP Möhre

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Beitrag von Ltd. Kamikaze » 01 Jun 2002, 12:46

Der Qualm meiner Pfeife erfüllte den Wagen, während ich mit 160 km/h auf einer Art Autobahn Richtung Arulco fuhr. Dort wollte ich bleiben, ein kleines Haus bauen oder kaufen, etwas Geld verdienen und Spaß haben. Punkt Zwei dieser gedanklichen Liste war quasi erledigt. Ich würde als Söldner jobben und Hanf anbauen. Drogen verkauften sich eigentlich immer gut, in einem dritte Welt Land besonders, da die Leute so versuchen dem ganzen Elend wenigstens für einen kurzen Moment zu entkommen. Trotz diesen neuen „Berufes“ wollte ich auf gar keinen Fall meine Waffen an den Nagel hängen. Als ich nur kurz in Traconna eine ganz normale zivile Person gespielt hatte, fühlte ich mich irgendwie komisch. Wie ein Schauspieler, der eine Rolle spielt die überhaupt nicht zu ihm passt. Seit meiner Zeit in Singapur war ich immer ein Soldat oder Söldner gewesen, hatte immer getötet. Zuerst für die Ehre des Landes, dann für Geld.
Zwischendurch war ich halber Griegsgefangener, wurde gezwungen die eigenen Leute zu töten. Das war vor sechs Jahren.

Mit unserem Missile Gunboat fuhren wir langsam an zwei Boot heran, die wir als Schmuggler identifiziert hatten. Unser Boot war für die dortigen Verhältnisse sehr alt. Es wurde schon 1970 in Dienst gestellt. Neben vier Mgs hatte es ein 57mm Geschütz und sechs Raketen als Bewaffnung. Alle Mgs waren von fähigen Männer, bzw. Frauen besetzt. Auf beiden Booten zusammen waren vielleicht so 70 bewaffnete Mann, wir hatte gerade mal insgesamt 40 Mann Besatzung. Die Stimmung war angespannt, doch zunächst schien alles relativ friedlich. Die Schmuggler hatten ihre Waffen vor sich auf den Boden gelegt und die Hände hinter ihren Kopf getan. Mit meiner MP5 A3, die Waffe die bei unserer Einheit am häufigsten für soclhe Einsätze gebraucht wurde, viesierte ich die Piraten an.
„Hände über den Kopf! Einer nach dem anderen auf dieses Boot. Du da, du Drecksgesicht, los komm.“ Langsam schritt der Pirat über die kleine Holzplanke auf unser Einsatzboot. Unter seinem Shirt guckte eine kleine Schnur raus, und niemand bemerkte es. Er war nun auf dem Boot angelangt, seine Hand fuhr vom Kopf herunter, ergriff die Schnur, zog daran.
Eine Explosion. Blut und Körperteile flogen mir ins Gesicht. Die Piraten auf dem anderen Boot griffen vor sich auf den Boden, wo ihre Waffen lagen, überwiegend Uzis. Das Massaker ging los. Innerhalb von ein paar Sekunden waren viele tot. Fast alle. Ich war nur verletzt, ebenso Robert und Julia. Sie beide waren schwer getroffen, so gut wie tot. Ich hatte eine Schuss in den linken Arm abbekommen. Mehr nicht. Zwei der vier Mgs ratterten los und zerfetzten eines der Boote fast völlig, bis die beiden Schützen von den Schmugglern erschossen wurden. Die Piraten rannten nun auf das Boot. Vier noch lebendige Leute schleppten sie mit an ihren Kopf gesetzte Waffe auf ihr Boot. Darunter auch mich. Durch diese Aktion verhinderten sie, das die noch lebenden unter Deck ihre Raketen auf das Boot loßließen, denn die Schmuggler hatten laut und deutlich durch ein Megaphon gebrüllt, das sie Geiseln hätten.

Das Hupen eines LKWs ließ mich hochfahren. Ich war mit 70 km/h Schlangenlinien über die Straße gefahren. Ich fühlte den Schweiss auf meiner Stirn. Die Errinerungen, die Folter nach diesem Einsatz. Gefangen und zum Töten gezwungen. Dann nache 3 Monaten meine Flucht. Mehrere Kilometer nachts im Meer schwimmen. Im eiskalten Wasser. Beinahe wäre ich ertrunken. Ich schüttelte den Kopf. Wollt vergessen. Ich kuppelte, schaltete eine Gang runter, drückte das Gaspedal durch und zog an einer Reihe Autos vorbei. Wieder kuppeln, wieder schalten, aber diesmal einen Gang rauf. Freie Fahrt mit 160 km/h.
Nach drei Stunden erreichte ich die Arulcanische Grenze. Inzwischen war es dunkel geworden. Nur ein kleines, im Licht meiner Scheinwerfer sichtbares Schild bestätigte, das ich mich mittlerweile in Arulco befand. Die Truppen müssten inzwischen Grumm eingenommen haben, wenn der Abgriff den geklappt hatte, aber davon ging ich aus. Wieder kamen Errinerungen hoch, aber diesmal an einen anderen Einsatz, ebenfalls einen geschwiterten. Der erste Angriff auf Grumm. Ich bremste aprupt und wurde vom Gurt gehalten. Ich versuchte diese Errinerungen und Gefühle zu unterdrücken. Hastig füllte ich wieder etwas Gras in die Pfeife und steckte sie an. Nach einigen Zügen fuhr ich weiter. Ich wollte noch diese Nacht Chitzena erreichen. Von da aus dann am nächsten Morgen nach Grumm.
Viele Straßen gab es in Arulco nicht. Eigentlich im Norden garkeine, nur ausgefahrene Wege. Einer dieser Wege verband Chitzena, Omerta und Drassen miteinander. Ich war froh als ich ihn nach einiger Zeit gefunden hatte, was im dunklen recht schwirieg war. Auf ihm kam ich wesentlich schneller zu meinem Zielort. Während der Fahrt musste ich mich zwingen wach zu bleiben, immer wieder fielen mir meine Augen für Sekundenbruchteile zu. Endlich kam ich in Chitzena an. Nach einiger Erklärugen leißen mich die Milizionäre in die Stadt. Die Leute die um diese Zeit nöch wach waren staunten nicht schlecht, als sie mein Auto sahen. Ich stellte es etwas abseits der Hütten und Ruinen ab. Meine Tasche mit dem Gewhr darin versteckte ich unter dem Sitz, meine H&K Mark 23 kam geladen neben meinen Sitz, so das ich sie schnell fassen konnte, aber von außen unsichtbar blieb. Nach diesen einfachen Sicherheitsvorkerungen schlief ich ein.
Vive la Frozenboard !!! :palme:

icecoldMagic
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Wald / westlich von Cambria

Beitrag von icecoldMagic » 01 Jun 2002, 21:57

Wald.
Dunkelheit.
Vegetation.
Stille.
Tiere.
Fauna und Flora.
Die Angst im dunkeln.
Der Rascheln im Gebüsch.
Die Tasche in der Hand.
Waffen an meinem Körper.
Das Geräusch des Jeeps.
Trampelnde Füße.
Stille.

Stop.

Wo war ich? Im Wald. Starker Wuchs. Ich lehnte an einem bemoosten Baum, zwanzig Meter vom Waldrand entfernt. Rasend schnell erfasste ich alles um mich, ging in Gedanken alles durch, bewegte mich dabei weiter tiefer in den Wald. Immer noch in Gedanken hielt ich vor einem Tümpel. Eine kleine Pfütze, gefüllt mit schlammigem Wasser, stinkend, tiefschwarz.
Hastig entledigte ich mich des Mantels und des Bandoleros. Blickte noch einmal in den Schlick vor mir. Und sprang hinein, stand bis zur Brust im Dreck. Ich warf meinen Hut zu meiner restlichen Ausrüstung die knapp einen Meter neben dieser.... Pfütze im Moos lag.
Ich schmierte mir das Gesicht schwarz, prüfte ob ich auch „getarnt“ genug war und arbeitete mich wieder an Land.
Ich stank.
Ich war durchnässt bis auf die Knochen.
Und ich war dreckig.
Und ich war bereit.
Schnell schnallte ich mir die Weste wieder um, versteckte die Tasche unter einem nahen Farn und breitete den Mantel darüber aus.
Ein letzter Griff prüfte die TMPs, die sauber in ihren Holstern steckten. Die UZI landete achtlos neben der Tasche, die Ak-103 kam auf den Rücken. Leider hatte ich dazu nur ein Magazin, aber das sollte reichen.
Ich zog mir den Hut tief ins Gesicht und machte mich wieder auf zum Waldrand.

Später als erwartet schallte der erste Schuss. Zulu hatte wohl gerade seinen Spaß und ich... beobachtete wie die letzten zwei Soldaten sich gerade anschickten in den Dschungel vorzudringen.
Und im Hintergrund war das Rattern einer Vollautomatik zu hören.
Es war Zeit für Action...
"I don't wanna snuggle with Max Power."
"Nobody snuggles with Max Power. You strap yourself in an' feeeel theee cheeeeseee!"

CAT Shannon
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Beitrag von CAT Shannon » 01 Jun 2002, 22:17

Der Fahrtwind zerrte an meiner Uniform und zerzauste mir die Haare. Außer mir saßen noch Schatten, Perez und Isaac in Skyriders Helikopter, der uns in unsere jeweiligen Einsatzgebiete bringen sollte. An den geöffneten Türen standen außerdem zwei Milizionäre, die sich an den provisorisch montierten MGs festhielten. Sie sahen nicht unbedingt so aus, als fühlten sie sich wohl.
Ich hatte schon einige Erfahrung mit Helikopterflügen in Kampfgebieten. In Exjugoslavien war der Pilot, der unsere Gruppe in den Kampf chauffierte, für gewöhnlich mit knapp 200 kmh und in dreißig Metern Höhe durch die bergige Landschaft geflogen. Ich wußte, daß die Sicherheit eines Helikopters darin lag, möglichst spät bemerkt zu werden und ein schwieriges Ziel abzugeben. Niedrige Flughöhe löste das erste Problem und hohe Geschwindigkeit das zweite.
Das war mir damals als recht riskant erschienen, aber immer noch vertretbar. Skyrider dagegen hielt ich für wahnsinnig. Er bretterte in gerade mal fünfzehn Metern Höhe und mit fast 300KmH durch die Täler der Berge südlich von San Mona, riß gelegentlich die Maschiene hoch, um über einen flachen Bergsattel zu hüpfen und ließ sich dann wieder abrupt absacken. Gelegentlich hörte man, wie die dünnen Zweige der Baumwipfel an die Unterseite des Fliegers peitschten.
Der Grund für diese Achterbahnfahrt war die Besprechung in Grumm gewesen. Um möglichst schnell die Sniper des Teams im Land zu verteilen hatte Schatten vorgeschlagen, sie mit dem Hubschrauber abzusetzten. Isaac, Perez und ich hatten dem nur zu gerne zugestimmt, so mußten wir nicht mühsam dorthin laufen. Ein kurzer Funkspruch nach Drassen hatte Skyrider samt Heli hergebracht. Die Zeit bis zu seiner Ankunft hatten wir mit der Festlegung der jeweiligen Einsatzgebiete verbracht. Wir mußten sicherstellen, daß wir uns nicht gegenseitig in die Quere kamen, damit wir nicht versehentlich einen Sniper der eigenen Seite erledigten. Ich würde das Gebiet zwischen Cambria und Omerta übernehmen.
Dementsprechen war ich auch der erste, der abgesetzt werden würde und deshalb hatte ich das etwas zweifelhafte Vergnügen, in der offenen Tür des Helis zu sitzen, die Füße auf der Landekufe, mit einer Hand mich am MG festhaltend und mit der anderen mein Gewehr umklammernd.
Die Berge hatten wir inzwischen hinter uns, jetzt jagte Skyrider auf Baumwipfelhöhe mit Höchstgeschwindigkeit auf den ersten Absetzpunkt zu. Wir hatten ausgemacht, daß Skyrider an jedem Absetzpunkt einige Scheinlandungen durchführen sollte, um eventuelle Beobachter am Boden zu verunsichern. Der Milizionär am MG, der via Kopfhörer und Kehlkopfmikro mit dem Piloten in Verbindung stand, gab mir das Handzeichen. Jetzt wurde es ernst.
Über einer Lichtung schien der Hubschrauber eine Vollbremsung zu machen während er gleichzeitig wie ein Stein absackte. Sobald er aber bis auf einen Meter heruntergegangen war riß Skyrider die Maschine auch schon wieder hoch und raste weiter, diesmal mit südöstlichem Kurs. Kaum fünf Minuten später erfolgte die zweite Scheinlandung, danach flogen wir in nordöstlicher Richtung weiter. Beim nächsten Stop wollte ich abspringen. Aber als der Helikopter zum drittenmal absackte erkannte ich, daß der Boden mit scharfkantigen großen Steinen bedeckt war. Die Gefahr einer ernsten Verletzung beim Absprung war hier zu groß. Die zweite Absprungstelle wäre perfekt gewesen, überlegte ich. Allzu lange konnte Skyrider dieses Spiel nicht mehr mitmachen, das Manöver trieb den Spritverbrauch in die Höhe und erforderte außerdem äußerste Konzentration beim Piloten. Und beides war nun einmal nur in begrenztem Umfang vorhanden. Das nächste Mal mußte ich raus, koste es was es wolle. Ein schneller Griff an die Trageriemen meines Rucksacks und des Gewehrs um sicherzustellen, daß auch meine gesamte Ausrüstung beim Abspringen mit mir kam, dann stoppte der Hubschrauber auch schon wieder und sackte ab. Der Abwind des Rotors drückte das hohe Gras in der Landezone herunter. Die Bewegungen der Halme ließen an ein grünes Meer denken, das dort unter mir wogte. Die Abwärtsbewegung des Helis hörte auf, ich stieß mich ab, fiel einen Meter tief, rollte mich über die linke Schulter ab und blieb flach liegen. Über meinem Kopf entfernte sich das Geräusch des Hubschraubers. Ich schüttelte den Kopf um das Schwindelgefühl loszuwerden, dann pirschte ich mich langsam in Richtung Waldrand.
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Auf der Suche nach Leutnant Sandoval / im Dschungel

Beitrag von KdA-Erzähler » 01 Jun 2002, 23:00

„Johnson,“ zischte Sergeant Cardoso, „war es wirklich der Zerhacker?“ Verblüffte blickte Gefreiter Johnson seinen Vorgesetzten an. „Ja Sir, ein Kondensator war lose. Ich dachte dran lag...“ flüsterte er enttäuscht zurück und ließ Kopf und Schultern hängen.
„Passt schon Johnson. Bleiben sie wachsam,“ munterte der Sarge den Gefreiten auf.
Dieser hob mit neu erwachtem Diensteifer seine Waffe und observierte das Gelände. Dichter Wald, vermooste Bäume und Laub waren alles in naher Sichtweite. Wieder waren Schüsse zu hören, eine Vollautomatik, und Schreie.
„Verdammt!“ schrie der Sergeant und spurtete los.
„Wer war das?“ rief Johnson, immer einen Meter hinter dem Sarge. Sein Helm wackelte, da er vergessen hatte den Riemen zu schließen und so drohte er ihm ins Gesicht zu rutschen.
„ Das klang nach dem Leutnant, Johnson!“ und schlug während dem Lauf Äste aus dem Weg. Leider war Johnson zu langsam so das er den ersten Ast direkt ins Gesicht bekam. Fluchend rieb er sich die Nase und rannte gebückt weiter, der Sarge legt ein gutes Tempo vor.
Ein Bulldoge dieser Mann, nicht groß, haarig, und zäh wie Scheiße am Schuh. Johnson erinnerte sich noch genau an den ersten Nahkampfunterricht. Der Sarge hatte ihm dreimal die Nase blutig geschlagen bis er endlich begriffen hatte dieser Mann ihm einfach überlegen war.
Endlich kam wieder die fassartige Ringerstatur des Sarges in Sicht. Er kniete hinter einem Baum und lugte auf einen Anhang herauf. Das Dauerfeuer war verklungen und jetzt waren nur noch vereinzelt Schüsse zu hören. Schlussendlich verklangen auch diese. Stille setzte ein, nur das Zirpen einer Grille war zu hören.
„Hier stimmt was nicht,“ hauchte Cardoso, „sicher nach rechts,“ und zeigte auf einen Baum neben sich.
Langsam schlich Johnson nacht rechts, die Steigung immer im Auge und im Visier.
Oh Mann, stinkt es hier, dachte der Gefreite als er durch eine kleine Pfütze stieg, mit langsamen Seitwärtsschritten.
Etwas regte sich dort oben, aber es war nicht klar erkennbar, war es ein Busch der im Wind wogte oder ein Gegner.
Auch der Sarge hatte seine ganze Aufmerksamkeit auf diesen bewachsenen Hügel gerichtet.
Hätte einer der beiden nach hinten geblickt...
Er wäre trotzdem gestorben.

Keiner der beiden sah die dunkle Gestalt über ihnen, in den Ästen des Baumes. James war mit schnelle Griffen auf einen nahen Baum geklettert. Zwei Personen die sich laut im Wald unterhalten sind leicht zu hören. Nur der Trick der Sache ist festzustellen, wo sie sind...
Der offizielle Erzähler und Kritiker des "Kampf durch Arulco" Threads.

mattscho
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Beitrag von mattscho » 02 Jun 2002, 11:31

am nächsten Morgen auf einem kleinen Flughafen vor den Toren Wiens

Schwarze Armani-Schuhe, schwarze Söckchen, ein schlecht sitzender Anzug, der Blick immer wieder auf die silberne, blitzende Uhr gerichtet. Es war das alltägliche Bild, eines Geschäftsmannes, der auf seinen Flug wartete, eines Mannes der Lufthansameilen sammelte, der Wichtigeres zu tun hatte, anstatt zu Hause bei seiner Familie zu bleiben. Es war die perfekte Tarnung.

Zu jedem ordentlichen Geschäftsmann gehört es, dass er vor dem Abflug eine Zeitung liest, am Besten eine, die die Ausmaße einer kompletten Armbreite hatten. Ich las den Lokalteil des Wiener Kuriers.

Einbruch bei Rückbau-Firma

(öpa) Wien
Gestern Nacht wurde bei dem Wiener Rückbau Spezialisten Rahn&Co GmbH eingebrochen. Gestohlen wurden 15 kg des hochexplosiven Plastiksprengstoffes C4, mit dem das Unternehmen baufällige Häuser kontrolliert gesprengt hatte. Der Einbruch ereignete sich heute Nacht zwischen 0 und 0.30 Uhr. Während des Kontrollgangs des Nachtwächters waren die oder der Einbrecher, es ist noch nicht bekannt wie viele Täter an der Tat beteiligt waren, ohne Gewalteinwirkung in das abgeschlossene Wachhaus eingebrochen und hatten die Schlüssel entwendet. Makaberweise gaben die Einbrecher dem Nachtwächter Hinweise, in dem sie ihm einen Tipp in einen Hefter schrieben. Als dieser von seinem Kontrollgang zurückkehrte, war es schon zu spät, der Täter konnte knapp durch ein vorher geschnittenes Loch im Zaun fliehen. Als Fluchtwagen diente eine Mercedes Benz S-Klasse, von der das Nummernschild abmontiert worden war. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um ein gestohlenes Auto handelt.
Die Rahn&Co GmbH zeigt sich geschockt anlässlich des Ereignisses. Walther Rahn, Sohn des Firmengründers Simon Rahn, äußerte sich gegenüber dem Wiener Kurier: „Wir sind vollkommen geschockt, nie hätten wir gedacht, dass man unsere Sicherheitsmaßnahmen überbrücken könne.“ Auch wirtschaftlich ist es ein harter Schlag für das gebeutelte Unternehmen. "Der Verlust beträgt über 20 000 €“, beklagt Rahn, „und was noch viel schwerer wiegt ist der Umsatzverlust, da wir nun zwei Aufträge nicht erfüllen können. Dazu noch der Imageverlust. Es war ein harter Schlag für unser traditionelles Unternehmen.“
Die bedrohlichen Folgen für das Unternehmen, lassen darauf schließen, dass es sich um einen Einbruch durch die Konkurrenz handelt. „Wir schließen dass nicht aus, im Gegenteil, es wäre ein berechtigtes Motiv in dieser hartumkämpften Branche“, so der Leiter der Ermittlungen der Polizei. Doch die Ermittlungen gehen auch in eine andere, bedrohlichere Richtung. „C4 Plastiksprengstoff wird auch im Militär genutzt. Er ist sehr gefährlich. Wenn er in die falschen Hände kommt, kann viel Unheil damit verbreitet werden. Und bei der Rahn &Co GmbH war er relativ einfach zu beschaffen.“ Demnach ziehen die Behörden die Möglichkeit in Betracht, dass der Plastiksprengstoff für terroristische Organisation gedacht sei. Die Behören reagierten schnell und kontrollieren jetzt vermehrt islamische Vereinigungen. Auch eine Rasterfahndung sei angedacht. "Die Sicherheit meines Volkes geht mir über alles“, meinte der Bundespräsident auf die Kritik, dass solche Methoden die Freiheit einiger Bürger stark einschränken würde. (rom)

Sie wussten gar nicht, wie falsch sie lagen, doch das war mir nur recht. Ich legte die Zeitung zur Seite. Neben mich setzte sich ein beleibter Herr, den seine Verhandlungen mürbe gemacht hatten.

“Ist hier noch frei?“
Natürlich war es das.
“Sicher, setzen sie sich doch.“
“Ich sag Ihnen, die derzeitige Situation ist wirklich nicht einfach.“
“Inwiefern?“

Eigentlich nuschelte er mehr in sich hinein, doch ich ging auf das Gespräch ein, zum Zeitvertreib.
“Sie müssen wissen, ich bin in der Baubranche.“
“Herzliches Beileid“

Er schmunzelte.
"Danke. Es stimmt schon, die Zeiten sind nicht einfach. Das Geld sitzt nicht mehr so locker wie früher, verstehen Sie?“
“Wie wahr, wie wahr.“
“Na ja, jedenfalls, bin ich auf dem Weg nach Bern um mal wieder einen Großauftrag an Land zu ziehen. Aber genug von meinen Problemen, was machen Sie eigentlich?“
“Ich bin in der Dienstleistungsbranche.“
“Und was da genau?“
“Wir kümmern uns um Ihre Probleme, sozusagen.“
“Aha, also Firmenberatung, Finanzmanagement und solche Sachen.“
“Genau.“
“Könnte unsere Firma auch einmal gebrauchen. Sagen Sie, hätten Sie vielleicht eine Visitenkarte für mich?“
“Nein, das tut mir Leid, aber die sind mir ausgegangen. Aber Sie können mir ihre Nummer geben, dann ruf ich Sie aus meinem New Yorker Büro an.“

Der dicke Mann schreib seine Nummer auf einen kleinen Zettel.
“Herr Rasieski, schön Sie kennen zu lernen. Mein Name ist Ethan Silverman.“
Wir schüttelten die Hände.
“Warum waren Sie eigentlich in Wien, Herr Silverman?“
“Seminare, jede Menge Seminare.“
“Und? Wie läuft das Geschäft?“
“Schleppend, ich meine, ich muss mit Arulcan Airlines zurück in die Staaten fliegen, verstehen Sie?“

Rasieski nickte beschwörend mit dem Kopf.
“So schlimm. Das tut mir Leid.“
“Es geht schon, wir sparen halt nur, wo wir können.“

Ich schaute auf meine Uhr.
"Da wir gerade dabei sind, ich muss los, mein Flieger, war schön sie kennen gelernt zu haben, Herr Rasieski.“
"Die Freude war ganz auf meiner Seite, Herr Silverman.“


Wir verabschiedeten uns, als wären wir gute, alte Freunde. Dann ging ich los, vorbei am Terminal, vorbei an einem Mülleimer, in dem die Telefonnummer vom reizendem Herrn Rasieski landete, hinaus aufs Rollfeld zu meiner Maschine. Mit dem Gepäck gab es keine Probleme, die heiklen Sachen hatte Ramon in seinem Rucksack. Piloten wurden hier nicht kontrolliert.

Fünf Minuten später saß ich angeschnallt bei einem Glas Champagner in der alten Kiste. Wir hatten Starterlaubnis, langsam fingen die Rotoren der Maschine sich zu drehen, erst gemächlich, dann schneller werdend, dann so schnell, dass es aussah, als würden sie sich rückwärts bewegen. Auch die Rollbahn unter mir wurde immer schneller. Wir hoben ab, nächstes Ziel Newark, Bundesstaat New York.

icecoldMagic
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Wald / über zwei Opfern

Beitrag von icecoldMagic » 02 Jun 2002, 13:44

Langsam schob ich mich auf dem Ast entlang. Mein Hosenboden glitt, dank der darin enthaltenen Feuchtigkeit, ohne ein Problem an die gewünschte Stelle:
Mitte des Astes, ein weiterer Ast auf Beinweite entfernt.
Perfekt. Ich hackte meine Füße unter den zweiten Ast, prüfte ob mein Gewicht halten würde und ließ die Hände los.
Ein Bauchmuskel- und Balanceakt begann.
Immer noch mit dem Oberkörper frei in der Luft zog ich leise die TMPs aus den Holstern. Schlamm quellte aus meinen Handschuhen als ich die Griffe jeweils fest in die Hand nahm.
Ich atmete noch einmal tief durch und bog langsam meinen Körper nach unten durch. Das schmutzige Wasser lief mir in kleinen Bächen ins Gesicht, durchnässte mein Haar und meinen Hut. Ich ruckte kurz mit dem Kopf nach oben, was den Hut in die Luft brachte und fing ihn mit den Zähnen wieder auf, die eingenähten Klingen mit den Lippen begrüßend. Ohne ein Tröpfchen Blut...
Wieder wechselte meine Perspektive und das Panorama stand Kopf. Das Blut schoss mir in den nach unten hängenden Oberkörper und meine Armwunde begann wieder zu pulsieren.
Ich richtete den verletzten Arm auf den größeren, wahrscheinlich Jüngeren. Sein Helm saß locker auf seinen blonden Locken und er nahm wie der breite Soldat die Anhöhe aufs Korn.
Langsam wanderten beide Mündungen auf Position, bis mein verletzter Arm zu stark zitterte. Ich ließ beide locker nach unten hängen, den ganzen Körper erschlaffen, atmen, konzentrieren.
Wieder hob ich einzeln die Mündung, erst den verletzen Arm, biss in den Hut vor Schmerz, aber ich zitterte nicht, und die zweite langsam in Richtung...
Dann drehte der Blonde den Kopf. Und öffnete den Mund.
Und ich riss beide Maschinenpistolen auf ein Ziel, und drückte durch.
Das rote Blitzen der Laserpointer zuckte Bruchteile auf dem Körper des Soldaten auf bevor die gedämpften neun Millimeter Unterschallgeschosse das Fleisch an genau den selben Punkten aufriss und penetrierte.
Fünf Schuss und die Mündungen wanderten höher, durchschlugen Hals und Schlüsselbein.
Zwölf Schuss und die letzte Kugel durchbohrte den Schädel genau zwischen den Augen.
Der Helm platze weg, verfolgt von einer Fontäne aus Blut, Gehirn und Knochen.
Ohne ein Geräusch, außer das von klatschendem Fleisch und brechenden Knochen, zu verursacht zu haben brach er zusammen.
Aber die Entfernung war zu nah gewesen. Der grauhaarige Soldat hatte das leise Ploppen der unterdrückten Treibladungsexplosion gehört und unter mit klingelten auch schon die ersten Hülsen.
Blitzartig und schneller als man bei seinem gedrungenen Körperbau hätte vermutet, warf er sich herum und entlockte seinem Sturmgewehr einen einzelnen Schuss der knapp unter mir vorbei sirrte.
Ich schickte eine Garbe in seine Richtung, schien ihn getroffen zu haben den er schrie. Aber trotzdem erhöhte er die Frequenz seine Abwehrfeuers, wechselte von Einzelfeuer auf Salven und traf mich.
Ein Streifschuss an der Schulter, blut spritze mir ins Gesicht, zeichnete rote Bahnen in den schwarzbraunen Schlamm.
Es brannte. Es brannte wie Hölle.
Ich öffnete meine Hände, ließ meine Waffen fallen, löste meine Beine aus den Ästen und vollführte eine Rolle in der Luft die mit einer einwandfreien Landung ihr Ende nahm.
Mit leicht angezogenen Beinen landete ich auf dem feuchtweichen Waldboden und rannte.
Weg von der Anhöhe. Und hörte wieder eine Salve die knapp an mir vorbeizog. Und Schritte, die mir folgten.
Tiefer in den Wald, ich erhöhte das Tempo, schneller, wieder an Bäumen vorbei, die Hand zum Hut... Shit, ich hatte ihn, ohne es zu merken, bei meiner Landung verloren.
Ärgerlich...
Nun ja... es gab andere Methoden...
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Beitrag von Phoenix 576 » 02 Jun 2002, 18:17

Kühle Wassertropfen, vermischt mit Schweiß, perlten über mein Gesicht, tropften von meinem schmutzigen Körper auf den feuchten Boden. Ich lag unter einem großen Laubhaufen in einem alten, ausgetrockneten Flussbett, war komplett unter Blättern verborgen. Mein schwarzes, dreckiges Gesicht war nicht zu erkennen, nur zwei weiße Punkte starrten aus der Dunkelheit, beobachteten alles um mich herum...

Walther P99, LAM angebracht, 13 Schuss, Kaliber .40 S&W, durchgeladen und entsichert. Deutsche Präzisionsarbeit, die Deutschen waren bekannt für ihre Perfektion was sich auch in ihren Waffen wiederspiegelte...

Das Gewehr lag irgendwo neben einem Baum auf der Anhöhe, es war nur noch hinderlich, mit vier Schuss im Magazin. Jetzt konnte ich mein Talent mit Handfeuerwaffen beweisen...

ICM hatte sich auch ins Gefecht gemischt, ein zweiter Trupp war angekommen, der zweite Jeep? Zurzeit egal, was zählte war, dass ein Gegner meinen Berechnungen nach, in meine Richtung unterwegs war, jetzt hieß es warten...


Gedanken, einzeln unlogisch, aber zusammenhängend bildeten sie ein Ganzes. Im Ganzen gesehen forderten sie eine einzige Handlung.
Warten.
Und ich war gut im Warten, mein ganzes Leben lang hatte ich gewartet, den richtigen Augenblick für den gezielten Schuss, „die letzte Rettung“ wie Polizeikräfte den gezielten Todesschuss eines Scharfschützen beschönigend nannten.
Warten.
Die Natur schien sich wieder beruhigt zu haben, die Vögel kreischten nicht mehr so panisch, kehrten vorsichtig zu ihren Ästen zurück. Kleine Nagetiere huschten wieder über den Boden, bemerkten den dunklen Körper nicht, der dort im trockenen Flussbett lag.
Warten.
Ein kleines Eichhörnchen hoppelte über den Boden, blickte in meine Richtung, seine schwarzen Augen starrten mich an. Sahen nur zwei unbewegliche weiße Punkte in einem schwarzen großen Etwas. Hob vorsichtig den Kopf, sog die Luft ein, suchte nach einer Gefahrenquelle, aber nichts schien es zu stören. Es hoppelte zwei Schritte weiter, kratzte mit seinen kleinen Krallen im Boden, suchte etwas Essbares, hob wieder aufmerksam den Kopf, schien etwas zu wittern, aber wieder nichts. Geduldig grub es weiter im Boden...
Warten.
Plötzlich schreckte der kleine Nager hoch, sprang aufgeregt zu einem Baum, und kletterte blitzschnell nach oben in Sicherheit. Ich horchte aufmerksam auf, hatte ich es verschreckt? Wahrscheinlich, aber andere Möglichkeiten waren nicht ausgeschlossen.
Warten
Dann hörte ich es endlich auch, ich hatte den Nager nicht verschreckt. Es war etwas anderes gewesen, etwas, das ich vor einigen Minuten Blackie genannt hatte. Etwas, das mich vor ein paar Minuten mit einem Hagel aus 5,56mm Projektilen eingedeckt hatte. Etwas, das bald tot sein würde...
Warten
Ich roch ihn, bevor ich ihn sah. Er stank nach Zigaretten. Dieser Geruch hatte sich so fest in seinen Kleidern festgesetzt, dass man ihn auf eine Entfernung von ein paar Metern roch. Mein Vorteil, und vielleicht sogareine Einzelheit der ich mein Leben später verdanken würd. Mein Griff um die P99 wurde fester, ich spannte meine Armmuskulatur kurz an, kündigte dem Körper kommende Strapazen an. Und mein Körper war bereit, außer Schmerzen im Fuß war ich gesund. Und Schmerzen konnte man ignorieren.
Er kam von rechts, wie ich es vorhergesagt hatte, er bewegte sich unglaublich geschickt durch den Dschungel, ein wahrer Meister. Das würde nicht so einfach werden. Blackie, schwarzes, krauses Haar, langgliedrig, fast schlaksig, M4A1 Karabiner mit ausgezogener Schulterstütze in der Hand, 30 Schuss Magazin. Die Mütze tief ins Gesicht gezogen, das Hemd vorne aufgerissen, man sah seine starke Brustbehaarung, die Hose in die Stiefel gesteckt. Der geübte Kennerblick erkannte sogleich das Potential dieses Mannes. Ein verräterisches Klingeln kam aus seiner Richtung, er blieb sofort stehen, horchte, blickte sich um, ging dann langsam in die Knie. Den Karabiner fest an die Schulter gedrückt. Wieder das Klingeln, ich sah wie sich seine Lippen ohne einen Laut bewegten, er griff in seine Hosentasche und schien etwas zu ergreifen, wieder ertönte das Klingeln, gedämpfter. Die Hand herausziehend, bewegten sich seine Lippen wieder. Er ließ den Inhalt zu Boden in das weiche Moos fallen, ein halbes Dutzend Patronen. Anfängerfehler, das passte nicht zu ihm, eine Falle? Ich würde es nie herausfinden.
Ich hob langsam die Walther, zielte auf seinen Oberkörper, aber er hatte wohl die Bewegung sechs Meter links von sich gesehen, wie, würde ich nie herausfinden, er wirbelte herum, im gleichen Moment riss ich die Pistole ganz hoch, wir feuerten gleichzeitig, er eine kurze Dreiersalve, die knapp über mich hinwegstrich, meine Kugel traf aber genauso wenig, sondern raste knapp über seine linke Schulter und verschwand im Blätterwerk einiger Bäume. Aber er hatte mehr Mühe seine Waffe wieder unter Kontrolle zu bekommen als ich, der Rückstoss seines Karabiners war stärker gewesen. Ich feuerte eine halbe Sekunde nach dem ersten Schuss einen Zweiten ab. Diesmal traf die Kugel, riss meinem Gegner ein großes Stück Fleisch aus der linken Schulter. Seine linke Hand ließ den Kunststoffschaft der Waffe los. Sein Schrei war noch nicht verhallt, da feuerte ich wieder, er ebenfalls, die Waffe mit einer Hand haltend. Wir verfehlten beide. Scheiße! Wieder betätigte ich den Abzug, ein weiteres Geschoss Kaliber .40 S&W traf seinen verletzten Körper, färbte seine Hose auf der Höhe seines Beckens dunkelrot. Wieder ein höllischer Schrei.
Ich spannte meinen Körper, hechtete vorwärts, ich musste diesem Gefecht ein Ende bereiten. Aber er war verbissen, gab nicht auf. Hob blitzschnell seine Waffe, viel schneller als ich erwartet hatte, ich war noch drei Meter von ihm entfernt, in der Hocke. Er zielte, grinste dabei diabolisch, meine Waffe war zu Boden gerichtet, keine Möglichkeit zu feuern, muss ausweichen. Ein Sprung zur Seite, knapp der Salve ausgewichen. Ich landete hart auf dem Boden, rollte zur Seite, versuchte dabei die Waffe in Anschlag zu bringen. Ein weiterer Burst, der die Erde neben mir aufspritzen ließ. Ich rollte weiter, schaffte es die Waffe in seine Richtung zu bringen, drückte viermal während des Rollens ab, aber keine der Kugeln traf. Er brüllte ein gehässiges:
„Ich krieg dich!“
Ich blieb still, man hatte mich gelehrt ruhig im Kampf zu sein, das beunruhigte den Gegner. Schreien war ein Zeichen von Schwäche, Angst. Eine weitere Rolle auf dem Boden, eine weitere Salve von Blackie, diesmal zu hoch gezielt, und dann nur noch ein Klicken.
Das Grinsen auf seinem Gesicht verschwand, wich einem schockierten Ausdruck der Angst. Dafür formten sich meine Lippen zu einem Grinsen aufmeinem dreckigen Gesicht. Den Bruchteil einer Sekunde waren wir beide wie erstarrt. Das Klicken schien noch immer durch den Dschungel zu hallen, seine Hand griff zu seiner Zweitwaffe, seiner M1911 Pistole der Firma Colt. Das durfte ich nicht zulassen. Ich zielte auf seine Brust, und betätigte den Abzug fünfmal, bis nur noch das Klicken des Hammers auf die leere Kammer zu hören war. Die Geschosse ließen seinen Oberkörper regelrecht explodieren. Bluteruptionen schossen hervor, zeigten die Eintrittsstellen der Projektile, aus seinem Mund sprudelte ein Schwall Blut. Ich erhob mich langsam, löste das leere Magazin aus meiner Waffe, und schob ein neues in den Griff. Ich schritt zu der sterbenden Gestalt, blickte in seine flackernden Augen. Er musste höllische Schmerzen erleiden, das konnte ich ihm auch ersparen. Er war ein würdiger Gegner gewesen, hatte ausgezeichnet gekämpft, er hatte den goldenen Schuss verdient.
Ich kniete mich neben ihn und nahm ihm seine Pistole aus der verkrampften, blutverschmierten Hand, ich hatte mich geirrt, es war kein Colt M1911, es war eine Spezialanfertigung der weitweit bekannten Waffe. Eine Mischung zwischen dem üblichen Colt Series 80, und dem Klon von STI. Eine hübsche Waffe, mit besserer Visierung. Ein Schmuckstück, das ich behalten würde, er kannte sich aus, wenn er solch eine Waffe benutzte, und er würde trotzdem durch sie sterben. Ich richtete mich auf, stellte mich neben ihn und richtete die Waffe auf ihn. Er atmete röchelnd und versuchte mir zuzunicken, er wusste wann es vorbei war.
Ich drückte ab.
Der Schuss hallte durch den Dschungel, und so schnell der Klang verschwunden war, so schnell war er auch tot.
Er hatte gespielt und verloren...
Aber die Jagd ging für mich weiter, es waren sicher noch Gegner am Leben, ich entnahm seinen Taschen einige Ersatzmagazine für die M1911 Pistole und schritt dann wieder in die Büsche und verschwand in der grünen Hölle. Blackies zerschossener Körper lag in einer großen Pfütze aus Blut, bald würden die ersten Tiere sich an dem Aas zu schaffen machen. Der Zyklus der Natur, für mich ging es weiter, jedenfalls dieses Mal noch.
Warten

so long...

Cold Steel
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Beitrag von Cold Steel » 02 Jun 2002, 20:37

Im Helikopter, 6:00
Ich wurde vom nervtötendem Ton meines Weckers aus dem Schlaf gerissen. Und dabei war es ein so schöner Traum! Alle meine Freunde waren da... Doch jetzt war ich wach, ich rieb mir müde die Augen. Ich schaute auf die Uhr, schon 6:00 Uhr, dachte ich. Ich schaute mich um und suchte das Badezimmer. Nachdem ich auch weder Küche, noch Wohnzimmer fand,
fiel mir auf, das ich in einem Helikopter saß. Da ich offensichtlich übermüdet war, überhörte ich das laute Motorgeräusch. Ich kratzte mich am Hintern, rieb mir noch mal die Augen und schaute aus dem Fenster. Ich konnte kaum was erkennen, denn die Sonne war noch nicht aufgegangen. Ich setzte mich auf die Bank, auf der ich auch geschlafen habe. Ich zog meinen Rucksack zu mir, öffnete den Reißverschluss und schaute hinein. Im Rucksack befand sich meine Ausrüstung, ein Paar alte Comichefte und meine Butterbrotsdose. Ich zog meine Butterbrotsdose und eins von den Comicheften heraus. Das Heft legte ich erst mal auf meinen Schoß und nahm die Butterbrotsdose in die Hände. Ich öffnete diese und freute mich schon auf etwas zu essen, denn mein Magen knurrte wie ein Hündin die ihre Welpen verteidigte.
Doch ich wurde enttäuscht, denn ich hatte vergessen etwas zu essen einzupacken. Vielleicht hatte ich auch absichtlich nichts eingepackt. Jetzt fiel es mir wieder ein, ich war auf Diät, denn mit meinem Gewicht hatte ich gewisse Probleme. Ich war zwar nicht wirklich ‚fett’
Es waren nur ein Paar Kilo. Doch ich war trotzdem hungrig und wütend auf mich selbst. Ich legte meine Butterbrotsdose wieder zurück in die Tasche und schlug das Comicheft auf.
Die Zeichnungen sahen nicht gerade vielversprechend aus. Doch da ich irgendeine Beschäftigung brauchte, fing ich an darin rumzublättern. Es strotze nicht gerade vor Spannung, doch es war schon ganz schön witzig. Doch ungefähr nach 10 Minuten warf ich es vor Langeweile wieder in die Ecke. Ich schaute Nocheinmahl auf die Uhr, 6:16. Gelangweilt
Kratzte ich mich am Kopf und rülpste. Aus meiner Tasche ragte eine Ecke eines Fotos heraus. Ich zog das Foto heraus und schaute es mir an. Dort waren meine alten Kumpel und ich abgebildet. In der rechten unteren Ecke war ein Person mit rotem Edding eingekreist. Es war einer meiner besten Freunde von damals. Sein Name war Dark Magic oder einfach nur Dark. Ich hatte ihn zufällig kennengelernt. Er war, soweit ich weiß bei den Kampftauchern. Bei einem Gespräch machte er mich einst auf A.I.M. und Arulco aufmerksam. Ohne ihn wäre ich gar nicht hier! Wo wir grad davon sprechen, hier in Arulco meine ich. Bald würde mich der Heli in Cambria absetzen. Vor meinem Flug, hatte ich mich von der Firma R.I.S. über Arulco informieren lassen. Ich schaute noch mal aus dem Fenster. Nun ließen sich schon wenige Häuser erkennen. Sie kamen immer näher und so konnte man auch schon kleine Kinder, die dem Heli zuwinkten, erkennen. Der Hubschrauber sank immer tiefer, bis er anschließend nur noch ungefähr 5 Meter vom Boden entfernt war. Ich öffnete die Hubschraubertür. Eine kühle Brise pustete mir ins Gesicht. Ich warf die Strickleiter aus und setzte ein Fuß nach dem anderen auf die Leiter. Als ich endlich auf den Boden sprang, spürte ich endlich wieder das Gefühl von festem Boden unter den Füßen. Das gab mir ein Gefühl von Sicherheit.
Die Strickleiter wurde wieder reingezogen und die Tür mit einem lauten Knall geschlossen.
Ich winkte noch dem hinter den Bäumen verschwindenden Heli hinterher. Hinter mir bemerkte ich eine Bank. Ich setzte mich erst mal und schaute mich um. Da bemerkte ich: ’Was für ne’ Einöde!’
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Robin Hood
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Gefangenentransport Richtung Meduna

Beitrag von Robin Hood » 03 Jun 2002, 12:51

Die letzte Türe öffnete sich und der Tross betrat die Wüste. Ich kniff meine Augen zusammen. Nach Stunden des Schattens und des künstlichen Lichts die ersten wahren Strahlen. Die Sonne, Urgenerator des Lebens auf dieser Erde, einerseits schön, warm und behütend, andererseits konnte sie dein grösster Feind werden, sie konnte deine Stellung preisgeben, eine kurze Spiegelung und der Feind kannte die Position, die du dir vorher über Stunden, vielleicht sogar Tagen hinweg zurechtgelegt hattest.
In diesem Meer aus Sand und verdorrten Büschen war die Strahlung besonders stark. Nur mit zusammengekniffenen Augen war etwas erkennbar. Ja, die Wüste war ein spezieller Kampfplatz. Keine Deckung, lebensfeindliche Bedingungen, optische Täuschungen. Für einige widerliche Umstände, für Wüstenfüchse ein Tummelplatz. Wer die Gesetze dieser Gegenden kannte, konnte sie für seinen Vorteil nutzen, eiskalt nutzen. Während meinen Einsätzen im Kampf gegen die Sowjets in Afghanistan hatte ich einige dieser Gesetzmässigkeiten kennengelernt. Die Mudjaheddin waren gute Lehrer gewesen. Sie wurden in den Sand geboren, lebten mit dem Sand und färbten ihn mit ihrem Todesblut rot. Wie einst die Amis im Vietnam so rannten auch die Sowjets in jenem kargen Land ins Verderben. So konnten sich nicht an die Verhältnisse anpassen, für einmal gewann die Erfahrung, nicht das Material. Gegen diese Deserttroopers hatten die Roten nichts entgegenzuwirken, wer die wenigen Schlumpfwinkel und Chancen der Wüste kennt und sie zu nutzen weiss, hat jenen Vorteil auf seiner Seite, welcher ihm später den Sieg bescheren konnte.
Ein kleiner Teil dieses Wissens hatten diese Krieger mir beigebracht und ich setzte sie selbst im Kampf gegen den Eisernen Vorhang ein. Und auch hier, in diesem Land, konnten diese Erfahrungen und Tricks einen dem Sieg näher bringen.

Mit schleppenden Schritten folgte ich dem Soldaten vor mir. Der mit Betonplatten ausgelegte Weg führte Richtung Parkplatz, wo sich bereits einige Lastwagen ausmachen liessen. Der bekannte, leichte Flimmer lag über dem gelbroten Sand dieser roten Wüste und liess einige Details in Bodennähe verschwimmen. Dieses Phänomen trat überall auf, auch in den nördlichen Gebieten, sofern die Sonneneinstrahlung genug stark war. Doch in diesen südlichen Regionen und besonders hier in der Wüste war es besonders stark. So stark, dass es manchmal eben jenes berühmte Fabelbild einer vorgegaukelten Landschaft ergeben kann, eine Fata Morgana.
Langsam näherten wir uns dem Parkplatz. Neben den zwei Lastwagen liessen sich nun auch noch zwei Jeeps und einen BMP ausmachen. Sie waren nicht schlecht eingerichtete hier, im Gefängnis. Sollte einmal einen Angriff auf dieses Stellung erfolgen, so hätte es der Gegner sicherlich schwer. Dem Weg des Soldaten folgend schritten wir um die Lastwagen herum und machten schliesslich Halt vor einem. Ich wurde geheissen, einzusteigen.

„Wo Sie auch sind, egal ob eine Wand, eine Lehne oder nichts hinter ihnen ist. Sie sollten immer wissen was dort hinter ihrem Rücken los ist!“

Zu meiner Wenigkeit gesellten sich noch zwei weitere Gestalten in das Hinterteil des LKWs. Sie machten keinen besonders seriösen und abgebrühten Eindruck. Sie wirkten wie Rekruten, die gegen ihren Willen und gegen ihr Hoffen zu einer Gefängniseskorte eingeteilt wurden. Beide nestelten an ihrer Schrotflinte, schauten mich mit einem gespielten ernsten Gesichtsausdruck an, doch in seinen Augen und ihren Handbewegungen widerspiegelte sich nur die Angst. Anscheinend waren sie noch nicht so erfahren und wollten dies verstecken. Doch das gelang keinem, irgendwie verratet man seine Unfähigkeit immer. Sie tuschelten kurz miteinander, dann sprang der Motor des anderen Lastwagens an, er rollte langsam vom Parkplatz um kurz darauf vom Gefängnistransporter gefolgt zu werden. Nach einem kurzen Halt beim Ausgang des Gefängnis ging die Fahrt los, Staub wirbelte hinter uns auf und die Lastwagen beschleunigten.

„Wo Sie auch sind, egal ob eine Wand, eine Lehne oder nichts hinter ihnen ist. Sie sollten immer wissen was dort hinter ihrem Rücken los ist!“

Der Lärm war unerträglich. Zwar monoton, aber doch laut und ab und zu musste halt doch auch noch gekuppelt und geschaltet werden. Die Strasse war schlecht, es war mehr ein ausgefahrener Weg, ausgesetzt den Gesetzen der Wüste. Wahrscheinlich hätte sich der Bau einer Strasse auch gar nicht bezahlt gemacht, schliesslich rutschte hier der Untergrund immer wieder davon, wurden Bauten überdeckt, untergraben und manchmal verschwanden sie gar ganz.

„Wo Sie auch sind, egal ob eine Wand, eine Lehne oder nichts hinter ihnen ist. Sie sollten immer wissen was dort hinter ihrem Rücken los ist!“

Der Spruch wollte nicht aus meinen Gedanken. An was ich auch dachte, immer geisterte er herum. Was hatte der Major damit gemeint? Natürlich, es war immer von Vorteil, wenn man wusste, was hinter dem eigenen Rücken los war, ob da ein Fuchs durchrannte oder der Feind ein Patrone einem in den Rücken jagen wollte. Aber das war jedem Söldner bekannt, jeder, der einmal eine militärische Ausbildung absolviert hatte, wusste, dass man sich von Zeit zu Zeit auch mal umdrehen sollte, sich mal wieder einen Überblick verschaffen sollte. Das war nichts Neues, warum sollte es der Major auch gesagt haben, wenn es doch im Jargon von dieser Branche nichts Unbekanntes war? Was hatte er gemeint?

Ich beobachtete einen der zwei Soldaten, die auf der Pritsche mir gegenüber sassen. Er werkelte an seiner Remington rum, war anscheinend überzeugt, dass sie nur im saubersten Zustand erfolgreich töten könnte. Zuviel des Guten kann manchmal auch schaden! Immer wieder überprüfte er seine Schrotladung, vergewisserte sich, dass der Abzug auch wirklich nicht klemmte und die Flinte gut an der Schulter lag. Der andere beschäftigte sich mit Schnitzen. In nervösem und gehetzten Takt schnitt er von einem immer kleiner werdenden Holzstück kleine Schnitzer ab. Es sah so aus, als ob er damit nichts bezwecken wollte, einfach ein wenig schnitzen, damit der Feind vis-à-vis nichts von der eigenen Nervosität mitbekommen würde. Ja, das waren blutige Anfänger, sie konnten niemanden Angst einjagen, sie hatten Lektionen bei diesem Monster in meiner Zelle dringend nötig, oder bei Milizenausbildern der Rebellen .....

Wieder stieg die Frage nach dem Spruch in mir auf. Verdammt, was hatte er nur zu bedeuten. Um mich besser konzentrieren zu können, schabte ich ein Stück Holz von meiner Pritsche ab und begann es in mehrere kleine Späne zu verbrechen. Ich war auch nervös, doch ich hatte vielleicht eine kleine Berechtigung dazu. Schliesslich wusste ich ausser den höchst unglaubwürdigen Bemerkungen von jenem Profikiller in meiner Zelle immer noch nicht genau, was mich in der Hauptstadt Arulcos erwarten würde. Wieder brach ich ein Holzspan ab und begann ihn zu verkleinern und immer wieder aufs Neue stellte sich mir die gleiche Frage: Was hatte der Spruch zu bedeuten? Gerade weil es eine Erste-Lektion-Bemerkung war, musste sie etwas Spezielles, Verborgenes an sich haben. Wieder musste ein Holzspan dran glauben und wieder kam ich der Lösung des Rätsels nicht näher. Wahrscheinlich würde ich sie nie erfahren, vielleicht war es auch nur eine dumme Bemerkung seinerseits oder vielleicht meinte er es auch ironisch, ein wenig sarkastisch. Doch das glaubte ich nicht. Der Major war nicht der Mensch, der über einen Gefangenen in seiner Gegenwart witzeln und sich über ihn lustig machen würde. Nein, ihn ihm erkannte ich Menschheit, jene Menschheit, die ich bei vielen Personen in der Armee Deidrannas vermisste. Klar, waren wir Rebellen überhaupt noch Menschen? In meinen Augen schon, doch der Major war wirklich einer der wenigen von seinem Schlage, der noch wusste, wie man mit Gefangenen und dem Feind umging. Er respektierte sie und das war, was diesen Spruch gerade so rätselhaft machte. Sicher hatte er ihn nicht einfach so gesagt, nein, es musste etwas anderes dahinter stecken.

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Beitrag von Robin Hood » 03 Jun 2002, 12:53

Wieder wanderten meine Finger zu meiner Pritsche herunter und waren bereit den nächsten Holzspan vom Brett zu lösen. Doch dann spürten die Nervenzellen bei den Fingerspitzen vorn etwas anderes. Es war anders, es fühlte sich nicht nach Holz an, nein, es war kein Holz. Es fühlte sich nach Plastik an, nach Klebband. Ich griff mit meinen Händen und das Brett und fühlte wieder diesen Plastik. Anscheinend hatte es hier unter der Pritsche eine ganze Menge von diesem Klebband.

Das Räuspern einer der zwei Soldaten liess mich aus meiner Stellung fahren. Ich richtete mich wieder auf und schaute um mich. Es schien so, als ob der eine etwas von meiner sicherlich komischen Stellung von vorhin mitbekommen hatte. Ich hockte mich wieder normal hin und brach wieder einen Holzspan ab, der dann auch wieder gleich zerkleinert auf dem Boden landete. Ich deutete eine Bewegung zu meinen Schuhen, bückte mich mit meinem Kopf über die Hände, so, dass die Soldaten nichts von folgenden raschen Bewegungen mitbekommen würden.

Ich griff ein weiteres Mal unter die Pritsche, fuhr nach oben und spürte wiederum Plastik. Ich fuhr ein wenig herum, immer wieder kam ich zu Unterbrüchen, anscheinend jene Orte, wo ein Klebband ein anderes kreuzte. Meine Finger tasteten weiter, doch konnten sie nichts ausmachen ausser Plastik. Vielleicht hatte dieses Brett früher zu etwas anderem gedient als zur Pritsche. Vielleicht war es ja nur irgendein Abfall. Plötzlich spürte der Zeigfinger meiner linken Hand etwas Kaltes. Ich führte beide Hände zu dem Ort und tastete die Stelle ein wenig ab.
Wieder kam ein Räuspern von der gegenüberliegenden Bank. Ich fuhr mit den Händen rasch zu den Schuhen herunter, band ein wenig an meinen Schnürsenkeln herum. Doch dann sank mein Kopf wieder herunter und die Hände fuhren zu dem vorigen Ort zurück.

Rasch tastete ich weiter. Das Material fühlte sich sehr kalt und hart an, anscheinend irgendein Metal. Ich tastete weiter und fand noch andere Stellen. Langsam fuhr ich herum, berührte die Stellungen. Die Informationen der Nervenzellen machten sich auf den Weg, passierten das Rückenmark, dann den Hals und traten dann in die Hauptstation ein. Die Daten wurden verarbeitet, ein Puzzleteil zum anderen hinzugefügt, langsam entstand ein Phantombild dessen, was dort unten liegen mochte, das Bild wurde in eine andere Abteilung geschickt, die Nerven arbeiteten, die Sicht wurde klarer, das Phantombild realistischer, naher, genauer, spezifischer und dann schob sich ein Bild vor meinen Augen, wie ein transparentes Bild, unsichtbar, aber doch da und wahrnehmbar; das Bild einer Pistole.....
"Alles, was sie bewilligten, wurde ihnen durch die Notwendigkeit abgezwungen. Und selbst das Bewilligte wurde uns hingeworfen wie eine erbettelte Gnade und ein elendes Kinderspielzeug, um dem ewigen Maulaffen Volk seine zu eng geschnürte Wickelschnur vergessen zu machen." [Georg Büchner, 1833]

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Beitrag von Demon of Nature » 03 Jun 2002, 23:41

Der alte Wecker neben meinem rostigen Bett verkündete mir,dass es 1.25 Uhr am Morgen ist,als ich aufwachte.
Alles wäre stockdunkel gewesen,hätte der Mond nicht seine volle Pracht leuchten lassen.
Ich liebte den Vollmond.
„Warum zur Hölle kann ich nicht schlafen....“murmelte ich verdrossen vor mich hin.
Ich stand auf,kleidete mich an,nahm meine Apoca und meine Klinge,und schritt nach draussen.
Alles war in Grautöne getaucht,jegliche bunte Farbkontraste waren aus der Landschaft gewichen.
Ich setzte mich völlig hingerissen von dieser lauen Nacht auf die Stufen meines Bavillions,und lauschte den Grillen beim zirpen.
Mal schauen ob eine der Nachtwache vorbeikommt.
Und wenn man vom Teufel spricht....tatsächlich.Ich sah die dunklen Shemen einer Person hinter der Häuserreihe visavi von mir vorbeigehen.
Hmmmmm....ob ich den Milizjüngling austesten soll,wie gut er als Wache ist?

Ich stand auf,schlich durch die Schatten in seine Richtung und blieb eine Ecke hinter ihm stehen.
Nun konnte ich ihn atmen höhren,und das Mondlicht projezierte seinen Schatten knapp 50cm von mir auf den Boden.
Ich zog meine Deagle mit beiden Händen aus dem Halfter und ging sanft in die Knie.
Er stand nun genau zwischen dem Haus,hinter dessen Ecke ich lauerte,und einem alten Feld,dessen Gras mindestens einen Meter hoch war.Ich überlegte,meinen Auftritt bei Herrn Leibwächter noch interresanter zu machen,indem ich versuche unbemerkt ins hohe Gras zu kommen und ihm in eben diesem noch eine Weile zu verfolgen,wäre eine gute Schleichübung für mich gewesen.Jedoch verwarf ich diesen Gedanken und drehte mich einfach so um die Ecke,und streckte die schwere Deagle von mir,auf den vermeintlichen Nachtwächter richtent.
Dieser stand mit dem Rücken zu mir,schien ebenso zu schleichen.
Doch er war nicht der Nachtwächter.Unserer Nachtwächter haben sicher nicht diese Uniformen an.Und haben auch nicht diese Dienstrangssymbole an den Schultern.
Er drehte sich plötzlich um,und ich konnte eine Mp5k mit einem langen Schalldämpfer erkennen.
Wir blickten uns an.
Und augenblicklich zeriss ein lauter donnender Schuss aus meiner Deagle die friedliche Stille dieser Nacht.
Ich hatte ihm ins rechte Auge geschossen,und die Kugel riss den Inhalt seines Kopfes mit sich,in einem schwarzen Regen in dieser silbergrauen Nacht.
Sein Körper fiel nach hinten,um in einer krotesken Pose liegen zu bleiben.
Ich fühlte mich großartig,und ein Lächeln huschte über mein bespritztes Gesicht.

BTANG!

Ein Schuss pfeifte an mir vorbei.
Der Schütze stand weiter hinten im Grasfeld,und hielt irgend ein Gewehr in seinen Händen.
BTANG!
Ich warf mich zu Boden,in Richtung Gras fallend.
BTANG!
Dieser Schuss zertrümmerte irgend ein Fenster.

Dann rannte der Schütze los,nach seiner Geschwindikeit zu urteilen,rannte er wohl um sein Leben.Da hatte er Recht.
Ich sprang auf,jedoch nicht stehend,sondern eher in geduckter Weise,in welcher ich dem flüchtenden Angreifer hinterher barstete.
Er rannte schnell,schneller als ich,also verzichtete ich auf Sicherheit und riss mich in Aufrechte Haltung.
Er erreichte eine Hügelkante und verschwand dahinter.Ich stürmte hinterher,doch als ich die Kante erreichte,war er bereits in dem Wald dahinter verschwunden.

„Und die Leiche fällt ins Grab“ flüsterte ich kurz,dann rannte ich den Hügel abwärts,auf den Wald zu.
"...he is a Killer,born natural.."

derLumpi
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Beitrag von derLumpi » 04 Jun 2002, 16:19

Den Vormittag verbrachte ich mit einigen erste Hilfe "Kursen".
Ich zeigte den Rekruten wie man Verbände anlegt, Wunden säubert und weitere Grundkenntnisse der ersten Hilfe.
Gegen Mittag wolte ich das Team zusammenrufen, um ihnen meine nächsten Schritte zu erklären.
Ich würde den verletzten Milizen nach Cambria begleiten, während die Sniper ihre Einsatzgebiete beziehen würden, um der Armee kleine Nadelstiche zu versetzen.

Ein kurzer Blick auf die Uhr bestätigte, dass ich noch genug Zeit hatte.
Als erstes würde ich unsere E-Mails überprüfen.
Auf dem Weg zum Hauptquarttier, lies ich alle Teammitglieder, die ich traf, wissen, dass für 12.30 Uhr eine Besprechung anberaumt ist und bat sie den Rest ebenfalls zu informieren.
.

Cold Steel
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Beitrag von Cold Steel » 06 Jun 2002, 19:44

Mein Gott! Diese Stadt lag in Trümmern. Ich konnte es kaum fassen, so was habe ich echt noch nie gesehen. Da waren sicher Profis am Werk. Doch es hätte keiner unbemerkt Bomben an so vielen Stellen zu legen. Wahrscheinlich Mörser, dachte ich mir. Ich schaute mir ein Paar von den Gebäuden an. Auf die meisten war etwas draufgesprayt. Verrückte Wörter die ich vorher noch nie gehört habe, wie zumbeispiel Fia, Shak oder D.T.S. Auf einer Insel in der Karibik habe ich allerdings mal einen Jeep gesehen, auf dem ebenfalls Fia gesprayt war. Wie konnte man hier nur leben, fragte ich mich. Hinter mir sprang plötzlich ein laut Lachendes Kind aus dem Busch, gefolgt von einem anderen. Ich dachte kurz nach, was ich als nächstes machen sollte. Da fiel mir etwas ein. Ich wollte mich erkundigen wo sich die anderen Söldner herumtrieben. Ich suchte nach Militärischen Gebäuden oder mindestens einem Zelt. Vorerst fand ich nichts, doch nach kurzer Zeit bemerkte ich ein Gebäude in dem viele bewaffnete Personen standen. Das konnte ich durch ein Fenster erkennen. Sogleich ging ich los. Die Tür lies sich mit einem lauten Knarren öffnen. Alle drehten sich zu mir um und sahen mich seltsam um. ‚Hallo.’ Sagte ich. ‘Kann ich helfen?’, fragte ein Mann mit ziemlich breiten Schultern und einer AKSU-74. ‚Ja, ich suche die Rebellenkommandos!’, sagte ich. ‚Rebellenkommandos? Sie meinen sicher die Söldner, oder nicht?’, antwortete er. ‚Ja.’
Sagte ich. ‚Gehen sie nach Westen, dort finden sie sicher einen der Söldner. Passen sie aber auf!’ sagte er. Ich bedankte mich und ging wieder hinaus. Was hatte er wohl damit gemeint als er sagte, ich solle vorsichtig sein? Ich wollte noch bis ca. 10:00 Uhr in Cambria bleiben und mich ein Bisschen umhören. Ich umkreiste das Gebäude ein Paar mal und ging anschließend zu einem der zerstörtem Gebäude. Die meisten Wände waren eingerissen und die Räume dahinter lagen in Chaos. Ich setzte mich auf den Zaun, der neben dem Gebäude war und hob einen Stein auf. Ich warf in auf ein Fenster und splitternd zersprang es in Stücke.
Als ich gerade noch einen Stein aufheben wollte, sah ich eine Deutsche Stilhandgranate die unter ein wenig Schutt lag. Ich traute mich nicht sie heraus zu ziehen doch ich war zu neugierig um sie liegen zu lassen. Ich kniff die Augen zusammen und zog an dem Holzstil.
Nun hatte ich sie in der Hand. Ich inspizierte sie auf allen Seiten. Doch das einzige was ich entdeckte, war ein Loch in der Seite (jemand hatte den Sprengstoff entfernt) und ein Totenkopf, der in die andere Seite geritzt war. So was konnte man immer brauchen, dachte ich und steckte die Granate in eine meiner Taschen. Ich ging näher ans Gebäude ran und inspizierte den Schutt genau. Was ich noch alles fand war ein Pornomagazin, ein Mörsergeschoss, eine defekte Landmine, eine tote Ratte, eine verbogene Silbergabel und ein zerfleddertes Schulbuch. Bis auf die Ratte, konnte ich alles irgendwie verwenden. Na ja, das Schulbuch war zwar nicht nützlich, aber damit könnte ich mir einen Molotowcocktail, oder wie ich ihn liebevoll nannte Molli basteln. Das gehörte ja auch zum Gebiet Sprengstoff und damit kannte ich mich sehr gut aus. Ungeduldig schaute ich auf die Uhr. Es war bereits 8:12 Uhr, als ich mich erneut auf einen Zaun setzte. Es war so viel Schönheit an diesem Ort, auch wenn er zerstört war. Die Vögel sangen, Kinder spielten und hüpften freudig umher und alte Leute fütterten Tauben mit alten vertrockneten Broten. Ich schloss meine Augen un lehnte mich zurück. Ich hatte leider vergessen das ich auf einem Zaun saß, und kippte so nach hinten über. ‚Aua!’ schrie ich. ‚ Das tut weh!’ Ich rappelte mich langsam wieder auf und ging ein Bisschen durch die Stadt. Es schien mir als ob sich alles wiederholte und ich nur im Kreis ginge, doch in Wirklichkeit ging ich nur immer weiter nach Westen. Von hier aus konnte man das muhen einer Kuh hören. Wahrscheinlich von einer nahgelegenen Farm.
Mir wurde bald wieder Langweilig und so beschloss ich die Söldner zu suchen...
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derLumpi
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Beitrag von derLumpi » 07 Jun 2002, 12:14

Der Tag näherte sich seinem Höhepunkt.
Im Wilden Westen nannte man das High Noon, der Zeitpunkt an dem die Sonne am höchsten stand, es meist am wärmsten war und alle Dinge den kleinsten Schatten warfen.

Genau zu dieser Zeit traf das Team ein und versammelte sich im HQ der Armee.
Eigentlich sollte die Besprechung erst12.30 Uhr beginnen, ich entschied mich jedoch sofort zu beginnen, um so schneller wäre ich in Cambria.

"In Ordnung, fangen wir an."
Das Team setzte sich auf Stühle oder stand im Halbkreis um Y und mich herum.
Hinter uns eine Karte, andenen keinerlei Markierungen zu sehen waren.
Eine reine Vorsichtsmaßnahme, man konnte nie wissen wer plötzlich in den Raum kam, oder ob ´jemand am mit einem Fernglas hier rein schaute.
"Wie weit seid ihr mit euren Vorbereitungen?"
Ich nickte in CATs Richtung, er leitete die Aktion der Scharfschützen.
"Ausrüstung ist gepackt, Gebite sind verteilt, wir sind bereit!
"Wir haben den Heli aus Drassen angefordert, u so schneller in unsere Einsatzgebiete zu kommen."
Das war also der Grund, warum ich keinen Heli mehr bekommen konnte, aber das spielte jetzt keine Rolle mehr.
"Wir warten jetzt nur noch darauf, dass der Heli eintrifft."
CAT hatte sich wieder gesetzt und blickte sehr zufrieden in die Richtung der anderen Sniper, er brannte darauf wieder hinaus zu gehen.

"Wie geht es mit Ausbildung der Milizen voran?" ein weiterer Punkt auf meiner Liste.
Nacheinander gaben Doc, Seal, Y und Qujo einen Bericht über die Trainingsaktivitäten der Rekruten ab.
Nach einem halben Tag Training waren logischerweise noch keine großen Fortschritte zu erwarten, aber ich wollte auf dem laufenden bleiben.
.

mattscho
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Beitrag von mattscho » 08 Jun 2002, 17:19

Ein Haus in der Nähe von Newark, Bundesstaat New York

“Schön hast du es hier“, fand Ramon, als er auf meine italienischen $4000-Couch saß und aus chinesischem Porzellan indischen Tee trank. Mein Blick streifte durch das lichtdurchflutete Wohnzimmer. Wände in hellem Beige gestrichen, viele Fenster mit hellen Gardinen, den Blick auf den englischen Rasen im Garten freigebend, Designermöbel, viele Spiegel. Eine Oase der Ruhe, von meinem Innenarchitekten nach Fen Chui eingerichtet. Es war komisch hier zu sein nach zwei Monaten in Arulco. Ich mochte das Haus sehr, hier konnte man es sich nach den langen Einsätzen gemütlich machen, entspannen, konnte sehen wofür sich diese ganze Plackerei lohnte. Doch es fühlte sich anders an nach zwei Monaten in Arulco, das so toll eingerichtete Haus konnte nicht an die natürliche Schönheit der Insel herankommen, nicht mal der Whirlpool konnte so entspannend sein wie ein Spaziergang in der unberührten Natur. Den spießigen Nachbarn fehlte die Wärme der Arulcaner. Doch was mich am meisten störte waren die 500 Quadratmeter Wohnfläche- ganz für mich allein. Ich fühlte mich einsam, nichts hielt mich mehr an diesen Ort, der zum Statusobjekt verkommen war. "Doch, wirklich, hier lässt es sich aushalten.“, meinte Ramon. Ich konnte seine Meinung nicht teilen.

“Komm mit.“
Ramon folgte mir durch das weiträumige Anwesen in die Garage. Seine Augen weiteten sich als er meinen Fuhrpark sah.
“Ist das eine echte Viper?“
Während ich einen bestimmten Schlüssel unter meinen Vielen suchte, schaute ich beiläufig auf meinen roten Sportwagen. Nur ein weiteres Statussymbol, ich konnte mich nicht erinnern, wann ich sie das letzte mal gefahren hatte, ich konnte sie eh nicht bändigen.
“Ja, ist echt.“
“Was machst du da eigentlich?“
, wollte Ramon wissen. Ich fand meinen Schlüssel.
“Sie her und staune.“
Ich steckte den Schlüssel in eine nicht zu sehende Öffnung neben dem Garagentor. Drei Umdrehungen später hörte man eine Hydraulik, neben mir öffnete sich der Boden und gab eine Treppe frei. Ramon staunte nicht schlecht. Wie sagte Bulldog so schön? Willkommen im Disneyland.

Die schmale metallene Treppe führte in den Keller vor eine massive Metalltür, die durch eine Codekarte entriegelt wurde und den Weg zu meinen Waffen frei machte. Der Raum wurde durch eine Neonlampe grell erleuchtet, tauchte das Szenarium in steriles Licht. Die Waffen hingen an den Wänden, unter ihnen Werkbänke um sie zu modifizieren. Viele Schränke hatten so klangvolle Bezeichnungen wie 9mm, Feldstecher oder Waffenaddons-Gewehre. Ich nahm eine MP5SD von der Wand, legte fünf Magazine daneben, brachte noch Laserpointer und Zielfernrohr an und packte alles in eine Sporttasche. Anschließend war das Regal Granaten an der Reihe. Sprenggranaten fanden nicht den Weg in die Tasche, wohl aber Betäubungs-und Blendgranaten. Die Nachtausrüstung bestand aus einen aktuellen Nachtsichtgerät und einigen Kehlkopfmikrofonen für die Kommunikation. Zur Tarnung wanderten neben Tarnfarbe mehrere Ghilie Suits in die Tasche. Dazu kamen noch allgemeine Dinge wie eine Digitalkamera und ein Dietrichset. Meine Ausrüstung war fast komplett, ich lief in den hinteren Teil des Raumes, vorbei an den Pistolen, vorbei an den MPs, den Sturmgewehren und dem MG. Das Regal Spezialausrüstung brachte eine Armbrust mit Laserpointer und Zielfernrohr zum Vorschein. Direkt daneben befanden sich die Betäubungsmittel. Ich nahm zwei Liter Chlorophorm heraus, eine Menge, die für ganze Hundertschaften reichte. Anschließend nahm ich ein Blasrohr heraus, mit dem ich das Chlorophorm verschießen wollte. Als letztes wanderte ein Betäubungsgewehr in die Sporttasche.

“Hab ich irgendwas vergessen?“, fragte ich mehr zu mir selbst.
"Das hier!“ Ramon hatte ein M16 in der Hand, in seinen Augen spiegelte sich die Macht wieder, die einem dieses Instrument gab.
“Sei nicht albern.“ Ich schaute noch mal rum, schaute in meine Sporttasche irgendwas fehlte. “Heilige Scheiße, fast hätte ich es vermasselt.“
Ich öffnete einen Wandschrank, nahm eine schwarze Samtrolle heraus. Nun war meine Ausrüstung komplett. Wir gingen wieder nach oben.

“Und jetzt?“
“Jetzt fahren wieder zurück zum Flughafen. Wir nehmen den Dodge.“
"Die Viper?“
"Das passen die beiden Sporttaschen nicht rein, den Dodge Caravan.“
“Wie willst du eigentlich am Zoll vorbeikommen?“
“Ich hab meine Kontakte.“
, sagte ich und zog das Handy hervor.
“Frank? Ja, du müsstest mir mal wieder einen Gefallen tun...“

PinkRabbit
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Beitrag von PinkRabbit » 08 Jun 2002, 22:21

Paris.
L’étoile, der Stern, an dem die 12 Alleen zusammenlaufen, eine davon die Champs Èlysée, der gewohnte, Dauerstau auf der Prachtstraße von Paris. Ein wenig abseits des Straßenlärms, in einem Cafés sitzend, das sich in einer der vielen kleinen Seitenstraßen befindet, eine Zigarette rauchen und das Glas Wein genießen bei einem guten Gespräch.
Etwas fehlte in dieser Idealvorstellung, oder besser gesagt etwas stimmte nicht. Ihr Gegenüber.
Das Gesicht setzte sich nur aus erahnbaren Schemen zusammen, doch so sehr sie es versuchte, sie konnte nichts erkennen. Doch die Stimme, sie erschien vertraut. Es war schon lang her dass sie diese Stimme vernommen hatte. Wie es ihm wohl ging?!
Der Blick schweifte wieder ab zur berühmtesten Straße von Paris,
in ihrer Mitte der Arc de Triomphe, das Mahnmal des Unbekannten Soldaten. Es ließen sich durchaus Parallelitäten finden, wenn man die Situation vom jetzigen Standpunkt aus beurteilte.

Die Stimme von Steve Smith riss sie aus den sorglosen Gedanken. „Auf alte Freunde.“
Das Brennen des Whiskeys hatte nichts mit dem fruchtig, milden Geschmack französischen Weines gemein, doch er erfüllte seinen Zweck, er entspannte für einen Moment. Faith verspürte den Wunsch nach einem weiteren Glas, doch dies würde allenfalls Kopfschmerzen machen und alles verschlimmern.
Jetzt fiel ihr wieder ein, zu welchem Gesicht die Stimme passte….ja, wohl wahr, auf alte Freunde. Nastarowje.
Die Vorgehensweise war nun geklärt. Es war nicht sicher wie schnell sich die Schlinge, die noch locker um ihre Hälse lag, zu zog.
Das restliche Gespräch war an ihr vorbei gezogen, sie spürte nur noch die Schwere des Alkohols, die sich in den Gliedern festsetzte und ihr die Bewegungen schwer machte. Sie hatte nicht bemerkt dass auch sie den Naturgewalten nicht ewig trotzen konnte und der Körper ihr ein deutliches Warnsignal schickte.
Ohne dass Faith es gemerkt hatte, war sie bereits in ihrem Quartier angekommen. Der Körper vollzog, mit seinen letzten Kraftreserven, die so typischen Bewegungen automatisch, der Teil des Gehirns, der die Konzentrationsphasen koordinierte, schien schon längst abgeschaltet zu sein.
Nur noch die Geräusche vernehmend, die sie machte, während sie sich auf die Pritsche legte, die Augen geschlossen, setzte der Schlaf sofort ein.

Die Sonne ging in Arulco verhältnismäßig früh auf, lag wohl an der südlichen Lage. Es war ein wenig zu kurz, doch sie hatte sich regenerieren können. Jetzt, wo der zweite Teil anlief, fühlte sie sich ein wenig besser, der „Ausflug“ außerhalb Almas schaffte Ablenkung und Sicherheit, denn sie wurde das gefährliche Material auf unauffällige Weise los und kam noch in den Genuss von einer kleinen Trainingseinheit.
Die paranoiden Gedanken hatten sich gelegt, doch etwas spukte ihr immer noch im Kopf herum. Aufdringlich, darauf wartend bemerkt zu werden und es zu einer Einsicht zusammen zu führen, sie konnte sich nicht erklären was es war.
In der Kantine wurden die Marschpakete ausgeteilt, anscheinend hatten noch andere Trupps einen größeren Trainingsmarsch geplant, noch war es kein Grund zu erneuter Beunruhigung.

Faith beschloss das Frühstück zu verschieben und nach dem Major zu schauen um den Tagesbefehl abzuholen. Vielleicht war ihm noch eine Idee gekommen, irgendetwas das mehr Sicherheit verschaffte. Der Gedanke verfolgte sie, auf ihrem Weg in sein Büro.
You look Kind of clean cut... but then again.. you could have murdered your granny with a hammer.

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