Neuer Lesestoff
Moderator: Flashy
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Neuer Lesestoff
Es gab ja schon lange nix neues in der Richtung, also stell Ich das Ding einfach mal online.
Coming Home
Afghanistan 1987
Er starrte den kleinen Kalender in seiner Hand an, dann zog er einen Stift und strich den Tag ab. Neun waren noch übrig. Neun Tage noch und es würde vorbei sein. Dann würden er und seine Einheit, nach über einem Jahr Fronteinsatz, wieder in ihren Standort zurückkehren. Er schnitt eine Grimasse. Die letzten Tage waren immer die schlimmsten, sagten die Alten. Jeder sei in den letzten Tagen damit beschäftigt, seinen Hintern ins Trockene zu bringen. Die Soldaten waren sorglos und überschwänglich, sie waren weit von ihrer sonstigen Form entfernt. Jemand schlug ihm von hinten in den Nacken. "Hey Kamerad! Was ziehst du für ein Gesicht? Das Ding ist gelaufen, bald gehts nach hause. Was soll denn jetzt noch schief gehen?" dröhnte ihm eine wohlbekannte Stimme entgegen. Sie gehörte Yuri, dem Fahrer seines Panzers. Yuri war einer der lauten Sorte, immer einen unpassenden Kommentar auf den Lippen, um keine Antwort verlegen. Außerdem war er der Albtraum jeder Flasche Alkohols und Kettenraucher. Seine Spezialität war es, Anderen seine Meinung zu sagen wenn es sie gar nicht interessierte. Er mochte Yuri nicht besonders, aber er war jemand, der seinen Job verstand. Wenn es um den Panzer ging, gab es kaum jemanden, der ihm das Wasser reichen konnte, und er arbeitete mindestens genauso hart wie er feierte. "Komm. Zeit zum Antreten." Yuri zerrte ihn hoch und schob ihn in den Hof hinunter. "Ich weiß nicht," sagte er zu Yuri, "für mich ist die Sache jedenfalls erst vorbei wenn wir hier weg sind." "Ach was! Übermorgen kommt unsere Ablösung, da passiert nichts mehr."
Im Hof der alten Schule, die sie als Quartier nutzten, hatte sich inzwischen der Rest ihrer Kompanie versammelt. Der Oberleutnant nahm die Meldung entgegen, ratterte die allmorgendlichen politischen und militärischen Nachrichten herunter und gab den Tagesbefehl aus. "Männer, unsere Letzte wird noch mal ein richtiges Prachtstück. Wir fahren Konvoischutz für die Versorger, bis runter zur Operationsbasis Delta und zurück. Ein letztes Mal konzentrieren und zusammen reißen, dann haben wirs heute Abend endgültig geschafft. Abmarsch in einer Stunde. Fragen?" Wie erwartet musste Yuri seinen Senf dazugeben. "Meinen sie nicht das dass eine würdige Willkommenstour für unsere Nachfolger wäre, Herr Oberleutnant? WIR sind immerhin schon mit einem Bein zu Hause. So was haben wir das letzte Mal nicht mehr gemacht." "Was ICH meine, geht sie gar nichts an, Soldat. Befehl ist was man muss, schließlich sind wir hier nicht beim Wunschkonzert. Aber wenn sie nicht mit möchten, kann ich ihnen auch einen schönen Posten bei den Minenräumern unten an der Hauptstrasse anbieten." Yuri verzog sein Gesicht. "Aber ich denke, angesichts des schönen Wetters und unserer letzten Fahrt haben sie sich spontan dazu entschlossen, an unserer Tour teilzunehmen. Das hier ist eben nicht wie beim letzten Mal. Wegtreten!"
Fünfundvierzig Minuten später hatten sie ihren BTR 80 klar gemacht. Er hatte dabei weit mehr als üblich machen müssen da Yuris Unmut sich in vielen vergessenen Kleinigkeiten niedergeschlagen hatte. "Ich fass es nicht," klagte Yuri. "Der schickt uns auf den letzten Tag wirklich noch raus. Wir sind fast zu Hause, und dann jetzt das." "Hör auf zu jammern," mahnte er ihn mit professionellem Ton. "Ändern kannst dus eh nicht, also reiß dich lieber zusammen und zieh das Ding durch wie die Fahrten vorher auch. Und mach mal die ABC Anlage an, die hast du auch vergessen." Yuri drückte lustlos auf den Schalter. "Nur weil wir nächste Woche nach Hause gehen, heißt das nicht, dass du es diese Woche schleifen lassen kannst." "Neun noch, Kamerad! Ich kann gar nicht verstehen, wie du so ruhig bleiben kannst." "Wie gesagt, für mich ist das Ding erst vorbei, wenn wir hier weg sind." Die Luke über ihnen öffnete sich und ihr Kommandant stieg ein. "Wie siehts aus?" fragte er kurz und knapp. Wasja war das komplette Gegenteil von Yuri. Ruhig und wortkarg, immer eine kompetente Antwort parat, tüchtig und gewissenhaft. Ein Mustersoldat. "Alles bereit, Feldwebel," antwortete er ihm. "Funkgerät, MK, MG, ABC und Nebelwerfer klar. Wir haben Wasser und Rationen für vier Tage." "Gut. Wir fahren als Letzter. Sammelpunkt ist an der Kreuzung. Panzer Marsch."
So schnell wie es die geschundenen Strassen hergaben, bewegte sich der Konvoi Richtung Süden. Zwei BTR fuhren an der Spitze, dahinter folgten drei Ural LKW der Naschschubkompanie. In der Mitte fuhr der BTR des Oberleutnants, gefolgt von drei weiteren LKW. Den Schluss bildete sein BTR. Nach etwa dreißig Kilometern verließen sie die Hauptstrasse und folgten einer Seitenstrasse bis weit nach Osten in die Berge. "Aufgepasst," hörte er Wasja über seine Kopfhörer. "Wir erreichen gleich wieder unsere Lieblingsecke." Ihre Lieblingsecke war eine alte Betonbrücke, die sich über ein enges, tief eingeschnittenes Flussbett spannte. Am anderen Ende ging es steil bergab in eine Schlucht, deren Boden sich auf gleicher Höhe mit dem Flussbett befand. Schon des Öfteren hatten sie hier Feuergefechte erlebt. Er entsicherte die Waffen und spähte durch die Winkelspiegel nach draußen. Nichts geschah. Der ganze Konvoi passierte die Brücke und die Abfahrt ohne Schwierigkeiten. "Scheint, als würden wir heut mal Glück haben," sinnierte Yuri über Kopfhörer. "Warts ab, die Fahrt ist noch lang genug. Pass du lieber auf wie du fährst, es wär nicht gut am letzten Tag noch nen LKW platt zu walzen," antwortete ihm Wasja.
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Afghanistan 1987
Er starrte den kleinen Kalender in seiner Hand an, dann zog er einen Stift und strich den Tag ab. Neun waren noch übrig. Neun Tage noch und es würde vorbei sein. Dann würden er und seine Einheit, nach über einem Jahr Fronteinsatz, wieder in ihren Standort zurückkehren. Er schnitt eine Grimasse. Die letzten Tage waren immer die schlimmsten, sagten die Alten. Jeder sei in den letzten Tagen damit beschäftigt, seinen Hintern ins Trockene zu bringen. Die Soldaten waren sorglos und überschwänglich, sie waren weit von ihrer sonstigen Form entfernt. Jemand schlug ihm von hinten in den Nacken. "Hey Kamerad! Was ziehst du für ein Gesicht? Das Ding ist gelaufen, bald gehts nach hause. Was soll denn jetzt noch schief gehen?" dröhnte ihm eine wohlbekannte Stimme entgegen. Sie gehörte Yuri, dem Fahrer seines Panzers. Yuri war einer der lauten Sorte, immer einen unpassenden Kommentar auf den Lippen, um keine Antwort verlegen. Außerdem war er der Albtraum jeder Flasche Alkohols und Kettenraucher. Seine Spezialität war es, Anderen seine Meinung zu sagen wenn es sie gar nicht interessierte. Er mochte Yuri nicht besonders, aber er war jemand, der seinen Job verstand. Wenn es um den Panzer ging, gab es kaum jemanden, der ihm das Wasser reichen konnte, und er arbeitete mindestens genauso hart wie er feierte. "Komm. Zeit zum Antreten." Yuri zerrte ihn hoch und schob ihn in den Hof hinunter. "Ich weiß nicht," sagte er zu Yuri, "für mich ist die Sache jedenfalls erst vorbei wenn wir hier weg sind." "Ach was! Übermorgen kommt unsere Ablösung, da passiert nichts mehr."
Im Hof der alten Schule, die sie als Quartier nutzten, hatte sich inzwischen der Rest ihrer Kompanie versammelt. Der Oberleutnant nahm die Meldung entgegen, ratterte die allmorgendlichen politischen und militärischen Nachrichten herunter und gab den Tagesbefehl aus. "Männer, unsere Letzte wird noch mal ein richtiges Prachtstück. Wir fahren Konvoischutz für die Versorger, bis runter zur Operationsbasis Delta und zurück. Ein letztes Mal konzentrieren und zusammen reißen, dann haben wirs heute Abend endgültig geschafft. Abmarsch in einer Stunde. Fragen?" Wie erwartet musste Yuri seinen Senf dazugeben. "Meinen sie nicht das dass eine würdige Willkommenstour für unsere Nachfolger wäre, Herr Oberleutnant? WIR sind immerhin schon mit einem Bein zu Hause. So was haben wir das letzte Mal nicht mehr gemacht." "Was ICH meine, geht sie gar nichts an, Soldat. Befehl ist was man muss, schließlich sind wir hier nicht beim Wunschkonzert. Aber wenn sie nicht mit möchten, kann ich ihnen auch einen schönen Posten bei den Minenräumern unten an der Hauptstrasse anbieten." Yuri verzog sein Gesicht. "Aber ich denke, angesichts des schönen Wetters und unserer letzten Fahrt haben sie sich spontan dazu entschlossen, an unserer Tour teilzunehmen. Das hier ist eben nicht wie beim letzten Mal. Wegtreten!"
Fünfundvierzig Minuten später hatten sie ihren BTR 80 klar gemacht. Er hatte dabei weit mehr als üblich machen müssen da Yuris Unmut sich in vielen vergessenen Kleinigkeiten niedergeschlagen hatte. "Ich fass es nicht," klagte Yuri. "Der schickt uns auf den letzten Tag wirklich noch raus. Wir sind fast zu Hause, und dann jetzt das." "Hör auf zu jammern," mahnte er ihn mit professionellem Ton. "Ändern kannst dus eh nicht, also reiß dich lieber zusammen und zieh das Ding durch wie die Fahrten vorher auch. Und mach mal die ABC Anlage an, die hast du auch vergessen." Yuri drückte lustlos auf den Schalter. "Nur weil wir nächste Woche nach Hause gehen, heißt das nicht, dass du es diese Woche schleifen lassen kannst." "Neun noch, Kamerad! Ich kann gar nicht verstehen, wie du so ruhig bleiben kannst." "Wie gesagt, für mich ist das Ding erst vorbei, wenn wir hier weg sind." Die Luke über ihnen öffnete sich und ihr Kommandant stieg ein. "Wie siehts aus?" fragte er kurz und knapp. Wasja war das komplette Gegenteil von Yuri. Ruhig und wortkarg, immer eine kompetente Antwort parat, tüchtig und gewissenhaft. Ein Mustersoldat. "Alles bereit, Feldwebel," antwortete er ihm. "Funkgerät, MK, MG, ABC und Nebelwerfer klar. Wir haben Wasser und Rationen für vier Tage." "Gut. Wir fahren als Letzter. Sammelpunkt ist an der Kreuzung. Panzer Marsch."
So schnell wie es die geschundenen Strassen hergaben, bewegte sich der Konvoi Richtung Süden. Zwei BTR fuhren an der Spitze, dahinter folgten drei Ural LKW der Naschschubkompanie. In der Mitte fuhr der BTR des Oberleutnants, gefolgt von drei weiteren LKW. Den Schluss bildete sein BTR. Nach etwa dreißig Kilometern verließen sie die Hauptstrasse und folgten einer Seitenstrasse bis weit nach Osten in die Berge. "Aufgepasst," hörte er Wasja über seine Kopfhörer. "Wir erreichen gleich wieder unsere Lieblingsecke." Ihre Lieblingsecke war eine alte Betonbrücke, die sich über ein enges, tief eingeschnittenes Flussbett spannte. Am anderen Ende ging es steil bergab in eine Schlucht, deren Boden sich auf gleicher Höhe mit dem Flussbett befand. Schon des Öfteren hatten sie hier Feuergefechte erlebt. Er entsicherte die Waffen und spähte durch die Winkelspiegel nach draußen. Nichts geschah. Der ganze Konvoi passierte die Brücke und die Abfahrt ohne Schwierigkeiten. "Scheint, als würden wir heut mal Glück haben," sinnierte Yuri über Kopfhörer. "Warts ab, die Fahrt ist noch lang genug. Pass du lieber auf wie du fährst, es wär nicht gut am letzten Tag noch nen LKW platt zu walzen," antwortete ihm Wasja.
Alter Sack vom Dienst.
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Nach ein paar weiteren Kilometern weitete sich die Schlucht zu einem langgezogenen, flachen Tal. Die Berghänge blieben schroff und steil wie zuvor. Zügig bewegte sich der Konvoi vorwärts. "Es geht doch," hörte er wieder Yuris Stimme, "die erste Hälfte haben wir schon geschafft." Dann, mitten im Tal, stoppte der erste BTR. Ein leiser Knall drang zu ihm herüber, dann sah er den Panzer in den Graben rutschen. Adrenalin erfüllte rasend schnell seinen Körper. "Gagarin zwo meldet Ausfall durch Panzermine," meldete sich der Oberleutnant. "Absitzen, sichern und Verwundete versorgen." Mit einem Knacken wechselte er auf einen anderen Kanal. Yuri schlug mit dem Kopf gegen das Lenkrad, dabei stetig derbere Flüche benutzend. "Also gut. Yuri, komm mit, wir steigen aus," befahl ihm Wasja. Yuri sah ihn fassungslos an. "Neun noch, Wasja. Verdammte neun. Ich lass mich doch nicht auf unserer letzten Fahrt abschießen. Ich will in einem Stück nach Hause kommen." "Keine Widerrede, Soldat. Raus mit dir." "Wasja ..." "Los jetzt!" "Ist schon gut," unterbrach er die zwei, "Ich komm mit, aber Yuri geht solange ans Geschütz." "Auch gut," antwortete Wasja knapp. Er griff nach seiner AK74 und kletterte aus dem Panzer. Er suchte in der relativ sicheren Umgebung des BTRs Deckung und wartete. Sein Blick glitt über die zerklüfteten Berghänge und die tiefen Einschnitte, die für ihn tausende von Deckungsmöglichkeiten darstellten. Einer der LKW Fahrer vor ihm schwang sich seine Waffe auf den Rücken und stieg die Trittstufen seines Führerhauses hinauf, dann schlug er rücklings auf dem Boden auf. Danach erfüllte der Geschossknall das Tal. Der Turm seines Panzers drehte sich und belegte die südlichen Hänge mit Sperrfeuer. Wasja riss die Luke auf. "Lass den Mist! Feuer einstellen! Du siehst doch gar nichts. Komm mal wieder runter!" Yuri nahm endlich den Finger vom Abzug. Sie zogen sich wieder in die Deckung des Panzers zurück und suchten die Hänge nach dem Schützen ab. Plötzlich erfüllte das Rattern eines MGs die Stille. Der vorletzte LKW wurde getroffen und explodierte, als mehrere Kugeln seinen Tank trafen. "Aufsitzen," brüllte der Oberleutnant über Funk. Weiter kam er nicht, als die RPG Granate erst den Panzer, dann das Funkgerät und schließlich ihn selbst zerfetzte. Dann erfüllte das Pfeifen von Mörsergranaten die Luft. Sie schlugen rings um sie herum ein, trafen einen weiteren LKW und töteten mehrere Soldaten. Das MG eröffnete wieder das Feuer und belegte ihre Positionen mit Sperrfeuer. "Basis für Gagarin vier! Im Gefecht bei Streckenpunkt Delta drei! Mehrere Tote und Verwundete! Wir brauchen Sanitäter und Luftunterstützung!" brüllte Wasja in das Funkgerät. Es waren seine letzten Worte. Als er sich zu ihm umdrehte riss ihn der Einschlag des Projektils herum und schleuderte ihn unter den Panzer. Der charakteristische Knall der Dragunov übertönte den Gefechtslärm. Yuri und der andere BTR feuerten blind zurück. Nur knapp entging er einer weiteren Salve der Mörsergranaten. Ein weiterer LKW wurde getroffen und schickte Trümmer in alle Richtungen. Im anhaltenden Maschinengewehrfeuer starben die meisten Soldaten, ohne einen einzigen Schuss abgegeben zu haben. Er erkannte zwei Angreifer und schoss. Einer fiel reglos zu Boden, der Andere lag ein paar Meter weiter, mit der einen Hand sein Bein umklammernd und mit der anderen um Hilfe winkend. Nach ein paar weiteren Schüssen bewegte er sich nicht mehr. Beißender Rauch drang in seine Nase, genauso wie der Geruch verbrannten Kunststoffs und Benzins. Seine Augen begannen zu tränen. Yuri brüllte etwas. "Los komm! Lauf! Weg hier!" Noch während er sich zu Yuri, umdrehte hörte er den Knall. Aus den Luken, Sehschlitzen und Winkelspiegeln des Panzers zuckte ein Lichtblitz. Treffer durch RPG. Knatternd explodierten ihre Munitionsreserven, danach fing der ganze Panzer Feuer. Yuri stand nicht mehr in der Luke. Der Druck hatte ihn aus dem Panzer geschleudert. Er lag bewegungslos auf dem Bauch, sein ganzer Rücken war eine schwarzrote, undefinierbare Masse. Die Mörser hatten das Feuer eingestellt. Er setzte sich in seiner Deckung, passender Weise einem Einschlagskrater, auf und beobachtete die brennenden und qualmenden Überreste des Konvois. Ganz vorne leistete der zweite BTR noch immer Widerstand. Das Fahrzeug wendete und zog sich in seine Richtung zurück. Er rannte los, um ein LKW-Wrack zwischen sich und die Angreifer zu bringen. Nach ein paar Metern stolperte er. Nachdem er hart aufgeschlagen war, bemühte er sich vergeblich wieder aufzustehen. Die Ursache dafür war die simple Tatsache, dass sich in seinem rechten Unterschenkel ein recht ordentlicher Durchschuss befand. Das Blut sickerte in seine Uniform, der Schmerz war gewaltig. Er verlagerte kniend sein Gewicht auf das andere Bein, drehte sich aus der Deckung heraus und gab ein paar schnelle Schüsse ab. Als er sich wieder zurückzog fiel sein Blick auf den langsam heranrollenden BTR. Die sichere Luke war nur noch wenige Meter entfernt. Er richtete seinen Blick wieder nach vorn und schoss erneut. Dann krachte es hinter ihm. Eine Druckwelle schickte ihn schmerzhaft zu Boden. Er verbrannte sich mehrfach an dem heißen Wrack. Stechende Schmerzen in seinem Rücken verdeutlichten ihm, dass er mehrere Schrapnelle abbekommen hatte. Er sah zu dem Panzer hinüber. Vorn links fehlten beide Räder, die Wanne war aufgerissen und verbogen. In dem Panzer regte sich nichts mehr. Er fröstelte, richtete sich halbwegs auf und griff nach seiner Waffe. Die Anstrengung war unbeschreiblich, an den Rändern seines Sichtfelds zeigten sich bereits schwarze Schleier. Hinter ihm hörte er etwas. Er fuhr herum. Nur zehn Meter hinter ihm standen zwei der Angreifer. Einer trug ein MG, der zweite eine Dragunov und einen RPG Werfer. "Vier Mann," dachte er. Er zog seine Waffe und schoss. Das ungezielte Feuer ging weit fehl. Er sank in sich zusammen und verlor die Kontrolle über sich. Die schwarzen Schleier wurden größer und unerbittlicher. Während sein Blick bei den beiden Angreifern hängen blieb, glaubte er ein seit langem vertrautes Geräusch zu vernehmen. Er zwang sich dazu, nicht die Augen zu schließen. Er verlor diesen Kampf.
"Na mein Junge, wie gehts uns denn?" fragte die freundliche, alte Stimme. "Ganz gut, Herr Major," antwortete er ihr pflichtbewusst. "Sie haben sehr großes Glück gehabt, und das gleich zweimal. Einmal, weil die beiden Mi 24 in ihrer unmittelbaren Nähe waren und dann noch einmal medizinisch. Die Meisten, die in ihrem Zustand hier ankommen, werden gar nicht erst behandelt. Sie waren eine Ausnahme, sie waren ein Sturkopf, der einfach nicht sterben wollte." "Danke, Herr Major." "Und sie sind noch etwas. Sie sind ein Held. Sie haben dem Feind mutig Widerstand geleistet und sie haben ihn bekämpft, wo andere feige die Flucht angetreten haben. Sie sind ein Symbol. Das Vaterland ist ihnen dafür etwas schuldig. Sie bleiben hier, bis sie genesen sind dann kommen sie nach Hause! Na, was sagen sie dazu?" Er grübelte. "Kann ich bitte ihren Stift haben, Herr Major?" Der Major gab ihm sichtlich verwirrt den Stift. Er schlug den kleinen Kalender auf und strich die vergangenen Tage ab. Letzte Woche wären es Null gewesen, jetzt ergänzte er ihn um die Wochen bis zu seiner Entlassung. Dann zeigte er den Kalender dem Major. "Es ist mir natürlich eine große Ehre, das Angebot des Vaterlands anzunehmen."
Diese Story entstand neun Tage bevor Ich selbst heimflog.
"Na mein Junge, wie gehts uns denn?" fragte die freundliche, alte Stimme. "Ganz gut, Herr Major," antwortete er ihr pflichtbewusst. "Sie haben sehr großes Glück gehabt, und das gleich zweimal. Einmal, weil die beiden Mi 24 in ihrer unmittelbaren Nähe waren und dann noch einmal medizinisch. Die Meisten, die in ihrem Zustand hier ankommen, werden gar nicht erst behandelt. Sie waren eine Ausnahme, sie waren ein Sturkopf, der einfach nicht sterben wollte." "Danke, Herr Major." "Und sie sind noch etwas. Sie sind ein Held. Sie haben dem Feind mutig Widerstand geleistet und sie haben ihn bekämpft, wo andere feige die Flucht angetreten haben. Sie sind ein Symbol. Das Vaterland ist ihnen dafür etwas schuldig. Sie bleiben hier, bis sie genesen sind dann kommen sie nach Hause! Na, was sagen sie dazu?" Er grübelte. "Kann ich bitte ihren Stift haben, Herr Major?" Der Major gab ihm sichtlich verwirrt den Stift. Er schlug den kleinen Kalender auf und strich die vergangenen Tage ab. Letzte Woche wären es Null gewesen, jetzt ergänzte er ihn um die Wochen bis zu seiner Entlassung. Dann zeigte er den Kalender dem Major. "Es ist mir natürlich eine große Ehre, das Angebot des Vaterlands anzunehmen."
Diese Story entstand neun Tage bevor Ich selbst heimflog.
Alter Sack vom Dienst.
Schön wieder was von dir zu lesen, naja lesen ?
Das kann ich mit so einem "ein zeilen schreiben" ehrlich gesagt garnicht.
Es wäre vielleicht nett, wenn du das nächste mal "Absätze"
reindrücken könntest, wo der kontext besser bzw lese leichter gehen
könnte, denn bei diesen vollgetexteten "block" komm ich mir völlig
verloren vor und fang meistens das ernstgenommene "lesen" erst garnicht an.
Ich möchte dir nicht auf den schlips treten, sondern halt Tipp fürs nächste mal mitgeben.
MFG......
Das kann ich mit so einem "ein zeilen schreiben" ehrlich gesagt garnicht.
Es wäre vielleicht nett, wenn du das nächste mal "Absätze"
reindrücken könntest, wo der kontext besser bzw lese leichter gehen
könnte, denn bei diesen vollgetexteten "block" komm ich mir völlig
verloren vor und fang meistens das ernstgenommene "lesen" erst garnicht an.
Ich möchte dir nicht auf den schlips treten, sondern halt Tipp fürs nächste mal mitgeben.
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- Scharfschütze
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Würde mich noch interessieren, wer da angegriffen hat. Die CIA? Araber? Al-Quaida? Durchgeknallte Büttenredner? Das könnte der Major am Ende ja noch erwähnen.
Ansonsten coole Geschichte. Gibt es eigentlich einen Sammelthread mit Links zu allen Warstorys? Das wäre für neulinge ziemlich hilfreich.
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~!__/
..o.o <--- This is Einkaufswagen. Copy Einkaufswagen into your signature to help him on his way to world domination.
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ach, das ist doch selbstverständlichNightSarge hat geschrieben:Ausserdem hab Ich doch glatt vergessen MAD fürs korrigieren zu danken![]()
*fängt an sich mit neunschwänziger Katze selbst zu geisseln*

und nitti soll sich mal nicht so haben, der inhalt reißt alles raus

@rob34
ist doch klar, dass das die bösen einwohner waren

@Nighty
für Nitti kannst du ja nächst mal noch den text als .doc ranhängen

gruss, -=[MAD]=-
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- Wohnort: Nähe von ...
Die Storys findest du auf der Basis: http://jagged.gamigo.de --> Warstories
aber leider nur die alten 
gruss, -=[MAD]=-

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