Der Kampf durch Arulco

Söldnertreffpunkt für alle Themen rund um "Jagged Alliance 2" und den Nachfolger "Unfinished Business".

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mrgravity
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Beitrag von mrgravity » 05 Jan 2003, 11:43

Leise schritt ich durch den Wald. Immer bereit zu reagieren. Plötzlich hörte ich von weitem Äste knacken. Schnell sprang ich an den nächsten Baum und kletterte nach oben. Von ca.3 Meter höhe beobachtete ich den Weg unter mir. Nach ungefähr 5 Minuten ging eine 6-Mann Patroullie an dem Baum vorbei auf dem ich saß. Sie redeten in irgendeiner unverständlichen Sprache. Nervös zielte ich auf den ersten in der Reihe. Ich wusste, würden sie mich entdecken wäre das mein Ende. Ich hatte keinerlei Chancen gegen 6 Leute. Also saß ich ruhig auf dem Baum mit dem Gewehr in Schussposition. Zu meinem Glück bemerkten sie mich nicht. Nachdem sie sich ein wenig entfernt hate kletterte ich schnell vom Baum runter und folgte ihnen. Nach ca. einer Stunde erreichte ich ein kleines Lager der Armee. Ich musste mich ungefähr im Sektor E11 befinden. Ich kletterte wieder auf einen Baum und sondierte die Lage. Das Lager war nicht sehr groß und es befanden sich mit der Patroullie eingerechnet 14 Leute im Lager. Zumindesten konnte ich nur 14 Leute sehen. Ich beschloß erstmal auf dem Baum zu verweilen und abzuwarten.

jever
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Beitrag von jever » 05 Jan 2003, 22:02

Mann, was waren das für Schmerzen! Hatte er gestern so viel getrunken? Und warum lag er so unbequem? Wieso war das so hell, und wo kam auf einmal dieses leichte Rauschen her? jever versuchte die Augen zu öffnen, aber ein Schmerz durchzuckte ihn. Er griff in seine Brusttasche und fand dort seine Sonnenbrille.Jetzt konnte er es nochmal versuchen.

Irgendetwas stimmte nicht! Wieso saß er in einem Hubschrauber? Und wieso in drei Teufels Namen stand der schräg im Wald?

Langsam klarte sein Kopf auf. Genau, der kleine Job für Michael, seinem Pilotenkollegen. Er hatte sich den Fuss verstaucht, so das jever seinen Flug übernahm. Einen Mann in Arulco absetzen und ein paar Kisten nach Traconia liefern...
Aber was war passiert? Er nahm sich aus seinem Schulterhalfter seinen 45er Colt, den er immer zur Sicherheit bei sich trug und stieg aus. Die Rotorblätter sahen gar nicht gut aus. Die konnte man nur noch einschmelzen. Er war abgestürzt.

Er untersuchte den Heli, um auf den Grund zu kommen. Dabei erinnerte er sich, dass der Hydraulikdruck des Heckrotors plötzlich abgefallen war und er sich nur mit Mühe und Not auf diese Lichtung gerettet hatte. Als er die Wartungsluke im Schwanz öffnete, sah er die Ursache: Ein Mechaniker hatte beim Anschliessen neuer Leitungen einfach eine falsche Schraube genommen, in die kein Sicherungssplint passte. Aber weil er wohl keine Lust hatte, das Ganze korrekt zu wiederholen, hatte er diese Sicherheitsmassnahme einfach weggelassen. Der Pilot war wütend, wenn er diesen Idioten jemals wiedersah, würde er seine Eier zum Abendessen verspeisen, während der ihn bediente.

Jetzt sah er sich die Kisten an, dieser Transport war sowieso gescheitert und die Versicherung würde zahlen. In der ersten waren Unmengen von Leuchtstäben. Er erinnerte sich dunkel an ein Gerücht, das die im Norden in Zukunft auch Nachts Lieferungen auf den Baustellen empfangen wollten. Noch mehr Stress für die Piloten...

In der zweiten waren Waffen:
1 RPK-74 mit 5 Ersatzläufen und Zweibein
2 Desert Eagle .50 mit je Schalldämpfer und Laserpointer
20 .50 Magazine
5 Kisten mit je 100 Schuss RPK-Munition

Als er die dritte Kiste öffnete, machte sein Herz einen Luftsprung:
5 Karons á 6 Flaschen Jack Daniel's
20 Stangen Marlboro's

Er war gerettet!;)
Er schnappte sich seine Tasche mit einigen Sandwitches sowie ein Flasche Whisky, verschloss die Tür und sorgte dafür, dass er seine Schmerzen zumindest für heute vergass.

MfG jever
23

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R.I.P. Runkelrübe
Wir vermissen Dich.

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TheLoneGunman
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Beitrag von TheLoneGunman » 07 Jan 2003, 00:56

Alma, Ausbildungscamp, 19:30 Uhr

... der Fausthieb traf mich mit voller Wucht am Kinn und riss meinen Kopf ruckartig nach Links. Ich taumelte mehrere Schritte zurück, fing mich aber schnell und schüttelte meinen Kopf um die Benommenheit loszuwerden. Ich schmeckte Blut, wahrscheinlich von einer aufgeplatzten Lippe. „Ein guter Schlag, noch ein wenig fester und Du hättest mich umgehauen.“ Ich schaute meinem Gegner in die Augen, aus denen mir blanker Hass entgegenloderte. „Ich wollte Dich noch nicht K.O. schlagen. Ich will Dich leiden sehen und Dir so viel Schmerz wie nur irgend möglich bereiten!“ Ein raubtierhaftes Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus und ich wusste, dass er mich mit Vergnügen töten würde.
Ich beobachtete seine Bewegungen und achtete darauf, ob sich eine Lücke in seiner Verteidigung auftat.
Plötzlich stürmte er auf mich zu, schneller als ich es erwartet hätte und holte zu einem weiteren Schlag aus. Ich duckte mich im letzten Moment unter seinem Arm weg, tänzelte zur Seite und schlug ihm in die Rippen. Ein Grunzen begleitete das leise Knacken und bestätigte mir, dass mein Schlag gut platziert war. Er wandte sich mir zu und in seinen Augen konnte ich neben dem Hass einen Anflug von Verwunderung und Unsicherheit erkennen. Seine Überzeugung bekommt Risse, der Kampf wird wohl doch nicht so einfach wie er sich das dachte. Ein leichtes Lächeln umspielte meine Mundwinkel und ich umkreiste ihn, darauf wartend, dass er seine Deckung wieder öffnen würde. Er veränderte seine Haltung und präsentierte mir seine unversehrte Seite, um das Risiko weiterer Schläge auf seine angeknacksten Rippen zu minimieren.
Ich sprang nach vorne und täuschte einen Tritt gegen seine Beine an, doch anstatt ihm mit dem linken Bein die Füße wegzutreten, setzte ich meinen Fuß wieder auf den Boden und nutzte den Schwung um mich zu drehen und ihm den rechten Fußabsatz gegen die Schläfe zu hauen.
Der Tritt riss ihn zur Seite und er stolperte in die uns umgebenden Rekruten, die sich versammelt hatten und den Kampfverlauf verfolgten. Unsere, oder besser gesagt seine Kameraden, fingen ihn auf und stießen ihn zurück in den kleinen Kreis, der als Kampfarena diente. Wankend kam er wieder auf die Beine und dann tastete er an seinem Kopf entlang, bis er die Hand ruckartig zurückzog. An seinen Fingern klebte Blut und als er seinen Kopf zur Seite drehte rann Blut an seinem Gesicht herab. Er taumelte ein paar Schritte auf mich zu, verdrehte dann jedoch die Augen und sackte zusammen, als hätte ein Marionettenspieler die Fäden seiner Marionette durchtrennt.
Ich machte ein paar vorsichtige Schritte auf ihn zu, vergewisserte mich, dass er wirklich K.O. war und wandte mich dann von ihm ab. Gerade als ich meine Jacke vom Boden aufhob, erklang ein grobe Stimme hinter mir. Ich wusste auch ohne hinzusehen, wem diese Stimme gehörte und was nun unweigerlich folgen würde. Ich richtete mich zu voller Größe auf und drehte mich langsam um. Vor mir stand mit vor Zorn errötetem Gesicht mein Ausbilder, Sgt. Krennel. Er baute sich vor mir auf und ich musste gezwungenermaßen meinen Kopf heben, da er mich um Längen überragte. Wie er jetzt so vor mir stand, fragte ich mich, wie ich es damals geschafft hatte ihn im Zweikampf zu besiegen und ihm das Nasenbein zu brechen.
Meine Gedanken wurden beiseite gefegt als er seine Tirade begann. Ich fixierte einen Punkt hinter Krennel und ließ seine Flüche, Drohungen und Verwünschungen auf mich herabregnen. Ich kannte sie in- und auswendig, besser als jede andere Person auf diesem Stützpunkt, mit Ausnahme von Krennel selbst.
Hinter Krennel wurde mein immer noch bewusstloser Gegner von Sanitätern auf eine Bahre gelegt und abtransportiert.
„.... erlauben Sie sich noch einmal einen Ausrutscher, dann erschieße ich Sie eigenhändig, egal was Deidranna verlauten ließ!“ Er spießte mich mit einem Blick auf und ich sah, dass er mich am liebsten an Ort und Stelle erschossen hätte – wie fast jeder andere in diesem Stützpunkt auch. Seitdem die heimliche Verbindung meines Vaters mit den Rebellen bekannt wurde, stand ich unter starker Beobachtung und nur die Tatsache, dass die Söldner eine ernstzunehmende Gefahr darstellten und jeder einzelne Soldat gebraucht wurde, hinderte die Leute daran mich zu exekutieren. Es hinderte sie aber nicht daran mir zuzusetzen wo sie nur konnten. Wenn es irgendwo eine Drecksarbeit zu tun gab, wurde ich dazu herangezogen, sie zu erledigen. Doch das war ich gewohnt. Es würde eh nicht mehr lange so weiter gehen, denn mein Fluchtplan brauchte nur noch den letzten Schliff, eine letzte Kontrolle, ob ich auch wirklich alle Eventualitäten eingeplant hatte. Dann würde ich diese verfluchten Bastarde hinter mir lassen und mich den Leuten anschließen, die meines Erachtens für die gerechte Sache eintraten – die Freiheit meines Landes und dessen Bevölkerung.
Wie gewohnt durfte ich Strafarbeit verrichten – Toiletten schrubben und andere niedere Arbeiten, mit denen sich niemand sonst die Hände hätte schmutzig machen wollen. Was niemand wusste, war die Tatsache, dass ich mir durch diese regelmäßigen Strafarbeiten Ausrüstungsgegenstände zur Seite schaffen konnte.
Ich hatte einen Karabiner, einen Colt sowie Munition für die beiden Waffen besorgt und sie in einem Hohlraum in der Decke im Toilettenraum versteckt.
Drei Stunden später hatte ich meine Strafarbeiten beendet und meldete mich bei Krennel. Er saß hinter seinen Schreibtisch und das Deckenlicht ließ seinen kahlrasierten Schädel glänzen. Ein diabolisches Grinsen saß in seinem Gesicht und er musterte mich wie ein Löwe seine Beute mustert. Diese Beute ist aber so geschickt, dass sie dem Löwen die Nase gebrochen hatte, dachte ich mir und unterdrückte ein Lächeln.
„Sie werden die heutige Wache übernehmen! Melden Sie sich sofort beim wachhabenden Offizier und noch etwas.... „ Sein Grinsen wurde breiter und ich musste mich zurückhalten um es ihm nicht aus der Visage zu prügeln. „.... Sie werden in zwei Tagen nach Orta überwiesen. Sie werden die dortige Wachmannschaft verstärken.“
Eisige Klauen griffen nach meinen Eingeweiden, denn Orta lag inmitten eines Sumpfes, ein Ort an dem ein Fluchtversuch so gut wie unmöglich war und mit dem Tod enden musste, zumal die dortigen Wachen laut Berichten zur Elite gehörten und mit Deserteuren kurzen Prozess machen würden.
Meine Gedanken rasten, als ich meinen Plan in die Brüche gehen sah, doch ich hatte immer noch Gelegenheit zur Flucht, auch wenn ich meinen Plan nicht gänzlich absichern konnte und notfalls improvisieren musste.
Ich salutierte vor Krennel, drehte mich um und verließ den Raum. Als ich mich auf meine Wache begeben wollte, traf ich auf Sergeant Krott, den hiesigen Ausrüstungs-Sergeant und einer der wenigen, die mir freundlich gesonnen waren. Ich salutierte vor ihm, eine Geste, die ich nur bei ihm wirklich ernst meinte. Er nickte mir zu, erwiderte die Ehrenbezeugung und drückte mir dann plötzlich ein kleines Päckchen in die Hand. Erstaunt sah ich ihn an, doch noch ehe ich ihm nach dem Inhalt fragen konnte, zog er mich zur Seite und flüsterte mir zu. „Ich weiß, dass Sie vorhaben zu fliehen – ich habe durch Zufall bemerkt, dass Ausrüstung verschwunden ist und bei genaueren Nachforschungen ihre Notizen im Geheimfach hinter ihrem Spind gefunden.“
Bittere Galle stieg in meiner Kehle empor und ich schätzte die Umgebung ab. Wenn ich Krott niederschlagen und versuchen würde Hals über Kopf zu fliehen, wäre ich tot ehe ich auch nur das Gelände verlassen hätte. Doch irgendetwas im Blick von Krott sagte mir, dass er mich noch nicht verraten hatte und es auch nicht plante.
„Keine Angst, ich werde Sie nicht an Krennel ausliefern. Er würde Sie exekutieren lassen und ich kann das nicht zulassen. Ihr Vater war ein guter Freund von mir und ich hasse die Armee dafür, dass sie ihn erschossen haben. Ich werde ihnen helfen.“
Ich blickte auf das Päckchen und schaute ihn dann fragend an.
„In dem Päckchen ist ein bisschen Geld, ein wenig extra Munition und eine Nachricht für die Rebellen, dass sie kein Spion oder ähnliches sind. Die Nachricht stammt von ihrem Vater. Er hat sie vor seinem Tode aufgeschrieben, um im Falle des Falles den Rebellen einen Mitstreiter zu geben – ich weiß nicht ob er es Ihnen je gesagt hat, aber er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass sie sich den Rebellen anschließen und für die Freiheit kämpfen – auch wenn Sie dabei den Tod finden sollten.“
Die Worte schossen wie ein Blitz in mein Gehirn und ich unterdrückte ein Schaudern.
„Ich kann Ihnen nicht genug danken. Ich hoffe wir beide überleben diesen Krieg. Was werden Sie unternehmen? Wenn die Söldner kommen versuchen sie zu kooperieren, ich glaube den Nachrichten nicht, nach denen die Söldner alles und jeden töten, dem sie begegnen.“
Ich salutierte vor ihm, doch er erwiderte die Ehrenbezeugung nicht, sondern schüttelte mir die Hand und klopfte mir auf die Schulter.
„Viel Glück! Noch ein Tipp: Unternehmen Sie den Fluchtversuch morgen Abend. Die Rekruten werden wieder unterwegs auf Sauftour sein und Krennel muss nach Meduna. Der Stützpunkt hat morgen nur Minimalbesatzung – eigentlich ein potentielles Ziel für die Söldner, doch die sind momentan anderweitig beschäftigt.“
Ich nickte ihm zu und bedankte mich noch einmal. Dann wandte ich mich um und trat meine Wache an. Ich war nervöser denn je, beruhigte mich aber als ich in Gedanken den Plan durchlief.
Morgen Abend würde ich fliehen – oder bei dem Versuch umkommen.


mfg

:sniper: TheLoneGunman :sniper:
"Ich bin ein Kommissar. In meiner Macht liegt es, Gerechtigkeit zu vollstrecken. In meiner Macht liegt es, Feigheit zu bestrafen. Ich habe die Autorität, im Namen des Imperators auf dem Schlachtfeld zu richten."

Kommissaroberst Ibram Gaunt vor der Feldexekution seines Onkels, General Aldo Dercius

TheLoneGunman
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Beitrag von TheLoneGunman » 10 Jan 2003, 02:32

Alma, Ausbildungscamp, 22:00 Uhr

Meine Nerven waren zum zerreißen gespannt. Als ich von meiner Wache abgelöst wurde, ging ich mich abmelden und dann auf mein Zimmer, dass zwar für 4 Mann ausgelegt war, aber von mir allein bewohnt wurde.
Für den heutigen Tag waren keine Exerzierübungen oder anderes angesetzt, die meisten Rekruten hatten den Stützpunkt schon verlassen und ließen sich in irgendeiner Kneipe die Birne vollaufen.
Nervös schaute ich auf meine Uhr. 22:00 Uhr... Zeit loszulegen, dachte ich mir.
Ich wollte gerade den Spind von der Wand abrücken, um an den kleinen Hohlraum zu gelangen der dahinter lag, als die Tür des Zimmers geöffnet wurde. Ein Soldat betrat den Raum und mir gelang es, den Anschein zu erwecken, ich würde lediglich den Spind öffnen wollen.
„Wenn Sie vorhatten heute die Basis zu verlassen muss ich Sie enttäuschen!“ Ich keuchte kurz auf und starrte den Soldaten mit aufgerissenen Augen an. Woher wussten sie das ich heute fliehen wollte? Krott hatte mich nicht verraten, das wollte und konnte ich nicht glauben. Aber woher wussten sie es dann?
„Auf Befehl von Sgt. Krennel stehen Sie vorläufig unter Arrest!“
„Warum?“ war das einzige was ich sagen konnte. Meine Kehle fühlte sich so trocken wie eine Wüste an und meine Knie begannen zu zittern.
„Er meint, Sie könnten zu fliehen versuchen. Er hasst Sie zwar abgrundtief, aber er weiß das Sie nicht auf den Kopf gefallen sind. Sie werden auf ihrem Zimmer bleiben, bis sie morgen nach Orta versetzt werden.“
Der Soldat wandte mir den Rücken zu und wollte das Zimmer verlassen, doch noch ehe ich selbst realisierte was geschah packte ich ihn von hinten, hielt ihn mit einer Hand den Mund zu und legte meinen Arm um seinen Hals. Er ruderte hilflos mit seinen Armen und versuchte meinen Griff zu lockern, doch ich drückte noch fester zu. Er bäumte sich auf und warf sich rückwärts gegen die Wand.
Schmerzen durchzuckten meinen Körper als ich gegen die Wand prallte und er seinen Ellbogen in meine Rippen rammte. Dennoch hielt ich ihn fest, verstärkte den Druck auf seinen Hals weiter. Er warf sich abermals gegen die Wand und wieder jagten Schmerzwellen mein Rückrat entlang. Ich klammerte mich regelrecht an ihm fest und ignorierte die Schmerzen die sich in meinem Körper ausbreiteten.
Dann begannen seine Bewegungen schwächer zu werden. Er taumelte vorwärts, sank auf ein Knie und brach dann zusammen. Ich löste meinen Griff um seinen Hals und rollte ihn auf den Bauch. Als ich nach seinem Puls tastete, atmete ich erleichtert auf, denn er war vorhanden. Ich hatte nicht vorgehabt ihn zu töten, ich wollte ihm lediglich die Halsschlagader abdrücken und so die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn unterbrechen, so dass er bewusstlos wurde.
Beim Durchsuchen seiner Taschen fiel mir der Schlüssel für die Tür zum Innenhof in die Hände, den ich sofort einsteckte. Zudem fand ich bei ihm noch einen 45er Colt nebst 2 Magazinen. Ich steckte alles ein und fesselte den bewusstlosen Soldaten.
Dann rückte ich das Spind von der Wand, griff in den Hohlraum und zog das Päckchen, welches mir Krott gegeben hatte heraus.
Ich legte meine Splitterschutzweste an und zog die Flecktarnuniform darüber. Krotts Päckchen stopfte ich zusammen mit ein paar Notrationen in einen Rucksack, in dem sich auch eine Feldflasche und mein Walkman – ein Geschenk meines Vaters befand.
Gerade als ich das Zimmer verlassen wollte, kam mir eine Idee. Ich ging zurück zum Bett, zog mein Messer und schnitt ein rechteckiges Stück aus dem Bettlaken heraus. Ich steckte es in den Rucksack und schlich dann zur Tür. Vorsichtig steckte ich den Kopf heraus und spähte auf den Korridor. Niemand war zu sehen, die Türen zum Speisesaal waren verschlossen.
Ich schlüpfte auf den Korridor und zog die Tür hinter mir zu. Dann schlich ich zu den Toiletten, kletterte auf eine davon und schob die lose Deckenplatte zur Seite. Ich holte den Karabiner, den Colt und die Munition aus dem Versteck und schob die Platte wieder an ihren Platz.
Als ich zur Tür, die auf den Innenhof führte, kam hielt ich den Atem an und lauschte angestrengt auf Bewegungen außerhalb der Tür. Die Patrouille musste gleich zu ihrem Rundgang aufbrechen und ich musste das Zeitfenster nutzen um durch die Tür auf den Innenhof gelangen zu können und mich hinter dem Schiesstand über den Zaun zu begeben.
Schritte knirschten im Kies, als sich der Soldat in Bewegung setzte und ich hoffte inständig, dass ich nicht genauso laut wie dieser Soldat wäre. Ich wartete ein paar Sekunden länger als nötig, schloss dann die Tür vorsichtig auf und öffnete sie einen Spalt. Blasses Mondlicht fiel durch den Türspalt und tauchte die Umgebung in gespenstisches Licht. Ich stieß die Tür ein wenig weiter auf und schlich hinaus. Dann schob ich die Tür langsam zu und sah mich um. Niemand war zu sehen oder zu hören.
Dicht an die Hauswand gepresst schlich ich in Richtung Nord-Osten. Als ich den Schießstand passierte verharrte ich ein paar Sekunden, da ich ein Geräusch auf dem Dach vernahm.
Ich lauschte angestrengt in die Nacht hinaus und als die Schritte sich entfernten huschte ich lautlos zum Zaun.
Eine der Schwächen meiner Flucht war, dass ich keine Drahtschere bei mir hatte und auch keine auftreiben konnte, mit der ich den Zaun hätte zerschneiden können. So musste ich wohl oder übel über den Zaun klettern – eine Angelegenheit die selbst für die Geschicktesten nicht lautlos zu schaffen war. Glücklicherweise hatte der Zaun keine Stacheldrahtkrone, so dass ich zumindest in dieser Hinsicht keine Probleme haben würde. Ich warf meinen Rucksack über den Zaun und dieser landete mit einem dumpfen Geräusch auf der anderen Seite im Gras. Sofort duckte ich mich in die Schatten und lauschte ob jemand dieses Geräusch gehört hatte. Als ich keine Bewegungen hörte lief ich auf den Zaun zu, sprang daran hoch und zog ein Bein über den Zaun. Dann zog ich das andere Bein nach und ließ mich auf der anderen Seite herunterfallen. Ich griff mir den Rucksack, warf ihn mir über die Schulter und rannte ins Unterholz. Ein letztes mal wandte ich mich um und vergewisserte mich, dass niemand meine Flucht bemerkt hatte. Danach schlich ich im Schutze des Waldes Richtung Norden. Als ich ein wenig tiefer im Wald war, nahm ich mir Zweige, Blätter und Gräser und tarnte meinen Stahlhelm damit. Ich nahm mir eine Handvoll Erde, tränkte sie mit Wasser und schmierte mir den Matsch ins Gesicht.
Das war einfacher als ich dachte, schoss es mir durch den Kopf. Ich hatte mit größeren Problemen gerechnet, doch anscheinend war mir das Glück hold.
Gerade als ich dachte, ich hätte das schlimmste hinter mir, fiel in einigen Metern Entfernung ein Schatten von einem Ast. Die Gestalt richtete sich auf – es war ein Mensch - und im fahlen Mondlicht, das durch die Baumwipfel fiel konnte ich ein Messer aufblitzen sehen.
„Sie haben es tatsächlich bis hierher geschafft. Krennel hatte vorausgesagt, dass Sie so weit kommen würden. Wie haben Sie den Soldaten überwältigt, der sie unter Arrest stellen sollte? Egal – hier wird Ihre Flucht ein Ende finden - und ihr Leben auch.“
Ebenmäßig weiße Zähne wurden freigelegt, als die Person ein hinterhältiges Grinsen aufsetzte.
Das war eine Falle, von Anfang an hatte man geplant mich entkommen zu lassen. Woher wussten sie das? Wer hat ihnen davon erzählt? Krott... so schnell wie mir diese Gedanken kamen, so schnell schob ich sie auch beiseite. Nein, Krott würde mich nicht verraten, jemand anderes musste meinen Plan herausgefunden haben. Vielleicht war all das auch nur ein dummer Zufall. Ich wusste es nicht, ich wusste nur eines. Den Mann vor mir musste ich so schnell wie möglich ausschalten und eine möglichst große Distanz zwischen mich und Alma bringen.
Er stürmte auf mich zu, das Messer blitze auf. Ich warf mich zur Seite, rollte etwas unbeholfen über die Schulter ab und kam mit dem SKS im Anschlag wieder auf die Beine. Noch ehe ich den Abzug durchdrückte, jagte ein Gedanke durch meinen Kopf. Wenn ich ihn jetzt erschießen würde, hätte ich den gesamten Stützpunkt auf den Fersen. Der Gegner umkreiste mich und schwenkte das Messer hin und her. Langsam, beinahe unmerklich, verkleinerte er die Distanz zwischen uns, indem er den Kreis enger zog. Dann stieß er zu, doch ich hatte den Angriff kommen sehen und wich seitlich aus. Als er an mir vorbei ins Leere rannte, schlug ich ihm den Gewehrkolben gegen den Kopf und traf ihm kurz hinter dem Ohr.
Mit einem Schrei stürzte er nach vorne und verlor das Messer. Eigentlich hätte er durch den Schlag bewusstlos werden sollen, doch er rappelte sich wieder auf und stürmte geduckt auf mich zu. Er trieb seine Schulter in meinen Magen und ich kämpfte gegen den Brechreiz an. Dann schob er mich vor sich her, während ich mit den Fäusten auf seinen Kopf und Rücken einprügelte und rammte mich dann mit voller Wucht gegen einen Baum. Ich biss die Zähne zusammen als der Schmerz meine Wirbelsäule entlangkroch. Sein Griff löste sich ein wenig, was mir die Möglichkeit gab, ihn zurückzudrängen und ihm mein Knie in sein Gesicht zu rammen. Die Umklammerung brach vollends und er stürzte nach hinten. Ich trat aus und erwischte ihn am Brustkorb, was ihn zurückstolpern und gegen einen Baum krachen ließ. Er schlug mit dem Kopf gegen einen herausragenden Ast und rutschte am Baum herunter. Am Ast glitzerte etwas feuchtes und ich wusste auch ohne genauere Untersuchung das es Blut war. Ein Blick auf den Gegner zeigte mir, dass sein Kopf in einem unnatürlichen Winkel verdreht war – sein Genick war gebrochen.
Ich sammelte meine Rucksack und meinen Karabiner ein und durchsuchte die Leiche, doch bis auf das Messer, das neben einem Strauch lag, hatte er nichts bei sich. Ihr habt mich zweimal unterschätzt. Eure Fehler werden euch bald teuer zu stehen kommen. Dann rannte ich los.
Erst in einigen hundert Metern Entfernung dämmerte es mir – ich hatte einen Menschen getötet.

mfg

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Beitrag von Mr.S. » 10 Jan 2003, 13:07

ich glaub so weit will ich mit meinem spielwahn nich gehen:)aber iss toll das ihr euch dafuer bemueht iss spanend:k:
NUR GEIL --> www.silberland.at

:king:Mr.S.

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Beitrag von mrgravity » 10 Jan 2003, 14:47

Inzwischen war es nacht geworden und ein großteil der Soldaten hatte sich schon schlafen gelegt. Ich nahm mein Gewehr auf den Rücken und kletterte vorsichtig vom Baum herunter. Im Schutz der dunkelheit schlich ich von Baum zu Baum. Immer mit dem Gewehr im Anschlag.
In etwa 10 Metern entfernung sah ich eine Wache, die sich gerade erleichterte sonst sah ich niemanden auf dem Stützpunkt. Ich blieb ruhig stehen und wartete, bis sie sich wieder auf den Weg machte. Ich schlich mich an eines der Zelte und blickte vorsichtig ins Innere des Zeltes. In dem Zelt saßen 3 Soldaten um einen Tisch herum, auf dem eine Öllampe stand, spielten Karten und rauchten.
Ich setzte meinen Weg fort zum nächsten Zelt. In diesem Zelt schliefen 4 Soldaten. Ich sah in greifbarer nähe einenColt auf einer art Nachttisch liegen. Da dort jedoch kein Schalldämpfer lag beschloß ich ihn liegen zu lassen.
Auf dem Weg zum nächsten Zelt hörte ich plötzlich Schritte und Stimmen schnell lief ich ins nächste Gebüsch und wartete ab.
Lachend kamen die Soldaten an dem Gebüsch in dem ich saß vorbeigelaufen. Als ich die Stimmen nicht mehr hörte näherte ich mich dem dritten Zelt. In der Mitte des Zeltes stand ein großer Tisch, auf diesem Tisch lagen einige Karten ausgebreitet und ein Funkgerät stand in der nähe. Ich trat vorsichtig ins Innere des Zeltes, um einen genaueren blick auf die Karten zu haben. Es war eine große karte von Arulco.
Auf der Karte waren an verschiedenen stellen farbige Kreuze aufgezeichnet, allerdings wusste ich damit nichts anzufangen. Ich rollte die Karte zusammen und steckte sie ein. Gerade als ich das zelt verlassen wollte kamen 3 Soldaten ins innere. Instinktiv erhob ich meine Waffe: "Hände hoch!" Die Soldaten erhoben ihre Hände, obwohl ich nicht sicher war ob sie das verstanden hatten was ch gesagt hatte oder ob sie es automatisch aufgrund des Gewehres getan hatten. Sie fingen an zu reden. Es musste wohl spanisch mit irgendeinem Dialekt sein.
Auf jeden Fall verstand ich nichts. Ich gab den Soldaten mit meinem Gewehr ein Signal nach links rüberzugehen. Sofort gingen sie los und knieten sich vor der Wand hin. Vielleicht waren sie solche Situationen ja schon gewöhnt? Auf jeden Fall nahm ich im rausgehen miteiner Hand eine der AKs mit und rannte schnell zurück in den Wald.
Im Wald kletterte ich zurück auf den alten Baum und guckte mir zuersteinmal die Karte an. Ich beschloß am nächsten morgen zum ersten Kreuz in der nähe zu gehen. Dann packte ich die karte wieder in meinen Rucksack und schlief auf dem Baum.
Heard it yet? You will.......
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Beitrag von mrgravity » 10 Jan 2003, 14:53

Sektor E11 Ca.22:30 Uhr

Inzwischen war es nacht geworden und ein großteil der Soldaten hatte sich schon schlafen gelegt. Ich nahm mein Gewehr auf den Rücken und kletterte vorsichtig vom Baum herunter. Im Schutz der dunkelheit schlich ich von Baum zu Baum. Immer mit dem Gewehr im Anschlag.
In etwa 10 Metern entfernung sah ich eine Wache, die sich gerade erleichterte sonst sah ich niemanden auf dem Stützpunkt. Ich blieb ruhig stehen und wartete, bis sie sich wieder auf den Weg machte. Ich schlich mich an eines der Zelte und blickte vorsichtig ins Innere des Zeltes. In dem Zelt saßen 3 Soldaten um einen Tisch herum, auf dem eine Öllampe stand, spielten Karten und rauchten.
Ich setzte meinen Weg fort zum nächsten Zelt. In diesem Zelt schliefen 4 Soldaten. Ich sah in greifbarer nähe einenColt auf einer art Nachttisch liegen. Da dort jedoch kein Schalldämpfer lag beschloß ich ihn liegen zu lassen.
Auf dem Weg zum nächsten Zelt hörte ich plötzlich Schritte und Stimmen schnell lief ich ins nächste Gebüsch und wartete ab.
Lachend kamen die Soldaten an dem Gebüsch in dem ich saß vorbeigelaufen. Als ich die Stimmen nicht mehr hörte näherte ich mich dem dritten Zelt. In der Mitte des Zeltes stand ein großer Tisch, auf diesem Tisch lagen einige Karten ausgebreitet und ein Funkgerät stand in der nähe. Ich trat vorsichtig ins Innere des Zeltes, um einen genaueren blick auf die Karten zu haben. Es war eine große karte von Arulco.
Auf der Karte waren an verschiedenen stellen farbige Kreuze aufgezeichnet, allerdings wusste ich damit nichts anzufangen. Ich rollte die Karte zusammen und steckte sie ein. Gerade als ich das zelt verlassen wollte kamen 3 Soldaten ins innere. Instinktiv erhob ich meine Waffe: "Hände hoch!" Die Soldaten erhoben ihre Hände, obwohl ich nicht sicher war ob sie das verstanden hatten was ch gesagt hatte oder ob sie es automatisch aufgrund des Gewehres getan hatten. Sie fingen an zu reden. Es musste wohl spanisch mit irgendeinem Dialekt sein.
Auf jeden Fall verstand ich nichts. Ich gab den Soldaten mit meinem Gewehr ein Signal nach links rüberzugehen. Sofort gingen sie los und knieten sich vor der Wand hin. Vielleicht waren sie solche Situationen ja schon gewöhnt? Auf jeden Fall nahm ich im rausgehen miteiner Hand eine der AKs mit und rannte schnell zurück in den Wald.
Im Wald kletterte ich zurück auf den alten Baum und guckte mir zuersteinmal die Karte an. Ich beschloß am nächsten morgen zum ersten Kreuz in der nähe zu gehen. Dann packte ich die karte wieder in meinen Rucksack und schlief auf dem Baum.
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Demon of Nature
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Beitrag von Demon of Nature » 10 Jan 2003, 20:36

..."Es ist nicht die Vorstellung des Todes als Endgültiges Nichts,was mir Angst bereitet.Es ist vielmehr der Gedanke an eine unbekannte Zone danach.Ein Zone zwischen der Realität und den unendlichen Dimensionen unseres Universums. Irgendwo zwischen allen Dingen liegt diese Linie, und auf ihr zu wandeln ist des Toten Mannes Auftrag.
Doch was,wenn man stolpert?"...



Es war ein Traum. Vielleicht auch mehr.
Eine Vision? Oder gar eine Erinnerung?
Bilder verfolgten mein zerissenes PseudoBewusstsein,schossen ab und zu blitzartig durch den schwarzen und leeren Nebel in meinem Kopf, erhellten diese gedankenleere Szenerie in meinem Inneren für kurze Zeit mit flimmernten bunten Bildern.

....ein Wald.
Bäume fliegen an mir vorbei.
Ich renne.
Meine Hand hält etwas fest.
Es ist schwer.
Meine Waffe.
Atmen.
Atmen.
Keuchendes Atmen.
Bin das ich?
Ich bin es.
Jäger.
Ich bin der Jäger.
Was jage ich?

Ein Knall.
Oh ich spüre etwas.
Mein Bein.
Ich habe Beine.
Und ich fühle sie.
Ich fühle dass etwas mit meinen Beinen ist.
Sie schmerzen.
Die Bäume stehen still.
Sie fliegen nichtmehr an mir vorbei.

Ich stehe.
Nein.
Ich falle.
Es knallt wieder.
So laut.
Nochmal.
Warum zittern die Bäume?
Ich bin es, Ich zittere.
Was ist los?
Schmerzen.
Nochmehr Schmerzen.


Die Bilder bleiben stehen, verschwimmen und lösen sich langsam vor dem schwarzen Vorhang auf. Meine Gedanken verlassen mich wieder.
"...he is a Killer,born natural.."

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Beitrag von Demon of Nature » 10 Jan 2003, 22:58



Was ist das??




Denke ich?


Denke ich wieder?



Ich denke!



.......lebe......ich?




Der schwarze Vorhang war wieder da, oder besser gesagt ICH war wieder da.

Doch etwas war anders.

Der schwarze Nebel bebte.
Ich......Ich konnte ihn spühren.
Keine Erinnerung, kein Gedanke.
Es war JETZT.
Er bebte heftiger , rüttelte mich irgendwie.
Und dann fing er plötzlich an,sich zu verändern.
Irgenwo (vor mir?ist das vor mir?) wurde er langsam grau.
Nein nicht grau. Der schwarze Nebel wurde heller!
Da kommt Licht! (Gott oh heiliger Gott lebe ich was ist was bin ich Licht was ist woher kommt das mein Gott ist das Licht?)

Plötzlich umhüllte mich ein Sturm an Lichtern.
Punkte, Flächen, Nebel aus Lichtern ümhüllten mich, rissen mich sanft mit sich. Und es bebte. Alles bebte.
Jetzt war alles weiß.
Das Beben schien langsam geordneter zu werden, es wurde immer rythmischer, bis ich es schliesslich als einen Herzschlag erkannte, meinen Herzschlag. Und mit jedem Schlag schien ich mehr und mehr zu "erwachen" .
Ich konnte Gedanken fassen, mein Bewusstsein stabilisierte sich.
Dann kamen die Gefühle. Ich fühlte konnte nun meinen ganzen Körper fühlen. Ich spührte wie ich atmete, wie das Blut durch meine einzelnen Glieder pulsierte,wie ich am leben war.
Ich lag auf meinem Rücken,das schien klar zu sein,und meine Augen waren geschlossen.
Nun kam auch noch mein Gehöhr wieder in Gänge. Zuerst merkte ich ein leises Knistern zu höhren, welches kurzzeitig in ein lauteres Rauschen überging,um dann langsam in Normalzustand überzugleiten schien.
Das erkannte ich daran, dass ich langsam vernahm dass jemand in meiner Nähe ist und spricht. Zuerst undeutlich doch dann dann immer detailreicher verstand ich die Worte.

.Okay,aber lassen wir den Herzregulator noch etwas laufen,nur für den Fall dass er wieder einen Anfall bekommt."

"Gut.Soll ich sie jetzt reinlassen?"

"....Nur wenn sie unbedingt drauf besteht."

"Verstanden."


Ich öffnete langsam meine Augen. Licht schoss schmerzhaft in meine Augen,und ich schloss sie wieder.

"Miss Deidranna, ich muss sie ersuchen die Maske bitte aufzulassen,wir dürfen keine Risiken eingehen."

"Miss Deidranna, mit Stolz darf ich ihnen nun den Prototypen vorstellen: GOLIATH !"

"Das ist er?"

"Jawohl, und seine Werte laufen seit dem letzten Test konstant stabil!"

"Nun ich hoffe auch nicht dass ich meine kostbare Zeit und vorallem mein Geld für eine Leiche verschleudern lasse!"

"Nein nein,sein sie sicher,dies hier ist ein einzigartiges Wunder!
Nicht auszudenken, was für neue Wege der Menschheit mit diesem Projekt geöffnet wurden! Es hat funktioniert!"

"Die Menschheit interesiert mich nicht!! Ich stelle eurer Firma diesen Ort hier zur Verfügung ,ich schicke meine Soldaten für euch auf Bloodcat-Jagd obwohl ich sie im Krieg gegen dieses Rebellenpack brauche,ich finanziere euch ja jeder verdammter Kaffee den ihr hier andauernd schlürft kommt aus MEINER Tasche,also erwarte ich auch dass wieder was in MEINE Tasche zurückkommt!!!

"Natürlich,Miss,selbstverständlich!"



Ich blinzelte.
Wage konnte ich verzerrte Konturen um mich erkennen,doch es schmerzte heftig umso mehr ich versuchte, irgendwie zu agieren,also lies ich die Augen wieder geschlossen.

"Nun, wie kann er mir also jetzt von Nutzen sein?"

"Nun,wir wissen noch nicht in wie weit unsere Prognosen eintreten,doch sicher ist dass sein Körper nun mit den nauroplastischen Auszügen zu 99% kompatibel ist. Wir konnten dadurch den Prozentsatz von BCC in seinem Blut um 10% erhöhen.Dadurch.."

"Reden sie verständlicher!!"

"J-Ja,ähm, wir glauben dass sein Körper nun keine Abwehrreaktionen mehr zeigt, es scheint als ob er bereits in einer EigenModifikationsphase steht,was wiederum bedeutet dass er schon in bälde vielleicht ........."fertig" ist!

Bei diesem Satz verlor ich die Konzentration und kurz darauf auch mein Bewusstein...
"...he is a Killer,born natural.."

Demon of Nature
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Beitrag von Demon of Nature » 10 Jan 2003, 23:17

cuted
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derLumpi
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Beitrag von derLumpi » 11 Jan 2003, 19:58

Die Kantine des Krankenhauses war nicht übermässig voll. Ich stellte mein Tablett auf einem Tisch am Fenster ab. Es gab Rührei mit Speck und Schinken. Das perfekte Frühstück. Ich nippte kurz an meinem Kaffe, nur um feststellen zu müßen, dass es wohl nur warmes Wasser mit Kaffee war. Genüsslich spießte ich mit der Gabel in mein Rührei. Noch bevor ich mir mein Rührei schmecken lassen konnte, tratt ein hochgewachsener muskulöser Mann in die Kantine. Nachdem er durch die großen Schwingtüren getreten war hielt er inne und sah sich unter den Gästen der Kantine um. Als er meine Anwesenheit registrierte, bahnte er sich seinen Weg zwischen den Tischen und Stühlen der Kantine hindurch, direkt auf mich zu. Hätte er nicht die Uniform der Miliz getragen, hätte es Grund zur Panuik gegeben, aber so blieben alle beruhigt auf ihren Plätzen. Die besagte Uniform schien ihm ein paar Nummern zu klein zu sein, seine Muskeln zeichneten sich deutlich unter dem dünnen Stoff ab. er hatte zwei Waffen geschultert und hatte ein Funkgerät an seiner Koppel befestigt. Wahrscheinlich ein Gruppenführer. "Sir, wir brauchen sie, unverzüglich!" Sein auftreten war selbstsicher, das war ungewöhnlich. Die meisten Angehörigen der Miliz waren uns gegenüber etwas unsicher.
"Worum gehts?" Ich sah zu ihm auf.
"Eine Patroullie hatte Kontakt mit ein paar Bloodcats. Einer der Männer wurde so schwer verletzt, dass sie sich nicht absetzen können, ohne ihn zurück zu lassen."
"Sie wissen genau wo?"
"Natürlich!"
"Gut, ich hole schnell meine Ausrüstung aus dem Hauptquartier. Dann können wir sofort aufbrechen!"
"Nicht nötig. Eine Waffe habe ich ihnen mitgebracht." Er nahm ein Gewehr von der Schulter. Ein M-16, in gutem Zustand.
"Medizinische Ausrüstung können wir doch sicher auch von hier mitnehmen."
"Sicher. Gehen wir" Ich nahm das Strumgewehr und schulterte es.
Wir steuerten auf den Hinterausgang zu und bagaben uns in das Lagerhaus des Hospitals. In einen Rucksack wanderten mehrere Verbandspäckchen, Notoperationsbesteck und mehrere Ampullen Morphium.
"Auf gehts!"
Der große breitschultrige Milizionär ging vor.
"Bleiben sie dicht bei mir, diese Bloodcats sind unberechenbar!"
Wir gingen in südliche Richtung aus der Stadt, direkt in den Wald.
"Sind unterwegs!" funkte er ans Hauptquartier.
.

mrgravity
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Beitrag von mrgravity » 11 Jan 2003, 21:04

Von Schüssen geweckt wachte ich auf.Schnell blickt ich mich in alle Richtungen um und sah, dass es nur ein Soldat war der sich im Schießen übte.
Ich sah allerdings, dass mehr Leute im Lager waren. Mein Besuch war also nicht ganz ohne Folgen gewesen.
Noch etwas verschlafen blickte ich auf meine Uhr und sah, dass es ungefähr halb 9 wahr.
Dann blickte ich nochmal auf die Karte und kletterte vorsichtig vom Baum runter. Unten angekommen marschierte ich dann Richtung Süden.

Nach etwa einer Stunde Fußmarsch entdeckte ich 5 Leute, die offenbar auf Patroullie waren. Ich lief hinter den nächsten Baum und beobachtete die Leute.
Sie hatten alle ihre Aks lose über den Schultern hängen. Also lehnte ich mein Garand an den Baum und holte die Ak aus dem Rucksack. Vorsichtig klappte ich die Schulterschütze aus, stellte auf Feuerstoß Modus und legte auf die etwa 70 Meter entfernten Soldaten an.
Zu meinem Glück standen die Soldaten mit dem Rücken zu mir. Dann drückte ich den Abzug durch, 3 Patronen verließen den Lauf und 2 Soldaten kippten, im Rücken getroffen, um. Die anderen drei nahmen sofort ihre Aks in die hand, hockten sich hin und blickten sich um.
Zeit genug für mich den zweiten Feuerstoß abzufeuern. 2 der drei Kugeln trafen einen weiteren Soldaten im Rücken und eine ging ins leere.
Der Soldat faßte sich kurz an den Rücken und sank dann zusammen. Die übrigen Soldaten hatten mich immernoch nicht entdeckt und so feuerte ich einen dritten Feuerstoß auf die 2 übrigen Soldaten.
Einer der Soldaten explodierte und die Explosion schleuderte den anderen Soldaten wie eine Puppe durch die Luft. Dieser prallte erst gegen einen Baum und fiel dann auf den Boden. Oder zumindesten das was von ihm übrig war......
Wahrscheinlich hatte ich eine Granate oder irgendeinen Sprengstoff getroffen.
Ich lief sofort zu den Leichen und durchsuchte sie. Leider fand ich kaum brauchbare Sachen, da das meiste durch die Explosion zerstört worden war.
Anschließend setzte ich meinen Weg fort und erreichte nach ca. eineinhalb Stunden eine Höhle.
Das musste es sein.
Ich brach eins der aufgesammelten Knicklichter und betrat die Höhle.
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Gunny
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Beitrag von Gunny » 12 Jan 2003, 13:58

„Sind unterwegs“ tönte es aus dem Funkgerät. Das bedeutete, das es so langsam ernst wurde für uns. Die Nachricht die ich bei der Versorgung überreicht bekam wies uns an, einen bestimmten Treffpunkt anzusteuern, an dem wir uns mit einem Agenten treffen würden. Und eines der Codewörter in dieser Nachricht zeigte auch den Grund für die Zusammenkunft – eine Übergabe.
Diese Art von Übergabe war, oder besser ist, Bestandteil des „Göttlichen Windes“ :japan:. Ziel ist es, mit Hilfe von Agenten die Führungsspitze der Rebellen, die angeheuerten Söldner, aus dem Verkehr zu ziehen und zwar durch gezieltes Ausschalten. Bis heute war diese Option des Gesamtplanes nicht aktiviert worden, da spezielle Umstände zusammentreffen mußten.
Ich blickte mich um. Vor mir, fünfzig Meter voraus, zwischen den Bäumen nur schwer zu erkennen, huschte Sanchez gewandt von Baum zu Baum. Er nutzte jede mögliche Deckung, schlich um Büsche, verhielt, beobachtete, lauschte.
Ein Blick zurück zeigte mir den Rest der Truppe. Direkt hinter mir Ramirez mit der Minimi, dann sein zweiter Mann. Rodriguez folgte nach den beiden. Faith konnte ich momentan nicht sehen, sie war in der Nachhut. Das gab ihr ein klein wenig Ruhe um sich von dem Schreck der Bloodcats zu erholen und sich an die Wunde zu gewöhnen. Der Sani hatte gesagt es wäre nichts schlimmes, also hatte ich mich dagegen entschieden sie mit dem Truck zurück zu senden. Und im Nachhinein betrachtet war das gar nicht mal so schlecht das sie noch hier war.
Ich blickte wieder nach vorn. Und als wenn es mit meinen Augen gleichgeschaltet wäre schwenkte das Rohr meiner Waffe ebenfalls mit.
Eine der ersten Lektionen die ein Soldat lernte: Wo die Augen hinblicken, dort zeigt auch die Mündung der Waffe hin.

Das Gelände hatte sich auf den letzten zweihundert Metern etwas geöffnet, die Bäume standen jetzt lichter und wir marschierten durch kniehohes Gras. Die Grashalme wiegten sich im Wind, ein leises Rascheln lag über der Fläche, verursacht von den Halmen die sich berührten. Ein paar Grillen zirpten. Ein unbedarfter Beobachter hätte sich an diesem Bild tiefsten Friedens ergötzen können. Doch derselbe Beobachter hätte auch sehen können wie seine Idylle von einem guten Dutzend Männer und einer Frau in Kampfanzügen und schwer bewaffnet brutal zerstört wird und er wieder in die Wirklichkeit des Krieges zurückgeholt wird.

Ich hob die rechte, zur Faust geballte, Hand und hockte mich hin. Sofort folgten alle meinem Beispiel, suchten sich eine schnelle Deckung und sicherten in ihre festgelegte Richtung. Mit ein paar Blicken prägte ich mir die Merkmale des Geländes ein und verglich sie mit unserer wahrscheinlichen Position auf der Karte. Ja, wir waren genau da, wo wir sein sollten. Zur Bestätigung holte ich mein GPS-Gerät aus der Tasche und verglich die Koordinaten – perfekt. Es waren noch 1200 Meter bis zum Treffpunkt, einer kleinen Waldlichtung, dort wo die Bäume wieder dichter standen. Ein kleiner Pfad führte dort entlang.
Ich gab ein anderes Zeichen mit der Hand, beorderte damit Faith und Rodriguez zu mir. Zwar hätte ich auch per Headset Kontakt aufnehmen können, aber einerseits schonte ich damit die Batterien und andererseits, wenn man keine elektromagnetischen Wellen abstrahlte, konnten auch keine von denen empfangen werden, die nicht mitbekommen sollten, das jemand in der Nähe war der etwas im Schilde führte.
Da das Gras immer noch recht hoch war, legte ich mich hin und war augenblicklich wie vom Erdboden verschluckt. Rodriguez erschien als Erster bei mir, gleich danach auch Faith. Sie taten es mir nach und legten sich ebenfalls hin. Erwartungsvoll schauten mich beide an. Meine Karte kam in die Mitte von uns dreien und dich begann zu sprechen.
„Also Leute, herhören. Unser Auftrag ist es, wie ja jeder weiß, uns mit einem Agenten zu treffen. Der Agent wurde im Rahmen vom „Göttlichen Wind“ :japan: in die Reihen der Rebellen eingeschleust und zwar zu einem ganz bestimmten Zweck.“
Gespannte Blicke der Zuhörer, ich konnte förmlich sehen wie hinter der Stirn von beiden die Gedanken rasten, Möglichkeiten wurden abgewägt, Pläne entstanden und wurden wieder verworfen, mündeten letzten Endes in Neugier. Mir schien es, als ob selbst der Wald die Luft anhalten würde, so still schien es geworden zu sein.
Doch weiter im Text. „Der Zweck war es, uns die Söldner auszuliefern und zwar in einer Art und Weise die eine endgültige Lösung des Problems möglich machen würde, auf die eine oder andere Weise. Das Ganze mit einem Minimum an Verlusten unter der Zivilbevölkerung. Was direkte Angriffe für Folgen haben könnten brauch ich wohl keinem erläutern, daher damals mein Entschluß es auf diese Art und Weise zu versuchen. Das nun gerade dieser Fall eintritt wenn wir hier draußen sind ist purer Zufall. Aber wir werden unseren Auftrag durchführen. Gibt es allgemeine Fragen bevor wir den Einsatz planen?“
Es war Faith die sich als erste zu Wort meldete. „Nur eine Kleinigkeit, warum stand davon nichts in Unterlagen die ich erhalten habe? Und auch in den anderen Papieren wurde so etwas mit keiner Silbe erwähnt?“
Diese Frage hatte ich erwartet, schließlich gehörte so eine Art Unternehmen zu Faith’ früherem Betätigungsfeld. „Nun, in der ursprünglichen Fassung des Plans war das noch enthalten, aber Meduna entschied dann, diesen Teil separat laufen zu lassen und aus dem Plan herauszulösen. Aus Gründen der Geheimhaltung, wie man mir sagte. Ich selbst hatte auch keine Informationen über das Gelingen oder Nichtgelingen der Einschleusung, lediglich das Codewort zur Aktivierung. Insofern wusste selbst ich nicht einmal ob dieser Plan überhaupt jemals in Angriff genommen würde.“
Faith nickte. „Das leuchtet ein. Operative Sicherheit ist gerade bei solchen Dingen lebensnotwendig. Aber wenigstens eine kleine Information wäre gut gewesen, nur für den Fall aller Fälle.“
Mir war klar, worauf sie anspielte. Ich zuckte einfach mit den Schultern, denn etwas anderes konnte ich nicht tun und außerdem entsprach es der Wahrheit. „Hab ich wohl vergessen.“
Ich wandte mich an Rodriguez. „Noch andere Fragen?“
„Nur eine Major, wie ist diese endgültige Lösung definiert? Gefangennahme der Söldner wenn möglich, oder generell auslöschen? Ich denke das zu wissen wäre bei der Planung hilfreich.“
„Nun, Gefangennahme ist laut Order wünschenswert, aber nicht unbedingt erforderlich. Am besten planen wir für beide Optionen, wobei ich persönlich eine Gefangennahme aber begrüßen würde.“
Offensichtlich stellte diese Antwort Rodriguez zufrieden, denn er nickte nur.
„Gut, dann können wir uns jetzt Gedanken über den Ansatz der Kräfte machen.“
Ten thousand gobs lay down their swabs to fight one sick marine -
Ten thousand more stood up and swore,
'Twas the damndest fight they'd ever seen

Zivi-Animateur im RdGE

RIP Möhre

mrgravity
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Beitrag von mrgravity » 15 Jan 2003, 20:41

In der Höhle war es stockfinster und die Luft war sehr verstaubt, was das atmen erschwerte.
Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen, in der einen Hand das Knicklicht und in der anderen meine AK.
Dann knackte es plötzlich unter meinen Stiefeln. Ich blickte nach unten und sah, dass ich auf Knochen getreten war.
Es waren Menschenknochen....
Meine Neugierde war allerdings stärker als meine Furcht und so setzte ich meinen Weg fort.
Schließlich erreichte ich eine Weggabelung. Nachdem ich ein weiteres Knicklicht gerbochen und es an den Eingang des linken Tunnels gelegt hatte ging ich in selbigen hinein. Nach etwa 10 Minuten hörte ich ein Geräusch vor mir, doch leider konnte ich nichts erkennen. Ich fasste mein Gewehr fester und ging weiter. Das Geräusch war immer deutlicher zu hören. Es war ein Geräusch, als würde jemand, oder etwas, Fleisch von Knochen reißen.
Ich fühlte, wie es mich ein kalter schauer überkam und mich kurz schüttelte.
Dann erreichte ich die Ecke, hinter der die Geräuschquelle sein musste. Leise schritt ich um die Ecke und sah eine 1,40Meter hohe 'Katze', die gerade dabei war einen Menschen auseinanderzureißen. Die Katze drehte erst den Kopf und dann ihren ganzen Körper in meine Richtung.
Schnell erhob ich meine AK und drückte ab.
Die Kugeln trafen die katze im Kopf, ließen sie kurz zusammenzucken und schließlich umkippen. Ich schritt ein wenig näher an die Katze heran und feuerte zur Sicherheit noch einmal 2 Kugeln in ihren Körper.
SO eine Katze hatte ich noch nie gesehen. Sie ähnelte sehr einem Tiger. Aber das war mir im Moment eigentlich egal und so schaute ich mich in der Höhle ein wenig um.
Ich fand zahlreiche Skelette, die meisten von Menschen allerdings auch viele von Tieren. Wahrscheinlich war ein großteil des Rudels gerade auf der Jagd. Und so drehte ich mich rum und ging wieder zurück zur Weggabelung. An der Gabelung angekommen betrat ich nun den rechten Gang. Nach 5 Minuten erreichte ich eine große Kuppel, an deren Decke Wandgemälde waren. Ich hätte nie erwartet, etwas derartiges hier zu finden. Ich schritt weiter bis fast in die Mitte der Kuppel und betrachtete die Wandgemälde. Auf dem Boden bemerkte ich ein großes Mosaik.
Plötzlich donnerten drei Schüsse durch die Höhle und schlugen in der Wand vor mir ein. Schnell hechtete ich hinter die nächste Säule und atmete tief durch. Dann ertönten die nächsten Schüsse und schlugen in der Säule ein, hinter der ich hockte.
Ich drehte mich um, machte einen Seitenschritt aus meiner Deckung und feuerte auf den Soldaten.
Meine Kugeln trafen seine Beine und brachten ihn zum hinfallen. Ich gab ein paar Schüsse auf seine Waffe ab, welche ihm sofort aus der Hand flog und quer durch die ganze Halle schlitterte. Sofort ließ er seine Beine los, drehte sich auf den Bauch und fing an zu seiner Waffe zu kriechen. Ich legte meine Waffe an und drückte den Abzug durch.
Die Kugeln verließen den Lauf und bohrten sich in seinen Rücken. Mit einem stöhnen sackte er zusammen und blieb liegen.
Ich drehte ihn auf den Rücken und durchsuchte seine Taschen. Bis auf ein paar Zigaretten fand ich nur unpassende Munition.
Da seine Waffe schlechter war als meine ließ ich alles liegen und ging weiter in Richtung des Ausgangs der Kuppel.
Beim verlassen der Kuppel nahm ich kurz das Magazin aus meiner AK, um den Munitonsstand zu prüfen und musste entsetzt feststellen dass ich kaumnoch Munition für die AK hatte.
Als ich sowohl die Kuppel als auch die Höhle verlassen hatte blickte ich auf die Karte und beschloß ersteinmal nach Cambria zu gehen um mich ein wenig auszuruhen.
Ich nahm vorher noch einmal meine Feldflasche zur Hand und trank einen kräftigen schluck.
Dann machte ich mich auf den Weg richtung Cambria.
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Beitrag von mrgravity » 25 Jan 2003, 23:22

'Bald wird es regnen', dachte ich mir als ich den Wolkenverhangenen Himmel bemerkte. Ich musste es unbedingt vor dem Regen nach Cambria schaffen, sonst würde ich sehr nass werden.
Dann fing es auch schon an zu donnern...
Etwa 2 Minuten nach dem ersten donnern fielen die ersten Regentropfen und die ersten Tropfen wurden schnell zu einem Regenguss.
Das musste einer dieser Monsumstürme sein. Ich beschleunigte meine schritte und rannte mit ungefähr 9Km/h durch den Wald. Ich sprang über im weg liegende Äste und Pfützen.
Dann passierte es:
Ich sprang nicht weit genug, rutschte auf einem glitschigen Ast aus und landete unsanft auf dem Rücken.
Der Rucksack hätte meinen Sturz gepolstert, hätte ich nicht das Garand zwischen Rucksack und Rücken. Zu allem Übel lag ich in einer Pfütze....
Ich richtete mich so schnell ich konnte wieder auf um kampfbereit zu sein. Dann schoß es mir durch den Kopf:"Wer ist außer mir so idiotisch und rennt bei so einem Sturm durch den Wald?"....
So schnell wie mir der Gedanke kam schüttelte ich ihn auch wieder ab und lief weiter. Das einzige, was mir im Moment wirklich zu schaffen machte waren die hohen Temperaturen gepaart mit der extremen Luftfeuchtigkeit.
Außerdem meldete sich gerade mein Magen.
Wie lange hatte ich schon nichts mehr gegessen?
Das letzte mal hatte ich etwas im Hubschrauber gegessen, bevor..... was war passsiert?
Ich konnte mich nicht erinnern. Das einzige an das ich mich erinnern konnte war, dass ich im Wald aufgewacht bin.
War der Hubschrauber abgestürzt? Warum lag der Hubschrauber dann nicht in meiner nähe?
Bin ich aus dem Hubschrauber gefallen oder sogar gesprungen?
Ich wusste es nicht. So etwas war mir völlig neu. Soweit ich mich erinnern konnte hatte ich noch nie Gedächtnisprobleme.
Da ich jedoch schnell nach Cambria kommen wollte, konzentrierte ich mich wieder aufs laufen.
Plötzlich wurde eines meiner Beine zur Seite weggerissen und eine Sekunde später hing ich Kopfüber an einem Baum. 'Na Toll wieder nicht aufgepasst' . Ich nahm die Ak, zielte auf das Seil, dass mein Schienbeim festhielt und drückte ab. Von einer Sekunde auf die andere war mein Bein wieder frei und ich fiel auf meinen Rücken. 'Nicht schon wieder!'
So blieb ich erst einmal liegen und schloß meine Augen.
Ich fühlte, wie die Tropfen auf mein Gesicht prasselten. Ein schönes Gefühl. Vor allem Kühlten mich die Tropfen ein klein wenig ab.
Nach 5 Minuten öffnete ich meine Augen wieder, richtete mich auf und lief weiter. Schon nach kurzer Zeit konnte ich in weiter Ferne die Schemenhaften umrisse einiger Gebäude wahrnehmen.
Das musste Cambria sein.
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derLumpi
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Beitrag von derLumpi » 26 Jan 2003, 10:33

Wir liefen weiter in den Wald hinein. Anfangs mehr nach Süden, später richteten wir unsere Schritte eher seitwärts. Immer wieder schlugen wir Haken. Mir war nicht ganz klar, warum. Normalerweise versucht man so Verfolger abzuschütteln, aber wir standen unter Zeitdruck. "Wie weit ist es noch?"
"Nicht mehr weit." Er nestelte kurz an seinem Funkgerät und beschleunigte seinen Schritt. Der Himmel verdunkelte sich langsam. Vorboten des kommenden Regens. Ich packte das M-16 fester Irgendetwas gefiel mir nicht an der Sache, ich wußte nur noch nicht, was es war.
.

mattscho
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Beitrag von mattscho » 27 Jan 2003, 21:57

nördlich von Cambria

Der erste Tropfen hatte sich hoch oben in der dichten Wolkendecke mit unzähligen Kleinen vereint, ehe er zur schwer wurde und die Wolke ihn nicht mehr halten konnte und ihn schließlich auf seinen langen Weg nach unten schickte. Nicht der Weg, sondern meine Karte von Arulco war das Ziel des Tropfens, dem Ankündiger des Regens. Wir hatten an einer weiteren Flusseinbuchtung Halt gemacht, den Verlauf des Gewässers, dass durch den kommenden Regen genährt wurde, hatten wir mit der Karte verglichen. Schon mehrere Stunden waren wir unterwegs, drei potentielle Stellen hatten wir ausfindig gemacht und fanden dort doch nur die wilde Natur.

“Wie lang noch bis Alpha-4?“ Zulu war mit dem Apfel im Mund schwer zu verstehen.
“Wenn die Karte stimmt - und Gott weiß, sie tut es nicht- noch 1,2 Kilometer.“
Die Bemerkung zauberte ein müdes Lächeln auf ICMs Lippen, ihm musste das ganze Vorhaben lächerlich vorkommen, mir ging es da nicht anders. Wir durchquerten nun schon seit Stunden Feindgebiet, immer in höchster Alarmbereitschaft, immer darauf bedacht keine verräterischen Geräusche zu produzieren. Drei alte Jäger auf der Pirsch. Der Schönheitsfehler war, dass es keine Beute gab. Die Natur zeigte sich von ihrer schönsten Seite, die Idylle mit Händen greifbar. Unsere Laune sank mit jedem Schritt.

Plötzlich zerfetzte ein Schuss das friedliche Bild. Sofort setzten die Instinkte von weit über dreißig Jahren Erfahrung ein. Zulu hatte den Apfel fallengelassen, griff sein Gewehr, Kimme und Korn in die Richtung haltend, aus der das Geräusch kam. ICM tat es ihm gleich. Fast unmerklich stellte sich zwischen den beiden Mündungen ein 60° Winkel her, sie deckten somit ein maximales Schussfeld ab, während ich mich um ihre Rückseite kümmerte. Ich sprach aus, was wir alle schon längst wussten.
“Einzelner Schuss aus einer AK, dem Klang nach ´ne gute alte 47´er.“
“Entfernung mindestens 2000 Meter“
, fügte Zulu hinzu.
“Wenn nicht sogar 3000.“ ICM musste immer das letzte Wort haben.

Während wir einige Minuten in dieser Position verharrten, kam der Regen und prasselte auf unsere mit Ghilie-Suits und Hut bedeckten Häupter. Aus den anfänglichen gelegentlichen Tropfen wurde ein stärker werdendes Trommelfeuer, dass sämtliche Geräusche der Umgebung in sich verschluckte und selbst über die klarsten Konturen einen Schleier aus Wasser legte. Das schlechte Wetter, es war ein Hoffnungsschimmer, es zerstörte das Bild der idyllischen Natur und es fraß unsere Schritte, macht uns ein bisschen mehr zu Waldgeistern, machte uns ein bisschen schwerer bemerkbar.

“Ich weiß ja nicht wir ihr das seht, aber so langsam sollten wir aufbrechen, denn so langsam bildet der Fluss auf der Karte ein Eigenleben aus Wasser und Druckerschwärze.“
ICM blickte sich um, der Anblick der zerlaufenden Landkarte schien ihn zu amüsieren.
"Die Karte war eh Mist.“
“Also dann, auf die letzten 1,2 Kilometer.“


Und während der Regen unsere Schritte fraß, war alles was von unserem Halt zeugte, ein halbaufgegessener Apfel, der achtlos auf der Erde lag und bald dem natürlichen Kreislauf der Erde zurückgeführt werden würde.

icecoldMagic
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Beitrag von icecoldMagic » 30 Jan 2003, 20:27

Wildnis / Abenddämmerung

Es regnete. Es regnete stark. Es regnete in Strömen. Die Sonne versank im Westen und aus dem grauen, diffusen Licht wurde eine blaue, langsam alles schluckende Dunkelheit. Das optische Äquivalent zur Geräuschkulisse des Regens.
Zu dritt kämpften wir uns durchs Gelände, Duncan hatte jetzt die linke Flanke und pirschte sich langsam von Gebüsch zu Gebüsch, während ich rechts, und damit nach Osten deckte. Rene war ungefähr zehn Meter hinter uns die Nachhut.
Mein Hut hing mir tief ins Gesicht und kleine Rinnsaale tropften von der scharfen Kante. Meinen Mantel hatte ich in Cambria gelassen, diesmal war die Tarnung wichtiger. Sowieso war es ein komisches Unterfangen, niemanden töten...
Die einzigste Feuerwaffe die ich dabei hatte war meine P99, an ihrem angestammten Platz, in meinem Nackenhalfter. Das restliche Equipment war in unseren Rucksäcken, der Plan war erst alles kurz vor dem Schauplatz anzulegen.
Wir kämpften uns an einer leichten Anhöhe hoch, zwanzig Meter parallel zum Fluß, der inzwischen gut um die Hälfte angeschwollen war.
Das Vorteilhafte an dem Unwetter war das man sich nicht sehr Bemühen musste um ungesehen voranzukommen, der Nachteil das man auch erst dann etwas bemerkte wenn man fasst darauf stieß.. oder es mit einer AK rumknallte.
Mit ruhigen, ausdauernden Schritten erklommen wir die Hügelkuppe. Blätterwerk versperrte die Sicht und hinter jedem Busch erstreckte sich ein neuer Horizont von ungefähr zwei Metern.
Es gab keine Unterhaltung, jeder war mit seiner Aufgabe beschäftigt.
Duncan hob die Hand, zur Faust geballt.
Das konnte nur eins heißen, wir waren am Ziel. Nichts sonst würde hier draußen sein, keine Patroullie die uns zufälligerweiße über den Weg laufen konnte, noch sonst irgendwas, dies musste unser Ziel sein.
Aus der gehobenen Faust wurde ein Winken.
Ich schob mich an einem umgefallenen Baumstumpf vorbei und richtete meinen Blick hinab zum Fluß.
Im Regen, keine hundert Meter vor uns standen ein paar Zelte. Im Hintergrund waren noch die Umrisse von zwei Gebäuden zu sehen, aber die ungefähre Größe lies sich nur erahnen.
Rene holte zu uns auf, ein Schatten aus Tarnschminke und künstlicher Vegetation schälte sich aus dem Unterholz.
„Sind wir da?“
Duncan deutete den Hügel hinunter.
Rene nickte.
„Zeitplan, zehn Minuten, dann auf 235, 8 “ ließ ich knapp verlauten und zog mir das Headset aus dem Rucksack.
„Lasst mir ein bisschen Zeit,“ sagte ich mit einem Augenzwinkern.
„Wofür?“ Duncan schien eine leichte Antipathie gegen mich zu haben.
„Zum picknicken natürlich,“ gab ich ihm lachend zurück und zielte mit dem Zeigefinger auf ihn.
„Und ihr seid ganz sicher das wir das ohne Tote durchziehen wollen?“
Irgendwie wirkte es noch immer nicht ganz vernünftig auf mich.
„Es wäre schön wenn es sich vermeiden ließe.“ war die Antwort.
„Es ist nicht die Frage des Vermeidens,“ sagte ich gerade laut genug als ich mich Richtung Ufer aufmachte, „es ist eine Frage des Spaßes.“
Das letzte was ich sah bevor ich verschwand war Duncans hochgezogene Augenbrauen und ein Gesichtsausdruck der Unverständiss.
Das letzte was ich hörte war Renes unterdrücktes Lachen.
Immer noch trommelte der Regen auf die Erde hernieder.
Und immer noch waren wir auf Kriegspfad.
Es konnte losgehen...
"I don't wanna snuggle with Max Power."
"Nobody snuggles with Max Power. You strap yourself in an' feeeel theee cheeeeseee!"

Ypsilon83
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Beitrag von Ypsilon83 » 01 Feb 2003, 19:01

Am Morgen nach dem Angriff war wieder Ruhe in der Stadt eingekehrt. Als Ypsilon früh morgens ins Krankenhaus kam, erwartete ihn Raul dort, dem er noch am Vortag einige Anweisungen gegeben hatte.
„Ich denke, ich weiss, wer die Männer waren, Senor Ypsilon.“
„Und wer?“
„Ein Händler in der Stadt hat mir einen Tipp gegeben. Östlich der Universität wohnen einige Hillbillies, eine Inzest-Bruderschaft, die es sogar mit ihren Kühen…nun sie wissen schon.”
„Na wunderbar. Und sie glauben, dass das diese Herren waren?“
„Das ist wohl sehr wahrscheinlich, aber genau weiss ich es nicht.“
„Hm, haben sie Lumpi heute schon gesehen?“
„Ja, vorhin aus einiger Entfernung, aber er schien beschäftigt.“
„Gut, sehen sie zu, dass alle Söldner in einer Stunde in unserem Versammlungsraum sind. Dann werden wir diese Typen mal besuchen und uns das Ganze mal ansehen.“
Raul nickte nur und ging mit schnellen Schritten davon, während Ypsilon noch stehen blieb und seine Gedanken kurz ordnete. Als auch er sich in Bewegung setzte, kam gerade Tiger auf ihn zu gelaufen.
„Gut, dass du kommst, wir haben was zu tun, es...“
Ypsilon hielt inne, als er Tigers blasses Gesicht sah.
„Was ist los Tiger?“
Kassenwart und Co-Leader im KdA
MITGLIED DES SÖLDNERTEAMS IM KAMPF DURCH ARULCO
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Graf TIGER
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Beitrag von Graf TIGER » 02 Feb 2003, 19:38

Obwohl ich eigendlich vor hatte, einem unserer Leader den Vorfall in Grumm zu melden, war ich so in Gedanken, dass ich Ypsilon nur passiv bemerkte. Ich wär wohl an ihm vorbeigelaufen, wenn er mich nicht angereted hätte.
"Gut, dass du kommst, wir haben was zu tun, es...", doch er hielt inne, als ich aufsah. Man musste mir wohl ansehen, dass ich ziemlich durcheinander war. "Was ist los Tiger?" Ich seufzte. "Ne Menge! Du wirst nicht glauben, wer heute Morgen hier aufgetaucht ist." begann ich in resigniertem Tonfall. Y schaute mich nur noch verwunderter an. Während wir in Richtung Versamlungsraum schritten, erzählte ich weiter: "Luisa. Du weisst schon, meine Freundin aus Grumm ... sie ist heute Morgen hier aufgetaucht!" Y schien daran nicht sehr viel Besonderes zu finden, jedenfalls zog er nur die Augenbrauen etwas weiter zusammen. "Sei froh, dass du sie nicht gesehen hast. Sie und ihre Familie sind in der Nähe von Grumm von Soldaten Deidranna's überfallen worden. Ihre Mutter und ihr Grossvater sind tot, was sie mit ihr alles angestellt haben, will ich gar nicht wissen!" Ich machte eine Pause. "Aber auch abgesehen davon, dass ich ihr relativ nahe stehe ... Mir gefällt die Tatsache nicht, dass unsere Gegner so frech Überfalle durchführt. Sei es, dass wir Grumm eigendlich besetzt haben, oder sei es, dass unser Gegner nun auch Guerillia-ähnliche Taktiken anwendet. Wie ihr weiter vorgehen werdet ist deine und Lumpi's Sache. Ich werde wahrscheinlich noch eine Weile hier bei Luisa bleiben. Ich kann sie jetzt nicht alleine lassen"

mrgravity
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Beitrag von mrgravity » 02 Feb 2003, 21:21

Ich näherte mich Cambria, als mir etwas auffiel.
Die Vögel waren verstummt.
Ich hörte nur noch den Regen auf die Blätter schlagen.
Was hatte das zu bedeuten?
Ich fasste mein Gewehr fester und legte es in Schußposition an. Plötzlic flogen 20 bis 30 Vögel auf einmal in die Luft.
Hier war etwas oder jemand.....
Ich verlangsamte sofort meine Schritte und hockte mich auf den Boden. Dann wartete ich ab. 5 Minuten hockte ich so absolut regungslos mittem im Wald. Dann sah ich etwas.
Es war die Silhouette einer Person.
Nicht sehr groß und kräftig, aber sie hatte ein Gewehr also stellte sie eine Gefahr da. Ich visierte den Kopf der Person an und drückte ab. Mit einem lauten Knall verließ die Patrone den Lauf und durchschlug den Kopf der Person.
Von der Wucht der Kugel wurde der Kopf kurz zur Seite gerissen und dann kippte die Person um. Schnell lief ich zur Person. Es war ein Soldat. Aber er war fast noch ein Kind. Er war höchstens 17 Jahre alt. Natürlich auch entsprechend unerfahren.
Ich sammelte seine Magazine auf und war wieder reichlich mit AK Munitioon ausgestattet. Nachdem ich alles brauchbare eingesteckt hatte setzte ich meinen Weg fort. Schon nach 20 Sekunden hörte ich Rufe. Ich drehte mich um, sah aber nichts wegen des Regens.
Was sollte ich tun?
Für den Bruchteil einer Sekunde wurde ich nervös. Ich spürte, wie das Adrenalin durch meinen Körper schoß. Dann beruhigte ich mich wieder. Ich blickte mich schnell zu allen Seiten um, um nach einer Fluchtmöglichkeit ausschau zu halten. Doch alle Bemühung war vergebens. Ich hörte, wie jemand hinter mir aus dem Gebüsch trat.
'Hoch Hände!'
Ich erhob meine Hände.
'Gewehr runter.'
Ich legte mein Gewehr auf dem Boden.
Direkt danach drehte ich mich rum und sah den Soldaten.
Es war ein Mann etwa mitte dreißig. Ich sah, wie sein Gewehr zitterte.
Er zielte zum ersten mal auf einen Menschen.
'Ich nichts haben gesagt rumdrehen.'
Zum Glück stand er nur etwa 70 cm von mir entfernt.
Blitzschnell schlug ich den Lauf seiner Waffe mit der linken Hand beiseite und gab ihm eine rechte Gerade ins Gesicht.
Mit einem klatschenden Geräusch prallten meine Knöchel auf seine Backe, woraufhin er sofort zurücktaumelte. Ich lief schnell hinterher und setzte einen zweiten Schlag nach. Dieser riss ihn von den Füßen.
Er lag nun mit dem Rücken auf dem Boden. Seine Nase war gebrochen und ihm lief Blut aus dem Mund. Ich kniete mich hin, nahm sein Gewehr und lud es durch.
Ich legte an, doch ich konnte nicht abdrücken. Ich empfand es als feige einen wehrlosen Menschen zu erschießen.
Was war mit mir los?
Ein Knall riss mich aus meienn Gedanken und ich spürte, wie eine Kugel meine Wade durchbohrte. Mein Bein gab sofort nach. Ich konnte mich noch im Fall um 180° drehen und dem Schützen ein paar Kugeln in den Torso feuern. Dann lag ich auf dem Boden. Ich richtete mich auf und betrachtete meine Wade.
Ein sauberer durchschuss. Mein Glück. So musste ich keine Kugel entfernen. Ich kramte in meinem Rucksack nach dem Erstehilfekasten und fand ihn auch.
Das einzige problem war, dass alles, was nicht in Plastikfolie verpakt war völlig durchnässt war. Wütend schmiss ich den Erstehilfekasten in den Wald. Anschließend zerriss ich den Ärmel meiner Jacke und wickelte ihn unterhalb meines Knies um mein Bein, um die Blutzufuhr zu verringern.
Ich musste schnell nach Cambria ins Krankenhaus.
Ich nahm mein Gewehr als Krückstock und humpelte weiter in Richtung Cambria.
Der Restweg musste etwa 700 m weit sein. Das hieß 700 m dichtes Unterholz und eine offene Wunde am Bein. Ich betete, dass mich kein Raubtier finden würde.

Aber ich hatte Glück.

Nach einer guten Viertelstunde erreichte ich erschöpft und unter großen Schmerzen Cambria. Dann wurde mir schwarz vor Augen und ich fühlte noch den Aufprall auf den matschigen Boden, bevor das bewußtsein verlor.
Heard it yet? You will.......
Seen it yet? You will.......

...Freestyle Skaters are coming out of the shadows to conquer the world (again). You may not believe me, but beware! More and more we are the person standing right next to you!

Ypsilon83
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Beitrag von Ypsilon83 » 02 Feb 2003, 21:45

Im ersten Moment war Ypsilon ärgerlich. Wie konnte Tiger einfach bestimmen, dass er jetzt bei seiner Freundin bleiben würde. Egal, was passiert war, er hatte einen Auftrag.
Dann jedoch kam ihm der Gedanke, wie ER wohl gehandelt hätte, wenn seinem Engel etwas derartiges geschehen wäre, oder geschehen würde...
"Du bist fürs erste freigestellt, Tiger. Komm noch mit zu der Besprechung, dann kannst du wieder zu deiner Freundin.
Aber bleib nicht zu lange weg, ich denke mal, du willst es den Soldaten heimzahlen."
Noch bevor Tiger antworten konnte, stürmte eine Miliz durch den Flur des Krankenhauses auf sie zu.
Als er Ypsilon sah, erzählte er ihm atemlos, dass ein bewaffneter Fremder am Stadtrand gefunden wurde. Er sei ohnmächtig und angeschossen und man hätte ihn in eines der Zimmer gebracht.
Ypsilon nickte kurz.
"Vielleicht ein Spion, ich weiss bisher nichts von einem neuen Kameraden. Zwei Milizen sollen ihn bewachen, sobald er zu sich kommt, will ich sofort informiert werden.
Wenn er sein Bett verlassen will, bevor ich mit ihm gesprochen habe, bindet ihn am Bett fest."
Der Milizionär nickte, salutierte vor Ypsilon, der dies kurz erwiderte und verschwand wieder.
"Nun, gehn wir erstmal ins Besprechungszimmer und warten auf die Anderen. Die Stunde, die ich ihnen gegeben hab ist bald um."
Kassenwart und Co-Leader im KdA
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Gunny
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Beitrag von Gunny » 02 Feb 2003, 23:51

BUMM!!
„Neunundzwanzig, Dreißig“, zählte ich leise. Der Blitz hatte sich vor etwa zehn Sekunden über mein ganzes Gesichtsfeld ausgebreitet, nun hatte uns der Donner eingeholt. Das machte etwas mehr als drei Kilometer, die das Unwetter im Moment von uns entfernt war. Die Wolken türmten sich über unseren Köpfen und verdunkelten den Himmel. Es schien, als ob der Weltuntergang bevorstand und Gott, oder wer auch immer, sich entschlossen hatte, das Drama auf ansprechende Art und Weise zu beginnen. Und Anlaß und Kulisse schienen unserer derzeitigen Lage mehr als passend, wenn ich an die vergangenen Stunden zurück dachte.
Meine Gedanken schossen blitzartig hin und her, ich konnte mich nicht richtig konzentrieren – und das hasste ich, weil es meine Entscheidungsfindung behinderte. Sie kreisten immer wieder um die letzten Stunden. Nach der Planung des Einsatzes, die recht schnell vonstatten ging, hatten Faith und ich Rodriguez beiseite genommen und uns etwas mit ihm unterhalten. Das Risiko war gewesen, das er möglicherweise abgelehnt hätte, indem Fall wäre uns eine drastische Maßnahme mit ihm nicht erspart geblieben, aber in Feindesland kann, besonders einem Soldaten, viel passieren.
Doch Rodriguez schien ganz erleichtert über unsere Informationen gewesen zu sein, was viel über seinen Charakter aussagt.
BUMM!!
Wieder ein Blitz, diesmal etwas weiter entfernt. Bis jetzt hatte es noch nicht angefangen zu regnen, zum Glück, denn sonst wäre das Treffen mit dem Agenten, geschweige denn die Identifizierung der richtigen Person weitaus schwieriger. Ich klopfte gedanklich dreimal auf Holz, das es so blieb.
Eine Windböe fuhr in die Äste der Bäume über unseren Köpfen. Das Rauschen übertönte alle Geräusche. Ich blickte mich um. Von meinen Leuten war nichts zu sehen, aber etwas anderes war auch nicht zu erwarten gewesen. Das einzige Gesicht das unter der Tarnschminke zu erkennen war, war Faith’.
Sie zog eine Miene wie dreißig Tage Regen – und genau in diesem Moment fiel der erste Regentropfen mit einem großen „Platsch“ genau zwischen uns auf den Boden.
Na toll, dachte ich bei mir als der nächste, dann noch einer und dann unzählige Tropfen aus dem Himmel auf uns herabfielen. Damit reduzierte sich unsere Sicht schlagartig auf etwas über hundert Meter, und das auch nur dank unserer Nachtzieloptiken, die ein gerade noch brauchbares Bild lieferten.
Es dauerte meiner Meinung nach etwa drei Minuten, dann war ich vollends durchnässt. Und den anderen dürfte es genauso ergehen. Und das Wasser, welches von meinem Boonie-Hat durch eine Falte der Krempe direkt mir in den Nacken lief, konnte mich fast zur Weißglut bringen. Ich löste meinen Blick von der Optik und nahm den Hut ab um die Krempe zu richten. Puh, schon besser.
Der Regen prasselte eintönig auf uns herab, hypnotisch, einschläfernd. Ich musste mich konzentrieren um wach zu bleiben. Zur Ablenkung summte ich leise ein paar Melodien vor mich hin.
Wie lange wir da in dem Regen lagen und warteten konnte ich nur durch einen Blick auf die Uhr feststellen. In solchen Momenten schien sich die Zeit ins Unermessliche zu dehnen, so als würde der Sekundenzeiger nur deshalb langsamer laufen um einen zur Verzweiflung zubringen, unruhig werden zu lassen, zum Grübeln anzuregen.
Ein zweifaches Knacken in meinem Funkgerät brachte mich zurück in die Wirklichkeit. Gleich danach knackte es noch zweimal. Das war das verabredete Zeichen das Sanchez auf seinem Spähposten unsere Gäste erkannt hatte und alles wie geplant läuft.
Ich packte meine Waffe fester, checkte alles noch einmal
Wir waren bei der Planung dieses Einsatzes zu dem Entschluß gekommen, das ganze kurz und schmerzlos über die Bühne gehen zu lassen. Und so lästig der Regen auch war, in gewisser Weise erleichterte er mir meine Ausführung – auf die eine oder die andere Art und Weise.
Die Regentropfen erzeugten kleine Blitze in meiner Optik, wenn sie das wenige vorhandene Licht reflektierten.
Und dann erschienen sie, grünliche schemenhafte Flecken in der Optik meines Restlichtverstärkers. Es waren zwei, wie erwartet. Der Vordere der beiden schien eine Waffe zu tragen. Entweder das, oder er hielt einen langen Stock in seinen Händen, was äußerst unwahrscheinlich war.
Der zweite Mann, der ihm folgte trug eine Tasche oder etwas ähnliches. Ich zentrierte den kleinen leuchtenden Punkt, der meine Zielmarke darstellte auf dem Kopf meines Ziels und holte tief Luft. Mit einer kleinen Fingerbewegung entsicherte ich. Die Entfernung betrug nun noch vielleicht siebzig Meter. Bei besserem Wetter hätte ich die Narben im Gesicht meines Zieles zählen können.
Ein letztes Ausatmen, dann hielt ich die Luft an und visierte. Mein Finger krümmte langsam den Abzug, bis die Waffe in meiner Hand bockte und ein greller Blitz kurzzeitig meine Sicht blendete. Als das Bild wieder klar war konnte ich nur noch sehen wie die zwei Schatten zu Boden gingen.
Ten thousand gobs lay down their swabs to fight one sick marine -
Ten thousand more stood up and swore,
'Twas the damndest fight they'd ever seen

Zivi-Animateur im RdGE

RIP Möhre

Qujo
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Beitrag von Qujo » 05 Feb 2003, 06:25

***Auszug aus Qujos Tagebuch***

Manchmal wünschte ich mir, ich wäre nicht hierher gekommen.
Die wenigen Schwerverletzten des Feindes wurden mit Kopfschüssen getötet.
Warscheinlcih war es besser so. Sie wären sicher onehin gestorben. Trotzdem, als ich es erfuhr, hätte ich am liebsten geheult.
Es gibt keinen sauberen Krieg, und das habe ich auch gewusst, als ich mich hierfür verpflichtete. Zumindest glaubte ich es zu wissen.
Egal, ich habe einen Vertrag unterschrieben und verdiene mehr Geld als jeh zu vor, also ziehe ich es auch durch.

Ich frage mich, warum Lumpi keine grösseren Patroulien lossichickt. Der Granatbeschuss vor einigen Tagen hat doch überdeutlich bewiesen, dass sich eine Stellung nicht verteidigen lässt, wenn man nur darin herumsitzt und auf die Kugel wartet.
Nun, in einigen Minuten soll eine Besprechung statfinden, vieleicht kommt man dort zu diesem Punkt, oder ich kann es zur Sprache bringen.
Jedenfals werde ich erfahren, was wir überhaubt vorhaben.

***Eintrag Ende***

Nachdem er sein Notizbuch verstaut hatte, erhob sich Qujo, hängte sich das Gewehr über
die Schulter und ging langsam in Richtung Krankenhaus.
Das Bild, das die Stadt bot, wirkte so “normal“. Die Leute gingen durch die Strassen als ob es keinen Angrif gegeben hätte, als ob sie garnichts anderes kannten.
Warscheinlich ist das auch so. grollte Qujo.
I rather be a hammer than a nail.

Shadow II
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Beitrag von Shadow II » 08 Feb 2003, 00:25

(Darf ich auch [noch] mitmachen? *g*)

Ich schlich zu Lumpinator herüber, der sich erschreckte, als ich ihm auf die Schulter fasste.
Bevor er schreien konnte hielt ich ihm die Hand auf den Mund:
"Lumpi, ich bins! Shadow! Vielleicht hast du schon von mir gehört
Ich bin ein Freiheitskämpfer, der auf eigene Faust aggiert.
Doch nun würde ich mich euch gerne anschließen, da wie es aussieht, ihr Hilfe braucht!"
Dabei wusste Shadow nicht einmal in welcher Lage er sich befand,
doch sein Drang die anderen zu unterstüzen,
war so groß, das er alles in Kauf nahm.

"Ein neuer Kämpfer unterstüzt nun die Söldner...
Werden sie den Kampf gegen das Böse doch noch gewinnen?"

...::: EDIT :::...
Wäre nett wenn ihr mich ein bissle aufklärt,
in welcher Lage ihr GENAU steckt! :)

Shadow II
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Beitrag von Shadow II » 08 Feb 2003, 00:26

SORRY 4 DOPPELPOST!
Netzt hat grad ein bissle gelagt.

derLumpi
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Beitrag von derLumpi » 08 Feb 2003, 10:46

Der Himmel verdüsterte sich weiter und es bestand kein Zweifel daran, dass es bald regnen würde und zwar heftig. Die Aussicht bei Regen durch den Dschungel zu laufen war nicht sonderlich erbauend, aber ich war hier um jemanden zu helfen. Leben zu retten.
Ich sah auf das Sturmgewehr in meinen Händen. Paradox. Leben retten, mit einer Waffe in der Hand. Wieder stiegen Zweifel in mir hoch. Taten wir das Richtige? Waren wir auf der Richtigen Seite? Gab es DIE richtige Seite? Wie immer blieb ich mir Antworten auf diese Fragen schuldig. Sei es weil sie unbequem waren oder ich sie einfach nicht wußte.

Ich richtete meine Blick wieder nach vorn. Der Wind frischte auf. Eine angenehme Brise strich durch den Dschungel.
Plötzlich wurde die gesamte Umgebung in bläulich-weißes Licht getaucht.
BUMM!!
Ich erschrak. Der Donner kam unvermittelt und war für meine Begriffe zu nah. Ich war noch nie ein Freund von Gewittern. Blitze hatten für mich etwas unheimliches. Sie hatten die Macht ein Leben in kürzester Zeit zu beenden. Einfach so. Mein Blick fiel wieder auf das M-16. Ja, damit konnte man auch Leben auslöschen.
Der erste Tropefen landete auf dem Mündungsfeuerdämpfer und sofort begannen Kameraden sich zu ihm zu gesellen.
Die Sicht fiel rapide. Das Trommelfeuer des Regens verschluckte sämtliche Geräusche.
Binnen kürzester Zeit war ich durchnässt. Es gab keine Stelle an meinem Körper, die nicht vom Regen durchnässt war.
Was taten Bloddcats bei solchem Wetter? Gingen sie jagen? Wohl eher nicht. Zweckoptimismus. Mit irgendwas mußte ich mich schließlich trösten.
Ein weiterer Donner unterbrach das Trommelfeuer in meinen Ohren. Kein natürlicher Donner.
Ich lies mich zu Boden fallen, wie der Milizionär vor mir.
Es jagten also noch andere Geschöpfe in dieser Gegend.
.

PinkRabbit
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Beitrag von PinkRabbit » 09 Feb 2003, 00:53

Immer der selbe Rhythmus. Zuerst vereinzelt, so dass man die Aufschläge der einzelnen Tropfen verfolgen konnte. 1….2…..3…. *klack* . Beständig wie ein Metronom, ein unveränderter Rhythmus der den Takt vorgab.
Das Wasser bahnte sich seinen Weg. Durch Vegetation, ausgetrocknete Flussbette, einzelne Rinnsäle schlossen sich zusammen bis es zu einer einzigen rauschenden Flut angewachsen war.
Nichts drang durch den Klangteppich der Regentropfen hinaus und nichts gelangte hinein.
Ein Katz und Mausspiel unter verschärften Bedingungen.
Der gedämpfte Schuss zerschnitt die Monotonie.
Es wurde Zeit.
Mit schnellen sicheren Schritten setzten sich 4 Soldaten zur linken Flanke ab, während sich 3 weitere auf der rechten Seite formatierten.
Bei einem trainierten, erfahrenen Söldner konnte man davon ausgehen das man kein großes Zeitfenster hatte und das die Schrecksekunde wohl geringer war als ihr Name aussagte, doch der Trupp agierte souverän. Ein Wimpernschlag und alles war auf Position.
Faith hielt den Atem flach. Trotz des alles übertönenden Regens war ihr als müsste man jedes ihrer Geräusche hören.

Sie hatten 5 Meter an Boden gut gemacht, jedoch konnte man außer Umrissen nichts weiter erkennen. Sie bewegten sich nicht und die zwei Schatten auch nicht.
Faith überlegte wie der Einsatzbefehl gewesen war. Warten oder angreifen, observieren, durchsuchen?
Sie war noch immer etwas angeschlagen durch den Bloodcatangriff, doch das Gewitter tat ein übriges. Gegen Feinde, humane Wesen aus organischem Gewebe konnte man sich gegebenenfalls wehren, doch was konnte man mit einem 5.56mm Kaliber gegen diese Naturgewalt ausrichten.
Eine Bewegung. Faith hatte sie aus den Augenwinkeln wahrgenommen und war sich zunächst nicht sicher. Was tun? Wie war der verdammte Befehl.

BUMM!!

Ein weiterer Blitz schien ganz in ihrer Nähe eingeschlagen zu sein, nah genug um Faith für einen kurzen Moment zu blenden. Im selben Moment blitzte es noch einmal auf.
Die Leuchtkugel.
Sie hatte sich zur Seite weggedreht um nicht direkt in das grelle Licht des Blitzes schauen zu müssen, dies kam ihr jetzt zu Gute, denn das Leuchtgeschoss blendete nicht nur den Feind, sondern auch die eigenen Leute.
Bewegung kam ins Spiel. Von rechts sicherte die Vorhut, von Links kamen Faith Leute, Steve musste sich irgendwo auf halber Höhe, rechts von ihr aufhalten.
Eine weitere Leuchtkugel wurde abgefeuert. In geduckter Haltung mit minimaler Sicht und möglichst wenig Geräuschbildung rückten sie vor.
Rodriguez gab das Zeichen das er seine Position eingenommen hatte. Faith sicherte ihren Vordermann der weiter vorrückte, parallel zu den Männern auf der Linken Seite.
Es fielen keine Schüsse, es lief gut. Doch das Leben hält immer seine Überraschungen für einen bereit, mit denen man vorher nicht gerechnet hatte. So ein Gefühl beschlich Faith während sie die Hand von Rodriguez auf dem Rücken spürte, was ihr signalisierte sie könne weiter vorrücken.
Eine weitere Leuchtkugel flog in Richtung Feindposition. Nur noch schätzungsweise hundert Meter.
Der Schatten bewegte sich nun abrupt. Desorientiert, rannte er erst in die Richtung der Männer die die Leuchtkugeln verschossen und wurde von einer erneuten Salve getroffen.
Er torkelte etwas benommen zur anderen Seite und versuchte seine Orientierung wieder zu erlangen.
Rodriguez gab ihm einen Tritt in die Kniebeuge, die ihn zu Boden riss. Gleichzeitig drückte er ihm seine M 16 in den Nacken.
Nun war auch Steve nachgerückt und sichert die Umgebung, während die anderen aus einiger Entfernung Rückendeckung gaben, für den Fall eines Hinterhalts. Steve drehte die Arme des Feindes auf schmerzhaft anzusehende Weise auf den Rücken um sie zu befestigen und zu garantieren dass er sich nicht mehr losreißen konnte.

Faith war in der Zwischenzeit zu dem Angeschossenen herüber gegangen.
Das Blut floss im Akkord, der Regen konnte es nicht wegspülen. Es klebte an seiner Kleidung fest und sprudelte förmlich aus der Einschussstelle heraus. Steve musste die Halsschlagader verletzt haben.
Im Todeskampf wand er sich auf dem Boden, das schmerzverzerrte Gesicht drückte nur noch Panik aus, mit dem Wissen das es qualvoll enden würde, seine Hände pressten sich so fest gegen die Wunde das die Knöchel weiß hervortraten. All seine Hoffnung und Angst lag in diesem Gesichtsausdruck. Er versuchte etwas zu sagen, doch sein Rachen hatte sich bereits mit Blut gefüllt.
Er schien sich verzweifelt an den Gedanken zuklammern das er es mit bloßer Willenskraft schaffen würde das Blut aufzuhalten.
Doch der Schmerz übermannte ihn und ein flehen Spiegelte sich in seinen Augen.

BUMM!!

Ein weiterer Knall zerriss die Stille, doch diesmal stammte das Geräusch nicht von einem Blitz.
You look Kind of clean cut... but then again.. you could have murdered your granny with a hammer.

TheLoneGunman
Profi-Söldner
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Registriert: 21 Sep 2002, 21:50

Beitrag von TheLoneGunman » 09 Feb 2003, 03:12

Wildnis um Alma, genaue Zeit unbekannt

Dicke Regenwolken verfinsterten den Himmel und der Wind blies mir Regen ins Gesicht. Binnen Sekunden war ich bis auf die Knochen durchnässt.
Wider jeglicher logischer Gedankengänge zog es mich zum Hof auf dem ich aufgewachsen war. Nachdem ich Alma hinter mich gelassen hatte, schlug ich den Weg Richtung Osten ein und umging Alma. Dann bog ich in den Süden ab und wanderte in den Bergen im Osten Almas entlang, bis ich am Ziel war.
Ich wusste zwar dass mein Vater tot war, aber insgeheim hoffte ich, dass der Hof noch stehen würde.
Meine Hoffnungen fanden ein jähes Ende, als ich aus dem Wald trat, der neben unserem Hof lag.
Schwarze, verkohlte Holzbalken ragten aus den Trümmern des Wohnhauses und der Scheune und selbst die Obstbäume und der Brunnen waren zerstört worden. Der Hof auf dem ich aufgewachsen war und viele glückliche Jahre verbracht hatte, war systematisch dem Erdboden gleichgemacht worden.
Langsam, beinahe in Trance ging ich auf die Trümmer zu und starrte fassungslos auf die Ruine. Dann sah ich es.
Etwa zehn Meter neben den Überresten des Wohnhauses lagen Knochen. Zuerst dachte ich, es seien Tierknochen, von den Rindern die auf unserer Farm lebten – gelebt hatten. Als ich näher trat, bemerkte ich dass es Menschenknochen waren. Ein Schädel in dessen Hinterkopf ein Loch prangte lag auf dem Boden und starrte mich mit leeren Augenhöhlen an.
Mein Blick schweifte umher und ich registrierte, dass manche der Knochen von Tieren angenagt worden waren, einige sogar fehlten. Etwas metallisches erregte meine Aufmerksamkeit und ich ging darauf zu, doch noch bevor ich es aufgehoben hatte, wusste ich was es war. Der Glücksbringer meines Vaters, ein Amulett welches meine Mutter ihm geschenkt hatte. Und dann schob sich die Erkenntnis in mein Gehirn, die ich so lange zu verdrängen versucht hatte. Vor mir lagen die Überreste meines Vaters.
Meine Beine gaben nach und ich sank auf den matschigen Boden.
Sie haben ihn getötet und liegenlassen. Sie haben sich nicht einmal die Mühe gemacht ihn zu begraben.
Ich weiß nicht wie lange ich auf dem Boden kauerte, doch als ich wieder zu mir kam war es dunkel und der Mond stand hoch am Himmel. Unablässig prasselte der Regen auf mich nieder und verschluckte das Schluchzen das von mir ausging.
Für mich gab es an diesem Ort nur noch eine Aufgabe. Mit dem Messer und meinen bloßen Händen hob ich ein flaches Grab, abseits der Ruine aus und legte die Knochen meines Vaters hinein. Ich schloss das Grab und stellte ein, in aller Eile Zusammengezimmertes, Holzkreuz auf. Dann griff ich in meine Jacke und zog meine Hundemarke und meine Bloodcatzahnkette hervor, die ich über das Kreuz hängte. Den Talisman meines Vaters hängte ich mir um den Hals. Ich hoffte er würde mir mehr Glück bringen als ihm.
Nachdem ich ein Gebet für meinen Vater gesprochen hatte, stand ich auf und wandte mich ab, doch als mein Blick auf das glänzenden Heft meines Messers fiel, regte sich etwas Neues in mir.
Rache! Jede Faser meines Körpers schrie danach. Rache an den Menschen die meinem Vater das Leben genommen und ihm die Ruhe nach dem Tod verwehrt hatten.
Auch wenn ich so schnell wie möglich nach Drassen wollte, so spürte ich trotzdem, dass ich seit Stunden nicht geschlafen und gegessen hatte. Ich ging tiefer in den Wald und suchte einen Baum, der mir diese Nacht als Schlafplatz und Schutz dienen sollte. Ein geeigneter Baum war schnell gefunden und ich erklomm ihn. Die Äste waren breit und stabil und ich fand schnell eine bequeme Position. Aus dem Rucksack fischte ich eine Dose Bohnen, die ich kalt hinunterschlang. Ein wenig Wasser spülte den schlechten Nachgeschmack weg und dann lehnte ich mich zurück und schloss die Augen.
Mein Schlaf war unruhig und ich wachte mehr als einmal schweißgebadet aus einem Alptraum auf. Wenn diese Nacht nur schon vorüber wäre. Ich wälzte mich ein wenig herum und fiel wieder in den Schlaf.

Ein Geräusch weckte mich. Wie lange ich geschlafen hatte, wusste ich nicht, doch dem Stand des Mondes nach, der durch die dicke Wolkendecke nur schwerlich zu erkennen war, schätzte ich, dass es nur ein paar Minuten gewesen sein konnten. Ich hörte das Knacken von Ästen und das Rascheln von Blättern, woraufhin ich mich in die Schatten des Baumes kauerte und kaum zu atmen wagte.
Dann hörte ich Stimmen, die bedrohlich näher kamen. Ich riskierte einen Blick und entdeckte Soldaten – arulcanische Soldaten, wahrscheinlich ein Patrouille. Allem Anschein nach waren sie nicht auf der Suche nach mir, denn sie streiften gelassen und ohne Vorsicht durch den Wald. Nachdem sie die Waldgrenze passiert hatten, konnte ich ihre Zahl feststellen. Es waren 10 Mann, die meisten von ihnen trugen Automatikwaffen und einige von ihnen schwere MGs.
Der Anführer der Truppe wandte sich einem seiner Soldaten zu: "Bei diesem Mistwetter müssen wir hier draussen rumrennen. So eine gottverdammte Scheisse. Und die andren sitzen in der warmen Stube und lassen sich's gutgehn. Ich sag dir eins... wenn wir zurückkommen wird es jemandem sehr schlecht gehen."
Plötzlich wandte einer von ihnen den Kopf in Richtung des Grabes, das ich angelegt hatte. Wut stieg in mir auf und ich öffnete das Visier des Zielfernrohres. Ich entsicherte den Karabiner und visierte den Soldaten an. Niemand wird dieses Grab anrühren, solang ich in der Nähe bin.
Eine Stimme mahnte mich, dass wenn ich den Soldaten jetzt erschießen würde, mich die anderen neun finden und töten würden, doch ich fegte die Stimme beiseite. Mein Zorn und meine Wut waren stärker und ließen mich jeglicher Vernunft entsagen.
Meine Finger zitterten als ich den Kopf des Soldaten ins Fadenkreuz nahm. In dem Moment, in dem ich den Abzug drücken wollte erklang ein Brüllen, das mir die Nackenhaare zu Berge stehen ließ.
„Bloodcats!“ Der Schrei des Soldaten brach abrupt ab, als eine Bloodcat sich auf ihn stürzte und die Kehle zerfetzte. Ein MG bellte und eine Bloodcat wurde von einer Salve zu Boden gerissen. Die Soldaten konzentrierten ihr Feuer auf einzelne Tiere und hofften sie so in die Flucht schlagen zu können. Doch sie unterschätzten die Bloodcats. Drei Soldaten schrieen auf, als sie von hinten angesprungen, zu Boden gerissen und von Krallen und Zähnen zerfetzt wurden. Die Moral der Soldaten brach vollends und jeder suchte sein Heil in der Flucht. Keiner von ihnen entkam.
Ich wandte mich von dem Gemetzel ab, ließ mich vom Baum fallen und rannte los. Die Bloodcats konnten mich nicht wittern, da ich mit dem Wind ging und der Regen die Witterung ohnehin erschwerte. So entkam ich von diesem Ort ohne weitere Probleme. Der Regen nahm, sofern dies überhaupt möglich war, an Intensität zu und der Wind wurde stärker.
Mein nächstes Ziel war klar – ich würde die Rebellen suchen und mich ihnen anschließen.

mfg

:sniper: TheLoneGunman :sniper:
"Ich bin ein Kommissar. In meiner Macht liegt es, Gerechtigkeit zu vollstrecken. In meiner Macht liegt es, Feigheit zu bestrafen. Ich habe die Autorität, im Namen des Imperators auf dem Schlachtfeld zu richten."

Kommissaroberst Ibram Gaunt vor der Feldexekution seines Onkels, General Aldo Dercius

derLumpi
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Beitrag von derLumpi » 09 Feb 2003, 13:38

Kein Geräusch war zu hören ausser dem andauernden Stakkato der Regentropfen. Wie ein Mantel schluckte er sämtliche Geräusche, verschleierte Bewegungen.
Ich versuchte dem Milizionär zu erreichen, an sein Funkgerät zu gelangen. Das Hauptquartier mußte wissen was passiert war.
Zwei lächerliche Meter.
Langsam schob ich mich vorwärts. Erst den rechten Arm, das linke Bein, dann den rechten Arm und das linke Bein.
Eine halber Meter weniger. Die Armee arbeitete also nun auch mit Scharfschützen, so wie wir. Es mußte zweifellos ein Scharfschütze sein. Ein größeres Team hätte uns binnen kürzester Zeit zusammengeschossen.
Der Milizionär lebte noch. Die Witterungsbedingungen machten dem Schützen offensichtlich auch zu schaffen.
Wieder erhellte ein Blitz den Dschungel, ein gedämpfter Knall folgte, nicht der Donner.
Eine Leuchtkugel schaffte dauerhaftes Licht, direkt über mir. Sofort presste ich mich fester auf den Boden. Langsam schwebte die Leuchtkugel zu Boden. Langsam zog ich die Beine an. Es würde nicht mehr lange dauern und die Leuchtkugel würde so tief sein, dass sie mehr Schatten als Licht werfen würde. Diesen Moment wollte ich nutzen.

Es war soweit, die Leuchtkugel war hinter einer Baumkrone verschwunden. Dutzende künstlicher Schatten tanzten über den Boden. Zusammen mit dem Regen entstand eine seltsame Atmosphäre. Ich sprang auf meine Beine und rante geduckt in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Der Feind erkannte, dass seine Leuchtkugel zu tief war, eine weitere flog über meinen Kopf direkt in mein Sichtfeld. Unfähig den Boden klar zu erkennen, stolperte ich über ein Wurzel. Ich richtete mich wieder auf, rannte weiter. Flucht. Nur weg von hier. Das M-16 war mir aus der Hand geglitten, als ich mich wieder aufgerichtet hatte.
Wieder ging ich zu Boden, nicht durch eine Wurzel. Ein Stiefel hatte mein Knie getroffen. Etwas metallisches bohrte sich in meinen Nacken. Bevor ich reagieren konnte, drehte mir jemand die Arme auf den Rücken. Aus den Augenwinkeln sah ich Soldaten die Umgebung sichern.
Es war vorbei.
.

Lutz
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Bear's Killer...

Beitrag von Lutz » 14 Feb 2003, 20:46

Die anfängliche Unterhaltung mit Lumpi wurde jäh durch das Eintreffen eines panischen Milizionärs unterbrochen.

"Eine Patroullie hatte Kontakt mit ein paar Bloodcats. Einer der Männer wurde so schwer verletzt, dass sie sich nicht absetzen können, ohne ihn zurück zu lassen
", sagte er in einigermaßem verständlichen Englisch
Lumpi, als Arzt, war sofort auf und davon und ließ mich wörtlich im Regen stehen. Es wurde Naß und ein für diese Klimazonen rascher Wetterwechsel fing an. Innerhalb kurzer Zeit goss es in Strömen und fing an zu gewittern.
Bevor mein schwarzer Arsch komplett durchweicht wurde rannte ich in das nächste Geschäft, was noch offen hatte. Erst als ich schon drinnen stand merkte ich, das ich in ein Sprituosengeschäft gerannt war. Kein Wunder, dass die noch auf hatten.
An jeder Ecke stand eine Kerze und viele kleinere Lichter waren in dem Laden verteilt. Überall standen Flaschen mit roten, farblosen und bräunlichen Flüssigkeiten und ein starker süßlicher Duft hing in der Luft. Ich kannte das.

Shit.

Marijuhana.

Pot.

Im Englischen gab 150 Wörter für diese Droge.
Der Rauch zog in meine Lungen und ich entspannte mich unwillkürlich. Ich mochte alle Arten von starkem Alkohol, am ehesten Likör, aber süßer Schnaps tat es auch. Ich schaute mich lange um und wurde von dem Verkäufer, einem alten pockennarbigern Mann, der hinter der Tecke saß und rauchte, beobachtet. Enorme viele Flaschen waren in den Schränken gestapelt und ich brauchte lange bis ich einen Bruchteil durch hatte. Der Verkäufer schaute mir die ganze Zeit zu, während er regelmäßig an seinem Joint zog. Ich konnte sein Gesicht nur im Schein des Glühens sehen, wenn er einen weiteren tiefen Zug nahm. Stetige Regentropfen hämmerten auf das dünne Dach, aber es regnete nicht durch.

"Sie suchen etwas bestimmtes ?", fragte der Mann.
Verwundert schaute ich ihn an und sagte zögerlich: "Ja, ich suche einen Likör oder sehr süßen Schnaps..."
"... aber nicht zu süß und mit einem herben Nachgeschmack.", vollendete er meinen Satz.
Erstaunt blickte ich ihn an. Woher wusste der Alte das ?
"Sie fragen sich bestimmt jetzt, woher ich das alles weiß und so gut Englisch spreche, stimmts ?"
"J-J-Ja.", stotterte ich vor mich hin.
"Nun, ich komme ursprünglich aus England. War dort Schnapsbrenner. Ich habe hier Urlaub gemacht vor ca. 20 Jahren und entschied ich mich, hier sesshaft zu werden. Und das mit dem Schnaps... War geraten."
"So, haben sie denn so einen ?", fragte ich verstohlen.
"Oh ja.", sagte er mit einem Funkeln in den Augen.

Der Mann stand auf und schlenderte langsam zu dem Regal vor mir. Er suchte lange und letztendlich zog er eine mittelgroße beschriftete Flasch heraus. "Bear's Killer " stand mit verzierten Buchstaben darauf. Bärentöter.

"Hier probier mal.", sagte er und bat mir etwas an. Ich nahm einen kleinen Schluck.
"Tatsächlich, das ist genau das was ich gesucht habe. Wie viel ?"
"Nun ja, das ist ein schwierig herzustellender Schnaps. Sagen wir 50 Arulco-Dollar ?"
" 20."
" 45."
" 27.50"
" 42.50. Das ist mein letztes Wort."
" Abgemacht."
Und so erstand ich eine Flasche Arulcanischen Bärentöter in dem kleinen Sprituosenladen in Cambria.

Als ich wieder draussen war, erschien mir alles wie ein Traum, die einzige Erinnerung eine große Flasche mit der Aufschrift: "Bear's Hunter"
"Gott ist gemein, er nimmt einem die Haare vom Kopf und steckt sie einem in die Ohren" [Bruce Willis]

********* !

Gunny
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Beitrag von Gunny » 16 Feb 2003, 23:50

Es war vorbei. Ich sah wie der Söldner erschlaffte, seinen Widerstand einstellte. Rodriguez hatte ihn sicher in Gewahrsam. Faith hatte sich beim Vorgehen in Richtung des zweiten Gegners orientiert, jetzt sah ich sie durch den Regen auf mich zukommen. Sie schüttelte den Kopf, also war der Agent tot.
„Bringt den Gefangenen in den Wald“, wandte ich mich an Rodriguez, der sich sofort in Bewegung setzte. Faith hatte mich jetzt erreicht.
„Haben wir ihn?“
Ich nickte. „Ohne Probleme.“ Zwei Sekunden Stille zwischen uns, dann stellte ich auch eine Frage. „Der Andere?“
„Halsdurchschuß. Er hat noch gelebt als ich ihn erreichte.“ Ich zuckte innerlich zusammen. So zu sterben war sicherlich nicht die angenehmste Art.
„Hast du...“ Ich vollendete die Frage nicht.
Sie senkte etwas den Kopf, es war auch ihr bewusst und genauso unangenehm so handeln zu müssen. „Ja Steve, hab ich.“
Ich wechselte das Thema. „Komm, laß uns zurück in den Wald gehen. Zumindest ist der Regen dort nicht ganz so schlimm.“ Rodriguez war während unseres kurzen Wortwechsels bereits verschwunden. Ich wandte mich per Funk an alle: „Auftrag erfüllt, gute Arbeit. Gruppe nimmt Rundumsicherung ein, erhöhte Aufmerksamkeit.“ Es dauerte etwa zwanzig Sekunden bis alle bestätigt hatten.
Der Regen peitschte mir ins Gesicht als wir zurückgingen. Ab und zu, wenn eine Windböe etwas stärker war, schmerzte mir sogar die Stelle im Gesicht an der ich von den Tropfen getroffen wurde. Alles in allem war es ein Wetter, wo man nicht mal einen Hund vor die Tür jagen würde, sprichwörtlich jedenfalls. Der Niederschlag ließ schlagartig etwas nach, als ich unter das schützende Blätterdach des Waldes trat. Wir bewegten uns auf eine kleine Buschgruppe zu, die vorher als Sammelpunkt festgelegt worden war. Die Büsche teilten sich vor uns und gaben den Blick frei auf eine Freifläche von etwa vier mal vier Meter. In der Mitte kniete, die Hände auf dem Kopf, der Söldner, bewacht von Rodriguez und Sanchez. Er zeigte mir im Moment den Rücken.
„Sanchez, schnappen sie sich einen Mann und untersuchen sie die Leiche auf etwas Wissenswertes. Waffen und Munition bleiben dort.“
„Ja Major.“
Direkt über uns entlud sich ein Blitz, für Sekundenbruchteile tanzten helle Lichtstrahlen, Lasern gleich, über den Erdboden. Unmittelbar darauf rollte der Donner über uns hinweg. Ich hatte instinktiv die Augen geschlossen, als ich sie jetzt wieder öffnete war Sanchez im Dunkeln verschwunden. Seine Fähigkeiten waren manchmal furchterregend.
Ich wandte mich an unseren „Gast“.
„Sie machen uns ganz schöne Probleme, wissen sie.“
Er wandte nicht den Kopf. „Ach ja? Das tut mir aufrichtig leid.“ Sein Sarkasmus konnte mich nicht ärgern. Ich umrundete ihn, ging vor ihm in die Hocke.
„Oh“, war das einzige Wort das mir über die Lippen kam als ich das Gesicht erkannte. Trotz alldem Schmutz und der Dunkelheit hatte ich ihn erkannt. Beim letzten Mal lag er auf einer Pritsche im, jetzt zerstörten, Tixa-Gefängnis.
„Ich gratuliere ihnen zu ihrer erfolgreichen Flucht. Es freut mich das es ihnen wieder gut geht.“
„Ach ja, und jetzt sind sie wohl zu der Überzeugung gelangt, das sie ihren Job doch noch beenden müsse, was?“
Ich musste etwas lächeln. „Wenn sie der Meinung sind, mich mit diesen Sprüchen zu irgend einer unüberlegten Handlung zu verleiten, so muß ich sie enttäuschen.“ Ohne seinen Kopf zu bewegen, nur mit seinen Augen blickte er links an mir vorbei.
„Darf ich ihnen Hauptmann Duval vorstellen, sie ist meine rechte Hand.“
„Faith, darf ich dir den Feind vorstellen.“ Sie sagte nichts, ging halblinks von mir in Position um mich, sollte er doch etwas dummes versuchen, zu decken.
„Und was nun Major? Bringen sie mich zurück ins Gefängnis oder erschießen sie mich gleich hier?“
Ich schaute ihm ins Gesicht. „Ehrlich gesagt bin ich gerade etwas enttäuscht von ihnen, beziehungsweise von ihrer Professionalität. Ich hatte gedacht, das sie mir als erstes, statt einer Beschimpfung, eine Frage stellen.“ Das hatte ihn getroffen, denn trotz der Dunkelheit konnte ich erkennen wie sein Gesicht einen fragenden Ausdruck annahm.
„Oder was glauben sie, ist es nur ein dummer Zufall, das ich sie, bei diesem Wetter, in dieser Einöde und dann auch noch fast allein, hier erwische? Denken sie darüber einmal genau nach. Und dann gilt mein erster Schuß auch noch ihrem Begleiter statt ihnen, und statt den Feind, der in einen perfekten Hinterhalt geraten ist, mit einem Schlag auszulöschen, gehe ich das Risiko ein, sie gefangen zu nehmen. Nein,“ ich schüttelte den Kopf, „ich hätte wirklich etwas mehr von ihnen erwartet.“
Das hatte ihn voll getroffen. Und ich hatte vor ihm noch einiges mehr aufzubürden. Mit der rechten Hand wischte ich mir den Regen aus dem Gesicht.
„Sie können wirklich von Glück reden, das wir gerade in der Gegend waren, denn so haben sie möglicherweise die Gelegenheit ihren nächsten Geburtstag auch noch zu feiern, denn es liegt nicht in meiner Absicht sie hier und jetzt zu töten. Im Gegenteil, es ist von äußerster Wichtigkeit, das sie überleben.“
Ich streckte meine Hand aus. „Faith, gib mir das Päckchen.“ Sie nestelte den Umschlag aus braunem Ölpapier aus ihrer Uniform und reichte es mir. Und ich warf es vor ihm auf den Waldboden. „Lesen sie es, wenn sie wieder in Cambria sind, das dürfte eine interessante Lektüre sein. Norden ist grob diese Richtung“, ich wies mit ausgestrecktem Arm in die entsprechende Richtung.
„Waffen und Ausrüstung finden sie bei ihrem Begleiter. Achten sie auf die Bloodcats hier in der Gegend, die können sehr gefährlich werden. Und seien sie in Zukunft etwas vorsichtiger wem sie blindlings folgen.“
Ich wandte mich an Faith. „Wir rücken ab, die Gruppe soll sammeln.“
Sofort wurde es geschäftig um uns herum. Die Leute sammelten sich in einem engen Sicherungskreis, es wurde durchgezählt und die Ausrüstung gecheckt. Das ganze dauerte vielleicht zwei Minuten, dann bekam ich das Zeichen, das alles bereit sei. In dieser Zeit sprach der Söldner kein einziges Wort. Entweder konnte, oder wollte er nichts sagen. Schließlich gab ich das Zeichen und alle rückten ab.
Als wir allein waren zog ich aus meiner Tasche zwei Dollarnoten. Ich zerriß sie und steckte jeweils eine Hälfte in seine Jackentasche. „Sie schulden mir zwei Gefallen, und irgendwann werde ich sie einlösen. Ich denke die Prozedur dürfte bekannt sein. Der Dollar ist das Erkennungszeichen.“ Ich erhob mich und folgte meinen Leuten. Nach ungefähr drei Schritten rief er mir etwas zu, ein einziges Wort.
„Warum?“
Ich drehte mich um und ging wieder zurück. Er hockte immer noch da, die Hände auf dem Kopf. Ich beugte mich zu ihm herunter, brachte mein Gesicht ganz nah an seines.
„Weil die Möglichkeit besteht, das ich falsch und sie richtig liegen. Und weil sie vielleicht, aber nur vielleicht, einen neuen Verbündeten haben. Und weil ich sichergehen möchte, das in diesem Fall wenigstens eine kleine Überlebenschance für uns besteht. Darum sind sie noch am Leben.“
Ich drehte mich um und verließ ihn, schaute nicht zurück. Der Regen und die Dunkelheit verschluckten mich und ich setzte meine Nachtsichtbrille auf. Nach fünf Minuten hatte ich Faith und die anderen eingeholt.
Ten thousand gobs lay down their swabs to fight one sick marine -
Ten thousand more stood up and swore,
'Twas the damndest fight they'd ever seen

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RIP Möhre

Phoenix 576
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Wald, Dämmerung

Beitrag von Phoenix 576 » 18 Feb 2003, 00:04

Während die Zunge versuchte ein Stück Apfelschale, das zwischen den Zähnen eingeklemmt war, zu entfernen beobachteten die Augen unentwegt das Lager. Die Entfernung war lediglich hundert Meter, und doch sah man fast nichts. Die Wand aus Regen um uns herum war undurchdringlich.
Die Schminke im Gesicht verlief, war längst eine klebrige, fettige Masse, die mehr störte als nützlich war. Ich legte meinen Rucksack ab, das Gewehr daneben, und öffnete die Klappen meines Fernglases.
Alpha-4 war klein, schmutzig, und wenn es weiter so regnen würde, bald unter Wasser.
Die untergehende Sonne spendete nicht genug Licht um etwas im Lager auszumachen, nur mit Hilfe meiner Optik erkannte ich die dunklen Schatten zweier Gebäude und einiger Zelte. Ich musste näher heran um mehr auszumachen zu können.
Das Lager lag auf einer kleinen Halbinsel auf der Westseite des Flusses, der dort eine kleine Biegung machte. Mattscho würde von Westen angreifen, ICM im Norden den Fluss überqueren und ich sollte vom Süden her Deckungsfeuer geben, und Wachposten ausschalten falls etwas schief lief.
Ich blickte auf die Uhr, noch sechs Minuten bis ich mein Headset einschalten sollte, genug Zeit um mich zu meiner Position zu begeben. Das Gewehr in der Hand schlich ich mich durch das fast undurchdringliche Gestrüpp vorwärts. Ich hörte das Rauschen des Flusses durch das Prasseln des Regens, lange bevor ich den überschäumenden Wasserlauf erblickte. Vorsichtig mich umsehend schlich ich weiter nach Norden, mich immer vergewissernd im Schatten zu bleiben.
Die Dämmerung hatte begonnen und würde nicht lange dauern, anders als in den europäischen Gefilden, war der Wechsel vom Tag zur Nacht hier relativ kurz. Ein weiterer Blick auf die Uhr sagte mir, dass es Zeit war, mein Headset einzuschalten:
„Zulu auf Position,“ übermittelte ich meine Situation. Ich nahm das Gewehr, es war, wie Mattscho deutlich gesagt hatte, ein Traum! Ein modifizierter Remingtoon 700P Repetierer. Die spezielle Betäubungsmunition war in eine 5,56x45mm Ummantelung gesteckt, wodurch sich die Waffe genau wie jede andere bedienen lies. Ich steckte, wie beim Training mit ruhigen Bewegungen erst das Magazin in die Waffe, lud das erste Geschoss in die Kammer, klappte das Zweibein aus, und setzte das Gewehr damit auf einen Stein, um eine ruhige Schussposition zu haben. Ich wisch mir die Regentropfen aus dem Gesicht und zog den patschnassen Schlapphut tief ins Gesicht. Es würde eine lange und kalte Nacht werden.
Ich öffnete die Schutzklappen der Nachtoptik und hob das Gewehr an die Schulter, die rechte Hand am Abzug, die linke am Kolben um die Waffe ruhig zu halten, begann ich das Zielfernrohr einzustellen. Der Halbleiterlaser half bei der Entfernungsmessung, die hellgrünleuchtende Optik war ausgezeichnet. Es hatte sich viel getan seit den ersten Nachtsichtoptiken des zweiten Weltkrieges. Das beleuchtete Zielkreuz wanderte langsam und ruhig in gleichmäßigem Rhythmus über das Lager.
Die Jagdsaison hatte begonnen...

so long...

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Beitrag von mattscho » 19 Feb 2003, 22:16

nördlich von Cambria

Zuckende Blitze, tiefes Grollen, unermüdlicher Regen, es schien als sei die Nemesis über Arulco gekommen. Ich kannte derartige Regenfälle aus Lateinamerika, sie waren monsunartig, von Winden gebracht, die weit über das Meer gereist waren und ihre gesammelte Fracht nun über dem kleinen Land löschten.
Ich weiß nicht, wie erschreckend kurz es dauerte, um aus dem hellen grünen Wald, der den roten Sonnenuntergang herbeisehnte, ein dunkles Ungeheuer zu machen, überragt von dunklen Wolken hinter denen die Nacht langsam Einzug hielt in das Firmament.
Ein ständiges Rauschen belegte die Ohren, man hörte kaum seine eigenen Schritte, die Nässe zog in die Knochen, die Augen sahen nichts als Regen und schwarzes Blattwerk. Uns konnte einfach nichts besseres passieren.

“Hier mattscho, bin in Position.“
Es war lang her, dass ich diesen Satz das letzte Mal in ein Headset sprach. Sicher, ich kämpfte schon eine Weile in Arulco, doch diesmal war es anders. Ich blickte durch mein Nachtsichtgerät, aus dem grünen Schleicher stach ein heller gelb-roter Punkt hervor. Diesmal arbeitete ich mit Profis, mit professioneller Ausrüstung. Diesmal war das Ziel anspruchsvoll. Die Anderen bestätigten ihre Bereitschaft.

Mit bedächtigem Schritt schlich ich mich an das Lager heran, es war ein Kinderspiel. Das Wetter macht mich beinahe unsichtbar und sorgte dafür, dass der Soldat, der den Eingang des Lagers bewachte, mehr mit sich als mit der Bewachung zu tun hatte. Tapfer drehte er allen Umständen zum Trotz seine Runden, während ich mich weiter vorarbeitete. Dann drehte er in Richtung Westen, in meine Richtung. Schritt für Schritt näherte er sich meiner Position und blieb dann fünfzehn Meter vor mir stehen und blickte in den schwarzen Wald, schaute mich an und erblickte mich doch nicht. Ich zog das Wurfmesser, visierte den Hals an, hundert Prozent tödlich, wie ein Vampir, der sich eine Jungfrau zum Opfer nahm und sich an ihrem Blut labte. Ich holte aus, erst im letzten Moment erinnerte ich mich an unser Vorgehen. Die Instinkte hatten überhand genommen von einem, die Bewegungen automatisierten sich, ohne nachzudenken war man bereit sein Gegenüber zu töten. Genau das war es, was einen alten Hasen, der scheinbar immer wie durch einen glücklichen Zufall davon kommt, von einem Greenhorn unterschied. Erfahrungen im Kampf.

“Zulu, kannst du den Tango am Eingang ausschalten?“
“Positiv, Sichtfeld gut.“
“T-1 Minute, die letzten Sekunden im Countdown.“

Es war das selbe Vorgehen, seit jeher, eine Prozedur, der ich überdrüssig war, das Warten auf den Zugriff, die letzten Zehn Sekunden, der Startschuss, das in den Ohren wiederhallende Wort „Zugriff“. Der rote Punkt einige Meter vor mir, fasste sich ein Hals, wie als wenn ihn eine Mücke stach. Doch der Stich der Kanüle war weitaus größer als der eines Insekts und dementsprechend auch die Wirkung. Noch bevor er realisieren konnte, was ihn da gerade gestochen hatte, sackten seine Beine schon zusammen und er schlug hart mit dem Kopf auf dem weichen Boden auf. Doch es war anders als sonst, keine Blutlachen breiteten sich um das Opfer heraus, die Augen schlummerten, blickten einen nicht mit vorwurfsvoller Leere an. Doch um das zu realisieren war keine rechte Zeit, sofort stürmte ich vor und drang ins Lager vor, vorbei an einem gut getarnten Fahrzeugschuppen. In der Mitte des Lagers standen einige Fahrzeuge, die wohl nicht mehr in den Schuppen passten, zwei auch vor einer Art Kommandobaracke, auf der linken Seite waren Zelte aufgeschlagen, die den Soldaten wenigstens ein gewisses Maß an Schutz vor den Launen der Natur boten. Bis auf der Wache, die unruhig umherstreifte. Ich versteckte mich hinter einem Zelt, doch ich konnte sie spüren, die Soldaten, die nur von einer dünnen Stoffschicht von mir getrennt waren.
“Tango am Boden“, gab Zulu durch. Ein weiterer Satz, den ich in meinem Leben zu oft gehört hatte. Doch das Spiel hatte bereits begonnen. Wieder einmal.

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Beitrag von Phoenix 576 » 20 Feb 2003, 01:43

Während der Ausbildung hatte man uns gelehrt, dass das Risiko bestand eine Bindung zu einem Ziel im Visier aufzubauen. Indem man stundenlang, manchmal tagelang die gleiche Person vor sich sieht, durch die Optik scheint sie nur einen Meter entfernt zu sein, lernt man sein Gegenüber kennen. Der Schütze sieht alles, bemerkt alles, ein Stummfilm läuft vor ihm ab. Man sieht die Sommersprossen um die Nase, die Lachfältchen, die leicht sichtbaren Augenringe, die Zeugen einer anstrengenden Nacht sind, die kleine Narbe am Kinn, die ersten grauen Haare. Man erkennt die Gewohnheiten des Ziels, bemerkt wie er sich am Ohr kratzt wenn er nervös ist, wie sich der Mund zum Lächeln formt wenn er sein Kind sieht.
Positive wie negative Eigenschaften, verborgene und offene werden gezeigt, der Scharfschütze wird zum Voyeur, der sein Ziel besser kennt, als sonst jemand. Das Ziel wird zum Menschen.
Und das war der Fehler, das kleine Zögern beim Abdrücken, der kurze Moment des Bedenkens, die Moral, alles konnte zum fatalen Ende einer Mission führen.
Die Ausbilder hatten viele deswegen ausgemustert, wir durften keine Moral haben, Killer haben keine Moral. Die Organisation hatte keine Moral!
Mich versetzte man nach kurzer Zeit ins Alpha-Team...

Der Tango am Eingang war nur ein hellgrüner Punkt der sich lediglich durch Konturen und wenig unterschiedliche Farben vom Hintergrund abzeichnete. Ich sah keine grauen Haare, keine Lachfältchen, keine freundlichen Augen. Selbst, wenn das Ziel klar sichtbar gewesen wäre, hätte es meine Aktionen in keiner Weise geändert. Meine Arbeit duldete kein Zögern.
Das Zielfernrohr war längst auf das Ziel eingestellt, bevor mattscho mir die Feuererlaubnis erteilte. Ich musste mich hier nach ihm richten, Alleingänge konnten tödlich für alle enden. Er war es, der die ausgeschalteten Tangos entfernen musst, falls es nötig war. Ich presste das Gewehr gegen die Schulter, die Atmung kontrollierte sich von selbst, regelmäßig, ruhig. Ein kurzer Funkspruch zur Bestätigung:
„Positiv, Sichtfeld gut.“
„T-1 Minute, die letzten Sekunden im Countdown.“
Der Tango stand ruhig, blickte müde in den Regen, war unkonzentriert. Ein Effekt, der durch das Wetter noch verstärkt wurde. In diesen Situationen konzentrierten sich die Wachen mehr darauf, nicht allzu nass zu werden, als nach Gegnern Ausschau zu halten. Ich spürte wie die Sekunden weniger wurden, das Blut pochte im Körper, die kleinen Details wurden verstärkt, Das Geräusch des Regens verschwand, wurde zu einem monotonen Prasseln, nicht mehr registrierbar für meine Ohren. Ich hörte nur noch wie ich regelmäßig die Sekunden herunterzählte.
„Zehn.“
„Neun.“ Der Finger wanderte zum Abzug.
„Acht.“
„Sieben.“
„Sechs.“
„Fünf.“ Ein letztes Einatmen.
„Vier.“
„Drei.“ Ich blies die Hälfte der Luft aus. Das Zielkreuz blieb auf dem Hals des Tangos. Die letzten zwei Sekunden wurden nicht abgezählt, das Sprechen hätte dazu führen können, dass die Waffe sich verschob, nur ein paar Millimeter, die auf eine größere Entfernung zu einem Fehlschuss geführt hätten.
Ich betätigte den Abzug, die Waffe bäumte sich nur wenig auf, das Mündungsfeuer wurde komplett gedämpft, der Schalldämpfer nahm fast das komplette Geräusch der Unterschallmunition, durch den Regen noch vermindert. Während die Hand automatisch eine neue Patrone in die Kammer repetierte, flüsterte ich das Wort „Zugriff“ in mein Headset. Ein Scharfschütze sah niemals wie sein Geschoss traf, der Rückstoss verhinderte, dass man sein Ziel im Visier behielt.
Drei Sekunden nach der Betätigung des Abzuges, sah ich wie die hellgrüne Gestalt zu Boden stürzte. Ein Schatten bewegte sich für einen kurzen Moment in meinem Blickfeld.
Die Wache bewegte sich nicht mehr, ein klarer Treffer:
„Tango am Boden.“ Ich verringerte wieder die Vergrößerung an meinem Objektiv und beobachtete das Lager in gleichmäßigen Bewegungen, nach neuer Beute Ausschau haltend.
Es war irrelevant, ob die Zielperson tot oder nur betäubt war, auch wenn es das Ziel unserer Operation war, Gefangene zu nehmen, so machte es doch keinen Unterschied ob sie kurz schliefen oder nie mehr aufwachen würden.

Während der Ausbildung hatte man uns als Chirurgen bezeichnet, Personen die gezielt krankes Fleisch aus dem Körper schnitten...

so long...

Robin Hood
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Beitrag von Robin Hood » 22 Feb 2003, 23:32

Wenn man wusste, dass es um sein eigenes Leben, um das eigene Fleisch und Blut ging, dann konnte man Kräfte mobilisieren, die man vorher nicht zu haben glaubte. Kräfte, die einen über Berge trugen, egal wie hoch sie waren, Kräfte, die einen über Distanzen brachten, egal wie weit sie waren. Man holte wirklich das Letzte aus allem, setzte alles ein, um das zu erreichen, was man anstrebte.
Mein Ziel war der Norden. Dort wäre der Dschungel, dort wäre vorerst einmal Sicherheit. Mein Körper arbeitete daraufhin und bot alles, was er hatte, dazu auf. Die Muskeln schmerzten fürchterlich, aber sie taten noch immer ihren Dienst. Den Dienst, der den behäbigen Körper über die Weiten der arulcanischen Landschaft trugen. In der Ferne war der Rand zur Grünen Hölle zwar bereits ausmachbar, er war nah, aber irgendwie doch so fern. Er rückte näher, aber irgendwie doch immer weiter weg. Um mich gabs nicht. Da war nur dieses grüne Dickicht in greifbarer Nähe, am Horizont, immer näher rückend und da war ich, ich kämpfte gegen mich selbst an, da war eine Seite, die aufgeben, die zu Aas werden wollte und da war die andere Seite, die weg wollte, die laufen wollte, die alles dafür geben wollte, dorthin zu gelangen, koste es, was es wolle! Es gab keine Verfolger, bis auf die Zähne bewaffnet, mit vollem Magazin in ihrem Gewehr, einem Gewehr, das auch noch über eine Entfernung von zwei Kilometern ins Schwarze traf, dank dem Training, der Ausrüstung, der Tarnung perfekt an die Umgebung angepasst, es gab sie nicht, es konnte sie nicht geben, es durfte sie nicht geben, denn sie machten keinen Unterschied. Sie machten keinen Unterschied zwischen meinem Ziel und mir. Sie waren einen Faktor, der zwar existierte, der aber keinen Einfluss nehmen konnte. Denn sie waren unwichtig, den Kampf, der mir bevorstand, fochten nicht sie mit mir aus, sondern ich mit mir selber. Wenn ich mich nicht selber besiegen, nicht mein Letztes geben konnte, dann würde ich verlieren, dann hätte stehenbleiben und auf sie warten können. Wenn ich aber mit mir selbst überein kam, wirklich mein Letztes, und wirklich Allerletztes geben wollte, dann konnte ich mein Ziel erreichen und dann würden mich meine Beine dorthin tragen, wo ich hin wollte. - Der grüne Horizont kam langsam näher, die Bäume wurden grösser......
"Alles, was sie bewilligten, wurde ihnen durch die Notwendigkeit abgezwungen. Und selbst das Bewilligte wurde uns hingeworfen wie eine erbettelte Gnade und ein elendes Kinderspielzeug, um dem ewigen Maulaffen Volk seine zu eng geschnürte Wickelschnur vergessen zu machen." [Georg Büchner, 1833]

CAT Shannon
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Abends nach dem Hillbillie-Angriff, nordöstlich von Cambria

Beitrag von CAT Shannon » 02 Mär 2003, 16:34

"... Verstanden, sagen Sie den Wachposten Bescheid, daß sie mich erwarten sollen ... Wann? Noch in der Nacht, etwa gegen ein Uhr, schätze ich ... Parole? ... Ja, verstanden ... Ende."
Der Funkspruch aus dem Hauptquartier der Miliz war unerwartet, aber nicht direkt unerwünscht gekommen, denn mit aller Wahrscheinlichkeit würde mein momentanes Einsatzgebiet bald ziemlich gefährlich werden. Denn dass Major Marsok den Tod eines seiner höheren Offiziere einfach so hinnahm erschien mir ausgesprochen unwahrscheinlich. Vermutlich wurde bereits der Jagdtrupp, der mich zur Strecke bringen sollte, aufgestellt und eingewiesen.
Nach meinem Duell mit dem MG-Schützen war ich auf Umwegen in mein Versteck zurückgekehrt und hatte mich dort unsichtbar gemacht. Wäre der Funkspruch nicht gekommen hätte ich noch in der Nacht versucht, mich südlich von Drassen in die Sümpfe nördlich von Alma durchzuschlagen, die Militärstadt im weitem Bogen im Osten zu umgehen und dann aus südöstlicher Richtung durch die Wüste nach Cambria zurückzukehren, denn ein Jagdkommando würde eher vermuten, daß ich mich auf direktem Weg in die Sicherheit Cambrias oder Drassens absetzen würde statt auf die Höhle des Löwen zuzugehen.
Ich wußte nicht, wie lange die Soldaten der Todesschwadron noch durch die Gegend gerannt waren um mich und ihren MG-Schützen zu suchen, aber mit etwa einer Stunde zu rechnen war nicht völlig aus der Luft gegriffen. Berücksichtigte man noch die Zeit, die sie benötigten, um nach Alma zurückzukehren und Bericht zu erstatten, die Zeit, die nötig war, um den Jagdtrupp zusammenzustellen und einzuweisen, und die Marschdauer, die dieser Trupp brauchte, um in diese Gegend zu gelangen, so konnte ich damit rechnen, daß etwa gegen ein bis zwei Uhr nachts die Gegner ihre Suche nach mir würden aufnehmen können. Das bedeutete, daß ich selbst mich zu diesem Zeitpunkt bereits in den Wäldern südlich von Drassen befinden mußte, so daß sich das Jagdkommando nichtsahnend an mir vorbeibewegte. Und dieser Zeitplan bedeutete, daß ich mich gerade auf den Weg machen mußte, als der Funkspruch aus Cambria kam. Und da ich ohnehin schon abmarschbereit war, konnte ich auch gleich nach Cambria gehen, ohne den mehrtägigen Umweg, der allerdings eventuell Gelegenheit zu weiteren Angriffen auf Patrouillen gegeben hätte, in Kauf zu nehmen. Wenn mein Zeitplan stimmte, konnte ich noch knapp vor Eintreffen des Jagdkommandos in Cambria sein.
Nachdem ich meine Ausrüstung zusammengepackt hatte überprüfte ich nochmals meinen Lagerplatz, ob ich irgendwelche verräterische Spuren hinterließ. Das Erdloch, in dem ich die letzten drei Tage geschlafen hatte,war unter einem scheinbar zufällig entstandenem Haufen aus moosbedeckten Ästen verborgen und aus wenigen Metern Entfernung nicht mehr vom übrigem Waldboden zu unterscheiden. Selbst wenn jemand auf die morschen Äste trat und einsackte, hatte ich die Mulde so ausgegraben, daß sie wie natürlich entstanden wirkte. Die Abfälle, die ich zurückließ, waren einen halben Meter tief vergraben, mit einer Schicht Tränengas bedeckt und wieder sorgfältig zugeschüttet und getarnt worden, und ich hatte sorgfältig darauf geachtet, den Boden nicht festzutreten oder Pfade zu hinterlassen. Alles in allem sah mein Lager wie bei meiner Ankunft aus, so als wäre nie jemand hier gewesen.
Obwohl ich mich drei Tage lang hier aufgehalten hatte erfüllte mich der Abschied keineswegs mit Sentimentalität, dafür war die Vorfreude auf das Minimum an Zivilisation, das Cambria zu bieten hatte, viel zu groß. Diese Nacht beziehungsweise den Rest, der noch blieb, nachdem ich Cambria erreicht hätte, würde ich in einem Bett verbrigen, mit einem Dach über dem Kopf und das Frühstück am nächsten Morgen würde kein lauwarmes, nach Reinigungstabletten schmeckendes Wasser mit Konzentratnahrungsriegel sein, sondern aus heißem Kaffee, Rührei mit Speck, gebratenen Schinkenstreifen, Brot, Marmelade, Wurst und Käse bestehen. Was für eine Vorstellung! Und alles, was mich noch davon trennte, waren wenige Stunden Nachtmarsch durch deckungsreiches und menschenleeres Gelände. Ein Spaziergang, also los.

Ein paar Stunden später tauchte vor mir die Silhouette einer Farm auf und ein Blick auf die Karte bestätigte mir, das ich auf dem richtigem Weg war. Da man jedoch nie wissen konnte, ob sich nicht eine Patrouille der Armee für die Nacht auf der Farm einquartiert hatte machte ich lieber einen weiten Bogen um das Gebäude. Zwischen einigen Gebüschen schlich ich mich an der Westseite vorbei. Dabei verhakte sich ein überhängendes Stück des Tarnnetzes, das zusammengerollt oben auf dem Rucksack verschnürt war, in den Dornen eines der Sträucher. Das resultierende Rascheln war gar nicht so sehr laut, der wenige Sekunden später folgende Knall dafür umso mehr. Ein paar Meter von mir entfernt wurden die Blätter eines Busches von einer Schrotladung zerfetzt. Sofort warf ich mich auf den Boden, gerade noch rechtzeitig, denn kurz darauf blizte aus dem Farmgebäude erneut das Mündungsfeuer einer Schrotflinte auf und die Ladung segelte beängstigend genau über meinen Kopf hinweg, um einen weiteren Strauch seines Blätterwerks zu berauben.
In fieberhafter Eile klappte ich das Zweibein meines Gewehrs aus, fischte den Nachtzielaufsatz aus der entsprechenden Tasche, montierte ihn vorn am Zielfernrohr, schob die Nachtsichtbrille, die wie eine Skibrille von einem breitem Gummiband gehalten wurde, in die Stirn und legte das rechte Auge ans Okular des Zielfernrohrs.
Im Haus brannte kein Licht, und da meine Nachtsichtgeräte Restlichtverstärker und keine Infrarotgeräte waren konnte ich nicht erkennen, hinter welchem Fenster sich der Schütze befand.
Allerdings wußte der Schütze im Haus auch wahrscheinlich nicht, wo ich war, sondern hatte nur in die ungefähre Richtung des Geräusches, das ich verursacht hatte, gefeuert. Die Frage war, warum hatte er überhaupt auf mich geschossen. War ich auf meinem Weg zu weit nach Osten abgekommen und die Farm hier war die der Hillbillies? Kein beruhigender Gedanke, Ethan hatte mir von denen erzählt als er geschildert hatte, wie er und Angelina sich kennengelernt hatten. Und ich hatte gerade keine Zeit, um meine Position zu überprüfen. Konnte ich mich unauffällig zurückziehen, oder würden sie das merken? Ein Versuch kann ja nicht schaden. Langsam kroch ich rückwärts, mit den Zehenspitzen nach Hindernissen tastend, das Auge immer noch am Zielfernrohr und das Zielfernrohr auf das Farmhaus gerichtet.
"Eine Bloodcat ist es nicht" hörte ich auf einmal eine weibliche Stimme hinter mir sagen. Vor Schreck wäre ich fast aus der Haut gefahren.
"Finger weg vom Gewehr und ganz langsam umdrehen" befahl die Stimme. Ich gehorchte, obwohl es mit dem Rucksack auf dem Rücken eine verdammt unbequeme Haltung war. Als meine Augen begannen, sich an das schwache Licht des Himmels über mir zu gewöhnen, zeichnete sich langsam eine schemenhafte Gestalt ab. Noch ein paar Sekunden später erkannte ich die schwach glänzende Mündung eines Revolverlaufes, der direkt auf mich herabzeigte. Mir wurde übel. Auf diese Entfernung konnte diese Waffe trotz der Guardianweste schmerzhafte Prellungen und sogar Rippenbrüche verursachen, ganz davon abzusehen, daß mein ungeschützter Kopf nicht zu verfehlen war. Die gelassene Art, mit der die Gestalt den Revolver hielt verriet Erfahrung im Umgang damit. Unerfahrene umklammern häufig verkrampft den Griff mit beiden Händen und strecken die Waffe weit von sich. Der Schemen über mir hielt sie locker in einer Hand, den Ellbogen an der Hüfte und den Finger am Abzug. Sie wußte, daß sie beim geringsten Fehler meinerseits nur den Finger zu krümmen brauchte. Und ich nahm an, sie würde es ohne zu zögern auch tun.
Life is a sequence of missed opportunities.

derLumpi
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Beitrag von derLumpi » 02 Mär 2003, 16:41

Wiederstand war zwecklos. Bei diesem Wetter war es auch nicht möglich ihre Zahl auch nur im entferntesten abzuschätzen. Was ich aber sah, war ihr professionelles Vorgehen. Bei allen Kämpfen, die wir hier in Arulco bestritten, waren wir noch nie auf solche Profis gestossen. Ihr Auftreten aber auch ihre Ausrüstung wiesen sie als absolute Spezialisten aus. Ihre Anzüge waren total durchnässt und verdreckt, sie mußten also schon länger hier draussen gewesen sein. Haben sie auf uns gewartet? Plötzlich fielen mir die ganzen Begleitumstände auf. Das schnelle abrücken, der lange Anmarschweg. Wir hatten keine Patroullien so weit vor der Stadt. Es war also eine Falle. Aber warum haben sie auf uns geschossen? Hatten sie eine größere Gruppe erwartet? Nervositätä kroch in mir hoch.
Ich wurde auf eine Lichtung geführt. Nicht wirklich eine Lichtung. Das Unterholz lichtete sich und machte einer kleinen Rasenfläche Platz, die unter dem Blätterdach der Bäume lag. Ein Soldat bedeute mir mich hinzuknien.

„Sie machen uns ganz schöne Probleme, wissen sie.“ Hinter mir begann jemand zu reden. Was sollte das ganze?
„Ach ja? Das tut mir aufrichtig leid.“ Den Sarkasmus konnte ich nicht unterdrücken, ausserdem mußte ich Zeit gewinnen. Ich mußte wissen was hier vorgeht. Von links trat ein Mann an mich heran und ging vor mir in die Hocke, starrte mir direkt ins Gesicht.
„Oh“, war das einzige was er herausbrachte. Auch mir ging es nicht anders, nur gelang es mir meine Überraschung zu verbergen.
„Ich gratuliere ihnen zu ihrer erfolgreichen Flucht. Es freut mich das es ihnen wieder gut geht.“
„Ach ja, und jetzt sind sie wohl zu der Überzeugung gelangt, das sie ihren Job doch noch beenden müsse, was?“
„Wenn sie der Meinung sind, mich mit diesen Sprüchen zu irgend einer unüberlegten Handlung zu verleiten, so muß ich sie enttäuschen.“
Eine zweite Person trat näher, hinter den Major.
„Darf ich ihnen Hauptmann Duval vorstellen, sie ist meine rechte Hand.“
„Faith, darf ich dir den Feind vorstellen.“
Sie dutzten sich, also arbeiteten sie schon länger zusammen und vertrauten einander.
„Und was nun Major? Bringen sie mich zurück ins Gefängnis oder erschießen sie mich gleich hier?“
Ich schaute ihm ins Gesicht. „Ehrlich gesagt bin ich gerade etwas enttäuscht von ihnen, beziehungsweise von ihrer Professionalität. Ich hatte gedacht, das sie mir als erstes, statt einer Beschimpfung, eine Frage stellen.“ ich bereute diesen Satz sofort wieder. Ich erinnerte mich an Tixa. Er war kein Unmensch, er würde mich nicht töten, hoffte ich zumindest.

„Oder was glauben sie, ist es nur ein dummer Zufall, das ich sie, bei diesem Wetter, in dieser Einöde und dann auch noch fast allein, hier erwische? Denken sie darüber einmal genau nach. Und dann gilt mein erster Schuß auch noch ihrem Begleiter statt ihnen, und statt den Feind, der in einen perfekten Hinterhalt geraten ist, mit einem Schlag auszulöschen, gehe ich das Risiko ein, sie gefangen zu nehmen. Nein,“ er schüttelte den Kopf, „ich hätte wirklich etwas mehr von ihnen erwartet.“
Es war also geplant. Ein Hinterhalt. Wie hatten sie das angestellt? Offenbar unterschätzten wir die Möglichkeiten der Armee gewaltig.

„Sie können wirklich von Glück reden, das wir gerade in der Gegend waren, denn so haben sie möglicherweise die Gelegenheit ihren nächsten Geburtstag auch noch zu feiern, denn es liegt nicht in meiner Absicht sie hier und jetzt zu töten. Im Gegenteil, es ist von äußerster Wichtigkeit, das sie überleben.“
Was sollte das nun wieder? „Faith, gib mir das Päckchen.“ Sie kramte ein Päckchen hervor, sauber verpackt. Er warf es vor mir auf den Boden. „Lesen sie es, wenn sie wieder in Cambria sind, das dürfte eine interessante Lektüre sein. Norden ist grob diese Richtung“, er wies mit ausgestrecktem Arm in die entsprechende Richtung.
„Waffen und Ausrüstung finden sie bei ihrem Begleiter. Achten sie auf die Bloodcats hier in der Gegend, die können sehr gefährlich werden. Und seien sie in Zukunft etwas vorsichtiger wem sie blindlings folgen.“
Er wandte sich an Hauptmann Duval und gab ihr Anweisungen, woraufhin sich die Soldaten sammelten. Sie überprüften ihre Ausrüstung und zählten durch. Wieder staunte ich über ihre Professionalität. Waren wir zu stark von uns eingenommen oder unterschätzten wir die Armee einfach? Er gab das Zeichen zum abrücken und seine Leute setzten sich, ohne Geräusche zu verursachen, in Bewegung. Durch die eingeschränkte Sicht waren sie sofort ausser Sichtweite. Der Major aber zögerte. Er drehte sich zu mir um und holte zwei Dollarnoten aus seiner Tasche hervor. Er zerriss beide in der Mitte. Zwei Hälften steckte er mir in die Jackentasche, die anderen beiden behielt er.
„Sie schulden mir zwei Gefallen, und irgendwann werde ich sie einlösen. Ich denke die Prozedur dürfte bekannt sein. Der Dollar ist das Erkennungszeichen.“ Natürlich kannte ich die Vorgehensweise, aber „Warum?“
Er drehte sich um und kam zurück, hockte sich vor mich, bis er mir direkt in die Augen sehen konnte.
„Weil die Möglichkeit besteht, das ich falsch und sie richtig liegen. Und weil sie vielleicht, aber nur vielleicht, einen neuen Verbündeten haben. Und weil ich sichergehen möchte, das in diesem Fall wenigstens eine kleine Überlebenschance für uns besteht. Darum sind sie noch am Leben.“
Er stand auf, zog sich die Nachtsichtbrille ins Gesicht und verschwand im Unterholz.
Fünf Minuten wartete ich, starrte auf das vor mir liegende Päckchen. Was würde mich wohl erwarten?
.

Ypsilon83
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Cambria Krankenhaus, Besprechungszimmer, etwa zur Zeit des Hinterhalts

Beitrag von Ypsilon83 » 02 Mär 2003, 21:28

Ypsilons Zeitvorgabe war seit wenigen Minuten abgelaufen.
Alle in der Stadt anwesenden Söldner hatten sich in dem Besprechungszimmer eingefunden, alle ausser Lumpi.
Die Meisten sassen an den Tischen und unterhielten sich leise, nur Tiger sass an dem geschlossenen Fenster und sah in den vor einiger Zeit eingesetzten Regen hinaus.
Und auch Ypsilon beteiligte sich nicht an den Gesprächen. Er stand mit vor der Brust veschränkten Armen neben der Tür, das Gewehr und den Rucksack neben sich am Boden und wartete.
Sein Gesicht zeigte keine Regung, doch wenn seine Augen nicht durch einen Schatten verdeckt wären, könnte man eine gewisse Missbiligung über Lumpinators Zuspätkommen darin erkennen.
Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihm jedoch, dass es für Lumpi jedoch nicht besonders angenehm sein konnte.
Wie recht er doch hatte...
Kassenwart und Co-Leader im KdA
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Dschungel nördlich der Landstrasse Meduna-Balime

Beitrag von Robin Hood » 04 Mär 2003, 18:04

Und plötzlich war man drinnen. Plötzlich wurde man verschluckt von dieser grünen, undurchdringlichen, feindlichen Masse. Man war drinnen, ein Zurück gab es nicht mehr, jetzt musste man durch.
So rannte ich weiter. Ich rannte, rannte, rannte. Die Beine trugen mich noch immer. Sie schmerzten, alles schmerzte, der ganze Körper, der Kopf, die Finger, einfach alles. Alles tat weh, überall Schmerzen. Aber man musste weiter, hier wurde man nicht mehr von seinen Beinen weitergetragen, hier trug einen der Kopf, der Überlebenswille, der sagte "nein, jetzt nicht stoppen!". Und so rannte und rannte man. Ich rannte weiter, durch die Büsche, Sträucher, kleine Bäume, moosiger Untergrund, hohes Gras, einfach weiter, immer in die eingeschlagene Richtung, einfach fort, egal wohin, einfach fort, fort. Dem Gehirn wurden grosse Aufgaben gestellt. Es lenkte alle Vorgänge, nahm die Umgebung wahr, analysierte sie, gab Befehle und diese wurden ausgeführt, auch wenn man fast nicht mehr konnte. Gehirnarbeit, reinste Gehirnarbeit. Das Gehirn trug einen weiter, das Gehirn, der Wille, der Sinn, das Verlangen, besserer Gegenden, sicherere Gegenden zu erreichen. Das Auge sah Hinternisse - Steine, Einbuchtungen, Löcher, Stacheln - sie wurden wahrgenommen und das Gehirn sorgte auch jetzt noch dafür, dass man sie abwenden konnte.
Immer weiter drang ich in den Dschungel an. Allmählich schwanden die Kräfte doch. Alles wurde hart, alles begann fürchterlich zu schmerzen, höllische Schmerzen, Muskeln, die sich verkrampften, spannten, verkürzten, verdickten. Und auf einmal ging gar nichts mehr. Auf einmal lag ich auf meinen Knien. Ich lag auf den Knien und mein Atem verkrampfte sich. Die Arme, auf die ich mich gestützt hatte, gaben nach, ich sank zu Boden. Auf einmal schoss aber ein erneuter Schub von Lebensenergie durch die Blutbahnen, die Härte der Muskeln liess schwach nach, neue Energie war da und diese Energie musste reichen, um mich zu verstecken. Ich musste mich irgendwo verkriechen, so dass ich wenigstens ein wenig geschützt war. Ich schaute auf. Alles war verschwommen, unscharf. Ich drehte mich um die eigene Achse. Es war kaum etwas zu erkennen. Alles war nur grün, grün und braun, grün und schwarz. Aber mich musste handeln, ich musste mich verkriechen. Ich schob meinen Körper ein wenig vorwärts. Es war mühsam, es tat weh, aber ich kam vorwärts. Langsam bewegte ich mich auf einen dunkelgrüne, dichte Masse links von mir zu. Allmählich kam ich in die Nähe des Ungetüms an Blätterwerk. Ich kroch darunter. Ich zog noch meine Beine nach, legte die Schrotflinte, die ich die ganze Zeit über getragen hatte, ins Gras. Ich liess mich auf den Boden sinken und wie das Gras meinem Kopf entgegenkam, so wurde es mir schwarz vor den Augen.....
"Alles, was sie bewilligten, wurde ihnen durch die Notwendigkeit abgezwungen. Und selbst das Bewilligte wurde uns hingeworfen wie eine erbettelte Gnade und ein elendes Kinderspielzeug, um dem ewigen Maulaffen Volk seine zu eng geschnürte Wickelschnur vergessen zu machen." [Georg Büchner, 1833]

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Beitrag von mrgravity » 04 Mär 2003, 20:03

Als ich meine Augen öffnete war es bereits Nacht geworden. Zu meiner großen Überraschung lag ich noch immer auf dem mittlerweile trockenen Boden der Straße. Ich versuchte mich aufzurichten, jedoch spielte mein Bein nicht mit.
Ich blickte auf mein Schienbein und musste entsetzt feststellen, dass sich die Wunde entzündet hatte. Langsam blickte ich mich auf der Straße um.
Und da fiel es mir auf.
Nirgends war auch nur eine Menschenseele zu sehen.
Wo waren die Leute hin?
Vorsichtig nahm ich mein Gewehr als Stütze und richtete mich auf, ohne das verletzte Bein zu belasten.
Als ich endlich stand wurde mir allerdings direkt schwindlig.
Aber obwohl sich mir alles drehte setzte ich vorsichtig meinen Weg in Richung Krankenhaus fort.
Das Krankenhaus war nun der einzige Ort, wo ich hoffentlich Erholung finden würde.
Nach etwa 50 Metern hörte ich plötzlich, wie ein Schuß die Stille der Nacht zerriss.
Sofort sank ich zu Boden.
Nach etwa einer Minute lag ich in einer ziemlich großen Pfütze aus schwarzem Blut.
Schwarzes Blut.
Meine Leber war getroffen.
Für mich gab es keine Rettung mehr.
Ein zweiter Schuß donnerte durch die Nacht.
Dieser traf mich im Brustkorb.


Schweißgebadet wachte ich im Krankenhaus auf.
Es war nur ein Traum.
Schnell schlug ich die Bettdecke beiseite und warf einen Blick auf mein Bein.
Es war fertig verbunden und wahrscheinlich war die Wunde auch gereinigt.
Beruhigt zog ich die Decke wieder über mein Bein und klingelte nach einer Schwester.
Nach etwa 5 Minuten kam eine Krankenschwester angelaufen.
'Ah Mister Cheffield, richtig?' sagte sie mit freundlicher Stimme.
'Ja. Dürfte ich nur erfahren, wie ich hierhergekommen bin?'
'Einer der Milizsoldaten hat sie auf der Straße liegen sehen und sie hergebracht.'
'Und wie lang war ich bewusstlos?'
'Ein paar Stunden. Es wird sie sicher freuen zu hören, dass ihre Wunde medizinisch Versorgt und gereinigt worden ist.'
'Das habe ich bereits gesehen. Was Schulde ich ihnen dafür?'
'67,65$'
'Ich schreibe ihnen bei meiner abreise aus dem Krankenhaus einen Scheck okay?'
'Natürlich Mister Cheffield. Wenn sie noch irgendetwas brauchen dann klingeln sie einfach. Eine der Schwestern wird dann sofort nach ihnen sehen.'
'Könnte ich evtl. noch ein Glas Wasser haben?'
'Selbstverständlich.'
Mit hastigen Schritten verließ die Krankenschwester das zimmer und kam nach etwa 3 Minuten mit einem vollen Wasserglas zurück.
'Dankeschön.'
'Kein Problem Mister Cheffield. Und wenn sie noch etwas benötigen klingeln sie einfach, okay?'
'Ja.'
Und schon verließ sie wieder das Krankenzimmer.
Ich nutzte die Chance, um mich ein bisschen im Zimmer umzusehen.
Ich erblickte meine Ausrüstung auf einem Stuhl zu meiner rechten.
Wie es aussah war meine Ausrüstung bereits gewaschen und getrocknet worden.
Beruhigt legte ich mich wieder zurück und atmete tief durch.
Wo würde ich als nächstes hingehen?
Ich lehnte mich nach rechts aus meinem Bett und griff nach meinem Rucksack.
Aus meinem Rucksack holte ich schließlich die Arulco - Karte und breitete sie vor mir auf meinen Beinen aus.
Nördlich der Hauptstadt war ein Kreuz eingezeichnet.
Dies sollte mein nächstes Ziel sein.
Ich faltete die Karte wieder zusammen und steckte sie zurück in meinen Rucksack.
Dann beschloß ich wieder ein wenig zu schlafen, denn wie sagte mein Großvater?
Schlaf ist die beste Medizin.
Irgendwann schlief ich dann ein.
Heard it yet? You will.......
Seen it yet? You will.......

...Freestyle Skaters are coming out of the shadows to conquer the world (again). You may not believe me, but beware! More and more we are the person standing right next to you!

Graf TIGER
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Beitrag von Graf TIGER » 07 Mär 2003, 23:45

tropf
tropf
tropf
tropf

An der Hausecke tropften etwa im 3/4-Sekundentakt grosse Wassertropfen vom Dach. Es regnete in Strömen. Das Wetter passte irgendwie zu meiner Stimmung. Die Regentropfen klopften fast so traurig ans Fenster, wie ich mich fühlte.
Ich konnte nicht sagen, wie lange ich da sass und zum Fenster hinausstarrte. Die Gespräche der anderen Söldner nahm ich kaum wahr. Doch sie begannen mit der Zeit immer unruhiger zu werden. Irgendwann blickte ich auf. Y stand an der Tür und blickte immer wieder auf die Uhr. Auch einige der Söldner beschwerten sich über die Verspätung. Als ich umherschaute, bemerkte ich, dass Lumpi fehlte. Ich schaute selbr auf die Uhr. 20 Minuten waren seit der abgemachten Zeit verstrichen. Was war los?
Aber ich nahm ungewöhnlich wenig Notitz davon. Ich stützte den Kopf in die Hände und starrte wieder zum Fenster hinaus.
Doch plötzlich klopfte es an der Tür. Y kehrte sich sofort um und öffnete. Was ihn allerdings eher in Erstaunen und Enttäuschung versetzte, er hoffte sicherlich, es sei Lumpi, liess mich zusammenzucken. Es war eine Schwester des Krankenhauses, und als sie sagte, dass nach mir verlangt wurde, wurde mir beinahe übel. Aber ich sprang trotztdem sofort auf. So unbeholfen sogar, dass der Stuhl umfiel, doch davon nahm ich keine Notiz. Y kam nicht einmal dazu, mich aufzuhalten, schon war ich zur Tür hinaus.
Immerhin schien die relativ kalte Luft auf dem Flur (jedenfalls fröstelte es mich) meine Gedanken etwas abzukühlen. Ich zwang mich ruhig zu bleiben. Ich durfte Luisa jetzt nicht aufregen.
Mein Herz klopfte unglaublich, als ich die Hand an die Klinke der Tür legte, hinter der Luisas Zimmer war. Warum war sie so schnell wieder aufgewacht? War etwas passiert? Was für eine Luisa würde mich erwarten?

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Beitrag von jever » 08 Mär 2003, 03:44

Als Flieger wieder aufwachte, war es dunkel. Er hatte gut geschlaffen und bei Whisky und reinem Wasser gibt es auch keinen Kater.
Draussen regnete es in Strömen, doch hatte das Rauschen eine beruhigende Wirkung auf ihn.

Zunächst suchte er den Lichtschalter.
<klick>
Blinzelnd lächelte er: die Elektrik funktionierte noch.
Jetzt musste nur noch das Funkgerät arbeiten. Eine Handbewegung, und...nichts.
Na gut, mal sehen, was los ist. Nach wenigen Minuten war der Fehler gefunden. Beim Absturz hatten sich ein paar Wiederstände aus ihrer Lötung gelösst. Zwanzig Minuten später gab es bereits das atmosphärische Rauschen.

sssssssssccccccccccccchhhhhhhhhhhhhhhh kkkkkrrrrrrrrr ppppiiiiiiiiiiiippppppppp
Plötzlich Stimmen. Er konnte kein Spanisch, da die Piloten sich meist in Englisch unterhielten. Hier unten war die Auslese der Dschungelpiloten aus aller Herren Länder vertreten, so dass man sich auf schon vor Jahren auf die internationale Pilotensprache Englisch verständigt hatte.
Er verstand nur Silencio und Cambria.
"Mayday Mayday! Here is JP jever! I had a crash somewhere Northwest of Cambria! Request Help!"
"Ola! Cambria her, ples wait on momento!"
Eine andere Stimme meldete sich nur wenige Sekunden später:
"Here is Cambria, were yu ar?"
"One Moment please"
Flieger nahm seine Flugkarte und schaute auf den Flugplan, den er auf die Folie eingezeichnet hatte und versuchte sich zu erinnern.
Er hatte seinen Passagier abgesetzt und flog nun weiter Richtung Cambria. Die ersten Häuser erschienen am Horizont, als er nach Nordwesten einschwenkte, um San Mona zu erreichen. Von dort würde er nur noch nach Norden fliegen, bis er in Funkreichweite der Ricci Mining Corp. war. Die würden ihn weiter einweisen.
In Gedanken war er bereits in seiner Stammbar, um mit dem Erlöss seines Fluges die örtliche Wirtschaft zu unterstüzen.
Plötzlich schreckte ihn ein lautes Piepen auf. Die Hydraulikleuchte blinkte und dieser Ton raubte ihn fast den Verstand.
Was war mit dem Druck???
Der Hubschrauber fing an zu zittern und das Heck brach aus. Er sah noch eine verlassene Farm und eine Strasse...

Er kam wieder zurück
"Ola Ola u right ser?"
"Yes, its ok, I'm around 15 Miles northwest of Cambria near a lost Farm and a Road."
"OK, we now wer yu ar. Plese stant by for som minits"

MfG jever
23

<offizieller Warez-Hasser im Forum>

R.I.P. Runkelrübe
Wir vermissen Dich.

Kampftrinker im RdGE

TheLoneGunman
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Beitrag von TheLoneGunman » 17 Mär 2003, 00:56

Drassen, 13:30 Uhr

Zwei Tage brauchte ich von dem zerstörten Hof bis an den Stadtrand Drassens. Unterwegs wich ich mehreren Patrouillen aus, bei denen aber keine den Anschein machte, mich zu suchen.
Als ich Drassen erreicht hatte, zog ich das Stück Bettlaken aus meinem Rucksack und knotete es an den Gewehrlauf. Nicht das ich mir eine Kugel von denen einfange, denen ich mich anschließen will. Nicht jetzt, wo ich die Flucht so gut überstanden hatte.
Ich hoffte inständig dass die Milizen nicht nach dem Motto „Erst schießen und dann Fragen stellen“ arbeiteten und richtete mich hinter der Baumgruppe auf, die mir als Deckung gedient hatte. Ich hielt das Gewehr mit einer Hand empor, die andere hob ich gen Himmel.
Nach nur zehn Schritten erschallten Rufe und Milizen strömten herbei. Man umstellte mich und die Mehrzahl der Milizen legte auf mich an. Wenn auch nur einer nen nervösen Zeigefinger hat, bin ich tot. Mit zwei Fingern der freien Hand zog ich die Pistole und legte sie vor mir auf den Boden. Dann legte ich den Karabiner nieder und als letztes zog ich mein Messer und legte es zu den anderen Waffen.
Ein Milizionär, ein Mann Mitte 30, kam auf mich zu und durchsuchte mich nach weiteren Waffen. Nachdem er nichts weiter gefunden hatte, nickte er den anderen zu und sie entspannten sich.
„Wer sind Sie und was wollen Sie hier?“
Seine Stimme klang frostig, ich konnte es ihm nicht verübeln, da ich in die Kleidung des arulcanischen Militärs gekleidet war und die Armee die Bevölkerung knechtete. Sein Blick ruhte auf mir und die anderen Milizen starrten mich ebenfalls an.
„Ich bin Daniel Chavez, wohnte in der Nähe von Alma und bin vor zwei Tagen aus Alma geflohen um mich den Rebellen anzuschließen.“ Noch bevor ich weiterreden konnte wurde ich von einem der Männer unterbrochen.
„Daniel? Daniel Chavez? Der Bloodcatkiller? TheLoneGunman?“
Ich schaute mir den Milizionär genauer an, dann breitete sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus, als ich einen meiner alten Freunde erkannte.
„Ja, ich bin es. Ich wusste nicht dass Du dich den Rebellen angeschlossen hattest. Freut mich Dich zu sehen, Alex.“
Alex ließ seine Waffe sinken, kam auf mich zu und umarmte mich. Dann drehte er sich zu den anderen Milizen um und signalisierte ihnen, dass sie ihre Waffen sinken lassen konnten.
„Der Junge hier ist ok. Ein alter Freund von mir. Habt ihr damals von dem Bloodcatrudel gehört, die von einem Jungen erschossen wurden? Das war der hier!“ Er schlug mir freundschaftlich in die Rippen. Die anderen Milizen nickten anerkennend und einige von ihnen kamen auf mich zu und schüttelten mir die Hand.
Der Milizenanführer nickte mir zu ihm zu folgen und ich ging bereitwillig hinterher.
„Sie scheinen wirklich sauber zu sein. Alex ist Fremden gegenüber sehr verschlossen. Sie müssen ihn gut kennen, dass er Sie so empfängt. Freut mich Sie kennen zu lernen.“ Der Mann schüttelte mir die Hand und führte mich in ein Haus, wo er mir einen Stuhl anbot.
„Und nun erzählen Sie mir mal wie und warum sie aus Alma geflohen sind. Ihrem Aussehen und ihrer Ausrüstung nach waren sie beim Militär. Haben Sie vielleicht Informationen die für die Rebellion und die Söldner von Wichtigkeit sein könnten?“
Ich ließ mich auf den Stuhl sinken und lehnte mich zurück. „Warum ich geflohen bin? Mein Vater wurde vom Militär hingerichtet, nachdem man seine Verbindung zu den Rebellen herausgefunden hatte.“ Wut flammte in mir auf als ich an die sterblichen Reste meines Vaters dachte. „Mich hat man lediglich aus dem Grund nicht getötet, da man mir nichts nachweisen konnte, aber ich zweifle nicht daran, dass man mich in irgendeinem sinnlosen Kampf verheizt hätte. Mit Informationen kann ich leider nicht dienen, man hat mir nichts Wichtiges anvertraut und ich konnte auch auf eigene Faust nichts herausfinden, da ich relativ streng bewacht wurde.“
Unser Gespräch wurde unterbrochen, als die Tür aufging und Alex sowie ein weiterer Milizionär eintraten. Sie trugen meine Ausrüstung bei sich und legten sie neben der Tür ab.
„Sorry, das wir Deine Sachen durchsuchen mussten, aber wir mussten auf Nummer sicher gehen. Das Du selbst kein Verräter bist, war mir von vornherein klar, aber es bestand die Möglichkeit, dass man Dich als Spion wider Willen missbraucht.“
Alex grinste über beide Ohren und ließ sich in einen Sessel zu meiner rechten Seite sinken. Dann nahm sein Gesicht einen bemitleidenden Ausdruck an. „Das mit Deinem Vater tut mir leid. Ich hab schon davon gehört. Wie hast Du es so lang bei ihnen ausgehalten.“
„Ich weiß es nicht. Als sie meinen Vater getötet haben, saß ich gerade in Tixa. Ein leichtes Lächeln umspielte meine Mundwinkel als ich an das blutverschmierte Gesicht Krennels dachte und als ich davon erfahren hatte, plante ich meine Flucht.“
„Können Sie uns sagen wie viele Soldaten Alma verteidigen?“ Der Milizionär schaute mich fragend an.
„Alma ist für Deidranna sehr wichtig. Jetzt wo die Söldner schon so viele Städte erobert haben ist jede Stadt doppelt so gut bemannt. Am schwächsten war zu der Zeit als ich abgehaun bin der Stadtteil mit dem Militärgefängnis bewacht. Der Minensektor, das Waffenlager und der Ausbildungskomplex wurden mit Truppen, Teils junge Rekruten, Teils erfahrene Veteranen verstärkt. Die Bewaffnung ist sehr gut, alle Soldaten tragen automatische Waffen und schwere Körperpanzerung. Der Mann blickte mich nachdenklich an. „Ich weiß nicht wann, aber irgendwann werden die Söldner Alma angreifen. Sie sollten mit ihnen reden. Ich glaub etwas von einem Angriff auf Grumm gehört zu haben. Ein paar sollen auch noch in Cambria sein. Am besten sie versuchen dort ihr Glück.“
Alex schlug mir auf die Schulter. „Vorher wirst Du dich hier aber noch ein bisschen ausruhen. Du musst mir viel erzählen. Ich hätte nie im Leben geglaubt Dich je wieder zu sehen.“
Er brachte mich in ein Haus, wo ich duschen konnte und meine erste warme Mahlzeit seit Tagen bekam. Das Essen war gut, nach den Notrationen ein regelrechtes Festessen.
„Erzähl mal. Was hast Du alles so erlebt?“ Alex saß mir gegenüber am Tisch und trommelte mit den Fingern nervös auf der Tischplatte, eine Angewohnheit die er schon als Kind besessen hatte.
„Erlebt? So einiges.“ ein gequältes Lächeln huschte über mein Gesicht „Ich hab mich mit fast jedem Soldaten in Alma angelegt. Mich wundert das ich noch lebe, zeitweise hab ich damit gerechnet standrechtlich erschossen zu werden. Wie es scheint machen die Söldner Deidranna schwer zu schaffen, wenn der Befehl gegeben wird keine Exekutionen durchzuführen. Aber ich glaube Krennel hätte diesen Befehl ignoriert, wenn ich mir noch irgendwas geleistet hätte. Als ich ihm damals die Nase gebrochen hab, stand er recht dämlich da, aber das war es mir wert gewesen.“
„Du hast WAS? Krennel die Nase gebrochen? Wie das? Hast Du ihm die Knie zerschossen und bist ihm dann mit nem Auto drüber gefahren?? Der Typ ist doch mindestens zehn Meter hoch und breit wie drei Schränke. Alex breitete in einer übertriebenen Geste die Arme aus und richtete sich auf. „So wie ich Dich kenne hast du ihm im Nahkampf besiegt. Lass mich raten, seine Schwachstelle war seine Geschwindigkeit?“
Ich nickte ihm zwischen zwei Bissen zu und nuschelte mit vollem Mund. „Er hat mich zweimal getroffen. Die Schläge haben mich fast umgehauen. Es war als ob mir jemand nen Schmiedehammer vor die Brust gehauen hatte. Ich hab mich dann außerhalb seiner Arme bewegt und konnte ihn dann mit ein wenig Glück im Rücken angreifen. Die Tritte in die Kniekehlen sind im nicht sonderlich bekommen und na ja ich wollte ihm noch ein Andenken mitgeben und hab ihm dann mein Knie ins Gesicht gerammt. Vielleicht hab ich mich zu sehr reizen lassen, aber das war es mir wert.“
Alex grinste über beide Ohren. „Ja, das ist der Daniel den ich von damals kenne“ Sein Gesicht nahm einen bemitleidenden Eindruck an „Ich bin froh dass Du noch lebst und das Du dich den Rebellen anschließen willst. Ich habe mehr als einmal daran gedacht wie es wäre, wenn wir uns mit Waffen gegenüberstehen würden - als Feinde. Wenn ich ehrlich sein soll hatte ich panische Angst davor. Ich glaub nicht dass ich diese Begegnung überlebt hätte. Weißt Du was? Schließ Dich den Söldnern an.“ Alex blickte gedankenverloren an mir vorbei durch das Fenster. „Ich meine… Du bist gut. Ich kann mich nicht mit Dir vergleichen. Vielleicht machst Du als Söldner sogar Karriere.“
Ich stocherte mit der Gabel im Essen herum und ließ mir den Vorschlag durch den Kopf gehen.
„Weißt Du, ich hatte auch schon mit diesem Gedanken gespielt. Aber bis ich diese Entscheidung treffe wird noch einige Zeit vergehen. Als erstes müssen wir diesen Krieg überleben.“
„Wie dem auch sei, ich bin froh dass wir uns noch einmal getroffen haben. Ich muss jetzt wieder auf meinen Wachtposten, vielleicht können wir später noch einmal mit einander reden.“
Alex stand auf und verließ das Haus. Ich schaufelte den Rest des Essens in mich hinein und legte mich dann auf die Couch um mich noch ein wenig auszuruhen. Die Worte gingen mir nicht mehr aus dem Kopf und zu meiner eigenen Überraschung hörte ich mich mit mir selbst reden.
„Alex hat Recht. Was bindet Dich noch an dieses Land? Deine Familie ist tot. Bis auf Alex hast Du den Kontakt zu deinen anderen Freunden verloren. Vielleicht leben sie schon gar nicht mehr. Falls Du den Krieg überlebst was willst Du dann machen? Das Söldnergeschäft ist zwar hart und gefährlich, aber immer noch besser als arbeitslos in einem geschundenen Land sein Dasein zu fristen.“
Ich schlief ein und selbst in meinen Träumen ließen mich die Worte nicht los.

mfg

:sniper: TheLoneGunman :sniper:
"Ich bin ein Kommissar. In meiner Macht liegt es, Gerechtigkeit zu vollstrecken. In meiner Macht liegt es, Feigheit zu bestrafen. Ich habe die Autorität, im Namen des Imperators auf dem Schlachtfeld zu richten."

Kommissaroberst Ibram Gaunt vor der Feldexekution seines Onkels, General Aldo Dercius

Lutz
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Beitrag von Lutz » 02 Apr 2003, 15:20

Y hatte gesagt es solle eine Besprechung geben. Nach dem recht denkwürdigen Ereignis in dem Schnapsladen tat mir die kühle, verregnete Witterung gut. Als ich durch die verregneten, matschig werdenden Straßen Cambrias in Richtung HQ ging fragte ich mich innerlich, was wohl unser nächster Schritt sein würde.

Als ich ankam drückte ich die Tür auf und schaute in die Runde. Schräg links vor mir stand Y, dahinter waren zwei Tische auf die sich die Truppe verteilte und ganz alleine, nachdenklich aus dem Fenster guckend saß Graf Tiger. Ich setzte mich in die Ecke neben der großen Arulcokarte und zog meinen gravierten Schalldämpfer heraus, den ich ebenso wie meinen Würgedraht und meine Spezi-grananten immer dabei hatte bei einem Einsatz.
Lutz el Muglad stand drauf.
Ltd. Lutz el Muglad um genau zu sein.
Die Zeit bei der Einheit war schön gewesen. Gutes, geregeltes Gehalt + Gefahrenzulage, gutes Equipment und relativ feste Truppe.
Aber in dem ersten Jahr bei der A.I.M. wurde mir mit einem Mal klar, wie hart das Söldnergeschäft war. Fressen oder gefressen werden. Das war die einzige Regel.
Aber dieser Krieg hier war anders, als alles was ich bis jetzt erlebt hatte. Es war kein Einsatz sondern ein waschechter Krieg. Das hier war nicht nach höchstens einem Monat zu Ende.
Im Prinzip konnte das hier noch Jahre dauern.
Würde es ... ?
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derLumpi
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eine Woche später, zwischen Drassen und Alma

Beitrag von derLumpi » 12 Apr 2003, 09:08

Es war mittlerweile eine Woche her, seit mir Major Smith das Paket übergeben hatte. Bei meiner Rückkehr nach Cambria platzte ich mitten in eine Besprechung, die Ypsilon abhielt. Es ging um den letzten Angriff auf Alma, der ohne größere Verluste abgeschlagen werden konnte. Raul hatte herausgefunden, dass die Hillbillys, eine Farmerfamilie, die östlich von Cambria lebte, dafür verantwortlich war. Ypsilon steckte mitten in den Vorbereitungen eines Abstechers auf die Farm der Hillbillys. Ypsilon war beinahe am Ende seiner Einweisung, als ich in die Besprechung hereinplatzte. Durchnässt, verdreckt wie ich war richteten sich alle Blicke auf mich und ich wusste das ich ihnen eine Erklärung schuldig war. „Egal was ihr vorhabt, vergesst es, wir haben wichtigeres zu tun!“ Die Blicke wurden fragender, stechender.
„Das hier!“ ich hielt das Päckchen vor mir. „Was soll das sein?“ fragte Y kurz und knapp, wie es seine Art war. „Dokumente, vertrauliche Dokumente!“ Ich hatte mir auf dem Weg vom Eingang zum „Konferenzraum“ einige Blätter angesehen. Auf jedem Blatt stand `Verschlusssache` oder `Nur für den Dienstgebrauch`. „Wo hast du das her?“ Ypsilon kam herüber und sah sich den Inhalt näher an. „Von einem Freund. Mehr kann ich im Moment nicht sagen. Wir sollten die Sachen so schnell wie möglich auswerten, da scheint einiges sehr brisant zu sein.“
Plötzlich kam Leben in den Raum, Stühle wurden verrückt, jeder nahm sich ein Stapel Papier aus dem Päckchen und begann selbige zu studieren. Ohne mich umzuziehen schnappte ich mir einen Stoß Papier und ließ mich auf einen Stuhl nieder und fing an zu lesen.

Wie sich herausstellte, waren unter den Dokumenten Wachpläne mit Skizzen und Mannschaftsstärken. Arrestlisten, in denen die Gefangen aufgeführt waren, wo ihre Angehörigen lebten, warum sie inhaftiert wurden. Es befand sich auch eine Liste auf der einige Namen von uns standen und welche Position wir laut ihrer Aufklärung hatten. Das beängstigende war aber, dass Kopfgelder auf uns ausgesetzt waren. Weiterhin fand sich ein Sonderbefehl, von Deidranna persönlich unterzeichnet, in der sie die Zerschlagung der „Söldnerkommandos“ durch gezielte Ausschaltung führender Personen, innerhalb ihrer Befehlsstruktur anordnete. Hierfür genehmige sie jedes dafür notwendige Mittel, wenn es nur zum Erfolg führe. Der Befehl war keine Woche alt, weshalb wir noch keine Auswirkungen zu spüren bekommen hatte.

Während der Auswertung kam ein Milizionär in den Raum und erklärte mir, dass sie Funkkontakt mit einer unbekannten Person hatten. Ypsilon meldete sich sofort, um sich darum zu kümmern, ihm war deutlich anzusehen, dass ihm das trockene auswerten von Informationen nicht unbedingt gefiel, zumal er nicht wusste woher sie kamen. Ein Söldner halt. Er traut einem nur soweit, wir er ihn sehen kann. Er überprüfte den Funkspruch und kam nach kurzer Zeit wieder zurück und erzählte mir, dass es sich dabei um einen Piloten handelte, der unweit von Cambria abgestürzt war. „Lass mich die Sache überprüfen, nur um sicher zu gehen. Nebenbei könnten wir bei diesen Farmleuten mal „anklopfen““, er zwinkerte mir zu.
„Gut, schnapp dir zwei Leute und sieh nach dem rechten, aber lasst euch auf nichts großes ein!“ Ypsilon nahm Lutz und Tiger mit, als erstes würden sie sich die Farmleute vorknöpfen, und dann zu der Absturzstelle vordringen. Ich in der Zwischenzeit würde alles für unsere Verlegung vorbereiten, denn mein Entschluss stand fest. Solange wir uns in Cambria aufhielten, waren wir eine potentielle Gefahr für die Stadt und auch für uns würde es sehr gefährlich werden, wenn die Sache mit den Kopfgeldern herauskäme oder die Armee versuchen würde uns zu zerschlagen. Wir boten ein perfektes Ziel hier in der Stadt.
Das musste sich ändern.
Den Rest des Teams beauftragte ich, alle wichtigen Sachen zusammenzupacken. Waffen, Munition, Karten Funkgeräte, etc. . Ich in der Zwischenzeit musste noch einige Sachen klären. Ich schrieb Dark eine E-Mail, in der ich ihm den aktuellen Stand mitteilte, was wir als nächstes vor hatten. Ich bat ihn auch darum, etwas über zwei Personen herauszufinden. Zum einen über einen Major Smith, der arulcischen Armee und über Hauptmann Faith Duval, ebenfalls in der arulcischen Armee tätig.

Den Rest der Woche waren wir mit packen beschäftigt. Y war mit Lutz und Tiger auf der Farm gewesen, hatte aber niemanden angetroffen. Raul ging davon aus, dass die gesamte Familie bei dem Versuch Cambria zu überfallen umkamen, bzw. sie sich in andere Gebiete Arulcos zurückgezogen hatten. Von der Absturzstelle, brachten sie einen Mann mit der angab Pilot zu sein. Er bot an für uns zu arbeiten, wenn wir ihm dafür einen Hubschrauber zur Verfügung stellten. „Wer garantiert uns, dass sie damit nicht türmen?“ argwöhnte Y. „Mein Wort.“ Gab er trocken zurück. Wir spannten ihn vorerst ins Team ein, um ihn besser beobachten zu können. Er sollte dann zu gegebener Zeit nach Drassen zu Skyrider gebracht werden, da wir dort über zwei Hubschrauber verfügten, zum einen Skyriders Bell Jetranger und zum anderen über den alterschwachen Bell UH-1D, den West uns über seine Kontakte bei Ricci Mining besorgt hatte. In der Woche waren wir bereits zweimal von Cambria bis zu unserem zukünftigen Lager gelaufen, um Munition und anderes Gerät dorthin zu transportieren. Immer nachts, immer schwerbepackt.

Heute waren wir das letzte mal von Cambria aufgebrochen. Wir hatten die Stadt in Richtung Westen verlassen, dann einen Bogen nordwärts gemacht und schließlich wieder einen Bogen in Richtung Osten. Vor uns am Horizont graute der morgen. Der Himmel begrüßte in seinem feurigen rot die Sonne, die sich langsam über den Rand der Welt empor schob. Wir rasteten. Jeder trug gut und gerne an die 40 Kilo in seinem Rucksack. Wir waren alle erschöpft, na ja fast alle. Y schien das alles nichts auszumachen, aber er war eine Sache für sich. Nur per Handzeichen gab er das Zeichen zum Aufbruch. Noch zwei Stunden Marsch und wir hatten es geschafft.
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Mordrag
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Beitrag von Mordrag » 12 Apr 2003, 13:49

Ich sah der Gestalt nach,die zwischen den Bäumen verschwand.Als sie nicht mehr zu sehen war,ging ich in die Hütte zurück,nicht ohne einen Blick auf die Leichen der Soldaten geworfen hatte.Es waren arme Schweine,die ihr armseliges Leben in einem armseligen Land auf unwürdige Weise beendet hatten.Ich steckte zwei Wasserflaschen ein,packte mein Zeug zusammen und maeschierte los,immer nach Westen,in die Stadt namens Cambria.Während des Marsches überlegte ich,ob ich mich den Söldnern wirklich anschliessen sollte;ich entschied mich am Ende dafür,weil ich nichts anderes gelernt hatte und mir diese Deidranna unsympatisch war.

Als ich nach zwei Tagen Marsch ankam,war ich erschöpft;trotzdem ging ich sofort zu einem Mann,der vor seinem Haus auf einer Bank saß,um mir einige Informationen zu holen:
"Guten Tag.Können sie mir vielleicht sagen,wo die Söldner sind,die Arulco-" Ich überlegte.Der Mann sah mich scharf an,ich beschloss,dass sie hier nicht allzu verhasst sein konnten,"befreien?"
"Hm.Die Söldner?."sagte er in schlechtem Englisch."Sie gehören doch nicht etwa zu ihnen?"
"Nein",antwortete ich,"Noch nicht."
Seien Miene hellte sich spürbar auf.
"Sie wollen ihnen beitreten?Mein Gott,wenn ich zwanzig Jahre jünger wäre,was würde ich dieser Deidranna mit Freude in den Arsch treten.Sie tötet Kinder,Männer Frauen,alles zum Spaß.Sie ist der Teufel in Person.Ich flehe sie an,sie müssen zuende führen,was sie angefangen haben.Na ja,die sind plötzlich abgehauen,kann ich aber auch gut verstehenist ja schon gefährlich,die Stadt,wenn man im Krieg ist.Aber wissen sie was",er beugte sich zu mir rüber,"ich hab sie glaub ich gesehen,wie sie in Richtung Drassen gezogen sind.Keine Ahnung was sie da wollen.Sie müssen sich wohl dort erkundigen."


Nachdem meinen Proviant ergänzt hatte,vergeblich nach einem Mietauto gefragt und deshalb wieder wandern musste,machte ich mich auf den Weg.Tagsüber wanderte ich über weite Wiesen,Felder und Wälder,nachts kampierte ich in kleinen Erdmulden.Nach vier Tagen Marsch,näherte ich mich laut Karte der Stadt,oder eher dem Dorf mit Flughafen.Ich hoffte,dass ich dort endlich handfeste Tatsachen zu sehen bekäme.

Nach vier Stunden erreichte ich die ersten Wellblechhütten.Als ich mich näherte,sprang der Wachposten,der bisher in der Sonne gedöst hatte,auf und richtete eine AK-47 auf mich.Wie auf Kommando kamen vier mit leichter Rüstung und SMG's ausgerüstete Männer auf mich zu,umringten mich und durchsuchten mich nach Waffen.
"Wer sind sie und was wollen sie hier?"fragte mich einer der Männer feindselig.
"Mein Name ist David Lecha,ich bin Söldner." Die Männer begannen in einer mir unbekannten Sprache zu reden,bis sie mich fragten,wer mich angeheuert hatte.
"Noch niemand",antwortete ich,"aber ich vermute,ihr seid oppositionelle Milizen.Ich möchte für die Rebellen arbeiten."
Stille folgte,bis einer der Soldaten in sein Funkgerät sprach.Als nach einer halben Minute ein sichtlich überlegener Mann in Offizierskleidung aus einer der ütten kam,wusste ich,dass ich die erste Hürde auf meinem Weg übersprungen hatte.

Ich wurde unter Bewachung in ein enges Zimmer geführt und unsanft auf einen Stuhl gesetzt.
"Sie wollen also gegen Deidranna kämpfen.Waren sie schonmal im Krieg?Haben sie schonmal getötet?Haben sie schonmal einen Freund fallen sehen?"Ich schloss aus diesen Worten,dass die Milizen nicht gesagt hatten,dass ich Söldner war.Ich wurde unangenehm an meinen besten Freund erinnert,und ich versuchte,es zu verdrängen.
"Vor acht Monaten ist mein bester Freund im Kampf gefallen,als wir versuchten,zu zweit ein Militärlager zu knacken.Und,glauben sie mir,ich habe Erfahrung in diesen Dingen,um ihre Frage zu beantworten."Er drehte sein Gesicht kurz weg,und ich glaubte zu sehen,wie seine Züge sich verhärteten.Aber er hatte sich gleich wieder unter Kontrolle und war viel freundlicher.Er liess mich aufstehen und schickte die Soldaten hinaus,nachdem er sich nochmal vergewissert hatte,dass ich keine Waffen trug.
"Wenn sie sich uns anschliessen wollen,können sie das von mir aus gerne tun.Aber sie verstehen-sie könnten genauso ein Spion sein",sagte er sachlich,vollkommen Herr de Lage."Deshalb muss ich ihnen eine Art Aufnahmeprüfung auferlegen.Wie sind sie ausgebildet?"
"ich war Scharfschütze bei der israelischen Armee,und danach vier Jahre freier Söldner."
"Gut.Wir haben vor vier Stunden eine vierköpfige Patrouille von Deidrannas Armee entdeckt,einfache Soldaten,etwa fünf Kilometer südlich von hier lagern sie.Wir geben ihnen eine Waffe und Munition,dann werden sie mit zwei Begleitern aufbrechen und diese Patrouille allein terminieren.Die zwei Begleiter sind nur als -hm,Schiedsrichter da.Einverstanden?"
"Das klingt fair.Ich bin dabei."

Ich ging mit ihm zur Lagerhalle und suchte mir eine relativ neue Dragunov mit Zielfernrohr und Dreibein aus,dazu steckte ich einen .45 Colt mit zwei Magazinen für jede Waffe ein.Dann wartete ich bis etwa vier Uhr Ortszeit und marschierte mit meinen zwei Begleitern los.ALs ich nach einer Stunde Marsch langsam in das fragliche Gebiet kam,war es noch hell.Die Landschaft war hügelig und von kleineren Tümpeln und Seen durchzogen.Als wir Gelächter und Reden hörten,legte ich den Finger auf den Mund,winkte meinen Begleitern,dass sie zurückbleiben sollten,und kroch vorwärts.Als ich zur Kuppe des Hügels kam,sah ich unter mir ,vielleicht 150 Meter entfernt,die Soldaten.Sie mussten es sein,es waren vier,Leute mit spärlicher Bewaffnung,die um ein Feuer sassen.Ich klappte das Dreibein aus,peilte die ungefähre Entfernung mit dem Daumen und stellte das Zielfernrohr auf 150m ein.Dann lud ich den Colt durch,legte ihn neben mich und visierte den ersten an,der mit einem Ruger Mini-14 Karabiner am besten bewaffnet war.Mein Fadenkreuz glitt über seinen Brust ,seinen Hals und seine Stirn ,blieb stehen.Ich hielt die Luft an und zog den Abzug durch.Die Dragunov brüllte wie gewohnt auf,ich fing den gewaltigen Rückstoß auf und sah gleichzeitig,wie der Kopf des Soldaten zerfetzte.Die blutigen Knochensplitter bespritzten seine Kameraden,die zwei Sekunden gelähmt dasaßen,was ich nutzte,um zu repetieren und den zweiten aufs Korn zu nehmen.Das in Eile gezielte Geschoss drang ihm in den Brustkorb und schickte ihn zu Boden.Die übrigen zwei sprangen auf und wollten davonlaufen,woran ich einen mit einer 7,62mm Kugell in den Hals hinderte.Er fiel wie seine Kollegen zu Boden und rührte sich nicht mehr.Der andere war inzwischen aus dem Muldenausgang gerannt,der ihn direkt in meine Richtung führte.Anscheinend hate er nicht mitgekriegt,aus welcher Richtung meine Schüsse gekommen waren,was ihn zu einer leichten Beute machte.Ich sah,dass er ungefähr 20 m an mir vorbeikommen würde,legte die Gragunov weg und nahm den Colt auf.Er kam näher,noch 25m,jetzt schien er etwas zu bemerken,wurde langssamer-ich drückte zweimal hintereinander ab.Er wurde von der Wucht der Geschosse nach hinten geworfen und starb.Ich atmete tief durch,sicherte den Colt,hing mir die Dragunov auf den Rücken und ging zu dem Lagerfeuer.Der mit dem Brustschuss lebte noch;ich zog den Colt und gab ihm den Gnadenschuss.Dann durchsuchte ich die Gefallenen nach Brauchbarem und wir gingen nach Drassen zurück.Als ich ankam und die Soldaten meinen Bericht bestätigt hatten,zeigte mir der Offizier einen See auf der karte,südlich von Drassen ,etwa in der Mitte zwischen hier und einer Militärstadt namens Alma.Nachdem ich die Dragunov abgeliefert hatte,schlief ich den Rest der Nacht und machte mich im Morgengrauen auf den Weg zu meinen neuen Auftragsgebern,die mein Leben wohl ändern würden.
Ich bin ein Teil von jener Kraft,
Die Böses will und Gutes schafft.
Ich bin der Geist der stets verneint,
Der Böses will und Gutes meint.

Ypsilon83
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Beitrag von Ypsilon83 » 20 Apr 2003, 21:53

Vollgepackt mit Gepäck stapften die Söldner durch die Pampa und Ypsilons Laune tendierte gegen Null.
Die Informationen, die Lumpi erhalten hatten, waren zwar, sofern sie überhaupt echt waren, sehr interessant, aber da Lumpi nicht einmal verraten hatte, von wem sie kamen hielt sich Ypsilon zurück.
Alles lief durcheinander ein Pilot, der aus dem Nichts aufgetaucht war und für die Söldner arbeiten wollte, der Angriff der Hillbillies und ihr Verschwinden, die plötzlich aufgetauchten Informationen, der geheimnissvolle Freund...
Doch Ypsilon hatte während der ausgedehnten Märsche, zuerst, um den Piloten abzuholen, dann um die Waren in ihr neues Lager zu bringen, genug Zeit, um nachzudenken.
Rein von der Seite eines Spions/Geheimdienstlers/wasauchimmer betrachtet, würde Ypsilon vermuten, dass die Informationen getürkt wären, um die Söldner aus der Stadt zu locken und sie dann an einem abgelegenen Platz in die Falle laufen zu lassen. Wobei dies bedeuten würde, dass Lumpi zum Überläufer geworden wäre.
Ein Teil von Ypsilon sträubte sich gegen diesen Gedanken, doch er hatte selbst lange genug im Dienste seines Landes ein anderes Land ausspioniert. Er hatte dort auch Freunde gefunden, aber dennoch hätte er sie alle ohne Zögern getötet, wenn es ihm von seinem Land befohlen worden wäre.
Dieser Gedanke stand seiner Menschenkenntniss gegenüber und sorgte dafür, dass Ypsilon immer in Lumpis Nähe war, immer seine Waffe griffbereit hatte und es vermied Lumpi den Rücken zuzuwenden.
Wenn sein Verhalten überhaupt jemandem auffiel, würde man es am ehesten für Pflichtbewusstsein halten, doch das war es nicht.
Immerhin hatte Lumpi ihm einen Teil der Befugnisse zugesprochen, so dass er das Kommando bei den Märschen hatte und so gingen beide meist nebeneinander an der Spitze des Zuges.
"Sollte sich herausstellen, dass du uns in eine Falle führst Lumpi, stirbst du nur Sekundenbruchteile nachdem ich Gewissheit habe,"
dachte Ypsilon immer wieder und stelle jedes Mal auf neue fest, dass es in seinem Leben nur eine Person gegeben hatte, der er jemals in allen Situationen vertraut hatte.
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Beitrag von Lutz » 22 Apr 2003, 21:17

Als Y das Zeichen zum Weitermarsch gab hievte ich mich hoch und packte den ca. 40 Kg schweren Rucksack wieder auf meinen Rücken. 1 Woche war es nun her, seitdem wir von Cambria das erste Mal aufgebrochen waren. Eine Woche in der wir fast jeden Tag mit vollen Rucksäcken marschiert waren und an den wenigen Tagen wo wir das nicht taten, bauten wir Stellungen für ein kleines Lager aus. Die genaue Position war mir nicht bekannt, genauso wenig dem Rest der Truppe, aus der Führungsebene. Tiger hatte zwischendrin rumgemeckert, das man uns nicht einweise, aber Y und Lumpi waren hart geblieben. Er musste sich damit abfinden nicht alles gesagt zu bekommen.

In der Woche hatte ich viel Gelegenheit zum nachdenken, da wir alle wie Packesel umherliefen. Während dieser Weile erinnerte ich mich oft an die gute, alte Zeit und wie erfolgreich die einzelnen, kleineren Einsätze teils doch waren. Langsam formte dich in meinem Geist eine Idee:
Wir könnten doch auch so eine Truppe bilden und damit gezielte Sabotageakte vollbringen, um die Armee zu schwächen.
Gleich am nächsten morgen beschloss ich die Idee Y zu unterbreiten.

„Morgen Y, kann ich dich mal kurz sprechen ?“, fing ich an
„Was gibt’s denn ?“
„Was hieltest du davon, wenn ich mit ein paar Milizen eine Art Sonderkommando bilde, damit wir die Armee mit gezielter Sabotage schwächen ?“
„Klingt ziemlich gewagt, hast du schon einen genaueren Plan ?“
„Nun ja, ich dachte daran einen Söldner mitzunehmen und dann nach Cambria, Grumm Drassen etc. zu gehen, um die besten Milizen einzusammeln. Auf freiwilliger Basis natürlich.“
„Naja ich weiß nicht recht...“
„Ach komm schon, einen Versuch ist es wert.“
„Lass uns das lieber noch mal genauer besprechen.“

Nach einer mehrmütigen Erklärung hatte ich ihm die Funktionsweise und den Sinn der Truppe deutlich gemacht und er schien überzeugt zu sein.

„Wenn willst du mitnehmen ?“
„Qujo.“
„Bist du dir da sicher, ich meine, lange ist er noch nicht dabei.“
„Ich brauche aber einen gescheiten Mann um die Stellungen auszuheben, die wir beharken werden.“
„Naja, red mal mit ihm, mein OK hast du.“

Zufrieden machte ich mich Richtung Qujo auf.

„Qujo, komm mal her“, sprach ich in direkt und ohne große Verziehrungen an, „Hättest du Lust an einer kleinen ‚Unternehmung’ ?“
„Kommt drauf an.“, antwortete er, während er versuchte sich wach zu halten. Kondition würde ich eh noch mit den Milizen trainieren müssen, da konnte ich ihn gleich mit einspannen.
Während ich ihm meinen Plan auseinander gelegt hatte war er wach geworden und als ich fertig war, schien er regelrecht voller Elan.
„Natürlich, wann geht’s los ?“
„Ich denke morgen oder übermorgen, werde dir noch mal Bescheid geben.“
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Herr Bier
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Drassen, 07:36 Uhr

Beitrag von Herr Bier » 25 Apr 2003, 13:10

Ich kam der Blechhütte näher. Ein betrunkener Mann stürzte, gefolgt von ein paar spanischen Beleidigungen, hinaus.
Ich trat ein. Die Decke war voller Qualm und überhaupt konnte man kaum etwas erkennen.
Es stank stark nach Jin. Die eigentlich weißen Tapeten waren an einigen Stellen zerrissen und hautsächlich gelb. In der rechten Ecke stand ein alter Schwarz-Weiß Fernseher, es lief gerade ein Fußballspiel. Ich setzte mich an die Theke und schaute mich um.
Ein paar Plätze weiter von mir Weg saß ein dicklicher Mann in einem schwarzen Umhang.
Ich bewegte mich zu ihm hin und fasst ihm auf die Schulter ...
‚Pater?’
‚Ja, der bin ich. Haben sie zufällig eine Frau namens Ira gesehen?’
‚Nein, Pater. Ich bin es, Léon!’
‚Sag das doch gleich, mensch bist du groß geworden.’
Er klopfte mir freundlich auf die Schulter als ich mich auf einen der zerrissenen roten Hocker neben ihn setzte.
‚Es ist schön dich wieder zu sehen, als ich dich das letzte mal sah, warst du so groß!’
Er machte mit seinen Händen etwa eine Höhe von 50 cm.
‚Natürlich Pater. Aber wieso haben sie mich hierhergerufen?’
’Komm irgendwie nach Omerta, dort findest du einen Mann der Miguel Cordona heißt.
Sag ihm „Der Pater schickt mich!“’
Ich verabschiedete mich und machte mich auf den Weg zum Flughafen. Dort erkundigte ich mich, wo Omerta läge und marschierte direkt drauf los ...

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