An alle Schreiber/Kritiker die den Ll zu “Raven“ gelesen kennen.

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Kenai
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An alle Schreiber/Kritiker die den Ll zu “Raven“ gelesen kennen.

Beitrag von Kenai » 27 Okt 2001, 12:43

Hallo zusammen,

vor einiger Zeit wurde “Raven“ zu meiner besten Story gewählt. Außerdem behaupten einige von euch vehement ich hätte eine sehr gute “Schreibe“ und nennen mich gelegentlich “Mr. Lebenslauf“. Auch bei Waffen-Online wurde gerade diese Geschichte recht gut aufgenommen (ehrlich gesagt hatten sich damals nur 3 Leutz die Mühe gemacht ihre Meinung zu posten). Das alles geht natürlich runter wie Honig, doch irgendwie hat es mich mal interessiert wie die Story auf jemanden wirkt, der sie - vollkommen unbelastet von jeder “JA“ Erfahrung – liest. Also habe ich einfach mal in einem “artfremden“ Forum um Hilfe ersucht und auch - in nicht geahnter Form - erhalten.

Wie ihr gleich erkennen werdet sind dem Kritiker – dem ich auch an dieser Stelle für seine Mühe nochmals danken möchte – Rezessionen nicht ganz fremd.
Lest also wie meine schöne Story in der Luft zerrissen wird ;) – Reich-Ranicki ist ein Arsch dagegen :D


[quote] Wie ich schon angedeutet habe, fällt es mir bei deiner Kurzgeschichte nicht leicht, wirklich nützliche Anregungen zu geben. Das hängt sowohl mit der Art der Geschichte selbst, als auch - eng damit verknüpft - mit dem Zielpublikum zusammen. Der Text fordert weder den Leser noch - wie ich glaube - den Autor. Er erzählt eine Episode, wie sie in jedem durchschnittlichen Action-Film in einer 3 Minuten Zwischensequenz vorkommen könnte, mit allem was dazu gehört: Klischees, stereotype Charaktere, oberflächliche Emotionen und coole Sprüche.
Bitte missverstehe das nicht: Das ist keine Kritik an dir oder deinem Schreibstil - deine Geschichte ist auf ein bestimmtes Zielpublikum ausgerichtet: Gamer, die noch ein bisschen länger in der Phantasiewelt ihres Lieblingsspiels verharren wollen. Ich sage ausdrücklich nicht, die 'tiefer in die Welt eindringen wollen', denn das ermöglicht die Episode nicht, wenn man von der biographischen Einleitung absieht. Die Geschichte erreicht aber dieses (niedrig gesteckte) Ziel ganz gut. Sprachlich routiniert, wenn auch nicht besonders originell. Kein 4-Hauben Gericht, sondern ein Snack für zwischendurch.

Mit diesem nicht - sehr hohen - Anspruch entzieht sich dein Text natürlich einer profunden Analyse, noch mehr einer profunden Kritik. Einige kritische Bemerkungen zum Inhalt der Geschichte möchte ich dir aber dennoch geben. Ich versuche dabei die Zielrichtung des Texts im Auge zu behalten. (Achtung jetzt geht's los ;) )

Mehr Authentizität würde der Story nicht schaden. Klar, es soll keine Doku draus werden. Aber ein paar Hintergrundinfos über das Leben und die Arbeit der Sniper würden dem Ganzen eine gewisse erzählerische Autorität und atmosphärische Dichte zu verleihen. Das Problem ist, dass manche deiner Beschreibungen - plastisch ausgedrückt - ein wenig so wirken 'wie sich der kleine Max die Welt der Scharfschützen vorstellt'. 'Keine Bads in Sicht.' So reden Sniper im Einsatz nicht (höchstens in Michael Bay Filmen). Die Protagonisten bleiben einem fern und gleichgültig, weil sie über die klassischen, oberflächlichen Stereotypen nicht hinaus kommen, ja sogar unsympathische Züge aufweisen (dazu später mehr) und teilweise irrational handeln (siehe unten). Das beste Beispiel für unreflektiertes Klischee ist meiner Meinung nach der Satz 'No Senora, nix böse Amigos in Hazienda'. So redet KEIN Lateinamerikaner, auch nicht, wenn er kaum Englisch (Deutsch) spricht. Das ist aber genau dieses Gebrabble, dass wir in schlechten Filmen aus den Mündern drittklassiger Nebendarsteller hören, die eine mexikanische Haushälterin spielen. Klischees könnte man durch Originalität aufwiegen. Eine gute Idee kann eine Geschichte retten: Der einzig originelle Ansatz deiner sonst hausbacken konstruierten Geschichte geht aber schief: Die Nanny.

Ihre Persönlichkeit ist nicht rätselhaft oder geheimnisvoll. Sie ist ein Psychopath.
Genauer das Abziehbild eines Psychopathen. Und offenbar haben Ron und Charlene dasselbe Problem wie ich. Ron schätzt sie als Risikofaktor ein (das würde ich auch so sehen angesichts ihres Verhaltens), Charlene hält sie - in der gleichen Situation - für mutig (Frauen-Solidarität ?).Die Nanny schwankt binnen Sekunden zwischen stoischer Ruhe, unflätiger Beschimpfung, Lachausbrüchen und Sanftheit (zu den Kindern - denen sie allerdings am Schluss noch als 'Lebensweisheit' erklärt: 'So Kids, ich hoffe ihr habt draus gelernt, mit ner guten Waffe läßt sich alles regeln usw....'. Die Kinder wären wahrscheinlich langfristig besser dran, im Schusswechsel draufzugehen, als von dieser Frau 'erzogen' zu werden.)
Auch ihre Strategie ist nicht wirklich einleuchtend (so sie eine verfolgt): Mit dem Sprung ins Wasser, beraubt sie sich nicht nur ihrer Bewegungsfreiheit, sie präsentiert sich auf dem Tablett UND riskiert die Schusswaffe unbrauchbar zu machen. Einen mit Crack vollgepumpten Junkie dann noch auszulachen würde ihr wahrscheinlich nur eines bringen: Dass sie abgeknallt wird wie ein toller Hund (so gebärdet sie sich auch). Sie konnte ja nicht damit rechnen, dass sie Hilfe von 2 Snipern bekommt. Ich weiß natürlich wie's gemeint war: Durch das unerwartete Verhalten der Nanny wurden die Junkies zunächst einmal gestoppt - aber das ist keine sinnvolle Strategie für einen Einzelkämpfer, und für eine Strategie in Richtung Gegenschlag ein taktischer Flop. Das Hauptproblem ist aber: Sie trägt nichts Grundlegendes zur Story bei. Sie ist für die Rettungsaktion völlig überflüssig, weil Ron und Charlene als für die Gegner unsichtbare Präzisionsschützen die Sache immer im Griff haben; zu dieser dramaturgischen Schwäche komme ich gleich).

Die Nanny ist also eher ein verstörender Charakter. Mir ist klar, dass du hier einer Vorgabe folgen musst. Aber die Sache sollte auch für einen Neueinsteiger halbwegs stimmig sein.
Leider zeigen die beiden Protagonisten Ron und Charlene ebenfalls einige merkwürdige Züge. Zunächst zur Biographie: Es ist mir unklar, warum Charlene es auf sich nahm, unbedingt in Ron's Spezialeinheit zukommen. Das ist nicht sehr professionell. Es hat schon seinen Grund warum es in diesen Teams die Verwandtschafts- und Ehegattensperre gibt. Emotionale Bindungen sind in Extremsituationen nur hinderlich. Warum sollten sie sich dem aussetzen ? Es bringt ihr auch sonst keine Vorteile, mit ihrem Freund in einer Einheit zu arbeiten. Damit sie in seiner Nähe sein kann ? Das ist die Denkweise einer Frischverliebten, die keine Sekunde ohne ihren Gatten auskommen kann oder das Muster einer symbiotischen (und damit unreifen) Beziehung, die keine Sekunde ohne ihren Gatten auskommen kann. Aber dass sie deswegen jahrelang die Polizeischule besucht und dann - was ja nicht planbar ist - in seine Einheit eintritt....nein.

In der Geschichte selbst erleben wir an ihr einen unangenehm voyeuristischen Zug: Während sie auf das gemeinsame Liebesspiel wartet, weiß sie nichts Besseres zu tun, als mit dem Fernglas die Nachbarn zu beobachten. Hmmm. Sie liebte diese stillen Tage - aber kaum ist sie eine Sekunde allein, nimmt sie ihr Fernglas zur Hand. Als sie dann tatsächlich etwas entdeckt, das ihren Einsatz erfordert, fühlt sie sich dadurch gestört. Moment mal, SIE mischt sich ein. SIE ergreift die Initiative. Dass sie sich beim Auslöffeln der Suppe, die sie sich selbst eingebrockt hat, auch noch ärgert, spricht nicht für die Professionalität und Reife dieser Frau.

Als sie für die Sicherheit der Haushälterin zu sorgen hat, grinst sie beim Gedanken, dass die hässliche Nanny ein Produkt der eifersüchtigen Schauspielerin ist. Wer solchen Gedanken nachhängt, ist unkonzentriert, nicht mit 100% beim Job. Im Einsatz bleibt für sie keine Zeit dafür Gedanken an die Hintergrundgeschichte zu verschwenden. Da gehts darum, die Situation in Sekunden(bruchteilen) zu erfassen, zu evaluieren und eine Strategie zu entwickeln.
Wenn du die Charaktere mit Hintergrundgeschichten auffetten willst, musst du das als Erzähler anders in die Geschichte reinbringen. So wie hier, geht es zu Lasten der Geschichte.

Auch Ron's Professionalität wird zweifelhaft, wenn er die 'Bad Guys' am liebsten sofort ins Jenseits befördern möchte, weil er ernsthaft sauer ist.
Warum ist der Mann sauer ? Weil er sich (auch) gestört fühlt. Weil er nicht mit seiner Geliebten weitermachen kann. Daher weg mit den Burschen. Das ist das Denken eines unprofessionellen Psychopathen, der nicht mehr abstrahieren kann und nicht das eines verantwortungsbewussten Einsatzleiters, der - wie man hört - unter anderem die Fähigkeit besitzen soll, andere Menschen in jeder Situation und Stimmung auf seine Linie zu bringen. Übrigens: Ein paar Zeilen vorher liest man noch, dass Ron (vom Privatmensch) wieder ganz zum Leiter einer Scharfschützeneinheit des LAPD mutiert ist.

Ein weiterer Aspekt, der sich ungünstig für die Protagonisten – und folglich auf die Effektivität der Geschichte - auswirkt ist, dass sie in völliger Sicherheit, ungefährdet aber hinterrücks, die Burschen abknallen können. Die Gegner haben nie eine Chance. Die 'Helden' sind nie in Gefahr.
Die Leistung der Hauptdarsteller beschränkt sich auf risikoloses Abballern von Schießbudenfiguren. Interessanterweise sind aber jene, die in Gefahr sind (nämlich die Kinder) völlig außerhalb der Story. Der Leser entwickelt keinen Schutzinstinkt für die Kleinen, weil sie ihm egal sind. Es bleiben irgendwelche Kinder einer reichen Schwuchtel. So kann keine Spannung aufkommen.

Das erste, was den 'Helden' nach dem Gemetzel einfällt ist, dass sie - offenbar völlig unbeeindruckt von den Ereignissen - bei ihrem Liebesspiel weitermachen. Das ist drückt nicht Professionalität aus sondern Kälte oder Oberflächlichkeit. In Wahrheit ist es unrealistisch und macht die Charaktere flach und uninteressant.

Die 'Schlusspointe' wirkt aufgesetzt, weil es ja nicht so unerwartet ist, dass sich die Polizei um die Heckenschützen kümmert. Man kann nicht auf seinem Balkon - ohne Schalldämpfer - Leute umpusten, ohne damit rechnen zu müssen, dass die Polizei anklopft.
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Kenai
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Beitrag von Kenai » 27 Okt 2001, 12:44

Was die Formulierungen betrifft, so sind sie meistens recht routiniert. Ein paar Mal ist mir aufgefallen, das einzelne Worte nicht (gut) passen. Einige Beispiele:
...entwickelte sich im Lauf der Jahre zu einem guten, wenn auch nicht überragenden Präzisionsschützen...
das klingt etwas holprig. Ich würde es durch ein einziges Wort ausdrücken, etwa: ..entwickelte sich zu einem ansehnlichen Präzisionsschützen...

Auffälliger aber war sein ausgeprägtes Gespür für Menschen, die Kunst Andere in jeder Situation und Stimmung auf seine Linie zu bringen.
Hier passt das Wort 'auffällig' nicht. Das erwähnte Geschick entfaltet seine manipulative Kraft gerade durch seine Unauffälligkeit.

Oder:

Die junge blonde Frau lag nackt und entspannt auf dem Liegestuhl.
Hier werden äußere und innere Befindlichkeiten zusammengezogen. Das wirkt unfreiwillig komisch, weil keinerlei Beziehung zwischen den beiden Attributen bestehen kann. Das geht schief a la "Er war klein und nachdenklich".


Puh, das war jetzt wahrscheinlich nicht sehr angenehm für dich zu lesen. Ich wollte allerdings nicht ein Gefälligkeitsgutachten abgeben, weil dir das nichts bringt. Das soll auch keinesfalls ein Dämpfer sein - ich denke nur, dass du mit dieser Art von Geschichten nicht sehr gut weiterkommen wirst. Diese 'abgeschlossenen Kurzgeschichten' hemmen eher das schriftstellerische Potenzial, als dass sie es zur Entfaltung bringen. Deine schriftstellerischen Talente kann ich nach diesem Text nicht beurteilen. Das alles überschattende Problem ist die glatte Story mit der oberflächlichen Charakterzeichnung. Nur, genau das ist eben typisch für diese Art von Texten. Wenn John Irving für die Wochenendbeilage einer Boulevardzeitung einen abgeschlossenen Kurzkrimi schreibt oder Peter Handke die Leserecke betreut, wird das wahrscheinlich auch keine Offenbarung für die Literatur.

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute für deine weiteren schriftstellerischen Aktivitäten und empfehle ein anderes Genre auszuprobieren, in dem du mehr experimentieren und dich austoben kannst. Um deine Charaktere ein wenig mit Leben zu füllen, kannst du ja auf deine eigenen Emotionen und Erlebnisse zurückgreifen, sie variieren oder auf die Spitze treiben. Aber am Anfang eines jeden Projekts muss eine gute Idee für eine Geschichte stehen. Ohne die geht nämlich gar nichts. Schöne Formulierungen reichen nicht.

Machs gut und danke für dein Vertrauen,
xxxxxx xxxxxx


PS: Ich habe noch die Links kurz durchgesehen, die du mir das letzte Mal geschickt hast. Respekt. Zum einen gefallen mir einige der Stories dort besser als diese, zum anderen zeigen sich zwei sehr wichtige Eigenschaften: Du hast viel Phantasie was sich im Erschaffen interessanter Situationen niederschlägt. Und dein Stil ist routiniert und passt gut zu den Geschichten, die du erzählst. Wie gesagt: Ich glaube nicht, dass du damit dein Potenzial (neue Rechtschreibung , ich kann nichts machen ;) ) ausschöpfen kannst. Aber die kleine Welt die du hier erzeugt hast, ist beachtlich. [/quote]

Soweit also diese wirklich fundierte Kritik, die ich euch einfach nicht vorenthalten konnte. Natürlich bin ich nicht in allen Punkten damit einverstanden, bzw. habe einzelne Anmerkungen schlicht nicht kapiert, doch in der Summe bin ich begeistert.

Dem Verfasser habe ich den Link zu diesem Threat gemailt, falls sich hier eine interessante Diskussion – an der ich ganz bewusst vorerst nicht teilnehmen möchte (und aus den bekannten Gründen wohl auch nur sporadisch teilnehmen kann) – entwickelt, wird er sich ggfs. auch selbst daran beteiligen.

Von mir nur so viel – ist euch aufgefallen, dass einige Kritikpunkte auf neuere Storys, z. B. von CAT Shannon und Job, nicht zutreffen, was wiederum beweist, dass ich zwischenzeitlich – und nicht nur von den Beiden – getoppt wurde.

Mich würde – so oder so – eure Meinung dazu interessieren.

Gruß
Kenai, echtschadedaseinigederdamaligentestlesernichtmehrhiersind
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icecoldMagic
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Beitrag von icecoldMagic » 27 Okt 2001, 13:05

:eek: Was geht? :eek: Haha, dem sollte man mal den KdA zeigen *lol*
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Beitrag von CAT Shannon » 27 Okt 2001, 13:10

:eek: Da hat sich aber jemand wirklich Arbeit gemacht. Was den "Anspruch" der War Stories und Lebensläufe angeht: Ich glaube, keiner von uns (ich jedenfalls nicht) hat vor, irgendwelche Literaturnobelpreis-würdige Werke zu schreiben. Und deine Lebensläufe sind so geschrieben, daß sie zusammenhängen, dein Kritiker hätte auch Meltdowns Ll lesen sollen. Inwiefern die Kritik auf meine WS allerdings nicht zutreffen sollte, ist mir, ehrlich gesagt, ein (kleineres ;) ) Rätsel. Wie auch immer, der Autor der Kritik ist im Forum herzlich willkommen, eine derart ausführliche Kritik und Diskussion kann sicher nicht schaden.
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Beitrag von Phoenix 576 » 27 Okt 2001, 13:57

2 Kenai, es ist ja wohl klar dass ein Leser der die Hintergründe durch die Spiele nicht kennt die Story von einem ganz anderen Standpunkt aus angeht. Für ihn wird vieles unklar und sogar unbegreiflich sein, insofern hat er wohl mehr zu kritisieren und kann auch keinen Gefallen an der Idee wie der Geschichte finden, da er sich wohl nicht für dieses Thema interessiert.

Aber in einem Punkt ist mir die Kritik des ersten Postings etwas unlogisch, zuerst beschwert er sich darüber dass Raven und Raider während der Action Gefühle zeigen, und als sie dann nachher keine mehr zeigen beschwert er sich darüber. Da stellt sich mir die Frage was er will, will er jetzt Gefühle oder keine?
Obwohl ich auch finde, dass der Schluss da etwas unrealistisch ist, dass sie mit ihrem Liebesspiel weitermachen, anstatt die Polizei anzurufen und das Gebäude weiter im Visier zu behalten, denn wie sollten sie wissen dass niemand mehr da ist.

Ich selbst bin eher der Meinung dass auch Elitekämpfer Gefühle haben, ich bezweifle dass man einen Menschen so darauf trainieren kann, dass er nichts mehr empfindet. damit macht man in zu einer kalten Mördermaschine, und ein Mensch ohne Gefühle kann soweit gehen dass er plötzlich nur noch die "Bösen" töten will, und daran zugrunde geht und psychisch krank wird.

Wie Cat gesagt hat, würde er das mit der Nanny besser verstehen wenn er Meltdowns Ll gelesen hätte.

so long...

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Beitrag von insert_name » 27 Okt 2001, 14:15

Erstmal Respekt ,dass er sich so viel Mühe gegeben hat die so eine auführliche Kritik zu schreiben :)

Allerdings entsteht in meinen Augen auch ein Problem , wenn jemand Jagged Allience nicht kennt. Denn er kritisiert ja auch ,dass die Protagonisten zu wenig Persönlichkeit haben. Jemand der schon JA gespielt hat empfindet das wohl anders ,da er ja alle Charaktäre aus dem Spiel kennt. Ebenso das mit der Nanny (Meltdown) ,wenn man sie aus dem Spiel kennt wundert einen das wohl nicht ,dass sie psychopatisch veranlagt ist.

Bei der inhaltlichen Kritik muss ich ihm größtenteils zustimmen ,auch werden Charlene und Ron wohl kaum einfach so erschießen ,sondern eher kampfunfähig anschießen.
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Das finde ich jetzt in dem speziellen Fall nicht sehr schlimm ,aber genrell hat er auf jeden Fall recht. Kann ich aber momentan nicht viel zu sagen ,da es schon lange her ist ,dass ich den Lebenslauf gelesen habe.

Ich denke der unbekannte Kritkier hat in den meisten Fällen recht ,allerdings entsteht halt kann ihm die Geschichte nicht so gut gefallen ,weil er JA eben nicht kennt und daher keine Hintergrundinfos über die Personen hat.

PS:Ich mag Dannys Ll wesentlich mehr ;)
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Beitrag von Killersepp » 27 Okt 2001, 14:19

Hmmm, entschuldige die eingeworfene Frage, aber wo genau hast du deine Geschichte denn zu Rezension "vorgelegt"? Hört sich interessant an. War das ein Forum, oder dein Deutschlehrer? ;)
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Beitrag von Job » 27 Okt 2001, 17:10

:eek: Puhh, der ist echt auf zack. Würd diesen zweiten MRR gern mal hier im Forum sehen.

Im Grunde hat er recht. Jemand der JA nicht kennt, wird wohl über die Story nur den Kopf schütteln können und sich fragen ob dieser Schreiber zuviel billige Actionfilme gesehen hat.
Er vergleicht die Story ja mehrmals mit einer Kurzgeschichte. Eine Kurzgeschichte hat keine Einleitung und einen offenen Schluss. Deshalb kann man diesen "Lebenslauf" wohl nicht als Kurzgeschichte bezeichnen. Mag aber für einen Außenstehenden wie der krampfhafte Versuch aussehen, eine Kurzgeschichte zu schreiben.

Die Nanny ist also eher ein verstörender Charakter.

*lol* er hat den Nagel auf den Kopf getroffen


2dac

Die junge blonde Frau lag nackt und entspannt auf dem Liegestuhl. Hier werden äußere und innere Befindlichkeiten zusammengezogen. Das wirkt unfreiwillig komisch, weil keinerlei Beziehung zwischen den beiden Attributen bestehen kann. Das geht schief a la "Er war klein und nachdenklich".

Also ich kann bei "nackt" und "entspannt" einen gewissen zusammenhang erkennen ;) :D


PS bin echt gespannt, ob sich dieses Genie (<-- mein ich Ausnahmsweise mal ohne egliche Ironie :)) sich bereiterklärt, noch mehr Storys und Lebensläufe von der Basis zu testen.
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Beitrag von insert_name » 28 Okt 2001, 01:43

quoten is ja schön und gut aber lies dann bitte auch nochmal einen Satz weiter ;)
Ich hab doch geschrieben ,dass ich bei diesem speziellen beispiel nicht zustimme aber generell schon.
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Beitrag von mattscho » 29 Okt 2001, 00:42

Hey Kenai gib mir mal die e-mail-Adresse von dem Typen. Wenn der den Entwurf meiner War-Story in die Hände bekommt, habe ich einen Grund damit aufzuhören. ;)
Wird mich aber echt mal interessieren, was der dazu sagt.

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