Wer kennt sich aus?

Söldnertreffpunkt für alle Themen rund um "Jagged Alliance 2" und den Nachfolger "Unfinished Business".

Moderator: Flashy

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Lost Soul
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Beitrag von Lost Soul » 28 Jun 1999, 06:52

Wer weiß etwas über die Realen-Waffen?
Ich weiß nur wie eine UZI funktioniert und eine Vulvan-Kanone ist auch kein Problem für mich.
Eine HS-Munition wirkt auf das Gewebe aber wie.

Silent Hunter
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Beitrag von Silent Hunter » 28 Jun 1999, 10:04

Wie wär's mit einer etwas spezifischeren Frage ? Zum Thema "Wie funktionieren die realen Waffen ?" wurden kiloweise Bücher geschrieben - und die alle hier ins Forum zu posten, wäre wohl etwas krass ...

Vulture
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Beitrag von Vulture » 28 Jun 1999, 10:53

HS Muni expandiert im Körper (siehe auch großer Streit bei der deutschen Polizei zum Thema "Mannstoppende Munition&quot<img src=http://ja.gamigo.de/forum/loftsmilies/wink.gif border=0>, du hast also vorne ein ganze kleines Loch, und trichterförmig wird das noch hinten immer größer....

Andor
Kanonenfutter
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Beitrag von Andor » 28 Jun 1999, 13:47

...und zum Einstieg empfehle ich einführende Literatur zur Jägerprüfung!!!

Deepmind
Milizenausbilder
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Beitrag von Deepmind » 28 Jun 1999, 17:14

Das wurde mal vor einiger Zeit gepostet, denke mal das dich das interessiert.
Habe dies NICHT selbst geschrieben.
Schade eigendlich, daß sich hier anscheinend niemand findet um Deine Frage zu beantworten.Der Waffenspezialist bin ich weiß Gott auch nicht, aber wenn sich hier keiner meldet, müssen wir uns das eben selber zusammenreimen.
Also in der Bundeswehr war ich nicht, so speziell für das G3 kann ich Dir also nichts sagen. Mir hat man damals (>10 Jahre) ´ne AK-74 (5.54)in die Hand gedrückt. Da jede (deutsche) Armee es liebt die Waffen "totzuputzen" und mich Technik im allgemeinen interessiert, habe ich mir das auch genauer angeschaut.
1. Gasdrucklader:
Nutzen einen kleinen Teil des Pulvergases zur Bewegung des Schlosses, in dem durch eine kleine Bohrung im Lauf Gas in einen separaten Kanal strömt und dort auf einen Kolben wirkt. Der Kolben ist star mit der Schloßführung verbunden und entriegelt den Verschluß "von außen" (durch eine Drehbewegung oder Rollenverschluß oder was es wohmöglich sonst noch so gibt...) Das bedeutet, daß der Verschluß erst dann (und wirklich erst dann) entriegelt wird, wenn das Geschoß an der Bohrung vorbei ist. Bis zu diesem Augenblick wirkt der volle Gasdruck auf das Projektil ein und trägt zu dessen Beschleunigung bei. Der Druckverlauf ist bei gleicher Qualität des Pulvers immer gleich im Lauf, was sich positiv auf die Trefferquote auswirken sollte.
Eine Feder sorgt dafür, daß das Verschlußsystem (inkl. neuer Patrone) wieder verriegelt. Auswerferkrallen nehmen zuvor die alte Hülse mit und eine Führung sorgt für den seitlichen Auswurf.
Das ganze System ist recht unempfindlich, da an den Kolben praktisch kein grober Schmutz gerät und das ganze, rein mechanisch gesehen, mit "Kraftüberschuß" arbeitet. Der Gasdruck ist also immer groß genug, die Schloßführung nach hinten zu "schmettern". Dreck stört da nicht. (ruiniert höchstens die Waffe...)Schmutz ist eigendlich nur im Lauf gefährlich und gelangt meist durch verdreckte Patronen da rein. (deswegen ist der Ölfilm auf den "Mumpeln" nicht immer so toll...)
P.S. Das Deutsche Sturmgewehr 41 war glaub ich das erste funktionierende Gasdruck-Gewehr.
2. Rückstoßlader:
Nutzen einen sogenannten Masseverschluß. Technisch gesehen ist es bedeutend einfacher aufgebaut. Der Gasdruck wirkt auf den Hülsenboden und das Schloß wird "von innen" entriegelt. (also einfach nach hinten gedrückt) Damit die Kugel auch was von dem schönen Gas hat muß das Öffnen verzögert werden. Dazu nutzt man die Trägheit einer Masse. Je schwerer der Verschluß ist, um so später bewegt er sich. (die Feder spielt natürlich auch ´ne Rolle) Der Rest läuft prinzipiell gleich ab. Der Haken an der Sache ist aber der, daß das ganze in einem (empfindlichen) Gleichgewicht steht. Ändert sich der Gasdruck, die Masse, die Federkonstante oder der Reibungswiderstand - schwubs ändert sich der Öffnungszeitpunkt. (=Druckabfall im Lauf) Der Gasdruck hängt von der Zusammensetzung des Pulvers, dessen Körnung und dem Abbrandverhalten ab. ist also einer statistischen Schwankung unterworfen. Die Reibung kann durch Schmutz verändert werden, bzw durch Erwärmung. Die Wahrscheinlichkeit, daß zwei Projektile mit genau der gleichen Anfangsgeschwindigkeit den Lauf verlassen ist also eher gering.
Will man das einschränken dürfte der Verschluß erst öffnen, wenn alles passiert ist. Nur: wer soll den Verschluß so lange festhalten? Rein physikalisch ist es schwieriger die Faktoren Masseträgheit+Federkonstante+Gasdruck so abzustimmen, das die Verzögerung exakt hinhaut. (Allerdings ist zu beachten, daß hauptsächlich die Hülse gegen den Lauf abdichtet.)
Zum Vergleich: Bei Gasdruckladern gibts zu einem genau definierten Zeitpunkt so ordentlich einen "auf den Kopp", daß der Verschluß auf jeden Fall entriegelt.
Rückstoßlader wurden vor allem bei den vielen Maschinenpistolen des IIWK verwendet. Ein Bekannter erzählte mir mal eine nette Story: Beim Exerzieren mit den Dingern hat ein Soldat das Teil so heftig auf dem Boden "abgestellt", daß der Masseverschluß entriegelte und ihm das ganze Magazin am Ohr vorbeiflog... (wohl nicht gesichert...)
Deepmind

Nightwing
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Beitrag von Nightwing » 29 Jun 1999, 04:47

Hi Jung,
also HS (Hohlspitz oder Hohlkern) Gescosse/Muni ist die verbesserte Version von den bekannten Dum Dum Geschosse (kennt jemand zufällig den realen Namen der Viecher?). Der Kern dieser Geschosse, sind, wie ihr Name schon sagt, entweder Hohl oder aus einem sehr weichen Material. Das hat zur Auswirkung, daß sich die Kugel beim Aufprall auf "weichere" Ziele stark verformt (z.B. Menschen). Dadurch reißt sie eine, wie oben schon mal erwähnt, eine trichterförmige Wunde in den Körpeer. Das hat meißtens zur Folge, daß das Opfer sofort tot ist (deswegen war da auch die Sache mit der Polizei und Mannstopwirkung). Durch den weichen Kern haben HS Geschosse aber die Nebenwirkung, fast ihre komplette Wirkung zu verlieren, wenn sie auf etwas hartes stößt, wie zum Beispiel eine Kevlarweste.
Gut das war's. Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen.
Nightwing



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Silent Hunter
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Beitrag von Silent Hunter » 29 Jun 1999, 07:25

Zum Thema Teilmantelmunition und Polizei:
Der Vorteil der Dinger ist nicht nur, dass sie eine stärkere Wirkung auf das beabsichtigte Ziel haben, sondern auch, dass sie mit ziemlich guter Wahrscheinlichkeit (zumindest bei Geschossen aus Kurzwaffen) auch in dem Ziel steckenbleiben und nicht noch eventuell dahinter stehnde Personen mit in der Tod reissen, wie vor ein paar Monaten geschehen.

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