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von Barlmoro » 20 Aug 2001, 20:39
hi,
ein LKW maut ist wohl das sinnvollste, was unsere "volksvertreter" so bringen wollen - nur trauen tun sie sich mal wieder nicht so richtig.
es kann einfach nicht sein, dass die großindustrie die autobahnen bei ihrer "just-in-time" produktion als kostenlose lagerstätten durch ihre LKWs mißbraucht, die nicht nur eine völlig irrsinnige umweltbilanz haben, sondern nebenbei auch noch für ständige staus sorgen (der dadurch enstehende schaden durch sinnlos verschleudertes benzin, zu spät kommende arbeitskräfte u.ä. ist kaum zu beziffern) und wie niemand sonst die straßen abnutzen, die von der allgemeinkasse gebaut und gewartet werden...
und deutschland ist durch seine lage da besonders belastet.
ein LKW maut ist also mehr als notwendig und könnt imho noch ein ganzes stück höher sein, denn waren sollten einfach über das schienennetz transportiert werden.
und warum soll pkws nicht auch ein bischen etwas berechnet werden für die autobahnnutzung? vielfahrer sollten auch mehr für die (ab-)nutzung dieser fernstraßen zahlen, als diejenigen, die sie nie benutzen. natürlich sollte dieser betrag DEUTLICH unter dem LKW maut liegen, da ein PKW die straßen im verhältniss zum LKW eigentlich kaum abnutzt.
und bitte hört endlich mit dieser ammenmärchen rechnung von dem armen geschröpften autofahrer auf. das hat wirklich bildzeitungsniveau.
tatsächlich ist der straßenverkehr mit der am meisten subventionierte bereich im bundeshaushalt - meist eben über irgendwelche versteckten subventionen. so hat zB das fernstrßennetz in deutschland einen aktuellen abschreibungswert von ca. 2 billionen mark. daraus ergeben sich jährliche abschreibungs- und zinszahlungen in höhe von 200 milliarden DM - mineralöl-, kfz- und ökosteuer bringen es grade mal auf 85 milliarden DM jährlich... dazu zT gar nicht bezifferbare kosten durch umweltschäden, sozialfolgeschäden (lärmbelästigung und so) etc. pp. das straßen auch mal auserplanmäßig repariert werden müssen, brauche ich ja nicht zu sagen...
sollte autofahren wirklich das kosten, was es an kostet verursacht, dann wären 5.-DM pro liter benzin alles andere als zuviel.
am meisten profitieren von diesen subventionen - genau - die brummifahrer. und mit ihnen die gesamte großindustrie, die ihre fertigung auf "just-in-time" ausgerichtet hat. daher ist meine solidarität mit dieser klientel auch verschwindent gering...
und die bahn soll da mit deutlich weniger subventionen, verkrusteten strukturen und einem unfähigen managment konkurieren können - und zahlt sogar selbst ökosteuer. das ist wirklich gar nicht einfach...
noch ne kleine rechnung:
auto 1: verbrauch: 10l/100km, benzinkosten: 1,5DM/l
--> kosten 100km: 15DM
auto2: verbauch: 3l/100km, benzinkosten: 5.-DM/l
--> kosten 100km: 15DM
was denkt ihr, wie schnell die autos nur noch drei liter brauchen würden, wenn der liter 5DM kosten würde? das ganze ist doch technisch schon lange machbar, lohnt sich nur nicht, weil NIEMAND die autos kaufen würde. erst mit der ökosteuer wurde der verbauch überhaupt ein bsichen interessant beim autokauf...
naja... greetz,
Barlmoro