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Herrliche Filmkritik
Verfasst: 08 Mai 2002, 22:28
von Khellè
Das wollte ich euch nicht vorenthalten. Eine Filmkritik zu Spielbergs Kriegs-Epos "Der Soldat James Ryan", den die meisten von euch sicherlich kennen.
Wirklich, tut euch den gefallen und lest sie euch durch. Wirklich toll gemacht, sie wird euch die Augen öffnen.
Kleiner Tipp: Wer nicht alles lesen will, sollte sich zumindest den Abschnitt "Deutsche Grunzgesichter" durchlesen. Einfach herrlich, und dabei doch so wahr
Der Soldat James Ryan - Filmkritik
Verfasst: 08 Mai 2002, 23:07
von Darkhunter
Amis...und ich wette gut 90% der Amis glauben, dass das was in dem Streifen zu sehen ist realistisch ist

Verfasst: 09 Mai 2002, 07:23
von Schattenfell
Jo, ist zwar schon lange her aber spiegelt die Meinung von damals, die ich unmittelbar nach dem anschauen des Films hatte,
wieder. Die Amis brauchen das halt um ihr EGO aufzupolieren.
Nun möchte ich auf keinen Fall die Kriegstaten verherrlichen aber es ist schon imposant was damals einige Menschen "geleistet" haben. Wittmann wurde ja schon genannt.
Hier z.B. die Statistik eines einzigen Stuka Piloten aus 2530 Einsätzen:
519 Russische Panzer
1 Schlachtschiff
1 Zerstörer
70 Landungsboote
800+ motorosierte Fahrzeuge
150+ Artillerie, Pak- und Flakstellungen
9 Luftsiege
oder eines anderen Piloten (Jagdflieger):
in ca.1400 Einsätzen 352 Abschüsse erzielt.
Beide Piloten haben den Krieg überlebt. Für den ersten Piloten wurde praktisch eine neue Auszeichnung eingeführt die nur er erhielt.
Eigentlich dürfte das alles, wenn man sich den Film angeschaut hat, nicht sein. Die Deutschen laufen ja schliesslich gruppenweise ins MG oder lassen sich von Scharfschützen der Reihe nach abknallen. Wie erklären sich also die Erfolge bei den Panzerkommandanten, Piloten, U-Boot Fahrern? Ob die Amerikanische Bevölkerung die Fakten eigentlich kennt?
SF
Verfasst: 09 Mai 2002, 08:04
von Zapp
Ich konnte dem Film nicht wirklich etwas positives abgewinnen, den wärend er doch fast nur auf große Schlachten setzt (vielleicht realistisch, vielleicht nicht - wer von uns kann das schon wirklich beurteilen???) haben andere (Anti-) Kriegsfilme, in denen nicht die ganze Zeit gemetzelt wird viel prägenderen Einfluss auf mich. Z.B der in der Kritik angesprochene Film "Die Brücke" in dem ein paar Jugendliche einen strategisch absolut sinnlosen Befehl haben eine unwichtige Brücke zu halten... Dieser Film, der ohne große SPezialeffekte aus kommt stimmt einen NACHDENKLICH - wogegen ich DSJR nach ner Stunde ausgeschalten habe...
Verfasst: 09 Mai 2002, 08:34
von Silencer
IMHO war dSJR einer der besten Antikriegsfilme, die ich bisher gesehen hab. Wobei ich bisher eh nur 3 gesehen habe: dSJR, Die Brücke von Arnheim sowie der längste Tag, wobei letztere durch spartanische Effekte dem sensationsbegeistertem Puplikum (zu dem auch ich mich zählen muss) zwr weniger bieten als dSJR, jedoch eine weitaus bessere Story aufweisen können...
Da ich mich für den D-Day interessiere, habe ich mir die Beachszene besonders genau angesehen, welche bei dSJR deutlich länger (etwa 25[?] Minuten) ausfällt als bei "Der längste Tag (max. 10 Minuten). Ich habe auch vorher das Buch zum Film von dSJR gelesen, und ich muss sagen das der Film eindeutig schockierender ist als das Buch, auch wenn jenes Schockeffekte wie etwa jenen verwendet:
...Das Projektil des Amerikaners war bereits in das Zielfernrohr des Deutschen eingedrungen, durchschlug Gottbergs rechtes Auge wie eine Weintraube, setzte seinen Weg durch den Schädel fort und zerriß in einer Eruption aus Glasscherben, Blut und Gehirnmasse seinen behelmten Hinterkopf...
(aus: dSJR, erschienen im Knaur-Verlag, S. 166, Z.3)
iih....
Ich habe das Buch schon mehrere Male gelesen, da es imho die damaligen Umstände anschaulich schildert.
Verfasst: 09 Mai 2002, 09:33
von Tempest
naja dSJR is ja eher wieder so ein Heldenepos und nicht unbedingt als antikriegsfilm zu sehen. Die Anfanszene am Strand is echt heftig und in dieser richtung das krasseste was ich bisher gesehen habe. allerdings verliert das an wirkung, wenn man das im kino nicht sieht.
das buch zu dem film kenn ich nicht. allerdings solltest du dir mal das buch "Im Westen nichts neues" holen. das is echt klasse der film dazu is eher so lala.
desweiteren sind "full metall jacket" und "apocalypse now" als antikriegsfilme noch sehr zu empfehlen allerdings spielen die im vietnamkrieg.
Verfasst: 09 Mai 2002, 10:13
von SEAL
in Fmj, geht es um die Ausbildung von US-Soldaten einer (Spezial?)Einheit.Der druck des unmenschlichen Spießes ist so groß, das einige daran zerbrechen. Insgesamt fand ich den wirklich besser als dSJR..
"Im Westen nichts Neus" hat auch eine Art Gegenstück: "Doktor Schiwago" (schreibt an den so?)
Beide sind ziemlich gut....
MfG
SEAL
Verfasst: 09 Mai 2002, 11:24
von Silencer
Apocalypse now im Vietnamkrieg?
Hm...
Kennt noch jemand Antikriegsfilme (meinetwegen Heldeneposse auch) die vom D-Day handeln oder zumindest Szene daraus enthalten?
Verfasst: 09 Mai 2002, 13:35
von muemmel
Jau, Apocalypse Now! im Vietnam-Krieg ... ist einer meiner Lieblingsfilme, ich liebe an dem vor allem die ziemlich strangen Szenen (Feldpriester hält ne kleine Messe, im Hintergrund Heli-Gebombe, surfen während Artillerie/Mörserbeschuß , das Kurtz-Lager usw)
Verfasst: 09 Mai 2002, 13:53
von Spectre
Dass die restliche Welt den Krieg gegen die Achsenmächte nur mit Mühe und dank Hitlers Ignoranz und strategischem Unvermögen gewonnen hat spricht in dieser Hinsicht eine mehr als deutliche Sprache.
...nein, ich bin weder Nazi noch Kriegsfanatiker...das ist eine simple Tatsache.
Verfasst: 09 Mai 2002, 14:06
von Ltd. Kamikaze
@Khelle: Nichts gegen dich aber eine Diskussion über den Film und exakt diese sehr gute Filmkritik gab es schon im Kino- und Fernsehthread. Ich weiss nicht mehr welche Seite, müsste aber relativ am Anfang gewesen sein, als jemand diesen Link geposted hat...
Verfasst: 09 Mai 2002, 15:22
von Golgfag
Den Link habe ich auch schon mal im Kino- und Fernsehthread gepostet.
Von der gleichen Person gab es mal eine interessante Seite (ist z.Z. offline), auf welcher er einen "Preis" (den "Sepp Depp") für geschichtliche Falschinformationen verliehen hat.
Verfasst: 09 Mai 2002, 15:28
von Golgfag
Korrektur des letzten Postings. Die Seite ist wieder online, ich kann sie jedem empfehlen.
Hier klicken, um zur Seite zu gelangen.
Verfasst: 09 Mai 2002, 17:58
von sir swift
ich kann weder der filmkritik noch der seite über angebliche geschichtsverfälschungen viel abgewinnen. die artikel sind alle tendenziös, der autor scheint ein ziemlicher rechtsausleger zu sein. es spricht nichts dagegen das leid der deutschen zu zeigen, aber er stellt die deutschen immer nur als opfer hin, was auch nicht besser ist als sie immer nur als täter darzustellen. ansonsten ist der autor meiner meinung nach ein kleinlicher klugscheisser, wen interessiert zb die farbe der beschriftung der us-munitionskisten in "james ryan"? aber der kerl hat ja studiert und kennt daher die kleinsten details der weltgeschichte und muss das auch allen zeigen. ob das was er da behauptet eher der wahrheit entspricht als die von ihm kritisierten quellen kann sowieso kaum jemand beurteilen.
Verfasst: 10 Mai 2002, 08:34
von Tempest
Original geschrieben von Spectre
Dass die restliche Welt den Krieg gegen die Achsenmächte nur mit Mühe und dank Hitlers Ignoranz und strategischem Unvermögen gewonnen hat spricht in dieser Hinsicht eine mehr als deutliche Sprache.
...nein, ich bin weder Nazi noch Kriegsfanatiker...das ist eine simple Tatsache.
naja spätestens als die amis die a-bombe hatten wärs für deutschland aus gewesen und daher isses schon besser gewesen, daß die deutschen bis dahin den krieg verloren hatten!!!
Verfasst: 10 Mai 2002, 16:00
von insert_name
Ich denke es hat wenig Sinn zu versuchen darüber nachzudenken ,wir der Krieg hätte ausgehen können

Verfasst: 10 Mai 2002, 16:21
von Spectre
Original geschrieben von Tempest
naja spätestens als die amis die a-bombe hatten wärs für deutschland aus gewesen und daher isses schon besser gewesen, daß die deutschen bis dahin den krieg verloren hatten!!!
Ich schrieb von Hitlers Ignoranz - die A-Bomb währe deutsch gewesen.
...wie der Computer übrigens auch (Konrad Zuse)
Aber darum geht's eigentlich gar nicht. Nur die Heroengeschichten der Amis sind ein bischen weit hergegriffen.
Verfasst: 10 Mai 2002, 20:04
von Khellè
@Ltd Kamikaze: Wusste ich nicht.
@Sir Swift: Ob du nun die Ansichten des Autors teilst oder nicht, spielt hierbei ja keine Rolle. Trotzdem musst du zugeben, das viel Wahres in diesem Bericht steckt, so "tendenziös" er deiner Meinung auch sein mag.
Im Prinzip können wir doch froh sein, das der Krieg so ausgegangen ist, wie er ist. Denn wer weiß wie die Welt heute aussehen würde, hätte die Geschichte einen anderen Lauf genommen.
Verfasst: 10 Mai 2002, 22:59
von Schattenfell
Kleines Beispiel vom Wissen der Amis (wie haben die es bloss auf die Plätze vor uns in der Pisa Prüfung geschafft? Wurde dort Geschichte überhaupt abgefragt?) Schätze die Eltern Wissen nicht unbedingt mehr, die glauben doch alle was ihnen die getürkten Hollywoodfilme vorgaukeln:
RATLOSE US-SCHÜLER
Deutschland? War da was?
Kämpfte Deutschland im Zweiten Weltkrieg an der Seite der Vereinigten Staaten? Nicht einmal die Hälfte der amerikanischen High-School-Schüler kann diese Frage beantworten. Ein landesweiter Test hat jetzt Alarmierendes über die Geschichtskenntnisse an den Oberschulen zu Tage gebracht.
Washington - "Don't know much about history", zitierten die Redakteure von "USA Today" aus dem bekannten Song von Sam Cooke. Der Grund: Die Geschichtskenntnisse amerikanischer Oberschüler lassen einer Untersuchung des US-Bildungsministeriums zufolge mehr als zu wünschen übrig. In einem Test konnten 52 Prozent der High-School-Schüler nicht sagen, ob die USA im Zweiten Weltkrieg mit Deutschland, Japan, Italien oder der Sowjetunion verbündet waren, berichtet die Zeitung. 57 Prozent der Schüler zeigten bei dem umfassenden Geschichtstest nicht einmal Grundkenntnisse.
"Wahrlich miserable Ergebnisse" habe der Test zu Tage gefördert, so Diane Ravitch, die in dem für den Test zuständigen Gremium sitzt. Wie könne man die Werte der USA hochhalten, ohne die Geschichte des Landes zu kennen, fragt die Historikerin der New York University. "Das geht nur, wenn wir unsere gemeinsame Geschichte lernen, und offensichtlich haben viel zu viele High-School-Schüler noch nicht einmal ein kleines bisschen davon gelernt."
Das letzte Mal mussten sich Schüler 1994 dem Test stellen. Schon damals gab es das gleiche ernüchternde Ergebnis.
(Quelle: Spiegel.de)
SF
Verfasst: 10 Mai 2002, 23:02
von mattscho
Ich muss sagen, mir hat die Filmkritik gefallen, im Großem und Ganzen stimme ich den Autor zu. Aber seine Ende geht dann doch zu weit, wenn er meint, dass Filme wie DSJR Deutschland in eine Multi-Kulti Gesellschaft treiben.:???: Da übertreibt er doch maßlos und irgendwie merkt man, dass er entweder Anti-Amerikanisch oder doch ein wenig rechts ist.
Abgesehen von seiner persönlichen Wertung finde ich, dass er schon recht hat.
Verfasst: 11 Mai 2002, 11:20
von Darkhunter
@Schattenfell
Wenn sie das, was in den Filmen so gezeigt wird, müssten sie wenigstens wissen, dass sie gegen uns gekämpft haben

...
Verfasst: 11 Mai 2002, 12:21
von Malachi
Man unterstellt dort damals wie heute, daß die US-Armee es eigentlich wußte, wenn in einem Dorf kein deutsches Militär mehr stand und lästert ungeniert über diese besondere Art von amerikanischem Heldentum, das sicherheitshalber erst einmal bombt und dann erst fragt, ob es einen Grund dafür gibt

nun daran hat sich bis heute nichts geändert.
malachi
Verfasst: 12 Mai 2002, 16:40
von sir swift
2 Khelbun: sicher hat der autor zum teil recht. man sollte aber auch den hintergrund des autors nicht vergessen. er hat in seinem verlag zb ein buch herausgegeben auf initiative einer studentenverbindung, die sonst auch gern mal veranstaltungen mit prominenten rechten macht. er ist ausserdem freier mitarbeiter bei der "deutschen sprachwelt", die der "verein für sprachpflege" herausgibt. diese seite wird von anderen rechtsextremistischen seiten verlinkt. beim verein wirken bekannte rechtsextremisten mit. (lustig übrigens die "weltnetzausgabe" der "deutschen sprachwelt", wo das internet noch "weltnetz" und links "verweise" heissen.) der verein hat einen preis gestiftet und hat verschiedene städte, zb münchen und frankfurt, gefragt, ob diese den preis verleihen wollen. bis auf kassel haben alle abgesagt, weil sie "weltoffene städte" seien und mit dem verein nichts zu tun haben wollen. es gibt da einen ganz guten spruch, der die situation trifft: man kann nicht alle berge selbst besteigen, man muss aber wissen, von wem man sich die aussicht schildern lässt.
Verfasst: 12 Mai 2002, 18:11
von Lytinwheedle
Hmm, dass der Autor Rechts ist, sagt eigentlich schon alles. Natuerlich ist der Film Pro-Amerikanisch und nicht sehr Objektiv! Es ist Hollywood, nur Entertainment. Wenn man Dokumentarfilme sehen will muss man schon auf den History oder Discovery-Channel zurueckgreifen. Die Vietnamesen in Rambo sind ja auch nicht in wirklichkeit so wie sie im Film dargestellt werden.
Man muss halt zwischen einem Unterhaltungsfilm und einem Dokumentarfilm unterscheiden koennen. (Es kommt ja auch nicht heraus ob die Aliens in den Alien-Filme nicht auch nette Eltern sind, und ein harmloses Familienleben fuehren.)
Verfasst: 13 Mai 2002, 11:32
von Fossi
Dass der Autor rechts ist, ändert nichts an der Tatsache, dass die von ihm kritisierten Dinge auf Grund einer einseitigen Betrachtungsweise falsch dargestellt wurden. Seine Sichtweise der Geschichte ist sicherlich ebenfalls stark vorbelastet. Allerdings verdeutlicht die ganze Sache, das Geschichte immer eine Frage der Interpretation von Fakten ist und man durch Weglassen oder Fälschen Geschichte erschaffen kann. Das gilt für alle Seiten.
Es dürfte allgemein bekannt sein, dass sich die Amis im 2. WK nicht gerade mit Heldenmut in den Kampf stürzten. Als Helden werden sie jedoch dargestellt und es ist kein Wunder, wenn die Bildung (vieler) US-Amerikaner in Sachen Geschichte unterdurchschnittlich ist.
@Schattenfell: In einer internationalen Studie (wie es PISA war) spielt Wissen über Geschichte, Geographie, Literatur etc. eine eher keine Rolle, da es regional unerschiedlich bewertet wird und daher schlecht verglichen werden kann. Bei PISA ging es imo mehr um Textverständnis und Auffassungsgabe als um das gelernte Wissen.
MSG Fossi
Verfasst: 14 Mai 2002, 14:09
von Schattenfell
@Darkhunter: Also gesellt sich zur Dummheit noch die Alzheimer.
@Fossi: Aha, Danke. Da haben die Amerikaner ja nochmal Glück gehabt.
