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Kokaid
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Beitrag von Kokaid » 23 Mai 2005, 16:23

Buntaro hat geschrieben: .
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@Kokaid:
Studiengebühren werden wohl überall kommen. Es geht nur noch um Konzeptfragen zur sozialen Gleichheit der Studenten.
ABER, vielleciht finden es alle gar nicht so sozial, dass das Studium kostenlos sein soll. Frage mal in Industrie-und Handwerksbetrieben nach, ob es der einfache Arbeiter richtig findet, dass er mit seinen Steuern dein Studium bezahlen soll, und du auf Staatskosten im Internet surfst oder mal ´ne Vorlesung verpennst.
.
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ähm sorry.....aber erzähl nicht so nen Schwachsinn..... allein das du "einfacher Arbeiter" schreibst also ob ein Lehrling oder Meister irgendwie zu dumm sei um ein bißchen in die Zukunft zu sehen.......... gerade die sind froh wenn ihre Kinder auch auf die Uni können und sie nichts dafür zahlen müssen....... ist doch nicht so als ob das den Mittelstand treffen würde.... der kann sich das Studium eh leisten. :pissed2:

und ja die Studiengebühren kommen überall.........teilweise sogar so raffiniert dass nur sogenannte nichr-"Heimatkinder" zahlen müssen, nur damit man die aus den Studiengebühr-Ländern fliehenden Studenten fernhält........ tolles Konzept, voller Erfolg.........

Und nochwas.......die Gebühren gehen an die Unis, davon hat der Staat erstmal nix..... erst wenn der Staat die Unis nicht mehr unterstützt haben die Länder was davon. Der nächste Schritt ist zwingenderweise die privatisierung der Unis........ Bildung für Wohlhabende. Prost Mahlzeit....
(soweit ich weis plant die Uni Aachen mit den gebühren einen kleinen Beschleuniger für die Physik zu bauen.......da sind die Gelder dann natürlich sehr sinnvoll angelegt)


@ Omsen, sehr interessant, genau so hatte ich mir das vorgestellt. Ohne die Subventionen säßt, wie nach Gorros Vorschlag, ihr und die Kumpel aus den Gruben gemütlich zuhazse.... in der schönen Sozialwohnung und würdet euch an Sozialhilfe und einem erfüllten Leben erfreuen :uhoh:


.....hm ziemlich aufreibende Diskussion..... :stress: ...naja Politik ist nicht ohne Grund kein Gesprächsthema ;)
Koka

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Beitrag von Kokaid » 23 Mai 2005, 16:32

....und um meinen vielleicht etwas aggresiven Beitrag ein bisschen auszugleichen hier was um die allgemeine Stimmung hier zu heben:
Bild
*lol*
Koka

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Beitrag von Omsen » 23 Mai 2005, 20:43

Kokaid hat geschrieben:
@ Omsen, sehr interessant, genau so hatte ich mir das vorgestellt. Ohne die Subventionen säßt, wie nach Gorros Vorschlag, ihr und die Kumpel aus den Gruben gemütlich zuhazse.... in der schönen Sozialwohnung und würdet euch an Sozialhilfe und einem erfüllten Leben erfreuen :uhoh:


.....hm ziemlich aufreibende Diskussion..... :stress: ...naja Politik ist nicht ohne Grund kein Gesprächsthema ;)
Wollte damit aber auch sagen das vieles an den Vorständen liegt.Die gerne mal in die eigene Tasche wirtschaften. Mal ein kurzer Rückblick. Ein früherer Eigner hatte als sie uns wieder lostrat unsere ganzen finanziellen Grundlagen und Reserven mitgenommen. Lag ungefähr bei 500.000.000 Euro (will mich da nicht festlegen). Wie ihr seht liegt vieles nur an Geldgeilen Vorständen dennen der "einfache Arbeiter" völlig am Arsch vorbei geht. Die sehen nicht den Arbeiter als Mensch mit Familie sondern nur als Kostengrund der gestrichen werden muß. Und das ist das traurige. So sieht wohl die Soziale Marktwirtschaft in Deutschland aus. Sehr SOZIAL das ganze. Und ob die CDU als Arbeitgeber Partei da was ändern wird ist fraglich.
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Beitrag von jever » 23 Mai 2005, 21:05

@Kokaid: 16 Milliarden Euro, also nur die geplante Einsparung, bedeutet, dass man fast 30.000 Kumpeln zehn Jahre lang 5000 Euro Brutto monatlich auszahlen kann! Deutschland hat aber nur ganze 38.000 Bergleute, und da sind die Braunkohletagebaue, Salzbergwerke, Schieferbergwerke, Steinbrüche und so weiter dabei.
Die Leute sind also tatsächlich billiger, wenn die bei vollem Gehalt zuhause bleiben.

MfG jever
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Beitrag von Kokaid » 23 Mai 2005, 23:51

hm so genaue Zahlen kenne ich zugegeben nicht aber ich wüsste mal gerne von wem deiner Meinung nach diese 16 Milliarden € kommen sollen......... denn wenn das die Höhe der Subventionen ist ist es völlig unsinnig diese in einen pro-Kopf-Lohn umzurechnen....... denn eigentlich soll die Industrie und nicht der Staat Gehälter zahlen und wenn du das als eine Art Sozial- und Arbeitslosenhilfe siehts musst du es auf unsere vier Millionen Arbeitslosen verteilen denn die hätten da einen genauso großen Anpruch drauf..... ich rechne jetzt nicht vor wieviel das pro Kopf gibt.....

...also Jungs.....versucht mal einfach nen Schritt weiter zu denken....... oder erklärts mir richtig weil ich verstehe nicht wie ihr euch das vorstellt, vieleicht bin ich ja einfach zu blöd...

p.s.Finde es auch einfach falsch den Leuten zu sagen "bleibt daheim wir brauchen euch nicht"
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Beitrag von Hastalwischda » 24 Mai 2005, 01:04

Hi,

was sollte die cdu/csu wohl schon anders machen, als die derzeitige Regierung? Das Problem der Arbeitslosigkeit ist weniger darin begründet dass hier keiner arbeiten will, als dass die großen Konzerne aus Gründen der Gewinnmaximierung Arbeitsplätze ins Ausland verlegen. Jetzt können wir uns überlegen, wer die Möglichkeiten geschaffen hat, dass solche Megakonzerne entstehen (auch indem sie deutsche Firmen übernehmen und zerschlagen) und so handeln können. (diese Prozesse laufen schon etwas länger, als es Rot-Grün auf Bundesebene gibt)

Die Milchmädchenrechnung, die uns verkauft werden wird ist: wir müssen Lohnnebenksosten, etc. senken, um wieder attraktiver für die Wirtschaft zu werden, d.h. die Arbeitgeberanteile an den Sozialversicherungen sinken, Errungenschaften, wie Urlaubs, Weihnachtsgeld, Feiertags- und WE-Zuschläge sinken oder entfallen, der Kündigungsschutz wird weiter gelockert...

Das Ergebnis sind:
- weiterhin Gewinnmaximierung der Untenehmen auf Kosten der Bevölkerung (kein Unternehmen wird deshalb hier bleiben)
- die standorttreuen Unternehmen bekommen das Handwerkszeug um die Arbeitnehmer noch mehr unter Druck zu setzen (unbezahlte Überstunden, etc.)
- flächendeckende Verarmung der Bevölkerung
- Verunsicherung weiter Teile der Bevölkerung durch drohenden Arbeitsplatzverlust (Lockerung des Kündigungsschutzes)

Nein, es wird härter werden, ungleicher und das Gewaltpotential auf den Staßen wird steigen, wenn immer weniger Leute etwas zu verlieren haben.

Um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen sind einschneidendere Maßnahmen notwenig:
- die Industrie muss in die Verantwortung genommen werden (wer hier was verkaufen will, muss hier auch produzieren)
- wenn man schon Kosten drücken will, muss man sich z.B. auch fragen, ob es nicht generelle Mietobergrenzen geben sollte (um die Bevölkerung finanziell zu entlasten). Die Einsparungen müssen auf allen Schultern verteilt werden und nicht nur den Arbeitnehmern aufgebürdet werden.

Und zum Thema CDU:

wer einem Land jahrelang durch eine eigennützige Blockadepolitik massiv geschadet hat (ich erinnere nur an die gescheiterte Verfassungsreform) hat es nicht verdient zu regieren! Wer einer vollkommen verfehlten amerikanischen Hegemonialpolitik total unkritisch gegenübersteht hat weder die Reife noch das Format um regierungsfähig zu sein!

Hasta

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Beitrag von jever » 24 Mai 2005, 03:47

@Kokaid: Diese 16 Milliarden sind der Betrag, um den die Steinkohlesubvention verringert werden soll. Dieses Geld ist direkt dafür da, die Steinkohlekumpel zu bezahlen, für Nichts sonst. OK, ein paar Spezialmaschinenbauer ausgenommen, die in den Schächten neue Maschinen testen, welche dann gegen die internationale Konkurenz an den Mann gebracht werden müssen. Nur kann man die auch woanders billiger testen.
Wenn ich es auf die ca. 700 Euro Hartz 4 umrechne, komme ich auf ca. 22,8 Millionen ALG2- Empfänger, die allein durch die Einsparungen bei der Steinkohlesubvention einen Monat lang bezahlt werden, im Gegensatz zu max. 15.000 Leuten 10 Jahre lang.
Auf 10 Jahre gerechnet heisst das, knapp 200.000 ALG2- Empfänger können 10 Jahre lang nur dadurch bezahlt werden, das ca. 15.000 Leute ihren staatlich bezahlten Job verlieren. 13 Leute werden mit dem bezahlt, was der Staat an EINEN Leut bezahlt!

@Hasta: Kannste das in irgendeiner Form begründen, ohne linksextreme Websites zu bemühen? Das is nämlich durch die Bank Schmarn.

MfG jever
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Buntaro
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Beitrag von Buntaro » 24 Mai 2005, 09:43

²Familienpolitik:
(@Aprophes, Lord_V, patrick.nq)
Genau, machen wir es uns einfach. Geben wir doch die Kinder am besten gleich nach der Geburt an den Staat ab, dann haben wir Ruhe von dem lästien Anhängsel, und können uns selbst verwirklichen. O.k., bei Adolf und in der "DDR" hat das mit der Staatserziehung nicht so geklappt, aber wir schaffen das schon, gell ?
???
Die Erziehung gehört in die Familie und nirgends anders hin !
Es ist eh schon beschämend wie viele auf Kinder verzichten, nur weil sie Karriere machen wollen (beide(!)Elternteile). Wozu braucht jedes Kind einen Krippen-/Kindergartenplatz ? Bei Alleinerziehern sieht die Sache anders aus, das ist aber eh jedem klar.

@all SPD-Fans:
Am einfachsten ist es immer, zu behaupten die Reformen dauern so lang, und all der Schaden kommt noch von der Kohl-Regierung. Dann sagen die nämlich, das kommt noch von der Schmidt-Regierung, ...
Es werden ja nur Gesetze blockiert oder zur Änderung angemahnt, die eben aus Sicht der Union falsch sind; viele Gesetze wurden auch gemeinsam getragen, also hört auf mit dem Blockade-Märchen (*gähn*)
Fakt ist, die Rot-Grüne-Koalition hatte lange 6 1/2 Jahre Zeit, und jetzt langt es der Mehrheit der Bevölkerung. Selbst das Rote Stammwählertum glaubt nicht mehr so massiv wie früher an Münte+Schröder.
Fakt ist, sie werden abgewählt (evtl auch auf Bundesebene), weil eben die Mehrheit der Bevölkerung meint, dass sie jämmerlich versagt haben.
Das gilt es zu akzeptieren, sich neu aufzustellen, und dann neu um Wählergunst zu kämpfen. Nachkarten ist feige und schwachsinig.
Die Union+FDP mussten aus ihrer Wahlschlappe 1998 auch gewaltig lernen und an sich arbeiten.

@Omsen, Kokaid:
Traurig, aber wahr ist leider in unserem Land, dass zu lange - aus allen Parteilagern !!! - an Arbeisplätzen in Industiezweigen festgehalten wurde, die einfach zuviel oder veraltet sind.
(Omsen: Ich meine mit veraltet nicht deinen Industriezweig, aber die Strukturen dort)
D.h. es wurde verpasst auf moderne Zweige bzw mehr Dienstleistungswesen umzustellen. Das kommt im Vgl zu Japan, USA (an denen orientieren wir uns ja wirtschaftlich) erst jetzt, und wird einen Strukturwandel geben. Leider kann dann eben nicht mehr jeder in seinem alten Beruf bleiben. (Ich arbeite auch nicht das, was ich gelernt/studiert habe)

Kokaid: ich glaube nicht, dass jeder seine Kinder gern zum Studium schicken will, und auch nicht, dass jeder das Studium für alle zahlen will. Außerdem habe ich einen Vorschlag gemacht, wie Gebühren aussehen könnten (mein Posting von Gestern, 13:20)
Charlie surft nicht !

patrick.nq
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Beitrag von patrick.nq » 24 Mai 2005, 11:04

Buntaro hat geschrieben: Am einfachsten ist es immer, zu behaupten die Reformen dauern so lang, und all der Schaden kommt noch von der Kohl-Regierung. Dann sagen die nämlich, das kommt noch von der Schmidt-Regierung, ...
Das ist nicht nur "einfach zu sagen", sondern dass sind wissenschaftlich bestätigte Fakten: Große Reformen, gerade die Bildungsreform, dauern Jahrzehnte, bis sie fruchten. Und da Union+FDP zu Regierungszeiten vollkommen GEGEN die eine Verbesserung/Förderung der Bildungspolitik gearbeitet haben und immer mehr damals dringend benötigte Gelder gestrichen haben, sind wir heute Schlußlicht in der EU.
Warum? Weil die Union damals dachte, "Ach, warum sollen wir in Bildung investieren? Momentan sind wir doch ganz gut..." :o
Es werden ja nur Gesetze blockiert oder zur Änderung angemahnt, die eben aus Sicht der Union falsch sind; viele Gesetze wurden auch gemeinsam getragen, also hört auf mit dem Blockade-Märchen (*gähn*)
Soll ich dir sagen, was die Union+FDP treiben?
Die sagen - als Opposition wohl gemerkt (da kann man sowieso erstmal viel Scheiße labern...): "Die Reform XYZ geht uns nicht zuweit..." (Gerade im sozialen Bereich forderte die Union weit härtere Einschnitte - über Hartz IV hinaus - als Rot/Grün!!). "...da wollen wir die Reform lieber nicht. Die Reform XYZ wird abgelehnt." ...und im Bundesrat blockiert bzw. dagegengestimmt. Am Ende kommt entweder gar keine Reform oder nur ein Reförmchen, das nichts bringt und man wieder die Schuld wegen mangels Reformwillen der SPD zuschiebt.

Nur dass die Vorschläge der Union erstmal nicht finanzierbar sind und vom "Denken" her - wie zu Kohls Zeiten - nur kurzfristig sind, und längerfristig als durch noch mehr Schulden nicht finanzierbar sind, kümmert den Wähler wohl nicht!? :dozey:

Die Union+FDP mussten aus ihrer Wahlschlappe 1998 auch gewaltig lernen und an sich arbeiten.
Ja, nur dass die Union 6 1/2 Jahre Zeit hatte, ein vernünftiges Konzept herauszuarbeiten - was sie aber immer noch nicht, sei's wegen innerparteilichen Streitereien; einem Koalitionspartner, der mal mehr, mal weniger zur Lachnummer wird; oder was auch immer - bewerkstelligt haben.
Die Union+FDP sind doch das reinste Kasperletheater: regierungsfähig? Nie und nimmer!!
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Das Motorradfahren gefährdet Ihre Gesundheit und kann zu Schlaflosigkeit, Dauergrinsen und Zuckungen der rechten Hand führen.

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Beitrag von patrick.nq » 24 Mai 2005, 11:09

jever hat geschrieben:OK, ein paar Spezialmaschinenbauer ausgenommen, die in den Schächten neue Maschinen testen, welche dann gegen die internationale Konkurenz an den Mann gebracht werden müssen. Nur kann man die auch woanders billiger testen.
Falsch. Nur Deutschland bietet eben optimale Testbedingen, aufgrund der nicht einfachen Förderung (sehr tiefe Stollen, höchste Sicherheit, usw.), für deutsche Spezialmaschinen für den Kohleabbau usw.

Der Export deutscher High-Tech-Spezialanlagen boomt, gerade wegen der Qualität und den großen Herausforderungen, die sie meistern müssen.
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Beitrag von Flashy » 24 Mai 2005, 11:32

Zm Thema Globalisierung und Abwandernug von Firmen ins Ausland:

Wie wärs? Firmen, die ins Ausland abwandern um preiswert, bzw. billig produzieren zu können, sollten, falls sie in den letzten 10 Jahren welche erhalten haben, alle empfangenen Subventionen an den Staat zurückzahlen....

Das wär mal gar nicht so übel.......
Spinnt das mal weiter.....
Mitglied und Silberlocke im Rat der grauen Eminenzen.
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Beitrag von Lord_V » 24 Mai 2005, 16:02

Buntaro hat geschrieben:²Familienpolitik:
(@Aprophes, Lord_V, patrick.nq)
Genau, machen wir es uns einfach. Geben wir doch die Kinder am besten gleich nach der Geburt an den Staat ab, dann haben wir Ruhe von dem lästien Anhängsel, und können uns selbst verwirklichen. O.k., bei Adolf und in der "DDR" hat das mit der Staatserziehung nicht so geklappt, aber wir schaffen das schon, gell ?
???
Die Erziehung gehört in die Familie und nirgends anders hin !
Es ist eh schon beschämend wie viele auf Kinder verzichten, nur weil sie Karriere machen wollen (beide(!)Elternteile). Wozu braucht jedes Kind einen Krippen-/Kindergartenplatz ? Bei Alleinerziehern sieht die Sache anders aus, das ist aber eh jedem klar.
Dort, wo die Familie ein Kind gut genug erziehen kann, ist das auch ok. Aber dort, wo die Eltern es niicht können oder nicht machen, muss es Alternativen geben, damit wir nicht eine riesige Masse an Leuten haben, die später ihre Kindheit als eine Phase von Versäumnissen sieht. Erziehung sollte in der Familie bleiben, wenn dies überhaupt möglich ist.

Dein Vergleich mit den Erziehungsmethoden totalitärer Regimes ist imho total unangebracht. Die Schule ist auch Erziehung und auch hier haben wir es geschafft, 50 Jahre lang keine gleichgeschaltete Gesellschaft zu erzeugen.

@Flashy: gefällt mir eigentlich
Ich bin Realist.
Ich gehe immer vom Schlimmsten aus.

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Lonewulf
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Beitrag von Lonewulf » 24 Mai 2005, 18:43

smilingassassin hat geschrieben:unnötig zu sagen, dass in der CH auch Kantone (äquivalent zu den deutschen ländern) von mitgliedern verschiedener Parteien zusammen regiert werden müssen, und dennoch gibt es enorme unterschiede im wohlstand und in der wirtschaft usw, ohne dass irgenjemand auf die absolut schwachsinnige idee kommt, diese strukturellen unterschiede dem Parteibackground der jeweiligen Kantonsregierungen zuzuschreiben.
Das stimmt so auch nicht.
Wenn mein schönes M-V nicht die PDS in der Regierungskoalition hätte, würde das Airbuswerk für den A380 nicht bei Toulouse sondern bei Rostock stehen.
Die Firma Airbus hatte nur Angst, dass eine geradezu links-extreme Landesregierung sie nach ein paar Jahren mit "Sozial"abgaben beutelt...
Buntaro hat geschrieben:Genau, machen wir es uns einfach. Geben wir doch die Kinder am besten gleich nach der Geburt an den Staat ab, dann haben wir Ruhe von dem lästien Anhängsel, und können uns selbst verwirklichen. O.k., bei Adolf und in der "DDR" hat das mit der Staatserziehung nicht so geklappt, aber wir schaffen das schon, gell ?
???
Die Erziehung gehört in die Familie und nirgends anders hin !
Es ist eh schon beschämend wie viele auf Kinder verzichten, nur weil sie Karriere machen wollen (beide(!)Elternteile). Wozu braucht jedes Kind einen Krippen-/Kindergartenplatz ? Bei Alleinerziehern sieht die Sache anders aus, das ist aber eh jedem klar.

Ich war von 1992 bis 1996 wie alle Kinder hier in der Region unter doch ach so staatlicher Kontrolle und Erziehung...
Ich bin jetzt so derbe für die CDU, weil die meine Kindergartenleitung, in der im Prinzip alle PDS-Mitglieder waren, dazu angewiesen hat uns so zu erziehen. :dozey:
Ich bin von meiner politischen Meinung schon näher bei der CDU als bei der SPD, aber ich finde die CDU allein wegen ihrer religiösen Namensgebung unwählbar.
Es geht nicht um Selbstverwirklichung der Eltern; für mich ist es normal, wenn beide Elternteile arbeiten. Wie soll sonst der Wohlstand einer Familie steigen?
Ich will nicht wissen, wo ich jetzt wäre, wenn nur mein Vater arbeiten würde; jedenfalls nicht in einem Eigenheim. Dazu braucht jedes Kind einen Krippen-/Kindergartenplatz; in Frankreich (ohne mit Auslandsvergleichen anfangen zu wollen) klappt es doch auch.
Damit will ich nicht sagen, dass die Eltern die Erziehungsverantwortung abschiebn sollen, sie dürfen es nichteinmal. Jedoch schadet es dem Kind nicht, wenn beide Elternteile arbeiten und das Kind von 8.00Uhr bis 17.00Uhr mit anderen Kindern in Kontakt kommt und dabei professionell beaufsichtigt wird; es dient dem Wohl des Kindes.

Aprophes
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Beitrag von Aprophes » 25 Mai 2005, 00:22

Buntaro hat geschrieben:²Familienpolitik:
(@Aprophes, Lord_V, patrick.nq)
Genau, machen wir es uns einfach. Geben wir doch die Kinder am besten gleich nach der Geburt an den Staat ab, dann haben wir Ruhe von dem lästien Anhängsel, und können uns selbst verwirklichen. O.k., bei Adolf und in der "DDR" hat das mit der Staatserziehung nicht so geklappt, aber wir schaffen das schon, gell ?
???
Die Erziehung gehört in die Familie und nirgends anders hin !
Es ist eh schon beschämend wie viele auf Kinder verzichten, nur weil sie Karriere machen wollen (beide(!)Elternteile). Wozu braucht jedes Kind einen Krippen-/Kindergartenplatz ? Bei Alleinerziehern sieht die Sache anders aus, das ist aber eh jedem klar.
Das ist doch Quatsch, Kindertagesstätten sind keine Krippen, Du bist da schlecht informiert oder hast nicht wirklich gelesen, was ich geschrieben habe. Ich bin kein Befürworter davon, Kinder sofort nach der Geburt in fremde Hände zu geben, wenn es nicht auch anders möglich ist.
Der Kindergarten startet zudem ja normalerweise erst im Alter von 3 Jahren und geht meistens nur bis mittags oder bis zum frühen Nachmittag.
Insgesamt ging es mir außerdem viel mehr um die achso soziale Arbeit der CDU! Dazu hast du gar keine Stellung bezogen!
Es sind jetzt schon zu wenig Plätze für die Kinder da und es gibt lange Wartelisten. Die Reaktion des CDU war eine Kürzung des Etats, damit bald 1 Erzieherin für 30 Kinder verantwortlich ist.
Im Kindergarten wird das Fundament für die Schule gelegt und wichtige soziale Kompetenzen im Umgang mit anderen Kindern werden vermittelt.
Ich halte den Kindergarten für eine wirklich wichtige Institution, gerade weil die Erziehung in Familien zu kurz kommt.
Da bringt Deine normative Vorstellung, dass Erziehung Familiensache sein sollte überhaupt nichts.
Wunschdenken ist zwar schön, aber die Realität sieht anders aus.
Erziehung findet in vielen Familien aus den unterschiedlichsten Gründen (Zeitmangel; mangelndes Interesse; anstrengende Kinder, die widerwillig und aufmüpfig sind etc.) praktisch nicht mehr statt.
Selbst in vielen weiterführenden Schulen müsse simple soziale Kompetenzen erst vermittelt werden, da sie den Kindern vorher anscheinend nicht beigebracht wurden.
Dein Konzept führt also nicht weit.
Oder, wie sollen die Familien zu einer sinnvollen Erziehung gezwungen/ermutigt werden?

Zu dem Karrierestreben beider Elternteile:
Wer soll die Kinder deiner Meinung nach denn erziehen? Wenn ich Dich Recht verstehe, soll ein Elternteil arbeiten und das andere sich dann um die Kinder und den Haushalt kümmern.
Soll ich noch fragen, welcher Elternteil für die Kinder zuständig sein sollte...
Oder gestehst Du Frauen grundsätzlich die gleichen Karrierechancen zu wie Männern?
Read ya!

A*ichwilleinensabbersmilie*prophes `_´

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Beitrag von Buntaro » 25 Mai 2005, 09:47

@Lonewulf:
Das "C" steht nicht für "christliche" sondern für "christlich-"
d.h. die Parteien stehen für christlich-demokratische bzw christlich-soziale Werte. Nicht, dass nur Religionsanhäger sie wählen sollen. Es gibt viele Frauen in der Union die z.B. für die Lockerung des Abtreibungsparagraphen gestimmt haben, was ja aus religiöser Sicht undenkbar wäre.

@Aprophes:
Dass du in die Falle gehen würdest, habe ich erwartet.
Wieso sollte denn unbedingt die Frau zu Hause bleiben. Das hab ich nie erwartet und verlangt.
Des weiteren gibt´s auch Halbtagsmöglichkeiten bzw sollten für beide Elternteile geschaffen werden. So ist das Kind nur vormittags im Kindergarten und nachmittags bei zumindest einem Elternteil.
Ich habe bewusst Kinderkrippen gesagt, weil ich eben gar nicts davon halte, Kinder pauschal schon vor dem 3. Lebensjahr von den Eltern wegzunehmen. Kindergarten ab 3-4 ist o.k.
Im übrigen: wer wie was regelt, ist mir persönlich scheißegal, es geht mir darum, dass die Erziehung zurück in die Familie muss, und dass eher die Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen, dass das verlustfrei für die Eltern geht, als dass überlegt wird, wie man de Kinder von den Eltern weg bekommt !
"Zeitmangel:" siehe vorheriger Satz
"mangelndes Interesse:" beschämend, keine Frage. Die Gefahr besteht aber gerade da, dass die Kinder in Tagesstätten, o.ä. abgeschoben werden. Es sollte wieder vorteilhaft sein, Kinder zu haben (finanzielle Anreize, ...)
"anstrengende, aufmüpfige Kinder:" *lol* das meinst du nicht ernst, oder ???

@Flashy:
Man sollte all die Topmanager lieber mal auf ein vernünftiges Seminar schicken, dass man nicht nur durch Personal die Kosten senken kann.
Subventionen zurückzahlen ? Eh klar !
Man müsste aber irgendwie die Geschäftsleitung treffen können, die ja meistens in Deutschland bleibt, die Vorteile der Infrastruktur und Sicherheit ausnutzt, aber die Produktion weg verlagert. Gibt´s da Ansätze ?

@patrick.nq:
Wenn du weiter auf dem Niveau bleiben willst, dann kann ich dir nur sagen: Ich freu mich diebisch, dass die SPD+Grünen alle Länderparlamente verloren haben. Und wenn sie die Bundestagswahl verlieren, werd ich mich noch diebischer freuen !
Charlie surft nicht !

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Beitrag von Aprophes » 25 Mai 2005, 10:47

Buntaro hat geschrieben: @Aprophes:
Dass du in die Falle gehen würdest, habe ich erwartet.
Wieso sollte denn unbedingt die Frau zu Hause bleiben. Das hab ich nie erwartet und verlangt.
Des weiteren gibt´s auch Halbtagsmöglichkeiten bzw sollten für beide Elternteile geschaffen werden. So ist das Kind nur vormittags im Kindergarten und nachmittags bei zumindest einem Elternteil.
Ich habe bewusst Kinderkrippen gesagt, weil ich eben gar nicts davon halte, Kinder pauschal schon vor dem 3. Lebensjahr von den Eltern wegzunehmen. Kindergarten ab 3-4 ist o.k.
Im übrigen: wer wie was regelt, ist mir persönlich scheißegal, es geht mir darum, dass die Erziehung zurück in die Familie muss, und dass eher die Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen, dass das verlustfrei für die Eltern geht, als dass überlegt wird, wie man de Kinder von den Eltern weg bekommt !
Ich bin in keine Falle gegangen, sondern Du hast Dich zuvor nicht klar geäußert, wie die Erziehung in den Familien vonstatten gehen soll.
Ich habe nur versucht, eine Stellungnahme von dir zu bekommen.
Zumal viele männliche CDU/CSU-Wähler dem patriachalen Weltbild hinterhertrauern... :dozey:
Du hast dann anscheinend doch eine recht liberale Einstellung.
Du sagst außerdem selbst, dass Du nicht grundsätzlich gegen den Kindergarten bist, nimmst zu meiner Aussage, die die Qualität der Kindergärten betrifft, aber gar keine Stellung:

...Es sind jetzt schon zu wenig Plätze für die Kinder da und es gibt lange Wartelisten. Die Reaktion des CDU war eine Kürzung des Etats, damit bald 1 Erzieherin für 30 Kinder verantwortlich ist.
Im Kindergarten wird das Fundament für die Schule gelegt und wichtige soziale Kompetenzen im Umgang mit anderen Kindern werden vermittelt...


Meinst Du wirklich, dass die CDU durch eine Kürzung der Mittel für bessere Bildung sorgt? Die SPD macht ja ähnliche Fehler, die zwar kurzfristig für bessere Finanzen sorgen mögen, aber langfristig nur Nachteile haben, dennoch suche ich da nach den Vorteilen, die CDU zu wählen, wenn sie genauso verfährt...
In der Bildungspolitik hat die CDU so wie sie bis jetzt auf Landesebene agiert überhaupt keinen Vorsprung gegenüber der SPD. Im Gegenteil!

Buntaro hat geschrieben: "Zeitmangel:" siehe vorheriger Satz
"mangelndes Interesse:" beschämend, keine Frage. Die Gefahr besteht aber gerade da, dass die Kinder in Tagesstätten, o.ä. abgeschoben werden. Es sollte wieder vorteilhaft sein, Kinder zu haben (finanzielle Anreize, ...)
"anstrengende, aufmüpfige Kinder:" *lol* das meinst du nicht ernst, oder ???
Leider meine ich das ernst! Du glaubst gar nicht, wie viele Eltern, die schon Kinder haben, die Erziehung schlicht zu anstrengend ist. Die sagen dann lieber auf jede Frage "Ja", anstatt mit ihren Kindern auch mal zu diskutieren und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Konfliktfähigkeit ist dann eine der sozialen Kompetenzen, die den Kindern dann im späteren Leben fehlt.
Sie haben ja immer alles ohne Anstrengung bekommen, ohne sich wirklich dafür einsetzen zu müssen. Die Qualität der Erziehung ist in vielen Familien nicht besonders gut.
Das Problem wird natürlich sein, dass auf politischem Weg zu ändern...
Read ya!

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Beitrag von patrick.nq » 25 Mai 2005, 12:41

Buntaro hat geschrieben: Wenn du weiter auf dem Niveau bleiben willst, dann kann ich dir nur sagen: Ich freu mich diebisch, dass die SPD+Grünen alle Länderparlamente verloren haben. Und wenn sie die Bundestagswahl verlieren, werd ich mich noch diebischer freuen !
Klar will ich auf meinem Niveau bleiben, denn im Gegensatz zu dir verkenne ich nicht die Situation.

Du gehörst scheinbar zur Kategorie Wähler, dem man als Partei das Blaue vom Himmel runterlügen kann und du es (den ganzen Quatsch der Union) auch noch glaubst. :dozey:
Zeig mir erstmal konkrete Konzepte der Union, die auch - ganz wichtig - finanzierbar sind und dem Wohle des arbeitenden Volkes und nicht nur der Unternehmen dienen!
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Beitrag von jever » 25 Mai 2005, 13:50

patrick.nq hat geschrieben:Falsch. Nur Deutschland bietet eben optimale Testbedingen, aufgrund der nicht einfachen Förderung (sehr tiefe Stollen, höchste Sicherheit, usw.), für deutsche Spezialmaschinen für den Kohleabbau usw.

Der Export deutscher High-Tech-Spezialanlagen boomt, gerade wegen der Qualität und den großen Herausforderungen, die sie meistern müssen.
Also erwirtschaften die Hersteller nur durch Spezialmaschinen für den Kohlebergbau einen derart hohen Umsatz, dass die 16 Milliarden gerechtfertigt sind? Das Geld sollte man lieber in zukunftsfähige Bereiche stecken, dann hat man mehr davon.

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Beitrag von Lonewulf » 25 Mai 2005, 14:09

Das hat wieder den Haken, dass diese Spezialmaschinenfirmen insolvent werden; an den Kohlesubventionen hängen eben noch mehr Leute dran, als nur die Kumpel.

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Beitrag von jever » 25 Mai 2005, 15:01

Nur, sind es soviele Leute, dass diese Summe gerechtfertigt ist? Dieses Geld fehlt ja woanders, wo vielleicht mehr und dauerhafter Arbeitsplätze entstehen, als in den Zechen + angeschlossenen Betrieben bestehen.

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Beitrag von Lonewulf » 25 Mai 2005, 15:16

Erkläre das mal dem 55-jährigen Bergmann, der das sein ganzes Berufsleben schon macht, d.h. nichts anderes gelernt hat.

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Beitrag von Gunny » 25 Mai 2005, 15:23

@Lonewulf
erklär das meinen Eltern, die man auch gandenlos entlassen hat, ohne Rücksicht und die jetzt vom Staat verarscht werden
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Beitrag von Lonewulf » 25 Mai 2005, 16:55

Dass man anderen Leuten die Subventionen und damit die Arbeit wegnimmt ist keine Lösung. Langsamer Subventionsabbau gerne, aber das dauert 50 Jahre.

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Beitrag von jever » 25 Mai 2005, 20:24

@Lonewulf: Doch, es ist eine Lösung. Dieses Geld wird woanders dringents gebraucht, da kann man nicht auf nen 55jährigen Kumpel Rücksicht nehmen, nur, weil er das sein Leben lang gemacht hat. In anderen Wirtschaftsbereichen ist es auch nicht so. Wobei ich nicht nur gegen die Steinkohlesubvention bin, sondern allgemein gegen Subventionen, solange sie nicht einen direkten Mehrwert erzeugen. Wohneigentum z.B. ist nicht allgemein förderungswürdig. In München oder Stuttgart vielleicht, aber wozu bitteschön soll der Staat in Berlin Neubauten finanzieren, während um die Ecke leere Häuser für viel Geld abgerissen werden müssen? Ebenso in McPom oder Sachsen- Anhalt oder Brandenburg.
Mehrwert ist z.B. die Chipfabrik in Dresden, oder die Autofabriken. Hier entstehen viele neue Arbeitsplätze, es gibt direkte Effekte auf die umliegenden Zulieferer und Handwerker. Da können mit einem Hunderstel der Summe einmalig genausoviel und mehr Arbeitsplätze geschaffen werden.
Und für die Spezialfirmen kann man ja einen einzelnen Erprobungsschacht offen halten. Das kostet höchstens einen geringen zweistelligen Millionenbetrag. Aktive Berleute wirds noch lange genug geben, da die Schächte erstmal rückgebaut werden müssen.
Kohlebergleute sind nunmal nichts Besseres als ein Industriearbeiter oder Serviceangestellter.

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Beitrag von smilingassassin » 25 Mai 2005, 20:53

klar, aber gleichzeitig arbeitslosen unterstützung kürzen, wa?

spart vieleicht dem Bund etwas, dafür Länder oder die Kommunen plus ALV müssen blechen... prädikat kurzsichtig, undurchdacht --> Tonne

Subventionen kürzen, um den Strukturwandel zu forcieren, propagieren viele, doch erfolgreich gemacht wurde es noch nie. Ist in der Praxis auch quatsch, der Strukturwandel muss trotz subventionen stattfinden, aus innerem Antrieb, von den betrieben aus, sie müssen neue Arbeitsplätze schaffen.

einfach betriebe schliessen und leute entlassen hat noch selten mehrwert generiert... sehr selten. zuserst muss ne alternative, muss wachstum her.

Wie gesagt wird der staat dieses wachstum nicht schaffen, (weder auf kommunen, Länder oder Bundesebene) sondern die wirtschaft. Subventionen sind meines erachtens als strukturerhaltende Faktoren weit überbewerted (aber jemandem Muss ja der schwarze peter zugeschoben werden, wenns nicht läuft, am besten dem staat (der ja sowieso nichts beeinflussen kann, also ein super opfer abgibt)

nene, strukturprobleme sind in erster Linie in den köpfen der führungsetagen zu suchen und zu finden. Dort müssen die Lösunen herkommen

mfg

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Beitrag von jever » 25 Mai 2005, 21:27

Der Staat kann nichts beeinflussen? Hö? Wieso gehen dann 50% der deutschen Wertschöpfung an den Staat?

Interessant finde ich aber deinen letzten Satz: Die Unternehmen bereinigen momentan die Strukturprobleme, befinden sich mitten im Wandel. Die Deutschland AG wurde aufgelöst, deutsche Unternehmen müssen ihre Unternehmen fitt machen oder gehen unter. Fittmachen bedeutet nunmal auch, dass man sich auf das konzentriert, was man besonders gut kann, und das so effizient wie möglich macht. Und das bedeutet, dass man Kosten senkt, und Personal ist nunmal teurer als Maschinen.
In den Führungsetagen ist der Strukturwandel bereits angekommen und wird umgesetzt, nur in den Köpfen der Leute ist es noch nicht soweit. Strukturwandel bedeutet nunmal zuerst, dass alles nicht Notwendige abgestossen wird. Wenn man fertig ist, kann man wieder einstellen.
Der Staat als Hauptverdiener ist aber noch nicht soweit, dort muss auch ein Strukturwandel einsetzen. Solange der Staat 50% der Volkswirtschaft bestimmt, solange gebe ich ihm die Hauptschuld für Versäumnisse. Denn alle Unternehmer und Arbeiter zusammen können nur die anderen 50% beeinflussen.

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Beitrag von smilingassassin » 25 Mai 2005, 21:49

lol

der staat erhebt steuern, weil ihr was von ihm wollt. Punkt.
Wollt ihr weniger von ihm (keine Armee, keine Renten) dann müsst ihr weniger steuern zahlen

Seine Einflussmöglcihkeiten auf die Wirtschaft sind allerdings weit rudimentärer, als uns die politiker immer wieder glauben machen wollen (naja, es gibt genügend abergläubischne hokuspokus, also warum nicht auch an den staat als wirtschaftsführer glauben)

Naja, es scheint, dass du und ich verschiedene ansichten über den Begriff "strukturwandel" haben. Wollen wir akkurat werden: "Strukturwandel" bezieht sich üblicherweise auf ganze Branchen, auf Ebene des sich strategisch an neue Strukturen anpassens, während du eher von "fitschrumpfen" von Unternehmen sprichst, AKA Leute rauswerfen, bisschen bessere Performance haben und auf die aktienmärkte hoffen.
Das sind strukturerhaltende prozesse im taktischen Bereich, aber die lieben CEO`s wollen uns unwissenden Bürgern erzählen, sie würden sich an die veränderten strukturen anpassen, was müll ist, sie weichen mit entlassungen nur den problemen aus.

Klar, schwarzer Peter an den Staat, wie immer. Nur werd ich das sagen und ich werd dabei bleiben:
Da der staat nur rudimentären Einfluss auf die wirtschaft hat, kann er sie auch nicht aus der Krise holen, und wenner von heute auf morgen alle Subventionen abbaut (damit sowieso nicht). Das sieht genau gleich aus, auch wenn man die CDU wählt. Nur muss man sich dann dauernd Angelas fresse in den medien ertragen...

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Beitrag von jever » 25 Mai 2005, 22:07

Strategisch an neue Strukturen anpassen. Das trifft es exakt. Man schafft neue Strukturen, die effizienter sind. Wie soll man die schaffen, wenn die hinterher immernoch genausoviel kosten wie vorher?

Der Staat bestimmt in Deutschland 50% des Wirtschaftslebens direkt, da er diesen teil der Wertschöpfung selber kassiert, die anderen 50% indirekt durch Gesetze und Verordnungen (das sind die nichtstaatliche Wirtschaft und die gesetzlichen Kassen). Und Du willst mir allen Ernstes weismachen, der Staat hätte nur rudimentären Einfluss??? Dann hat der Staat wohl nur dann wirklich Einfluss, wenn es keine Privatunternehmen mehr gibt.

Lieber Angela als dieses Oberarschloch Schrotter. Erlebe den abseits der Kamera, so wie ich, und Du bist derselben Meinung.

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Beitrag von smilingassassin » 25 Mai 2005, 22:23

sorry ich kenn die Kennzahlen nicht, woher kommen diese 50 prozent? aus steuern nehm ich mal an?

das sind schlicht Zahlungen an euren (zugegebenermassen teuren und ineffizienten) staat. Diese zu reduzieren ändert an den den finanziellen problemen zugrunde liegenden strukturen nichts, sondern verschiebt sie nur.
Mit Einfluss auf das wirtschaftswachtum meine ich nicht, wer kassiert das geld am schluss, sondern wer ist der Ursprung der dynamik (ausser den konjunkturwellen versteht sich)
Man kann wirtschaft nicht nur als cash flow betrachten, das greift zu kurz. mich würde mehr interessieren, was der ach so allmächtige staat denn deines erachtens nach machen sollte

bzw Angela die retterin in der Not

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Beitrag von jever » 26 Mai 2005, 00:13

Der Staat soll die Extreme regulieren und sich um Steuern, Sicherheit und Militär kümmern. Sonst nix. Also die zenbtralen Aufgaben des Staates.

Wenn 50% der Wirtschaft für den Staat arbeitet, hat er 50% der Wirtschaft direkt unter Kontrolle. Die anderen 50% beeinflusst er duch Gesetze. Der Staat kassiert 50% am Schluss. Der BIP betrug letztes Jahr etwas um die 2 Billionen, die Steuereinnahmen waren um die 1 Billion. Euro!

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Beitrag von Buntaro » 26 Mai 2005, 00:13

@Aprophes:
Da hab ich dich wohl falsch verstanden. Du schriebst ja was von aufmüpfigen Kindern, was du jatzt aber durch deinen Antwortpost relativiert hast, indem du den Eltern die Schuld gibst. So sehe ich das nämlich auch !
Aber es kommt von diesem grün-links-liberalen-antiautoritäre-Erziehungs-Quatsch ! Davon müssen wir wieder wegkommen.
Was ich allerdings falsch finde, ist, dass du mit den Kindergartenplätzen die komplette Bildungspolitik der Union schlacht machen willst. Bildung ist immer noch Ländersache, und gerade in den Ländern die lange Zeit schwarz regiert sind, gelten Schulabschlüsse und Unis im deutschen Vergleich als die Besten.
Wichtig ist für mich, dass der ganze Grüne Kultusquatsch endlich ausgedient hat.

@patrick.nq:
Apropos "das Blaue vom Himmel runterlügen" ...
ich kenne da einen Mann der sich vor die Kameras gestellt hat, und den Leuten versprochen hat die Arbeitslosigkeit (von damals 4 Mio) zu halbieren. Des weiteren wollte er sich daran messen lassen.
Charlie surft nicht !

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Beitrag von Ajax » 26 Mai 2005, 00:54

Neuese zur Kohle
RAG fordert neue Zeche für den Kohlenpott

Höhere Preise wecken Hoffnung auf eine Renaissance der deutschen Kohle - Konzernchef: Weniger Subventionen nötig

BONN. An der Ruhr besinnt man sich wieder auf die alte Tradition. Die Kohle, jahrelang wegen hoher Subventionen für die Förderung verschrieen, soll künftig wieder zum schwarzen Gold werden.

Von Wolfgang Koch


Der Chef des Essener Energie- und Chemiekonzerns RAG, Werner Müller, hat den Bau einer neuen Zeche im Ruhrgebiet gefordert. Damit reagierte der ehemalige Bundeswirtschaftsminister auf die kräftig gestiegenen Preise für Kohle und Koks auf dem Weltmarkt. Diese seien regelrecht ¸¸explodiert", meinte Müller. Damit sei auch eine Ausweitung der deutschen Kohleförderung sinnvoll. Auch die Subventionen könnten angesichts der höheren Kohlepreise schon in diesem Jahr deutlich gesenkt werden.


Bisher war von den Politikern in Bund und Ländern beschlossen worden, die Kohlesubventionen jedes Jahr zu kürzen, die Gewinnung von Kohle deutlich zu reduzieren und weitere Zechen zu schließen. Müller, bietet dagegen an, eine neue Zeche für die Gewinnung von Kokskohle zu eröffnen. Deutschland besitze 900 Millionen Tonnen an Kokskohle, die für die Stahlherstellung dringend benötigt werde. Die RAG sei bereit, innerhalb der nächsten fünf Jahre im östlichen Ruhrgebiet eine neue Zeche einzurichten, die diese Kohle abbauen könne, sagte Müller. Dem RAG-Chef schwebt vor, dass der Staat das Vorhaben bezahlt und die RAG das Geld zurückzahlt, wenn sie bei langfristig hohen Kohlepreisen Gewinn damit macht.


Zu den momentanen Kokspreisen von bis zu 300 Euro pro Tonne könne deutsche Kokskohle ohne Subventionen gefördert werden, erklärte Müller in einem Gespräch mit dem Magazin ¸¸Stern". Wenn jemand bereit sei, 15 Jahre lang Koks für 250 Euro pro Tonne zu kaufen, wären eine neue Zeche und eine neue Kokerei auch ohne staatliche Zuschüsse sehr profitabel, meint Müller. Ohne weitere heimische Kokskohle und ihre Verkokung werde die Stahlindustrie aus Europa abwandern und nach Asien gehen, weil es dort eben auch Koks vorhanden sei.


Zurzeit gibt es in Deutschland noch vier Zechen, die Kokskohle fördern. Insgesamt sind noch zehn Kohlezechen in Betrieb. Die RAG hat aber bereits beschlossen, vier davon bis Anfang 2010 stillzulegen. Danach seien noch weitere Anpassungen erforderlich, hatte Müller bei der Bilanzpressekonferenz im Mai erklärt. Die Kohleförderung soll dabei von 26 Millionen Tonnen Ende 2003 auf 16 Millionen Tonnen 2012 gedrosselt werden. Für jede Tonne deutscher Kohle mussten im letzten Jahr noch rund 90 Euro an Subventionen gezahlt werden. Die Kohle liegt in Deutschland tief unter der Erde. Ihre Gewinnung ist deshalb nicht wettbewerbsfähig.


Durch den Boom in China sind die Preise für alle Rohstoffe weltweit stark gestiegen, insbesondere für Stahl und dem zu seiner Herstellung nötigen Koks. In diesem Frühjahr wurde Koks auf dem Weltmarkt zu Preisen von bis zu 450 Euro je Tonne gehandelt. Das liegt weit über Kosten für deutschen Koks von 190 Euro. Zusammen mit dem künftigen Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Jürgen Thumann, verlangt Müller nun von der Politik eine neue Rohstoffstrategie. Ziel sind die hundertprozentige Selbstversorgung der deutschen Industrie mit heimischem Koks und ein Anteil der Steinkohlekraftwerke an der deutschen Stromerzeugung von 15 bis 20 Prozent.


Bisher hatte Müller verlangt, mindestens zehn Prozent des Stroms solle aus heimischer Steinkohle stammen. Für die neue Strategie müsste die Förderung von Steinkohle auf 30 Millionen Tonnen jährlich erhöht werden. Über die Erweiterung ihrer einzigen verbliebenen Kokerei Prosper in Bottrop spricht RAG zurzeit mit den Stahlunternehmen Arcelor und Voest Alpine, die ihren Koksbedarf nicht durch eigene Kokereien decken können. Sie sollen die Investition von 300 Millionen Euro bezahlen. Die Kapazität würde damit von zwei Millionen Tonnen auf 3,3 Millionen Tonnen pro Jahr erweitert. Die Erweiterung soll bis 2006 oder Anfang 2007 abgeschlossen sein.


Für ¸¸völligen Blödsinn" hält der Geschäftsführer des Verbandes der Kohleimporteure, Wolfgang Ritschl, den Plan für ein neues Kohlebergwerk. Die Forderung nach einer Risikobeteiligung des Staates zeige die Subventionsmentalität der Branche, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Die hohen Weltmarktpreise gäben ein falsches Bild ab, meint Ritschl, weil nur ein kleiner Teil des Kokses gehandelt werde. Die meisten Stahlhersteller hätten eigene Kokereien.


SCHREYER / SCHREYER
© 2004 Stuttgarter Zeitung
Torwächter im Rat der grauen Eminenzen und stolzer Vater von ARRG :erdbeerteechug:

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Beitrag von patrick.nq » 26 Mai 2005, 09:54

smilingassassin hat geschrieben:lol

der staat erhebt steuern, weil ihr was von ihm wollt. Punkt.
Wollt ihr weniger von ihm (keine Armee, keine Renten) dann müsst ihr weniger steuern zahlen

Seine Einflussmöglcihkeiten auf die Wirtschaft sind allerdings weit rudimentärer, als uns die politiker immer wieder glauben machen wollen (naja, es gibt genügend abergläubischne hokuspokus, also warum nicht auch an den staat als wirtschaftsführer glauben)

Naja, es scheint, dass du und ich verschiedene ansichten über den Begriff "strukturwandel" haben. Wollen wir akkurat werden: "Strukturwandel" bezieht sich üblicherweise auf ganze Branchen, auf Ebene des sich strategisch an neue Strukturen anpassens, während du eher von "fitschrumpfen" von Unternehmen sprichst, AKA Leute rauswerfen, bisschen bessere Performance haben und auf die aktienmärkte hoffen.
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Mann, du bringst es auf den Punkt. Treffender könnt ich's auch nicht formulieren! :k:

btw: Wieso muss ich bei Angie dauernd an Rammstein denken? (Morgenstern: "...du bist hässlich...") *lol* ;D


@Ajax' Artikel

Dass der Geschäftsführer des Verbandes der Kohleimporteure den Vorschlag zum Bau eines neuen Werkes schlecht findet, liegt ja auf der Hand. Demnach würde ich seine Meinung nicht zu arg gewichten. ;)
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Beitrag von Lord_V » 26 Mai 2005, 10:45

Buntaro hat geschrieben:@Aprophes:
Da hab ich dich wohl falsch verstanden. Du schriebst ja was von aufmüpfigen Kindern, was du jatzt aber durch deinen Antwortpost relativiert hast, indem du den Eltern die Schuld gibst. So sehe ich das nämlich auch !
Aber es kommt von diesem grün-links-liberalen-antiautoritäre-Erziehungs-Quatsch ! Davon müssen wir wieder wegkommen.
Was ich allerdings falsch finde, ist, dass du mit den Kindergartenplätzen die komplette Bildungspolitik der Union schlacht machen willst. Bildung ist immer noch Ländersache, und gerade in den Ländern die lange Zeit schwarz regiert sind, gelten Schulabschlüsse und Unis im deutschen Vergleich als die Besten.
Wichtig ist für mich, dass der ganze Grüne Kultusquatsch endlich ausgedient hat.
grün-links-liberal? :lol: nette zusammenstellung

wir haben in hessen eine CDU-Regierung mit einer ach so tollen Kultusministerin Karin Wolff, die ihre Sache so schlecht macht ...
Ich willl nicht sagen, dass die SPD in Hessen eine gute Bildungspolitik betrieben hat, aber was die CDU im Moment hier macht ist Schwachsinn und Verstärkung der sozialen Unterschiede, Elitenförderung und verstärkte Undurchlässigkeit des Schulsystems. Das ist schlecht!
Ich bin Realist.
Ich gehe immer vom Schlimmsten aus.

Ex-Streber und Ex-Chemielehrer an der AIM Elite Highschool

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Beitrag von Lonewulf » 26 Mai 2005, 10:51

Wenn Angie Kanzler (und ich schreibe mit Absicht nicht Kanzlerin) wird, dann ist der Kanzler nicht mehr das Gesicht, sondern die Fratze von Deutschland...

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Beitrag von patrick.nq » 26 Mai 2005, 11:11

Ach ja, hab noch einen Link zum Thema Bildung gefunden:

http://onwirtschaft.t-online.de/c/43/15/65/4315656.html


Dort auf Ranking... klicken.

Seltsam, ich dachte, (laut Buntaro & Co.) das CSU-regierte Bayern würde eine gute Bildungspolitik machen, doch wieso ist dann Nürnberg im Bereich "Schulabgänger ohne Abschluss" unter den schlechtesten deutschen Städten?? :confused: ;)
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Beitrag von Takashi » 26 Mai 2005, 12:01

Moin Leute,

ich bin in der glücklichen Lage hier in Hamburg nun eine CDU Regierung bei der Arbeit zusehen zu dürfen. Natürlich ist an der ganzen Situation der 50 Jahre alte SPD Filz schuld. Inzwischen durften schon einige CDU und Schill Senatoren in der Vorruhestand (natürlich unter Beibehaltung der Bezüge)gehen wg. Filz.

Hafen City: War geplannt als Stadtteil für junge Familien mit Kinder in der Nähe der City und den Büros am Hafen zu bezahlbaren Preisen. Sollte von der stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft gebaut werden.
Nun wird privat finanziert. Hauptsächlich ETWs ab 100m2 gerne auch 200+ Dazu natürlich Büros (aktueller Leerstand in HH 1.5 Millionen m2), schicke Boutiquen und eine Philharmonie für 36 Millionen. Kindergärten und Schule sucht man vergeblich. Bin gespannt welche Familien da einziehen werden.

Auf Grund der prekären Finanzlage muß gespart werden. Drogenhilfe, Kindergärten, Sprachkurse, Rettungsdienste, Feuerwehr. Unis, AIDS Vorsorge, Schuldnerberatung, Schulen, Stadtreinigung, Frauenhaus, Obdachlosenhilfe etc. müssen mit weniger Geld auskommen.

Für einen Kindergartenplatz darf der geneigt Benutzer zwischen 15 und 198 € pro Monat zahlen. 15€ zahlt wer weniger als 600 € Einkommen pro Monat hat.
In diese Vergleich kommen die Stundenten mit 500€ pro Semester noch billig wg. Ich fürchte nur das die 500 erst der Beginn ist.

Dafür baut man dann für die Hafen City ein U-Bahn für 260 Milionen. (OK is die Planzahl wird also 1 Millarde werden). Die nächste bestehende U-Bahn Stadtion ist 800 Meter von der Hafen City enfernt.

Die Stadtparks wurden von einer Behinderteneinrichtung gepflegt. Kosten pro Monat 75000 Teuro. Nun hat man denen die Verträge gekündigt. Das sollen jetzt 1€ Jobber machen.

Bildung ist die Zukunft war ein Wahlslogan. Demnächst werden 300 Lehrer eingespart und dafür 1000 Hilfs-Sheriffs eingestellt (Stundenlohn 5.15 €). Echte Polizisten waren wohl zu teuer.

Wg der Zukunftweisenden Hafenpolitik des CDU Senats hat die Norddeutsche Affinerie (größte Kupferhütte Europas) angekündigt, ihre Verschiffung (personalintensiv weil nicht in Containern) von Hamburg nach Cuxhaven zu verlegen.

BTW Hamburg ist natürlich eine Gewinner der Globalisierung. Der Hafen meldet einen Umschlagrekord nach dem anderen. Nur die Steuereinnahme werden von Jahr zu Jahr weniger.
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Beitrag von Takashi » 26 Mai 2005, 12:46

Flashy hat geschrieben:Zm Thema Globalisierung und Abwandernug von Firmen ins Ausland:

Wie wärs? Firmen, die ins Ausland abwandern um preiswert, bzw. billig produzieren zu können, sollten, falls sie in den letzten 10 Jahren welche erhalten haben, alle empfangenen Subventionen an den Staat zurückzahlen....

Das wär mal gar nicht so übel.......
Spinnt das mal weiter.....
Bringt IMHO gar nicht. Die Strafzahlung wird von der Steuer abgesetzt und daher irrelevant.

Meine geniale Lösung für das Problem sind Importzölle. Hat ja schonmal geklappt. Als die Japaner Ende der siebziger ihre angefangen habe, ihre Autos nach Europa zu verkaufen, weinten VW, BMW, Peugot, Ford etc gar fürchterlich. Die EG beschloß daraufhin Importzölle von bis zu 60% auf Japanische Autos. 3 Jahre später hatten Toyota, Nissan, Honda etc Werke innerhalb der EG gebaut. Genauso lief es in den USA. Ich glaube nicht, das diese Firmen ihren Lohnvorteil (Japan-EG,USA) freiwillig aufgegeben hätten.
Hilft natürlich nicht gegen die Leute die in die neuen EU Länder wandern, da kann man leider keine Zölle erheben.

Aktuell weint ja die EU und USA über die Textilimporte aus China. Da ist zum 1.1.2005 die Quotenregelung gefallen. Steigerung der Importe lag bei über 1000% zum Vorjahr. China hat nun Exportzölle in Höhe von 400% eingeführt. Da bleibt die Kohle wenigsten in China und geht nicht in die EU.
Takashi

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Beitrag von Takashi » 26 Mai 2005, 13:09

jever hat geschrieben: Die Unternehmen bereinigen momentan die Strukturprobleme, befinden sich mitten im Wandel. Die Deutschland AG wurde aufgelöst, deutsche Unternehmen müssen ihre Unternehmen fitt machen oder gehen unter. Fittmachen bedeutet nunmal auch, dass man sich auf das konzentriert, was man besonders gut kann, und das so effizient wie möglich macht. Und das bedeutet, dass man Kosten senkt, und Personal ist nunmal teurer als Maschinen.
In den Führungsetagen ist der Strukturwandel bereits angekommen und wird umgesetzt, nur in den Köpfen der Leute ist es noch nicht soweit. Strukturwandel bedeutet nunmal zuerst, dass alles nicht Notwendige abgestossen wird. Wenn man fertig ist, kann man wieder einstellen.

MfG jever
Mhh Strukturwandel, Kostensenken. Da habe ich eine schönes Beispiel aus dem Leben.
Ich jobbe nebenbei in einem privaten Theater. Als ich da angefangen habe sah es so aus
Plätze 1228
Kartenpreis 70 DM Durchschnitt
Auslastung: 70-85% Durchschnitt
Personal: 621 Personen
Jede Jahr habe wir Gewinn genacht. Es gab Weihnachts und Urlaubsgeld. Lohnerhöhunge übring's auch, ohne Tarifvertrag und ohne Gewerkschaften

Heute nach dem ersten Strukturwandel:
Plätze: 1486
Kartenpreis 75 Euro Durchschnitt
Auslastung: 100% Seit 3 Jahren
Personal: 228 Personen
Weihnachts- und Urlaubsgeld gestrichen. Lohnerhöhung war nur durch erstreiken eines Tarifvertrages drin.

2. Strukturwandel
Auf Grund der gewaltigen Kosten und der schwache Gewinnlage (Vergleicht mal die Zahlen oben) sieht sich die Geschäftsleitung nun gezwungen 87 der 228 Personen zu entlassen. Die Arbeitplätze werden an eine Fremdfirma vergeben.

Die gleiche Firma hat vor einem Jahr ihr Call-Center in Hamburg geschlossen und in Parchim wieder aufgemacht. Vorteil: Ost- statt Westtarif plus Subvenstionen für Aufbau Ost.
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Beitrag von Aprophes » 30 Mai 2005, 15:21

Ich will mal einen neuen Aspekt der Thematik aufgreifen:

Wie steht Ihr eigentlich zu einem potentiellen Beitritt der Türkei zur EU?

Während Schröder ja eher ein Befürworter ist, geht die CDU/CSU ja klar auf Ablehnungskurs.
Read ya!

A*ichwilleinensabbersmilie*prophes `_´

----------------------------------------------
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Meum est propositum in taberna mori!

Hard but unfair!

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Beitrag von Buntaro » 30 Mai 2005, 15:32

Ich sehe die Sache eher kritisch. Aus 4 Gesichtspunkten (über die sich sicher streiten lässt):
1. gehört der Hauptteil der Türkei gar nicht zu Europa. Dann müsste man auch Israel o.ä. zulassen.
2. Es ist ein ganz anderer Kulturkreis mit anderen Werten (durch Geschichte und Religion geprägt)
3. Immer noch strittige Fragen in Bezug auf die Menschenrechte.
4. Die EU hat sicher vorläufig genug zu tun, die letzten und kommenden (Rum., Bulg.) Beitrittsstaaten zu "verkraften", ehe sie sich neue Staaten aufbürdet.
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Beitrag von Lord_V » 30 Mai 2005, 17:28

allerdings wirkt der ausschluss der türkei wie eine abgrenzung europas, was nur noch mehr terrorismus erzeugen könnte.
Außerdem frage ich mich, ob, wenn die EU eh schon so groß ist, die Türkei nicht auch noch aufgenommen werden könnte, natürlich bei gleichzeitiger Änderung der aktuellen Subventionspolitik.
Israel könnte ausgeschlossen werden, solange sie ihren Konflikt mit Palästina nicht geklärt haben.
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Beitrag von Head Hunter » 30 Mai 2005, 18:02

Ich meine sehen wir das mit den Wahlen mal wie es ist. Die CDU hat 16 Jahre Mist gebaut und nun die SPD 7 Jahre. Ich denke ein Wechsel bringt auch nix da unser Politiker zu lahm und Korrupt (Spenden, Nebenverdienste etc) sind und sich nichts trauen. Des Weiteren nehmen sie zuwenig Rücksicht auf das was die Bevölkerung will z.B. Europa: in anderen Ländern wurde was EU Verfassung und die Euro Einführung angeht die Bevölkerung gefragt, bei uns war das friss oder stirb, genau wie bei vielem anderen wichtigen Entscheidungen.
-> Neue Politiker braucht das Land oder ne Revolution :D


Zum Thema Türkei, wenn ein Land noch immer dermaßen Menschenrechtsverletzungen toleriert sollte nicht in die EU, dazu noch die tatsache das die Industrie und Infrastruktur deutlich hinter her hängt, ist sie wie viel neue Ost Staaten ein weiterer Klotz am Bein der Geld kostet und Arbeitsplätze ruiniert. Erst mal muß Europa so funktionieren wie es ist bevor wir neu aufnehmen, sorry.

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Beitrag von mattscho » 30 Mai 2005, 19:47

Zum Thema Arbeitslosigkeit:

Ich behaupte, egal welche Regierung an der Macht ist oder sein wird, dass die Arbeitslosenzahlen nicht mehr runtergehen werden. Vielleicht hätten wir bei einer Regierung, die alles richtig macht, heute vier Millionen Arbeitslose, aber in spätestens fünf Jahren wären wir wieder übder der fünf Millionen-Grenze.

Wie ich diese Behauptung begründe? Ganz simpel. Kennt jemand das Stecknadelbeispiel von Adam Smith Mitte des Achtzehnten Jahrhunderts? Damals waren zur Produktion von einer Stecknadel, wenn ich ich mich recht erinnere, 19 Arbeitsschritte notwendig, die durch ungefähr zehn Leute durchgeführt werden. Ich weiß nicht, wie heute Stecknadeln produziert werden, aber ich gehe jede Wette ein, dass höchstens zwei Leute noch am Fertigungsprozess beteiligt sind - als Kontrolleure der Maschinen.
Seit Beginn der Industrialisierung schafft sich der Mensch neue Sklaven aus Stahl und ich glaube, dass es nur noch eine Frage der zeit ist, bis nur noch eine Minderheit überhaupt noch eine Arbeit in der Produktion hat. Weitere Beispiele:
Fließband
-früher von Menschenhand, heute durch Roboterarme und gesteuert über komplexe Sensorik, die die menschlichen Sinne schon heute übertreffen.
Steinkohle
-wie schon richtig erkannt, nur noch eine Frage der Zeit, da
1) es bald nichts mehr zu buddeln gibt
2) andere Energieformen ohne derartig viele Menschenhände auskommen (Atomkraft, Regenerative Energien, Kernfusion, wenn einsetzbar)
Dienstleistungen
wer meint, dass die von mir beschriebenen Entwicklungen nur die Industrie betreffen, irrt. Kennt ihr diese niedlichen Putzroboter, die ganz allein, die Wohnung saugen? Kennt ihr das Projekt in Berlin, wo eine U-Bahn ohne Zugführer fährt? Wohin führt der Trend mit GPS, automatischen Bremssystemen und Radarabtastung der Umgebung beim Automobil? - Stichwort Autopilot und deren Folgen für die Logistik-Branche.

Ich hoffe, ich konnt deutlich machen, was ich meinte. Das ganze Thema Lohndumping und Jobwanderungen als Folge der Globalisierung, wird in diesem Kontext nur zu einem Übergangsproblem. Die Unternehmer gehen dorthin, wo sie mit ihren Ressourcen den maximalsten Gewinn holen können. Im Moment sind das die Länder in Osteuropa und der dritten Welt. Aber auf lange Sicht werden auch sie nicht mit der Effizienz der sich weiterentwickelnden Maschinen stand halten können.

Unter dieser Problematik sehe ich das 21. Jahrhundert im Zeitalter des exponetiellen Wissenzuwachses als Zuspitzung der sozialen Frage. Vielleicht werden wir mit den oben beschriebenen Entwicklungen am Ende des Jahrhunderts in der Lage sein, erstmals in der Menschheitsgeschichte, zu leben, ohne dafür arbeiten zu müssen. Vielleicht wird alles, was nötig zum Leben ist (aus materieller Sicht), von unseren blechernen Sklaven produziert werden. Eine Gesellschaft ohne Arbeit? Wie kann diese Aussehen? Ich sehe drei Möglichkeiten:
1) Da der Großteil der Bevölkerung der Existenzgrundlage beraubt ist, setzt ein unbarmherziger Kampf ums Überleben ein. Die Armen revoltieren gegen das System, die Reichen versuchen ihren Status zu verteidigen.
2) Um dies zu verhindern oder als Folge der Revolutionen entsteht eine Gesellschaft, in der jeder, ohne dafür zu arbeiten, ein dermaßen zufriedenes Leben lebt, dass er nicht an Revolution denkt oder er bei einer derartigen zu viel zu verlieren hätte. Mit der Sprache Maslows würde das heißen, das zumindest seine Sicherheitsbedürfnisse erfüllt sind. Klingt jetzt nach Kommunismus, kann auch dahin führen, denkbar wäre aber auch eine soziale Grundsicherung ähnlich der heutigen, nur dass die Unternehmer weitaus mehr zahlen müssten, da die ganze Allgemeinheit ihnen auf der Tasche liegt. Nur denkbar, wenn die Produktivität ausreichend hoch ist.
3) Eine Abkehr von der Produktion mit Maschinen, quasi back to the roots unter dem Gedanken, dass ein Mensch nur Mensch sein kann, wenn er arbeitet. Könnte auch mit Revolutionen einhergehen, ähnlich denen der Maschinenstürmer der 19. Jahrhunderts, nur immens größer.

Auch wenn ich jetzt sehr weit ausgeholt und mich weit aus dem Fenster gelehnt habe (ich befürchte, dass niemand einen so langen Text lesen will ;)), so denke ich doch, dass das dies die zentrale Frage des 21. Jahrhunderts im Zusammenhang mit Verteilung des Reichtums auf der Welt und der Umweltverschmutzung sein wird. Und ich finde bei keiner Partei auch nur annähernd Erwägungen, wie dieses Problem ansatzweise zu lösen ist. All die Reformen sind notwendig, keine Frage, aber sie bleiben doch höchstens Lückenfüller, Stückwerk. Ein klares Konzept über den Tellerrand hinaus, in welche Richtung die Gesellschaft gehen soll, fehlt bei allen und wird erstickt im täglichen Polittross.

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Beitrag von Takashi » 31 Mai 2005, 11:57

Lord_V hat geschrieben:allerdings wirkt der ausschluss der türkei wie eine abgrenzung europas, was nur noch mehr terrorismus erzeugen könnte.
.
Ah ja der Terrosimus. Ein tolles Argumet für alles und jedes. Früher kam die Gefahr aus dem Komunismus nun sind es die Terrorosten. Ich stell mal eine ketzerische Frage: Wiviele Menschen hat al Quaida ungebracht und wieviel die Kolalition der Willigen bei ihrem Kampf für Demokratie und Freiheit?
Lord_V hat geschrieben:Israel könnte ausgeschlossen werden, solange sie ihren Konflikt mit Palästina nicht geklärt haben.
Erstmal gibt es kein Palästina. Und die durchgeknallten Feudalherren in der arabischen Welt werden den nichts tun, um den Konflikt zu entschärfen. Die EU braucht deren Öl und damit hat sich die Mitgliedschaft für Israel erledigt.

OK das waren die Kommentare. Ob und wann die Türkei in die EU kommt wird nicht von den Politikern sondern von "der Wirtschaft" entschieden. Momentan
bitte Osteuropa gute Infrastruktur, gut ausgebildete, billige Arbeitskräfte. Die Türkey hat nur billige Arbeitskräfte. Im Zusammenhang dazu siehe die jetzigen Aussagen der CDU/CSU zu ihrer Position in dieser Frage nach dem Gewinn der Wahl.

Was Menschenrechte angeht, waren die laufenden Verstössen (z.B Meinungs- und Pressefreiheit) kein Grund die Aufnahme von Rumänien und Bulgarien zu verweigern. Das hat sogar das Europäische Parlament beanstandet. Es ist nur machtlos.
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Beitrag von Lord_V » 31 Mai 2005, 16:15

Takashi hat geschrieben:Ah ja der Terrosimus. Ein tolles Argumet für alles und jedes. Früher kam die Gefahr aus dem Komunismus nun sind es die Terrorosten. Ich stell mal eine ketzerische Frage: Wiviele Menschen hat al Quaida ungebracht und wieviel die Kolalition der Willigen bei ihrem Kampf für Demokratie und Freiheit?
diesen vergleich habe ich nie gezogen und werde ihn auch nicht ziehen. auch denke ich, dass diese abschottung noch mehr negative auswirkungen hätte.
es geht hierbei nicht nur um den sicherheitsaspekt, sondern auch darum, dass wir nur eine welt sind und europa sich kaum hinter eisernen gittern abspeeren kann.
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Beitrag von Takashi » 01 Jun 2005, 10:56

Lord_V hat geschrieben:diesen vergleich habe ich nie gezogen und werde ihn auch nicht ziehen. auch denke ich, dass diese abschottung noch mehr negative auswirkungen hätte..
Hätte ich auch nicht erwartet. Ich wollte nur darauf hinweisen, das die sogenannte Terrorismusgefahr seit einiger Zeit von vielen als Rechtfertigung für fast alles genommen wird.
Lord_V hat geschrieben:es geht hierbei nicht nur um den sicherheitsaspekt, sondern auch darum, dass wir nur eine welt sind und europa sich kaum hinter eisernen gittern abspeeren kann.
Meiner Meinung nach tut man genau das wenn es um Menschen geht; siehe Asylgesetzgebung innerhalb der EU. Einsatz von Streitkräften in Mittlemeer (Spanien und Italien) um illegale Einreise zu verhindern. Anderst sieht es natürlich beim Waren- und Dienstleistungtransfer aus. DVD Spieler aus China; Diamanten aus Nigeria sind jederzeitwillkommen, Dissidenten oder Kriegsflüchtlinge nicht.
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Beitrag von Lord_V » 01 Jun 2005, 15:32

Takashi hat geschrieben:Meiner Meinung nach tut man genau das wenn es um Menschen geht; siehe Asylgesetzgebung innerhalb der EU. Einsatz von Streitkräften in Mittlemeer (Spanien und Italien) um illegale Einreise zu verhindern. Anderst sieht es natürlich beim Waren- und Dienstleistungtransfer aus. DVD Spieler aus China; Diamanten aus Nigeria sind jederzeitwillkommen, Dissidenten oder Kriegsflüchtlinge nicht.
tja, das ist das problem ....
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Beitrag von Aprophes » 01 Jun 2005, 19:48

Was würde wohl passieren, wenn man die Einwanderung nicht begrenzen und kontrollieren würde?
Dann würdet Ihr Euch aufgrund der Folgen erst recht aufregen! :dozey:
Außerdem ist Deutschlands Umgang mit Dissidenten oder Kriegsflüchtlingen weitaus besser als in den meisten Teilen der Welt!
Es ist immer ein bißchen schlecht, immer einfach nur irgendwelche Parolen zu wiederholen...
Man sollte da schon zwischen den Ländern Europas differenzieren!
Read ya!

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Beitrag von Lord_V » 01 Jun 2005, 20:16

dann wäre die welt gerechter :P
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