Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Söldnertreffpunkt für alle Themen rund um "Jagged Alliance 2" und den Nachfolger "Unfinished Business".

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Ypsilon83
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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von Ypsilon83 » 13 Mai 2012, 16:27

"Sind fast fertig hier. Ziehen uns auf dem gleichen Weg zurück. Fahrzeug immer noch ruhig?"
"Ja, immer noch ruhig. Scheinen zwei Personen zu sein, ich glaube ich kann zwei Zigaretten glühen sehen."
Ypsilon beobachtete immer wieder das Auto und die umliegenden Strassen. Alles ruhig.
Ab und zu schien es ihm, als ob einige Lichter flackerten, als würde irgendwo die Verbindung nicht stimmen, aber er bemerkte es immer nur aus dem Augenwinkel und wenn er hinsah war es schon vorbei.
Als Ypsilon wieder einmal zu dem Wagen hinüber sah, bemerkte er, dass die Zigaretten aus dem Fenster geworfen worden waren.
Dann gingen die Türen auf, zwei Männer stiegen aus und setzten sich in Bewegung, zwar in die andere Richtung von seinen beiden Kameraden weg, aber sie waren bewaffnet und das war um diese Uhrzeit ein schlechtes Zeichen.
Wachen wären dauerhaft vor Ort, Soldaten oder Polizisten würden eine so eine Aktion anders angehen, das hier sah eher nach einem Hinrichtungskommando aus.
"Seht zu das ihr da weg kommt, zwei Personen ausgestiegen, beide bewaffnet, Sturmgewehre, sieht nach Ak-74 aus. Entfernen sich von euch, aber hier wirds bestimmt gleich laut. Nehmt den gleichen Weg wie vorher, der sieht von mir aus sauber aus."
"Alles klar. Wir sind hier fertig."
Die beiden Männer verschwanden immer wieder aus seinem Blickfeld, wenn sie ein Hindernis passierten und jedes Mal wartete Ypsilon nur darauf, dass im nächsten Moment Gewehrfeuer zu hören wäre, oder Schreie.
Er wartete.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von commandant » 20 Mai 2012, 16:35

"Erledigt", sagte commandant zu NightSarge während er die Sicherung wieder einlegte und den Schaltschrank verschloss. Anschließend holte er aus dem mitgeschleppten Sack den erlegten Marder, der bei genauerer Untersuchung als Erklärung für den Brand herhalten sollte. Vorrausgesetzt jemand würde sich überhaupt die Mühe machen und die Brandursache herausfinden wollen. Bei der Kombination von Geräten die hier herumstand war es eh verwunderlich, dass alles funktionierte.

"Ich habe den Zeitzünder auf eine Stunde eingestellt, lass uns verschwinden". Gemeinsam gingen sie nach unten an die Eingangstür. commandant zog sie einen Spalt weit auf und lauschte. Nachdem nichts zu hören war packte er die MP5 in die Hand und drückte sich nach draußen, vom Wagen war von der Position aus nichts zu sehen. NightSarge kam ebenfalls heraus und zog die Tür völlig geräuschlos ins Schloss. Sie schlichen den gleichen Weg zurück, den sie gekommen waren, als weiter entfernt plötzlich Schreie zu hören waren.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von NightSarge » 22 Mai 2012, 08:47

"Ist ja gerade nochmal gut gegangen", sagte Sarge als sie sich am Treffpunkt sammelten. "Dachte schon wir müssten es die halbe Nacht in der Hütte aussitzen."
Dann blickte er mit dem Nachtglas zurück ins Dorf. Abgesehen von den Schreien blieb es relativ ruhig. Nur in einer Handvoll Häuser gingen Lichter an aber niemand regte sich. Es gab auch kein Waffenfeuer. Stattdessen konnte er kurz beobachten wie zwei Personen im Kofferraum des Wagens eingesperrt wurden und der Lärm verstummte. Dann verließ der Wagen den Ort über die Hauptstraße.
"Wer immer das Ziel dieses Überfalls war, ich denke seine Überlebenschancen sind soeben auf tiefe, einstellige Werte gefallen. Entweder landet er in der Wurst oder man findet ihn in EInzelteilen an einem Highway. Keine guten Aussichten. Für uns hätte wahrscheinlich das gleiche gegolten wenn wir uns eingemischt hätten."
Er sah die beiden ernst an.
"OK. Wir haben unseren Teil hier erledigt. Sehen wir zu das wir von hier verschwinden. Wenn das Ding hochgeht sollten wir einigen Abstand dazu gewonnen haben."
Die drei machten sich vorsichtig auf den Weg zurück zum Truck, enttarnten ihn und verluden ihr Gepäck. Sarge setzte sich wieder hinters Lenkrad, behielt aber sein Nachtglas. Vorsichtig fuhr er den Wagen auf die Straße zurück zum Safehouse. Dabei sah er immer wieder auf die Uhr. Kurz bevor commandants Zeitverzögerung ablief hielt er den Wagen an und stieg aus. Mit dem Nachtglas suchte er das Verteilerhäuschen in dessen Obergeschoss sich gerade ein wahrer Funkenregen ergoss. Blaue Blitze zuckten in unheimlichen Licht herum. Er nickte knapp und zufrieden, dann stieg er wieder ins Auto.
"Gute Arbeit. Das Ding ist erledigt. Jetzt haben wir sie isoliert."

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von Ypsilon83 » 04 Jun 2012, 11:32

"Ja, das dürfte ihnen einige Probleme bereiten bis das wieder funktioniert, aber ich glaube nicht, dass wir sie jetzt isoliert haben, da sind bestimmt noch Ersatzsysteme, alles andere wäre dämlich."
Ypsilon war in Gedanken immer noch bei den Verschleppten. Während er den Rückweg seiner Kameraden gesichert hatte, war sein Blick immer zu dem Wagen und den beiden Opfern gegangen. Ein gezielter Schuss mit seiner Waffe wäre auf diese Entfernung nahezu unmöglich gewesen, aber wenn er mit einer schallgedämpften Waffe oder auch ohne eine Waffe da unten gewesen wäre.... niemand hätte die beiden Männer jemals wieder gefunden und auch ihren Wagen nicht. Aber noch konnten sie sich nicht in so etwas einmischen, noch durfte niemand wissen, dass sie da waren, noch mussten sie tatenlos zusehen.
Als der Sarge und commandant weit genug von dem Dorf weg waren, packte auch Ypsilon seine Sachen zusammen, ließ seine Spuren verschwinden und zog sich zurück.
Auf dem Rückweg überdachte er ihre weiteren Schritte, Energieversorgung erster Teil erledigt, Telefonleitungen erster Teil erledigt, jetzt folgten weitere Kommunikationsmittel. Vielleicht gab es auf ihrem Heimweg irgendwo noch einen Mobilfunkmast, den man kurzschliessen konnte. Sie wollten keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, aber für Unruhe wollten sie sorgen, also konnte man ruhig noch etwas nachlegen.
Er war etwas langsamer als die anderen und traf nach ihnen am Wagen ein, als sie schon fast abfahrbereit waren, kurz darauf fuhren sie davon, Ypsilon hatte auf dem Beifahrersitz Platz genommen mit der Karte auf dem Schoss und jetzt standen sie hier und sahen ihrem Feuerwerk zu.
"Es gefällt mir nicht, wenn ich zusehen muss wie jemand verschleppt wird, hoffentlich sind wir beim nächsten Mal in einer Situation aus der wir etwas tun können. Ach ja, wenn wir einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, können wir gleich noch einen Mobilfunkmast ausser Gefecht setzen, der schön weit weg von der nächsten Siedlung steht.
Ypsilon steckte sich die erste Zigarette nach dem Einsatz an und sah noch einen Moment dem Feuerwerk zu, dann stieg er wieder in den Wagen.
"Dann sollte unsere Arbeit für heute Nacht erledigt sein, wir sollten aber schonmal überlegen was wir morgen tun. Irgendwelche Vorschläge?

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von NightSarge » 04 Jun 2012, 13:40

„Der Mast ist eine gute Idee“, sagte Sarge zu Yps als sie zurück fuhren. „Allerdings würde ich damit noch warten weil ich bei der Aktion gerne meinen Koffer dabei haben würde. Ich würde gerne versuchen dort noch ein paar weitere Informationen abzugreifen. Wir haben ja nur im groben die Grundlagen von unserem Informanten. Und da jemand den Schaden im Verteilerhaus bemerken wird und jemandem dem Schaden melden wird und der wird dann ebenfalls jemanden informieren usw. Ich möchte herausfinden wer hier so was wie die Gebietsleiter des Kartells sind, und am besten noch über welche Einheiten sie verfügen. Wenn wir herausfinden wie schnell das Kartell seine Leute in welchen Zahlen von A nach B schicken kann wäre sicher vorteilhaft für uns. Am besten hätten wir jetzt noch gewartet bis die Reaktion des Kartells auftaucht. Andererseits wissen sie nichts von uns und haben keinen Grund eine Truppe raus zu schicken. Außer sie wären gewaltig paranoid. Last uns den Mast nächste Nacht erledigen. Diese war lang und hart genug.“
Er kramte in seiner Hosentasche und holte eine graue Verpackung heraus. „Will einer nen Keks?“

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von commandant » 24 Jun 2012, 19:34

"Gerne", sagte commandant und nahm einen der Kekse. Im dunkeln konnte man nicht erkennen um was es sich handelte aber nach dem ersten Bissen verzog sich sein Gesicht zu einem Grinsen. "Bei Gelegenheit musst du mir verraten, wo du die Hirsekekse her hast. Aber zurück zum Thema, wir hatten ja als nächstes vor das Waffenlager auszunehmen. Ich würde das nächste Nacht gemeinsam mit dem Funkmast durchziehen. Wenn wir den wirklich anzapfen können sollten wir eine Menge Informationen erhalten, nachdem wir mit dem Waffenlager fertig sind, das sollte doch für einiges an Aufsehen sorgen. Dass das Militär nicht dahintersteckt werden sie bei den vielen Informanten, die überall für sie arbeiten, wohl ziemlich schnell heraus haben."

Diskutierend fuhren sie weiter in Richtung "Heimat". Als sie dort ankamen begann es schon fast zu dämmern. Nachdem der Jeep getarnt war und sich jeder noch kurz so gut wie möglich im Badezimmer ausgetobt hatte war es an der Zeit Schlaf zu fassen. commandant sinnierte noch eine Weile darüber, ob sie nicht doch besser einen Ersatz für Nitrat holen sollten. "Morgen nochmal die anderen darauf ansprechen ..."

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von Ypsilon83 » 06 Jul 2012, 20:54

Nach ihrer Rückkehr und nach einem angemessenen, wenn auch wie üblich eingeengten Besuch im Badezimmer sass Ypsilon im ersten Licht des Tages und war damit beschäftigt seine Ausrüstung zu reinigen und zu überprüfen. Eine alte Angewohnheit, er war überall dazu ausgebildet worden ohne ausreichenden Nachschub zu arbeiten, da war es wichtig mit dem zu arbeiten was man hatte und diese Sachen in gutem Zustand zu halten, also überprüfte und reinigte er seine Sachen nach jedem Einsatz vor dem Schlafen. Es war ihm lieber mit wenig Schlaf zu arbeiten, als mit einer nicht funktionierenden Waffe überrascht zu werden.
Seine Gedanken waren immer noch bei den Verschleppten. Es wurmte ihn, dass er nichts tun konnte. Ypsilon hatte früher selbst Leute zum Verhör "eingeladen" und der KGB war nie dafür bekannt gewesen hierbei besonders freundlich mit seinen "Kunden" umzugehen. Damals waren es allerdings politische Gründe und nicht finanzielle. Diese Leute wurden entführt, gegebenenfalls verhört und dann ermordet, um den Rest der Bevölkerung zu warnen sich nicht mit ihnen anzulegen. Der KGB hatte wenigstens niemanden nach dem Verhör getötet, jedenfalls nicht direkt, aber ein russisches Gefängnis für politische Gefangene war auch nicht besser.
Und heute? Warum störte es ihn so sehr, was diese Männer taten? Hatte er nicht einen ähnlichen Beruf? Töten für Geld und zwar nicht nur bei militärischen Aktionen. War er nicht ausgebildet worden Leute gezielt auszuschalten und hatte er das nicht oft genug getan? Was unterschied ihn von diesen Männern? Arbeitete er für die richtige Sache? Wer entschied eigentlich was die richtige Sache war?
Er hatte gelernt seine Arbeit zu tun ohne Fragen zu stellen, aber er dachte darüber nach und das unterschied ihn von den meisten anderen seines Fachs.
Zumindest wollte er das so sehen.
Schliesslich ging auch er ins Bett.
Er stand recht bald wieder auf, sein Gehirn lief immer noch auf Hochtouren, da war nicht viel Schlaf zu bekommen, aber er zwang sich von den Überlegungen der letzten Nacht wegzukommen und dachte über den kommende Nacht nach. Ein Funkmast und ein Waffenlager also.
Er kochte eine ausreichende Menge Kaffee und ging vor die Hütte. Er sah sich um, versuchte Veränderungen in der Umgebung festzustellen, aber alles war ruhig.
Von seine Kameraden war nichts zu sehen, vielleicht nahm er sie auch ohne seine Morgenration Kaffee nicht wahr, weil sie keine Bedrohung darstellten.
In der Hütte war es ihm zu dunkel, also nahm er ihre Papiere und setzte sich auf die Veranda, nahm jedoch seine Pistole mit. Gewohnheiten.
Er hatte noch nicht genug Zeit, um die Unterlagen so gut zu beherrschen, wie er es gerne hätte, also nutze er die Zeit.
Vielleicht würde er am Nachmittag nochmal ein wenig Schlaf bekommen.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von NightSarge » 27 Jul 2012, 09:21

Während Yps unten vor der Hütte grübelte widmete Sarge sich wieder seinem Koffer. Es war die ideale Nabenbeschäftigung während er seine eigene Ausrüstung reinigte, prüfte und wieder verpackte. Mittlerweile hatte er den Datenwust einigermaßen abgearbeitet. Dank fortschrittlicher Auswerte- und Analysetechniken war er bei einer Handvoll Verbindungen hängen geblieben. Auch einige Informationen von dem Kontaktmann hatten sich als hilfreich erwiesen. Es war noch nichts für ihren Einsatz weltbewegendes dabei, aber das hatte er auch nicht erwartet. Außerdem wäre niemand, von den oberen Ebenen des Kartells abgesehen denen es egal sein konnte ob man sie dabei erwischte wie sie über Drogen sprachen, codiert sprechen. Beispielsweise wenn er Anweisungen an die niedrigeren Ebenen erteilte. Er hatte den Koffer jetzt so eingestellt das er hoffentlich bald schon die die notwendigen Informationen liefern würde, schließlich ging draußen schon fast die Sonne auf und jemand würde den Unfall bald bemerken das sie heute Nacht angerichtet hatten. Als er damit fertig war hatte er auch seine Ausrüstung wieder bereit. Dann sicherte den Koffer wieder und gönnte sich eine Runde Schlaf.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von commandant » 03 Sep 2012, 17:53

Hundemüde wachte commandant auf, es würde wie üblich noch ein paar Tage dauern bis er sich auf den veränderten Schlafrhythmus umgestellt hatte. Im anderen Bett im kleinen Zimmer lag Sarge und träumte scheinbar friedlich vor sich hin. Nach einem kurzen Besuch im Bad und ein paar Wasserspritzern ins Gesicht zum wachwerden holte sich commandant etwas zu Essen aus der Küche und setzte sich zu Yps vor die Hütte.

Gedanklich ging er nochmals den Einsatz von letzter Nacht durch. Prinzipiell war alles ohne Probleme verlaufen, nur das Entführungskommando ging ihm nicht aus dem Kopf. Sie hätten zwar die beiden Typen aus dem Wagen ohne Probleme ausschalten können, aber das hätte zum einen im Dorf für aufsehen gesorgt, zum anderen würden die Auftraggeber bestimmt eine größere Truppe vorbeischicken um zu erfahren was los war. Ob das für das Dorf besser gewesen wäre, wäre zu bezweifeln.

Seufzend wandte er sich den von Yps bereits durchgearbeiteten Unterlagen zu. Heute Abend stand das Waffenlager auf dem Programm. Rund 40 Meilen, also gut 65km Luftlinie entfernt. Warum zur Hölle konnten der Rest der Welt nicht einfach auch das metrische System anwenden. So wie es auf der Karte aussah würde die Anfahrt eher 100km betragen. Es lag am Ende eines Talkessels, die Berge würde einen guten Schutz bei der Annäherung geben, andererseits aber auch für ordentliche Schweißausbrüche bei der Bewältigung der Höhenmeter sorgen. Bilder von Kartellbossen und Transportrouten studierend wartete er darauf, dass Sarge ausschlief um das weitere Vorgehen abzusprechen.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von Ypsilon83 » 12 Sep 2012, 20:27

Einsätze gegen einen zahlenmäßig weit überlegenen Gegner folgten immer ihren eigenen Regeln. Die Geschwindigkeit war immer entscheidend, egal wie die Kräfteverhältnisse aussahen, aber man war auch darauf angewiesen nicht nur schnell, sondern auch hart zuzuschlagen. Der Feind musste aus dem Konzept gebracht werden, denn unter Druck machte er mehr Fehler, gleichzeitig durfte man kein System in der eigenen Einsatzplanung erkennen lassen. Nichts war schlimmer, als einen Unterschlupf und die dort gelagerte Ausrüstung aufgeben zu müssen, weil der Feind anhand der zuletzt gewählten Ziele Rückschlüsse ziehen konnte. Etwa gleich schlimm wäre der Umstand, dass der Feind die nächsten Schritte vorausahnen konnte und man bei einer scheinbar perfekt geplanten Aktion in einen Hinterhalt geraten würde.
Dementsprechend musste die Zahl derer, die von den Aktionen wussten, ausreichend klein gehalten werden, denn ein Verräter war der schlimmst mögliche Fall.
Mit dem romantisch verklärten Bild des edlen Widerstandskämpfers, der seine Heimat verteidigte hatte ihre Aufgabe nichts zu tun, hier waren sie die Eindringlinge, hier kannte der Feind das Gelände besser und man konnte nie wissen auf welch verschlungenen Wegen eine scheinbar harmlose Person mit dem Feind verbunden war und einem im nächsten Moment in den Rücken fiel.

Die Transportrouten, wie auch die Fotos der Führungsebene waren nach ungezählten Wiederholungen in Ypsilons Kopf festgesetzt. Das Kartenmaterial war unangenehmer. Die bekannten Standorte des Kartells konnte er sich merken, die groben Gegebenheiten auch, aber die Feinheiten waren noch lange nicht zufriedenstellend. Zu versuchen jeden versteckten Trampelpfad, oder jeden Graben zu kennen wäre Idiotie gewesen, aber es war war doch wichtig zu wissen, ob der Fluchtweg über einen bestimmten Berg passierbar war, oder ob dort selbst Bergziegen an einem Herzinfarkt oder Kreislaufkollaps starben. Das waren Dinge, über die sich ein normaler Mensch niemals Gedanken machen würde, wenn ein Weg nicht begehbar war, wurde ein anderer gesucht, aber genau hier kam man auf den Faktor Zeit zurück.
Ein Wanderer, ein doch recht normaler durchschnittlicher Mensch, der gerade auf der Flucht vor einem Stier über eine Weide rannte, wäre bestimmt außerordentlich glücklich, wenn er den kürzesten Weg von der Weide herunter und in Sicherheit kennen würde. So war es bei ihnen auch, nur ihre Stiere hatten Geländewagen und vollautomatische Waffen und ließen sich vor allem nicht von einem Weidezaun aufhalten.

Ypsilon sah den commandant an, der sich vor einer Weile zu ihm gesetzt hatte und wortlos die Unterlagen studierte, jung, im Technikbereich ein Ass, als Soldat noch verbesserungswürdig, die Erfahrung fehlte ihm einfach noch, aber es schien, als saugte er Neues auf wie ein Schwamm und zog dann daraus die richtigen Schlüsse. Wenn man ihn unterstützte und etwas anleitete, konnte er bestimmt extrem gut werden.
Der Sarge war da ein anderes Kaliber, auch noch recht jung, oder er selbst war einfach alt geworden, aber ein abgebrühter Hund, ein Profi als Soldat und mit zahlreichen weiteren Fähigkeiten, angeblich nicht mehr ganz topfit, aber das kompensierte er durch seine Erfahrung, jemand wie ihn hatte man gerne als Rückendeckung.
Und er selbst, Ypsilon, seid einer geschätzen Ewigkeit im Geschäft, seine beiden Kameraden waren wohl maximal eingeschult worden, als er seine militärische und geheimdienstliche Laufbahn begonnen hatte, damals noch im Dienste von Mütterchen Russland. Und heute? Er war wohl sowas wie ein Vollprofi, hatte teilweise unglaubliche Erfahrungen gemacht, Dinge gesehen, oder an Aktionen teilgenommen, die sich heute, nach dem Ende des kalten Krieges niemand mehr vorstellen konnte und die er manchmal selbst gerne vergessen würde. Er war immer noch topfit, aber in manchen Momenten fühlte er sich einfach nur alt. Aus dem Geschäft aussteigen kam gar nicht in Frage, denn dann würde er sich noch schlimmer fühlen, nicht nur manchmal alt, sondern nutzlos.

Der commandant spürte wohl seinen Blick und sah von den Unterlagen auf, die er studiert hatte. In der Hütte klang es so, als ob der Sarge aufgestanden wäre, wahrscheinlich würde er bald herauskommen.
Ypsilon nahm einen Schluck Kaffee und steckte sich eine Zigarette an.
"Sag mal, du hast doch studiert, oder? Was hat dich dann ausgerechnet zum Söldner werden lassen?
So jung, oder er so alt, alles Ansichtssache.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von NightSarge » 14 Sep 2012, 16:44

Sarge erwachte grummelnd und fluchend nach Mittag. In seinem Schädel schien eine ganze Rinderherde eine Stampede abzuhalten. Er hasste diesen Zustand, aber er wusste das leider nur Zeit das Problem beheben konnte. Also stand er grummelnd auf und beschloss die Zeit zu nutzen bis diese Rinder wieder aus seinem Kopf verschwunden waren. Sein Weg führte ihn hinunter zu Yps und commandant, die beide über die Karte gebeugt standen. Er grüsste wortlos und ging in die Küche. Ebenfalls wortlos kramte er aus seiner Tasche eine Kampfration hervor und begann sich ein Frühstück zu machen. Ihm ging durch den Kopf das er in dieser Hinsicht vielleicht Probleme bekommen könnte. Zwar hatte er schon eine ganze Menge seltsames Zeug gegessen und war in dieser Hinsicht nicht unbedingt wählerisch, aber es gab einen Punkt wo er eine Grenze sah. Diese Grenze hies MRE. Meals Rejected by Everyone, schoss es ihm durch den Kopf und er schüttelte sich bei dem Gedanken daran. Französische oder englische waren in Ordnung, russische auch wenn man halbwegs lesen konnte was man da vor sich hatte. Aber bei dem Gedanken an die amerikanische Chemiekeule mit dem Hang zum flotten Otto überkamen ihn übelste Gedanken. Zwar sollte sein Vorrat noch eine Weile reichen, aber im Fall der Fälle müsste man sich bei Gelegenheit etwas besorgen.
Ebenso wortlos wie er erschienen war verschwand er auch schon wieder nach oben. Yps und commandant blickten ihm kurz hinterher. Oben stieg seine Laune spürbar als er den Koffer betrachtete. Er grinste sogar zufrieden und machte sich an die Arbeit. Nach einer Stunde war sowohl sein Frühstück in seinem Magen, sein Kopf einigermaßen klar und einige Ergebnisse auf seinem Papier. Damit ging er wieder hinunter zu den beiden die immer noch über Karte saßen.
"Mahlzeit."
"Sie an er lebt."
"Gerade so." Dann sah er auf die Karte. "Das Waffenlager schon heute Nacht?" fragte er überrascht. "Wollten wir nicht erst den Mast machen?"
"Sie wissen noch nicht das wir da sind", erklärte ihm Yps. "Schnell rein, hart draufhauen ud genauso wieder verschwinden."
"Mkay." Ersah auf die Karte. "Dann fahren wir ne Stunde eher los. Der Mast liegt halbwegs auf dem Wege dann kann ich da vorher noch reingehen. In der Zwischenzeit gibts ein paar erste Infos aus dem Koffer. Anhand der der Informationen die wir von dem Kontakt erhalten haben hab ich ein paar Treffer gelandet."
Die beiden sahen ihn interessiert an.
"Der erste ist Diego Suarez. Er ist anscheinend so eine Art lokaler Führer im Bereich nördlich von uns. Hat viel Kontakt mit einigen der Telefonnummern aus den Unterlagen sowie mit einer Reihe niedriger Kartellmitglieder. Organisiert sehr viel und anscheinend sehr effektiv. Ist bei den Bossen wohl beliebt. Ich habe die Koordinaten seines Wohn- und Arbeitsortes.
Nummer zwo ins Silvaro Ayagueja. Auch ein lokaler Führer, allerdings im Gebiet westlich von uns. Hat ebenfalls Kontakt zu den bekannten Telefonummern. Telefoniert andauernd mit allerhand Leuten. Allein um den komplett zu überwachen würde ich nen ganzen Trupp Leute brauchen. Der Typ ist Choleriker, brüllt und schreit gern. Er ist Gift für meine Ohren. Habe ebenfalls alle notwendigen Daten und Nummern.
Der dritte im Bunde ist Carlo Dahira. Gleiche Ebene, ist hier in der Gegend führend. So ziemlich das Gegenteil von Ayagueja. Wesentlich entspannter und ruhiger, wahrscheinlich der älteste hier in der Gegend. Hab auch zu ihm alles Notwendige. Hatte heute viel Kontakt zu Leuten im Bereich unseres Besuches von letzter Nacht.
Ich hab zwar noch ein gutes Dutzend mehr Leute auf meiner Liste, aber das sind die die am deutlichsten hervortreten. Es gibt sicher noch mehr davon, ihre Handlanger und Stellvertreter beispielsweise oder Verbindungen die noch nicht benutzt worden sind. Aber dafür bräuchte ich wie gesagt einen ganzen Trupp in Vollzeit um das alles zu überwachen und auszuwerten. Ich hab jetzt die rausgesucht die unseren Operationen unmittelbar gegenüber stehen und damit am gefährlichsten für uns sind. Die anderen auf der Liste sind Kartellleute der untersten Ebene. Die die sich wirklich die Hände schmutzig machen und auf die wir da draußen treffen könnten. Das ist kaum das ganze Potential des Gerätes, aber es ist das beste was ich in unserer Situation bis jetzt rausholen kann."
"Und was bringt uns das jetzt genau?", fragte commandant nach.
"Naja, wenns hart kommt kann ich per Knopfdruck dafür sorgen das sie ihren Mobilfunk vergessen können."

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von commandant » 15 Sep 2012, 21:51

"Sag mal, du hast doch studiert, oder? Was hat dich dann ausgerechnet zum Söldner werden lassen?"

Die Frage kam etwas überraschend. Eigentlich wollte er gar nicht darüber nachdenken, die Erinnerung an die Ereignisse die dazu geführt hatten tat immer noch weh. Nachdem er die beiden Typen ausgeschaltet hatte wollte er irgendwie zum normalen Leben zurückkehren und das Ganze vergessen. Kurz darauf tauchte allerdings ein "Informant" bei ihm auf und teilte ihm mit, dass er durch die Aktion bei ein paar Leuten auf der Abschussliste stünde; ehemalige Freunde und Weggefährten der Beiden. Dank der konkreten Hinweise schnappte die gestellte Falle in die andere Richtung zu. Da keine weiteren Leichensäcke benötigt wurden konnte mit den Auftraggebern eine Einigung erzielt werden, dass man sich fortan aus dem Weg ginge und die ganze Geschichte beerdigen würde. Warum er ihm Hilfe leistete, darüber schwieg sich der Informant aus und verschwand wieder. Ein paar Monate darauf kam ein erstes Jobangebot, sein Informant wollte, dass er bei einem Treffen anwesend sei. Als allen anderen Beteiligten unbekannter Dritter konnte er es ohne Aufsehen überwachen. Nachdem alles reibungslos über die Bühe gegangen war, er hatte nicht mehr tun müssen als sich durch die Speisekarte zu arbeiten, gab es eine mehr als großzügige Bezahlung. So kamen im Laufe der Zeit immer wieder kleinere Jobs die die Kasse aufbesserten, als Student konnte man nie genug Geld haben. Nachdem das Studium schließlich beendet war suchte er sich eine feste Arbeit die ihm aber trotzdem Freiraum für ein paar freie Tage ab und lies. So war er von beiden Seiten aus finanziell unabhängig und konnte sich seine Aufträge genau aussuchen. Irgendwie musste Yps dann an seine Daten gelangt sein um ihn für diesen Job anzuheuern. Außer mit seinem Informanten und den paar Leuten die er im Laufe seiner Aufträge kennengelernt hatte, hatte er sonst noch nie mit jemand anderem zusammengearbeitet.

Aber das alles würde er Yps mit Sicherheit nicht erzählen, auch wenn man diesem wohl vertrauen konnte. Aber in diesem Geschäft konnte zuviel Vertrauen tödlich sein, wer wusste ob man den Partner aus dem vorherigen Job im Nächsten nicht auf der anderen Seite durch das Visier wieder sah.

"Ich war jung und brauchte das Geld." Die Aussage führte kurzzeitig zu einer hochgezogenen Augenbraue von Yps. "Nun ja, als Student war man immer chronisch knapp bei Kasse. Ich bin damals in ein paar Dinge hineingeraten die mich in die Szene gebracht haben. Die Bezahlung stimmte, die Jobs waren in Ordnung und so kann ich in Ruhe in beiden Richtungen arbeiten. Ich muss mich nicht zwingend mit Vorgesetzten rumärgern um mit 40 den ersten Herzinfarkt zu bekommen, andererseits muss ich nicht jeden Job annehmen."

Mittlerweile war auch Sarge aufgewacht. Nachdem er ihnen seine gewonnen Informationen über die verschiedenen Mitglieder dargelegt hatte fragte commandant nach eventueller Verstärkung:
"Wie sieht es eigentlich mit einem neuen Scharfschützen aus? Je nach Einsatz brauchen wir dich eventuell beim Sturmtrupp Yps, da wäre es vielleicht nicht schlecht wenn wir noch jemanden hätten."

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von Ypsilon83 » 20 Sep 2012, 20:04

Die Aussagen des commandant waren eher wenig aussagekräftig, wenigstens hatte er nicht gelogen. Der Hintergrund war klar. Man vertraute nicht jedem direkt, nur weil man mit ihm zusammenarbeitete. Andererseits musste man sich vertrauen, immerhin konnte man in Situationen kommen, in denen man Rücken an Rücken kämpfen musste. Der commandant hatte schon sein Vertrauen bewiesen, sonst wäre er nicht unter Ypsilons Augen in das Dorf geschlichen. Ypsilon hatte Vertrauen bewiesen, sonst hätte er den commandant nie rekrutiert. Eine Grundlage war also geschaffen.
Sein Dossier über den commandant war um einiges ausführlicher und eigentlich hatte Ypsilon vermutet, dass beide, der Sarge wie auch commandant, sich im Klaren waren, dass er als ehemaliger Geheimdienstler sich über seine Kameraden informiert hatte, bevor er sie angeworben hatte. Er hatte einige Kontakte abgefragt und auch bei Barlmoro und Hieb angefragt, ob über die beiden etwas bekannt war, so konnte er sich schon ein Bild verschaffen.
Auch über Nitrat hatte er ein Dossier gehabt, aber wie schon sein Ausbilder gesagt hatte, der Faktor Mensch konnte den besten Plan durchkreuzen, aber es war Nitrat nicht zu verübeln. Er hatte seine Gründe und damit war es gut.
Der Sarge hatte sich schliesslich von den Toten erhoben und brachte einige nützliche Informationen mit. Der Mann war gut.
"Interessante Daten. Jetzt ist nur die Frage, ob wir sie einfach ausschalten sollen, oder ob es wie ein Unfall aussehen soll, das würde die Sache erschweren, aber es würde weniger Aufmerksamkeit auf das Gebiet ziehen in dem wir uns verstecken."
Er sah die beiden an.
"Aber dennoch sollten wir es so bald wie möglich ins Auge fassen. Gute Arbeit. Und deinen Koffer würde ich mir gerne mal ansehen."
Dann sah er den commandant an.
"Daran hab ich auch schon gedacht, aber wo sollen wir so schnell jemanden her bekommen? Wenn euch jemand einfällt, dann bitte heraus damit. Im Zweifel kann ich auch mit einem Scharfschützengewehr umgehen, aber ich mag es nicht wirklich und, wie du schon festgestellt hast, bin ich an der Front effektiver einsetzbar. Wir sollten das Waffenlager aber auf jeden Fall nach einem anständigen Gewehr durchsuchen, wenn ihr ein schönes Dragunov findet, auf dem wurde ich noch ausgebildet.
Er zog die Karte in die Mitte des Tisches, sie war bereits so gefaltet, dass das Waffenlager in der Mitte war.
"So, also eine Stunde früher Abfahrt und den Mast erledigen. Dann, wenn es dunkel genug ist wird das Waffenlager erledigt. Als erstes die Kommunikation. Sarge, du sagst, du kannst den Mobilfunk stören, geht das auch bei Funkgeräten im entsprechenden Gebiet? Telefonleitungen sind ja eher das kleinere Problem. Laut Satellitenbild scheinen hier Leitungen ans Lager zu führen, aber ob das nur Strom ist, oder auch Telefon, keine Ahnung.
Er sah nochmals auf die Karte.
"Hat ausserdem jemand Vorschläge, wie wir das Lager angreifen? Durch das Tal hindurch vorarbeiten und schonmal die ersten Wachtrupps ausschalten, oder über den Berg, was ich als MG-Schütze natürlich nicht bevorzugen würde."
Ein Grinsen war die Antwort.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von NightSarge » 24 Sep 2012, 19:21

"Für Funkgeräte braucht man einen ganzen Störer, und die sind Fahrzeuggebunden. Es gibt einige kleine Modelle für den Konvoischutz, aber deren Störblase ist nur wenige Meter groß und wirklich nur für das Fahrzeug hilfreich auf dem es angebracht ist. Oder es ist ein Spezialfahrzeug mit großer Antennenanlage. Damit lässt sich mehr erreichen, aber diese DInger wachsen nicht auf Bäumen und kriegt man nicht so einfach. Das kann ich leider nicht. Es gibt zwar Backpacksysteme mit denen man theoretisch alleine im Feld arbeiten und Funkverbindungen aufklären und abhören kann, aber das ist halt Theorie. Da braucht es wieder mindestens einen Mann um das Ding in Vollzeit zu bedienen, und garantieren kann man da für nichts. Besonders wenn das Wetter noch dazu kommt. Ansonsten bleibt der Koffer erstmal mein Koffer. Der ist eine Sache für sich und ich will nicht das jemand dran rum fummelt", erklärte Sarge deutlich.
Dann sah er auf die Karte und studierte sie einige Zeit lang. "Am besten wäre es natürlich unbemerkt ins Lager zu kommen. Aber ich glaube nicht das wir einen der Transporter oder Pickups die hier auf den Bildern zu sehen sind übernehmen können um ungesehen in das Lager zu kommen. Den Haupteingang sichert eine solide Wachbaracke. Da kommen wir ohne Gefecht nicht rein. Die Zuleitungen werden meistens nicht beachtet und die hier kommen aus einer Richtung die außerhalb des Blickfeldes der Wache liegt. Mit Sicherheit gibt es auch einen Abwassersystem das wir wenn nötig nutzen können. Das müssen wir aber vor Ort entscheiden wenn wir genau wissen wo sie Streifen, Wachen, Kameras und ähnliches positioniert haben. Noch schöner wäre es wenn wir bereits einen Aufklärer dort liegen hätten. Der könnte uns mit vielen Notwendigen Informationen versorgen. Da wir keinen haben, müssen wir improvisieren. Nicht unbedingt schön bei so einem komplizierten Ziel. Wenn wir für eine kleine, nicht allzu gravierende Ablenkung sorgen könnten würden usnere Chancen besser stehen. Problem wird sein etwas passendes zu finden was nicht gleich den ganzen Laden aufscheucht und alarmiert und etwas was gar nicht genug wahr genommen wird."
Er sah die beiden. "Falls ihr dazu ne Idee habt, könnt ihr gerne damit rausrücken."
Dann sah er wieder auf die Karte. "Was den Anmarsch angeht, über den Hügel ist nicht unbedingt eine gute Idee es sein denn wir machen es in tiefster Gangart. Der einzige Vorteil da oben ist die Übersicht über das ganze Lager. Und damit auch besseres Schussfeld und Beobachtungsmöglichkeiten. Das Tal bietet genug Deckung um gedeckt voran zu kommen. Schwierig wirds wenn wir da nicht nur auf Wachposten, sondern auch auf Streifen stoßen. Da wir ja keinen Aufklärer vor Ort haben ist das ein Problem. Wir kennen deren Schichten und Rhytmen nicht. Es kann sein das die erste Patrouille die wir erledigen uns sofort verrät weil sie ein paar Minuten später abgelöst worden wäre und nicht beim Wachwechsel erscheint. Deshalb würde ich zwei Wege vorschlagen. Wir arbeiten uns auf den Berg vor und beobachten die Sache erstmal. Wenn nötig die halbe Nacht ehe wir dann durchs Tal ranschleichen, und einen Punkt zum einbrechen suchen. Dann gehen wir rein, besorgen heimlich was wir brauchen, legen die Ladung und verschwinden wieder. Wenn das Ding dann hier in die Luft fliegt können wir immer noch alles umlegen was sich uns in den Weg stellt. Die Alternative wäre das wir einfach guns blasing den harten und direkten Weg nehmen, allerdings stufe ich unsere Überlebenschancen dabei im kleinen einprozentigen Bereich ein. Ganz zu schweigen von den Wachen und ihrer Verstärkung können sie ja auch noch alles nutzen was sie da gehortet haben. Schöner wäre es wenn wir nen Mörser hätten. Eine Handvoll Granaten müsste ausreichen um das Lager komplett zu verwüsten. Und wir müssten nicht einmal Nahe ran."

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von commandant » 17 Okt 2012, 20:26

"Keine Sorge Yps, du musst nicht zwingend dein schweres Gerät den Berg hochschleppen. Ich spiele gerne die Bergziege und schau mir das Ganze erst einmal von oben an während du dich im Tal vorarbeitest. Ich denke nicht, dass dort eine komplette Kompanie zur Bewachung liegt. Zuviele Leute die außer Streife laufen und die Wachbaracke besetzen nichts zu tun haben und dementsprechend für schlechte Laune sorgen. Hier dürfte auch niemand so verrückt sein und sich freiwillig mit dem Kartell anlegen. Falls es wirklich eine kleine Besa-tzung ist können wir sie eventuell auch komplett ausschalten und haben dann Ruhe beim Ausrüstung zusammensuchen.

Also früher Aufbruch um den Mast zu bearbeiten, anschließend kundschafte ich, oder falls ihr mit auf den Berg wollt natürlich auch wir erst einmal das Lager aus und überlegen uns vor Ort das weitere Vorgehen? "

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von Ypsilon83 » 21 Okt 2012, 19:42

Ypsilon sah den Sarge eine Weile an, dann sprach er weiter.
"Ich sagte, ich will mir den Koffer ansehen und ihn nicht nachbauen. Ich kann nur effizienter arbeiten, wenn ich über unsere Möglichkeiten Bescheid weiss. Es bringt nichts, wenn wir im Nachhinein feststellen, dass uns dein Koffer stundenlange Arbeit erspart hätte, weil wir seine Möglichkeiten nicht kennen."
Er blickte erneut auf die Karten vor sich.
"Gut, der commandant über den Hügel, ich durchs Tal. Sarge, was ist mit dir? Bergziege spielen, oder wie eine Schlange an Büschen und Bäumen vorbei? Ich werde mir erstmal einen Überblick verschaffen, vielleicht ist der Wald mit Sprengfallen gesichert, vielleicht kann ich mich ja schon bis zum Hauteingang vorarbeiten und mir da was überlegen, das ist ohne Zeitdruck schonmal um einiges einfacher. Als Ablenkung würde ich vorschlagen, dass wir die Zuleitungen, egal ob Strom oder Telefon durchtrennen. Selbst wenn sie einen Notdiesel haben braucht der einige Minuten, bis er angefahren ist und das ist schonmal Ablenkung genug."
Ypsilon dachte über seine Ausrüstung nach, Standartausrüstung war klar, sein MG auch, Sprengstoffe waren sein Bereich, also würde er auch hier etwas mitnehmen müssen. Und wahrscheinlich auch eine zusätzliche Waffe für den Häuserkampf im engen Lager.
"Vielleicht sollte ich mir einen Packesel mit in den Wald nehmen," grummelte er.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von NightSarge » 23 Okt 2012, 11:36

“Ich komme mit auf den Berg. Der Übersicht wegen. Wird eine nette Wanderung. Was der Koffer kann kann ich euch heute Abend zeigen. Bis dahin sollten wir unsere Aurüstung vorbereiten. Wir brauchen auch bei Gelegenheit Sprit für den Truck. Er reicht noch für heute Nacht, und eventuell haben die im Lager auch was.” Er sah auf die Uhr. “Es ist jetzt kurz vor Fünfzehn Uhr. Dunkel wird es gegen Zwanzig Uhr. Abmarsch um die Zeit?”

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von commandant » 29 Okt 2012, 23:00

"20:00 Uhr geht klar. Es dämmert hier ja extrem schnell, da ist es schon dunkel bis wir den Mast erreichen und dann gehts weiter zum Lager."
Nachdem die Besprechung vorerst beendet war widmete sich commandant seiner Ausrüstung. Im Gegensatz zu Yps hatte er nicht ganz so viel Zeug zu schleppen. Zunächst wurden die Waffen nochmals gereinigt, lieber einmal zu viel putzen denn zu wenig. An die Koppel kamen je zwei Ersatzmagazine für das G36 und die MP5 sowie eines für die USP. Das Dietrichset wurde nochmals auf Vollständigkeit überprüft und in den Kampfanzug gepackt. Verbandspäckchen, Seitenschneider, Schraubenzieher und Notizblock inkl. Stift wanderten ebenfalls an die vorgesehenen Stellen. Im Laufe der Jahre hatte sich jedes Utensil seinen genau festgelegten Platz erkämpft. Im Notfall konnte er so ohne zu überlegen das richtige Utensil zu Tage fördern ohne überhaupt darüber nachdenken zu müssen; Sekundenbruchteile die lebensverlängernd sein konnten.
Als schließlich alles zu seiner Zufriedenheit verstaut war legte er sich nochmal für die restliche Zeit bis zur Abfahrt hin. Die Nacht würde kurz genug werden, da konnte ein bischen Ruhe vorher nicht schaden.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von Ypsilon83 » 31 Okt 2012, 20:44

Nachdem die Besprechung beendet war zogen sich die Männer zurück, um ihre eigenen Vorbereitungen zu treffen.
Ypsilon ging ein weiteres Mal seine Ausrüstung durch, er würde seine MP5SD3 mitnehmen, im Holster unterhalb seines Rucksacks, wo sie ihn schon quer durch Arulco begleitet hatte. Die Schrotflinte war noch nicht so lange bei seiner Standartausrüstung dabei, aber mit den notwendigen Änderungen ein wertvolles Hilfsmittel, nicht nur um Türen zu öffnen.
Schliesslich öffnete er seine Sprengstoff-Truhe und begann damit einige Päckchen vorzubereiten, wobei er die Zünder in einen separaten Beutel aufbewahrte und den Sprengstoff in einen weiteren Behälter an seinem Rucksack, der jedoch zwischen zwei zusätzlichen Schutzplatten lag.
Nichts war unangenehmer als einen Querschläger in den eigenen Sprengstoff-Vorrat zu bekommen, egal welche Art von Sprengstoff es war und Ypsilon trug mehrere Sorten bei sich.
Er prüfte ein weiteres Mal die Batterien an seinen Funk- und seinem Nachtsichtgerät, es hätte ja sein können, dass seit heute Morgen irgendwelche mexikanische Raubameisen seine Ersatz-Akkus geklaut hätten.
Er schmunzelte. Gewohnheiten.
Er verschlief den Rest des Tages und stand erst gegen sieben wieder auf. Eine halbe Stunde später stand er mit einer Tasse Kaffee und einer Zigarette auf der Veranda und sah zu, wie sich die Sonne dem Horizont näherte.
Eine weitere viertel Stunde später war alles verladen und sie waren abfahrtbereit.
Ypsilon sass wie immer auf dem Beifahrersitz, die Schrotflinte neben dem Sitz, die Karte auf dem Schoss. Kurz darauf fuhren sie auf die befestigte Strasse und verschwanden in der Nacht.
Gegen 2045 erreichten sie den Mast, sie lagen gut in der Zeit und kein Mensch schien um diese Zeit hierher zu kommen, um sie zu stören.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von NightSarge » 01 Nov 2012, 11:50

Auch Sarge bereitete am Nachittag seine Ausrüstung vor. Seine Glock18 mitSchalldämpfer kam wieder mit, aber er entschied sich dafür anstelle der MP5 sein G36 mit zunehemen. Sollte das Waffenlager mehr Widerstand darstellen als die drei hofften wäre ein mehr an Feuerkraft nicht zu verachten. Dann überprüfte er sein Funkgerät, Die Koppel und all sein Gerödel auf Vollständigkeit und Funktion. Er packte einige zusätzliche Batterien ein falls Lampe, Funk oder Nachtsichtgerät sie brauchten. Dann schlief auch er ein wenig. Als es an der Zeit war wechselte er in eine dunkelblaue Hose und Hemd die bestens für Aktionen in den Nachtschatten geeigent waren. Er sicherte noch schnell den Koffer, baute ihn dann mit vier Handgriffen ab und verlud auch ihn auf der Pritsche des Toyotas. Dann fuhren sie durch die Nacht davon. Ein bisschen schneller als erwartet erreichten sie den Antennenmast.
Sarge stiegt aus und beobachtete mit seinem Nachtglas die kleine Anlage. "Wenigstens ist kein Zaun drumrum und Kameras gibts offensichtlich auch keine", informierte die anderen Beiden. "Mit viel Glück steht jetzt nur noch das Türschloss im Weg. Wenn wir Pech haben hat das Ding einen Kontaktmelder. Das sollte aber auch machbar sein." Dann holte er den Koffer von der Pritsche. "OK, gehen wir."
Vorsichtig arbeiteten sich die drei vorwärts bis sie die kleine, gemauerte, fensterlose Hütte mit Blechdach erreichten.
"Ich sollte vielleicht erwähnen das allzu langer Kontakt mit diesem Ding sich durchaus negativ auf die Familienplanung auswirken kann, noch dazu wo es ja hörbar in Betrieb ist. Commandant, wie siehts mit der Tür aus?"
Commandant begutachtete die Tür eine Zeit lang. Dann begann er mit dem Dietrichset das Vorhängeschloss zu öffnen. Danach studierte er eingehend den Türspalt. "Hier sind tatsächlich einige Kontakte. Er zog aus seiner Tasche eine Reihe schmaler Kunststoffstreifen hervor und schob sie zwischen die Kontakte. "Ich tue jeweils zwei da rein. Einen für jede Seite des Kontaktes." Er bauchte nur ein paar weitere Minuten um alle Sensoren zu finden und zu überbrücken."
"Gute Arbeit," flüsterten Yps und Sarge als die Tür leise klickend aufging.
Commandant warf rasch einen Blick hinein um heraus zu finden ob es noch weitere Alarmeinrichtungen gab. "Der Türgriff ist verkabelt, aber wenn wir ihn nicht anrühren wird nichts passieren."
Die drei schlichen vorsichtig hinein. Sarge suchte den Raum ab und fand was er suchte.
"Hier ist der Rechner den ich brauche. Wieder keine Webcam. Vorsichtig berührte er die Maus. Der Bildschirm wurde. Er zeigte ein Login Menü. "Gut das wir das nicht brauchen."
Er klappte den Koffer auf, steckte ihn in eine Steckdose ein und verband ihn mittels LAN Kabels mit dem Rechner. Dann fuhr er seinen Laptop hoch. Auf die Ausführung einer Datei auf dem Laptop verschwand das Login Menü auf dem Rechner.
"Dieser Rechner steht in der Netzstruktur relativ weit und könnte als Slave zu verstehen sein. Der Koffer mit dem Laptop ist ein Master Rechner, dessen Befehle der Slave befolgt. Wer oder was der Master ist ist dem Slave relativ egal. Was ich jetzt tun will ist einerseits nach Logfiles und Speicherdaten suchen die die von mir isolierten Telefonnummern über diesen Mast getan haben. Verbindungsdaten, etc. Ich kopiere das ganze auf meinen Master und guck mir das später an ansonsten sitzen wir die ganze Nacht hier. Ich hoffe das dabei auch einige höherwertige Kommunikation bei raus kommt. Könnte uns für später nützlich sein."
Yps und commandant guckten den Koffer mit großen Augen an.
"Im Grunde ist das Ding nichts weiter als eine normale GSM Zelle. Nur halt tragbar. Sie hat allerding eine Reihe recht interressanter Software und mehrere Betriebsmodi. Als erstes habe ich das Ding als eine absolut passive und stinknormale Zelle benutzt. Mit dem einzigen Unterschied das sie ein wenig mehr Feldstärke aufweist als dieser Mast zum Beispiel. Quasi wie ein Staubsauger. Damit suchen sich alle Telefone diese leistungstärkste Zelle für ihre Verbindung aus. Dann hab ich alle diese Verbindungen gecheckt und mit den Geheimdienstunterlagen verglichen die wir bekommen haben. Mit den Treffern die ich dabei gefunden haben konnte ich dann exakter werden. Dieser zweite Modus arbeitet immer noch genau so passiv wie der erste, allerdings filtert das Progamm all das raus was ich nicht priorisiert habe. Es gibt also weniger Verkehr, dafür ist fast alles nützlich.
Telefonieren kann man theortisch damit auch, dafür ist der dritte Modus da. Der nächste ist fr uns wieder interessant. Er funktioniert ebenfalls wie der zweite, allerdings aktiv und mit noch weiter erhöhter Feldstärke. Zusammen mit technischen Informationen über jedes einzelne GSM Gerät kann man hier bestimmte, priorisierte Verbindungen dazu bekommen sich nur noch über diese Zelle zu kommunizieren und über keine andere. Und das Gerät lässt sich im Fall der Fälle mittels Knopfdruck abschalten.
Der letzte Modus, eigentlich sind es zwei die aber den gleichen Effekt haben, sind der rosa Hässchen Effekt von dem ich Mal gesprochen habe. Zwei Störmodi. Einer mit relativ, und damit meine ich wirklich relativ gesehen, kleiner Feldstärke, der andere mit Großer. Damit kann man eine Glocke von etwa sechzig Metern bei kleiner und rund hundert Metern Durchmesser bei großer Leistung erzeugen. Innerhalb dieser Glocke wrid das gesammte Spektrum mit einigen Watt Leistung überzogen was sämtliche Verbinungen zwischen Geräten und Masten und ähnlicher Infrastruktur blockiert. Auf den Geräten erscheint dann das Kein-Netz Symbol und gelegentlich gibt es auch Rückkopplungen. Mann kriegt es also relativ fix mit. In keinem dieser Fälle würde ich dabei vor der Antenne dieses Koffers, das ist der Deckel, stehen. Da kann nämlich eine Menge verkocht werden, Familienplanung ganz besonders."
Ein leises Ping meldete ihm dass das kopieren der Daten abgeschlossen war.
"Gut. Fünf Minuten. Nicht schlecht. Jetzt muss ich nur noch ein kleines Programm starten."
Er aktivierte eine weitere Datei auf dem Laptop woraufhin auf dem Rechner ein neues Menü erschien.
"Das ist ein automatisiertes Protokoll wie es diese Dinger immer senden. Auch zwischen den einzelnen Masten hier im Umfeld um zu wissen das es die anderen noch gibt. Allerdings hängt an diesem etwas dran. Antstatt einer Fehlermeldung sendet es uns die Logfiles. Aber erst wenn ich den Befehl dazu gebe und dann über Umwege. Es gibt keinen weiteren direkten Kontakt mehr zwischen dem Koffer und dem System nach heute Nacht."
Dann meldete er Rechner und Koffer ab, enferte die Kabel und klappte alles zusammen. "Ich bin hier fertig."

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von commandant » 10 Nov 2012, 22:51

Das Türschloss am Sender war glücklicherweise kein allzu großes Problem gewesen. commandant war über die technischen Möglichkeiten von Sarges Kasten begeistert. Er hatte zwar schon von Geräten zum Hacken der GSM-Verbindungen gehört aber nicht erwartet, dass die Möglichkeiten damit so ausgereift sein würden.

Einige Kilometer vom Eingang zum Talkessel in dem sich das Waffenlager befand hielt Nightsarge an. Der Wagen wurde etwas abseits der Straße unter einem Gebüsch versteckt, danach liefen sie langsam in Richtung Talkessel los. Nachdem sie einen glücklicherweise nur kleinen Bach durchquert hatten trennten sich Nightsarge und commandant von Ypsilon. Dieser würde sich langsam entlang des Tals vorarbeiten und dabei auch einen Blick auf die Strommasten werfen die zum Waffenlager führten. Für die anderen beiden ging es nun stetig bergauf. Der Aufstieg war steil aber durchgehend ohne Klettereinlagen zu bewerkstelligen. Mitten in der Nacht ohne genauere Kenntnis der Landschaft und mit gesamter Ausrüstung wären Felswände ein unüberwindliches Hindernis gewesen. Auf dem Weg nach oben suchten beide gewissenhaft den Boden nach eventuellen Fallen oder Alarmeinrichtungen ab. Aber entweder es existierten keine oder sie hatten sie nicht gefunden. Über letzteres wollte commandant gar nicht genauer nachdenken. Mit drei Mann ein Waffenlager anzugreifen das genau wusste woher der Feind kam konnte für ein kurzes Vergnügen sorgen, für die Gegenseite.

commandant bewunderte den Sarge für dessen Zähigkeit beim Aufstieg. Ihm selber lief der Schweiß schon in Strömen am ganzen Körper herunter und er war was Laufen anging wirklich gut in Form. Fast am Bergkamm angekommen ging es von geduckter in Schleichhaltung über. Sie krochen langsam voran bis sie schließlich einen Blick auf das Lager werfen konnten. Das Lager war ca. 75m tiefer und 300m entfernt von ihnen. Der Eingang lag etwas südlichwestlich von ihnen und wurde von einer Baracke bewacht. Danach folgten zwei Baracken die wohl die Truppen enthielten. Zu Lagerzwecken existierten drei kleinere Hallen ohne Fenster sowie zwei Unterstände unter denen einige Jeeps sowie ein Kleinlaster standen. Freundlicherweise wurde der Platz zwischen den ganzen Gebäuden von zwei Strahlern ausgeleuchtet, so dass man von ihrer Position aus nahezu alles im Lager erkennen konnte. Nachteilig daran war natürlich, dass sie beim Angriff erst einmal das Licht ausschalten und sich die Augen je nach Bereich von hell auf dunkel umstellen mussten.

"Sind in Position mit Blick aufs Lager, wie ist die Lage bei dir?", fragte commandant bei Ypsilon nach während sie weiter das Lager beobachteten und Ausschau nach Streifen hielten.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von Ypsilon83 » 20 Nov 2012, 21:27

Nach der Trennung von den Anderen begann Ypsilon mit dem ersten Abschnitt des Tales. Er hatte sich die Gegebenheiten, die man auf den Karten erkennen konnte gemerkt, so dass er sich mit relativer Sicherheit bewegen konnte. Von der Suche nach Fallen mal abgesehen und dem ständigen Umsehen und Umhören nach möglichen Streifen.
Sein erstes Ziel war einer der Strommasten, er hatte sich im Vorfeld einen bestimmten Mast ausgesucht, der weit genug von den logischen Wegen von Wachtrupps lag.
Ypsilon erreichte ihn in einer angemessenen Zeit, sicherte die Umgebung ab und begann dann direkt neben dem Mast ein Loch auszuheben. Wie er sich gedacht hatte, war der Mast in keiner Form gegen das Wetter geschützt und gerade das Wetter hier war Gift für solch einen Mast. In dem Loch brachte er eine Sprengladung an, die er mit einem Fernzünder versah, nicht jedoch ohne eine zusätzliche Antenne anzubringen, die er weiter oben am Mast festmachte. Schließlich präparierte er das Loch, so dass die Kraft des Sprengsatzes sich nicht durch das Loch verflüchtigen konnte, sondern nur die Möglichkeit den Mast nach oben zu drücken. Nebenbei würde auch der Lärm erstickt werden. Ein letzter Blick nach oben, wie sie es erwartet hatten, Strom und Telefon. Ab und zu musste man einfach Glück haben.
Ein letzter Blick, dann setzte er sich wieder in Bewegung, auf das Lager zu.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam das Lager in Sichtweite, Ypsilon schlich von Deckung zu Deckung, hinter jeder Deckung sah er sich mit seinem Fernglas um, bis er das Lager zur Hälfte umrundet hatte.
Wie er befürchtet hatte, befand sich auch eine Funkstation im Lager, erkennbar an der grossen Antenne über einer der Baracken.
Er sah hinüber zu dem Berg, an dem seine beiden Kameraden gerade Bergziege spielten. Er vermutete sie von ihm aus gesehen fast auf der anderen Seite des Lagers.
Er warf einen Blick hinüber zu dem Gebäude am Eingang des Lagers, zwei Scheinwerfer nach aussen zur Strasse hin. Der der Umgebung war dunkel. Ungewöhnlich.
Dem Lärm nach war hier, wie sie erwartet hatten eine Art Straflager für weniger motivierte Mitarbeiter. Kartenspiele unter dem Einfluss von Tequila. Ein einzelner Kopf war am Fenster zu sehen, der immer wieder nach draußen sah, aber weitaus öfter von dem Geschrei hinter sich abgelenkt wurde, wenn wieder eine Runde gewonnen oder verloren war.
Ypsilon setzte sich wieder in Bewegung, umrundete das Lager ein weiteres Stück, bis er den Bereich, der von den Scheinwerfern nicht erhellt wurde einsehen konnte.
Ein zur Hälfte offenes Gebäude und darin der Dieselgenerator, dieser musste zuerst weg, bevor der Strom abgestellt werden konnten.
Womit dann auch für die nötige Ablenkung gesorgt wäre. Aber dazu musste er in das Lager.
Er schlich weiter, bis er am Zaun in der Nähe des Generators war. Er sah sich erneut um, der Zaunabschnitt hinter dem Generator sah aus, als würde er wirklich nie kontrolliert werden, komplett zugewachsen.
Ypsilon erreichte den Zaun, untersuchte ihn kurz im Schein seiner kleinen Notlampe und zog seinen Seitenschneider hervor.
Auch hier keine Sicherung,jedes verdammte Gebäude in Arulco war besser gesichert gewesen als das hier, aber warum sollte er sich beschweren, solange es ihm half?
Er öffnete den Zaun, drückte sich hinein und umrundete leise das Gebäude mit dem Generator.
Sein Ziel war der Verteilerschrank mit der Steuerung des Dieselgenerators, den er bereits von aussen sehen konnte.
Ypsilon stoppte an der Ecke und sah sich aufmerksam um, an einem der anderen Gebäuden sah er zwei Männer beisammen stehen, er sah Zigaretten aufglühen und dachte zuerst, dass sie sich wohl auf eine gemütliche Tüte dorthin verzogen hatten, dann sah er einen Lichtschein und erkannte im nächsten Moment, dass das auch das Gebäude war, an dem die Stromleitungen ankamen, das war also die Hauptverteilung des Lagers.
Uninteressant für ihn, wenn von außen kein Strom mehr kam und der Diesel nicht funktionierte, wer brauchte dann noch eine Hauptverteilung?
"Sind in Position mit Blick aufs Lager, wie ist die Lage bei dir?", flüsterte die Stimme des commandant in seinem Ohr.
"Strommast ist vorbereitet, bin jetzt im Lager und bereite den Notdiesel entsprechend vor. Melde mich, wenn ich wieder aus dem Lager raus bin, gebt mir zwanzig Minuten."
Er hatte den Satz gerade beendet, als nacheinander immer mehr Scheinwerfer angingen und den Bereich um das Lager taghell erleuchtete.
"Vergesst das mit den zwanzig Minuten, melde mich wenn ich in irgendeiner halbwegs sicherer Position bin," flüsterte er.
Zur Antwort klickte es nur zweimal, man hatte verstanden.
Über den Platz konnte er die Stimmen der beiden Männer hören, die auf Spanisch miteinander stritten.
"Wurde aber auch Zeit, ich dachte schon du wirst heute gar nicht mehr fertig, denkst du, ich habe nichts Besseres zu tun, als dir hier beim Eierschaukeln zuzusehen?"
Das war der Linke von beiden, recht gross und kräftig, aber sehr schwerfällige Bewegungen. Er trug eine AK bei sich.
"Ich kann mir auch was schöneres vorstellen als das hier, hab gestern im Dorf eine hübsche Kleine gesehen, die ich mir gerne mal vornehmen würde."
Das war der Schrauber des Lagers, kleiner als der Andere, aber fast noch breiter, und breit bedeutete hier nicht nur fett, sondern auch kräftig. Ein Bulle, mit einem Colt im Hosenbund, den man deutlich sah, als er einen Schritt zurücktrat.
Es folgte ein weiteres Wort auf Spanisch, auf das beide widerlich lachten. Es war schwer zu übersetzen, schon gar nicht sinngemäß, in etwa war es ein abfälliger Ausdruck für eine Minderjährige, zwischen zwölf und sechszehn, mit der man gerne mal das Bett teilen würde.
Ypsilons Augen blitzen jetzt wirklich bösartig auf, als er das Wort zuletzt gehört hatte, hatte er es demjenigen abgewöhnt, auf seine ganz eigene Weise.
Und hier würde es ähnlich ablaufen, in Sekunden war ein Plan fertig, der vor allem damit zusammen hing, dass es sich hier um den Elektriker des Lagers handelte.
Er wartete einen Moment, bis die Männer weg waren, dann umrundete er das Gebäude komplett und erreichte den Steuerungsschrank des Diesels.
Ein alter Schrank aus Metall, sogar mit Metallgriffen. Perfekt.
Ein Dieselgenerator benötigte immer auch eine ausreichende Zahl an Batterien, um ordentlich zu starten.
Ein Schaltrelais in der Verteilung, ein sogenannter Schütz, war solange angezogen, wie die Verteilung mit Spannung versorgt war, wurde die Spannung unterbrochen, fiel der Schütz ab und der Diesel wurde mit Hilfe der Batterien gestartet. Der Trick war, dass die Batterien zahlreich genug sein musste, um den Diesel in Betrieb zu halten bis er komplett angefahren war, dann dauerte es noch einen Moment bis er sich mit der Frequenz des Stromnetzes synchronisiert hatte und die Batterien wurden üblicherweise so ausgelegt, dass sie auch diese Zeitspanne noch überbrücken konnten.
Aufgrund der Methode, mit der die Batterien verschalten waren, konnte ein Kurzschluss zwischen den Anschlüssen allerdings fatal sein.
Ypsilon sah sich ein weiteres Mal um, dann knipste er seine kleine Notlampe an und begann sein Werk mit einem Schraubendreher.
Er änderte zunächst die Schaltung so ab, dass der Diesel nicht starten würde, das war nur eine kleine Änderung, die schnell behoben werden konnte, wenn man an den Schaltschrank ging, aber genau das war von ihm gewollt.
Nun hatte er einen Schütz übrig, auf diesen klemmte er die Anschlüsse der Batterien, die von den anderen Schütz bei einem Stromausfall durchgeschalten wurden und schloss sie auf der anderen Seite des Schützes kurz.
So sorgte er dafür, dass dieser Schütz nur eine Funktion hatte, wenn der Strom ausgefallen war, aber wenn das der Fall war sorgte ein Schaltvorgang für einen Kurzschluss aus der Hölle.
Dieser "Todesschütz" wurde von den Batterien versorgt, aber Ypsilon verklemmte den Draht nicht direkt, sondern über einen Umweg über die beiden Türen.
Wenn jetzt der Strom ausfällt, bin ich Toast, dachte er, aber endlich war auch das erledigt und er schloss den Verteiler nach einem letzten prüfenden Blick.
Bei einem Stromausfall würde also der erste Schütz den "Todesschütz" freigeben, dieser würde dann seine Funktion solange erfüllen, bis jemand den Verteiler öffnen würde, um nachzusehen, warum der Diesel nicht gestartet hatte. Was dann kam, würde hässlich werden.
Ypsilon sah sich um und setzte sich in Richtung der vermutlichen Lagerhallen in Bewegung. Er wollte möglichst weit von dem Generator, aber auch von den Baracken weg bleiben.
"Dieselgenerator vorbereitet, macht die Augen zu, wenn ich es euch sage. Bin jetzt auf dem Weg zu der von euch am weitesten entfernten Lagerhalle, wie sieht es von oben aus?"
Hier bei ihm war alles still, fast schon totenstill, aber das würde sich bald ändern.
Er erreichte die Halle und begann sie vorsichtig zu umrunden, eine Wache war hier höchst unwahrscheinlich, aber man konnte ja nie wissen.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von NightSarge » 25 Nov 2012, 11:39

Sarge lag ein paar Meter neben commandant auf dem Hügel und beobachtete mit dem Nachtglas das Lager. Besondere Aufmerksamkeit schenkte er der Wachbaracke, dem Funkraum und den Scheinwerfern.
"Gib uns noch ein paar Minuten", sagte er zu Yps. "Lass uns wenigstens von dem Hügel runter kommen und die Entfernung halbieren. Ich sehe hier ein paar Büsche und Steine die wir als Ausgangspunkt nutzen können. Wir sollten so schnell und hart zuschlagen wie wir nur können sobald der Strom weg ist. Wir geben ihnen ein paar Sekunden um sich zu wundern. Und sobald ein armer Irrer an diese Stromfalle packt wird sich dort hoffentlich eine ordentliche Menge der Wachen dort sammeln. Wie viele allerdings genug Disziplin haben um ihren Job weiter zu machen wird sich leider erst dann zeigen wenn das Licht ausgeht. Die übernehmen dann wir beide. Wenn nötig müssen wir auch die Wachbaracke und den Funkraum säubern. Dann sofort zu den Hallen. In Ordnung?"
"Vertsanden", meldete Yps.
Commandant nickte ebenfalls.
"Dann gehen wir jetzt in Ausgangsposition."
Vorsichtig eroben sich die beiden und stiegen vom Hügel herab. Ein Auge immer auf das Lager und die Scheinwerfer gerichtet. Zwar leuchteten diese noch lange nicht in ihre Richtung, aber das Licht brach sich öfters an den Scheiben der Gebäude und Fahrzeuge was zur Folge hatte das solche Lichtnadeln durch die Nacht stießen. Ein paar Mal wurde ihr Weg daher unterbochen Doch nach fünf Minuten hatten sie die Deckung erreicht. Keine zehn Meter vor ihnen wanderten die weißen Lichtkegel der Scheinwerfer hin und her.
Sarge überprüfte ein letztes Mal seine Ausrüstung. Das schallgedämpfte G36 war durchgeladen, ebenso die Glock.
Commandant neben ihm tat das gleiche. Die MP 5 wanderte in Vorhalte. "Bereit."
"Sarge bereit. Drück den Knopf."
"Drücke Knopf jetzt", antwortete Yps.
Keine drei Sekunden später wurde das Lager in schlagartige Dunkelheit gehüllt. An einigen Ecken stoben ein paar Funken als die Elektrizität gewaltsam unterbrochen wurde. Durch ihre Nachtsichtgeräte konnten die beiden sehen wie Konfusion und Überraschung ihr Werk taten. Verwirrte Stimmen, Gezeter und Gebrüll drangen zu den beiden herüber. Kaum eine der Wachen blickte noch nach außen, alle wirkten überrumpelt.
"Wir gehen jetzt zum Zaun", teilte Sarge Yps und commandant mit. Dann arbeiteten sich die beiden flink voran. Ohne die Scheinwerfer gab es keine Hindernisse mehr zu überwinden. Kaum hatten sie den Zaun erreicht da hatte commandant schon seinen Seitenschneider gezückt und begann den Zaun aufzuscheiden. Sarge sicherte in Richtung der Wachbaracken wo sich inzwischen eine ganze Gruppe irrtierter Wachen versammelt hatte und wild und lautstark miteinander diskutierte. Eine einzige Handgranate häte ausgereicht um die halbe Wachmannschaft des Lagers auszuschalten. Noch lauter allerdings war der Schrei und der Knall des armen Teufels der in Yps Stromfalle gepackt hatte. Ausnahmslos alle Gesichter wandten sich in die entsprechende Richtung. Aus Richtung des Generators begann jemand zu brüllen. Die ganze Gruppe bewegte sich geschlossen in diese Richtung. Ihren Gesichtern nach in heller Aufregung. Inzwischen hatte commandant seine Arbeit beendet und duckte sich bereits an die Rückwand der ersten Lagerhalle. Sarge folgte ihm.
"Der Funkraum ist leer," teilte er den beiden anderen mit. "Und in der Wachbaracke ist wohl nur noch ein einziger Mann. Moment."
Eine Wache, die in vollem Laufschritt auf die Wachbaracke zuhielt nahm ihm die Sicht. Der Mann stolperte hysterisch etwas vor sich hin schreiend hinein, griff nach einer Rucksackgroßen Tasche und stürmte wieder heraus. Der Mann in der Wachbaracke blieb konsterniert zurück.
"Sie haben wohl den Sani gerufen."
"Hier commandant. Die erste Halle hat weder Seitentüren oder Fenster. Also entweder machen wir ein Loch oder wir müssen vorne rein."

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von commandant » 03 Jan 2013, 14:11

Die meisten der Wachen befanden sich wohl mittlerweile beim Generator. Als nächstes stand somit die Sicherung des Funkraumes und der Wachbaracke an. Erschwert wurde das durch die verbleibende Wache in der Baracke die durch die rückwärtige Tür immer noch in Richtung der davongelaufenen Kameraden starrte und somit die Eingangstür zur Funkraum direkt im Blickfeld hatte.

"Okay Sarge, ich schleiche rüber zur Barracke und übernehme die Wache und anschließend den Funkraum. Gib mir Deckung bis ich drüben bin und sag bescheid wenn sich der Kerl in den Wachraum zurück bewegt," flüsterte commandant Sarge zu und glitt los. Als erste ein paar Meter Richtung Südwesten, damit er aus dem Blickfeld der Wache kam, danach in direkter Linie auf das Gebäude zu. Sollte diese sich allerdings zurück in den Raum begeben und durchs Fenster nach außen Blicken würde commandant mitten im freien Feld ohne jegliche Deckung liegen. Vom Generator drang immer noch Geschrei und wildes Gerede zum Lagereingang, die Truppe war wohl noch mit ihrem verwundeteten oder gerösteten Kameraden beschäftigt. Die rund 30m waren schnell und leise zurückgelegt. An der Hauswand angekommen drückte er sich Richtung Ecke vor und warf einen Blick in Richtung Sarge, der sich mittlerweile auch weiter zur Ecke der Lagerhalle vorgearbeitet hatte.
"Wache steht immer noch in der Tür und schaut schräg in deine Richtung", kam von diesem die aktuelle Lage. commandant nahm seine Maschinenpistole in Vorhalte und drehte sich um die Ecke. Noch bevor der verdutzte Wachmann überhaupt richtig realisierte was Sache war hatte ihn commandant ins Visier genommen und gab zwei schallgedämpfte Schüsse auf den Kopf ab. Noch während die Wache nach hinten gegen den Türrahmen fiel und dort zusammensackte lief er zur Tür und spähte ins Innere. Auf dem Tisch glühte noch eine hastig fallengelassene Zigarette und beleuchtete mehrere Alkoholflaschen, weitere Personen waren aber keine zu sehen. commandant wirbelte herum als hinter ihm ein quietschendes Geräusch zu hören war. Jemand öffnete die Tür des Funkraums und trat hinter ihr hervor in sein Blickfeld. Entweder war derjenige von den Schüssen aufgeschreckt worden oder aber er wollte generell nachschauen was los war. commandant gab mehrere Schüsse auf den Körper ab woraufhin der Funker mit einem Seufzer umkippte. Schnell sprang er in den Funkraum der glücklicherweise dunkel und ohne weitere Besatzung war. Die komplette Anlage schien ohne Saft zu sein, eine extra Notversorgung war wohl nicht vorhanden. Sicherheitshalber zog er noch ein paar Kabel ab und schleifte den toten Funker ins Gebäude. "Wach- und Funkbaracke gesichert, zwei Ziele ausgeschaltet. Funkspruch konnte wohl nicht abgesetzt werden, aber keine Garantie ob es nicht Handgeräte gibt. Bereit zum Vorrücken auf der Westseite."

Ypsilon83
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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von Ypsilon83 » 15 Feb 2013, 12:05

"Drücke Knopf jetzt."
In der Ferne sah Ypsilon einen kurzen hellen Blitz und zeitgleich wurde das Lager dunkel. Dieser Teil des Plans hatte noch geklappt.
Dann wurde es laut im Lager. Gebrüll, Flüche und das Geräusch, wenn man im Dunkeln über Möbelstücke stolpert.
Nur in der Lagerhalle neben dem Generator war alles still geblieben. Entweder war sie leer, oder es war jemand darin am schlafen und würde aufwachen, wenn der Spass losging. Das war aber unwahrscheinlich, Verstecken hatte hier keiner nötig.
Ypsilon zog sich aufs Dach und schlich langsam über das Dach zurück bis er den Generator wieder im Blick hatte, er kniete sich hin und wartete. Kurz darauf konnte man den Schein einer Taschenlampe sehen, der Techniker des Lagers kam fluchend heran. Er erreichte den Schaltschrank, warf seine Zigarette weg und begann den Schaltschrank zu öffnen.
"Und Blitz."
Ypsilon hatte die Augen geschlossen und hatte den Kopf gesenkt und trotzdem wurde es taghell für ihn.
Aber er hatte gesehen, wie der Techniker den Schaltschrank geöffnet hatte, mehr brauchte er nicht sehen. Die Auswirkungen waren ihm bekannt. Die Explosion dürfte sich aus den Schrank heraus in Richtung Oberkörper des Mannes ausgebreitet haben, zusammen mit einer Menge an heißem Plastik und Metallsplittern, die waren jedoch eher zu vernachlässigen, die Teilchen würden zwar wie feiner Schrot in die Haut eindringen, mehr aber auch nicht. Die Wirkung der Batterien dürfte weitaus heftiger gewesen sein, Verbrennungen zweiten und dritten Grades, das Shirt des Mannes aus Kunstfasern dürfte sich zum Grossteil in die Haut eingebrannt haben, oder noch in Brand stehen, genau wie die Haare des Mannes.
Furchtbare Sache, aber nach den Äusserungen des Mannes durchaus angebracht.
Ein Schrei hallte über das Lager, Ypsilon öffnete die Augen und drehte den Kopf, eine weitere Taschenlampe war zu sehen, etwa auf halben Weg zwischen den Baracken und dem Generator. Nur Sekunden später kamen weitere Lichtkegel heran, zunächst schneller, aber immer langsamer, je näher sie dem verbrannten und stöhnenden Mann kamen.
"Verdammter harter Knochen, hättest du nicht ohnmächtig werden können, wie ein normaler Mensch? Dann wäre es für dich einfacher," dachte Ypsilon mit einem leichten Kopfschütteln.
Einer der Männer rannte davon und kam kurz darauf mit einem Erste Hilfe Set zurück. Ypsilon hätte eher einen Kopfschuss empfohlen, aber auf ihn würde jetzt eh keiner hören.
Er lauschte mit einem Ohr den Funksprüchen seiner beiden Kameraden und mit dem anderen den Männern unter sich, während er sein Gewehr feuerbereit machte.
Dann drangen Worte in sein Ohr die ihm überhaupt nicht gefielen. "Funkgerät" und "Stromausfall" waren noch in Ordnung, aber "Mobiltelefon" war nicht gut, vor allem da der Sprecher in Ypsilons Richtung deutete. Er wollte gerade auf ihn anlegte, als er in Richtung der Lagerhalle los lief und somit wegen der Dachkante aus seinem Blickfeld verschwand. Der Söldner sah sich um und fluchte innerlich. Er hatte zwar die Schatten auf dem Dach gesehen, sie aber nicht als Bedrohung wahrgenommen, jetzt waren sie eine. Liegestühle und ein Tisch. Ein weiterer Rundblick, dann erkannte er es. Das Gebäude war höher gelegen, als die Anderen und man konnte das Tal zum Teil überblicken. Er sass in der verdammten Telefonzelle des Lagers, dem einzigen Platz mit Empfang für Mobiltelefone.
Von der Seite des Dachs die in Richtung der nächsten Halle zeigte, ertönten Geräusche wie wenn jemand eine Leiter hinauf stieg.
Überrascht war er davon nicht, er hatte es ja mittlerweile begriffen wo er war, also setzte sich Ypsilon geduckt in Bewegung auf die Position zu, wo er die Leiter vermutete.
Sein Gewehr hatte er wieder gesichert und den Gurt etwas fester gezogen, während er mit der rechten Hand nach der schallgedämpften Glock.
Als er das Dach zu zwei Drittel hinter sich gelassen hatte und somit vom Generator aus nicht mehr sichtbar war, selbst wenn man die vollkommene Dunkelheit außer acht ließ, richtete er sich auf und verlangsamte seine Bewegungen.
Nur Sekunden später sah er einen Kopf an der Dachkante auftauchen. Ein recht junges Gesicht, Mitte bis Ende 20 etwa, über die Gründe warum so jemand auf solch einem Strafposten war wollte Ypsilon gar nicht nachdenken und konnte es auch nicht, er hatte andere Sorgen.
Die Augen des Mannes weiteten sich vor Überraschung, als er auf dem Dach vor sich eine Gestalt sah, oder mehr die Umrisse von etwas verdammt grossem und breitem.
Dann war das linke Auge auch schon im Kopf verschwunden.
"Eins," dachte Ypsilon und packte die Glock wieder weg.
Aber irgendwas war falsch an der Art wie der Junge fiel, erst wie in Zeitlupe und dann immer schneller.
Die Leiter war wohl etwas zu kurz und war deshalb wohl etwas zu steil an das Gebäude gelehnt und jetzt fiel sie mit dem Jungen.
"Wach- und Funkbaracke gesichert, zwei Ziele ausgeschaltet. Funkspruch konnte wohl nicht abgesetzt werden, aber keine Garantie ob es nicht Handgeräte gibt. Bereit zum Vorrücken auf der Westseite."
Na wenigstens bei seinen Kameraden lief alles unauffällig.
Der Boden war trocken, aber nicht übermässig hart, theoretisch könnte Ypsilons erstes Opfer mitsamt der Leiter ohne grösseren Lärm auf dem Boden aufkommen.
Praktisch richtete es der verdammte Mr. Murphy so ein, dass die benachbarte Halle genau 1,67m zu lang war und der Junge zusammen mit der Leiter genau gegen diesen Teil fiel und erst von dort mit einer unglaublichen Geräuschentwicklung zu Boden ging.
"Scheisse."
Ab dem Kontakt mit der Hallenwand war Ypsilon allerdings schon in Bewegung, genauer gesagt, verfiel er in einen Sprint, übersprang den Zwischenraum zwischen den beiden Hallen und kam mit einer für seine Statur unglaublichen Leichtfüssigkeit auf der anderen Halle auf.
Leider gab ihm der verdammte Mr. Murphy einen weiteren Tritt in den Allerwertesten, so dass er beim Bremsen seinen Schwerpunkt zu tief und vor allem zu weit vorne hatte.
Sein Rucksack schob sich nach vorne über seinen tiefgebeugten Rücken und seinen Kopf und Ypsilons nächste Sorge war, dass sein Gesicht von seinem eigenen Rucksack in das Dach gedrückt würde, also nahm er seinen verbleibenden Schwung, stiess sich mit den Füssen ab und schaffte einen wenig eleganten Überschlag, so dass nicht sein Gesicht, sondern sein Hintern wie ein Stein auf dem Blechdach aufschlug.
Er rappelte sich auf, stolperte bis zur Mitte der Lagerhalle und sank dort wieder in die Knie, während er sein MG feuerbereit machte.
"Bin jetzt auf der mittleren Lagerhalle, da wo es gerade so laut war. Wartet ab, ob sich in den Baracken was tut und dann fallt ihnen in die Flanke."
Die ersten Taschenlampen vom Generator wurden in seine Richtung gehalten, einige bewegten sich auch in Richtung der umgefallenen Leiter und somit in seine Flanke.
"Wer bisher noch nicht wach war, jeden Moment ist er es," überlegte Ypsilon, prüfte nochmal den Mündungsfeuerdämpfer, zielte in Richtung der Taschenlampen, die der Leiter am nächsten waren und zog den Abzug durch.
Und da brach die Hölle los.
"Guten Morgen."

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von NightSarge » 16 Feb 2013, 12:56

"It´s all going tits", fluchte Sarge als er die Meldung und das rattern von Yps´MG hörte. Dieser britische Landserfluch erschien ihm mehr als passend für diese Situation. "War ja klar irgendwas schief geht." Er blickte zu commandant herüber und wies mit der linken Hand zur Vorderseite des Funkraums. "Sofort dahin. Links sichern." Dann kam ihm ein Gedanke. Es waren erst eine Hand voll Sekunden vergangen, und die Wachen wären höchstwahrscheinlich noch benebelt und konfus. "Wir nehmen die erste Baracke."
commandant nickte knapp und beide rannten zur Tür der ersten Baracke. Sarge öffnete sie schwungvoll und betrat das Innere. Dort erkannte er ein halbes Dutzend Männer in diversen Stadien der Konfusion, aber auch Einsatzbereitschaft. Er drückte ab. Sein G36 sand Tod und Verwüstung aus und verwandelte Männer, Ausrüstung und Einrichtung in Roten Rauch und herwirbelnde Splitter. Das ganze dauerte nur wenige Sekunden. Dann schickte in jeden am Boden liegenden Körper noch einen weitern Schuss, nur um sicher zu gehen das ihm keiner von denen später Probleme bereiten würde. Zum Schluss ließ er nochmal seinen Blick durch die Baracke schweifen ob ihm etwas entgangen war, aber er fand nichts außer Totenstille.
"Erste Baracke klar. Lade nach", meldete er den anderen beiden, dann ging er hinaus und bezog hinter commandant Position.
Inzwischen hatte sich an der mittleren Schlafbaracke die Tür geöffnet und drei bewaffnete Männer stürmten heraus und rannten in Richtung von Yps´ Lärm. Wieder klicken Abzüge, Hülsen flogen und drei Körper schlugen vor der Tür der dritten Wachbaracke zu Boden. Commandant glitt in die Lücke zwischen der ersten und zweiten Baracke und schoss durch ein Seitenfenster in den Innenraum. Dann nickte er Sarge zu. Wie beim ersten Mal betrat er die Baracke und schickte ein paar schnelle Schüsse in die am Boden liegenden Körper. Aus dem Augenwinkel heraus bemekrte er eine Bewegung in seinem Nachtsichtgerät. Gegenüber des Fensters durch das commandant geschossen hatte befand sich ein weiteres Fenster. Ebenso in der dritten Baracke. Was er wahr nahm war reflektiertes Licht das sich auf einem sich hebenden Gewehrlauf brach. Er zielte in dessen Richtung und wurde dadurch belohnt das zweite weitere Wachen zu Boden gingen. Allerdings gab es noch mindestens eine, wenn nicht sogar mehrere weitere Wachen in der dritten Baracke. Denn im nächsten Moment zischte eine Salve durch das Fenster in seine Richtung. Glücklicherweise allerdings in einem schrägen Winkel und die Kugeln verschwanden durch die vorderen Fenster in der Nacht.
"Zweite Baracke klar. Dritte noch besetzt. Hab keine Sicht. Sitzt tief hinten rechts im Raum. Lade nach."
"Ich geh an der Rückseite lang", meldete sich commandant und ging ein paar Schritte vor. Dann zischte auch bei ihm eine Salve vorbei. "Bestätigt, der Typ sitzt irgendwo hinten. Seh ihn aber auch nicht."
"Ich versuche ihn Mal aus zu räuchern", antwortete Sarge, dann entließ er mehrere kurze Salven in die dritte Baracke, die allerdings nur Holz, fliesen und Putz trafen.
"Ich hab ihn", verkündete commandant und schoss. "Mistkerl."
"Warum?"
"Er hängt hinter einer Mauer. In einem Verschlag. Ich sehe Bewegung durch ein paar Risse in der Wand."
"Aber du kommst da nicht durch? Deine Munition ist zu schwach."
"Richtig. Es wär total super wenn wir jetzt ein paar Granaten hätten."
"Warte." Sarge sah sich um. In der Baracke lagen eine Menge verstreuter Ausrüstungsteile herum. Darunter auch etwas was ihm bekannt vor kam. Er rollte ein halb zerschossenes Bett zur Seite und griff sich das darunter liegende G3. Eine schnelle Prüfung ergab ein volles Magazin. Mit gewohntem Handgriff lud er die Waffe durch. "Sitzt der immer noch da?"
"Ja."
"Beschäftige ihn kurz."
Zur Antwort ließ commandant mehrere Schüsse auf den Verschlag niedergehen.
Sarge machte es ihm nach. Allerdings mit einem großkalibrigen, automatischen Gewehr auf für diese Waffe lächerlich geringe Entfernung. Putz, Beton, Fliesen und dahinter kauernder Mensch wurden gleichsam durchlöchert.
Commandant begann von der Rückseite aus die Baracke zu sichern. Sarge folgte ihm, das G3 zuücklassend. Nachdem sie die zwei Wachen im vorderen Teil gesichert hatten wandten sie sich dem Toten im Verschlag zu.
"Den haben wir mit runter gelassenen Hosen erwischt", konstantierte commandant.
"Wortwörtlich", und gab einen Schuss auf ihn ab.
Der Verschlag war die Latrine der Baracke gewesen.
"Schlafbaracken klar."

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von commandant » 13 Mär 2013, 00:00

Nachdem sie endlich den Typen in seiner beschissenen Position erledigt hatten wandten sie sich dem Raum zwischen Baracken und Lagerhallen zu. Yps hatte mittlerweile das Feuer eingestell und es war nichts mehr zu hören. Ob alle Gegner tot waren oder der Rest sich versteckt hielt konnte man noch nicht sagen.
"Sarge, ich geh hintenherum in Richtung Generator, übernimm du die Vorderseite der Baracke. Yps, kannst du noch jemanden sehen?" - "Nur Körper am Boden." Langsam schlich commandant auf der Rückseite der Baracke entlang und ging dann ins Gleiten über. Der Geruch von verbranntem Fleisch wurde immer penetranter, der Kerl, der an den Schaltschrank gelangt hatte, musste also irgendwo in der Nähe sein. Den Brechreiz unterdrückend robbte er weiter und entdeckte den leblosen Körper liegend vor sich. Scheinbar hatten ihn nochmals ein paar von Yps Kugeln erwischt, wenn die Sauerei direkt vom Stromschlag stammen würde, hätte er nicht noch herumschreien können. "Auf dem Platz scheinen alle hinüber zu sein", war die Stimme von Sarge zu hören. commandant umrundete noch den Generator und ging zu seinen Kameraden zurück, die sich auf dem Platz getroffen hatten und die Gefallenen untersuchten.
Soweit er es erkennen konnte waren sie hauptsächlich mit AKs und AR-15 ausgestattet, ein paar hatten allerdings auch ihm unbekannte Modelle bei sich liegen. "Ich würde sagen wir durchsuchen die Baracken und Hallen, packen alles was wir gebrauchen können auf einen der Jeeps und der Rest gibt ein schönes Feuerwerk." Während Sarge anfing die Schlafbaracken zu durchsuchen lief commandant in den Wachraum und durchforstete die Schränke nach brauchbaren Infos. "Ein Jeep ist offen, allerdings stecken keine Schlüssel, haltet also die Augen danach auf", war Yps zu vernehmen. commandant warf mehre Stapel Papieren in eine Tasche, vielleicht konnten Yps oder Sarge ja etwas davon entziffern. In einem der Schränke entdeckte er ein nochmals abgeschlossenes Fach. Mit einem Klappspaten wäre das Schloss einfacher zu knacken gewesen, so musste das Dietrichset herhalten. "Habe hier den Schlüsselkasten für die Fahrzeuge sowie diverse weitere Schlösser entdeckt, schätzungsweise für die Lagerhallen." Nachdem er mit der Durchsuchung fertig war, lief commandant zurück zu den Hallen wo Yps schon wartete. Auch Sarge kam mit einer Tasche aus den Baracken an und bekam von Yps etwas überreicht: "Weiss nicht ob du was mit deinem Kasten damit anfangen kannst, hat den Sturz vom Typen wohl schadlos überstanden." Sarge blickte nur kurz auf den Gegenstand und grinste. "Nokia 3310"
commandant probierte verschiedene Schlüssel aus und öffnete die erste Halle. Die Söldner holten kleine Taschenlampen heraus und begannen den Innenraum zu erkunden. Entlang der Wände stapelten sich Kisten, in der Mitte standen zwei Jeeps, einer davon mit montiertem MG auf der Ladefläche. Hastig durchwühlten sie die Kisten nach brauchbarer Ausrüstung. Sarge entdeckte eine mit Handgranaten, die sie vorher so schmerzhaft vermisst hatten und die Kiste wanderte auf die Ladefläche des Jeeps. Dazu gesellte sich noch Munition, sowie für jeden der Drei nochmals eine AK-47 und mehrere Maschinenpistolen. Waffen konnte man schließlich nie genug haben. Ypsilon und commandant schoben das Tor weit auf und NightSarge fuhr den Wagen vor die zweite Halle. Diese war inhaltlich leider eine Enttäuschung, scheinbar hatte hier ein höheres Tier seinen Hausrat einlagern lassen. Zumindest lies der Inhalt der Kisten auf keinen militärischen Hintergrund schließen und Gardinen waren in den Baracken eindeutig fehl am Platz. Die letzte Halle erwies sich schließlich als Jackpot. Yps pfiff kurz durch die Zähne als er ein Barretta Scharfschützengewehr aus einer Kiste holte. Dieses wanderte mit zugehöriger Munition ebenfalls auf die Ladefläche. Nachdem jeder noch diverse Sachen die er für sich als nützlich erachtete eingepackt hatte, brachte Yps in der ersten und dritten Halle noch jeweils eine kleine Sprengladung an. "Okay, ich bin fertig. Lasst uns abhauen, Sarge du fährst wieder." Am Eingang des Tales angekommen hielten sie nochmals an und luden die Ausrüstung in ihren Wagen um. Yps sah auf die Uhr: "Drei, zwei, eins." Erst war ein heller Lichtblitz zu sehen, Sekunden später der Donner der Explosion.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von NightSarge » 15 Apr 2013, 09:35

"Wir müssen den Jeep auch noch los werden", sagte Sarge nachdem sie ihre Ausrüstung umgeladen hatten. "Bauen wir das MG ab und nehmen es mit. Ebenso den Sprit, den brauchen wir dringender. Aber ich habe keine Lust mit einem Technical durch die Gegend zu fahren und dabei von den falschen Leuten gesehen werden. Je länger wir noch verdeckt operieren können desto besser. Wir sind über ein paar Brücken gefahren als wir hergekommen sind. Von einer werfen wir die Karre runter. Zur Not schrauben wir das MG auf unseren Toyota."
Yps brachte ein schmallippiges Lächeln zustande. "OK", sagte er wiederstrebend.
Sarge sah auf die Uhr. "Ist schon fast halb drei. Wenn wir den Wagen versenken und unser Auto ausladen wollen bevor die Sonne aufgeht müssen wir bald los."
"Dann fahre ich vor", sagte Yps.
Commandant und Sarge nickten und stiegen in den Toyota. Nur mit angeschaltetem Standlicht fuhren machten sich die beiden Autos auf den Weg zurück zum Safehouse. Die Fahrt dorthin wurde aufgrund ihrer Länge und Monotonie auch zu einem Kampf gegen die Müdigkeit die sich langsam bei allen einstellte.
"Die Brücke hier sieht doch gut aus", sagte commandant als sie eine schmale, aber tiefe Schlucht überquerten. Die beiden Autos hielten an und alle blickten von der Kante herunter. "Ist genug Wasser drin um die Karre komplett zu versenken."
Yps fuhr den Wagen bis dicht an die Kante der Brücke, dann montierten sie das MG ab und verfrachteten es mit den Benzinkanistern ebenfalls auf die Ladefläche des Land Cruisers. Mit vereinten Kräften schoben sie den Jeep an bis er vornüber in die Schlucht fiel und laut klatschend im Wasser verschwand.
"Wenn wir Glück haben dauert es eine Weile bis sie den Wagen finden", meinte Sarge. "Bei dem Waffenlager sieht das ein wenig anders aus. Spätestens wenn die Sonne aufgeht wird es nicht nur dort hoch hergehen. Sehen wir zu das wir nach Hause kommen."
Yps und commandant stiegen wieder zu Sarge in den Toyota. Der Rest der Heimfahrt verlief reibungslos. Daheim entluden sie gemeinsam den Land Cruiser. Danach hatte die kleine Garage des Unterschlupfs deutliche Ähnlichkeit mit ihrem nächtlichen Ziel. Zuletzt, weil er von allen Waffen vollkommen überdeckt war, baute Sarge seinen Koffer wieder auf und holte das Handy hervor. Mittels Kabel verband er die beiden Geräte. Dann legte er seine Ausrüstung ab und verschwand kurz im Waschraum ehe er und die anderen beiden sich einen verdienten Schlaf gönnten.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von commandant » 03 Jun 2013, 19:05

Verschlafen wachte commandant auf. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass er gerade mal vier Stunden geschlafen hatte. Nachdem er sich noch 20 Minuten im Bett herumgewälzt hatte ohne wieder einzuschlafen stand er auf. Sein ständiges Problem, spät ins Bett und früh aufwachen, verfolgte ihn auch hier. Da die andern beiden noch schliefen machte er sich kurz etwas zu Essen und ging raus in die Garage. Dort fing er an so gut es ging das Waffenarsenal zu sortieren. Bei einigen Waffen hatte er keine Ahnung um welchen Typ es sich handelte, da mussten Yps und Sarge für Aufklärung sorgen.
Später kam Yps vorbei, eine Tasse frischen Kaffee in der Hand haltend: "Sieht ja schonmal ganz ordentlich aus." "Inventarliste habe ich keine gemacht, zum einen hatte ich keine Lust auf Kugeln zählen, zum anderen hab ich teilweise schlichtweg keine Ahnung um was für Modelle es sich überhaupt handelt und wo sie herkommen. Das Baretta habe ich dort drüben hingelegt, daneben liegt noch ein SSG. "
Während Yps das Baretta zerlegte und säuberte sortierte commandant den Rest der Munition und ging zurück in die Hütte. Dort saß Sarge über seinen Kasten gebeugt und versuchte wohl dem gefundenen Handy seine Informationen zu entlocken. commandant gönnte sich eine Dusche und ging nach draußen auf die "Veranda". Dort studierte er weiter die Informationen und Karten. Ihr Hauptziel bestand immer noch im ausräuchern der Drogenplantage. Auf einer neuen Karte markierte er die Position der Plantage sowie der erledigten Telefonstation und des Waffenlagers. In seinem Kopf begann ein Plan zu reifen. Er suchte weitere Ziele und markierte sie ebenfalls. "Könnte klappen, aber auch gehörig schiefgehen, wenn jemand zu schnell hinter das Muster kam."
Sarge und Yps waren mit ihren Tätigkeiten fertig und kamen hinzu. "Sarge, hast du irgendwelche neuen Infos?"

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von Ypsilon83 » 29 Jun 2013, 11:33

Auch Ypsilon hatte nicht sonderlich lange geschlafen, in ihrer Hütte wurde es schon wenige Stunden nach Sonnenaufgang so warm, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Aber eine starke Tasse Kaffee ersetzte notfalls auch einige Stunden Schlaf. Nachdem er also Kaffee gekocht hatte und seine erste Zigarette geraucht hatte, ging Ypsilon in ihr neu eingerichtetes Waffenlager, wo der commandant schon am Arbeiten war. Zumindest versuchte er einen Überblick über ihre Neuerwerbungen zu bekommen. Ypsilon lächelte. Es waren einige ungewöhnliche Stücke dabei, aber die meisten erkannte er sofort. Er warf einen Blick auf das Beretta, ein 501er, Repetiergewehr aus den 80ern, ein nettes Spielzeug, wenn auch sehr ungewöhnlich, dass es seinen Weg aus Italien hierher gefunden hatte, zuletzt hatte er so eine Gewehr während des Balkankonflikts in der Hand. Ypsilon hob es prüfend hoch, es lag sehr angenehm in der Hand und war auch vom Gewicht sehr angenehm, viel Holz, verzog nicht so leicht. Das andere Scharfschützengewehr erfreute Ypsilon weitaus mehr. Ein russisches Vintorez, ein schallgedämpftes Gewehr mit Unterschallmuniton im Kaliber 9x39mm. Ypsilon sah sich um, eine ganze Transportkiste war mit dieser Munition gefüllt, ein Glückstreffer, zumal er auf dieser Waffe noch ausgebildet worden war.
Ypsilon begann damit das Beretta zu zerlegen und zu reinigen, der commandant hatte mittlerweile einen wirklich großen Stapel Munition sortiert und ging zurück zum Haupthaus. Nach einer Weile hatte er das Gewehr fertig und begann damit es in Ölpapier einzuwickeln und in einer Kiste zu verstauen, dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf das Vintorez, auch dieses zerlegte er, prüfte die Teile und reinigte es. Nebenbei dachte er nach.
Nun hatten sie zwei Scharfschützengewehre, eines sogar schallgedämpft und wenn man halbwegs darauf eingeschossen war, waren Entfernungen um etwa vierhundert Meter damit zu erreichen. So gesehen war es eine nette Ergänzung zu seiner Hauptwaffe. Die hatte zwar eine höhere Reichweite, war aber teuflisch laut. Ihm kam der Einsatz in dem Dorf in den Sinn, wo er zwar durchgeben konnte, wo sich Wachen befanden, sie aber nicht ausschalten konnte, ohne das ganze Dorf aufzuwecken. Das wäre dann hiermit leichter zu erledigen. Ebenso stand noch im Raum einige regionale Anführer auszuschalten, was so vielleicht auch sauberer war.
Als auch diese Waffe in Ölpapier eingepackt war, verschaffte sich Ypsilon noch einen abschließenden Überblick über die anderen Waffen und die geschätzte Menge an Munition.
Zufrieden brummend verließ er die Garage und ging zurück zum Haupthaus, wo er auf den Sarge und commandant traf.
"Sarge, hast du irgendwelche neuen Infos?" fragte der commandant gerade.
Ypsilon warf einen Blick auf die Unterlagen vor dem commandant, er hatte einige Dinge markiert.
"Sehr gut, der Junge macht sich eigene Gedanken," dachte er, ohne diesen Gedanken jedoch auszusprechen. Stattdessen setzte er sich auf einen Stuhl und sah den Sarge an. Sein Gedanke mit dem Scharfschützengewehr konnte noch warten.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von NightSarge » 29 Jun 2013, 17:58

Auch Sarge war nach viel zu wenig Schlaf wieder wach geworden. Der Koffer verlangte nach seiner Aufmerksamkeit. Er wuchtete sich aus seinem Schlafsack hoch und vor das Gerät. Müde griff er in Richtung seines Gepäcks uns zog ein EPA hervor. Er befreite Brot und Fleisch von ihren Hüllen und begann zu frühstücken während er begann sich die Daten anzusehen. Routiniert griff er nach einer Wasserflasche und gab das Getränkepulver hinein. Kaffee war nie seine Welt gewesen, aber dieses Zeug hier hatte einen ähnlichen Effekt auf ihn. Er setzte die Kopfhörer auf und zog Stift und Papier die nun zu seiner Waffe wurden. Ehe er zu Bett gegangen war hatte er noch das erbeutete Handy angeschlossen und den Koffer damit beschäftigt. Nun hatte er nicht nur sämtliche Gespräche und Verbindungen sondern auch alle gespeicherten Daten auf dem Laptop. Es wäre zu schön gewesen wenn das Gerät zu einem der Kartellführer gehört hätte, aber anscheinend war der Vorbesitzer bloß ein kleines Licht gewesen. Vielleicht ein Schicht- oder Wachführer, aber mehr auch nicht. Jedenfalls gab es nur wenige neue und hilfreiche Informationen. Lediglich Bestätigungen für Daten die er schon erfasst hatte. Aussischtsreicher schien dagegen der Fundus der aufgelaufenen Gespräche zu sein die den Koffer als Verbindungszelle benutzt hatten. Es waren viele. Die meisten relativ kurz. Vielfach laut, wütend und gebrüllt.
"Anscheinend haben wir denen ganz schön an Bein gepisst," murmelte Sarge zu sich. Sein spanisch war zwar immer noch weit davon entfernt nützlich zu sein, aber da er aus Erfahrung wusste worauf es ankam konnte er sich einiges an situativer Sprachkenntnis zulegen. Fliegend notierte er Namen,Nummern und Infos, wurde von seinem Magen daran erinenrt das er noch am frühstücken war und füllte hastig nach.. Er verband die Informationen auf dem Papier zu einem Diagramm. Er rauchte nicht, aber in dieser Situation wünschte er sich er würde es tun. Daraufhin kramte er einen weiteren Keks hervor uns aß ihn. Rauchen war ebenso wenig sein Ding wie Kaffee. Nachdem er fast fertig war aktivierte er das kleine Programm was er am Mast in das System geladen hatte. Es dauerte nur wenige Minuten und auch diese Daten lagen ihm vor. Angesichts der Menge konzentrierte er sich auf die wichtigen Personen und zog weitere Linien aufs Papier. Zahlenreihen zu vergleichen war bei weitem nicht jedermanns Sache. Am Ende hatte er etwa ein Dutzend nützliche Informationen, ein paar neue Verbindungen und ein paar Sachen die ihn stutzig und hellhörig machten. Von unten Drang der Geruchs von Waffenreinigungsöl durch das Haus. Ehe er hinunter ging stattete er dem Bad einen Besuch ab.

"Sarge, hast du irgendwelche neuen Infos?" fragte der commandant gerade.
"Ja", sagte er. "Und zwar schlechte. Zum Kartentisch."
Die beiden zogen ersthafte Mienen und foglten ihm ins Haus.
"Das wir dem Kartell ans Bein gepisst haben war mir eigentlich schon klar als Yps MG loslegte. Und wir haben denen ganz, ganz gewaltig ans Bein gepisst. Glücklicherweise wissen sie NOCH nicht wer dafür verantwortlich ist, aber sie schreien jetzt schon nach Blut. Noch denken sie das ein anderes Kartell dahinter steckt. Suarez, Ayagueja und Dahira rotieren in Unglaublicher Geschwindigkeit. Das Interressante ist das sie alle ihre Schergen gleichermaßen anmaulen um sie ebenfalls zum rotieren zu bringen. Aber es gibt auch Leute die sie anmaulen, das heißt ich habe jetzt eine neue Verbindungsebene zu fassen bekommen. Sind wohl so was wie die Provinzleiter. Vielleicht ein oder zwei Ebenen unter dem Kartell selbst. Bei denen sind die Drei plötzlich handzahm. Vor allem Dahira der sich eine Menge zurechtstammelt. Steckt in ziemlich großer Erklärungsnot. Der wiederum hat alles mobilisiert was er auftreiben kann. Er hat eine rechte Hand, Olveira Fujo, der managt anscheinend seine Bewaffneten. Jedenfalls schickt er immer wieder Leute mit Fahrzeugen los. Anscheinend um Streifen oder Straßensperren aufzustellen. Das gaze Kartell schiebt gerade eine Riesenwut, die sie sehr bald irgendwo abreagieren werden. Und das wird wahrschleinlich noch blutiger als das bislang der Fall war. Vor allem Ayagueja sticht hervor. Der ist Total von der Rolle. Dahira hält sich etwas bedeckter, was sich auch bei seinen Männern wiederspiegelt. Das wirkt wesentlich ruhiger, geplanter und geordneter, fast wie geübtes Verhalten. Wir können also davon ausgehen das wir eine sehr eingeschränkte Bewegungsfreiheit haben werden. Bewaffnete, motorisierte Kartelltruppen überall, und alle mit nervösen Zeigefingern. Zusätzlich wird man sich mit Sicherheit die Zivilbevölkerung auch mit Gewalt zu nutzen machen um alle Fremden und Unbekannten aufzuspüren. Wir sollten von jetzt an Wache halten denn ich traue dem Haus nicht mehr. Ab einer gewissen Anzahl Geldscheine oder auch Kolbenhiebe spricht jeder. Was mir aber wirklich Sorgen macht ist eine Sache. Die Leute die über Dahira stehen haben alle unabhängig voneinander eine Nummer gewählt. Der Kerl mit dieser Nummer ist anscheinend eine ganz harte Nuss. Er spricht akzentfreies Englisch. Und zwar richtiges Englisch. Hat sich von allen drei über Dahira Infos und Daten geben lassen. Und das, im Gegensatz zu diesen brüllenden Kartelltypen total ruhig und ungerührt. Fast geschäftsmäßig. Sein einizger Satz war; das er sich drum kümmert. Anschließend hat er Dahira angerufen. Der ist dabei fast an Herzinfarkt gestorben. Und als der Kerl ihm gesagt hat das er Dahira besuchen wird ist der beinahe ins Heulen verfallen. Anscheinend wird dort bald seine Stelle frei. Die Tatsache das ihn alle drei Provinzführer des Kartells anrufen um ihn zu aktivieren und wie sie ihn behandeln; dazu die Art und Weise wie dieser eine Anruf an Dahira ablief zeigt dass das Kartell offenbar kein Risiko eingeht. Sie haben einen ihrer Wachhunde von der Leine gelassen."
"Hast du auch einen Namen?", fragte Yps.
"Nein. Niemand hat ihn erwähnt."

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von commandant » 20 Aug 2013, 20:33

"Okay, dann haben wir also drei lokale Anführer. Davon macht uns Suarez mit seiner rechten Hand Olveira Fujo wohl aktuell am meisten Probleme, wenn der überall Trupps durch die Gegend schickt. Dahir wird eventuell von dem Söldner erledigt. Das könnte in seiner Truppe wiederum für kurzzeitig Unruhe sorgen, falls der Nachfolger nicht direkt von oben bestimmt wird. Ich werde gleich nochmal unser Material nach den Namen durchsuchen, ob wir Aufenthaltsorte oder sonstige Infos über die Drei haben. Dann können wir uns Aktionen oder Reaktionen auf die Maßnahmen überlegen. So, unser Hauptziel ist ja immer noch diese Plantage hier."
commandant holte eine seiner vorher bearbeiteten Karten hervor und breitete sie vor seinen Kameraden aus. Mittlerweile bezeichnete er sie gedanklich so. Die Art und Weise wie sie den letzten Einsatz durchgezogen und sich verhalten hatten schien daraufhin zu deuten, dass sie nicht nur geldgeile Söldner waren.
"Unsere bisherigen Ziele lagen im Vergleich zur Plantage auf der von uns aus gesehen entgegengesetzten Seite. Laut den Unterlagen verläuft die vermutete Grenze zum nächsten Kartell nochmal ein gutes Stück hinter dem Waffenlager und dem Telefonhäuschen. Wenn wir also in Grenznähe noch etwas Unruhe stiften, vielleicht sogar eine Aktion auf dem Gebiet des nächsten Kartells durchziehen, könnte das die Aufmerksamkeit mehr in diese Richtung ziehen. Damit wären wir hier etwas aus dem Fokus und unter Umständen ziehen sie Truppen aus der Plantagenzone ab. Problem an der Sache ist, dass wir jedesmal eine ordentliche Strecke zu den Zielen fahren müssen. Das ganze durch das aktuelle Wespennest, in dem wir immer in eine Straßenkontrolle geraten könnten. Waffen haben wir wohl momentan genügend," grinste er. "Irgendwelche Vorschläge für das nächste Ziel? Und Yps, wäre schön, wenn du mich auf dem gefundenen Scharfschützengewehr einweisen könntest. Ich treffe mit dem G36 auf die Entfernung zwar ganz passabel, aber so etwas ist dann doch was anderes."

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von Ypsilon83 » 06 Okt 2013, 19:21

Ypsilon lehnte sich etwas weiter über den Kartentisch. Es dauerte noch einige Momente bis er anfing zu sprechen.
"Zunächst zur Sicherheit dieses Hauses. Wir sind weit genug von der nächsten Siedlung, oder dem nächsten Feld entfernt, als das man uns zufällig hier findet. Die nächste Möglichkeit wären Informanten bei den beteiligten Behörden. Das wären zunächst die Homeland Security, die ja die Grenzen überwacht, dann die DEA, die sich ja um die Drogen kümmert und das mexikanische Innenministerium, das ja an geänderten Zuständen in ihrem Land interessiert ist. Die Homeland Security bekam mitgeteilt, dass sich unser Versteck etwa 25 Meilen südwestlich von hier ist. Die DEA denkt, es wäre etwa 40 Meilen östlich und das Innenministerium hat uns ein Gebäude etwa zwanzig Meilen nordöstlich von hier zugeteilt. Unser Haus hier stammt noch aus meiner Zeit für...andere Dienste, ein Versteck, falls wir je aus den USA hätten fliehen müssen, was aber nie der Fall war."
Er machte eine Pause und sah die anderen beiden an.
"Als ich zuletzt hier war, habe ich einen kleinen Hinweis an der Tür hinterlassen, wie es damals üblich war, um zu sehen, ob jemand das Gebäude betreten hat, aber es war noch alles so, wie ich es verlassen habe. Und das ist immerhin fast zwanzig Jahre her."
Er ging vom Tisch weg und sah aus dem Fenster.
"Sollte eines der anderen Gebäude angegriffen werden, werden wir das mitbekommen und dann wissen wir auch, wo ein möglicher Verräter sitzt.
Nächster Punkt, der Vorschlag Angriffe auf weiter entfernte Ziele zu starten. Vielleicht habt ihr vergessen, dass wir nicht das einzige Team sind. Insgesamt sind wir fünf Teams in diesem Teil des Landes. Unser Einsatzbereich ist genau vorgegeben, damit wir nicht über ein anderes Team stolpern.

[Steht so in meinem allerersten Post in diesem Thread.]
Er kam zurück zum Tisch und deutete auf "ihre" Plantage.
Unser Plantagenbesitzer hier und
Er deutete auf die Plantage in dem Gebiet, welches hinter dem Waffenlager lag
dieser hier haben seit ewigen Zeiten Streit miteinander. Wir haben den Startschuss gegeben, heute Nacht beginnt die erste Aktion in deren Gebiet und in einem weiteren. Die anderen beiden dann kurz danach.
Natürlich wird es dann etwas unruhig, aber es bringt vor allem Unruhe in die Spitze des Kartells und genau darauf wollen wir ja hinaus.

Ypsilon warf einen Blick auf die Kommunikationsdaten, die der Sarge zusammengestellt hatte.
"Ihr Schoßhund macht mir bisher noch keine Sorgen, soll er ruhig mal etwas Unruhe verbreiten und ein paar Unterführer wegen Unfähigkeit erledigen, das sorgt nur für weitere Unruhe. Vielleicht könnten wir in naher Zukunft mal ein oder zwei Strassensperren ausschalten, einfach um noch etwas Druck aufzubauen, vielleicht sollten wir aber auch die Köpfe abschlagen, die wir bisher identifiziert haben. Jetzt haben wir ja passende Gewehre für einen Anschlag. Ausserdem habe ich gehört, dass Autobomben hier auch recht weit verbreitet sind."
Er lächelte bösartig.
"Diese hier würde ich mir gerne selbst einmal anhören," sagte er, während er einige Gespräche auf der Liste markierte.
Dann dachte er einen Moment nach.
"Diesen Schoßhund sollten wir nicht unterschätzen. Viele ehemalige Sowjetsoldaten sind dem Ruf des Geldes zu den Kartellen gefolgt, aber auch viele ehemalige KGB Agenten sind hier, genauso wie einige frühere Mitarbeiter des kubanischen Geheimdienstes, die zum Großteil beim KGB ausgebildet wurden. Sie sehen aus wie Einheimische, haben aber eine verdammt gute Ausbildung was Aufklärung bzw. Taktik angeht. Ich habe einige von ihnen kennen gelernt und auch mit einigen gearbeitet. Sehr gute Leute, aber moralisch und ethisch bei weitem nicht so angenehm wie ich.
Zuletzt sah er commandant an.
"Eine kleine Einweisung kann ich dir ohne weiteres geben, aber zum Schießtraining sollten wir uns ein anderes Gelände suchen. Aber vom Grundsatz her ist es kein Problem.
Ypsilon setzte sich wieder auf einen Stuhl und steckte sich eine Zigarette an, dann sah er die anderen beiden an.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von NightSarge » 15 Okt 2013, 15:09

"Na dann wollen wir Mal sehen was da geht", sagte Sarge zu Yps und commandant. "Kommt mit."
Gemeinsam nahmen die drei vor dem Koffer Platz.
"Zeitlich oder nach Personen geordnet?", fragte Sarge Yps.
"Nach Personen, das ist für uns wesentlich interessanter."
"Ok." Er rief eine Tabelle, eine Datenbank und ein Abspielprogramm auf. "Dann fangen wir mit Dahira an. Der ist uns am nächsten. Das ganze beginnt kurz nach Sonnenaufgang. Da bekommt er den ersten Anruf das irgendetwas nicht stimmt. Das einige seiner Leute tot sind. Das Ganze kommt wohl von einer seiner Patrouillen. Das Gespräch ist deswegen interessant weil es zwar ewig dauert, Dahira aber noch relativ entspannt bei der Sache ist. Erst als die Sache dann immer schlimmer wird und er das ganze Ausmaß des Vorfalls erkennt wird er deutlich nervöser. Offensichtlich regen ein paar tote Kartellsoldaten hier keinen großartig auf; ein zerstörtes Waffenlager dagegen schon. Immerhin bleibt Dahira die ganze Zeit relativ ruhig, lässt sich eine Menge Informationen geben, und ruft dann Fujo, seinen Handlanger, an. Der macht sich dann mit einer Gruppe persönlich auf den Weg dorthin. Danach wählt er sofort diese neue Nummer von seinem Boss. Der Typ, Unbekannt Nr.1, ist zwar ähnlich geschockt wie Dahira, gibt ihn aber erstmal die volle Breitseite an akustischen Ohrfeigen und fordert ihn auf sich sofort darum zu kümmern. Offenbar war das Lager wohl irgendwie noch anderweitig wichtig. Jedenfalls ruft kurz darauf Fujo zurück und gibt ihm nochmal einen komplettem Bericht. Das haut Dahira dann voll aus der Bahn. Zwar gibt er den Rüffel den er bekommen hat weiter an Fujo und ein paar andere seiner Handlanger, aber am Ende ruft er doch wieder Unbekannt Nr.1 an und stammelt sich seine Lage zurecht worauf er natürlich noch mehr zu hören bekommt. Das war erstmal alles zu Dahira. Sein Boss unterhält sich daraufhin mit den anderen Provinzleitern, Unbekannt Nr.2 und 3. Fast das selbe Spiel, Schreck, Wut, Reaktion. Und dann das gleiche nochmal als Nr.1 den Wachhund anruft. Nur herrscht da ein komplett anderer Ton. Und wie gesagt, komplett geschäftlich kühl und in akzentfreiem Englisch. Als der Dahira anruft könnte man den Burschen fast bemitleiden. Offensichtlich bekommt er bald Besuch von dem guten Mann. Jetzt zu den anderen Beiden."
"Suarez bekommt das etwa zur gleichen Zeit mit wie Dahira. Größtenteils gleiches Spiel wie vorher. Bekommt ebenfalls Informationen von seinen Leuten und informiert seinen Boss. Von dem bekommt er ebenfalls Druck; denn der Kerl, Unbekannt Nr.2, geht schnell und emontional durch die Decke. Allerdings ist der Druck bei weitem nicht so viel wie bei Dahira, aber die Tatsache das das ganze nur ein paar Kilometer von ihm entfernt passiert ist reicht aus für einen Anschiss. Als Resultat rotieren seine Leute jetzt ebenfalls. Fahren Streife und verstärken ihre Posten und Sperren. Ruft den armen Dahira an der muss ihm das ganze Drama abermals erzählen. Interessanterweise verpasst er ihm keinen weiteren Rüffel. Er ist zwar ebenfalls aufgebracht, aber redet lange und ruhig mit Dahira."
Sarge wandte sich an Yps und commandant.
"Unser Problem damit ist das keiner von uns fließend spanisch spricht, ganz zu schweigen von dem lokalen Dialekt. Ich kann mir zwar einiges an situativer Sprachkenntnis zulegen, aber ganz ehrlich, von dem Stück versteh ich nichts. Solange wir niemanden haben der problemlos übersetzten kann müssen wir improvisieren und Interpretieren. Wir können zwar eine ganze Reihe von Verbindungen und Beziehungen erkennen, alles andere steht aber auf unsicheren Füßen. "
"Zurück zu Suarez. Das Ergebnis scheint keineswegs glücklich für den armen Dahira zu sein. Sein Boss, Unbekannt Nr.2, hat daraufhin ja den Wachhund angerufen. Fast ebenso aufgebracht wie gegenüber Suarez, aber deutlich höflicher im Tonfall. Der Kerl hat sich wieder total ruhig alles notwendige geben lassen und hat sich dann an die Arbeit gemacht.
Machen wir mit Ayagueja weiter. Der Typ bekommt die erste Nachricht etwas später, und zwar von Fujo nachdem der vor Ort angekommen ist. Das Ergebnis ist das er ohne große Umscheife durch die Decke geht. Er brüllt und schreit nach Blut, fragt immer wieder nach wer das war. Zetas oder Golf, Tijuana oder Juarez. Interessant ist das er dann erst seinen Boss anruft, dem gegenüber ziemlich hitzig und aufgebracht ist und danach Fujo zurückruft. Anscheinend kümmert sich der dann um alle Schergen vor Ort denn Ayagueja telefoniert nicht weiter. Bei so einem Kerl recht ungewöhnlich. Sein Boss ruft dann seine anderen beiden Kollegen an ehe er den Wachhund anruft. Ist ein sehr wechselhaftes Gespräch. Auf der einen Seite der aufgeregte Drogenmann und am anderen Ende der eiskalte Typ. In dem Gespräch fällt auch der einzige Satz von dem. <Er kümmert sich um diese Sache.> Das wärs dann erstmal dazu."

Er wandte sich an commandant. "Hast du schon ein paar Sachen aufdecken können?

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von commandant » 05 Jan 2014, 20:14

"Ich habe die Unterlagen nach den Namen durchsucht und bin teilweise fündig geworden", entgegnete dieser. "Die wichtigsten Informationen über die Leute habe ich zusammengefasst."
"Rogelio Suárez, geb. 18.5.1972, verheiratet, eine Tochter. Seine rechte Hand ist Olveira Fujo. Die beiden sind wohl für die Organisation und Verteilung von Waffen zuständig. Es wird vermutet, dass sein direkter Chef ein Salvator Urrea ist, das dürfte nach den Gesprächen zu urteilen Gebietsleiter Nummer 2 sein. Urrea ist fünf Jahre älter als Suárez und verwitwet. Saß mehrere Jahre im Gefängnis wegen Drogenhandels, nach der Haftentlassung hat er sich ein Handelsgeschäft aufgebaut. Nach außen hin saubere Fassade, bisher konnte ihm nichts mehr nachgewiesen werden. Seine Frau kam allerdings bei einem Anschlag mit einer Autobombe ums Leben, deshalb gehen die Behörden davon aus, dass er weiterhin im Geschäft mitmischt. Er und Suárez wurden mehrmals zusammen gesehen.
Die rechte Hand Fujo hat ebenfalls bereits drei Jahre gesiebte Luft geschnuppert, zeitgleich mit Urrea. Hat als Türsteher gearbeitet, bevor er wegen Körperverletzung einsaß. 1,98m groß, 130kg schwer, ein ziemlich übler Schläger.
Dann haben wir noch den von allen Seiten zusammengestauchten Carlos Dahira. Liegt daran, dass er im Management tätig ist, um genau zu sein im Facility Management. Nach den Infos ist er ein Liegenschaftsverwalter und gleichzeitig für die Gebäudesicherung zuständig. Das erklärt, warum er die Hölle heiß gemacht bekommt, wenn er für die Sicherheit der Lager zuständig ist. Über Ayagueja war nichts zu finden.
Damit haben wir zumindest eventuell einen der Gebietsleiter identifiziert. Yps, vielleicht bekommst du noch ein paar Zusammenhänge heraus, wenn du dir die Gespräche nochmals anhörst."

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von Ypsilon83 » 15 Mär 2014, 21:14

"Gebt mir etwas Zeit, damit ich mir das Zeug durchhören kann. Mein Spanisch ist nicht unbedingt so, dass ich als Einheimischer durchgehe, wie bei meinem Englisch, oder meinem Deutsch, aber es wird für die wichtigsten Dinge reichen. Ihr könnt euch ja mal in der Zeit lohnende Ziele überlegen, die wir gezielt ausschalten, entweder per Gewehr, oder vielleicht per Bombe."
Mit diesen Worten nahm er sich einen Notizblock, setzte sich Kopfhörer auf und begann sich die Aufzeichnungen anzuhören. Damit verbrachte er die nächsten Stunden, ab und zu ging er etwas in den Aufnahmen zurück, um sich etwas mehrmals anzuhören, manchmal schrieb er etwas auf, die meiste Zeit grunzte er aber nur.
Stunden später nahm er seinen Laptop zur Hand und rief seine E-Mails ab, dann begann er zu lächeln und wandte sich an die anderen.
"Gestern Nacht gab es den ersten Angriff auf einen Wachposten in einen weiter nördlichen Gebiet. Keine Verbündeten Verluste. Morgen soll eine Munitionslieferung überfallen werden, etwas südlich unseres Operationsgebiets. Dann ist wieder eine Nacht Pause. Wir sollten uns in der Zeit überlegen, ob wir jemanden erledigen. Ich denke, es sollte jemand mit genug Einfluss sein, dass er einen solchen Angriff anordnen könnte. Es soll so aussehen, als ob man "unser" Kartell im Verdacht hat und das die Rache war. Also entweder Autobombe, oder Gewehr. Über alles weitere muss ich erst nachdenken. Dann wären wir beim nächsten Punkt, eine kleine Einweisung in das Scharfschützengewehr. Wie gesagt, ich bin kein Profi, aber die Grundlagen kann ich dir vermitteln."
Ypsilon ging mit dem commandant das Gewehr holen, zeigte ihm, wie man es zusammensetzt und einstellt. Dann ging er die Grundlagen durch, Atemtechniken, Wahl des Ziels, Einflüsse von Außen, wie der Wind, Tarnung der eigenen Stellung und ähnliches.
Im letzten Licht des Tages wollten sie losziehen in ein Gebiet nördlich ihrer Verstecks, in dem weit und breit niemand wohnte und auch keine Straßen verliefen, so dass der commandant das Gewehr einschiessen könnte, genug leere Blechdosen waren von ihrem letzten Essen übrig.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von NightSarge » 19 Mär 2014, 12:01

"Dann wollen wir mal schauen ob wir da einen geeigneten Kandidaten finden", sagte Sarge zu den beiden. Im Grunde kämen alle drei in die Auswahl. Eventuell auch ihre Vorgsetzten, wobei wir deren Standort noch nicht kennen. Im groben schon, aber halt noch nichts exaktes. Die Handlanger von den Dreien würde ich nicht mit dazu nehmen. Die sind bloß das Fussvolk. Ayagueja wäre meiner Ansicht nach die beste Wahl. So wie der nach Blut schreit sollte es wohl keinen überraschen wenn ihn wer in die Luft jagt. Das wäre die naheliegenste und offensichtlichste Variante. Aber da könnte die Einwirkung auf die Moral am geringsten sein. Wer mit Feuer spielt kommt duchs Feuer um. Dahira wäre der nächste Kandidat. Er steht eh schon im Fadenkreuz. Man könnte annehmen das er den Angriff befohlen hat um seinen Ruf wieder her zu stellen und dafür aus dem Weg geräumt wurde. Suarez wäre dann der letzte auf der Liste. Offensichtlich hat er am wenigsten damit zu tun. Aber er könnte auch aus dem Hintergrund heraus gearbeitet haben. Bei ihm schätze ich den moralischen Schaden am höchsten ein. Bei allen dreien haben wir die Wahl zwischen Bombe und Sniper, beide Möglichkeiten legen uns eine ganze Reihe von Einschränkungen auf. Für die Bombe brauchen wir entweder einen bekannten ständigen Aufenhaltsort oder eine bekannte Strecke um die Bombe zu platzieren und zu zünden. Für das Gewehr brauchen wir einen geeigneten Ort wo wir unser Ziel angreifen können. Am Arbeitsplatz oder auf einem Treffen, vielleicht auch im eigenen Haus. Wobei das meistens ein und derselbe Ort ist. Und das sollte unsere größte Einschränkung sein. Ich habe kein Problem damit alle drei auszuschalten, aber ich möchte auf keinen Fall zivile Opfer als Kollateralschaden haben. Solange die Zivilsten keine Waffe in die Hand nehmen sind und bleiben sie Zivilisten. Außerdem könnte das mehr Wut und Verzweifelung hervorrufen als und lieb wäre und ganz Chaos hier wird noch wüster. Ich bin sicher das die Kartelle da überhaupt keinen Unterschied machen, aber ich schon."

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von commandant » 22 Jul 2014, 21:23

"Wie wäre es mit Suarez? Der Verdacht könnte dann erst einmal auf seine rechte Hand Fujo fallen. Könnte ja sein, dass er Ambitionen hatte die Leiter nach oben zu steigen. Alternativ gebärdet er sich wie wild, um den wahren Mörder seines Kumpans zu finden und sorgt für ein bisschen Aufruhr und Minderung des Personalhaushaltes. Egal wie wir jemanden ausschalten, wir benötigen vorher ein paar Infos über die Alltagsabläufe. Wohnort, Arbeitsstellen, Lieblingskneipen, Begleittrupps. Nachdem wir hier nicht gerade als Einheimische durchgehen müssen wir sehr vorsichtig vorgehen. Ein Anschlag mit dem Scharfschützengewehr hätte den Vorteil, dass wir nicht unbeabsichtig irgendwen mit hochgehen lassen."
Gegen Abend zogen Yps und commandant dann mit dem Vintorez los. commandant war über das niedrige Gewicht erstaunt, wog das Gewehr doch sogar weniger als sein G36. Wie er von Yps erfuhr war es aber auch nur bis zur Bekämpfung von Zielen in 400 m Entfernung ausgelegt. In einem entlegenen Tal angekommen stellten sie die Dosen sowie einen leeren Kanister als Ziele auf und begaben sich rund 300 m davon entfernt in Schussposition. Mit der vierfachen Optik waren die Ziele noch gut zu erkennen und commandant beobachtete die umgebenden Sträucher um den Wind abzuschätzen. Der erste Schuss ging dennoch deutlich daneben, hatte er doch die falsche Vorhaltemarke im Visier genommen. Das Gewehr selbst schoss sich angenehm ruhig. Durch die Unterschallmunition war es sehr leise und der Rückstoß stellte auch kein großes Problem dar. Nachdem er sich eingeschossen hatte und die Trefferquote passabel war überließ er Yps die Waffe, damit dieser auch noch ein paar Schüsse abgeben konnte. Die Dosen wieder einsammelnd meinte commandant schließlich zu ihm: "Wenn wir die Gegner dazu bringen still zu stehen könnte das etwas mit mir und der Waffe werden."

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von Ypsilon83 » 29 Jan 2015, 16:48

Ypsilon lächelte belustigt.
"Der Trick als Scharfschütze ist, dass du dir Zeit lässt, bevor du schießt. Entweder wartest du, bis dein Ziel stehen bleibt, oder sich vorhersehbar bewegt, oder, meist nach dem ersten Schuss, du wartest bis irgendwo ein Kopf aus der Deckung kommt und schießt dann. Ich war auch nie ein überragender Scharfschütze, aber manchmal kann es ganz praktisch sein, wenn man nicht gut an ein Ziel herankommt und da ist ein schallgedämpftes Gewehr natürlich ein Traum. Alles eine Einstellungssache... und eine Geduldsspiel. Mein Ausbilder hat mich damals mal eine ganze Nacht in meiner Deckung liegen lassen, bis endlich die Zielscheibe für ganze fünf Sekunden hochgeklappt wurde."
Er strich gedankenverloren über das Gewehr.
"Und glaub mir, Nord-Russland im Winter ist bei Nacht wirklich kein Spass," sagte er mit einem grimmigen Lächeln.
"Das nächste Training machst du mit dem anderen Gewehr, die Beretta ist anfängerfreundlicher, finde ich.
Auf dem Rückweg zur Hütte grübelte Ypsilon. Es stimmte, ohne gute Informationen über ihr Ziel war ein Attentat ein Glücksspiel. Andererseits, wenn zu viel Zeit verging, wären die Gemüter schon wieder zu weit abgekühlt. Es musste irgendwie wie ein blindwütiger Racheakt wirken, allerdings ohne zivile Opfer, das hatten seine beiden Kameraden deutlich gemacht.
Also wohl keine Bombe. Andererseits hatte ein gezielter Angriff mit einem Scharfschützengewehr, bei dem genau ein einzelner Schuss fiel und sonst gar nichts passierte, eine ebenso demoralisierende Wirkung.
Es lief wohl darauf hinaus, dass sie so schnell wie möglich ein Ziel auswählen sollten, um dann direkt in der nächsten Nacht mit einer Observierung zu beginnen.
Vielleicht ergab sich da ja schon eine Möglichkeit für einen schnellen Treffer, oder wenigstens ein Anhaltspunkt, wie man vorgehen könnte.
"Also, welches Ziel nehmen wir uns vor? Wir sollten uns schnell entscheiden und so schnell wie möglich mit einer Überwachung beginnen, damit wir nicht zu viel Zeit verlieren, immerhin wollen wir ja Druck aufbauen," meinte er zu dem Sarge und commandant während des Abendessens.

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von NightSarge » 20 Feb 2015, 11:05

"Dann würde ich Suarez vorschlagen", entschied sich Sarge und blickte auf die Karte auf dem Tisch. "Im Norden also. Yps, hast eine ungefähre Idee wo so ein Typ sein Haus haben könnte? Ich nehme nämlich nicht an das es Wegweiser und Straßenschilder gibt die zu ihm führen."
Yps begann sich über die Karte zu beugen.
"Sagt dein Koffer nichts genaues dazu?", fragte commandant.
Sarge nickte. "Es ist keine exakte Lokalisierung, bloß ein Anwesenheitsnachweis." Der konsultierte kurz den Koffer, verglich dann die Koordinaten mit ihrer Karte und trug sie dort ein. Dann zog er darum einen Kreis der einem Umkreis von vier Kilometern entsprach.
Yps konzentrierte sich auf diesen Bereich und studierte die Karte gründlich.
"Hier könnte etwas sein", sagte er schließlich. "Das ist ein Komplex in einem kleinen Seitental an den Außenbezirken dieser Kleinstadt hier. Einerseits gibt es gute Verkehrsanbindungen, andererseits abgelegen genug um nicht aufzufallen. Es gibt da auch einen kleinen Pfad oder Weg wenn ich das hier richtig deute. Aus der Stadt hinaus in den Busch."
commandant betrachtete den Ort ebenfalls: "Campo del Perro", las er den Namen der Stadt. "Hundelager, ist klar."
"Gibt es noch eine andere Möglichkeit?", fragte Sarge.
Yps wies auf zwei andere Punkte. "Diese beiden Punkte kämen auch noch in die engere Wahl, aber erfahrungsmäßig und aus der Vergangenheit denke ich nicht das diese beiden Orte Suarez´ Anwesen sind. Sie haben sicherlich irgendwas mit dem Kartell zu tun, sind aber für uns im Moment nachrangig."
"Es wäre nämlich ziemlich blöd wenn wir Suarez erledigen und beim verschwinden direkt vor einem seiner Stützpunkte her marschieren. Die sollten wir wenigstens kennen und beobachten. Das ist ein Risiko was wir umgehen können."
commandant nickte, dann sah er wieder auf die Karte. "Das sind fast fünfzig Kilometer bis da hin. Luftlinie, also gut das doppelte wenn wir Umwege fahren."
"Also auch wieder über zweieinhalb Stunden Fahrt", fuhr Sarge fort. "Heute Nacht noch oder morgen?"

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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von commandant » 09 Mai 2015, 16:28

"Legen wir heute Nacht noch los. Eventuell bekommen wir ihn nicht gleich vor die Flinte oder müssen erst noch Aufklärungsarbeit leisten," sagte commandant. Nach dem Abendessen packte jeder seine Sachen zusammen. Von ihrer frischen Beute luden sie noch die beiden Scharfschützengewehre in den Jeep. Anschließend ging es auf die Piste, wobei damit leider nur die staubige Straße gen Norden gemeint war. Die Dörfer auf dem Weg umfuhren sie soweit es ging, um sowenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erzeugen. Kurz vor Ablauf der von von Sarge prognostizierten zweieinhalb Stunden kamen sie im Zielgebiet an.
Nachdem sie den Wagen im Gebüsch außerhalb von "Campo del Perro" versteckt hatten, machten sie sich auf den Weg zu den möglichen Zielen. Als erstes standen die beiden eher unwahrscheinlichen Markierungen auf Sarges Karte an. Luftlinie waren es insgesamt acht Kilometer, die es zurückzulegen galt. Obwohl die Sonne kurz vorm Untergang stand, waren alle drei schweißgebadet, als sie am ersten Ziel ankamen. Aus der Deckung heraus beobachteten sie es eine Weile bevor Sarge meinte: "Sieht nach einem einfachen Hof aus, nur ein altes klappriges Auto und bislang nur die Frau mit ihren beiden kleinen Kindern zu sehen. Von Suarez würde ich etwas mehr erwarten, insbesondere ein paar herumlungernde Schergen zur Bewachung sowie Unterkunft und Autos für sie." Auch der nächste Zwischenhalt brachte keinen Treffer, außer einer Hütte im ruinösen Zustand war nichts zu sehen. Schließlich näherten sie sich der kleinen Schlucht, die Yps als wahrscheinlichsten Ort bezeichnet hatte. Vom Bergkamm herab betrachteten sie nebeneinander liegend einen kleinen Hof. In U-Form lagen drei Gebäude unter ihnen. Eine Längsseite und die Querseite wurden von Wohngebäuden gebildet, die andere Querseite von einer Scheune. Das zentrale Haus hatte ein Obergeschoss und eine einladende Veranda zur umgebenden Fläche hin, das zweite Haus war hingegen flach. In beiden Häusern brannte in mehreren Fenstern Licht während die Scheune im dunkeln lag. "Angenommen wir sind hier richtig, habt ihr eine Idee wie wir Suarez sicher identifizieren können?", fragte commandant seine Kameraden.

Wicky
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Re: Tequila, Stoff und heißes Blei (Foren RPG)

Beitrag von Wicky » 04 Jun 2015, 21:20

Erst Scheiße Foren RPGs posten, und dann nichts unternehmen, wenn Schmauch den Chumpesa um die Ecke bringt. Ihr solltet Euch schämen!

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