Ein neuer Auftrag

Söldnertreffpunkt für alle Themen rund um "Jagged Alliance 2" und den Nachfolger "Unfinished Business".

Moderator: Flashy

Lonewulf
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Beitrag von Lonewulf » 06 Mai 2005, 14:36

Als er von seiner Siesta erwacht ist es etwa 22 Uhr Ortszeit, die richtige Zeit um an Informationen zu kommen.
Nach der Studie des Stadtplans, den er an der Rezeption erstand, fiel ihm auf, dass er das Hafenviertel nie verlassen hat. Er ist momentan rund 800m vom nächsten Dock entfernt, aber anscheinend hat durch den Bürgerkrieg auch der Schiffsverkehr abgenommen, denn sonst könnte man den Hafen auch durch die Geräuschkulisse finden.
Er zieht sich die Schutzweste, welche, wie sich herausgestellt hat, aus ungefähr 20 Lagen Kevlar besteht, ein schwarzes T-Shirt, Schulterholster und eine helle, leichte und sportliche Jacke an. Die Jacke dient nur dazu, dass man nicht sieht, dass er bewaffnet ist.
Bewaffnete Leute sind hier sicher nicht unüblich, aber als Ausländer fällt man so schon auf.
Nach abgeschlossener Untersuchung der USP Elite machte er sich erneut auf den Weg einen Job zu finden. Die Gewehre blieben logischerweise auf dem Zimmer, das mit verschlossenen Fensterläden, verriegelter Tür und dem Besitzer an der Rezeption für den "normalen Dieb" eine Festung darstellt.
Der Besitzer ist ein Neger Mitte 50 und das Hotel ist wohl sein einziger Besitz, auf den er in Kriegszeiten aufpasst wie ein Schießhund, zudem macht er einen vertrauenserweckenden Eindruck.
Lonewulf benutzt das Wort Neger nicht abwertend, für ihn ist es keine Beleidigung. Er würde es auch nicht als Beleidigung und auch nicht als Kompliment empfinden, wenn man ihn "Arier" nennt. Dieses Wort wurde von 1933 bis 1945 mißbraucht, aber er versteht es, trotz dunkelblonden Haars und blauer Augen, in der ursprünglichen Bedeutung - Indoeuropäer, eine Bezeichnung für alle Menschen, deren Sprachen sich von irgendeiner Sprache ableitet, die ursprünglich von einem der Völker mit Siedlungsgebiet zwischen Ganges und Nordatlantik gesprochen wurde.

Den kurzen Weg zum Hafen legt er ohne Zwischenfälle zurück. Seltsam, wirklich seltsam, hätte Hademar einen Wettpartner gehabt, dann hätte er gewettet, dass er von einem Mulatten und einem Neger, die entweder gar kein oder nur schreckliches Englisch gesprochen hätten, mit einem Messer bedroht worden wäre.
Doch noch eher er den Mond, der sich im öligen Dockwasser spiegelt, sehen kann, macht er eins der gesuchten Objekte aus - eine Hafenkneipe.
Als er diese betritt fragt er sich noch, wie das Wasser wohl aussieht, wenn hier reger Schiffverkehr herrscht, aber durch den penetranten Alkohol- und Nikotingeruch und das uneinzuordnende Geklingle, das wohl Musik darstellen soll, ist er dermaßen überrumpelt, dass er den Gedanken nicht zu Ende führen kann.
Ehe er selber das Gespräch mit dem Barkeeper eröffnete wurde er von hinten angesprochen.
"Ik habe in meinen funfzisch Jahren auf See gelernt Menschen zu durkschauen, ik habe Informationen fur sie."
Der Mann, der Lonewulf da ansprach könnte vom Aussehen her der Bruder des Hoteliers sein.
"Sie sprechen deutsch?"
"Ja, ik habe es im Leben rekt weit gebrakt. Die letzten einundzwanzisch Jahre war ik erster Officer ohf einen Schiff von einem deutschen Reeder. Ik habe Informationen, die sie interrösseren werden, wegen ihrem Job, sie behsaitigen Menschen.
"Was für Informationen?"
"Sie suken eine Anstellung, ik habe von einem Freund; ein Matrose ohf der Osiris, erfahren, dass sein Boss verschwunden ist, sein - wie heißt es - die Nommer Zwei..."
"Stellvertreter, Nachfolger..."
"Genau, er kommt in einer Woke mit der Osiris hier an. Beides übrigens Europeher. Er besitzt jetzt die Minen fur die Diumanten hier. Ik horte, dass es da Probleme gibt. Sie können da bestimmt Geld verdiehnen."
"Danke für die Informationen."

Lonewulf zuckte gerade erst mit dem Finger um die Bewegung anzusetzen einen Geldschein hervorzuholen.
"Nein, ik will kein Geld. Es ist mir Freude genuk endlich wieder deutsch spreken zu können, es ist eine so schöne Sprake."
"Kann ich ihnen ein Getränk anbieten?"

Der alte Neger lachte heiser.
"Ik kenne dok ihren Beruf und ohf meine alden Tage mökte ik nikt nok vergiftet werden."
"Trotzdem danke."


Sehr gut, ein europäischer Auftraggeber ist Lonewulf allein durch den fehlenden Fanatismus lieber. Also beschließt er noch eine Woche zu warten. Und wenn das nichts wird - die Warlords werden schon nicht weglaufen.

ICM
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Beitrag von ICM » 16 Mai 2005, 20:36

Heiß. Heiß war es. Hier war es selten kalt, höchstens mal kühl, wenn der Wind über dem Südatlantik etwas frische Luft über Arulco ins Land presste. Hier im Süden war es Tagsüber heiß und Nachts angenehm.
James genoß den Fahrtwind. Sein selbstloser Kutscher war ein alter Schwarzer, mit einer Filzkappe die er trotz der Hitze tief in die Stirn gezogen hatte, einem verschwitzten, ärmellosen, ehemals weißen T-Shirt das sich über seinen Altersbauch spannte und einem qualmendem Stumpen zwischen den dicken Lippen. Er hatte nur gelacht als ihn gesehen hat, mitten auf der Straße stehend, die Schrotflinte in die Seite gestemmt. Er hatte im die Beifahrertür seines alten, mit Rostflecken überzogenem, '70er Jahre Pickups, geöffnet und fröhlich auf den Sitz geklatscht.
Seine Tasche lag nun hinten auf der Ladefläche, der Pickup ratterte über die unbefestigte Straße und im Radio klimmperte ein Mambo.
James rieb sich den Bart. Vor zwei Tagen war zu Fuß über die Grenze gegangen, bei Nacht, weit entfernt von Grenzkontrollen und Wachposten.
Auf Seiten Arulcos begannen die richtigen Einreisekontrollen nur in Drassen und Meduna, die einzigen großen Einreisepunkte des Landes. Auf der anderen Seite gab es aber teilweiße scharf bewachte Stützpunkte der Armee und einige kleinere Minenfelder. Aber für einen Einzelnen, mit Karte und nicht viel Gepäck war es nicht so schwer diese zu umgehen. Er war ja auch keine einmarschiernde Armee oder gar NATO Truppen.
Er hatte das Land verlassen weil es ihm zuviel geworden war. Er hatte zwar nicht direkt bei der Befreiung des Landes mitgeholfen, aber ein paar der Söldner wussten Bescheid. Und sie waren nach der Revolution ja fast sowas wie Helden gewesen. Und Duncan hatte ja seine Liebe gefunden und war in Arulco geblieben. Er hatte ihn ein paarmal gesehn, eher zufällig, aber er hatte nie mit ihm gesprochen. James Raynor hatte ihm zwar geholfen aber so richtig angefreundet hatten sie sich nicht. Söldner hatten selten Freundschaften, nur Zweckbündnisse.
Sie hatten zu dritt einen großen coup gelandet, hatten über ein dutzend Gefangene gemacht in einer Nacht-und-Nebelaktion und sie den Rebellen überlassen, die das ganze für eine Propagandeszene nutzten um die Bevölkerung Arulcos endgültig auf ihre Seite zu ziehn. Es hatte geklappt.
Irgendwie war sogar ein Reporter auf ihn gestoßen, belästigte ihn einen halben Tag lang, wollte eine Story haben.
Sein Platz im Flieger blieb leer.
Und Zulu. Rene war verschwunden nach dem Zusammentreffen mit Mike. In der Nacht vor dem großen Sturm auf Meduna hatten sie sich ein letztes mal gesehn. Eine große Schlacht zwischen den letzten Überlebenden des ersten Teams.
Die ganze Party fand ein überraschendes Ende als die ersten Mörsergranaten einschlugen. James war froh noch am leben zu sein.

Der Mittag war schon eine Weile vorbei und die Sonne sank wieder. Durch die staubige Frontschutzscheibe erspähte er den Wipfel eines Baumes und der nette Mann am Steuer deutete mit dem Finger geradeaus, " 'nok' funf minuts, mista" ergänze er. Gut, dachte James. Bäume bedeuten Schatten.
Ja, Schatten, ein Drink und ein Telefon. Das klang gut.
Sicherheitshalber knöpfte er leise seinen rechten Seitenholster auf, immerhin war er zu alt für wilde Sachen.
puh... alt!

Ypsilon83
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Beitrag von Ypsilon83 » 16 Mai 2005, 20:58

Dunkle Wolken. Ein Blitz erhellte die Skyline der Stadt, dicht gefolgt von dem Donner, der selbst das allgegenwärtige Rauschen des New Yorker Verkehrs übertönte.
Ypsilon stand auf der Terrasse seiner Wohnung und blickte über die Dächer der Häuser in Richtung Hafen. Der Central Park, in dem er morgens zu joggen pflegte lag rechts von ihm, ein grüner Fleck mitten in der Betonwüste.
Vier Stunden zuvor hatte er mit Barl gesprochen, im Moment war wohl eine richtige Flaute im Gewerbe, aber das war ihm nur recht, Arulco hatte ihm gereicht...vorerst.
Er drehte sein Glas in der Hand und sah auf die Flüssigkeit darin. Guter russischer Vodka, für viel Geld original importiert.
Arulco, zahllose Tote, neue Freunde, oder doch nur Kontakte, Erinnerungen an alte Zeiten, gute Zeiten, in denen nicht nur das Geschäft sein Leben bestimmte, zumindest für einige Zeit, bis das Geschäft das Privatleben verdrängte.
Ypsilon nahm einen weiteren Schluck Vodka und ging die Nummern durch, die er in Arulco bekommen hatte. Zahlreiche Nummern von guten Leuten, damit man sie erreichen konnte. Alle im Kopf abgelegt. Darunter auch eine, von der er nie gedacht hätte, dass er sie bekommt.
Irgendwie hatte der Russe es im Gefühl, dass vielleicht bald wieder Arbeit auf ihn zukommen würde.
Der Kampf durch Arulco würde die Teilnehmer wieder einholen.
Wieder ein Blitz und erneut der Donner.
Zeit für das Abendessen.
Kassenwart und Co-Leader im KdA
MITGLIED DES SÖLDNERTEAMS IM KAMPF DURCH ARULCO
ANSPRECHPARTNER BEIM B&HMP

SÖLDNER DES B&HMP

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jever
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Beitrag von jever » 16 Mai 2005, 21:40

"Guten Abend der Herr, Müller mein Name. Spezialitätenhändler."
"Womit handeln Sie denn?"
"z.B. Tomahawks"
"Haben Sie auch Bihänder?"
"Die sind momentan aus."
"Haben Sie die in 2 Wochen?"
"Nein, da kommt der Borschtsch."
"Hmm, Soljanka wäre mir lieber"
jever senkte die Stimme:
"Ich geh davon aus, dass wir uns hier getroffen haben, um eine besondere Spezialität zu transportieren, welche im Moment sehr gut verpackt ist?"
"Ja, wir sollten uns nach dem Essen an einen ungestörten Platz zurückziehen."
Als jever fertig war, zahlten sie und gingen auf jevers Zimmer. Dort wurde er in die Einzelheiten des Plans eingeweiht. Danach ging es nochmals an die Hotelbar, wo sie auf einen guten Auftrag anstiessen und ausmachten, gemeinsam die Augen offen zu halten.

MfG jever
23

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R.I.P. Runkelrübe
Wir vermissen Dich.

Kampftrinker im RdGE

smilingassassin
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Beitrag von smilingassassin » 16 Mai 2005, 23:47

der verdammte kleine Juwelier hatte also Ware UND kohle gewollt... Doch damit hatte er gerechnet. Sobald die kleinen Fische hören, dass die Rückendeckung von oben weg ist, haben sie das Gefühl, in einem Selbstbedienungsladen zu sein. Naja, das war jetzt egal, Assassin sah noch aus dem Augenwinkel, wie Ringo vor den Gorillas floh. beim Taxi waren noch ein paar aufgetaucht, und einige dunkle Wagen näherten sich der Szene.
Assassin floh in die U-Bahn. Er hatte das Taxi absichtlich so plakativ auf der anderen seite hingestellt. Einige händler hatten begonnen, über den Taxifahrer zu fluchen, weil er den Weg versperrte. Dieser menschenauflauf hatte den Zugang zum Mercado (oder Mercats wie die Katalanen das immer nennen) versperrt und nahm seinen Verfolgern die sicht auf den U-Bahn eingang. Assassin kannte sich ganz gut aus, und durch das ablenkungsmanöver und das beherzte eingreifen von Ringo hatte er genügend vorsprung.
Im Moment, als die Metro abfuhr, sprang Assassin neben den Wagen, rannte einige Meter zu der alten, verrosteten Tür. Ein beherzter Tritt, und die Tür war offen. Assassin`s private und vor kameras geschützte Metrohaltestelle. Er verbarg den Koffer mit der Kohle darin. Es war tatsächlich die abgemachte Summe, was erstaunlich war, angesicht der umstände.
auch hatte der Juwelier etwa perplex gewirkt, als sein Bodyguard plötzlich die Waffe gezogen hatte. Wahrscheinlich hatte der Mann nicht auf van den Ekeren`s Befehl gehandelt.
Assassin musste verhindern, dass die Typen Ringo erwischen. Dieser war die Ramblas hinab geflüchtet. Assassin sprang in die nächste Metro, er wollte sie an der nächsten Station abfangen.
eine Wut stieg in ihm hoch. Etwas, was er, seit er für seinen Boss gearbeitet hatte, vergessen hatte. Er dachte, er hätte sie überwunden, wäre cool geworden. Aber da war sie wieder, diese Emotion, die sein Leben ruiniert und ihn auf die schiefe Bahn gebracht hatte.
Es war nicht Hass. Es war nicht nur wut. Er konnte es nicht wirklich beschreiben...
da war dei Station, er sprang raus, die Treppe hinauf und hörte schon die Schreie, versuchte Ringo in dem Chaos zu sehen.
Aber etwas in ihm hoffte viel mehr, diese verräterischen Schweinehunde zu sehen. Da war auch schon der erste. Er war in eine Seitengasse gebogen, schien aber irritiert zu sein. Ringo war ihm wohl entwischt. es näherte sich ein Zweiter, blieb ebenfalls kurz stehen.
Assassin schlich zur nächsten Quergasse, verscheuchte die Nutten mit nem kurzen, hässlichen Ausdruck in deren eigner kreole. Dann stand er hinter die Mülltonne an der Ecke und lauschte.
Die Absätze der Typen hallten laut auf dem Kopfsteinplaster. als sie in seine Richtung eilten. Assassin hielt den Griff der Mülltonne fest. Der erste rannte vorbei, als Assassin die Tonne griff und in die Gasse hineinschleuderte. der zweite wurde von der Wucht der tonne gegen die Wand geschleudert und war wahrscheinlich Bewusstlos, der erste war noch nen Schritt gelaufen, erschrak dann aber über den Lärm hinter ihm und dreht sich um.
Doch da war es für ihn schon zu spät: Assassin hatte ihn mit einem Griff am genick hochgehoben, drehte ihn gegen die Wand und schleuderte seinen Kopf gegen den spanischen Sandstein der alten Häuser. Doch der andere wollte sich gerade hochrappeln, er hatte sich wohl vom schock erholt, war aber noch schwach auf den Füssen. Assassin sah den angeschlagenen gegner und nutzte dessen schwäche um ihm einen hässlichen Axe-Kick direkt aufs nasenbein zu verpassen. Für den ersten gingen die Lichter aus.
Doch Assassins rage wurde dadurch noch nicht gestillt. Erneut griff er sich den an der wand liegenden typen und hob ihn hoch. Mit einem wutverzerrten Gesichtsausdruck drehte Assassin das Kinn seines Opfers fast einmal rund um dessen Kopf, worauf ein lautes knacken und ein sofortiges abschlaffen des Körpers zu sehen war.
Doch es kochte weiterhin in Assassin, er konnte jetzt nicht aufhören. Dem lauter werdenden lärm zufolge hatten sie Ringo gefunden. Assassin braucht e nicht herasuzufinden woher, seine Sinne schienen ihm so scharf, das ganze drumherum mitsamt den herbeieilenden Gaffern und Nutten verschwand, so dass er alles klar sehen konnte. Er eilte in grossen Schritten die Gasse entlang, zur Lärmquelle. Anscheinend hatten einige der Typen Ringo gestellt, doch der wehrte sich wie ein Löwe. assasin wusste, Ringo würde lange genug durchhalten...

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Beitrag von Ringo » 17 Mai 2005, 13:06

hallo,

... "Das war ja nochmal gut gegangen!" Doch der Vorsprung war nur klein. Der Capitan mußte entkommen sein, also war er auf sich allein gestellt, rannte die Gasse hinunter und sprang die vereinzelten Stufen hinab. Unten angekommen genügten einige kurze Blicke um die Situation auf dem Kirchenvorplatz zu überblicken, er war im Gotischen Stattviertel, hier gab es große Plätze und kleine, stille Gassen. Er drängte sich einmal quer über den Platz und verschwand in der nächst gelegenden Gasse. Er rannte noch immer, wie ein gehetztes Tier, er kannte sich nicht aus und blieb letzten Endes an der nächsten Gassen- Kreuzung stehen. "Merdre! Wo bin ich hier gelandet?" Er fluchte leise vor sich hin. Es war muksmäuschen still, kein Lüftchen schien sich zu regen. Die Gassen waren das krasse Gegenteil zu den von Touristen und Einheimischen überschwemmten Plätzen. Er holte tief Luft und entschied sich nach rechts zu gehen, auch diese Gasse endete wie die vorangegangene ... Ringo hatte sich verirrt!
Es war auch Niemand zu sehen, den er nach dem Weg zum Hafen fragen konnte, er ging immer weiter, bald hörte er aus der Ferne Lärm. Irgendwo war wieder einer dieser Märkte und noch während er überlegt, aus welcher Richtung der Lärm kam hörte er Motorengebräusche aus der Gasse hinter ihm.
Er drehte sich um und sah einen schwarzen Fiat auf sich zu rasen, weder rechts noch links gab es Möglichkeiten auszuweichen, er nahm die Beine in die Hand und rannte instinktiv die Gasse hinunter, so schnell er konnte. Sein Gefühl hatte ihn nicht betrogen, denn im nächsten Moment hallten Schüsse durch die Gasse. Er gab alles, bog in die nächste Gasse ein, Treppen! Immer vier Stufen auf einmal nehmend hechtete er hinab, die Treppe war breit, der schwarze Fiat bog gerade mit quietschenden Reifen um die Ecke und raste kurz darauf die Treppen runter. Unten angekommen ging es nach links weiter, einige Basare verengten die Straße, Ringo rannte weiter, das Auto hintendrein. Die Händler schrien und die Stände wurden von dem Auto mitgerissen. Ringos Vorsprung war beträchtlich geschmolzen, er sah einen Radfahrer *smack* lag der im Dreck und Ringo saß auf dem Drahtesel, bog in die nächste Straße und ... "Nicht schon wieder Treppen!" raste mit dem Fahrrad die Stufen runter, der Fiat hinterher. Unten das Bein raus und scharf nach rechts in die Casa Mia, eine belebtere Straße. Ringo schlängelte sich durch den Verkehr, der Fiat hinter ihm fuhr laut hupend hinterher. Ich wagte einen Blick nach hinten, ein Fehler, denn im nächsten Augenblick tauchte vor mir eine Touri Familie auf ... *BASH* der Zusammenstoß war unvermeidbar. ICH viel in den Dreck ... Die Reifen des Fiats quietschten und ich sah vier Gorillas aus dem Fahrzeug hechten, sie stürmte auf mich zu. Sofort sprang ich auf, doch es war zu spät. Ich ging erneut zu Boden, als sich ein Zenterschwerer Riese auf mich warf und mich nieder riss. Im nächsten Moment ließ er los, ich wollte hoch und bekam einen Tritt in den Magen. Der nächste Tritt ging in die Rippen, ich schrie auf vor Schmerz. Blut floß das Pflaster hinunter, mein Blut ... ich hatte keine Chance! Wieder und immer wieder erhielt ich Tritte und Schläge ...
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smilingassassin
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Beitrag von smilingassassin » 17 Mai 2005, 14:30

ausser sich vor rage, in einem tranceartigen zustand, marschierte Assassin die gasse entlang, die Augen zu winzigen Schlitzen zusammengezogen, alle Muskeln angespannt, wie ein Raubtier, dass sich gleich auf seine Beute stürzen wollte.

Er sah, dass Ringo einstecken musste. Sie waren in der überzahl, doch da Ringo sich aus Leibeskräften wehrte, waren sie zu beschäftigt, um Assassin wahrzunehmen. *Krack*, da war es wieder, dieses "riesige-kakerlake-zertret-Geräusch" aus dem genick des einen Gorillas, der leblos wie ein sack zusammenfiel, während ein zweiter (es waren vier an der Zahl) sich von Ringo abwandte und seine pistole aus assassin richten wollte. Bevor er aber abdrücken konnte, hatte Assassin in mit einem Front Kick gegen die Wand gedonnert, sein arm sprang zur seite und ein schuss löste sich aus der seiner Tokarev TT.
Vom Schuss alarmiert sprang ein weiterer Schwarze-brille-träger in Assassins richtung, er hatte einen Baseballschläger in der Hand.
Ringo hatte den Schuss ebenfalls gehört, und sah plötzlich, als nur noch 2 gegner sich um ihn kümmerten, die Möglichkeit, sich zu befreien...

Assassin trat noch einmal auf den Arm des bewaffneten Schlägers ein, damit er die TT fallen lassen würde, während der andere Gorilla mit lautem Krachen den Baseballschläger über Assasins Rücken und genick zerbarst. Assassin sackte auf die Knie, doch hatte noch genug Kraft, sich zu drehen und nach der pistole zu greifen. Er schoss dem Gorilla in die Kniescheiben, hob sich langsam hoch, der rücken schmerzte noch. Er wollte Ringo helfen, doch allem anschein nach, half der sich gerade selbst...

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Beitrag von Ringo » 17 Mai 2005, 14:53

hallo,

Sie hatten aufgehört mich zu treten und zu schlagen, offensichtlich hatte etwas anderes die Aufmerksamkeit dieser Bastarde aus einer Kreuzung zwischen dem sprechenden Affen "Coco" und einem Bulldozer auf sich gezogen. Im nächsten Moment krachte ein Schuss, die Einheimischen und Touris stoben wild auseinander. Im nun freien Blickfeld sah ich wie der Capitan einen Baseballschläger übergebraten bekam. Ich raffte mich auf, im nächsten Moment der zweite Schuss,der Typ sackte zusammen und hielt sich schreiend das Knie. Laut schreiend warf ich mich auf den letzten Gegner, der bereits seine MP5 gezückt hatte und riss ihn um. *tac tac tac tac tac* Die MP ratterte los, Blut sprizte hoch, einige Touristen schrien laut auf. Im nächsten Moment hatte der Kerl mein Knie in seinem Gesicht *wack* ich sprang auf und ergriff ein Holzbrett aus den Überresten eines Standes. *CRACK* ich zertrümmerte es auf dem Schädel des Menschenaffen. Sah mich um, Menschen schrien um Hilfe, Polizei Sirenen ertönten, der Capitan lag bewußtlos neben einem einem der Angreifer. Letzterer hielt sich noch immer das Knie, sein Schreien war einem Wimmern gewichen. Schnell griff ich nach der MP, schleppte mich zu den Beiden, schlug den Gorilla nieder und packte den Capitan. Mit meiner Schulter stützend schleppte ich ihn mit, runter in die nächst gelegende U- Bahn Station. Wir mussten so schnell wie möglich verschwinden, die Polizei konnten wir jetzt nicht gebrauchen. Die Mp5 hängte ich mir um.
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Beitrag von smilingassassin » 17 Mai 2005, 15:16

Auf Ringos schulter ging es zum versteck der Kohle. Die Bullen waren natürlich mit den U Bahnen an der eigentlichen Haltestelle beschäftigt, Assassins private haltestelle hingegen war sauber.
Flugs die Kohle geholt, hiess es jetzt warten, bis die Metros entsprechend die sicht verdeckten, um ungesehen einsteigen zu können. Assassin hatte immer noch die TT in der Hand, nur für den fall, dass sein neu gewonnener partner seine eignen Pläne hatte mit dem Geld. das war aber unwahrscheinlcih, da er sich bis jetzt absolut loyal verhalten hatte.
Wenn er was vorhatte, sollte er es gleich tun, denn wenn Assassin wieder klar bei sinnen war, war er erstens keine Belastung mehr und zweitens auch nicht so leicht loszuwerden.
Man hörte die Sirenen, und die Polizei stand überall auf den perrons.

"solange ich nicht fit bin, wird das nichts mit der Metro und aufspringen und so" sagte Assassin. "Wir gehen in die Metrotunnels und von da in die Kanalisation. Die führt dann zum hafen, wirst schon sehen"

Ringo schien nicht sehr amused über die Idee, aber Assassin wollte auf nummer sicher gehen. Denn in den Abwassertunnels waren keine Bullen, und eventuelle Beweise liessen sich auch schnell wieder loswerden. Sie würden die Osiris erreichen müssen, bevor die Bullen die Spur zu dem Schiff gefunden hatten. Assassin war nicht zum ersten mal hier. Vor langen, langen Jahren hatte er einen Sprengstoffanschlag ausgeführt, damals waren im die Labyrinthe der kanalisation eine grosse Hilfe gewsen, spurlos zu verschwinden.

der Trick war zwar alt, aber Assassin wendete ihn immer wieder gerne an, wenn er in Städten mit dichtem U-bahn netz war. Der Gestank war zwar schier unerträglich, aber sie würden es ja nicht weit haben, der Hafen war nahe. Nach zehnminütigem Waten hörte man schon die Brandung des Mittelmeers, es war nicht mehr weit.

"Ich denke mal, du willst ne Gefahrenzulage für heute Abend, was?" wandte sich assassin an Ringo

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Barcelona - Kanalisation unter dem Hafen

Beitrag von Ringo » 17 Mai 2005, 15:34

hallo,

... Mit Geld hatte ich nie Probleme, prinzipiell bin ich nie abgeneigt, etwas "dazu- zu- verdienen". Die haarsträubende Geldübergabe, Schlägerei und Schießerei hatte mich jedoch vorsichtig gemacht und ich hatte vorerst genug "wilder Westen" gespielt. Ich hätte ihm aber auch einfach das Geld klauen können als er oben auf der Straße lag. Die Cops hätten schon dafür gesorgt, daß er mich nicht hätte verfolgen können. Meine Stärke war Loyalität und der Capitan hatte mir, so wie ich ihm auch, das Leben gerettet. Ohne ihn läge ich auf einer Straße in der Stadt und wäre zu Tode geprügelt worden. "Wir sind quitt!" sagte ich ihm, ich wollte kein Geld nehmen.
Wir stapften weiter durch das Brackwasser der Kanalisation. Es stank erbärmlich, hin und wieder schwamm eine Ratte vorbei, das Rauschen des Meeres war zu hören. Es wurde langsam heller. Am Ende des Ganges ließ sich ein Licht ausmachen. Hier mußte diese Scheiße ein Ende haben. "Wir müssen zum Boot, rauf und uns umziehen. Bloß keine überhastete Flucht, das ist zu auffällig." hörte ich es neben mir sagen. Der Capitan war bedient, der Nacken war Rot und sein Hinterkopf leicht geschwollen. Wie hatte der Kerl nur diesen Schlag wegstecken können. Auf dem Boot würde ich ihn verarzten. Wir wateten weiter fast bis an das Ende des Kanalrohres. Hier war eine Leiter, weiter unten sah man durch ein Großes Gitter Tageslicht und das Meer. Ich stieg zuerst die Leiter hinauf, öffnete den Schachtdeckel und befand mich mitten in den Docks. Schnell half ich dem Capitan herauf und schloß die Öffnung wieder. Die Osiris lag keine 100 Meter entfernt vor Anker ...
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Beitrag von smilingassassin » 17 Mai 2005, 16:26

100 Meter ohne echte optische deckung, dazu die Beleuchtung der Strasse und die Polizeisirenen, die man in der nähe hören konnte... sie würden bald den hafen checken. nach einigen metern sah Assassin zwei Polizeiautos leicht erhöht auf einer Art aussichtsplattform stehen, mit Polizisten, die mit Nachtsichtgeräten den Hafen absuchten.
"denen hat doch jemand nen Tipp gegeben, wie konnten die wissen, dass wir zum hafen fliehen" dachte Assassin.

"Nun gut, wo wir die Trickkiste schonmal offen haben..." Assassin ging eine Treppe zum wasser runter und liess sich so vorsichtig es seine Verfassung zuliess, ins Wasser gleiten. Bei Dunkelheit und Wellengang ist man im Wasser fast unsichtbar. Hoffentlich hatten die Bullen keine Wärmebildkameras, aber das traute er denen nicht zu.

"wir werden die letzten Meter zum Boot tauchen müssen, dann mit dem Seilzug Backbords hoch, so haben wir die beste deckung" murmelte Assassin.

Er musste sich allerdings auf Ringo verlassen, da er alleine so seine Mühe hatte, den seilzug hoch zu kommen. Die osiris würde bald auslaufen, doch assassin wollte erstmal ungesehen in seine Koye, ne Dusche nehmen.

"Lass mal gut sein, ich hau mir n paar Eiswürfel auf den Kopf und gut is" wie assassin Ringos Angebot, ihn zu verarzten zurück. "Das is nur n Kratzer, aber danke. Das war sehr gute Arbeit da draussen... Leute wie dich könnt ich brauchen... Ich kann auch anständig bezahlen, wenn du deinen Job gut machst..."

Als Assasin erwachte, war die osiris schon ausgelaufen. "ich muss wohl eingepennt sein" dachte er zu sich selbst, doch mitten in der Dusche ist sowas eher ungewöhnlich. Vielmehr hatte er wohl nen Schwächeanfall gehabt und war wieder ohnmächtig geworden. Er stiess einen Fluch aus, als er sich langsam erhob.
Er griff sich n Handtuch und schleppte sich in sein Bett. Charmaine und das Kind würden warten müssen...

Als er am spiegel vorbei kam, sah er, dass sein nacken und Hinterkopf geschwollen war. Er ärgerte sich masslos über sich selbst. "Ein Metallbaseballschläger. damit hättest du rechnen müssen, du alter Trottel. Niemand verwendet heutzutage noch Holz"

Die schmerzen waren hässlich, und da assassin seit einiger Zeit keine Pharmazeutika mehr nahm, konnte er erst schlafen, als die Lichter spaniens vom Bullauge aus nicht mehr zu sehen waren.

derLumpi
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Beitrag von derLumpi » 17 Mai 2005, 22:08

Dir Bar war schummrig beleuchtet und gut gefüllt. Die Luft hier drin war stickig, bis unter die Decke mit Zigarettenqualm gefüllt. Es bot sich die gewöhnliche Szenerie. Männer die lautstark rumgröhlten. Leute die Karten spielten oder sich beim Billard amüsierten. Und dann gab es die schweigenden Thekenhocker, die sich ruhig verhielten. So wie wir beide. Ich erklärte Jever, was ich über Arulco wusste, um ihm ein Gefühl für das Land zu geben, jedenfalls, soweit wie ich das als Ausländer konnte. Es tat gut mit jemandem aus dem Gewerbe zu reden, jemand der wusste was es bedeutet für Geld so ziemlich jede Drecksarbeit zu übernehmen.

"Telefon!" Der Barkeeper wies auf eine kleine getäfelte Nische neben der Bar. Ein schwarzes kleines Telefon, noch mit Wählscheibe fristete dort sein Dasein. Ich bedeutete Jever an der Theke zu warten. Wer sollte mich hier anrufen?

"Ja?" "Ich bin’s, West." Was gibt’s?" "Nichts Neues über deinen Kunden aber ich habe ein Treffen mit ein paar Anbietern arrangiert, heute. Ich hol dich in zehn Minuten ab. Ok?" "Alles klar. Plan einen Platz zusätzlich ein!" Ich legte auf und kehrte zu Jever zurück. Er fragte nicht. Ein gutes Zeichen, jemand der zu schweigen wusste. "Ich hoffe du hast heute noch nichts vor!" Ein Lächeln umspielte meinen Mund. Sein Blick verriet eine gewisse Ratlosigkeit. "In zehn Minuten vor der Tür. Ich geh nur kurz aufs Klo." Mit einem Klaps auf die Schulter lies ich ihn an der Bar zurück. Meine Hand spürte das Holster unter seinem Hemd. Gut er war bewaffnet. Sehr gut.

Da ich nur mit dem Nötigsten hierher gekommen war, musste ich mir die Ausrüstung hier vor Ort beschaffen. West hatte die dafür nötigen Kontakte um ein Treffen zu arrangieren. Aber wie weit konnte ich ihm trauen. Immerhin war er Geschäftsmann. Zielstrebig steuerte ich die Herrentoilette an. Links in den Flur, rechts dir Tür zum Herren-WC, links für das weibliche Geschlecht. Am Ende des Flurs ein Fenster - mein Ziel. Ich kletterte aus dem Fenster und schlich mich zur Ecke des Gebäudes. Die Tür war hell erleuchtet, sodass ich im Schatten verborgen blieb.

Woher wusste West, dass ich hier war? Irgendwas war faul an der Sache. Ein Jeep bog in die Strasse ein und hielt auf die Bar zu. Währenddessen trat Jever aus der Tür und verbarg sich ebenfalls im Schatten. Hervorragend. Er wusste auch wie zu handeln war.

West hielt vor der Bar. Sollte er mich reinlegen, war er ein toter Mann. Den Colt in der Linken sprintete ich von hinten an die Fahrertür heran. Auch Jever hatte sich aus dem Schatten gelöst und war seinerseits auf der Beifahrerseite des Fahrzeugs angelangt. Ich öffnete die Tür und drückte West in die Mitte der Sitzbank. Jever war gerade eingestiegen als ich bereits den Jeep davonrasen lies.

West war saß völlig entspannt zwischen uns.
"Du hast definitiv einiges dazugelernt, seit wir uns das letzte mal begegnet sind!" seine weißen Zähne blitzten im Schein der vorbeihuschenden Straßenlaternen auf, als er mich unverholen angrinste.
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jever
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Beitrag von jever » 17 Mai 2005, 22:40

Lumpi und jever waren in eine Bar gegangen, in der sie in Ruhe reden konnten. Er mochte Vollprofis bei der Arbeitsbesprechung. Plötzlich wurde Lumpi weggerufen, und als er wiederkam sah er , trotz des Lächelns, besorgt aus. Sie sollten sich in 10 Minuten draussen treffen, da Lumpi nochmal wegmusste, vermutlich mit dem selben Ziel. Es wurde Zeit, den "Empfangsbereich" zu sichern.
Im Dunkel zwischen einigen Tonnen hatte er Gelegenheit, über das T-Shirt die mitgebrachte Tarnjacke zu ziehen, die passende Hose hatte er bereits an, und die bisher getragene weite Jacke in die nun freie Tragetasche zu stopfen. Kaum war er fertig, sah er auch schon einen Jeep heranfahren, welchen Lumpi zielgerichtet enterte, womit er sich nahezu gleichzeitig drin befand.
Nach einigen Worten zwischen Ex-Fahrer und Lumpi schaltete sich jever ein:
"Ihr kennt Euch?"
Ein kurzes Nicken und ein Grinsen des Ex-Fahrers bestätigte dies. jever lies daraufhin die Hand von seiner Waffe und begab sich auf den Rücksitz.
Aus seiner Tarnjacke kam eine nicht enden wollende Pistole. 48 Zentimeter sind für eine Faustfeuerwaffe nunmal nicht gewöhnlich. Ein Griff in das Seitenfach der Tragetasche, und plötzlich sass auf dem Rücksitz jemand mit fast 80 Zentimetern schallgedämpfder Schusskraft, welche einfache Schutzwesten problemlos durchdringen konnte. Ein weiterer Griff, und ein Zielfernrohr samt Laserpointer waren aufgesetzt.
Vorbereitung ist Alles.
Die Blicke der Beiden auf dem Vordersitz nahm er erst jetzt wahr.

MfG jever
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Beitrag von derLumpi » 17 Mai 2005, 23:17

Währedn Jever sein Spielzeug zusammenbaute. lotste mich West nach Norden, in die Ausläufer Drassens. Hier standen beiderseits der Strassen einige Lagerhäuser. Nicht so groß wie in Grumm, aber doch beachtlich. "Dort vorn, links in die Einfahrt." West war die Ruhe selbst.
Die Einfahrt war beleuchtet und gehörte zu einem Lagerhaus, das von einfachem Maschendraht umgeben war. Auf dem Schild prangte ein Globus und ein "Shipping Worldwide" lies alles und nichst vermuten.

Ich fuhr den Jeep auf das Gelände und stellte den Motor ab. "Wieviele?" West griff in die Innentasche seiner Jacke. Unwillkürlich zuckte mein Linke unter meinen Oberschenkel, wo der Colt während der Fahrt versteckt blieb. "Normalerweise sind sie zu fünft. Zwei die verhandeln, zwei die auf sie aufüassen und einer, der die Ware im Auge behält." Aus seiner Tasche zog er eine Blendgranate hervor und drückte sie mir in die Hand. "Für alle Fälle!"

Das Lagerhaus bestand ausschließlich aus Wellblech. An der Fronseite war ein großes Rolltor eingelassen, in dessen Mitte es eine Tür gab. Gedämpftes Licht fiel aus der Tür auf den davor liegenden Schotterweg. Ansonsten gab es nichts besonderes an der Lagerhalle, keine Fenster, keine Türen.

West ging voran. Jever und ich leicht versetzt hinter ihm. Der Colt sreckte jetzt locker hinten im Hosenbund. Hatte ich eigentlich geladen? Ich versuchte mich zu erinnern, während ich mit der linken Hand mit dem Splint der Blendgranate spielte, die sich in meiner Hosentasche befand. Verdammt, ich konnte mich nicht erinnern.

West trat durch die Tür, gefolgt von mir und Jever, der die Tür hinter sich schloß. Große Regale, mit Kisten und kleinern Säcken, standen in dem Gebäude. Der vordere Teil, in dem wir uns befanden wurde von einfachen Glühbirnen erhellt, während der hintere Teil dunkel blieb.
West ging zielstrebig auf einen büroartigen Raum zu, der sich links von der Tür befand. Abgetrennt wurde das Büro durch zwei Wände, in denen sich Fenster befanden, so dass man sowohl von innen nach draußen, als auch von draußen nach innen sehen konnte.
In dem Büro befanden sich drei Männer. 1.80-1.90 groß. einer etwas übergewichtig, offenbar der Chef, denn er saß gelassen in einem Ledersessel hinter dem billigen Schreibtisch, der in der Mitte des Raumes stand. Einer stand links hinter dem dicken Typen. Die Arme verschränkt, versuchte er finster zu gucken und angsteinflößend zu wirken.
Anfänger.
Der dritte Typ stand neben der Tür. Kahl geschoren und breit wie ein Schrank.

Als wir alle den Raum betreten hatten bequemte sich der Chef, so nannte ich ihn, aus seinem Sessel und umrundete den Schreibtisch. "Lange nciht gesehen, alter Freund!" er reichte West die Hand, die er auch ergriff. Gleichzeitig bedeutet er dem Glatzkopf die Tür zu schließen.
West stand dem Chef gegenüber. Ich hatte mich neben den Glatzkopf gesellt und lehnte locker an der Wand, während Jever von der Halle aus sicherte. Ich wußte nicht genau von wo, aber ich war sicher, er würde sich ein lauschiges Plätzchen suchen.

Die drei hier drin wären kein Problem, aber der Geier wußte wieviel noch da draußen in der Halle waren. Zwei auf jeden Fall, wahrscheinlich eher mehr.
.

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Beitrag von NightSarge » 18 Mai 2005, 00:05

Er sah sich gründlich um als er das ehemalige Stadtzentrum betrat. Wut kochte wieder in ihm hoch als er an den Soldaten an der Strassensperre vor der Stadt dachte. Eigentlich hatte er vorgehabt den Mann zu bequatschen und sich als Neuzugang auszugeben; aber der Kerl hatte sich als harte Nuss herausgestellt. Stattdessen hatte er seinem Kameraden mit fast 300 EUR überzeugen müssen das er ein wertvoller Neuling war.
Von nahem betrachtet sah das Stadtzentrum noch trostloser aus als vorher. Der Krieg hatte ganze Arbeit geleistet. Seine Wege führten ihn zu etwas was wie das beste Restaurant am Platze aussah. Nicht das das viel heissen würde. Türen und Fenster geborsten, das Dach halb verbrannt, die Wände voller Einschusslöcher und ein, aus einem Hinterzimmer kommender, beissender Rauch. Sein Magen meldete sich unüberhörbar, und so betrat er das Loch. Drinnen war es nur unwesentlich besser als draussen, aber der Betreiber schien alles zu unternehmen um wenigstens ein bisschen Ordnung zu waren. An einem Tisch sassen einige Soldaten. Er erkannte zwei davon von der Strassensperre wieder und trat an die Theke. "Was ohne Alkohol und das was grad in deiner Pfanne liegt." Er zahlte, wobei dem Alten hinter dem Tresen fast die Augen übergingen, setzte sich an einen der Ecktische und dachte nach. Er wusste das er vor Nr 19 hier war und somit Zeit hatte alles in die Wege zu leiten. Das einzige Problem war Nr 19 so schnell wie möglich hier zu finden und dann abzuliefern.

Die Bedienung brachte ihm etwas flüssiges was wie eine Mischung aus gegorenen Obstresten und Baumharz aussah; dann fuhr er fort. Er konnte unmöglich alle Ein- und Ausreisepunkte selbst überwachen, er brauchte zusätzliche Augen und Ohren; Die Händler draussen wären hierbei sicher hilfreich, vorausgesetzt er konnte sie vorrübergehend für sich gewinnen.

Ein Schlag riss ihn aus seinen Gedanken. Das unverkennbare Geräusch von Metall auf Fleisch, gefolgt von einem kaum hörbaren Wimmern. Als sein Essen kam, eine Art Hackfleisch, war sein Appetit bereits stark gesunken.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und die Soldaten gerieten in Aufregung. Ein weiterer Soldat stürmte herein. Er erkannte ihn als den Führer der Strassensperre wieder. Der Mann brüllte auf die Soldaten ein die nach diesem Anschiss ihres Lebens fluchtartig das Lokal verliessen. Dann drehte sich der Mann um, ging hinter die Theke und trat gegen eine Stelle der Rückwand. Eine Tür zu einem weiteren Hinterzimmer tat sich auf. Sofort flog ein weiterer Soldat heraus, ohne Hemd, dafür mit heruntergelassenen Hosen. Der Soldat rannte, die Tür zum Hinterzimmer wurde zugeschlagen, woraufhin von dort erneut Lärm aufstieg. Die unzweifelhaften Geräusche wurden lauter und heftiger, genauso wie das wimmern und ächzen der Frauenstimme. Irgendjemand wurde dort heftig zusammengeschlagen. Und wenn er seine Erfahrungen durchging war das noch ein relativ harmloser von unzähligen schlimmeren Teilen.
Ihm war der Appetit vergangen; er musste sich beherrschen um nicht einfach hineinzustürmen und den Kerl abzuschiessen. Eine Kurzschlusshandlung hier konnte seinen ganzen Auftrag verderben. Er hatte schon viele Dinge im Namen des Auftrags geduldet, aber das hier gehörte nicht dazu.
Er winkte den zitternden Alten Wirt zu sich herrüber ...
Alter Sack vom Dienst.

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Beitrag von PinkRabbit » 18 Mai 2005, 00:54

Nachdem sie vier Kilometer flussaufwärts gepaddelt war, stand ihr der Schweiß bereits im Gesicht.
Ein großer dunkler Fleck hatte sich auf ihrem Hemd gebildet und der Schweß perlte ihr beinahe gleichmäßig den Rücken hinunter und hinterließ ein Gefühl als hätte sie jemand oder etwas berührt,bevor der Rinnsaal im Bund der bequemen Kargohose versiegte.
Es war schon nach Mitternacht. Ab und zu schien der Mond durch die blätter und erleuchtete ein Stück des Flusses.
An den Stellen wo das Paddel mit kraftvollen Schwünden ins Wasser getaucht wurde blubberte und wirbelte das Wasser bis es sich flussabwärts wieder beruhigte und mit glatter, schwarzer Oberfläche seinen Weg fortsetzte.
Das klatschen und sprudeln des Wassers bildete das melancholische Pendant zu den Geräuschen des Dschungels.
Vor ihr erkannte sie die Umrisse dicker Äste, herunterhängender Kletterpflanzen und das Flussbett, dass sich nach einer sanften Biegung wieder in der Dunkelheit verlor.
Als sie sich vor mehr als einem halben Jahr zum ersten mal in dieses Territorium gewagt hatte, waren ihre an die Stadt gewöhnten Augen nahezu nutzlos gewesen. Bis dahin hatte sie ihre Welt nur im Schein der Straßenlaternen, Schaufensterbeleuchtungen und Autoscheinwerfern wahrgenommen,die über die Straße rasten und an jeder Kreuzung ein Netz aus Lichtkegeln bildeten.
Sie hatte ihr Leben auf den Straßen Paris verbracht, die Augen offen gehalten, die harten flachen Schatten taxiert, das Licht gedeutet dass aus einer angelehnten Tür drang oder von dem flackernden Schein einer Straßenlaterne stammte, auf das Aufflammen einer taschenlampe gewartet oder das auflammen eines Streichholzes hervor gesehen.
Sie hatte ihre Geschäfte getätigt, kannte die Gassen, war mit der Dunkelheit und den Lichtverhältnissen vertraut, das war ihr Revier für die letzten 3 Jahre.
Hier, über tausende Kilometer von ihrer Heimatstadt entfernt, in diesem Sumpf, hatte es einiges an Zeit und Training gebraucht bis sie sich im natürlichen Licht der Nacht auf ihre Augen verlassen konnte.
Heute war der Fluß ihre Hauptstraße und das spärliche Licht des Mondes ihr Wegweiser.
Für einen kurzen AUgenblick hielt sie inne und lauchte in die Nacht. Das Kanu trieb ruhig auf der glatten Oberfläche und wurde von den seichten Strömungen etwas in die entgegen gesetzte Richtung gezogen.
An manchen Tagen war der Fluss unpassierbar. Die ruhige Oberfläche täuschte oft über die wahren Geschehnisse hinweg, die reißende Strömung, die je nach Stand des Mondes mal stärker mal schwächer wurde, hatte schon vielen ein böses Erwachen beschert.
Sie setzte sich ans Heck des Kanus und manövrierte es mit sechs oder sieben kräftigen Padelschlägen um das Gewirr aus Pflanzenteilen herum.
Noch eineinhalb Kilometer bis zu der Pfahlhütte, dort würde sie sich etwas aufwärmen und ihre Ausrüstung aufstocken.
Doch ersteinmal musste sie die harte Arbeit hinter sich bringen, die zu ihrem nächtlichen Ritual geworden war.
Mitten in der Nacht stromaufwärts paddeln, mit ganzer Kraft, schwitzend eine weitere unmögliche Nacht hinter sich bringen, bis sie am Ziel war.
Der Weg ist das Ziel? Nein,diesmal war es nur MIttel zum Zweck oder Teil einer Erlösung.
Sie schob den rechten Fuß unter den Sitz und stemmte den linken an einer Rippe ab um genügend Bewegungsfreiehit zu haben und die Kraft zu fokussieren, den Bewegungsmoment auszunutzen.
Da fiel ihr Blick auf etwas, dass in dem Gewirr aus herab hängenden Wurzeln schimmerte.
Mit zwei kräftigen Paddelschlägen brachte sie sich näher in diese Richtung.
Es wirkte wie ein Paket, kompakt,verschnürt.
Nach weiteren drei Paddelschlägen befand sie sich neben dem Päckchen, das so groß wie eine Reisetasche war.
Es war zwischen die moosbewachsenen Wurzeln getrieben worden und hatte sich dort festgehakt. Mit einem Paddel versuchte sie die im Schatten liegende Seite zu lösen, bis es schließlich aufs Wasser hinaus trieb.
Der Mond beleuchtete das Gesicht eines Toten Menschen, der augenscheinlich schon etwas länger im Wasser zugebracht hatte.
Und sie hörte sich selbst flüstern: "Es hat bereits begonnen."
You look Kind of clean cut... but then again.. you could have murdered your granny with a hammer.

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Beitrag von ICM » 18 Mai 2005, 01:35

Das Dörfchen hieß Hoaf's Point. Zumindest konnte James diese Buchstaben am vorbeiziehen Plakat erkennen. Es war ein altes, kommerzielles, übergroßes Holzschild, das anscheinend auch für die Holzproduktion des Ortes warb, aber es war mindestens so alt wie der Pick-Up in dem er saß und die hübsch lächelnde Frau die brasilianisch anmutete war leider auch schon dem Zahn der Zeit begegnet. Da wo ihre Nase sein sollte war der Lack abgeblätter.

Kleinere Baumgruppen waren die ersten Vorläufer eines größeren Waldes und sorgten mit ihren länger werdenden Schatten endlich für die erwünschte Kühle. "Mista, isch kan si 'ier rauslass'n," und zwinkerte James unter seiner Filzmütze zu, "dann is' weniga Palav'r."
Er nickte bloß mit dem Kopf, drückte ihm zweihundert Dollar in die Hand und machte die Tür auf. Der Schwarze blickte auf das Geld in seiner schwieligen Pranke und blickte James an. "Mista, isch bin ein alta Boy. Das is' nisch Arulco, " er sprach den Landnames fast mit einem "j" , das es garnicht gab, "aba auch hia gibt's Peopl' die den Ärga such'n." Er blickte ihn wehleidig an. Wahrscheinlich hatte er selbst schon genug erlebt um zu erzählen, aber James wolltes es nicht wissen. Er nickte mit dem Kopf, schaute dem Mann aber nicht in die Augen. Der Alte brummte nur, nickte aber auch mti dem Kopf. James steig aus, holte sich seine Tasche von der Ladefläche und schlug die Tür mit genügend Schwung zu das es klapperte. Der nette Mann mit der Filzmütze winkte ihm zum Abschied.
Er schob sich seinen Hut ein bißchen höher. Vor ihm ragte ein altes Gebäude in den Wald. Eine alte Reklame an der schmutzigen Vorderfront wies es als "Hoafs' Mill" aus. Die Holzmühle hatte ihre besten Tage schon lange hinter sich gelassen. Rost, wilder Wuchs und Schmutz schienen um ihn herum allgegenwärtig zu sein. Er fühlte sich alt. Irgendwo im "Holzparadies" klappertes es und ein Fluchen, das man nur in Urlauten verstand, deutete daraufhin das noch jemand drin sein musste und zumindest schlechte Laune hatte. Vielleicht gab es hier ja wenistens ein Telefon.
Auf Drinks wollte er nicht hoffen.
puh... alt!

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Beitrag von Ypsilon83 » 18 Mai 2005, 20:14

Das reichhaltige Abendessen, eine Flasche Vodka, Schwarzbrot und Wurst, wurde von dem Piepsen des Laptops unterbrochen, der lautstark den Empfang einer E-Mail verkündete.
Ypsilon ging langsam zu dem Computer hinüber und nahm einen Schluck aus der Flasche, während er darauf wartete, dass die E-Mail entschlüsselt wurde.
Dann las er.
Arbeit wartete auf ihn, oder besser gesagt, sie wartete nicht, also musste er sich beeilen.
Der Rest seiner Flasche landetete um Ausguss, die übliche, schon so bekannte Routine hatte eingesetzt.
Ein Flug musste organisiert werden, dann mussten Informationen über das Land her, in das er reisen würde. Kontakte mussten erreicht werden, damit ihm vor Ort eine ausreichende Ausrüstung zur Verfügung stand, oder damit er seine eigene mitbringen konnte.
Ausserdem wollte er wissen, ob noch andere etwas über den Auftrag wussten, wer noch darin verwickelt war.
So viel und so wenig Zeit.
Und wer würde dann die Blumen in seiner Wohnung giessen, wenn er weg war?
Während in der Küche die Kaffeemaschine ihren Dienst aufnahm, begann Ypsilon die ersten Mails zu tippen.
Als er noch neu im Geschäft war, hätte es wohl mindestens zwei Tage gedauert, bis die entsprechenden Briefe über sichere Kuriere und mit Hilfe von Verschlüsselungsscheiben an ihre Empfänger übermittelt gewesen wären, heute in einer Zeit von unglaublich schnellen Computern war es eine Sache von Minuten, bis eine Nachricht ausreichend verschlüsselt war und eine Sache von Sekunden bis sie ihren Empfänger erreichte.
Mitten in der Arbeit fiel Ypsilons Blick auf einen Zettel mit einer Nummer.
Einer Nummer, die er in Arulco erhalten hatte.
Es war kurz nach der Eroberung von Meduna, abends. Enrico war mittags als rechtmässiger Herrscher von Arulco zurückgekehrt und die Feierlichkeiten waren in vollem Gange, als Ypsilon in dem Zimmer des Palastes sass, dass er für die letzten Tage ihres Aufenthaltes bezogen hatte.
Er hatte sein Gepäck gerichtet bis oben auf der Tasche nur noch ein Hut lag.
Ein Hut, den er seit einem Kampf in Cambria bei sich im Gepäck trug.
Ein Hut mit einem scharfen Geheimnis.
Ein Hut, der zu einem Mann gehörte, den Ypsilon zwar nicht wirklich kannte, aber den er schätzte.
Damals hatte er das Zimmer verlassen, um mit Lumpi über die Abschlusszahlungen für die Söldner zu sprechen, es endete jedoch damit, dass er genötigt wurde ebenfalls bei den Feierlichkeiten dabei zu sein und deshalb erst einige Stunden später zurück in sein Zimmer kam.
Das Zimmer war abgeschlossen, die Fenster verriegelt und doch war der Hut weg und nur noch ein Zettel lag da.
Ein Zettel mit einer Nummer.
Der Zettel, den er nun in den Händen hielt, mit der Nummer, die er gerade in sein Telefon eintippte.
Und lauschte.
Kassenwart und Co-Leader im KdA
MITGLIED DES SÖLDNERTEAMS IM KAMPF DURCH ARULCO
ANSPRECHPARTNER BEIM B&HMP

SÖLDNER DES B&HMP

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Beitrag von mattscho » 18 Mai 2005, 23:38

Der alte V6 Motor heulte unentwegt auf und machte sein Leiden durch den Zeiger im roten Bereich deutlich, doch sein Fahrer hörte nicht auf ihn und drückte weiter erbarmungslos das Gaspedal in den Boden, wodurch hinter ihm ein Meer aus Staub auf der staubigen Straße aufwirbelte wurde, der ihn im Glanze der untergehenden Sonne bedrohlich und schön zugleich aus dem Rückspiegel anstarrte. Paolo hatte keine Zeit zu verlieren, aber das war nur ein Grund für seinen wilden Ritt. Er war aufgewühlt, innerlich bettelten zehn Gedanken gleichzeitig um seine Aufmerksamkeit, ohne, dass es einem von Ihnen gelang sich klar und laut genug zu fassen. Trotz allen spürte er, dass das die Chance war, auf der der jungen und ungeduldige Mann gewartet hatte, seine große Chance, vielleicht die Einzige. Eine der Gedanken kämpfte sich in sein Bewusstsein vor und erzählte ihm, wie er später einmal seinen Enkeln berichtet, dass alles mit Urlaubsphotos von seinem Chef begonnen hatte. Ein kurzes Lächeln nur, dann war er schon wieder verdrängt durch Gedanken über Ausrüstung, Abläufe, Kontakt –und Zielpersonen. Die halbe Stunde zum Flughafen von Meduna verging wie im Fluge, zu sehr war er im Gedanken versunken um den atemberaubenden Sonnenuntergang, der in diesen Breiten nur kurz währte, zu beachten. Als er an allen Kontrollen vorbei auf das Rollfeld trat, wartete die einzige Maschine der arulcanischen Post seit zehn Minuten auf den zusätzlichen Passagier. Er wusste nicht, dass durch ihn einige Menschen einen Tag länger auf ihre Pakete und Briefe warten musste, wusste nicht, dass der ganze Vorgang seinem Chef eine offizielle Protestnote einbrachte. Es war stockduster, als er vierzig Minuten später in Drassen landete.
Sein Chef hatte ganze Arbeit geleistet, bereits 90 Minuten, nachdem er den Auftrag erhalten hatte, stand sein Kontaktmann vor der gerade gelandeten Maschine, ein recht dünnes Dossier in den Armen. Sie blickten sich an, ein kurzer Gruß, dann verstummten die Turbinen. Sofort wurde das Dossier übergeben. Er blätterte es durch, schaute interessiert, sah aber wegen der Dunkelheit gar nichts. Sein Kontakt erbarmte sich, ihm eine Kurzfassung zu geben.
“Wir wissen noch nicht viel. Der Mann, der heute Nachmittag um 15:23 Uhr mit der Maschine aus Kairo einreiste, war ein Söldner, der in Arulco unter dem Namen Lumpi bekannt geworden ist, als er als einer der bezahlten Söldner der Revolution maßgeblich an der Befreiung unseres schönen Landes beteiligt war. Sie haben es mit einem gottverdammten Revolutionshelden zu tun. Wir wissen nicht viel von dem, was er nach Arulco gemacht hat. Fest steht nur, dass er weiter als freier Söldner gearbeitet hat. Welche Aufträge er angenommen hat und welche Kontakte er pflegt, wird zur Zeit noch recherchiert.
Sein Kontakt auf arulcanischer Seite ist ein bekannter Waffenhändler, den wir unter dem Namen West kennen. Auch er hat zu Zeiten der Revolution für uns gearbeitet, hat sie ausgerüstet. Es gab bisher eine Art Gentlemen-Agreement zwischen West und unserem Chef. Er lässt ihn in Ruhe, dafür stellt West nichts an, was uns übel aufstoßen könnte. Nun ja, bisher“
Der Informant bemerkte Paolos ungläubigen Blick.
“Sie würden sich wundern, was Mr. Silverman für Kontakte hat. Die meisten Informationen kommen vom Chef direkt, er kennt die beiden persönlich. Abgesehen davon, haben wir nicht viel.“ Er würde das ändern, dessen war er sich sicher.

“3. Grundregel: Wenn Sie eine Zielperson suchen, in einer Stadt, und Sie haben keine Ahnung wo Sie zu finden ist, wo suchen Sie?“
“Im Telefonbuch?“
“Sehr komisch, Valdez. In den Bars der Stadt. Dort kann man sich in Ruhe unterhalten, ohne aufzufallen, man ist schwer per Richtmikrofon aufzunehmen. Und, dort ist immer irgendjemanden aufgefallen, dass sich gewisse Leute auffällig unauffällig verhalten.“

Paolo hörte auf den Ratschlag seines Lehrers und wurde nicht enttäuscht. Als er die beliebteste Bar der Stadt betrat, brauchte er nur wenige Sekunden um zu realisieren, dass seine Suche schneller beendet war, als gedacht. Er saß sich an den einzigen freien Platz in der Nähe des gesuchten Söldners. Aus dem Augenwinkel sah Paolo, dass sich seine Zielperson mit jemanden unterhielt. Jemand, der nicht West war. Der freie Platz war neben einer mäßig attraktiven jungen Dame, mit der er für sein Ziel einen Flirt anfing. Während seine Tischnachbarin ihn in wenigen Minuten verfallen war, versuchte er nebenher, das Gespräch zwischen dem Söldner und dem Unbekannten mitzuhören, verstand jedoch nur vereinzelt wenige Brocken. Kurze Zeit später kam Bewegung in die Szenerie, erst ging der Eine, dann der Andere. Wohin? Die Toilette? Die zehn Minuten kamen ihm vor wie eine halbe Ewigkeit. Seinen plötzlichen Aufbruch, erklärte er seiner verdutzten Verehrerin, dass ihm schlecht sei, bezahlte ihren Cocktail und hinterließ der Glücklichen eine falsche Telefonnummer.
Wie sich herausstellte, war sein Aufbruch gerade rechtzeitig. Er hatte keine Zeit sich zu fragen, wie die beiden Zielpersonen unbemerkt das Gebäude verlassen konnten, als er den Jeep gerade wegfahren sah und sprintete zu dem nicht weit parkenden alten Jeep, der ihm zur Verfügung gestellt wurde. Nach kurzer Fahrt ließ er sich weit hinter die Beiden fallen, ihr Ziel war klar. Es ging zu Shipping Worldwide, einen bekannten Waffenhändler, der schon länger im Visier des Geheimdienstes war.
Paolo kannte das Gelände, er hatte hier schon spioniert und so fand er schnell eine günstige Position. Der Aufbau seiner Ausrüstung, Richtmikrofon und Nachtsichtkamera, ging in wenigen Augenblicke, die ersten Probeschüsse zeigten das Gelände in stechend klarem Grün. Die Tür wurde von einem der Aufpasser geschlossen. Und so lag er da, inmitten der Nacht, in Einem der vereinzelten Büschen auf dem trostlosen Industriegelände und genoss die Dunkelheit und die Stille, genoss den ersten ruhigen Moment an diesem Tag, an dem sich die Ereignisse überschlugen, und wartete.

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Beitrag von jever » 19 Mai 2005, 03:54

Nachdem sie angekommen waren, verschloss jever die Lagerhalle wieder und entsicherte seine durch die Jacke versteckte Waffe. Einige Lampen gaben mehr Schatten als Licht, dies kam ihm entgegen. Er mochte diesen Ort nicht. Als zwischen mehreren Kistenstapeln der Schatten richtig schwarz war, wechselte er lautlos die Richtung, während die Anderen weitergingen. Kurze Zeit später hörte er Stimmen, mindestens 2 waren hier versteckt.
Er ging leise in die Richtung, bis er die Herkunft genau orten konnte. Ein günstig gelegener Kistenstapel gab ihm schliesslich die Chance, die Verursacher ungestört zu beobachten. 2 Mann, Schwarze. Ihre glattrasierten Köpfe glänzten vor Schweiss im Licht einer 30Watt- Glühbirne an der Decke. Er verstand den Akzent nicht, aber sie waren aufgeregt und schauten sich immer wieder um. Sie vermissten Ihn.
Plötzlich Schrittgeräuche von links, ein kurzes Zischen, welches wohl ein Befehl war, und sie waren wieder ruhig. Einer konzentrierte sich auf das Büro, welches sie über einen kleinen Kistenstapel hinweg im Visir hatten, der Andere kontrollierte die Umgebung.
Also war noch mindestens Einer in der Halle, offensichtlich jemand mit Erfahrung.
jever entschied sich, erstmal diese beiden unter Kontrolle zu behalten. Er konnte sie schnell und lautlos auschalten, sein Chef würde schon lang genug zurechtkommen.
2 Idioten weniger im richtigen Moment sind besser als ein Profi im falschen Moment. Schliesslich traf immer die dümmste Kugel den grössten Helden. Ausserdem wusste er nun, wo er später zu suchen hatte, da es ihm im Moment fast unmöglich war, unbemerkt die Halle abzusuchen. Dazu war es momentan zu still.

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Beitrag von Ringo » 19 Mai 2005, 10:39

hallo,

Nach unserer Flucht aus Barcelona ging es die "Costa del Sol" entlang durch die Meerenge von Gibraltar nach Cadiz. Ebenfalls eine spanische Stadt. Hier kamen zu den in Barcelona geladenen Maschinenteilen noch einige Ersatzteile für die Automobil Industrie in Ägypten hinzu. In Bezug auf die Agrarwirtschaft, exportiert Spanien in erster Linie Kraftwagen und Maschinen nach Afrika. Ich kontrollierte die Kisten und checkte beim Hafenmeister ein und aus und am Nachmittag lief die Osiris bereits wieder aus. Der Capitan hatte mich vorübergehend angewiesen die Ladung zu kontrollieren und die Mannschaft zu kommandieren. Dies waren auch meine Aufgaben in Casablanca, unserer nächsten Station. Ein tolle Stadt. Vor der Küste trohnt die Moschee Hassan II, außerdem obliegt dieser Stadt noch immer der Flair, der sie im gleichnamigen Film so berühmt machte. Vom Minaret wurde zu einem der fünf Tagesgebete aufgerufen. Wir waren entgültig in einer anderen Welt angekommen, Afrika. Doch Leider war unser Aufenthalt in der Haupstadt Marokkos nur von kurzer Dauer. Der Händler war schnell beliefert und wir liefen in Richtung Algiers aus.
Der Capitan kam auf die Kommandobrücke, schnell gab ich dem Steuermann einige Instruktionen und wandte mich nun meinem Vorgesetzten zu, ich hatte ihm etwas wichtiges mitzuteilen. Doch zunächst hatte er das Wort. Wir grüßten uns knapp. "Wir werden in Algiers etwas länger brauchen." sagte er, "Unsere Tanks müssen aufgefüllt werden. Außerdem benötigen wir frische Nahrung für die Mannschaft für die weitere Reise nach Cairo. Ich möchte das du diese Aufgaben leitest!"
"Capitan, ich werde diese Dinge übernehmen, doch dann möchte ich mich auszahlen lassen. Ich gehe in Algiers von Bord." Dieser Entschluss war in den letzten Tagen gefasst worden. Ich wollte das Abenteuer nun in Afrika suchen und Algiers schien mir der richtige Ort dazu.
Der Capitan reagierte gefasst:"ich lasse Sie nicht gerne gehen, doch ich werde Ihnen keine Steine in den Weg legen. Wir werden noch zwei Tage unterwegs sein, überdenken Sie Ihren Entschluß noch einmal!"
"Ja, doch ich denke, ich bleibe dabei, Sir!"
Wir grüßten und der Capitan verließ die Brücke, sein Nacken war noch immer stark geschwollen und rot, der Sonnenbrand machte das ganze nicht unbedingt hübscher. "Volle Kraft voraus!" , der Steuermann gehorchte. Ich zog meine Sonnenbrille aus der Hemdtasche und setzte sie auf, lehnte mich aus dem Fenster und spuckte in die See. Ich war froh in Algiers an Land zu gehen, was die Zukunft wohl bringen würde ...
Free Arulco!

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Beitrag von derLumpi » 19 Mai 2005, 14:09

West schüttelte dem Dicken die Hand. "Ich hoffe du hast das Geld dabei, meine Gläubiger werden langsam ungeduldig. Und du weißt, dass kann für alle Beteiligten sehr ungemütlich werden, dass wollen wir doch nicht, hm?" Die geheuchelte Freundlichkeit war nicht zu überhören. Aber was redete der da von Gläuigern? Wir wollten nur ein paar Dinge beschaffen. Irgendwas stank hier gewaltig. Hatte West uns herein gelegt? Oder waren wir Mittel zum Zweck? Er würde mir einige Antworten schuldig sein.
Aus den Augenwinkeln musterte ich den breitschultrigen Glatzkopf der links neben mir stand.
An Masse übertraf er mich um Etliches, Nahkampf war also nicht unbedingt die erste Wahl. West hatte mittlerweile auf dem Stuhl Platz genommen, der vor dem Schreibtischstand und diskutierte angeregt mit dem Dicken. Der Anfänger mit den verschränkten Armen konzentrierte sich vollends auf West, der sich nach vorn gebeugt hatte und auf dem Schreibtisch abstützte. "Ich hab dein Geld. Willst du 's sehen?" West griff langsam in die rechte Seitentasche seiner Jacke, um niemanden zu verunsichern. Zum Vorschein kamen zwei dicke Geldbündel die er über den Tisch schob.
"Das ist nicht genug." raunzte der Dicke zurück und gab dem Anfänger zu verstehen, das Geld nachzuzählen. Der nahm die Bündel und schickte zählte die Scheine. West griff nun langsam in seine linke Seitentasche, vermutlich um den rest des Geldes zu übergeben.
Der Glatzkopf neben mir tratt einen Schritt vor, um West besser im Auge haben zu können. Das war die Gelegenheit. Die Aufmerksamkeit lag nun ungeteilt auf West.

Mein linker Fuß traf den Glatzkopf knapp über seiner rechten Kniekehle. Während er zu Boden ging, nahm ich ihm seine Pistole ab, die sich auf der rechten Seite seines Hüftholsters befand.
Einer am Boden. Blieben noch zwei.
Vom Schrei seines Kumpanen aufgeschreckt, lies der Anfänger die Geldscheine fallen und zog eine Waffe unter seinem Hemd hervor, zielte in meine Richtung und drückte ab.
.

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Beitrag von jever » 19 Mai 2005, 23:55

Ein Schuss! Er hatte sich also nicht getäuscht.
2 Sekunden später wurde der Kopf des einen Wächters vor ihm um 2 Löcher erweitert. Ein kleines hinten, und ein grosses vorn.
Der zweite Wächter erschrak, als das Blut auf in regnete, doch 3 Schüsse später musste er nicht mehr darüber nachdenken.
Dieses Problem war erledigt, und jetzt war auch genug Geschrei da, um Nummer 3 zu suchen. jever schlich in die Richtung, aus der vorher das Zischen kam. Er musste dazu sehr nahe an ein beleuchtetes Gebiet, so dass besondere Vorsicht geboten war. Hoffentlich war der nächste Typ abgelenkt vom Geschehen im Raum. Er schlich weiter, während die Geschehnisse im Büro an Lautstärke zunahmen. Gut so.

MfG jever
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Beitrag von PinkRabbit » 21 Mai 2005, 01:52

Immernoch blickte Sie in das im schwachen Mondlicht glänzende Gesicht der Leiche
die im Wasser schaukelte. Ihr erster Gedanke war: Du musst helfen. Der Zweite: Hau ab.
Der dritte : Beruhige dich.
Der Lärme einer MIllionen zirpender Grillen erfüllte die Stille. Sie atmete die warme,feuchte Luft
und zwang sich zum Nachdenken.
Mitten im Urwald, drei Killometer entfernt von ihrer Hütte, gute zehn Kilometer von dem was
sich an diesem Ort Zivilisation nennt entfernt. Vor ihr eine zusammen geschnürte Leiche.
Das Bündel hatte sich zwischen den Mangrovenwurzeln verharkt, es könnte durch die
Strömung dort hin gelangt oder mit Absicht hier plaziert worden sein.
Die Leiche selbst war sorgfältig eingewickelt worden, doch das Gesicht lag frei. Wieso?
Warum musste es als einziger Teil des Körpers herausschauen?
Die Haut war so blass, dass sie aussah wie konserviert, man konnte den Zeitraum nicht genau
eingrenzen. Die Leiche konnte zwischen zwei Tagen oder einer Woche im Wasser gelegen haben,
vielleicht trieb sie auch erst seit heute Nacht im Fluß. Wenn sie mit dem Gesicht nach oben
getrieben war, war das BLut vielleicht herunter gesackt.
Doch all diese Gedanken brachte sie kein Stück weiter ans Ziel.
Der Stoff bestand aus reißfestem Nylon, viel zu sauber, viel zu neu.
Als sie mit dem Padel das Bündel berührte fiel ihr Blick unweigerlich auf das Gesicht und sie erstarrte.
Sie hatte schon oft Leichen in ihrem Leben gesehen, doch so unerwartet,mitten in der Nacht...
Ihr Blick streifte das Wurzelwerk und blieb an einer schwarzen Tasche haften.
Sie hatte sie vorher schon bemerkt, doch erst jetzt realisierte sie ihre Existenz.
Der Inhalt gab möglicherweise Aufschluss über die Tote Person, auch wenn es ihr nicht
behagte in den Sachen einer Leiche zu wühlen.
Mit einiger Anstrengung gelang es ihr, die Füße gegen die Rippen des Kanus gestemmt,
um die Bewegung die durch das energische handtieren mit dem Paddel entstand, auszugleichen.
Mit einem Ruck hiefte sie die triefende Tasche ins Boot. Das Bündel ließ sie wo es war,
für ihn kam ohnehin jede Hilfe zu spät. Das einzige was sie noch tun konnte war ein
kurzes Gebet zu sprechen.

Sie hatte einmal gehört das sich Extremsportler in einen ZUstand hinein arbeiten in dem
sie an nichts mehr denken, sich einfach in den Rhytmus fallen lassen und die Welt um sich
herum vergessen.
Doch es funktionierte nicht.
Nach sieben oder acht kräftigen Padelschlägen hatte sie eine passable Geschwindigkeit erreicht.
Zwei links, zwei rechts, das war ihr Rhytmus.
DOch ihre Gedanken schlugen in einem anderen Takt.
Das Kanu glitt schnell und beinahe Geräuschlos durch die Nacht.
Nur an scharfen Kurven und Wendungen bewegte sie das Paddel energisch in die andere Richtung,
in den sanfteren nahm sie die Kraft zurück.
Sie kannte den Weg auswendig.
Nach vierzig Minuten machte der Fluss einen scharfen Knick nach rechts.In der Mitte des Flusses
gab es starke Strömungen und man musste sich konzentrieren um die Bewegungen der Wellen und das
Schaukeln des Bootes auszugleichen und nicht umzukippen.
Hatte man diese Passage gemeistert dauerte es nur noch eine halbe Stunde bis zur Hütte.
Dann würde sie wissen was sich in der Tasche befand. Es konnte alles sein oder auch nichts,
es konnte Antworten bringen oder weitere Fragen aufwerfen.
Und doch war es nur eine Tasche.
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derLumpi
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Beitrag von derLumpi » 21 Mai 2005, 16:19

Das Geschoss hätte nur Bruchteile gebraucht um mich zu treffen, wenn der Typ etwas gescheiter gezielt hätte. So aber ging die Scheibe in der Tür zu bruch. Auch wenn er offensichtlich ein Anfänger war hätte ich stehen bleiben können, warf mich aber trotz allem nach rechts und rollte mich auf dem harten Betonboden ab. Gleichzeitig zog ich den Colt aus dem Hosenbund. Die Pistole des Glatzkopfes, irgendein russisches Model, in der Linken, den Colt in der Rechten, kam ich wieder auf die Beine. Er schoß wieder und wieder daneben. Das war seine letzte Gelegenheit. Ich drückte die beiden Abzüge zweimal durch, doch verfehlte ich mein Ziel nicht. Alle vier Kugeln schlugen in seiner Brust ein. Er sackte leblos zusammen.

"Lumpi!" West wies in Richtung der Tür. Der Glatzkopf!
Er hatte sich aufgerappelt und war bereits ein paar Schritte aus der Tür in der Halle. Ich lies die russische Waffe fallen. Die Dinger gefielen mir noch nie, sie mochten zwar praktisch und funktionell sein, aber sie waren trotz allem häßlich. Mein rechter Arm brachte den Colt auf Augenhöhe, die linke Hand unterstütze die Rechte beim Zielen. Er hatte die Tür erreicht. Ich drückte einmal ab. Zweimal. Die Tür war offen, doch er würde nicht nach draußen entkommen.

"West, du Ratte! Das wirst du noch ..." weiter kam der Fettsack nicht. Irgendeiner in der Halle nahm das Büro aufs Korn. Fensterscheiben zerbarsten. Kugeln schlugen in den Wänden ein. West lies sich fallen und kroch hinter dem Schreibtisch in Sicherheit, den Dicken hatte er im Schlepptau. Ein Problem weniger um das ich mich kümmern mußte. Ich selber hockte mich hinter einem Karteischrank aus Metall. Ich bezweifelte das die dünnen Wände auch nur einen Bruchteil Schutz boten, doch gaben sie mir Sichtschutz und das würde genügen.

"Sag ihnen sie sollen aufhören!" herrschte West den Waffenschmuggler an. "Leck mich!" Falsche Antwort. Ein dumpfer Schlag war zu hören und leises ächzen. Kurz darauf erschien das aufgedunsene Gesicht das Waffenschiebers hinter dem Schreibtisch. Über der linken Augenbraue klaffte eine Platzwunde. Er hob die Hände hoch und rief seinen Leuten zu das Feuer einzustellen.

Entweder konnten die ihn nicht erkennen oder es war ihnen egal. Der Beschuss hörte nicht auf, sondern verstärkte sich und konzentrierte sich auf den Schmuggler. Von mehreren Schüßen getroffen sackte er zusammen und verschwand wieder hinter dem Schreibtisch. Ich hoffte das Jever noch da draußen in der Halle war und dem Schusswechseln ein Ende bereiten würde.
.

Lonewulf
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Beitrag von Lonewulf » 21 Mai 2005, 21:57

Ein neuer Morgen.
Er kontrolliert seine USP und legt sie wieder samt Holster an.
Auf seinem Tagesprogramm stehen 3 Dinge.

1. Irgendwas zum Essen besorgen. Die K-Rationen hat er wie gesagt für den Kampf.

2. Nochmal im Lager umsehen.

3. Den Alten wiederfinden und noch mehr Informationen aus ihm herausholen.

Also geht er wiederum aus dem Hotel, das diese Bezeichnung wirklich verdient hat, weil es mehr ist als eine Absteige, wie er es zuerst bezeichnete. Jedoch nicht ohne seine entspiegelte Sonnenbrille aufzusetzen. Seine Augen sind an die Dunkelheit gewöhnt und von der tropischen Sonne überreizt.

Der Weg zum Lagerhaus verläuft ohne nennenswerte Zwischenfälle, ein Mopedfahrer hat den Esel von einem ortsansässigen Bauern totgefahren, sonst sind die Straßen leer.
Wie kann man mit einem Moped einen Esel totfahren, der augenscheinlich gut im Futter stand?
Egal, er hat wichtigeres zu tun. Er muss die einzelnen kleinen Schubfächer durchsuchen, die er gestern nicht durchsucht hat, weil das hier halt immernoch der Tatort eines ist Mordes ist. Und bei seinem Glück ist das hier wahrscheinlich der einzige Mordfall, der in diesem Land untersucht wird.

Der Leichengeruch ist penetrant. Er schließt die Stahltür auf. Obwohl wahrscheinlich niemand in der Halle ist sichert er mit der Waffe ab.
Wie erwartet ist niemand da.
Er beginnt die Schubläden der Reihe nach zu durchsuchen.
Kleinkalibermagazine; Kleinkalibermagazine; zwei Pistolen russischer Bauart; Kleinkalibermagazine; blaue Leuchtstäbe; rote Leuchtstäbe; gelbe und grüne Leuchtstäbe; Kleinkalibermagazine; ein Nachtsichtgerät, noch ein Nachtsichtgerät; Schalldämpfer...
Er nimmt einen passenden Schalldämpfer und montiert diesen an der USP Elite.
Weiter mit der Suche; Kleinkalibermagazine; Munition für Scharfschützengewehre; Verbandsmaterial - hat er schon welches? Position merken!; Kleinkalibermagazine...
Wer braucht in einem Bürgerkrieg kleine Geschosse? Die meisten haben doch eine Kalaschnikov und nicht irgendeine Tokarev!

Schritte bei der Tür.
Er presst sich an die Wand um möglichst lang im toten Winkel zu sein.
"Lonewulf! Sie werden von Interpol gesucht! Ergeben sie sich, sie können nicht entkommen!"
"Wer sind sie? Und was wollen sie?"
"Ich bin freischaffender Kopfgelgjäger und will ihren Kopf; nebenbei ist der Typ da auch ihr Produkt?"

Einen Meter rechts, zwei Meter nach Hinten. Dieser Kopfgeldjäger hat sich so eben totgequatscht; Lonewulf hat seine Positon genau gehört, er steht genau in der Tür.
Er nimmt seine Waffe in den Anschlag und dreht sich blitzartig um die Ecke und verschwindet genauso schnell hinter der Stahltür.
Drei Geräusche, ähnlich denen von geöffneten Ventilen, waren auf kurze Distanz zu hören.
Lonewulf lugt hervor.
Nase, Wange, Hals. Der Kopfgeldjäger ist tot.
"Berufsrisiko." Mehr hat er nicht zu sagen.

derLumpi
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Beitrag von derLumpi » 22 Mai 2005, 01:06

Erst hatte der Beschuss nachgelassen, dann war er vollends verstummt. Was nun? Entkommen konnte niemand, die Tür hatten West und ich im Blick. West kauerte noch immer hinter dem Schreibtisch, hatte aber sein Geld wieder eingesteckt und durchstöberte nun gierig die Schubkästen.

Noch immer hinter dem Aktenschrank sitzend, überlegte ich was zu tun war. Wir konnten uns einfach den Weg frei schießen. Das wäre möglich, aber wir wußten weder wieviel noch in der Halle waren, noch wie die Bewaffnung aussah. Den Gedanken verwarf ich, außerdem mußten wir durch die Tür, die zudem auch noch perfekt ausgeleuchtet wurde. Das wäre Selbstmord.
Den Colt legte ich kurz auf den Boden, um meine verschwitzten Hände an meiner Hose abzuwischen, dabei strich ich auch über die Blendgranate in meiner Hosentasche.
Ein Plan nahm greifbare Formen an.
West beorderte ich zu mir. Er sollte mir Deckung geben, falls sie notwendig wurde.

Ich kroch neben die Tür, um schnellstmöglich in die Halle zu gelangen. Der Colt lag vor mir, die Blendgranate lag locker in meiner Rechten. Die Linke hielt den Splint fest umklammert.
West war herüber gekrochen und hatte sich die russische Pistole, eine Tokarev, geschnappt und wartete auf mein Zeichen.

Der Splint löste sich mit einem kräftigen Ruck. Die Granate selbst rollte ich mit etwas Schwung in die Halle. 21 ... 22 ... 23 Die Granate detonierte. Mit einem Sprung war ich auf den Beinen, zog meine Waffe und sprintete zum nächsten Regal. Keine Schüsse. Gutes Zeichen.
West sicherte. Was jetzt? Ich war aus dem Büro, was nun?
Weiter hatte ich nicht gedacht.
.

PinkRabbit
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Beitrag von PinkRabbit » 22 Mai 2005, 01:25

Der Mond verdunkelte sich, die Luft wurde drückender. Es roch nach Regen.
Das Kanu band sie an einem der Pfähle des Hauses fest, wenigstens hatte sie die Hütte vor
dem Wärmegewitter erreicht.
Der erste Platzregen in diesen Gefilden hatte ihr eine Heidenangst eingejagt, das
Prasseln der dicken Tropfen durch das Blätterdach, das Tosen der Bäume und das ohrenbetäubende Trommeln des Regens
auf das alte Blechdach. Es war so laut gewesen dass sie sich die Ohren hatte zu halten müssen.Nach einiger Zeit hatte sie sich daran gewöhnt.
Faith zog das nasse Hemd aus und wechselte es gegen ein trockenes. Die Sporttasche
landete neben dem Bett. Erstmal einen klaren Kopf bekommen.
Sie zündete das Feuer im alten Ofen an, löffelte das Kaffeepulver aus der zwei Kilo schweren
Vorratsblechdose und wartete bis das Wasser in der kleinen Metallkanne zu kochen begann.
Das Haus war einmal eine alte Forscherhütte gewesen, sie hatten ihre Gerätschaften gar nicht
erst mit genommen, sie standen noch immer in dem Zimmer und verstaubten langsam.
Manchmal fragte sie sich was aus dem Forscherteam geworden sein mochte und wonach sie
gesucht hatten.Der alte Tisch den sie hier gelassen hatten wr so groß wie eine Tür. Zerkratzt, massiv und anhand der vielen Flecken konnte man nicht einmal mehr sagen was alles auf ihm ausgegossen oder darauf seziert wurde.Der Lack war anvielen Stellen abgeplatzt an denen unbekannte Flüssigkeit eingesickert war und ihre Spuren hinterlassen hatte.
Er sah ziemlich abgenutzt aus, so wie alles in dieser Hütte.Auf der einen Seite des Raumes stand ein Stockbett, auf der anderen zwei nicht zueinander passende
Schränke. Den Metallschrank neben dem Bett benutzte sie für die Ausrüstung die sie für diverse Ausflüge oder Geschäfte benötigte. An der dritten Wand befand sich eine Art Küchenzeile mit extra Spülbecken, einem vorsintflutlichen Kühlschrank
und einem Holzblock, auf dem sich merhere dunkle Flecken befanden die vermutlich
organischen Ursprungs waren. Ein alter Generator sorgte für Strom, hier in der Wildnis störte sich niemand an dem lauten Geräusch und die Bewohner des Dschungels hatten sich alsbald auch daran gewöhnt. Dafür fand sich allerdings wenig Verwendung, denn der Fluss kühlte die Getränke genausogut. Als der Kaffee eine angemessene Zeit gezogen war, goss sie sich eine Tasse ein und setzte sich auf einen alten Stuhl auf die Terasse. Das verlängerte Vordach schützte sie dabei vor dem Regen, der in geraden Fäden niederprasselte und kleine kreisförmige Spuren im Fluss hinterließ.

Es war Zeit das Geheimnis der Tasche zu lüften.
Erst jetzt bemerkte sie dass sie kaum etwas wog. Der Reißverschluss weigerte sich zunächst.
Dreck und kleine Steinchen hatten sich zwischen den feinen Zacken verharkt.
Schlußendlich gab das Material nach. Sie enthielt auf den ersten Blick nichts außergewöhnliches, schmutzige Wäsche, verdreckte Hemden,doch bei genauerem Hinsehen entdeckte sie einen kleinen Hefter. Als sie ihn herausnahm, viel ein Foto zu Boden.
Es zeigte ein brennendes Haus. Am Fenster konnte man eine Silhouette wahrnehmen, schlecht zu erkennen doch wenn man genau hinsah. Es handelte sich um einen brenndenen Menschen.
Vor dem Haus lagen mehrere Leichen. Frauen, KInder, Männer.
Einige hatten versucht ihre Familien zu schützen, mit ihrem eigenen Körper. Kugeln machen keinen halt vor Beschützerinstinkt. Man sah die Einschusslöcher in ihrem Rücken, rücklings nieder gemäht. Nicht ein Schuss oder zwei, keine gezielte Attacke. Sie wurden niedergemetzlet. Ganze Magazine hatte man auf sie abgefeuert und sie zerfetzt.
Dies alles auf einem Foto. Und es gab noch mehr. Hunderte. Schreiende, fliehende Menschen.
Eine Frau die ihr Baby im Arm hielt und von einem Mann im Tarnanzug und rotem Bandana
um den Kopf auf der Flucht erschossen wurde. Der flehende Blick direkt in die Linse der Kamera gerichtet, doch es hatte nichts genützt.
Der Auslöser musste indem Moment getätigt worden sein, wo die Frau getroffen worden war, das Bild war etwas verschwommen.
Auf der Rückseite stand etwas gekritzelt. Katula, April 2005
Das Foto war gut einen Monat alt, doch wo es geschossen wurde, darüber gab es keine Auskunft. Bürgerkrieg. Hätte der Fotograf es bis nach Hause geschafft, vielleicht hätte er den Pulitzerpreis gewonnen, vielleicht wäre eine Welle der Erschütterung durch die Welt gegangen, jedenfalls für die Länge der Abendnachrichten, doch danach hätten sie sich alle ihrem Dinner zugewandt und wieder über "wichtigere" Themen gesprochen.
Vielleicht war er auch eben wegen dieser Fotos im Fluss gelandet, vielleicht hatte er wirklich
gehofft etwas damit ausrichten zu können wenn er der Welt dieses Elend zeigte.
Niemand würde etwas darauf geben, es war immer das selbe, schon damals in Arulco.
Ja, sie handelte mit Waffen. Menschen die mit Hilfe von Waffen andere Menschen töteten.
Aus welchen Gründen war ihr egal, Hauptsache das Geld stimmte.
Wenn man in diesem Geschäft war, gab es keinen Platz für Moral, entweder stand man auf der einen Seite oder auf der anderen mit der Mündung an der Schläfe.
Sie würde herausfinden was vor sich ging, wer inwieweit darin verwickelt war und sie würde
abwägen inwieweit sie sich darin verwicken ließ.
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NightSarge
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Beitrag von NightSarge » 22 Mai 2005, 13:51

"Nachdem die ganze Aktion vorbei war haben sie die Leute wie Tiere zusammengetrieben. Alle Oppositionellen; oder zumindest alle von denen sie dachten das sie dazugehören. Dazu alle Verwandten Freunde und Bekannten. Wer sich widersetzte wurde gleich erschossen oder sonstwie umgebracht. Dann hat man sie weggebracht." Er erinnerte sich an die Gefangenen auf dem Fussballplatz. "Auch das Mädchen unserer Nachbarn sollte mit, ihre Eltern waren Lehrer an unserer Schule. Wir haben die Soldaten angefleht, aber sie haben nur gelacht. Schliesslich hat der Kommandant sie hiergelassen, wofür ist ja offensichtlich. Dafür hat er meine Frau mitgenommen, dieser Bastard. Sie beide haben so etwas nicht verdient. Ich weiss das meine Frau sicher schon tot ist, aber die kleine da .."
"Wer ist er, der Kommandant?", fragte er. "
"Er ist leicht zu erkennen wenn man ihn sieht" antwortete der Alte, "Vom Gesicht her fast ein neuer Che, mit einem roten Bandana, Zigarre und in Uniform mit Turnschuhen. Etwa 1,80m gross und recht stabil gebaut. Er ist der Kettenhund der Elite aus Cadia."
Im Nebenzimmer schrie wieder jemand. Er war wütend, und er wusste das es sich nicht vermeiden liess.
"Vielleicht könnte Ich helfen, aber auch Ich dafür brauche Ich etwas." "Egal was, aber tun sie´s bitte wenn sie es können."

Als der Soldat in der Dämmerung die Kneipe verliess und sich auf den Rückweg machte erwartete er ihn schon. Der Mann hatte keine Zeit zu reagieren. Sein erste Schlag mit der Schulterstütze traf den Soldaten am Kinn, der zweite in die Magengrube. Zuletzt traf ihn ein Handschutz im Genick. Der Mann sackte zusammen. Schnell nahm er ihm die alte Pistole aus der Hose, drehte ihm den Arm auf den Rücken,hielt die Mündung in den Nacken und stiess ihn vorwärts. Er brachte ihn zum Stadtrand und zog ihn in ein Gebüsch. Er liess den Mann los. Kalter Hass erfüllte ihn. Normalerweise kamen solche Kerle immer davon. Zu belanglos waren ihre Taten im Vergleich zum Gesamten. Aber es war sein letzter Job und diesmal würde er es nicht tolerieren. Er schoss dreimal, überzeugte sich davon das der Mann tot war, nahm sein Geld wieder an sich und ging.

Zurück in der Bar betrat er zum ersten Mal das Hinterzimmer. Das Mädchen darin war übersäht mit blutenden Platzwunden und blauen und andresfarbigen Flecken. Sie musste einmal recht hübsch gewesen sein. Was ihr noch an Kleidung geblieben war war zerissen und abenfalls voller Blut. Sie war angebunden schaute ihn voller Panik an. Er holte den Alten, nahm sich von der Theke ein Messer und trat an sie heran. Der Alte versuchte das Mädchen zu beruhigen, angesichts des Messers in seiner Hand war das recht schwierig. "Er hilft dir. Er bringt dich hier weg." Wortlos schnitt er ihr die Fesseln durch und zog sie hoch. Sie war sichtlich schwach, aber sie würde es schaffen. Er hatte sich lange genug nicht an sowas gestört, jetzt aber nicht mehr. Sein Boss würde ihm Gefühlsduselei vorwerfen und ihn falten wie er überhaupt auf die Idee käme so etwas zu tun, falls er überhaupt zurückging. "Ich brige dich hier weg. Hoch an die Transitstrasse zur Grenze nach Arulco. Zum Flüchtlingslager. Du weisst das das deine einzige Chance ist." Sie und der Alte nickten als er sie auf seine Maschine setzte und sich im Schutz der Nacht auf den Weg machte ...
Alter Sack vom Dienst.

Lonewulf
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Beitrag von Lonewulf » 22 Mai 2005, 14:19

"Scheiße."
Obwohl dieser Ausruf so überraschend kam wie ein dunkler Donner, war er doch komplett emotionslos.
Er sagte, dass es kein Entkommen gibt. Entweder es steht noch mindestens einer vor der Tür oder es gibt einen Scharfschützen. Die Polizei oder die Armee ist wohl nicht eingeschaltet, weil die sonst die ganze Belohnung einstreichen würden.
Wer ist das eigentlich genau?
Er packt die Leiche am Fuß und zieht die vorsichtig in eine Position, aus der man sie von der Wand aus erreicht. Er legt sich flach auf den Boden und rollt sich wieder hinter die Wand. Der Kadaver wird herangezogen und durchsucht. Der Mopedfahrer von vorhin.
Hademar öffnet den amerikanischen Pass, nachdem er den 1911 Colt entlud.
"John Smith aus New York City. Dass sich die Leute keine originelleren Decknamen ausdenken können..."
Noch mehr Probleme; der Typ hat Lonewulf am Aussehen erkannt, hoffentlich war das der Einzige der das kann.
"Ich hocke hier in einem illegalen Waffenlager neben zwei Erschossenen, in meiner schallgedämpften Waffe fehlen drei Kugeln, ich habe Schmauchpuren an den Händen und die einzige Gebäudeseite mit Fenstern und Türen wird bewacht. Was würde MacGyver jetzt tun?"
Er entscheidet sich erst mal ein Problem zu beheben, entlädt seine Waffe, wobei er darauf achtet, dass keine Kugeln herausfallen, legt das angebrochene Magazin in eine der offenen Schubladen, entnimmt ein volles Magazin und lädt nach.
Zeit zum Nachdenken.

jever
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Beitrag von jever » 22 Mai 2005, 15:06

Plötzlich ging die Schiesserei los. Er hörte 2 Waffen hinter dem Kistenstapel vor sich, 9mm und .45, MPis. Schnell sprintete er nach vorn und erklomm den Stapel. Er war jetzt schräg zwischen den Schützen und dem Büro. Der 9mm- Schütze stand halb und schoss in kurzen Stössen. ein leichtes Ziel, wie kurz darauf 2 Kugeln im Gesicht bewiesen. Nurnoch einer. Hoffentlich. Doch der war besser. Er hatte sich gut verschanzt. Immer wieder kammen kurze Feuerstösse in jevers Richtung, während der zurückschoss. Nachdem die letzte .44-Kugel den Lauf verlassen hatte, wechselte jever schnell das Magazin. Ein klackern drüben bestätigte, dass er dieselbe Idee hatte. Nicht schlecht, der Kerl. Als der Schalldämpfer wieder über den Kistenstapel ging, kam erneut ein Feuerstoss. Aber auch nicht gut. Er hatte ein scheinbar IR- Sichtgerät auf, sonst hätte er den warmen Schalldämpfer nicht gesehen. Und wenn er clever gewesen wäre, hätte er gewartet, bis sein Kopf aufgetaucht wäre. Aber jever war jetzt gefangen. Es würde schwierig werden, hier wieder runter zukommen. Aber der andere konnte auch nicht einfach hinter seine Kiste hervor. Also belauerten sie sich. Hoffentlich fiel Lumpi etwas ein, denn im Büro war ebenfalls Grabesstille.
Plötzlich fiel ein Gegenstand zu Boden und rollte kurz. Lumpis Blendgranate! jever konnte sich gerade rechtzeitig die Ohren zuhalten, und die Augen schliessen. BOOOOM.
Da er innerlich vorbereitet war, war er innerhalb 2 Sekunden auf den Beinen. Der Typ war vollkommen desorientiert, was 3 Schüsse später endete. Er gab Lumpi ein kurzes Stopp, um ihn in Deckung zu lassen. Nachdem er dorhin gekrochen war, schnappte er sich das IR-Gerät und wartete, bis es wieder funktionsfähig war. Wenigstens kein Uraltgerät ohne jede Sicherung. Dann zog er es über und kontrollierte die Lagerhalle.
Es waren nur die 4 hier draussen gewesen, aber der Hinterhalt war gut geplant. Ohne Schalldämpfer wäre er jetzt tot. Nun ging er zu Lumpi, es gab offensichtlich Gesprächsbedarf.
23

<offizieller Warez-Hasser im Forum>

R.I.P. Runkelrübe
Wir vermissen Dich.

Kampftrinker im RdGE

smilingassassin
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Beitrag von smilingassassin » 23 Mai 2005, 17:21

Der hafen von Algiers. Kein besonders einladender Ort, trotz regen treibens der Seeleute, der Marktschreier und all der anderen Leute, die sich da so rumtrieben, war das ganze unreal und weit weg von Assassin. Er dachte an anderes.

Ringo war von Bord gegangen, er würde wohl nicht wiederkommen. Einerseits gut, dass der potenzielle Zeuge untertauchen wollte, andererseits findet man in Nordafrika nicht so einfach loyale Leute, vor allem, wenn man Europäer ist.

naja, nur noch bis Alexandria, dort würde er die osiris entweder "zwischenlagern" oder besser, verkaufen. Mit Charmaine und dem Kind konnte er es immer besser. In seltenen Fällen konnte man die beiden lachen sehen.

Sowas hatte assassin all die Jahre nichts bedeutet. Doch irgendwie hatten diese Leute etwas in ihm geweckt, positive Emotionen, empathie sogar...

Deswegen war er mehr den je überzeugt, die beiden mitzunehmen. Nicht nach katula, dort war die Lage zu kritisch für sie, aber in den emiraten und in Qatar gab es schöne Hotels, wo sie sich von der strapaziösen überfahrt erholen könnten. Er hätte die beiden sowieso in ein Flugzeug gesetzt, doch er fand, dass sie bei ihm sicherer waren als woanders.

Assassin beachtete das treiben der Crew gar nicht weiter. Er sah ein paar Nummern und adressen in seinem Handy durch. Die Zeit kam ihm endlos langsam vor. Im halbstundentakt sah er auf die Uhr. Die Osiris würde erst am nächsten Morgen auslaufen. zeit enug, für ihre verfolger, sie zu finden? das Mittelmeer war klein und die Reichweite der familien gross... Er ärgerte sich über diese machtgierigen Idioten "wartet nur... mit mir zieht ihr die Scheisse nicht ab, ich kenne das Spiel"

Er hatte sich selbst lange genug um solche Dinge gekümmert. dementsprechend hatte er kontakte und informationen, die ihm jetzt nützlich sein würden.

ICM
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Beitrag von ICM » 24 Mai 2005, 20:35

Das Telefon war alt, schwarz, hatte eine abgegriffene Wählscheibe, hielt sich mit einem Nagel an einem Holzbalken und wurde James auch wieder von einem Schwarzen ermöglicht. Es kostete ihn zwanzig Dollar und drei Minuten. Er wälte eine lange Nummer, die durch die Scheibe doppelt so lang wurde. Während der Rückholmechanismus des Fernsprechers die Scheibe mit einem kratzendem Geräusch über die Mechanik zurücklaufen lief schaute er sich seine Umgebung an. Unter dem Hutrand verkniff er die Augen. Hier arbeitete tatsächlich noch jemand. Er hatte nur mit einem Hausmeister gerechnet oder eher Pennern.
Es klickte ein letztesmal im Hörer, dann ertönte das Rufzeichen. Einmal.
Eine männliche Stimme erklang am Hörer. "Ja?"
James antwortete. "Ich möchte den Hutmacher sprechen." Seine klinge war rauh, kratzig und tief. Wieder klickte es in der Leitung. Ein Bandsprechgerät sprang an und eine neutrale, weibliche Stimme teilte ihm mit das er "eine, neue Nachricht" habe.
Wieder klickte es, diesmal vom Band. Eine Stimme began zu sprechen, ruhig aber schnell. Sie ließ auf ein großes Volumen der dahinterliegenden Lungen zu schließen. "Ich fahre in zwölf Stunden los, das bedeutet wenn du diese Nachricht zum gesagtem Zeitpunkt hörst, dürfte ich maximal noch einen Tag entfernt sein. Ich reiße mit leichtem Gepäck. Alles weitere vor Ort. "
Wieder klickte es auf dem Band und die Systemstimme verwies auf "keine neuen Nachrichten".
Er legte den Hörer auf das Gerät. James blickte auf seine Armbanduhr aus Titan. Vor fünf Tagen hatten sie das letztemal direkt miteinander gesprochen.
Ypsilon hatte vor einiger Zeit Kontakt mit ihm aufgenommen, ihn gefragt ob er Arbeit wolle. Sie waren sich in Arulco mehrmals begegnet, immer bei ganz besonderen Gelegenheiten. Es ginge um einen Auftrag, in Katula, er sei in der Nähe, würde sich anbieten. Sie waren sich einig geworden. Details gab es weniger, beide hielten nicht viel von genaueren Besprechungen per Telefon. Es sei kein großer Job, nur eine Person. Mehr wusste James nicht.
Er verließ das Gebäude, mit der Tasche in der Hand, wanderte die Straße hinab, nach Norden. In der Ferne sah man schon ein paar Häuser die sich an einem sanft ansteigendem Hügel zusammendrängten. Am höchsten Punkt aber war eine freie Fläche, auf dem ein Wachturm stand. Er zeichnete sich scharf gegen die untergehende, orangene Sonne ab. Es war kein Bürgerkrieg hier aber trotzdem heißes Gelände.
James rückt seinen Hut zurecht und zählte unbewusst seine Schritte mit. Ja, heißes Gelände und kaltblütige Leute.
Sicher passierte wieder irgendwas, dachte er hämisch, sicher passiert wieder was...
puh... alt!

Lonewulf
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Beitrag von Lonewulf » 25 Mai 2005, 14:43

Obwohl er darüber nachdenken will, wie er hier 'rauskommt, gleiten seine Gedanken immer wieder ab.
Er sinniert über den wahrscheinlich bevorstehenden Auftrag.
Wo können diese Diamantenminen sein?
Auf seiner Karte waren ihm da einige Orte aufgefallen; die Bergkette im Norden, "The Spirit's Egde", die Kante, beziehungsweise Schneide des Geistes, könnten sie da sein?
Diamanten entstehen in großer Tiefe aus reinem Kohlenstoff und kommen meist vulkanisch oder durch tektonische Vorgänge in höhere Erdschichten.
Wenn das Gebirge wirklich so steil ist, wie "egde" vermuten lässt, dann muss es hier starke tektonische Vorgänge geben oder gegeben haben.
Zudem werden Edelsteine in primitiven Kulturen oft als magisch verehrt; simbolisieren die Diamanten für die Ureinwohner irgendeinen "Spirit"?
Jedoch sind die afrikanischen Diamantenminen meist in Wüsten oder Halbwüsten, also könnte das Einsatzgebiet auch der südliche Arid sein. Wer weiß, wie der entstanden ist?
Eventuell wäscht der große Fluss auch die Steine aus dem Gebirge und diese lagern sich dann an dem großen Mäander ab; wie heißt die Stadt dort?
"El Loco d'oro"? Mit dem was Hademar von romanischen Sprachen versteht übersetzt er es sich mit "Ort des Goldes". Vielleich wäscht der Fluss auch Gold aus.
Sein Verstand sieht nun ein, dass es keinen Sinn macht sich weiter darüber Gedanken zu machen, denn ohne zu wissen, wie die Landschaftsformen entstanden sind, lässt sich nichts daraus schließen.

Nightkin
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Beitrag von Nightkin » 27 Mai 2005, 17:46

Das Zeug schmeckte scheußlich. Aber leider gab in dieser Kneipe nichts besseres. Innerlich fluchte er, daß er sich kein anderes Land ausgesucht hatte um unterzutauchen.
Er nahm noch einen Schluck dessen, was der Wirt als hausgemachtet Nationalgetränk anpries, wiederlich.
Wenigstens war das Klima hier wesentlich erträglicher als südlichen Arulco. Außerdem gab es in Varrez weit weniger neugierige Leute.
In Tracona hatte sich seit der Niederwerfung der hießigen Militärmacht nicht viel getan. Sowohl echnologisch als auch wirtschaftlich blieb man auf ''Vorkriegsstand'' und das Leben plätscherte hier unspektakulär vor sich hin. Ideal um unterzutauchen.

Das Glas war leer.
Zeit zu gehen und ein Nickerchen zu machen, Irgendwie mußte die Zeit ja totgeschlagen werden.
Gerade drehte er sich von der Bar um und wollte einen Schritt machen, da stieß er fast mit einem Kerl zusammen, der genau hinter ihm stand.
Der Kerl hatte einen häßlichen Hut auf, Sonnenbrille, und steckte in einem abgetragenen Anzug und grinste ihn an:

''Mr. Peiper nehme ich an?''
''Isch nix verstähen, isch turkisch män.'' antwortete Jochen und versuchte verduzzt zu schauen und ihm wurde im selben Moment klar das das eine saublöde Idee war.
''Mr Peiper, ich bitte sie. Der Türke steht ihnen nicht.'' Und er lächelte immernoch.
Es hatte wohl keinen Zweck.
''Was wollen sie?" fragte Jochen und versuchte nun etwas grimmig schauend. Wie verdammtnochmal konnte man ihn hier gefunden haben?
''Setzen wir uns doch in die Ecke dort und lassen sie uns reden. Einen Drink?"
"Danke, wenn ich mich umbrigen will kann ich mir auch eine Kugel durch den Kopf jagen." antwortete Jochen und sie setzten sich.

Der Fremde grinste wieder:"Oder sie lassen dies ihr russischen Freunde für sie erledigen."
Er schien also nicht zu den Russen zu gehören, wußte aber um sein Probleme mit ihnen.
''Also nochmal:was wollen sie?"
''Nun, mein Name ist Diego Cortèaz." antwortete der Mann.
"Sie belieferten die traconische Armee bis zu ihrer Zerschlagung mit Waffen und Ausrüstung." erinntere sich Jochen. Der Name war in der ''Szene" kein unbekannter.
''Ah, es ehrt mich das sie mich kennen.'' lachte Diego.
''Trotzdem haben sie mir immernoch nicht gesagt sie wollen und woher sie mich kennen." Jochen wurde etwas unruhig.
''Nun, ihr Name ist wohl genauso bekannt wie meiner. Ich habe eher zufällig herausgefunden das sie sich in meinem Land aufhalten. Also seien sie beruhigt. Ihre Tarnung ist nich aufgeflogen.''
Die Drinks kamen, der Bastard hatte doch zwei bestellt.
Nachdem Diego einen Schluck nahm, setzte an an fortzufahren:" Wie sie sicher bemerkt haben ist mir ihre, sagen wir etwas ''schwierige'' Situation nicht unbekannt." und er hörte nicht auf zu grinsen.
''Ist das so?" jetzt wurde es Jochen doch etwas warm im Hawaiihemd.
Diego fuhr fort:'' Sie haben die russische Mafia bei einem ihrer kürzlichen Geschäfte um eine nicht unerheblich Menge Geld betrogen, und das nahm man ihnen doch etwas übel." Diego lehnte sich in seinem Stuhl nach hinten und nahm einen weiteren Schluck bevor er weitersprach:" Da sie nicht in der Lage waren den Betrag plus 100 ''Gutmachung'' zu zahlen setzten sie sich ab und verschwanden spurlos.''
Er wußte also im groben wirklich bescheid. Trotzdem mußte er etwas klarstellen:"Die Russen hatten bei der letzten Lieferung nur Schrott geschickt. Der Kunde war natürlich unzufrieden und weigerte sich den vollen Preis zu zahlen. Ich hatte keine Wahl als das Geld zu nehmen. Die Sache war zu heiß, als das ich weiter auf der Ware hätte sitzen können. Das die besoffenen Schweine in St. Petersburg trotzdem so reagiern würden hätte ich nicht gedacht. Immerhin war es kaum meine Schuld. Ich hatte beim Kauf der Ware meine gesammten Reserven aufgebraucht. Es war also kaum möglich alles auszuzahlen." Die Wut über die doppelte Schweinerei stieg erneut in ihm hoch.
"Also, wie haben sie mich erkannt?" fragte Jochen.
"Einer ihrer ehemaligen Kunden arbeitet nun für mich. Als er gerade am Flughafen neue Ware empfing erkannte er sie und informierte mich." antwortete Diego.
Es war also wirklich nur ein Zufall. War immernoch abzuwarten was der Kerl von ihm wollte.
"Also kommen wir endlich zur Sache:was wollen sie?'' fragte er und packte sein Glas fester. Er erwartete eine Erpressung.
Diego beugte sich vor und schaut an Jochen vorbei in die Bar. Sie war immernoch leer.
''Mr. Peiper, mir sind ihre Fähigkeiten nicht unbekannt. Ich bin ein großer Fan ihrer Pariser Arbeiten. Ist mir bekannt das sie so manches Geheimnis aus den großen Firmenrechnern Europas geholt haben.'' erklärte er.
Jochen war gespannt was nun kommen möge.
Diego fuhr fort:"Sehen sie: seit Tracona ganz ohne Armee dasteht und die Grenzkonflikte mit Arulco der Vergangenheit angehören ist der Umsatz doch stark zurückgegangen." er grinste wieder "Das Problem ist das der Bedarf fehlt. Arulco zehrt im großen und ganzen noch von den vorhanden Materialien und hat kaum aufgerüstet. Der Standard in Katula ist relativ niedrig und entspricht kaum dem von Arulco. Die Armee hat die Macht, das Volk ist unterdrückt aber motiviert und ohne Mittel. Wie eine gespannte Feder.'' er nahm noch einen Schluck.
Jochen kam ein Verdacht:"Eine Eskalation der Lage würde also den ''Bedarf'' erhöhen und das Geschäft ankurbeln...''
"Exakt, und dies wird ihr Werk sein." sagte Diego ernst.
''Meins? Wie kommen sie darauf das ich hier einen Finger krumm mache um ihr Geschäft anzukurbeln?"
"Sie haben keine Wahl. Ich weiß das ihre Mittel sehr begrenzt sind, um es vorsichtig auszudrücken. Sie können sich also noch eine Weile verstecken und dann sehen wie sie weiter klarkommen oder einsteigen.'' wieder lehnte er sich zurück nahm einen Schluck, wobei er Jochen über den Rand des Glases beobachte.
Es hatte Jochen gewundert das Diego ihm nich mit den Russen gedroht hatte. Aber er hatte recht. Das Geld war fast alle und einen Job fand er in diesem Kaff auch nicht. Außerdem hatte Diego, obwohl er die Russen unerwähnt gelassen hatte, immernoch die Möglichkeit ihn zu verpfeifen. Er runzelte die Stin. Er hatte wirklich keine Wahl.
"Also gut, was ist ihr Plan?" fragte er und nahm einen großen Schluck.

Er war wieder im Geschäft...
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Beitrag von Ypsilon83 » 28 Mai 2005, 13:31

"So ein gottverdammtes Scheisswetter!"
Seit zwei Stunden stand Ypsilon jetzt auf der Brücke und liess die Flüche des Kapitäns über sich ergehen, während er versuchte irgendwo vor sich endlich Land zu entdecken.
Aber rauhe Seegang verhinderte es recht wirkungsvoll.
Die Brecher trafen das Schiff frontal und jedes mal wurde diese russische Schrottkiste in die Höhe gerissen, um mit einer unglaublichen Wucht wieder auf das Wasser aufzuschlagen.
"Genosse, wie weit ist es noch?" fragte Ypsilon den Kapitän auf russisch, als die Brecher und das Fluchen des Mannes für einen Moment nachliessen.
"Etwa noch sieben Meilen, oder noch 73 Brecher, Genosse Tschekist."
Wenn Blicke töten könnten.
"Wie nah können sie mich an die Küste heranbringen?"
"An die Küste heran? Mir reicht es, wenn ich die Küste sehen kann, wenn ich sie absetze."


Drei Stunden später.
Die Landung wäre am besten als "unvergesslich" zu bezeichnen.
Wenn es kein russisches Schiff gewesen wäre, hätte Ypsilon vermutet, dass das Beiboot, in dem er die letzten dreihundert Meter zum Ufer zurücklegen musste, von der Titanic geborgen worden wäre.
Glücklicherweise liess sich der Kapitän doch noch überreden nicht nur bis auf Sichtweite an die Küste heranzufahren, da ihn Ypsilons Argumente (9x19mm) vollkommen überzeugten.
Während er zusah, wie sich die Mannschaft auf dem Schiff abmühte ihr (einziges) Beiboot durch den hohen Wellengang mit dem Tau zurück zum Schiff zu ziehen, beseitigte er die wasserfeste Plane, um das Motorrad, schulterte seine Ausrüstung und überprüfte ein letztes Mal die Karte.
Als er abfahren wollte zogen die Matrosen gerade das Beiboot in die Höhe, während die Wolga unter grössten Schwierigkeiten zu wenden versuchte.
Aber was ging es ihn an?
Nördlich von sich konnte er die Lichter einer Siedlung erkennen, doch das war nicht sein Ziel.
Hier war alles nass und windig, doch nur wenige Kilometer von hier begann ein wahres Ödland und genau dort musste er durch.
Der Scheinwerfer der Maschine war zum Grossteil mit Klebeband verdeckt, so dass man nur einen winzigen Lichtstreifen hatte, um die Wege vor sich zu erkennen, aber noch war es halbwegs hell.
Nur noch wenige Stunden und Ypsilon würde einen alten Bekannten wieder sehen.
Mit diesen Gedanken fuhr er ab.
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Beitrag von NightSarge » 29 Mai 2005, 13:44

Es wurde bereits wieder hell als er in die Stadt zurückkehrte. Den Toten hatte anscheinend noch keiner vermisst, oder es störte niemanden. Jedenfalls war es von ein paar Plünderern abgesehen ruhig als er zur Bar zurückkehrte. Er hatte eigentlich vorgehabt die kleine bis zum Camp zu bringen, aber ein paar Flüchtlinge die sie unterwegs getroffen hatten waren nur allzugern bereit ihm diese "Arbeit" abzunehmen. Die so gesparte Zeit könnte sich nochmal als vorteilhaft erweisen.
Die Tür war nicht verschlossen und so betrat er die Bar. Der Alte war nirgendwo zu sehen, aber aus der Küche drangen Licht und unverständliches Gemurmel. Er setzte sich wieder an seinen Tisch, achtete aber darauf sowohl die Vordertür als auch den Küchendurchgang zu sichern, und pfiff. In der Küche fiel etwas scheppernd zu Boden und jemand fluchte lauthals. Dann kam der Alte wutschnaubend hervor. Sein Zorn verflog als er seinen Gast sah und sich zu ihm an den Tisch setzte.
"Ist sie in Sicherheit?" fragte der Alte. "Ja. Sie ist im Camp, im Norden. Das war das beste was Ich tun konnte." "Jedenfalls besser als hierzubleiben. Sie haben ihren Teil getan, jetzt bin Ich wohl an der Reihe. Was wollen sie?" "Informationen. Leute die sie besitzen. Und Leute die die sie beschaffen. Ihre Lieferanten vielleicht." Der Alte nickte. "Ich kenne ein paar Leute die ihnen helfen können. Sagen sie ihnen das Saul sie geschickt hat. Dann gibt es noch ein paar andere Namen, allerdings arbeiten sie entweder auf eigene Kosten oder für die verschiedenen Gruppen". Er notierte sich die Namen und Orte die der Alte ihm nannte im PDA. Die knapp 12 Namen waren über das Land verteilt und natürlich gab es zu seinen vorhandenen Dossiers keine Übereinstimmungen. Genauso wenig funktionierte sein I-Net Satelliten Uplink um sich neue Infos zu holen. Er war hier halt ziemlich am Ende der Welt. Als der Alte fertig war lag sein nächstes Ziel auf der Hand. Ein Mann im Südwesten, in Ridesá ( J8 ).
Aber eine Sache fehlte noch. Er schrieb dem Alten eine Nummer auf, dann gab er ihm ein Bild von Nr.19. "Wenn der hier auftaucht, oder irgendein anderer komischer, auffälliger oder unauffällig auffälliger Ausländer, hinterlass eine Nachricht. Gib das nur an die weiter, denen du voll vertraust. Das wäre alles was Ich brauche." Der Alte nickte. "Das ist machbar. Ich werde tun was Ich kann."

Die Sonne ging gerade auf als er sein Motorrad belud, tankte und sich schliesslich auf den Weg Richtung Südwesten machte, seinem nächsten Ziel entgegen ...
Alter Sack vom Dienst.

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Beitrag von PinkRabbit » 05 Jun 2005, 14:10

Die Bäume lichteten sich. Nach mehr als 3 Monaten schien zum ersten mal die Sonne ohne Hindernisse auf sie.
Kein Blattwerk das den warmen strahlen den Weg versperrte und seine winzigen Schatten auf den Boden warf.
Sie musste sich also am Rande des Dschungels befinden, die Karte hatte sie sich zuvor genaustens eingeprägt, Ortskenntnis war der Schlüssel zum Überleben.
Sie schätzte das es noch gut 10km bis zur nächsten größeren Stadt und ihren Vororten war. Zeit das Kanu aus dem Wasser zu nehmen und unter den dicken Zweigen zu verbergen. Es tat ihr leid um das Kanu, sie nahm sich vor es mit aus diesem Land zu schaffen, komme was wolle. Zu lang befand es sich schon in ihrem Besitz, zuviel Kilometer hatte sie in ihm zurückgelegt, zuviele Nächte auf dem Wasser verbracht als dass sie es in den schmutzigen Händen des Dschungels verkommen lassen würde.
Faith prüfte die Ausrüstung und ließ alles zurück was sie nicht unbedingt benötigen würde. Den Blicken der Einhemischen und ihrem Misstrauen konnte sie sich als Europäerin ohnehin nicht entziehen,doch man musste die Sache nicht noch gefährlicher gestalten als sie ohnehin schon war.
Sie zog sich frische Kleidung an, andere würden den Zustand der Sachen eher als "weniger verdreckt" beschreiben, doch was sollte man unter den gegeben Umständen schon erwarten.
Sie führte etwa 2000 Arulco Dollar und 2000 Us Dollar bei sich. Davon umwickelte sie 500 von jedem stapel mit Klarsichtfolie und steckte sie sich in die Schuhe, so das sie beim Laufen nicht störten.
200 US Dollar wanderten hinter die Gürtelschnalle, 300 Arulco Dollar in den erste Hilfe Kasten, der Rest blieb beim Kanu. Sie hoffte dass ihr bei einer eventuellen Durchsuchung wenigstens ein Teil des Bargeldes sicher blieb, das erleichterte den Aufenthalt in solch einem Land schon ungemein.
Die Desert Eagle Mark VII konnte sie schlecht in einem Holster tragen, es war nicht gerade die unauffälligste Waffe für solch ein Vorhaben, doch schon damals in der pariser Antidrogeneinheit war es die Standardwaffe der Einheit gewesen und daran hatte sich bis heute nichts geändert.
Sicher wäre leises unauffälliges Vorgehen besser, doch falls sie in eine kritische Situation geraten sollte konnte sie sich immerhin sicher sein dass sie eine Handfeuerwaffe mit ordentlich "bumms" mit sich führte, mit der sie obendrein geschickt im Umgang war.
Auch sie wanderte ganz unten in den Erste Hilfe Kasten. Mit etwas Glück fiel es keinem auf dass der Kasten enorm an Gewicht zugelegt hatte. Mit etwas Glück, für sie, kannte man hier soetwas wie einen este Hilfe Kasten gar nicht.

Nachdem sie sicher war dass sie das wichtigste eingepackt hatte widmete sie sich der letzten Mahlzeit in vertrauter Umgebung.
Dörrfisch, Trockenfleisch, Kokosnuss, Bananen, Brot und klares Quellwasser, danach ging es auf einen anstrengenden Marsch durch das dichte Grün. Wurzeln, herunterhängende Äste, giftige Pflanzen die Warnrufe der Tiere die nur 2 Meter von ihr entfernt im Dickicht zu hocken schienen.
Sie ließ ihr Gedanken treiben, während die Machete in ihrer Hand alle Hindernisse beseitigte.
Die Sonne senkte sich, während der Wald sich lichtete und langsam die Umrisse der Stadt in Sicht kamen.
An den Ufern hatten die Bewohner Pfahlhütten angelegt, die ihrer sehr ähnlich waren, sah man einmal von der kärglichen Einrichtung ab.
Sie wuschen Wäsche im dreckigen Fluss. So sah also das "barrio" eines Entwicklungslandes aus. Das Ghetto vor dem Ghetto.
Man konnte sich kaum vorstellen das es noch Steigerungen in der Armut und den Lebensbedingungen gab, doch je weiter man in dieses Land hineinkam desto erdrückender wurde die Verzweiflung und Hilflosigkeit der Bevölkerung, die sie nur durch Gewalt temporär beseitigen konnten. Wenigstens solang bis die nächste Mittagszeit anbrach und sich die Frage stellte woher man die Nahrung für die gesamte Familie beziehen sollte.
Hier lagen nun 3 Städte am Fluss. Sie konnte nicht genau sagen welche davon als Vororte zu bezeichnen waren und welche nun die eigentliche Stadt war, doch dass war ihr geringstes Problem. Sie bezweifelte dass man ihr ein Zimmer in einem der letzten übrig gebliebenen Hotels geben würde.
Jetzt da die Revolution in vollem Gange war wurden öffentliche Gebäude von den Militärs besetzt die ungestört die Vorräte aus den Kammern plünderten und es sich gut gehen ließen.
In solchen Zeiten war Geld ein Vorteil, doch auch ein großes Riskio. Erkaufte man sich etwas dauerte es nicht lang bis alle davon Wind bekamen und sich ein Stück vom Kuchen abteilen wollte.
Sie hatte es sich einfacher vorgestellt, doch andererseits war sie Teil dieser Revolution. Sie saß nicht am Rand und schaute zu während die Butter über dem Popcorn zerlief, sie schrieb genauso Geschichte wie diese Menschen hier und das war es allemal wert.

Sie war so mit ihren Gedanken beschäftigt gewesen dass sie kaum bemerkt hatte wie sie sich der Stadtgrenze genähert hatte.
"Willkommen in oveja negra"
Überall misstrauische, ja sogar hasserfüllte Augenpaare die ihr folgten.
Gemurmelte Beleidigungen die sie zum Glück nicht verstand, da ihr der hier gesprochene Dialekt noch unbekannt war.
Es war bereits Abend, die Sonne verschwand endgültig hinter dem Horizont und Faith hatte weder eine Unterkunft entdeckt noch eine Möglichkeit sich die gewünschten Informationen zu besorgen.

Hinter ihr ertöhnten Motorengeräusche, aufgeregte Stimmen und irgendeine Parole die über das Megaphon ausgegeben wurde. Erst jetzt bemerkte sie dass die Leute längst von den Straßen verschwunden waren, einige mutige Gesichter ließen sich hinter den Fenstern erkennen. Die Neugier war des Menschen größter Fehler.
Hinter ihr das klicken von entsicherten Gewehren und jemand der ihr etws zurief. Dem Tonfall zu urteilen nichts erfreuliches.
Sie hob die Hände über den Kopf und drehte sich herum. Sofort schien ihr jemand mit einem tragbaren Scheinwerfer ins Gesicht, der anscheinend an der Aufhängung des Jeeps befestigt worden war.
Die Stimmen wurden agressiver, sie konnte nur erahnen wieviel Gewehrläufe gerade auf sie zielten.
Jemand trat ihr von hinten in die Kniekehle so dass sie wie ein nasser Sack zu Boden fiel. Die Gewehrmündung wurde ihr in den Nacken gepresst. Die Stimme nah an ihrem Ohr, der Mundgeruch und die feuchte Aussprache ekelten sie an.
"Ausgangssperre. Was machen sie hier? Passport,Passport" ließ sich der Mann in gebrochenem und schlechten Englisch vernehmen.
Das einzige was ihr einfiel war "Press." Mit einem Ruck wurde sie wieder auf die Beine gezerrt und jemand schlug ihr ins Gesicht während ihr die Worte ins Gesicht gespuckt wurden "Lüge!
Zwei Männer stießen sie an die Wand, Handflächen nach außen, Beine gespreizt, Gesicht zur Wand.
Sie wurde durchsucht, ihr Pass aus der Tasche gezogen. Doch gerade als sie sich den Rucksack vornehmen wollten und Faith schon das schlimmste befürchtete ertönte eine neue Stimme aus dem Off.
"Sie gehört zu mir."
Sofort ließ man von ihr ab. Ein paar Worte in dem landestypischen Dialekt wurden gewechselt. Dann das Geräusch von zusammenschlagenen Hacken die über den sandigen Boden schliffen, Habachtstellung. Sie salutierten und machten sich davon.
Faith rieb sich die angeschlagene Wange und versuchte die Sterne vor ihren Augen zu verteiben.
"Sie kommen besser vorerst mit mir. In dieses Zeiten ist es sehr gefährlich."
You look Kind of clean cut... but then again.. you could have murdered your granny with a hammer.

derLumpi
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Beitrag von derLumpi » 05 Jun 2005, 15:05

Jever hatte die Schiesserei beendet. Stille senkte sich auf das Lagerhaus herab. West kam aus dem Büro während Jever den zu letzt getöteten Gegner durchsuchte. "Zeig uns wo unser Zeug liegt!" West führte uns zu einer Reihe versiegelter Kisten. Die Kisten waren aus Holz und von 90 cm Länge und 30 cm Breite. Ein Vorhängeschloss verwehrte ungebetenen Augen den Einblick, doch die kryptische Bezeichnung von Zahlen und Buchstaben und deren Anordnung lies vermuten, dass der Inhalt militärischer Natur war. „Wir sollten uns beeilen. Auch wenn das Gelände abgelegen ist, wird es nicht lange dauern bis die Polizei hier ist oder vielleciht noch schlimmer, seine Geschäftspartner.“ West deutete auf das Büro. West hatte Recht. „Packt alles zusammen, ich hol den Wagen.“ Jever nickte und schickte sich an die Kisten und die nützliche Ausrüstung der toten Waffenschieber zusammenzutragen.

Auf dem Weg zum Wagen, dachte ich über den Auftrag nach. Wir wussten um was es ging, aber nicht wo wir unser Ziel finden würden. Was wenn er tot war, sollten wir ihn dann auch rausholen? Mir wurde langsam bewusst, dass ich eigentlich viel zu wenig über den Auftrag wusste. Das musste sich ändern. Außerdem musste ich mir Gedanken machen, wie wir nach Katula kommen sollten.

Die Nacht war klar und angenehm kühl. Ich hielt einen Moment inne um in den Sternenhimmel zu sehen. Jeder Stern war klar zu sehen. Unzählige funkelnde Punkte, sie scheinen so nah und waren doch so unerreichbar. Ich fuhr den Wagen rückwärts durch das große Rolltor, dass ich auf dem Weg zum wagen geöffnet hatte. Von dem Glatzkopf, der in der Tür unter meinem Beschuss zusammengebrochen war, zeugt nur noch eine große Blutlache, den Körper hatte ich aus dem Weg geschliffen.

Das beladen das Wagens war eine kurze Angelegenheit. Jever und West hievten die Kisten herein, ich arrangierte sie im Wagen. Eine Decke genügte um unsere Ladung vor neugierigen Blicken zu bewahren. „Wir brauchen ein sicheres Versteck für das Zeug!“ „Das hab ich mir schon gedacht und ich hab auch schon eine Idee.“ West klemmte sich hinter das Steuer und fuhr den Wagen aus der Halle. Jever und ich schlossen das Rolltor und bestiegen den Jeep. West drückte das Gaspedal durch und verlies Drassen. Es ging nach Westen.
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Beitrag von El_Loco » 05 Jun 2005, 18:00

Er war aufgehalten worden... etwas hatte ihn bedroht, da war er aus dem Auto gesprungen und in den Wald gerannt... man hatt ihm noch hinterhergeschossen, aber keine Kugel traf, Glück im Unglück...
Nun irrte er schon wochenlang durch Arulco, immer auf der Flucht vor Wilderern, Kopfgeldjägern, Bloodcats, der Polizei oder dem Militär...
Einmal hatte er sogar eine Schießerei mit einem Soldaten gehabt, der war nun tot, und um seine RPK- 74 ärmer...
Nun konnte er sich wenigstens gegen die Bloodcats wehren, und hatte immer was zu essen...
Aber Orientierung hatte er keine... und fragen konnte er auch keinen, denn sie würden ihn sofort verraten, so oder so...
Tage später stand er vor einem Ortsschild, Meduna... falsche Richtung, und die Höhle des Löwen... Bloß weg... was war das? Ein kleiner Eiscremewagen hatte eine Panne... und der Fahrer war gerade weg... "Hin da!" dachte er. Gedacht, getan. Weg war er... nur wo war der Fahrer? Richtig, hinten drin... und glücklich war er nicht... absolut nicht...
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Algiers Place de Chartres

Beitrag von Ringo » 06 Jun 2005, 10:16

hallo,

Nun befand ich mich also in Algiers, ein neues Abenteuer konnte beginnen. Ich blickte über den Place de Chartres, hinter mir befand sich die Reiterstatue des Herzogs von Orleans, welcher hier im Algerien Krieg beachtliche Erfolge feiern konnte. Der Place de Chartres ist ein sehr reger Markt für Blumen, Früchte und Gemüse, die von Spaniern, Arabern und einheimischen Juden feilgeboten werden. Dem entsprechend war viel los. Touristen waren keine zu sehen, jedoch hin und wieder Europäische Abenteurer aller Art. Langsam mußte ich mir im Klaren werden, was ich in Afrika wollte. Ich hatte zunächst eine französisch sprachige Zeitung erworben, um mir ein Bild der jetztige Situation in Afrika zu bilden.
Ich setzte mich in eines der Straßencafés und bestellte einen Mokka. Ich studierte die "le Monde". Gleich auf der Titelseite vielen mir die Worte "Revolution in Katula" ins Auge. "Katula wird wie vormals sein Nachbarland Arulco von einer Revolution heimgesucht. Die Militärs haben in den Städten und Ortschaften die Regierung gestürzt. Das Land wird von Banden und Söldnern heimgesucht. Der Präsident befindet sich in der letzten freien Stadt Cadia und weigert sich seine Landsleute im Stich zu lassen."
Vielleicht ist dieses Land der richtige Ort für einen Neuanfang, wenn man gerissen genug war, dann konnte man sich mit sicherheit ein Stück vom Kuchen sichern. Solche Länder besaßen auf Abenteurer eine magische Anziehungskraft. Auf Seite vier konnte er eine Karte des Landes entdecken, sie riss er raus und steckte sie in den neu gekauften Rucksack, in dem sich auch die MP5 - navy (;)) befand. Er hatte sich entschieden, kannte sein neues Ziel, doch wie wollte er hinkommen?
Als er beim Wirt bezahlte, erkundigte er sich nach einem Gebrauchtwagen Markt. Der Wirt sprach gutes Französisch, wie viele Einheimische Algerier. Er erzählte ihm von seinem Schwager, dieser hätte ein Auto zu verkaufen, einen Jeep. Er solle diese Nummer anrufen und sagen Murrat der Wirt schicke ihn. Gesagt getan, nach einem kurzen Telefonat aus dem Café hatte man sich für ein Treffen in eben jenem geeinigt. 14:00 Uhr, in 4 Std. Ich beschloss mir noch etwas die Stadt anzusehen und marschierte los.
Das lief bisher besser als gedacht.
Free Arulco!

Ypsilon83
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Beitrag von Ypsilon83 » 06 Jun 2005, 20:05

Ein Ödland. Weit. Friedlich. Einsam. Ruhig.
Bis auf das Motorrad, welches sich einen Weg durch die karge Landschaft bahnte.
Die Orientierunge erfolgte mit Hilfe des Kompasses, den Ypsilon an den Tacho geklebt hatte, alles andere wäre hier Dummheit gewesen. Er hatte die Karte im Hinterkopf, einige markante Punkte, soweit man von so etwas in dieser Umgebung reden konnte und einen knappen, selbst gesetzten Zeitplan, der keinen Umweg erlaubte. Von seinen Benzinvorrat gar nicht erst zu sprechen.
Stunden vergingen, der Sturm an der Küste war schon lange in Vergessenheit geraten, als Ypsilon endlich vor sich die ersten Lichter einer Siedlung erblickte.
Ein letzter Abgleich mit seinen Karten, kein Zweifel mehr möglich, Hoaf's Point.
Ypsilon liess den Motor ausgehen und die Maschiene ausrollen, er wollte keine Aufmerksamkeit. Bei Icecoldmagic war es ihm egal, er würde ihn so oder so frühzeitig bemerken, aber die anderen. Waren sie schon in Gefahr? Damals in Arulco war alles klar, man war als Feind bekannt und wer eine Uniform der Armee trug, war selbst ein Feind. Aber hier.
Das Motorrad verschwand in einem Gestrüpp und Ypsilon legte die letzten Meter zu Fuss zurück, nachdem er seinen Rucksack und seine Glock unter seinem Hemd zurechtgezogen hatte.
Nur noch Minuten.
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Beitrag von Lonewulf » 06 Jun 2005, 20:51

Was?
Wie?
Wo?
Verdammt!
Verdammte Scheiße!
Ist das peinlich!
Eingepennt, direkt neben zwei Leichen. Und wahrscheinlich hängt noch 'ne Wache vor der Tür. Wobei "hängt" im Zusammenhang mit den Leichen einen makaberen Sarkasmus ergibt.
Zu viel Routine ist auch nicht gut...
"Man sollte echt nicht an 'ner Betonwand pennen, verdammte Kopfschmerzen...
Wie spät is' ei'ntglich?"

Ein Blick auf seinen wasserdichten Digitalchronographen zeigt ihm, dass seit dem Ereignis, wie auch immer man diese Ansätze eines Gefechts nennen will, knapp 4 Stunden vergangen sind.
Und immer noch nichts im Magen.
"Vier Stunden und noch nicht tot; wenn jemals eine Wache da war, dann ist die jetzt weg. Raus hier und was essen."
Er schleicht geduckt an den verschiedenen Regalen entlang zur Tür, prüft schnell die Straße und die Dächer auf der anderen Straßenseite.
Nicht verdächtiges, genaugenommen gar nichts, gähnende Leere; ist die Stadt umbewohnt oder was ist hier los?
Aber das scheint normal zu sein.
Egal, weg hier, Essen besorgen.

mattscho
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nachts in Drassen

Beitrag von mattscho » 06 Jun 2005, 23:21

Die Stille, die ihn seine Gedanken ordnen ließen, währte nur kurz. Nur Minuten später erklang das von den dünnen Wänden des Wellblechlagers nur unzureichend gedämpfte Aufpeitschen von Schüssen; die ihm mühsam antrainierten Instinkte übernahmen die sofortige Kontrolle und ließen ihn seine Gedanken vergessen. Sein Herz pumpte das Adrenalin in den Körper und ließ seine Sinne schärfen, seine Muskeln anspannen. Ohne genau zu wissen was er tat, fokussierte er das Objektiv auf den Eingang und stellte gleichzeitig das Richtmikrofon auf den empfindlichen Bereich ein. Und so schnell wie das Gefecht begann, war es auch wieder vorbei.

Nach dem Gewitter kam die Stille wieder. Er hörte seinen schneller gehenden Atem und versuchte sich langsam zu beruhigen. Es gelang ihm, doch die Anspannung blieb, wuchs sogar mit jeden Moment, in dem die Tür verschlossen und damit der Ausgang des Gefechtes für ihn unklar blieb. Er wusste nicht wie lange er gewartet hatte, hatte jedes Zeitgefühl verloren, als der Auslöser zum ersten Mal die gesuchten Söldner auf den Speicher bannte, zusammen mit dem Waffenhändler.

Unaufhörlich leise surrend füllte sich der Speicher mit grünstichigen Bildern von Männern, die scheinbar schwere Kisten in einen alten Truck luden, mit einer Vorsicht, die für die meisten Güter unangebracht schien. Er dokumentierte den schnellen und professionellen Abgang der Söldner, während das Band, die wenigen gewechselten Worte, in einer bestechenden Klarheit aufnahm.
“Scheiß Sauerei.“
“Wenigstens haben wir das Zeug jetzt für umsonst.“

Der Speicher war gefüllt, als der Jeep das gespenstige Industriegelände verließ, Paolo wechselte ihn mit sicherem Handgriff und machte sich auf an den Tatort. Die Linse seines Photoapparates schaute auf Blutspuren, Einschusslöcher, Spuren von Explosionen und Leichen, die in der Hektik nur notdürftig beiseite geräumt wurden.

Als es nichts mehr zu dokumentieren gab, begab er sich in seinen Jeep, wuchtete den ersten Gang ins Getriebe und verließ den Ort des Verbrechens, der im Schein des Mondlichtes verlassen und tot wirkte. Auf seinem Rücksitz funkte das Satellitenmodem seines Notebooks unentwegt die aufgenommenen Daten an seinen Chef, den die Informationen sicher alles andere als erfreuen würde. Er würde herausfinden, was es mit diesen verdammten Söldnern auf sich hatte, dessen war er sich sicher, und er war bereit jeden Preis zu zahlen.

Nightkin
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Beitrag von Nightkin » 08 Jun 2005, 22:44

Die Scheinwerfer blendeten.Er kroch wieder ein Stück zurück, tiefer in das hohe Gras.
Der Marsch hierher war anstrengend. Aber es war alles so wie es ihm beschrieben worden war.
Er duckte sich etwas tiefer und beobachtete die Patroulien welche durch das Gelände streiften.
Dabei dachte er nochmal darüber nach wie es dazu kam, daß er hier nun mitten in der Nacht im Gebüsch lag.

"Sehen sie" sagte Corteaz" das Geschäft ist hart geworden. Tracona ist besiegt und ohne Geld. Arulco ist eine stabiler Staat geworden, welcher sich mit seinem jetzigen Rüstungsstand zufriedengibt und an den wirtschaftlichen Aufbau denkt. Katula hat genug mit sich selbst zutun und vertraut auf seine jetzige Rüstung. Auch Karottistan hat kürzlich einen auf den Deckel bekommen scheint im Moment genug Probleme mit sich selbst zu haben. Was kann also ein Geschäftsmann wie ich tun?'' er grinste wieder, wußte genau das Jochen ihn verstand.
"Nun, sie werden wohl entweder in die Landwirtschaft einsteigen, oder für den nötigen Absatzmark sorgen." Jochen kam sich ziemlich cool vor den Landwirtschaftsspruch gebbracht zu haben.
Cortez grinste natürlich wieder "Genau so sie es aus mein Freund. Absatz schaffen! Und können sie sich auch vorstellen wie man dies am optimalsten anstellen könnte?"
"Da wo ich herkomme hatte ich solche Probleme nie. Europa ist ein heißeres Pflaster als sie denken." antwortete Jochen.
"Tja, hier sieht es nun aber anders aus." sagte Corteaz" Und damit Männer wie wir hier überleben können muß sich an der Situation etwas ändern.'' wieder grinste er.
''Und sie haben schon eine genau Vorstellung was?'' Jochen war jetzt ziemlich gespannt was hier auf ihn wartete.
Corteaz schaute sich um. Sie saßen in ihrer Ecke allein und der Barkeeper redete mit zwei Gästen an der Theke. Er holte eine Karte aus seiner Jackettasche und beugte sich vor:''Folgendes haben ich und meine Partner uns überlegt..."

Die Wachen machten wieder eine neue Runde. Sie würden nun zum Tor gehen und auf die 0:00 Uhr Ablösung warten. So war es ihm zumindest beschrieben worden. Und bis jetzt hatte alles gestimmt. Vor ihm waren die von Corteaz erwähnten Panzerspeeren und dann noch ca 10 Meter bis zum Zaun. Er konnte genau sehen das in diesem ein großes Loch klaffte. Es stammt noch aus der Befreiung Arulcos und war von den Söldnern damals hineingeschnitten und nach dem Krieg nie geschlossen worden. Arulco fühlte sich wirklich zu sicher.
Er prüfte nochmal Gürtel und Rucksack, ob auch die Ausrüstung wirklich komplett war.
Alles da...halt! Besser die Flasche mit dem Erdbeertee liegen lassen. Sie war nur noch halbvoll und würde einen ordentlichen Krach machen. Also weg damit.
Seine Ausrüstung bestand nun aus einer schwarzen Kombi, einen kleinen Rucksack mit Laptop und allerlei Elektronikkram. Am Gürtel hatte er ein Messer und eine Vektor CP1 mit Schalldämpfer. Das sollte genügen.
Die Wachen waren auf dem Weg zum Tor. Er würde nun ca. 5 Minuten Zeit haben. Das sollte reichen.
Er richtete sich etwas auf und ging schnell in gebückter Haltung vorwärts. Schnell war er durch das Loch und konnte vom Tor nicht mehr gesehen werden. Er drückte sich mit dem Rücken an die Hauswand und lugte vorsichtig um die Ecke. Die Wachen warteten am Tor auf die Ablösung. Er schlich zweimal um die Ecke und stand vor einer Tür.
“Tatsächlich nicht abgeschlossen?!?“ dachte er sich und schlüpfte hinein. Der Raum war in grünes Licht getaucht. Die Wände standen voller Konsolen und Computer. Sein Blick richtete sich auf ein bestimmtes Gerät und kniete er davor und holte mit schnellen Griffen den Laptop aus dem Rucksack, welchen er an den Rechner anschloß.
“Klappt ja super.“ dachte er als er began die Software zu überspielen.
40%
50%
Er lugte aus dem Fenster. Die Ablösung war eingetroffen. Jetzt aber schnell.
70%
80%
Bluescreen....
“Scheiße!“
Hastig tippte er irgendwas auf dem Keyboard und der Kopiervorgang startete erneut.
10%
20%
Er begann zu schwitzen. Wieder schaute er aus dem Fenster. Die alte Patroulie setzte sich gerade ins Auto und wollte lsofahren.
Verdammt. Schnell installierte er ein Gerät an der Hinterseite des Rechners.
100%
Endlich! Schnell war die Ausrüstung verstaut da hörte er schon Schritte vor der Tür. Was nun?
Schnell rollte er sich unter die große Computerkonsole, welche die ganze Wand einnahm.
Die Tür öffnete sich und eine Person betrat den Raum. Sie schien ihn nicht bemerkt zu haben und lief direkt rüber zum Klo.
Das war die Chance. Schon war er wieder an der Tür und spähte hinaus. Die andere Wache stand noch am Tor und schien etwas in eine Art Plan einzutragen.
Schnell bog er um die Ecke und drückte sich wieder kurz an die Rückwand des Hauses. Kurz eingeatmet und dann weiter, durch den Zaun und ab in das Gebüsch.
“Scheiße, war das knapp!“ dachter er “Nächstes mal prüfe ich meinen Kram besser vorher durch.
Jochen nahm einen kräftigen Schluck Erdbeertee und verstaute den Laptop in einer größeren Tasche. Dann hängte er sich eine frische Feldflasche an den Gürtel und begann und rappelte sich auf.
Die hell erleuchtete Raketenstellung von Drassen hinter sich lassend marschierte er in Richtung Osten.
CLINT EASTWOOD

Ringo
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Sahara 18:34

Beitrag von Ringo » 12 Jun 2005, 08:59

Hallo,

... Die Sonne neigte sich bereits, doch war es in seinem neu erstandenen Toyota immer noch glühend heiß. Vor ihm, hinter ihm und zu seinen Seiten gab es nichts, nur Wüste, goldener Sand. Immerhin fuhr er auf einer befestigten Straße. Darunter darf man sich jedoch keine asphaltierte Fahrbahn vorstellen, sondern eher eine etwas breitere Sand- und Stein- Piste.
Es war bereits der fünfte Tag, nach seinem Aufbruch in Algiers. Es hatte alles gut geklappt, der Schwager oder Bruder oder was auch immer, hatte das Auto gleich mitgebracht. Sicher, er musste erst überzeugt werden, ihm das Gafährt für 850 US $ zu übergeben. Dies gestaltete sich jedoch unproblematisch. Schließlich war er noch einmal über den Markt gegangen um sich Verpflegung und vor allem Wasser für die Fahrt durch die Sahara zu kaufen. Auch eine Kontinental Karte von Afrika musste erstanden werden, da seine Katula Karte aus der Zeitung nicht ausreichte. Er behielt sie dennoch, da einige Militärstützpunkte und noch andere Dinge aufgezeichnet waren, die im Atlas nicht zu finden waren. Leider gab es mitten in der Sahara keinen Empfang für sein Radio, lediglich in der Nähe von Städten konnte man eine manchmal mehr, manchmal weniger knisternde und rauschende Stimme empfangen. Er hätte gerne Neuigkeiten erfahren, evtl. von Katula oder ganz schlicht etwas Ablenkung in dieser Einöde gehabt
Er war von Algiers direkt südlich in Richtung Mali gefahren, nahe der Grenze jedoch nach Osten geschwenkt, Richtung Niger. Seltsamerweise gab es keine Grenze, er musste sich mittlerweile bereits im Chad befinden, da er die Nacht durchgefahren war. Er hatte jedoch nichts gesehen, was einer Grenze gleichkäme. Kurz vor der Grenze zu Mali war er das letzte mal auf Menschen gestoßen. Er hatte dort die gelegenheit zum Tanken genutzt und seine Benzin und Wasservorräte aufgefrischt. Das Geld war nun aufgebraucht. Er hatte nur noch wenig zu Essen. Man hatte ihm gesagt, daß im Kongo ebenfals Bürgerkrieg herrschte, im Sudan jedoch Banden ihr Unwesen trieben. Er hatte sich entschieden, einfach mit dem Kompass quer nach Osten zu fahren. Scheinbar gab es keine Granzmarkierungen und mit ein wenig Glück sollte er wohl durch kommen. Denn gleich hinter dem Sudan begann Arulco, ein mittlerweile Stabiles Land, darauf folgte schließlich Katula, das Ziel seiner Reise. Er trat das Gaspedal durch und fuhr in den Sonnenuntergang ... :summer:
Free Arulco!

ICM
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Beitrag von ICM » 15 Jun 2005, 23:21

Es war spät als James in weiter Ferne eine Gestalt aus machte. Es saß an einen Baum gelehnt neben der Straße. Seine Tasche diente ihm als Sitz. Es war nur ein entfernter Punkt, er sich gegen den immer dunkler werdenden Horizont abzeichnete und er folgte dem Weg des alten Pflasters. Es hat große Schlaglöcher, teils mit Schutt und Dreck wieder aufgefüllt und man sah die letzten, verblichenen Reste Farbe, die den Mittelstreifen darstellen sollten. An den Ränder wuchsen vereinzelte Pflanzen und dörrten in der Hitze vor sich hin.
Knapp drei Kilometer hinter ihm schimmerten schon die ersten Lichter um die kommende Nacht aus den Häusern zu verbannen.
Er genoß die Ruhe. Man hörte nur das Zirpen von Insekten und hin und wieder lies ein leichter Windhauch das Geäst über ihm leise erzittern. James schob sich seinen Hut wieder ins Gesicht, rutschte ein bischen tiefer und wartete.
Nach einiger Zeit hörte er Schritte auf der Straße die näher kamen. Dann war es wieder still. Langsam schob er seinen Hut hoch, genug um etwas zu sehen zu können, und schaute mit verkniffenen Augen nach oben. Direkt neben ihm auf der Straße, keine zwei Meter stand Ypsilon.
"Sitzt es sich gemütlich?" fragte er etwas sarkastisch und stemmte seine großen Hände in die Hüfte. James nahm die Hand vom Hut.
"Na, es geht, " erwiederte er "aber dahinte gibt es ein besseres Plätzchen."
Er deutete mit dem Daumen in Richtung Westen und Yps Blick folgte der Bewegung mit gekräuselter Stirn, blickte ihn wieder an und zog die linke Augenbraue hoch.
"Und wir haben auch unsere Ruhe," fügte er zu dem Blick hinzu. Eine Hand verließ die Hüfte und streckte einen Finger nach oben. "Aber nicht das du auf dumme Gedanken kommst." ICM lachte schallend auf und Yps began zu grinsen. Er erhob sich, rückte sein Bandolero zurecht, ging auf Yps zu und streckte seine Hand aus. "Schön dich zu sehen, " sagte er mit ernstem Gesicht und blickte ihm in die Augen. Ypsilon erwiederte seinen Blick und drückte seine Hand. "Ich freu mich auch." Dann grinsten wieder beide.
ICM holte seine Tasche und sie wanderten zu zweit weiter. Es gab viel zu erzählen doch die wichtigen Sachen konnten warten bis er mal geduscht hatte und Yps sah aus als könnte er daselbe vertragen.
Und dann war wieder Ruhe am Baum, der nun wieder allein da stand, und um ihn rum war nur das Zirpen der Insekten und das Rauschen seiner Blätter.
puh... alt!

PinkRabbit
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Beitrag von PinkRabbit » 16 Jun 2005, 19:22

Er hatte recht. Wie gefährlich konnte es sein. Vermutlich genauso leichtsinnig wie nach einer Ausgangssperre noch auf den hiesigen Straßen lang zu spazieren.Die Aussicht auf eine Dusche wog das Risiko zumindest etwas auf.
Sie umschloß die sich ihr dargebotene Hand und ließ sich auf die Füße ziehen. Noch immer etwas orientierungslos versuchte sie ihr inneres Gleichgewicht wiederzufinden.
"Gastfreundliches Land, Militärparade zur Begrüßung, wer wünscht sich das nicht?" Ein nicht unangenehmes Lachen ertönte "Nun, sie haben zwei Möglichkeiten wenn sie länger in meinem Land verweilen möchten. Sie gewöhnen sich daran oder sie finden Wege dem aus dem Weg zu gehen."
Er zwinkerte. "Aber sie möchten sich sicher nach der langen Reise erst einmal ausruhen, alles weitere können wir in meinem bescheidenen Heim besprechen."
Selbst auf den zweiten Blick wirkte er nicht unsympathisch, doch selbst hinter der schönsten Fassade gab es marode Streben und bröckelnden Putz.

Nach einer halben Stunde Irrweg durch Nebengassen, Feld, Hauptstraßen und sich immer wieder ändernden Richtungen erreichten sie das Haus.
Die Farbe blätterte ein wenig, die Säulen des Eingangsbereiches waren kunstvoll geschnitzt, konnten aber dem Zahn der Zeit nicht standhalten.
In Anbetracht der Situation war dieses Hasu mit einem Schloss gleichzusetzen, die wenigen Häuser die nicht bis auf die Grundmauern niedergebrannt worden waren bestanden aus einem Stück Wellblech und einem Gerüst aus Holz. Es waren weniger Häuser, eher Unterstände, sie boten weder Schutz vor Kälte und nur bedingt vor den monsunartigen Regenfällen. Doch es war besser als im Schlaf in einer Pfütze aus Regenwasser zu ertrinken.
Nun in jedem Fall hatte er untertrieben als er von einem "bescheidenen Heim" sprach.

Nach einer 15 minütigen heißen Dusche fühlte sie sich besser. Selbst die Wange schmerzte kaum noch.
Ein frischer Bademantel und frische Sachen.
Gute Einleitungen sind nur der Vorbote von Katastrophen. Nichts passiert einfach so, weil man es verdient haben könnte.
Es war an der Zeit herauszufinden wer der werte Herr mit dem großen Haus und fließend Wasser eigentlich war.
You look Kind of clean cut... but then again.. you could have murdered your granny with a hammer.

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Beitrag von Kampfsau74 » 17 Jun 2005, 15:10

Ich saß in der Redaktion und suchte im Nexis nach weiteren Informationen für mein Backup-Projekt (der Einsatz von Kleinnagern als Waffen) als mein Telefon klingelte. Der Chefredakteur. Ich schluckte und nahm den Hörer ab.
"KS*, sofort in mein Büro!!"
"Bin schon unterwegs!"
Ich erhob mich von meinem Stuhl. Was wollte der Chef bloß? Ich hatte seit meiner Zeit nach dem Aufenthalt in Arulco eigentlich nur noch Artikel für den Eimer schreiben dürfen. Mein Bericht über den heldenhaften Kampf für Gerechtigkeit in Arulco war auch wie Blei in Regalen der Buchhändler liegengeblieben.

Langsam ging ichg zwischen den Tischen der Redaktion und dichten Schwaden von Zigarettenqualm auf den Glaskasten am Ende des Großraumbüros zu. Die Jalousien waren zugezogen. Dies war immer nur dann der Fall wenn man zusammengefaltet oder gefeuert wurde. Ich schluckte nochmal. Was war los.

Nach dem Anklopfen und Eintreten nickte der Chefredakteur nur auf den Stuhl seinem Tisch gegenüber zu und setzte sein Telefonat fort. Es ging um ein kleines Land in Afrika, Kata-irgendwas und verschwundene Leute.

Nach 5 Minuten war er fertig und wandte sich mir zu.
"Schon mal darüber nachgedacht wieder aus dem Feld zu berichten, KS?"
"Schon, aber meine Erfahrungen in Arulco haben mir auch gezeigt, daß es draußen immer gefährlich ist. Ich würd lieber da bleiben wo mir niemand mit dem Gewhr im Gesicht herumfuchtelt nur weil ich mal irgendwo nachschaue ob es nicht nur Fassade ist."
"Machen Sie sich schlau über Kataluna, irgendwo in Afrika. Politische Situation, Regierung, Opposition, Wirtschaft usw. Der Zeitungsbesitzer ist der Meinung da wäre ne Story drin. Hat da im Golfclub was gehört über ganz üble Zustände dort. Und Sie haben schonmal Pulverdampf geschnuppert und sind hier eigentlich auch überflüssig. Morgen Abend will ich ein Exposé und eine Reiseplanung für einen Vor-Ort-Bericht auf dem Tisch haben."

Ich wußte, wenn ich jetzt noch was sage könnte ich mir die Papiere holen. Also sofort aufgestanden und raus. An meinem Platz alle Daten der alten Recherche abgelegt und mich in die Tiefen des Netz gemacht...
[FONT=Arial]
* Ein neuer Auftrag: der echte Name wird aus Rücksicht auf eventuelle Quellen nicht genannt, fortan nur noch als KS
[/FONT]

[FONT=Arial]Back from the dead!!![/FONT]

[FONT=Arial]
Silence is the best - protect your ears from loud computers
[/FONT]

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Beitrag von PinkRabbit » 17 Jun 2005, 20:22

Es gab keinen Namen, es gab kein Foto, es gab nicht einmal eine Beschreibung.Er wird sie erkennen.
Fantastisch. Vielleicht sollte sie sich später dafür rächen, wenn man sie unbedingt los werden wollte hätte man dies auch in irgendeinem komfortablen Hotelzimmer in Paris erledigen können.
Manche Menschen hatten ihre eigene Vorstellung von Dramatik.
Dieses Szenario schrie geradezu nach "Tod".
Man musste ihnen immerhin eines lassen, die Küche war vorzüglich.
"Mrs Duval, wir haben sie schon früher erwartet, aber nun sind sie ja zum Glück gut angekommen."
"Die Flora des Dschungels war einfach zu faszinierend, ich konnte mich schwerlich davon los reißen."
Er spielte seine Rolle gut, kein Zucken, kein glitzern in den Augen, keine verräterischen Anzeichen. Der Mann war ein Spieler.
"Wenn ich meine Ausrüstung dabei gehabt hätte, wären sie in den Genuß von ein paar Bildern der erica tetralix gekommen, aber leider hängt das Paket noch irgendwo im Zoll fest."
Und der Bauer fiel.
"Wir beide wissen das sie weder von der Presse, noch besonders Naturliebend sind, doch ich kann ihre Sorge sehr gut nachvollziehen. Wenn es ihnen lieber ist bleiben sie bei ihrer Geschichte. Doch nun zum Geschäftlichen, ich habe die andere Lieferung die sie erwarten vor einer Woche erhalten. Es ist alles vollständig."
"Dann werden sie sicher nichts dagegen haben wenn ich mal einen Blick drauf werfe Mr..?"
"Oh verzeihen sie ich habe mich ja noch gar nicht bei ihnen vorgestellt.. ..Mein Name ist Péron"
"Sie werden sicher Verständnis dafür haben dass ich solch wertvolle Ware nicht einfach in meinem Haus unterbringen kann. Die Zeiten sind gefährlich...." Natürlich, zumal es den angesehensten Bürgern das Genick bricht wenn ihre dreckigen Machenschaften ans Licht kommen.
Die Maske bröckelte. Jetzt ging es ans Eingemachte.
Seine Kleidung, die Art wie er redete, sich verhielt, gut einstudiert, er hatte seine Hausaufgaben gemacht. Doch eines hatte er nicht in seine Überlegungen mit einbezogen, sein Alter.
Nun heutzutage war alles möglich, Emporkömmlinge, doch jemand der laut ihren Informationen ein angesehener Bürger mit viel Einfluss war...
Verbindungen, Geldwege, gesichterte Informanten, all das brauchte Zeit und Geld. "Mr. Péron ich möchte beileibe nicht unhöflich sein nach ihrer...Gastfreundschaft, aber ich würde das Geschäft nun gern abwickeln."
"Sie kennen den Preis."
"Natürlich...aber wie sie vielleicht verstehen werden sind die Zeiten gefährlich..."
Auf seinem Gesicht zeichnete sich zum ersten mal Unmut ab.
"Sie haben eine Stunde Zeit das Geld zu besorgen, danach brechen sie und zwei meiner Männer auf um das Paket...abzuholen." [
Sie lächelte "Selbstverständlich."

Es war weit nach Mitternacht.
Ihr Geleitschutz war bewaffnet. Jaja...gefährliche Zeiten. Aus diesem Grund hatte man sie vor Aufbruch der "Expedition" auch nach Waffen durchsucht, man wollte kein Risiko eingehen.
Sie hatten keien Lampen mitgenommen, das würde nur unnötige Aufmerksamkeit erregen hatte man ihr erklärt, die Sterne würden schon den Weg weisen.
Diese Männer hatten nicht sechs Monate in eben diesem verbracht.
Faith duckte sich unter einem tiefhängendem Ast hinweg, zog ihn mit einer Hand ein wenig zu sich und ließ ihn los.
Ein Aufschrei hinter ihr verkündete einen Treffer.
Mit einem gezielten Schlag auf den Hals verkalng es zu einem Röcheln.
Doch sie hatte die andere Wache bei weitem unterschätzt. Mit zwei großen Schritten war er an ihre Seite geeilt und rammte ihr den Gewehrkolben ins Gesicht.
Die selbe Stelle.
Ihr wurde schwarz vor Augen,schwindelig und eine unsagbahre Übelkeit breitete sich in ihr aus.
Doch sie zwang sich ruhig zu atmen.
Ihr Geist wurde von Nebel umschlosse, die Stimme des anderen drang gedämpft in ihr Bewusstsein.
Er hatte bereits festgestellt das sein Kompagnon auf den Fährmann wartete.
Sein wütendes Gebrüll schall durch den Wald und schreckte einige Tiere auf, die ihrerseits verbale Drohgebärden vollführten.
Mit einem Ruck wurde sie wieder auf die Bein gezogen. Jemand schrie ihr ins Gesicht. Er stieß sie wieder auf den Boden.
Ein leises klicken.
Entsichert
Durchgeladen.
Der kalte Lauf im Genick.
In halbgeduckter Stellung ließ sie die Beleidigungen auf sich einprasseln, sie war froh das sie keine deiner Todesandrohungen verstand.
Mit einer Hand stützte sie sich ab und wischte sich das Blut aus dem Gesicht.
Wenn man nicht selbst in die Schußlinie geraten will schickt man einen seiner "Mitarbeiter" los der für einen die Lage auskundschaftet.
An diesem Geschäft hing noch einiges mehr dran, die führenden Größen in Katula hatten wohl etwas gegen neue Investitoren.
Weniger Teilhaber, mehr Kuchen für alle die ihre Finger bereits drin stecken hatten.
"Immer diese Scheißjobs"
Mit einer möglichst unauffälligen Bewegung schob sie das linke Hosenbein über den Schuh und ertastete kühles Metall.
Das fünfte Ass im Pokerspiel.
Vor ihren Augen tanzten immer noch Sterne, Augen zu und durch.
Die Drehung kam aus dem Nichts, mit der rechten schlug sie den Lauf des Gewehrs aus ihrem Genick, die linke bewegte sich unaufhaltsam auf das Gesicht des Angreifers zu.
In einem Bruchteil der Sekunde schimmerte das Mondlicht durch die Blätter und spiegelte sich auf dem spitzen Ende des Schraubenziehers,bevor Schüsse die Nacht zerrissen.
Zwei Körper fielen zu Boden.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht lag sie neben der Leiche.
In Todesangst hatte sich sein Finger um den Abzug gekrümmt und ihr zwei Kugeln ins Bein getrieben. Die anderen stecken irgendwo im Boden.
Der Schraubenzieher steckte wie ein rotes Stopschild in seinem linken Auge.
Er war sofort tot gewesen.
Sie würde sich von irgendwoher einen neuen Schraubenzieher besorgen müssen, doch fürs erste musste sie ihre Wunden verarzten.
You look Kind of clean cut... but then again.. you could have murdered your granny with a hammer.

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