Ein neuer Auftrag

Söldnertreffpunkt für alle Themen rund um "Jagged Alliance 2" und den Nachfolger "Unfinished Business".

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NightSarge
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Beitrag von NightSarge » 18 Jun 2005, 00:06

Am nächsten Morgen hatte er bereits den grössten Teil der Strecke zurückgelegt. Hier im Landesinneren war von dem Krieg im Norden wenig zu sehen, natürlich abgesehen von den lokalen Kriminellen und Gaunern. Bald darauf erreichte er das in einem flachen Talkessel gelegene Ridesá. Die Stadt bestand grösstenteils aus kleinen Bungalow´s und einfachen Hütten und wurden von den öffentlichen und wirtschaftlichen Gebäude überragt. Obwohl alles oberflächlich sauber wirkte, brach doch an vielen Stellen das "Flair" einer Dritte-Welt-Stadt durch als er die Hauptstrasse hinabfuhr.
Er parkte seine Maschine an einer kleinen Lagerhalle, kramte die Adresse hervor und machte sich auf den Weg. Nur ein paar Strassen weiter wurde er fündig. Zwei rostzerfressene, abenteuerlich zusammengeflickte Lastwagen vor einem schiefen Verschlag der als Werkstatt und Lagerraum diente kennzeichneten die kleine Spedition. Im inneren herrschte in dieser frühen Stunde rege Betriebsamkeit. Neben Paletten, Kisten und Säcken breitete sich dort ein halb zerlegter dritter LKW aus, offensichtlich ein alter Magirus. Dazwischen sprang ein kleiner, untersetzter, feuerrot angelaufener Latino umher, der das Fahrzeug mit einem schier unendlichen Schwall spanischer Flüche belegte.
Er ging zu dem kleinen herrüber. "Na, Probleme?" Der kleine explodierte fast. "Verdammtes Drecksding. Dumme Maschine. Wenns läuft dann läufts aber wehe wenn nicht. Du kriegst ja nirgendwo Ersatzteile. Dann musste wieder fuckeln und der Alte meckert wieder. HEY! Wer bist du eigentlich?" Ein grosser Schraubenschlüssel schwang in seine Richtung. "Beruhig dich kleiner," antwortete er als er den Schlüssel abfing. "Saul sagte mir dass Ich hier Alfredo finden könnte. Vielleicht kann er mir helfen." "Der Alte, he. Da drüben im Büro." Der kleine zeigte auf ein winziges Zimmerchen in der Hallenecke, sein Gesicht und Puls waren anscheinend wieder im grünen Bereich.
Er verabschiedete sich und ging zum Chefbüro hinüber. Der Chef liess ihn herein. Er musste bereits an die 60 sein, mit schlohweissen Haaren und dem gebeugten Gang, aber dem schlitzohrigen Gesichtsausdruck eines tüchtigen Geschäftsmannes. "Ich hoffe sie kommen mit Aufträgen." Er sah abgespannt aus. "Seitdem diese verdammte Aktion hier läuft und die Militärs alles absperren ist es fast unmöglich ungeschoren durchzukommen. Dazu der ganze Papierkram." Der Mann seufzte schwer. "Ich fürchte nicht, das ich Transportaufgaben für sie hätte, aber Saul aus dem Norden riet mir das Ich mich an Sie wenden sollte wenn Ich etwas anderes brauchen sollte." Der Chef starrte ihn an "Und was wollen sie?" "Nun, sie und ihr kleines Unternehmen beliefern doch fast alle Städte und Dörfer im Umkreis. Und dabei gibts bestimmt auch viel zu sehen. Das Land, die Leute und vielleicht auch ein paar Fremde. Ausländer, die meistens im verborgenen bleiben wollen." "Ausländer? Kämpfer oder Schieber und Schlepper? Und für wen arbeiten die?" "Ich weiss es nicht, aber bald werde Ich es." Der Chef grübelte, dann ging er zur Tür und rief den kleinen herbei. "Ramon ist vielleicht was passiert was ihnen nützlich sein könnte. Erzähl ihm von dem Motorrad."
Der kleine fing an: "Ah ja, das Motorrad. So ein schwarzes. Schönes, schweres Gerät. Voll mit Gerödel. Ich war südlich von hier unterwegs, etwa eine Stunde hinter Hoaf´s Point. Mitten in der Nacht. Da kommt dieser Rowdy aus irgendeinem Feldweg und nimmt mir die Vorfahrt. Ich muss natürlich ausweichen und setzte den Laster in den Graben und reiss mir untenrum alles kaputt. Der ist mit dran Schuld das der Later jetzt hier zerlegt rumliegt. Er is dann Richtung Hoaf´s Point abgehauen, aber da hab Ich ihn nicht mehr gesehen. Ist auch besser so, denn wenn Ich ihn sehe mach Ich seine Maschine platt. Da fahr Ich drüber. Verdient hat er´s." Er zeigte den beiden Nr.19. Sie schüttelten die Köpfe. Er zeigte ihnen auch die anderen Bilder aus den Akten, bekam sogar einen Uplink zustande und brachte sich auf den neuesten Stand. "Hey, den hier hab Ich auch schon mal gesehen." Ramon deutete auf das neue Bild. "Der hat sich auch in Hoaf´s Point rumgedrückt. Immer fast versteckt, im Hintergrund. " Er sah sich die Akte an. Ein kampferprobter Mann. Der Chef fuhr fort "Einer meiner Leute sagte irgendwas das sie oben in Puerto Sombra jemanden aufgegriffen haben sollen. Der ist aber leider grad unterwegs." Er zeigte ihnen nochmal die Bilder und gab ihnen dann die Nummer seiner Mailbox. "Wenn ihr was seht, sagt mir bescheid, es ist wichtig."

Als er kurz darauf in dem kleinen Motel sein Zimmer betrat, trug er nochmal alle Infos zusammen. Ein erfahrener Söldner nur ein paar Kilometer entfernt, ein Motorrad voller Waffen und Gerät, das zweifellos auch einem Profi gehörte. Er verglich die Akten, stellte Verbindugen her, listete alle infragekommenden Personen auf und spielte Situationen und Lagen durch. Die beiden standen irgendwie mit Nr.19 in Verbindung, ob durch Freundschaft, Geld oder einzig seinen Instinkt. Wenn er an sie rankommen würde, würde er auch an Nr.19 rankommen.
Alter Sack vom Dienst.

mattscho
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Drassen, früher morgen

Beitrag von mattscho » 19 Jun 2005, 13:34

In der frischen Morgenluft tanzte der kleine Vogel, dessen Gefieder im Schein der aufgehenden Sonne wie ein Fächer wirkte, mit dem Wind und begrüßte den anbrechenden Tag mit fröhlichen Lauten. Das beiläufige Schauspiel der Natur wurde nur von zwei wachen Augen verfolgt, die restlichen Bewohner des Drassener Hotels waren zu sehr mit sich selbst und ihrem Frühstück beschäftigt. Paolo kaute langsam und bedächtig und als der Vogel in den nächsten Hausgiebel entschwand, wendete er sich wieder seiner Zeitung zu, in der die Antwort seines Chefs versteckt in einem kleinen Ausdruck lag.
Gute Arbeit. Finde um Gottes Willen heraus, was die mit dem Zeug vorhaben!

Paolo wirkte ruhig und entspannt, er schien zu dösen, zu lesen, doch seine ganze Konzentration galt seinen Ohren, die das Gespräch der beiden Personen vom Nachbartisch zu verstehen versuchten. Er blickte auch nicht nur starr auf die Zeitung, immer mal wieder glitt sein Blick darüber auf die silbrig glänzende Blumenvase, die das Geschehen vom Nachbartisch verzerrt spiegelte.

Er sah eine Karte, konnte aber nicht erkennen, was sie darstellte. Er verstand Katula, verstand aber nicht den Zusammenhang. Hatte die katulanische Regierung die Söldner angeheuert? Oder einer der Warlords? Oder wollten Sie nach Katula? Warum? Paolo musste es heraus finden, hier und jetzt.

“Entschuldigen Sie“, wandte er sich an den Nachbartisch, “ich habe gehört, dass Sie über Katula gesprochen haben, wollen Sie dorthin?“
“Was geht Sie das an?“
Gute Frage dachte Paolo. Jetzt musste er sich etwas einfallen lassen, musste improvisieren.
“Ich stamme aus Katula, genauer gesagt aus Ridesa. Ich habe bis vor wenigen Monaten dort gewohnt, bis...bis der Krieg zu mir kam. Ich musste flüchten.“
“Das tut uns Leid, aber was haben wir damit zu tun?“
“Ich musste bei meiner Flucht etwas sehr wichtiges zurücklassen und allein kann ich mir das nicht zurückholen.“
Er spürte, dass seine Geschichte nicht sehr glaubhaft war und verfluchte seinen jugendlichen Elan. Die beiden Söldner schauten sich an.
“Nun, wir fahren in der Tat nach Katula. Aber wir sind nur Reporter, die eine Reportage über das Land drehen. Ich wüsste nicht, wie wir Ihnen dabei helfen könnten.“ Sie waren gut, aber Paolo war nicht bereit so schnell Klein-Bei zu geben.

“Sie brauchen doch bestimmt noch einen Fremdenführer, der sie durch das Land führt. Ich würde meine Dienste kostenlos anbieten. Und wenn ich als Person in ihrer Gefolgschaft frei durch das Land reisen kann, haben sie mir mehr geholfen, als Sie sich denken können.“ Als er die Worte gesprochen hatte, wurde ihm schlagartig bewusst, dass dies die einzige Chance war, die er bekommen würde. Er könnte von nun an die Söldner nicht mehr beschatten, sie kannten nun sein Gesicht. Entweder er würde mit ihnen gehen oder er wäre raus und konnte in Zukunft minderjährige Drogenkuriere auffliegen lassen. Die Söldner tauschten wieder die Blicke aus und obwohl sie so bedeutungsvoll waren, gelang es ihm nicht aus ihnen zu lesen. Endlich wandte sich der Söldner, der unter dem Namen Lumpi bekannt war, zu ihm.
“Wir bräuchten in der Tat noch einen geeigneten Fremdenführer. Willkommen an Bord. Mein Name ist Thomas Jeffrey, BBC“
“Alex Willingston“
, stellte sich der zweite Söldner vor.
“Paolo Valdez“, sie schüttelten die Hände. Er hatte es geschafft, er war drin.

Ringo
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Arulco

Beitrag von Ringo » 19 Jun 2005, 19:55

hallo,

Der Mond hing am Himmelszelt, es war eine klare, helle Nacht, die allen Klischees der südlichen Hemisphäre gerecht wurde. Die Sterne leuchteten und man konnte deutlichen den Polarstern ausmachen. Langsam nahm ich den Fuß vom Gas, die Scheinwerfer meines Toyotas hatten ein Schild erfasst. Der Schotter und die Steine knirschten unter den Reifen als der Geländewagen langsam zum stehen kam. Müde laß ich "Welcome to the free state of Arulco", hoffe es gibt hier was zu trinken. Der Wüste war eine Steppe gewichen. Den letzten Schluck Wasser hatte ich vor zwei Tagen getrunken. Zwei volle Kanister Benzin standen noch zur Verfügung, nicht viel. Der Wagen rollte wieder los. Auf dem nächsten Straßenschild laß ich "Omerta 15 Meilen, Drassen 45 Meilen". Ich fuhr weiter, Mitternacht war sicher schon vorüber. Nach weiteren 10 Meilen folgte eine Weggabelung und ein weiteres Schild, welches in einem Pfeil nach Osten den Weg nach Drassen und in einem Pfeil geradeaus den Weg nach Omerta aufzeigte. ich hielt erneut an, kramte den Afrika- Atlas unter einem verschwitzten Hemd hervor und schlug die Arulco- Karte auf. Katula lag östlich Arulcos, Drassen lag im östlichen Teil des Landes. Der Atlas landete wieder auf dem Beifahrersitz ich startete den Motor, die Reifen drehten kurz auf der Schotterpiste durch und der Geländewagen bog in östlicher Richtung ab. Es waren noch 35 Meilen, also 56 Km nach Drassen, etwa 45 Minuten Fahrtzeit.
Schließlich war auch diese Hürde genommen und ich erreichte den kleinen Flughafen. Die Uhr am Terminaleingang war gut erkennbar, sie zeigte 3:34 ante meridiem ("am" also Nachts, d. Verf.). Alles war geschlossen.
"Verdammt nochmal!" fluchte ich leise, ich brauchte etwas Trinkbares und sei es Wasser aus dem Hahn einer öffentlichen Toilette. Ich war am verdursten und hatte nur noch 3 US $ in der Tasche. Langsam fuhr ich die einzige Hauptstraße entlang weiter an Häusern, die leidlich renoviert aussahen, auch die Straße war gut befestigt, ein Zeichen für den fortschreitenden Neuaufbau nach dem gewonnenen Krieg. Dennoch sah man dem Land die bestehenden Schwierigkeiten und die Armut deutlich an. Die Scheinwerfer erleuchteten das Dunkel der Stadt. Hin und wieder sah man etwas am Straßenrand vorbeihuschen, vermutlich streunende Katzen. Niemand war zu sehen. Der Flughafen war meinem Sichtfeld bereits entschwunden als ich auf ein etwas größeres Gebäude zusteuerte. Im Vorrüberfahren konnte ich das Schild "public toilets" erkennen, endlich. Ich hielt am Straßenrand, machte den Motor aus ließ jedoch die Scheinwerfer brennen. Nachdem ich dem Wagen entstiegen war reckte und streckte ich meine Glieder und gähnte, die Fahrt war anstrengend gewesen. Ich hatte in etwas mehr als einer Woche etwa 4.000 Km zurückgelegt, durch die Sahara, durch den Sudan. Ein Glück, das nichts passiert ist. Während ich die Tür des Jeeps verschloß und mich zu den öffentlichen Toiletten begab wurde mir erst bewusst, auf was für eine (Tor)tour ich mich da eingelassen hatte. Die Toletten waren geöffnet, ich prüfte kurz das Wasser und befand es als trinkbar. Es war mehr als einfach nur erfrischend, in dieser kühlen Nacht nach nun drei Tagen ohne Wasser endlich das kühle Nass meine trockene Kehle benetzen zu lassen. Ich wusch mein Gesicht und trank. Nachdem ich mich erfrischt hatte füllte ich meinen Wasserkanister wieder auf und trat dann vor die Tür in die sternenklare Nacht des Südens. Ich schaute in den Himmel und murmelte einige Sätze in meiner Heimatsprache. Cuba und Frankreich waren in weiter Ferne. Plützlich ließen meine Knie nach, Müdigkeit überfiel meinen Körper. Bevor ich auf der Straße zusammen sacken würde, schleppte ich mich zu meinem Auto und ließ mich erschöpft auf den Fahrersitz fallen, der Wasserkanister landete im Heck. Mühsam startete ich den Motor und bog in eine ruhige Seitenstraße ein. Hier stand lediglich ein kleines Haus und die Kirche. Genau der richtige Ort, ich parkte unter drei großen Bäumen und veriegelte die Tür. Meine Hand tastete noch nach meiner Maschinenpistole und umfasste sie fest, dann fiel ich in einen tiefen, festen Schlaf.
Free Arulco!

Ypsilon83
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Beitrag von Ypsilon83 » 01 Jul 2005, 19:43

Warmes Wasser. Erst wenn es einem einige Zeit verwehrt bliebt, wusste man wieder, wie sehr man es schätzen musste.
Nacheinander waren die beiden Männer ins Bad gegangen und hatten sich frisch gemacht, den Staub und Schweiss des Tages abgespült, während der jeweils andere damit beschäftigt war eine Mahlzeit zuzubereiten.
Beim Essen unterhielten sie sich nur über Belanglosigkeiten, nichts wirklich wichtiges.
Als sie fertig gegessen hatten, besorgte James etwas Kühles zu trinken und Ypsilon ging kurz in sein Quartier, um kurz darauf mit seinem Laptop zurückzukommen.
Freudig lächelnd entdeckte er die Steckdose unter dem Tisch und steckte das Netzteil seines Laptops ein.
Er öffnete eine PDF-Datei und schob James wortlos den Rechner zu.
Alle wichtigen Texte, seit der ersten E-Mail des Auftraggebers waren hier zu finden. E-Mail Verkehr mit dem Auftraggeber, mit Informanten und Kontaktleuten, die für die Ausrüstung zuständig waren. Dazu Gesprächsprotokolle, die Ypsilon nach jedem persönlichen Treffen angefertigt hatte, so wie er es vor mehr als zwanzig Jahren beim KGB gelernt hatte.
Desweiteren Geheimdienstberichte über das Land, ihr Ziel, sowie auch ein kleiner Bericht über ihren Auftraggeber.
Wenn James das alles gelesen hatte, würde er wohl über alles informiert sein.
Kassenwart und Co-Leader im KdA
MITGLIED DES SÖLDNERTEAMS IM KAMPF DURCH ARULCO
ANSPRECHPARTNER BEIM B&HMP

SÖLDNER DES B&HMP

:sid:YPSILON:mg:

Lonewulf
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Beitrag von Lonewulf » 02 Aug 2005, 20:07

Und wieder zurück durch die leeren, staubigen Straßen von Cadia.
Das Moped! Der Kopfgeldjäger! Er hat sich gleich gewundert, dass man mit 'nem Moped 'nen Esel totfahren kann.
Und der Kopfgeldjäger hatte die Statur des Mopedfahrers, aber das interessiert nun auch keinen mehr, jetzt wo die Augenhöhe des Typen in die Nähe von null kommt.

Der Weg zurück zum Hotel verläuft - wie gewohnt ind der verlassen anmutenden Stadt - ereignislos.
Im Zimmer angekommen ritzt er eine Kerbe in den Schlitten der bis dahin jungfräulichen Selbstlade-Pistole.

Die Treppe heruntergehend fällt ihm ein, dass er den Besitzer besser nach einem guten Retaurant fragt, anstatt wieder in der Stadt herumzuirren und sich Ärger einzuhandeln.

"Good morning, do you know a good restaurant here in Cadia?"
"Yeschir,"
- wie Lonewulf dieses "Yeschir" hasste, doch der kultivierte Mensch in ihm sträubte sich erfolgreich dagegen die Faust mit hoher Geschwindigkeit in Richtung des Kopfes des Afrikaners auszufahren- "zere is a nis eating in dountoun, luhk hir at the mep."

Nach einem für südliche Regionen doch recht verhaltenem Gestikulieren des Hoteliers, oder wie auch immer man ihn bezeichnen wollte, machte sich der "Tourist" Hademar Wiegulf auf den Weg in die Innenstadt.

NightSarge
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Beitrag von NightSarge » 13 Feb 2006, 15:52

Weiter gehts!

Am nächsten morgen wurde er von einer gewaltigen Geräuschkulisse geweckt. Noch während er im halbschlaf im Hotelbett lag versuchte er die verschiedenen Geräusche zuzuordnen. Deutlich erkannte er Handwaffenfeuer, gemischt mit schweren Waffen und Raketenwerfern. Die Müdigkeit fiel schlagartig von ihm ab als er nach seiner Waffe griff, sich aus dem Bett rollte und am Fenster Stellung bezog. Als er aus dem Fenster sah kam die Müdigkeit zurück und seine Waffe wurde ihm schwer in den Händen. Er hatte vollkommen überreagiert, die Reflexe seines Jobs hatten die Kontrolle über ihn übernommen, nicht mehr sein Verstand. Langsam wurde er echt zu alt für diesen Kram. Der Lärm kam von dem Übungsplatz am See, anscheinend lief grad eine Grossübung. Er dachte gestern Abend zurück. Das war einer der Gründe für den günstigen Preis gewesen. Er legte die MP weg, schnappte sich sein Waschzeug und machte sich an dem alten kleinen Waschbecken zu schaffen. Selbst das kalte Wasser war lauwarm als er sich wusch. Als er fertig war fing er an alles wieder in seinen Rucksack zu packen. Nach all den Jahren war dieser Prozess zu einem vollautomatischen Vorgang geworden. Etwas fiel aus dem Rucksack heraus und landete auf dem Boden. Ein Foto, stellte er fest als er es aufhob. Er wurde stutzig; er war keiner von denen die alles festielten und für die Ewigkeit aufbewahrten. Selbst von ihm gab es nur gerade so viele Bilder wie nötig waren. Das zerknitterte Foto zeigte eine junge Frau. Ihre feuerroten Haare fielen weit über ihren Tarnanzug und wache, grüne Augen sahen ihn lächelnd aus einem hübschen Gesicht heraus an. In den Händen hielt sie eine AK74M, über ihrer Schulter hing eine RPG22. Sein rechter Oberarm begann zu schmerzen, er fuhr mit der anderen Hand über die dortige Tätowierung. Sie zeigte einen Wolf und einen Panther die gemeinsam jagten. Er war der einsame Wolf gewesen. Sie der elegante Panther. Nur das sie tot war, seit einigen Jahren schon. Gestorben war sie im Kugelhagel irgendeiner schiefgelaufenen Mission in Afrika. Er hatte nicht mal die Möglichkeit gehabt sie zu begraben. Mit ihr war ein bedeutender Teil von ihm gestorben und hatte ihn massgeblich in die Person verwandelt die er heute war. Es dauerte seine Zeit bis er das Foto schliesslich wieder in den Rucksack packte. Mit Erschrecken stellte er fest das er weit über eine Stunde rumgesessen hatte. Er packte die letzten Sachen zusammen und verliess das Zimmer. Während er auf das Frühstück wartete belud er seine Maschine. Bei dem kargen Essen und einem grässlichen Kaffe begann er wieder klar über seine nächsten Schritte zu denken. Er konnte nach Puerta Sombra hochfahren, da wo sie den Fremden aufgegriffen haben. Vielleicht liess sich dort etwas erfahren. Oder er konnte sich auf den Weg nach Hoaf´s Point machen wo der kleine Latino das Motorrad gesehen hatte. Letzlich war die Entscheidung nicht schwer. Er stieg auf seine Maschine und fuhr los. Schliesslich hatte er einen Job zu erledigen.
Alter Sack vom Dienst.

derLumpi
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Beitrag von derLumpi » 26 Jul 2008, 13:25

“Paolo Valdez“ stellte er sich vor. Es wurden Hände geschüttelt und er saß sich zu uns an den Tisch. Jever fing sofort an, den Fremden auszuquetschen. "Wie ist die Lage in Katula derzeit?" Die beiden verfielen in ein Gespräch und beratschlagten, den Weg, der uns anch Katula bringen sollte. Ich machte mir in der Zwischenzeit Gedanken, ob West unsere Ausrüstung beisammen hatte. Zusammen mit den Dingen die wir gestern beschafft hatten, sollte er damit keine Probleme haben.

Wir waren nach dem Zwischenfall in der Lagerhalle nach Omerta gefahren, um die Kisten dort zu deponieren. Dort würde West heute abend auf uns warten.
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smilingassassin
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Beitrag von smilingassassin » 27 Jul 2008, 11:24

Schlussendlich fand Assassin die nummern, die er so lange ;-D gesucht hatte. Er hatte sie als code zwischen verschiedenen anderen Einträgen versteckt gehabt, aber sich nur noch bruchstückhaft erinnern können. Er merkte, wie er älter wurde.
den gedanken, sich einfach in Dubai zur Ruhe zu setzen, schüttelte er ab. Ein leztes mal muss es noch gehen, dachte er sich.

Yurij und Mahmud erkannten ihn, als er sie anrief und um ihre jeweilige Unterstützung bat. Nach einiger überaschung darüber, dass Assassin noch immer am Leben war, und der Versicherung, dass er sich Ihre Dienste auch leisten konnte, kam er mit beiden ins Geschäft.

Mahmud würde für Assassin in Lybien eine Antonov organisieren, die ihn nach Katula bringen würde, Yurij sollte notwendiges Material und idealerweise auch ein paar Leute auftreiben, doch die Zeitspanne war kurz. Man würde wohl vor Ort Personal finden müssen.

Somit änderte Assassin den Plan. Er beobachtete den Hafen im Hinblick auf mögliche Gefahren, doch alles blieb ruhig. Es schien, die Welt habe alles Interesse an ihm verloren. Das gab ihm ein gutes Gefühl.
Er genoss die letzten Stunden mit der Frau und dem Kind und ging dann, in einer Nacht-und Nebel Aktion nahe der lybischen Grenze mit seinem Schiff vor Anker.

Nach einiger Zeit kamen Mahmuds LKW's, und man begann, die Fracht zu verladen, soweit Assassin weiterhin einen Nutzen dafür hatte. Das meiste würde später noch von yurij geliefert, dachte er sich.

"Grauenhaft siehst du aus, Assassin!" Mahmud hatte nichts von seinem orientalen Charme verloren, allerdings ein paar Fingerkuppen, nach eignen Angaben, als man ihn in Afghanistan beim klauen erwischt hatte.
"Man könnte meine, du wärst durch die Hölle gegangen. Hat der Teufel etwas über mich gesagt? Wie lange habe ich noch?" Mahmud's Scherze waren auch noch dieselben wie immer, man könnte meinen, die Vergangenheit mache sich über die Gegenwart lustig. Doch Assasin verstand durchaus dass er alt, gezeichnet und dem Tode geweiht war, gerade jetzt, als Leute wie Mahmud von seiner immer noch andauernden Existenz erfuhren, würde er seine Spuren besser verwischen und sich Sicherheiten besorgen müssen. Er wusste immer noch "zuviel". Das würde ihm helfen.

Er hatte aber auch eine weiter Schwäche. Charmaine und das Kind mussten nach Dubai. Der Weg der dreien würde sich also trennen, doch wie konnte er sicher sein, dass die beide sicher ankommen würden? Mahmud sollte sie nach Alexandria bringen, von dort aus müssten es die beiden selbst schaffen. Sonst gäbe es zuviele Spuren, zu viel wissen. Assassin musste es so timen, dass die beiden noch vor seinem Abflug nach Katula in Alexandria sein würden. Ein Schnellboot der Marine.

Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck zahlte Assassin den Aufpreis. Mahmud würde sich bald zur Ruhe setzen können, wenn Assasin nicht bald seine Verhandlungsfähigkeiten wiedererlernen würde.

Mit dem Speedboat werden die beiden in Alexandria sein und Assassin kontaktieren, in einer Weise und vor einem Ort, die nur die beiden wussten, so konnte er kontrollieren, ob seine sauberen Geschätfspartner Wort hielten. Nur zu gut wusste Assassin, das er für die beiden nicht nur eine Einahmequelle, sondern auch eine Gefahr war.

Langsam setzen die LKW's sich in Bewegung, jeweils paarweise mit einem Begleitfahrzeug und auf verschiedenen Routen, um nicht zuviel Aufmerksamkeit zu erregen. Dafür waren sie unzulänglich geschützt und mussten sich vor Banditen und Grenzwächtern in Acht nehmen. Nur dass man für Grenzwächter weniger Schmiergeld aufbringen musste, doch Mahmud hatte diesbezüglich seine Hausaufgaben gemacht, man erreichte unbemerkt Lybisches Hoheitsgebiet und ein LKW nach dem anderen näherte sich langsam aber sicher dem Flugfeld, wo Yurij seine Antonov landen sollte.

Lonewulf
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Beitrag von Lonewulf » 28 Jul 2008, 13:49

Dem Flusslauf folgend konnte Lonewulf erstmals die Reste eines öffentlichen Lebens in Cadia erleben. Der Adhan erklang und man konnte in den Häusern Geschäftigkeit wahrnehmen, was mit dem ausbreiten der Gebetsteppiche zu erklären war. Einige wenige Mutige verließen sogar ihre Häuser um sich zu Moschee zu begeben.

Für ihn als Europäer war es nahezu unmöglich das Arabisch des Muezzins in Sinneinheiten zu unterteilen, so dass er nicht erkennen konnte, ob im Gebetsruf die Zeile "Hayya 'ala chair al-'amal" vorkam, die nur die Schiiten verwenden. Diese Information wäre aber wichtig, falls er mit dem Minenbesitzer keinen Kontakt aufnehmen kann und doch bei den Warlords anheuert. Schließlich halten sich südlich der Sahara Schiiten und Sunniten etwa die Waage.

Fünfhundert Meter vor ihm erblickte er an eienr Brücke einen Kontrollposten des Militärs. Ihm war gerade nicht nach Schmiergeldzahlungen und die wären für einen leicht bewaffneten weißen Ausländer sehr teuer geworden, also bog er in eine Nebenstraße ein, kletterte über eine Mauer und passierte die Hinterhöfe, solange die Leute mit dem Gebet beschäftigt sind.
Nach dem Aufscheuchen einiger Hühner, war er der Meinung den Kontrollposten passiert zu haben. Er kletterte auf eines Der Flachdächer, bewegte sich gebückt zu Straßenseite des Hauses, verschaffte sich einen Überblick, sprang die drei Meter herab und setzte seinen Weg fort.

Nach 10 weiteren Minuten Fußmarsch stand er endlich vor einem strahlend weiß verputzten Gebäude im Kolonialstil mit grünen Fenster- und Türrahmen. Über der Tür prangte im selben Grün der Schriftzug "Lucullus" - na der Name versprach schon mal viel...

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Beitrag von smilingassassin » 28 Jul 2008, 15:14

Flugfeld? wo?
was sich vor Assassin präsentierte, war vielmehr ein Trampelpfad mit ein paar Kisten und mürrisch dreinschauenden Bauern. Wollte man ihn verarschen?

Doch Mahmud versicherte, alles sei in bester Ordnung, für das bescheidenen Entgelt sei London Heathrow halt nicht drin gewesen, aber der Pilot sei ein As, das gehe schon.

Assassin hatte ein ungutes Gefühl, er hielt seine ultrakompakte PSM Pistole bereit, falls Mahmud irgendwas dummes vor hatte. Zum Glück hatte ihn Assassin über den Inhalt der ganzen Kisten teilweise angelogen, und Mahmud hatte es wohl geschluckt.

Doch die offene Szenerie gefiel Assassin nicht. Man war wie auf dem präsentierteller. Die Aktion würde schnell über die Bühne gehen. Aber Assassin hatte die abgesprochene Nachricht noch ncith bekommen. Dabei müsste das Schnellboat Alexandria bereits erreicht haben.

Da erschien ein Schatten am Horizont. So eine Antonov lässt sich bereits aus grosser Distanz sehen, und da keine Wolken zum verstecken da waren, war Yurij relativ flach angeflogen. Er war auf Kurs.

es war anznehmen, dass Assassin nicht der einzige war, der die Antonov hatte kommen sehen. Sofort wurden alle Kisten entladen und nahe der Rollbahn bereitgestellt. Bereits war die AN im Anflug, und einige der grimmigen Bauern machten sich plötzlich bereit, die Plane von einem Tankfahrzeug zu entfernen und den Motor anzulassen. Alles musste perfektes timing aufweisen.

Die Antonov setzte etwas ruppig auf der Holperstrecke auf. Noch immer keine Nachricht von Charmaine.

Die Antonov erreichte unter ohrenbetäubendem Dröhnen, quitschen in einer gigantischen Staubwolke das Ende der "Rollbahn" und drehte sich langsam um. Kein Schweiss bei Mahmud, keine Nervosität. Keine Anzeichen.

Das Flugzeug hielt und öffnete die riesige Laderampe. Sofort waren die Träger und der Tankzug zur Stelle. Keine Sirenen, keine Flugzeuge am Himmel.

Mahmud verliess den LKW und rannte zu Yurij. Assassin beobachete ihn zuerst, dann wandte er sich an den Träger im der gerade an der Führerkabine vorbeilaufen wollte, ob der ihm nicht seinen Turban und seinen Umhang überlassen wolle. Assassin wollte keine Risiken eingehen. Jederzeit könnte ein Scharfschütze auftauchen, und seine Weste hielt nicht alle Kaliber ab. Kein Vertrauen.

Assassin liess den Fahrer zum Flugzeug hinfahren und unterhielt sich kurz mit Yurij. Dieser hielt es für eine angemessene Begrüssung, über eine Gefahrenzulage zur Gefahrenzulage zu Diskutieren, weil er mit Assassin, einer wandelden Zielscheibe, zusammenarbeiten musste.
"Die Freude ist ganz meinerseits" murmelte Assassin und liess den LKW direkt in die Antonov hineinfahren. Das war so nicht mit Mahmud abgesprochen gewesen, doch Assassin wollte auch gewisse Leistungen für seine Auslagen haben. Und er wollte sich nicht ungeschützt im Freien aufhalten. Mahmud folgte ihm ins Flugzeug. Assassin, Yurij und Mahmud unterhielten sich, gingen zu einer der Kisten. Assasin hob eine der schweren Kisten herunter und öfnete ein Fach an der darunterliegenden Kiste. Die Rohdiamanten, die er dort herausholte, reichten Yurij und Mahmud als Entschädigung plus Spesen.
"wann geht's nach Katula? Ich kann nur für kurze zeit hierbleiben," meinte Yurij. "Es geht los, wenn ich es sage," meinte Assassin, "du hörst dich ja schon an wie dieser Skyrider Anfänger, mit dem ich früher arbeiten musste. Du willst nicht sein Schicksal teilen, nehme ich an?" Noch immer keine Nachricht

"was das Personal betrifft, so habe ich bereits ein paar Leute angerufen. Es gibt zur Zeit viele Leute in Katula, die kein Problem haben, hochrisiko jobs zu machen. Mein Agent vor Ort wird genügend solcher Leute auftreiben".
Yurij hatte schon immer ein gewisses Ogransiatonstalent gehabt. Er hatte früher mit Assassin zusammen Diamanten aus Afrika heraus und Waffen nach Afrika hinengeflogen. Naja eigentlich überwachte Assassin Yurij im auftrag der Familija, aber das musste Yurij auch jetzt nicht wirklich erfahren.

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Re: Ein neuer Auftrag

Beitrag von smilingassassin » 28 Sep 2008, 19:10

Asssassin konnte nicht mehr länger warten. Die Zeit, die abgelaufen war, seit er sich in diesem Flugzeug befand, kam ihm endlos vor, oder zumindest wie mehrere Monate.

Mit einem Nicken befahl er den Start. Sollte die Nachricht auch in der Luft noch nicht kommen, so würde er wohl einen Kurswechsel der Maschine herbeiführen müssen. Mit oder gegen den Willen des Piloten.

Der Start verlief optimal, die schwere Maschine schaffte es irgendwie an den Schlaglöchern und den Minen aus dem letzten Krieg vorbei die Rollbahn hinunter und hob ab. Das Zeitfenster würde sich bald schliessen und die lokalen Behörden mit viel Lärm auf dem Flugfeld eintreffen. Assassin's kontakte werden in alle Winde verstreut sein, noch bevor der erste Polizist auf Platz sein würde.

Nach dem Start kümmerte sich Assassin direkt wieder um die Fracht. Er musste sicher sein, das alles stimmte. Denn sein Plan war fehleranfällig.

Die Kisten waren alle nach Assassin's Wünschen angeordnet worden. Denn nicht jede Kiste soll in die Hauptstadt. Die Fallschirme musste Assassin noch anbringen, dann ging er wieder zum Studium der Karten über.

Einige Stunden vor der Grenze zu katula verlor Assassin's handy die Verbindung zum Netz. Mit einem leisen Fluchen entschied er, den Plan durchzuziehen. Er weihte Juri in sein geplantes manöver ein. Der war nicht gerade erfreut darüber, direkt nach dem Grenzgebirge im Tiefflug über die Hochebene fliegen zu müssen. Derartige Extravaganzen waren in juri's allgemeinen Geschäftsbedingungen nur gegen Aufpreis vorgesehen.
Um einige karat Blutdiamenten ärmer, aber um einen selbstmörderischen Plan reicher konnte Assassin nur noch abwarten. Nach einigen Stunden reichte Juri ihm eine Sauerstoffmaske.

"Sinkflug" meinte er trocken

"Looping" "Sturzflug" oder "Todesspirale des Grauens" hätte besser gepasst, dachte sich Assassin. So ein extremes Flugmanöver hatte er seit damals in Afghanistan, als der Kampfhelikopter seines Zuges von Stingern der Mujaheddin beschossen wurde, nicht mehr gesehen. Hoffentlich würde der Aufprall sanfter sein. Assassin hatte keine Lust auf schwere Verletzungen und grossflächige Verbrennungen. "Man ist ja nicht mehr 25" dachte er sich.

Dann stabilisierte Juri seine Antonov und flog flach über die Wälder des Hochlands von Katula, als wolle er dem schlafenden Riesen am Boden den Bart rasieren. Niemand hatte davon gesprochen, einen Maulwurf zu imitieren, aber Juri hatte offenbar ein anderes Verständis von "flieg bitte etwas niedriger" als der gewöhnliche Passagier-jet Pilot bei Emirates.

Auf jeden Fall würde es Assassin's Ausstieg vereinfachen und die Streuung der Kisten verkleinern. Assassin schob den Krempel, der den Zoll von katula auch mit massivster Bestechung nicht passieren würde, an die Ladeklappe und machte sich bereit. Noch immer kein Netz für das Handy.

Es ging nicht anders. Die dichten Wälder würden schon bald der kargen hochebene weichen. Um diese als Landezone zu nutzen, musste Assassin jetzt mit dem Abwurf der Ladung beginnen. Er wünschte Juri noch viel Glück und gab letzte instruktionen, was in katula zu tun sein würde, und gab auch noch einige Kontakte an Juri weiter.
"Nimm diese papiere mit. da ist auch ne Liste mit den besten bars und der schweigsamsten und kooperativsten weiblichen Begleitung dabei. In Katula warten zu müssen, hat schon ganz andere Leute den Verstand gekostet"
man sieht sich.

Wieder der Blick aufs Handy, kein Netz.

Assassin sprang, nachdem die ganzen Kisten bereits abgeworfen waren. Er und seine Leute würden tage brauchen, um alles einzusammeln. Aber bis Militär oder Polizei in der hochebene waren, würde es noch weit länger dauern, das wusste Assassin. Sorgen machte ihm vielmehr die mögliche Präsenz regionaler Warlords. Besser ausgebildet und ausgerüstet als die regulären Truppen würden die Warlords für Assassin's Empfangskommitee und ihn selbst durchaus eine herausforderung darstellen. Aber erstmal musste Assassin heil auf den Boden herunterkommen. Da die kisten von anfang an mit offenem fallschirm herausgeworfen worden waren, würde assassin, der den Schirm erst weniger meter vor dem Boden öffnen würde, zuerst unten sein. Also musste er irgendwie an dem wald von fallschirmen vor ihm vorbei und unten ihre Position nicht verlieren. Das war nicht ganz leicht, und es war lange her, seit Assassin das letzte mal solche Dinge machte, damals aber in einem team von (selbsternannten) profis.

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