von Verdikt » 25. Aug 2006 00:47
Verlorener Posten in dem Freiheitskriege,
Hielt ich seit dreißig Jahren treulich aus.
Ich kämpfte ohne Hoffnung, dass ich siege,
Ich wußte, nie komm ich gesund nach Haus.
Ich wachte Tag und Nacht Ich konnt nicht schlafen,
Wie in dem Lagerzelt der Freunde Schar
(Auch hielt das laute Schnarchen dieser Braven
Mich wach, wenn ich ein bißchen schlummrig war).
In jenen Nächten hat Langweil ergriffen
Mich oft, auch Furcht (nur Narren fürchten nichts)
Sie zu verscheuchen, hab ich dann gepfiffen
Die frechen Reime eines Spottgedichts.
Ja, wachsam stand ich, das Gewehr im Arme,
Und nahte irgendein verdächtiger Gesell,
So schoß ich gut und jagt ihm eine warme,
Brühwarme Kugel in den schnöden Bauch.
Mitunter freilich mocht es sich ereignen,
Daß solch ein schlechter Gesell gleichfalls sehr gut
Zu schießen wußte ach, ich kann`s nicht leugnen
Die Wunden klaffen es verströmt mein Blut.
Ein Posten ist vakant! Die Wunden klaffen
Der eine fällt, die andern rücken nach
Doch fall ich unbesiegt, und meine Waffen
Sind nicht gebrochen Nur mein Herze brach.
[CENTER]I can see what you see not, vision milky then eyes rot.
When you turn they will be gone, whispering their hidden song.
Then you see what cannot be, shadows move where light should be.
Out of darkness, out of mind cast down into the halls of the blind.[/CENTER]