Nagasaki Tag

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rollinger
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Nagasaki Tag

Beitrag von rollinger » 09 Aug 2001, 14:15

Da heute der 9. August ist und das der Tag war an dem die zweite Atombombe über bewohntem Gebiet gezündet wurde hab ich mal ein paar Fragen.

Wenn so eine Atombombe alles verstrahlt. Warum leben dann dort heute noch Millionen von Menschen in Hiroshima und Nagasakì?
Wieso strahlt dort nichts mehr?

Wenn diese Bombe zündet, gibt es doch einen enormen Krater und der Boden müsste verglasen? Kann man das einfach wieder zuschütten und drauf leben?

Aber wusstet ihr, daß wenn man feststellen will, wie alt ein Wein ist, ihn man erst nach radioaktivität untersucht.
Weine die vor der allerersten Atombombe gezündet wurden sind frei von X Strahlung. Weil das Einkellerungsdatum eben vor der verstrahlung der Erdatmosphäre lag.
D.H. Erbschäden nehmen ständig zu, da jeder radioaktiver Austritt auf dem Globus sich eben in der ganzen Atmosphäre verteilt und strahlt.
Also Krebserkrankungen, Hautschäden, Lungenprobleme nehmen mit jeder atomaren Explosion weltweit zu.
(stand in einem aktuellen Lehrbuch zur Strahlenmedizin)

rollinger

swiver
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Beitrag von swiver » 09 Aug 2001, 19:35

kleines physikgenie, uh?

ganz einfach
Fat Man, die Nagasakybombe, war alles andere als fett
Ihre Sprengkraft entspryh ca. 20 kT (Kilotonnen, Masseinheit der Sprengkraft im vergleich zu TNT), die Hiroshimabombe ca. 18 kT
das ergab einen Vaporationsradius von 400m und einen Zerstörungsradius von 1km
sicherer Tod in ca. 2 km Radius
ABER vergleich: heutige strategische MIRV-Raketen haben drei sprengsätze mit jeweils 20MT, also 1000 mal höherer sprengkraft als die Nagasakybombe

und bei der Nagasakybombe sind nur ca 80 (?meine ich?) % gespalten worden
der rest wurde zu staub zerblasen und in die atmosphäre gepustet, um langsam als Fallout :) wiederzukommen, aber in so geringen mengen, das sie nur noch kurz, aber über ein weites gebiet verteilt strahlten
Also: Tschernobyll's Fallout war schlimmer

Aber wie gesagt: heutige Nuklearwaffen haben ein viel höheres vernichtungspotential
die stärkste produzierte Bombe, eine Spaltungs-Fusions-Spaltungsbombe, hätte eine Detonation von 150 MT gehabt, also etwa alles im umkreis von 2km verglüht und jeden im 10kmUmkreis sicher getötet!

froher jahrestag *traurigdreinblick*

Khellè
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Beitrag von Khellè » 09 Aug 2001, 21:55

Wenn man mal ließt was heutige Atomwaffen im Vergleich zu den eher prototyp mäßigen damals anrichten können.

Eine B1 Lancer trägt allein schon mehrer Trommelmagazine, bestückt mit Nuklearwaffen die im Notfall eine bestimmte Entfernung fliegen und dann detonieren, um so eine Bresche in die feindliche Luftabwehr zu schlagen.

Ich hatte mal ein (DOS) Programm, da musste man alle möglichen Daten eingeben (wieviel K/M TOnnen, Windstärke etc.) und das Proggi hat einem dann sämtliche Datein ausgrechnet. Weiß aber echt nicht mehr wo ich das her habe.

Ja, froher Jahrestag :(
His favorite areas of study within his degree were Shakespeare, the Restoration, Ancient Literature and most definitely not Contemporary Lesbian Eurobitch Authors.

rollinger
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Beitrag von rollinger » 10 Aug 2001, 08:24

Nein, ich bin ganz und gar kein Physikgenie, sonst wüsste ich so etwas.
Ich meine nur, vor kurzem ist irgendwo Plutonium abhanden gekommen und selbst die kleinste Staubmenge wirkt da schon gefährlich.

Ich meine. Man spricht immer von "verstrahlt für x tausend Jahre" warum aber nicht in Japan?

Das ist es was ich nicht kapiere.

rollinger

PS: Aber trotzdem danke für eure Antworten

swiver
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Beitrag von swiver » 10 Aug 2001, 15:52

der wert gibt die halbwertszeit an, die liegt bei waffenfähigem uran (U-235) bei 4,5 Milliarden Jahren! D.h. wenn du nen klumpen von 1kg Uran hast, dauert es 4,5 Mia. Jahre, bis du nur noch ein halbes Kilo hast. nach 9 Mia. Jahren sind es dann immer noch 250g. Viel spass beim warten. Aber wie gesagt: bei der detonation wurde zwar nur ein geringer teil gespalten, der rest aber so stark verteilt, das sehr viele sehr schwache strahler vorhanden waren, die alle viel schneller unter den kritischen wert fallen und nur noch bedingt schädlich sind. Natürlich strahlen sie noch heute, und es ist ganz bestimmt nicht gesund, in nagasaky zu leben, aber nicht annähernd so schlimm, als wäre all der plutoniumstaub (weiss Halbwertszeit nicht, meine ca. 4500 Jahre) gehäuft und würde gemeinsam strahlen. Allerdings ist so ein größeres gebiet betroffen.

Allerdings braucht es keine nuklearwaffen oder -reaktoren, damit wir menschen strahlung abkriegen. Auch natürlich in der natur vorkommende radioaktive Isotope und Strahlung aus dem All treffen uns... aber nur in sehr geringen Mengen.

elliotwiley
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Beitrag von elliotwiley » 11 Aug 2001, 19:52

Mal gucken was vom Physikkurs noch übrig geblieben ist: Die normale Strahlung/Äquivalentendosis wird in Sievert (1 Sv = 1J * kg-1) angegeben. Der normale Strahlung, die im Laufe eines Jahres, auf einen Menschen einwirkt beträgt etwa 22mSv. Man hat mal festgestellt, dass die durschnitl. Strahlendosis in Mittel-Honshu etwa 27mSv beträgt, also kaum höher... Die tödliche Langzeitdosis beträgt übrigens 70mSv und die tödliche Kurzzeitdosis beträgt 120mSv.
Ein Transantlantikflug belastet einen normalen Menschen z.B mit 8mSv, eine Torso-Röntgenaufnahme mit 13mSv.
1986 betrug die jährliche Dosis in Mitteleuropa etwa 26mSv, den Grund kennen wir ja alle!
(hoffe das alles stimmt hier, wenn ja *klugscheiss*)

gruß
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Buddha

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Beitrag von rollinger » 13 Aug 2001, 14:41

Hey eliotwilley, daß war cool und kein Klugscheiß, den danach hatte ich ja gefragt. Das Gleiche gilt natürlich auch für swiver.

@swiver: Sicher, daß die Halbwertszeit abnimmt, wenn die Trümmer kleiner sind? Kann ich mir nicht vorstellen, aber man weiß ja nie.

Klar, bekommen wir täglich Strahlung ab (seltsamerweise strahlt angeblich auch Beton)
Aber das Problem bei der Strahlung ist einfach der kumulative Aspekt.

Gift oder so, baut sich ja wieder ab, aber die Dosis die man bei Strhalung abbekommen hat, belastet einfach das "Konto" und dann isses rum.
Auch bei Sonne soll das so sein. Der Mensch kann in seinem Leben soundsoviel UV-B abbekommen ohne Schaden, wenn das Maß aber voll ist, dann droht doch der Hautkrebs.
D.H. der Körper vergisst es einfach nicht mehr wenn er bestrahlt wurde.
Ist das so wie bei Daten? Man kann auf einer Festplatte hier und da ein paar Atome kippen und trotzdem läuft alles noch nur wenn es sich häuft und sammelt, dann werden die Schäden unwiderrufbar und die Maschin macht nur noch Müll und fügt sich selbst wahrscheinlich noch mehr Schaden zu.

rollinger

PS: Computer haben eine Bewusstsein wie ein Säugling, aber anstatt zu schreien um sich mitzuteilen, stürzen sie ab. (sinngemäß aus "Microsklaven" von Douglas Coupland)

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Beitrag von swiver » 13 Aug 2001, 16:49

hast mich falsch verstanden, nicht die halbwertszeit nimmt ab, sondern die zeit, bis die Strahlendosis "erträglich" wird

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